Zur Zukunft der Psychiatrie

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1 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 1 Ausgabe März 2012/Nr. 37 D ie künftige Entwicklung der Psy - chiatrie wird nach meiner Überzeugung auf absehbare Zeit nicht von wis - senschaftlichen Fortschritten be stimmt werden sondern von der Orga ni sation der Versorgung psychisch Kranker, von Kos - tenregelungen und berufsständischen Aus - ein andersetzungen. Da die gesundheitspolitischen Vorgaben in immer kürzeren Ab - stän den wechseln, ist eine Vor hersage schwierig. Sicher ist nur, dass die Psy chia - trie, wie sie sich im Gefolge der Reformen der 70er und 80er Jahre herausgebildet hat, so keinen Bestand haben wird. Es ist wahrscheinlich, dass die Psy - chiatrie der Abhängigkeitserkrankun gen und große Teile der Alterspsychiatrie den Weg in die Eigenständigkeit gehen werden, wie lange vorher die Kinder- und Jugendpsychiatrie und die Geistig-Behin - Jahresbericht 2011 Wer sich näher für Zahlen, Daten und Fak - ten des Landesverbandes interessiert, der ist zum Lesen des Jahresberichtes eingeladen. Darin sind alle Aktivi täten zusammengefasst. Nicht zuletzt enthält er Infor - mationen darüber, in welchen Gre mien sich der Landesver band für die Be lange der Angehörigen einsetzt und welche Ziele im laufenden Jahr angestrebt sind. Der Jahresbe richt kann im In ternet unter eingesehen werden. Gerne können Sie auch ein ge drucktes Exemplar über die Ge schäfts stelle unter Telefon 089/ anfordern. Zur Zukunft der Psychiatrie Prof. Dr. med. Asmus Finzen NEUES AUF EINEN BLICK der ten-betreuung. Die Identität der Psy - chia trie ist dadurch nicht bedroht. Schwie riger ist das im Hinblick auf die Entwicklung von Psychotherapie und Psy - chotherapeutischer Medizin. Die Pro ble me haben nur wenig damit zu tun, dass die Psychologische Psychotherapie zum selbständigen Heilberuf geworden ist und neben der institutionellen Psychiatrie ein Be handlungssystem mit stationären Behandlungsplätzen entstanden ist, dem der Geruch der Zwei-Klassen-Psy - chia trie anhaftet. Das ist umso problematischer, weil auch innerhalb der psychiatrischen Kliniken eine dramatische Verla - gerung der Schwerpunkte von der Psy cho - sen psychiatrie zur Psychiatrie der Persön - lich keitsstörungen stattfindet. Am heikelsten aber ist die forcierte Entwicklung von ambulanten Betreuungs - Homepage mit neuem Gesicht Öffentlichkeitsarbeit ohne Internet ist heute nicht mehr denkbar. Die meisten Angehörigen finden den Weg zum Landes - verband über das Internet. Aber, das Internet ist schnelllebig, und so erhielt die Homepage des Landesver - bandes nach nur fünf Jahren ein neues Gesicht, das optisch und technisch den aktuellen An sprüchen entspricht. Schauen Sie selbst nach unter Sie finden dort auch die früheren Ausgaben von unbeirrbar in einem Archiv und können Artikel nachlesen. netz werken unter Beteiligung von Privat - unternehmen, deren Motivation nicht über alle Zweifel erhaben ist. Dabei ist schon die Idee des Managed Care, die dahinter steht, janusköpfig also zwiespältig: klar, die Kon tinuität der Behandlung und Be treuung wollen wir alle, aber als An gebot, nicht als fürsorglichen Zwang. Managed Care kann man auch als bevormundende Fürsorge übersetzen; und die wollen wir nicht, zumindest ich nicht. Aber über Versor - gungssysteme zu schreiben, ist nicht mein Auftrag. Frau Straub hat mir einige Stichworte vorgegeben. Ich will versuchen, diese systematisch abzuarbeiten: Inhalt Fortsetzung auf Seite 3 Seite Zur Zukunft der Psychiatrie 1 Der Vorsitzende hat das Wort 2 Große Spendenbereitschaft 2 Editorial 3 Abschied von Prof. Dr. Hans Glöckel 4 Votragsangebote Warum ich meinen kranken Angehörigen trotzdem liebe? 5 Arbeit, Integration und Inklusion 6 Burn-Out kein Grund für Berufsunfäh. 7 Neue Mitarbeiterin stellt sich vor 8 Einladung 8 Bayer. Staatsmedallie für Heidi Popp 9 Würzburger Bürgerspital geht neue Wege 9 Kempten freut sich und wir gratulieren 9 Inklusion 10 Zweiklassenversorgung 11 Grenzen bei Zwangsmedikation 12 Nebenwirkungen EU ergr. Initiative 12 Warum ich mich für EX-IN einsetze 13 Was uns freut was uns stört 14 Klein und doch einer der Großen 15 Schon gelesen / Termine/ Impressum 16

2 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 2 Seite 2 unbeirrbar März 2012/Nr. 37 DER VORSITZENDE HAT DAS WORT Liebe Mitglieder, liebe Freunde und Förderer! Alle Welt redet heute von Inklu - sion. Inklusion bedeutet die selbstverständliche Teilhabe von Men - schen mit Behinderungen an allen gesellschaftlichen Bereichen. Für psychisch kranke Menschen und ihre Angehörigen ist es aber noch ein weiter Weg bis dahin. Daher wollen wir uns in einem Artikel in der vorliegenden Ausgabe mit diesem The - ma auseinandersetzen (S. 10). Bei einer psychischen Erkrankung verstärkt sich in der Krise die Symptomatik der Erkrankung in einem Ausmaß, dass sie von den betroffenen Menschen und ihren Ange hö ri - gen nicht mehr aus eigener Kraft bewältigt werden kann, sondern professionelles Ein - greifen er for dert. Eines der zentralen Pro - bleme, mit dem wir ständig von Ange hö ri gen konfrontiert werden, ist die Frage: Wie gehe ich mit der Krise meines betroffenen Angehörigen um? Wir wollen uns mit dieser Thematik, unter anderem auch beim Landestreffen am 20. Oktober 2012 in Ingol stadt, näher auseinandersetzen. Wir planen zudem eine entsprechende Ratgeber - broschüre und können Ihnen auch auf Wunsch einen Vortrag zu diesem Thema mit Verhaltensempfehlungen und Angaben zu Hilfemöglichkeiten anbieten (S. 5). Derzeit ist das Thema Burn-Out in aller Munde. Neuerdings wird der Begriff häufig zur Umschreibung einer depressiven Ver - stimmung benutzt, da er in der Wahr neh - mung der Öffentlichkeit positiver besetzt ist. Eis ist ein Ehrenzeichen : Wo das Feuer erloschen ist, muss es ja früher gelodert haben! Im Gegensatz dazu wird Depres sion eher negativ, als Erschlaffung gesehen. Angehörige chronisch psychisch kranker Men schen sind potentiell ebenfalls von Burn-Out bedroht, welches in der Folge zu einer ernsthaften Erkran kung ausweiten kann. Auch dazu können wir Ihnen einen Vortrag anbieten, in welchem wir Ihnen sagen, was Burn-Out eigentlich ist, auf welche Warnsignale man achten sollte und was getan werden kann, um ein drohendes Burn-Out zu verhindern, sowie, wenn es doch so weit gekommen ist, welche Hil fe - möglichkeiten es gibt. Ich wünsche Ihnen einen schönen Frühling ohne Krisen und ohne Burn-Out! Ihr Karl Heinz Möhrmann 1.Vorsitzender WIR SAGEN DANKE Große Spendenbereitschaft D ie Solidarität unter Angehörigen kann nicht nur in den Gruppen auf Ortsebene und durch die Mitgliedschaft beim Landesverband gezeigt und erlebt werden, auch in finanzieller Hinsicht ist diese Solidarität spürbar. Die Spen den - bereitschaft vieler Mitglieder, die im Jahr 2011 zu insgesamt fast Euro Spenden an den Förderverein des Lan des - verbandes geführt hat, dient der Ge - meinschaft der Angehörigen. Der Mit gliedsbeitrag des Landesver ban - des ist seit der Gründung vor 22 Jahren nicht erhöht worden, und das bei einem kon tinuierlichem Ausbau der Angebote. Die Zeit schrift unbeirrbar, Angehörigen-Semi - nare und die telefonische Rechts be ra tung sind in den letzten Jahren dazu ge kommen und können nicht zuletzt dank der Spen den fortgeführt werden. Wir be dan ken uns, auch im Namen derer Ange hö ri gen, die finanziell nicht so gut gestellt sind und von dem gleich bleibenden niedrigen Mit glieds - beitrag profitieren, für die Spenden. Jeder kann und soll auf seine Weise Solidarität zeigen, sei es durch das Auf - rechterhalten der Mitgliedschaft, auch wenn die Angebote nicht mehr aktiv wahrgenommen werden, sei es durch die regelmäßige Teilnahme an den Selbst hilfe grup - pen, durch ehrenamtliches Engagement auf örtlicher oder Landesebene oder eben durch einen finanziellen Beitrag.

3 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 3 März 2012/Nr. 37 unbeirrbar Seite 3 PSYCHIATRIE HEUTE UND MORGEN Fortsetzung von Seite 1 Die Zukunft der Psychiatrie EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser! Behandlung Es wird nach meiner Überzeugung in den nächsten 30 Jahren nichts grundlegend Neues geben. Das haben wir bei der Einführung der Neuroleptika der zweiten Generation gehofft. Aber das hat sich als Illusion erwiesen. Und dafür gibt es einen Grund. Medikamente, die der Psycho sen - behandlung dienen sollen, beruhen ohne Ausnahme auf der Manipulation von Botenstoffen ihrer Hemmung oder ihrer Förderung zwischen den Nervenzellen. Dieser Weg ist mindestens seit zwei Jahrzehnten ausgereizt; es kann keine neuen besseren Neuroleptika geben, allenfalls solche mit weniger Neben - wirkungen. Aber auch das ist zweifelhaft. Wirklich Neues kann es nur geben, wenn wir einen Weg finden, in den am meisten betroffenen Hirnregionen einen direkten Zugang zu erlangen. Dabei geht es wahrscheinlich nicht in erster Linie um das Netzwerk der Verbindungen zwischen den Zellen und dessen Aktivierung überall im Gehirn, wo wir mit den heutigen immer noch groben Instrumenten der Bildgebung verminderte Aktivitäten feststellen. Ein Weg dorthin könnte in der Aktivierung von Stamm - zellen bestehen, die entgegen früheren Vorstellungen sehr wohl auch im Gehirn Erwachsener bestehen. Aber das ist ein weites Feld. Bis dahin wird die bestmögliche Be - handlung darin bestehen, das gesammelte Wissen, über das wir heute verfügen, mit Kompetenz, Engagement und Em pa thie, abgestimmt auf den einzelnen Pa tienten, einzusetzen, und zwar von Men schen, die bereit sind sich auf die Kranken einzulassen, von Menschen, die sich kümmern. Früherkennung Ich halte es für unwahrscheinlich, dass es in den nächsten 10 Jahren Labortests mit biologischen Markern geben wird, die eine zuverlässige Frühdiagnose schizophrener Psychosen möglich machen. Angesichts der bekannten Tatsache, dass der akute Ausbruch einer Psychose eine Vorlaufzeit von etwa sieben Jahren hat, gilt es festzuhalten, dass auch heute schon eine viel frühere Diagnose möglich ist, und zwar mit klinischen Mitteln durch kompetente erfahrene Ärzte. Voraus set zung da - für ist allerdings, dass diese die späteren Kranken überhaupt zu Gesicht bekommen. Dazu meine Zweifel: Ich halte eine frühzeitige Diagnose bei manifester Er krankung für wichtig. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es für die später als krank er kannten Menschen gut ist, allzu früh durch die Mühle psychiatrischer Dia gnos tik gedreht zu werden. Darf man ihnen zumuten, als 15-jährigen mit dem vagen Ver dacht konfrontiert zu werden, in zwei, drei oder fünf Jahren vielleicht eine schizophrene Psychose zu entwickeln? Auch dies ist ein weites Feld, sowohl in medizinischer wie in moralischer Sicht. Prävention Prävention ist seit Jahrzehnten die große Hoffnung der Medizin und eine ihrer ernüchterndsten und enttäuschendsten Erfahrungen. Trotzdem besteht kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Wir sollten uns genau anschauen, was möglich ist und was nicht. Ich spitze zu: es ist nicht möglich (und es wäre auch barbarisch), allen Kindern Haloperidol ins Trinkwasser zu tun. Es ist auch nicht möglich und wäre absurd, alle Teenager bei einer Erkran - kungswahrscheinlichkeit von eins zu pro Jahr einem besonderen psychosozialen Regime zu unterwerfen. Selbst in Familien mit einer besonderen Belastung wäre das unrealistisch. Aber es lohnt, darüber nachzudenken, ob es in solchen Familien psychosoziale Ansätze für eine Verminderung der Erkrankungs wahr - schein lichkeit geben könnte, die keine unzumutbare Belastung für die Be trof - fenen darstellen. Man kann sich fragen, ob es nicht Ansätze aus der sekundären Prävention der Vermeidung von Wie der - er krankungen gibt, die bei Risikofa mi lien ein gesetzt werden könnten. Ich meine die Er kundung der individuellen Vulnera bi li tät, der Verletzlichkeit in der Vorphase der Erst erkrankung wie der Wiederer kran kung. Medikamentöse Verfahren schei den in der Es hat uns mal wieder richtig Freude gemacht, für unbeirrbar zu arbeiten! Allgemeinpsychiatrische Themen gab es mehr, als wir in dieser Ausgabe überhaupt unterbringen konnten; die bereits im letzten Heft begonnene Reihe über die Zukunft der Psychiatrie setzt Prof. Finzen mit seinen umfassenden Gedanken fort, und Almuth Rönner, eine Vertreterin der Psychiatrie- Erfahrenen, beschreibt mit EX-IN einen zukunftsweisenden, hoffnungsvollen Weg für psychiatrieerfahrene Menschen. Damit nicht genug, auch der Landes - verband hat zukunftsweisende Weichen gestellt in den beiden großen und wichtigen Bereichen Arbeit und öffentliches Er - scheinungsbild der bayerischen Angehö - rigen-selbsthilfe. Die Anfänge sind vielversprechend. Wir stellen Sie Ihnen vor auf den Seiten unter der Überschrift Landes - verband. Und wenn Sie ein wenig Zeit für Muße haben, lege ich Ihnen Robert Walser und seine Gedichte ans Herz. Wie er es nur geschafft hat, trotz seiner seelischen Spannungen Gedichte von solch großer Leichtigkeit und Musikalität zu formulieren! Mir macht das Hoffnung irgendwie. Freude und Gewinn beim Lesen wünscht Ihnen das Redaktionsteam und Ihre Eva Straub primären Prävention aus. Zur Ver meidung der Wiedererkrankung spielen sie eine wich tige Rolle. Aber das ist ja bekannt. Die Rolle der Angehörigen und der unmittelbar Betroffenen Die Selbstorganisation von Angehö ri - gen und Betroffenen ist einer der gewichtigsten Aspekte der Psychiatrie ent wick - lung der vergangenen drei Jahrzehnte. Sie spielt neben der Selbsthilfe eine außer - Fortsetzung auf Seite 4

4 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 4 Seite 4 unbeirrbar März 2012/Nr. 37 PSYCHIATRIE HEUTE UND MORGEN Fortsetzung von Seite 3 Die Zukunft der Psychiatrie ordentlich wichtige Rolle. Es kommt darauf an, Selbstbewusstsein und Schlagkraft zu entwickeln und sich nicht zu verstecken. Betroffene und Angehörige haben in der sozialpolitischen Auseinandersetzung ein größeres Gewicht als Profis, die sich für sie einsetzen. Denen wird regelmäßig vorgehalten, sie verträten doch nur ihre eigenen Interessen; und häufig ist es ja auch so. Bei beiden Gruppen ist es unabhängig von der versorgungspolitischen Situation von größter Bedeutung, dass sie ihre Rechte gegenüber den Profis einfordern und durchsetzen. Dabei wird es nicht ohne Streit abgehen. Dass es dabei auch zu Streit zwischen Angehörigen und Be trof - fenen kommt, liegt in der Natur der Sache. Die Interessen der organisierten Ange - hörigen sind in mancher Hinsicht anders als die der organisierten Betroffenen. Das ist kein Grund zur Aufregung. Viel wichtiger ist es, in der eigenen Familie und im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis einen Konsens zu finden. Vorurteile und Stigmatisierung Dazu habe ich ein ganzes Buch geschrieben (und bin gerade dabei, es neu zu fassen). Deshalb hier nur folgendes: Beide wird es immer geben. Es kommt für Betroffene und Angehörige darauf an, Wege zu finden, sich davon nicht unterkriegen zu lassen. Ich bin überzeugt davon, dass der wirksamste Weg zur so genannten Entstigmatisierung über die therapeutische, psychologische und sozialpolitische Arbeit mit jenen Menschen führt, für die das Stigma zur zweiten Krank heit wird, die die wirksame Be - handlung der ersten behindert. Die Rolle der Psychiatrie innerhalb der Universitätsmedizin Die Universitätsmedizin versteht sich als Naturwissenschaft. Sie hat mit Sozio - logie und Psychologie wenig am Hut. Die Psychiatrie eifert den anderen Fä chern mit einigem Erfolg nach. Die Folgen sind vielfältig. Nach meiner Überzeugung sind Zum Schluss In den letzten Jahren wird mir immer wieder vorgehalten, mit meinen Texten einen unbilligen Pessimismus zu verbreiten. Ich halte dagegen, dass ich versuche, die Dinge realistisch zu sehen. Nur wenn man keinen rosaroten Schleier über die Wirklichkeit deckt, kann man diese Wirk - lichkeit verändern. Die brutale Realität der psychiatrischen Kranken be handlung, wie sie die Psychiatrie-Enquete vor 40 Jahren festgestellt hat, gibt es so nicht mehr. Aber man täusche sich nicht. Die Missachtung von Patientenrechten und von Ange hö - rigenrechten ist in der Realität der heutigen Psychiatrie weit verbreitet. Wenn wir das ändern wollen, müssen wir Laut ge - Abschied von Prof. Dr. Hans Glöckel W enn ich an ihn denke, sehe ich einen großen schlanken Herrn mit lockigem grauen Haar vor mir, sehr aufrecht, sehr ernst und zurückhaltend, Dr. Hans Glöckel, Ordentlicher Professor für Schulpädagogik in Nürnberg und Träger der Bundesverdienstkreuzes. Drei Jahre, von 1999 bis 2002, war er Vorsitzender vom Verein der Angehörigen psychisch Kranker e.v. Nürnberg. Im Februar dieses Jahres verstarb er im Alter von 83 Jahren. Wir verabschieden uns von einem, der sich unermüdlich, ohne viel Aufhebens für die Angehörigen-Sache eingesetzt hat. Lan ge vor seiner Zeit als Vorsitzender be - gann sein ehrenamtliches Engagement für die Angehörigen in Mittelfranken. NACHRUF die wenigsten davon gut. Viel schlimmer ben. Banken, Ärztevereinigungen, Phar - ist, dass Krankenhäuser immer noch nach ma firmen und wer immer sonst tun das Chefärzten mit Profes sorentiteln gieren, auch. Und um dagegen anzukommen, die viel Zeit im Labor und wenig auf der müs sen wir ziemlich laut werden. Station verbracht haben. Gewiss sind unter ihnen auch geborene Kliniker, aber Literatur leider nicht nur. Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker/Asmus Finzen: Schizophrenie. Antworten auf die häufigsten Fragen von Familien mit an Schizophrenie erkrankten Menschen. Familienselbsthilfe Psychiatrie: Bonn bapk@psychiatrie.de. Asmus Finzen: Schizophrenie die Krank - heit verstehen, behandeln, bewältigen. Psychiatrieverlag: Bonn Asmus Finzen: Warum werden unsere Kranken eigentlich wieder gesund? Räsonieren über das Heilen. Mabuse Verlag: Frankfurt 2012 Kontakt Er trug bei zur Gründung des Vereins, und spä ter dann war er unter denen, die die Stiftung Angehörige psychisch Kranker in Nürn berg ins Leben riefen und unterstützte die Einrichtung der Border- linetrialog Kontakt- und Informations - stelle. Der Landesverband konnte sich auf Dr. Glöckel verlassen, wenn es darum ging, Stellungnahmen wie z. B. zum Psychisch Krankengesetz in Bayern (PsychKG) oder zum Erhalt der Sozialpsychia trischen Dienste abzugeben. Die Ange hörigen- Selbsthilfe in Bayern dankt ihm herzlich für sein beispielhaftes Enga ge ment und wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Eva Straub

5 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 5 S LANDESVERBAND Bereicherung für Gruppen Vortragsangebote 2012 März 2012/Nr. 37 unbeirrbar Seite 5 o wichtig der Erfahrungsaustausch in Angehörigengruppen ist, genauso wichtig ist es für viele auch, über den Tellerrand hinauszublicken und neue Anregungen zu erhalten. Die Vortragsangebote durch die Landesverbandsvorsitzenden Karl Heinz Möhrmann und Eva Straub stellen eine gute Möglichkeit dar, Gruppen lebendig und attraktiv bleiben zu lassen. Beide Referenten haben im Laufe ihrer vielen Jahre Selbsthilfearbeit eine Reihe von Vorträgen erarbeitet, von denen sie gerne Angehörige in deren Selbsthilfegruppen profitieren lassen. Exemplarisch werden die neuesten Vorträge kurz beschrieben. Selbstverständlich können auch andere Vortragsthemen angefragt werden. Die Liste aller Vortragsthemen erhalten Sie über die Geschäftsstelle des Landesverbandes, über die Sie auch Kontakt zu den Vorsitzenden aufnehmen können (Telefon 089/ ). Vorträge von Karl Heinz Möhrmann Nach der Krise ist vor der Krise? Bei einer psychischen Erkrankung ist Krise ein Zustand, in dem sich die Symptomatik der Erkrankung in einem Ausmaß verstärkt, dass sie von den betroffenen Menschen und ihren Angehörigen nicht mehr aus eigener Kraft bewältigt werden kann, sondern professionelles Eingreifen erfordert. Der Vortrag behandelt die Themen: Was bedeutet die Krise für die Angehörigen? Bietet die Krise auch eine Chance? Was kann ich in der Krise als Angehöriger tun? Wie bringe ich den betroffenen Menschen mit der Psychiatrie zusammen? Welche Möglichkeiten und Hilfen gibt es? Was kann ich als Angehöriger in der Krise für mich selbst tun? Burn-Out: Wenn die Seele ausgebrannt ist Burn-Out (engl.) heißt Ausbrennen. Der Begriff beschreibt einen emotionalen Erschöpfungszustand mit sowohl seelischen als auch körperlichen Beschwerden. Neuerdings wird der Begriff häufig zur Umschreibung einer depressiven Verstimmung be - nutzt, da er in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit positiver besetzt ist. In diesem Vortrag wird beschrieben, was Burn-Out eigentlich ist, auf welche Warnsignale man achten sollte und was getan werden kann, um ein drohendes Burn-Out zu verhindern, sowie, wenn es doch so weit gekommen ist, welche Hilfe mög lichkeiten es gibt. Vorträge von Eva Straub Einander Halt geben Eine psychische Erkrankung verursacht bei denen, die dem Erkrankten nahe stehen, das Gefühl, den Boden unter den Füßen verloren zu haben. Der Halt, den einem die gewohnte Alltags - routine gegeben hat, ist nicht mehr da, Erinnerungen an früher geben keine Kraft mehr. Was oder wer kann einem Halt geben? Glauben Sie mir, es gibt mehr Möglichkeiten, als es vordergründig den Anschein hat. Sich gegen die Krankheit verbünden: Trialog Das Wort Trialog meint ursprünglich zu dritt miteinander reden. Inzwischen versteht man in der Psychiatrie weit mehr darunter. Zu dritt heißt: der oder die Erkrankte oder Psychiatrie-Erfahrene, Behandelnde und Angehörige verbünden sich. Zu dritt z. B. gegen die Krankheit, für eine bessere psychiatrische Versorgung, gegen Vorurteile und Diskriminierungen usw. Was das bringt, wie weit solche Kooperationen schon gediehen sind, und was wir davon haben, darüber werde ich berichten. Angehörige in der Psychiatrie der Vergangenheit und heute In der Psychiatrie hat sich in den letzten 100 Jahren unendlich viel verändert. Ich werde nicht nur zurückblicken auf das Krankheitsverständnis, auf die Behandlungsfortschritte und auf die Einstellung zu psychisch kranken Patienten und Vergleiche ziehen zwischen damals und heute. Was uns interessiert ist die Situation der Angehörigen Welten liegen zwischen damals und heute. Und was erwarten wir von der Zukunft? L ZUM SCHREIBEN EINGELADEN Warum ich meinen kranken Angehörigen trotzdem liebe? iebe Angehörige, wir laden Sie zu einem Gedankenaustausch zu diesem Thema ein und freuen uns über Ihre schriftlich eingereichten Beiträge. Eine Auswahl davon werden wir in der nächsten Ausgabe von unbeirrbar veröffentlichen, wenn Sie der Ver - öffent lichung, die selbstverständlich anonym erfolgen kann, zustimmen! Wir bitten um Zusendung an die Geschäftsstelle des Landes - verbandes.

6 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 6 Seite 6 unbeirrbar März 2012/Nr. 37 L iebe Mitglieder, ganz herzlichen Dank Ihnen allen, die sich an der Fragebogen-Aktion in unbeirrbar Juni 2011 / Nr. 34 so engagiert beteiligt haben. Damit haben Sie uns sehr geholfen, einen Überblick zu erhalten, wie Sie, als die Er - fahrenen, die leider sehr unbefriedigende Situation für unsere kranken An ge hörigen im Bereich Arbeit, Be schäftigung und Rehabilitation erleben und beurteilen. Die wertvollen Erkenntnisse daraus haben die Notwendigkeit zur Initiierung eines Ar - beits kreises bekräftigt, der sich künftig aktiv um bessere Bedingungen für unsere Angehörigen in diesen Bereichen einsetzen wird. Insgesamt haben 54 Mitglieder an der Fragebogen-Aktion teilgenommen. Die Auswertung der Fragebögen hat zu folgenden Ergebnissen geführt. Arbeitssituation Die meisten befragten Betroffenen sind durch ihre Erkrankung frühberentet, er - werbs unfähig oder arbeitssuchend. Die we nigsten besuchen Qualifizierungsmaß - nahmen oder arbeiten auf dem 2. Arbeits - markt. Es sind etwas mehr Angehörige in Werkstätten beschäftigt als in Quali - fizierungsmaßnahmen oder auf dem 2. Arbeitsmarkt. Etwa 1 /3 hat eine abgeschlossene Be rufs ausbildung. Die meisten besuchen keine Tagesstätte, sind nicht im Zuver dienst und gehen auch keiner tagesstrukturierenden Beschäftigung nach. Die Grün de dafür liegen in zu hoher gesundheitlicher Belastung, ungeeigneten Be - schäf tigungsangeboten, zu wenigen Mög - lich keiten in Zuverdienst-Projekten, zu hohen Erwartungen von außen, Vorurtei - len und Stigmatisierung durch Arbeit - geber, zu wenig ausreichend bezahlte Beschäftigungsangebote, die ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen, zu wenig Möglichkeiten angepasst an die gesundheitliche Einschränkung, in Teilzeit arbeiten zu können. Zufriedenheit Die meisten sind mit ihrer Be schäf - tigungssituation unzufrieden. Die Gründe LANDESVERBAND Arbeit, Integration und Inklusion Arbeitskreis gegründet hierfür sind sehr individuell. Die am häufigsten genannten sind: fehlende sinnvolle Beschäftigung und Tagesstruktur; unzureichende Bezahlung, um leben zu können; unpassende Angebote, die nicht an der beruflichen Qualifizierung und den persönlichen Interessen ausgerichtet sind; Perspektivlosigkeit, aufgrund der Abhän - gigkeit von staatlicher Unterstüt zung; Rückkehr in den 1. Arbeitsmarkt aufgrund der Erkrankung nicht möglich; Arbeit auf dem 2. Arbeitsmarkt nicht sinnstiftend; unzureichend empathisches und geschultes Betreuungspersonal im sog. Unter - stütz ten Beschäftigungsbereich; fehlende Angebote für geringfügige Beschäftigung (Minijob); Unterforderung; Gefühl der Ausgrenzung und Minderwertigkeit; generell viele Frustrationserlebnisse rund um das Thema Arbeit und Beschäftigung. Erfahrungen mit Institutionen Die Erfahrungen mit Rehabilitationsein - richtungen, Qualifizierungsmaßnahmen des Arbeitsamtes und Jobcentern waren in der Mehrzahl negativ. Dafür wurden eine Vielzahl von Begründungen genannt: Zu lange Wartezeiten auf Reha-Maß nah - men; angebotene Maßnahmen von Job - center und Agentur für Arbeit sind zu we - nig auf die Bedürfnisse von psychisch kranken Menschen abgestimmt; meist unzureichende qualifizierte Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit psychisch kranken Menschen; häufig zu hohe Erwar - tung an die Angehörigen bezüglich En - gagement und Eigenverantwortung; defizitäre Vernetzung zwischen den Institu - tionen; Jobcener bieten keine sinnvollen Jobs an; Teilzeitjobs kaum möglich; Ver - mitt lung steht im Vordergrund, nicht wirkliche, passende Unterstützung; Arbeits - agentur verweist auf Leiharbeitsfirmen, die Jobs mit unregelmäßiger Arbeitszeit anbieten und zu hohe Flexibilität erwarten und außerdem zu wenig Lohn bezahlen; Jobcenter zielen auf eine vorzeitige Verrentung und verhindert dadurch Qua - lifizierungs- oder Reha-Maßnahmen. Die meisten Angehörigen haben etwas unter- nommen, um die unbefriedigende Situa - tion aufzudecken und Änderungen herbeizuführen, z. B. durch Gespräche mit den Verantwortlichen, leider nur mit mäßigen oder keinen Erfolgen. Verbesserungsvorschläge Vorwiegend wurden folgende Ver bes - serungs- und Veränderungsvorschläge im Bereich Arbeit und Beschäftigung ge - nannt: normale Arbeitsplätze anbieten mit Begleitung, nicht separieren in sog. Sondereinrichtungen; Aufklärung der Mitarbeiter über psychische Erkrankungen und Schulung im Umgang mit den Betroffenen; Schaffung von geeigneten Stellen, um psychisch kranke Menschen langsam an den Beruf wieder heranzuführen; mehr Möglichkeiten zu verkürzten Arbeitszeiten auch in Werkstätten für behinderte Menschen, da auch dort eine Vollzeitbeschäftigung überfordern kann; längere Berufsausbildungszeiten bei Umschulungsmaßnahmen für junge Er - wach sene, die es in der normalen Zeit nicht schaffen können; Schaffung von flexibleren Arbeitszeiten im 1. und 2. Arbeits - markt, um Über- wie Unterforderung zu vermeiden; mehr sinnstiftende Angebote; Angebote für Hochqualifizierte; geplante Streichungen im Zuverdienstbereich sollten nicht realisiert werden, Ein-Euro-Jobs sollten abgeschafft werden und dagegen normaler Mindestlohn bezahlt werden. Es sollte der ehrliche politische Wille einsetzen, damit Menschen mit seelischen Behinderungen unabhängig von staatlicher Hilfe arbeiten und existieren können. Die Abhängigkeit von Institutionen ist menschenunwürdig und seltbstwertschädigend. Es müssen neue, den Betroffenen angepasste Modelle und Konzepte von Inte - grationsmaßnahmen geschaffen werden, die nachhaltig wirken. Was besser ist, sollten die Betroffenen mit Unterstützung ihrer Lobby vorlegen, weil die Verant - wortlichen nicht wissen, was wirklich gebraucht und letztendlich zielführend und wirksam ist.

7 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 7 März 2012/Nr. 37 unbeirrbar Seite 7 LANDESVERBAND Wir tun etwas Der Arbeitskreis Arbeit, Integration und Inklusion hat sich mit 8 interessierten, aktiven Mitstreitern am 9. September 2011 konstituiert und seine Arbeit seither kontinuierlich durch monatliche Treffen in den Räumen des Landesverbandes be - gonnen. Ein regelmäßiger Austausch der Arbeitskreisteilnehmer findet zudem über das Internet statt. Nach der oben dargestellten Auswertung der Frage bo - gen ak tion haben sich die wichtigsten Problem felder herauskristallisiert. Da - raus wurde ein neues Einlegeblatt für den bereits be stehenden Flyer des Landes - ver bands ApK erarbeitet und gedruckt, welches auch auf der neu gestalteten Homepage des Lan desverbandes veröffentlicht wur de. Der zeit ist die ausführliche Kon zeption des Arbeitskreises in Bearbeitung. Eine Jah res-aktionsplanung zur Umsetzung konkreter Schritte für 2012 wurde erarbeitet. Folgende Aktionen wurden bereits durchgeführt und werden zeitnah umgesetzt: Erstellung einer Übersicht aller am Arbeits- und Integrationsprozess involvierten Institutionen mit ihren jeweiligen Zuständigkeiten. Erstellung einer Negativ-Liste von Fall - beispielen, die dringenden Handlungs - be darf erfordern, um konkrete Verände - run gen und Verbesserungen bei den verantwortlichen Entscheidungsträgern transparent zu machen und einfordern zu können. Die bereits begonnene Mitarbeit in politischen Fachgremien fortsetzen, Vernet - zung und Kooperationen ausbauen zur Unterstützer-Gewinnung. Über weitere Aktionen und Ergebnisse wird der Arbeitskreis weiterhin berichten. Verstärkung gebraucht Der Arbeitskreis freut sich auf weitere Mitarbeiter. Bitte melden Sie sich in der Geschäftsstelle des Lan desverbandes, Tel. Nr. 089/ , wenn Sie interessiert sind oder nehmen Sie gerne direkt mit mir Kontakt auf per an brirfi@yahoo.de. Mit Ihrem wertvollen Engagement helfen Sie mit, eine stärkere Lobby für unsere Ange hörigen in diesem Bereich aufzubauen, der nach außen hin noch transparenter werden soll. Sie leisten einen sehr wichtigen Beitrag, um die derzeit unbefriedigenden, kaum erträglichen und sozial vereinbaren Bedingungen im Arbeitsleben für unsere Angehörigen zu verbessern, damit sie nicht am Rande unserer Gesellschaft leben müssen. Je stärker wir sind, umso besser pa - cken Sie mit an, Sie werden gebraucht! Brigitte Fischer BESCHEID WISSEN Burn-Out kein Grund für Berufsunfähigkeit F ür das Alter vorsorgen, das ist gar nicht so leicht zu verwirklichen. Eine ganze Fülle von Angeboten, von Sparen bis Riester-Rente, von Geldanlagen bis Versicherungen werden angeboten. Was kann einem nicht alles passieren! Schlimm wäre, nicht mehr arbeiten zu können. Auch dagegen kann man sich mit ei ner Berufsunfähigkeitsversicherung absichern. Doch Achtung: nicht jede Krank heit wird von den Versicherungen als Grund für die Berufsunfähigkeit anerkannt. Psychische Erkrankungen nehmen als Gründe für Berufsunfähigkeit und Früh - verrentung rapide zu. Ständig steigender Rationalisierungsdruck am Ar beits platz, Angst vor Jobverlust, Rund-um-die-Uhr- Erreichbarkeit, Informations über flutung und die Angst vor Finanz krisen machen die Menschen mürbe, und dann droht Burn-Out. Der Zustand des Ausgebranntseins lässt sich medizinisch schlecht nachweisen. In der Berufsunfähigkeitsversicherung gelten wohl psychische Erkrankungen, wie Depressionen, nicht aber Burn-Out als versicherbares Ereignis. Und das, obwohl Prof. Florian Holsboer, Direktor des Max-Planck-Instituts für Psy - chiatrie in München, einer der weltweit renommiertesten Experten für Burn- Out, feststellt, dass Burn-Out die klini- sche Bezeichnung eines Zustands ist, der einer Depression vorausgeht. Kommentar Es empfiehlt sich, bei der Absicherung vor Berufsunfähigkeit gut hinzuschauen. Schließlich scheiden 28 Prozent der frühverrenteten Arbeit - nehmer wegen seelischen Erkrankungen als berufsunfähig aus. Nur ganz knapp davor liegen Erkrankungen der Wirbelsäue und der Gelenke. Eva Straub Quelle: Die Welt kompakt,

8 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 8 Seite 8 unbeirrbar März 2012/Nr. 37 H allo, ich heiße Ingrid Langschwert, bin 50 Jahre alt und seit Dezember 2011 Öffentlichkeitsreferentin für den Landesverband. Meine erste Auf - gabe bestand darin, das AiA-(Angehörige informieren Angehörige)-Seminar zur Schizophrenie im Januar 2012 in München in der Presse anzukündigen. Schon nach einer Veröffentlichung meldeten sich so viele Angehörige für das Seminar an, dass gleich ein Folgeseminar im Februar angeschlossen werden konnte. Dieser Erfolg ist zweischneidig. Er zeigt einerseits, dass wir und unser An lie - gen auf große Akzeptanz stoßen, an de rer - seits, dass es noch sehr viele Men schen gibt, die von uns noch nichts gehört ha - ben. Sie wissen nicht, dass es die Ange hö - rigen-selbsthilfe gibt. Es sind Menschen, die wie ich, Jahre lang (meine Schwester erkrankte vor langer Zeit an Schizo phre - nie) alleine herumdoktern, sich alleine mit Scham-, Schuld- und Überforderungsgefühlen herumschlagen und dadurch letztlich ihre erkrankten Angehörigen mehr alleine lassen, als notwendig wäre. Da ich selbst erst vor gut einem Jahr zur ApK gestoßen bin und sich dank der Ge schwistergruppe in kurzer Zeit so vieles zum Besseren gewendet hat, ist mir die Öffentlichkeitsarbeit ein persönliches An - lie gen. Sie verbindet meine beruflichen Stan dbeine Coaching und Journalismus mit meinem privaten Ziel, für meine Schwester so gut da sein zu können, wie möglich. Politisch aktiv werden Der Landesverband erhofft sich von mir, dazu beizutragen, dass sich die Le bens si - tuation der Angehörigen über die Selbst - hilfe hinaus weiter verbessert. Deshalb hat er mich mit einer Aufgabe betraut, für die ich Ihre Mithilfe brauchen werde. Im Rah - men der Reform der Pflegeversicherung wird es eine Neudefinition des Begriffes der Pflegebedürftigkeit geben. Wir als Verband der Angehörigen wollen uns da - für einsetzen, dass bei dieser neuen De - finition auch auf die spezielle Pflege von Menschen mit psychischen Erkrankungen LANDESVERBAND Neue Mitarbeiterin stellt sich vor Ingrid Langschwert eingegangen wird. Wenn der Pflege be griff gerecht gefasst wird, können künftig mehr Angehörige psychisch kranker Men schen eine Pflegestufe für ihre erkrankten Kinder, Partner oder Geschwister beantragen. Der Landesverband wird einen Fra ge - bogen entwickeln, der die tägliche Belas - tung bei der Pflege unserer Ange hörigen widerspiegeln soll. Der Fragebo gen wird an alle Mitglieder verteilt werden. Sobald wir wissen, wie viel Zeit und Geld wir für die Pflege aufbringen, können wir anfangen, mit unseren Forde rungen an die Politik heranzutreten, den jetzt gültigen Pflegebegriff so zu verändern, dass künftig nicht nur alten und körperbehinderten Menschen oder Alz heimer patienten, sondern auch psychisch Kranken Leistungen aus der Pflege ver si cherung zustehen. Was es noch über mich zu sagen gibt? Ich bin verheiratet und erziehe zwei Kinder (Anna 15 J., Julian 13 J.). Wir leben in Heimstetten bei München. Bis zur Geburt der Kinder habe ich hauptsächlich als Redakteurin für Wirtschaftsmagazine gearbeitet. Seitdem widme ich mich hauptsächlich dem Studium der Psyche. Seit einigen Jahren praktiziere ich in meiner eigenen, kleinen Coaching-Praxis. Kommentar: EINLADUNG Haben Sie sonst noch Fragen? Mailen Sie mir diese über den Landesverband. Ich beantworte sie gerne. Ingrid Langschwert Endlich ist es so weit! Schon lange hatten wir den Wunsch, den Landesverband durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit bekannter werden zu lassen. Aufgrund der großen Auslastung der Vorsitzenden und mir als Geschäftsstellenleiterin durch viele andere Aufgaben, konnten wir uns diesem Gebiet nicht mit der Intensität widmen, wie wir es gerne getan hätten. Und nun haben wir mit Ingrid Langschwert eine kompetente und engagierte Unterstützung gewonnen, die uns nach vorne bringen wird. Sie bringt zugleich das nötige Know-How und die eigene Erfahrung als Angehörige mit, die wir uns gewünscht haben! Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und bin gespannt auf die Ergebnisse, die sich daraus ergeben. Sie sind nicht immer messbar, aber deutlich spürbar, wenn etwa aufgrund eines Presseartikels sehr viele Beratungsanfragen bei mir in der Geschäftsstelle eingehen. Alexandra Chuonyo Mal so mal so! Mit schwer zu verkraftenden Symptomen zurechtkommen Regionaltreffen am 21. April 2012 in Kaufbeuren Uhr: Empowerment Bedeutung für Patienten und Angehörige Gudrun Pawelke, Stellvertretende Ärztliche Direktorin BKH Kaufbeuren Uhr: Wir Angehörigen wirken immer, mal so mal so Maria Johler, Angehörige ApK Kempten Uhr: Betreutes Wohnen in Familien Unterstützung durch den Fachdienst in Gastfamilien Petra Roelofs, Dipl.-Sozialpädagogin (FH), BKH Kaufbeuren Info und Anmeldung: Landesverband Bayern ApK, Telefon 089/ , lvbayern-apk@t-online.de

9 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 9 H eidi Popp eine Frau aus unseren Rei hen, deren Namen inzwischen über den Angehörigenkreis hinaus be kannt ist wurde eine besondere Anerken nung zu - teil, auf die sie selbst und mit ihr alle An ge - hörigen stolz sein können. Am 28. No vem - ber 2011 wurde ihr die Baye ri sche Staats - medaille für soziale Verdienste verliehen. Die Medaille erhalten Personen, die sich in sozialen Bereichen besondere Verdiens - te um den Freistaat Bayern und seine Bürgerinnen und Bürger erworben haben. Die Auszeichnung wurde im Jahre 1970 vom damaligen Staatsminister Dr. Fritz Pirkl gestiftet. Sie wird seither alljährlich durch das Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Frauen an nur 20 Persönlichkeiten verliehen und dieses Mal auch an eine Per sön lichkeit, die WIR GRATULIEREN Bayerische Staatsmedaille für Heidi Popp sich für Angehörige psychisch kranker Menschen stark macht. Als 1. Vorsitzende des Angehörigenve - reins Hochfranken setzt sich Heidi Popp im besonderen Maße für die Belange psychisch kranker Menschen und ihrer Angehörigen ein. Mit der Verleihung dieser Staatsmedaille trägt sie entschieden zur Beachtung der Angehörigenthematik bei. Wir freuen uns für sie und mit ihr und bedanken uns für ihr Engagement, ohne das die psychiatrische Versorgungsland - März 2012/Nr. 37 unbeirrbar Seite 9 schaft in Hochfranken nicht so aussehen würde, wie sie sich heute präsentiert. Ehrenamtlich engagierte Angehörige wie Heidi Popp stellen eigene private Interessen zurück, um sich mit Leib und Seele der Angehörigenarbeit zu widmen. Dass sich ihnen immer wieder die Frage stellt, ob sich dieser zeitliche, emotionale und geistige Aufwand lohnt, ist naheliegend. Die Antwort darauf finden sie in kleinen Mosaiksteinen der Anerkennung unterschiedlicher Art. Dies kann in Form von Dankesworten ratsuchender Angehö - rigen geschehen, in der erfolgreichen Mit - sprache in Planungsgremien oder eben auch in der Verleihung der Staatsmedaille für besondere soziale Verdienste. Herzlichen Dank und Herzlichen Glück - wunsch, liebe Heidi Popp! BAYERN Würzburger Bürgerspital geht neue Wege Kempten freut sich, und wir gratulieren eurogerontopsychiatrische Ta ges - interdisziplinäre Tagesklinik vereint wieder, was einst nicht getrennt war, sagt K Brieger, Spezialist für Burn-Out empten freut sich mit Dr. Peter N kli nik, das ist der schwer auszusprechende Name einer neuen, in Professor Jürgen Deckert, Direktor der und bipolare Erkrankungen. Prof. Dr. Peter Deutsch land einzigartigen Einrichtung im Würzburger Bürgerspital. Hier werden ältere Patienten mit neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen behandelt. Von der psychiatrischen Seite her behandeln wir dort ältere, oft auch körperlich kranke Patienten mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen, von der neurologischen Seite her Patienten mit Parkinson oder auch mit einer Schlag - anfallerkrankung mit Depression. Die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Würzburg. Früher gehörten die Fachgebiete Neu - rologie und Psychiatrie zusammen, hatten sich aber im Lauf der Zeit verselbstständigt. Immer häufiger kommt es zu Überschneidungen von hirnorganischen und psychiatrischen Erkrankungen. Um diese Patienten optimal behandeln zu können, ziehen die beiden Disziplinen nun in der Tagesklinik wieder an einem Strang. Brieger, Ärztlicher Direktor des Bezirks - kran ken hauses Kempten, rangiert laut Ärzteliste 2011 des Nachrichtenmagazins Focus unter den deutschen TOP- Medizinern. Sechs Monate lang wurde bundesweit recherchiert und Empfehlungen von Ärzten und Patienten wurden insgesamt ausgewertet. Herzlichen Glückwunsch!

10 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 10 Seite 10 unbeirrbar März 2012/Nr. 37 BESCHEID WISSEN Inklusion I nklusion ist keine Erfindung der UN- Behindertenkonvention (UN-BRK), als deren zentraler Leitgedanke dieser Begriff allerdings aufgefasst werden kann. Inklu - sion bedeutet, dass Menschen mit und oh - ne Behinderungen von Anfang an ge - meinsam in allen Lebensbereichen selbstbestimmt leben und zusammenleben, also die selbstverständliche Teilhabe von Men - schen mit Behinderungen an allen gesellschaftlichen Bereichen, am politischen, ge sellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben, Chancengleichheit in der Bildung, berufliche Integration und die Möglichkeit für einen selbstbestimmten Platz in einer barrierefreien Gesellschaft. Integration und Inklusion bedeuten nicht dasselbe: Inklusion geht über Inte - gration hinaus, die von außen erfolgt, An - passung verlangt und oft noch eine Form von Aus grenzung ist. Die Forderung nach Inklusion will eine Gesellschaft, in der niemand integriert werden muss, weil niemand ausgeschlossen wurde. Inklusion für psychisch kranke Menschen Die Gesellschaft und auch die Psychia - trie selbst haben in der Vergan gen heit dafür gesorgt, dass abgetrennte Sonder - ein richtungen für psychisch erkrankte Menschen geschaffen wurden, um ihnen einen an ihre Erkrankung angepassten So - zial- und Schutzraum zu bieten. Psychisch kranke Menschen erleben die Isolation im ambulanten Ghetto. Sie haben bisher keine echte Wahl zwischen Leistungen in Sonderwelten und Leistungen in der Mitte der Gesellschaft. Inklusion bedeutet aber: Weg von Sonderwelten hin zur Teilhabe von psychisch erkrankten Menschen am ganz normalen Alltag. Es ist normal, verschieden zu sein. Nun sollen also psychisch erkrankte Men schen aus ihrer schützenden Umge - bung, wie Wohnheimen, Tagesstätten und Kontaktclubs, heraus und ganz normale Bürger in ihrem Stadtviertel werden. Nicht angewiesen sein auf beschützende Werk - stät ten oder Selbsthilfefirmen, sondern normale Mitarbeiter in ganz normalen Fir - men werden. Wie geht denn das? Wollen diese Menschen das denn überhaupt? Schaf fen sie das? Und was haben sie überhaupt davon? Wie kommen die bisherigen Leistungsanbieter mit diesem Perspekti - ven wechsel zurecht? Fragen über Fragen, von welchen die meisten bisher noch auf überzeugende Antworten warten! Kann Inklusion gelingen? Offensichtlich ist es noch ein weiter und schwieriger Weg zur Inklusion, nachdem bis heute aufgrund der immer noch vorhandenen Stigmatisierung noch nicht einmal eine vernünftige Integration psychisch kranker Menschen in unsere Gesell schaft erreicht werden konnte und immer wieder auf Widerstände gesunder Mit bür ger stößt. Der psychisch behinderte Mensch trifft quer durch die Gesellschaft auf diskriminierende Strukturen und da mit auf Barrieren. Die sich aus seiner Erkrankung ergebenden Behinderungen sind in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt und unverstanden und auch gesetzgeberisch noch weitgehend nicht erfasst. Inklusion ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und erfordert daher grundlegende Veränderungen auf vielen Gebie - ten. Was kann getan werden? Möglich - keiten gibt es viele. Einige Beispiele: Zunächst erscheint es notwendig, die Bevölkerung, aber vor allem die Jugend, über psychische Erkrankungen besser aufzuklären. In den Ämtern müssen die Mitar - beiter für den Umgang mit psychisch kranken Menschen geschult werden. Polizei be - amte müssen über psychische Erkran kun - gen besser Bescheid wissen dies würde manche Eskalation bei Zwangseinwei sun - gen vermeiden. Auch kirchliche Organisa - tionen sind gefordert. Seelsorge hat nicht nur im Wortsinn auch etwas mit seelischer Erkrankung zu tun. Ebenso müssen die Vertreter der Politik besser über psychische Erkrankungen, ihre Be - deu tung und die Konsequenzen, sowohl für die Betroffenen und ihre Angehörigen selbst als auch für die Volkswirtschaft im Ganzen, informiert werden, damit sie sachkundige Entscheidungen treffen können, die sich nicht nur an kurzfristigen Sparabsichten orientieren. Beteiligung an Aktionsplänen Eine erhebliche Barriere für chronisch psychisch kranke Menschen, insbesondere bei der Arbeitssuche, stellt der Schwer - behindertenausweis dar. Lösungen müssen gefunden werden, um Arbeitge bern die Einstellung psychisch kranker und behinderter Menschen zu erleichtern und geeignete Hilfen auch ohne Vorlage eines Schwerbehindertenausweises gewähren zu können. Für Zwangseinweisung und Zwangsbe - hand lung, insbesondere auch für die Fixie - rung während einer stationären Unter - brin gung, müssen bundeseinheitliche Leit - linien erarbeitet werden, welche von den Kliniken als verbindlich anerkannt und verpflichtender Teil des klinikinternen Qua litätsmanagements werden. Das Be - treuungsrecht muss an die UN-BRK angepasst werden (Assistenz statt Betreuung). Die aktive Beteiligung psychisch kranker Menschen als Experten in eigener Sache an der Versorgung, z. B. als ausgebildete Genesungsbegleiter (siehe Projekt EX-IN) ist zu fördern, und, und, und Es ließe sich noch vieles aufzählen. Neben der Bundesregierung haben be - reits zahlreiche Landesregierungen Ak- tions pläne zur Umsetzung der UN-BRK vorgelegt. Auch in Bayern ist ein solcher Aktionsplan im Entstehen. Im ursprünglichen Entwurf waren die besonderen Belange psychisch kranker Menschen mit keinem Wort erwähnt. Hier konnte zwischenzeitlich eine Nachbesserung erreicht werden. Konkrete Maßnahmen und Projek - te, die mit einer Zeitschiene und klaren Verantwortlichkeiten versehen sind, fehlen jedoch bisher noch. Der Landesver - band wird sich an der Erarbeitung der Aktionspläne weiterhin aktiv engagieren. Gelebte Inklusion durch Angehörige Angehörige haben schon immer aktiv Inklusion betrieben, ob sie es nun wollten oder nicht. Sie behalten den kranken

11 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 11 BESCHEID WISSEN März 2012/Nr. 37 unbeirrbar Seite 11 Menschen in der Familie, unterstützen ihn, lieben und umsorgen ihn weiterhin, auch wenn sie oft selbst unter der Erkrankung schwer mit leiden müssen manchmal viel leicht sogar schlimmer als der erkrankte Mensch selbst. Angehörige werden häufig ausgegrenzt: Freunde, Verwandte und Nachbarn wenden sich ab aufgrund falscher Vorstellungen, mangelndem Wissen oder aus Angst vor dem Unbegreiflichen. Die Medien tragen das Ihre dazu bei. Profis beziehen Angehörige immer noch nur unzureichend ein. Ungerechtfertigte Vor - wür fe führen zu Schuldgefühlen. Beruf - liche Nachteile und finanzielle Probleme drohen. Notwendige Hilfen werden versagt oder verfügbare Hilfen sind schlicht nicht bekannt. Zur Inklusion ist es noch ein weiter Weg! Inklusion bedeutet unvoreingenommenes Aufgenommen werden in eine Ge - meinschaft. Wo finden Angehörige das eher als in der Selbsthilfebewegung? In ei - ner Selbsthilfegruppe werden sie verstanden und erhalten emotionale und praktische Unterstützung. Angehörigen arbeit ist gelebte Inklusion. Und generell ist für uns Angehörige natürlich gut, was für unsere psychisch kranken Menschen gut ist. Unser Landesverband setzt sich lt. Satzung unter anderem ein für eine grund sätzliche Verbesserung der Lebens - si tuation der Betroffenen und ihrer Fa mi - lien, für die Ausrichtung der Hilfen, Maßnahmen und Einrichtungen nach den Grundbedürfnissen der Bürger: Gesund - heit, Unterkunft, Arbeit und soziale Teil - habe am Leben in der Gesellschaft. Dies sind Forderungen zur Inklusion der psychisch kranken Menschen und ihrer An gehörigen in die Gesellschaft, obwohl dieser Begriff bei der Erstellung unserer Satzung vor zwanzig Jahren noch nicht bekannt war. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, für unsere psychisch kranken Angehörigen weiterhin nachhaltig einzutreten sowie Verbesserungen in der Versorgung zu fordern und Verschlechterungen möglichst zu verhindern. Wir mischen uns ein, in der Politik, in den Medien und in der Öffentlichkeit, damit auch unsere psychisch kranken Menschen eine echte Chance für ein menschenwürdiges Leben in unserer Gesellschaft erhalten: Wenn nicht wir Angehörige, wer sollte es sonst tun? Karl Heinz Möhrmann ZUR DISKUSSION I rgendwie haben wir uns schon daran gewöhnt: Beim Anruf in der Arzt - praxis wegen eines Termins kommt regelmäßig die Frage: Sind Sie privat oder gesetzlich versichert? Das versteht man und stellt sich vor, da gibt es zwei Karteikästen, der eine für die Privaten und der andere für die Gesetzlichen. Kommt man dann in die Praxis, werden die einen Patienten zum Warten nach links und die anderen nach rechts ge - schickt. Ein erfahrener Praxis nutzer weiß, so kann die Arzthelferin Pri vat pa - tien ten schneller und unauffälliger zwischen mogeln. Wirklich gut findet es we - der der gesetzlich Versicherte noch der Privatpatient, aber alle spielen das Spiel mit. Eigentlich ist es allen, auch dem Arzt peinlich. So war es bis gestern. Zweiklassenversorgung kein Versteckspiel mehr Und gestern? Es ist Zeit, den Zahnarzt mal wieder nachschauen zu lassen. Also rufe ich die Praxis an und erwarte wie immer die freundliche Stimme der Arzt hel - ferin. Sie kennt mich schon und die Frage nach dem Versichertenstatus wird sich erübrigen. Im ersten Augenblick dach te ich, mich verwählt zu haben. Eine monotone Automatenstimme sagt: Wir haben zum Vor teil unserer Patienten un seren Te le fon - service umgestellt. Damit entfällt für Sie das Warten, bis eine Lei tung frei ist. Wenn es sich bei Ihnen um einen Notfall handelt, wäh len Sie bitte die 1; wenn Sie gesetzlich ver sichert sind, wählen Sie bitte die 2; wenn Sie privat versichert sind, dann wählen Sie bitte die 3. Schluss mit dem rücksichtsvollen Ka - schieren einer allseits be kannten, aber peinlichen Einteilung von Pa tienten in die Lukrativen und die anderen. Ich überlege nun die ganze Zeit, ob das ein Grund ist, den Zahnarzt zu wechseln? Wie finden Sie das, liebe Leserinnen und Leser, ist das ehrlich, brutal ehrlich oder unsensibel, oder fehlt es am moralischen Gespür? Kommentar Wäre es nicht menschlicher und dem Auftrag der Ärzte gemäßer, wenn die Behandlungsreihenfolge durch die Schwere der Erkrankung bestimmt würde? Eva Straub

12 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 12 Seite 12 unbeirrbar März 2012/Nr. 37 BESCHEID WISSEN Grenzen bei Zwangsmedikation D er zweite Senat des Bundes ver fas - sungsgerichts fällte im März letzten Jahres ein Urteil zur Zwangs me di - kation, das die Patientenrechte in erheblichem Umfang stärkt. Es betrifft einen konkreten Fall aus der forensischen Psy - chiatrie in Rheinland-Pfalz. Das ist vielleicht der Grund, warum es eine ganze Weile gedauert hat, bis der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts in allen seinen Facetten auf allen psychiatrischen Ebenen zur Kenntnis genommen wurde. Und dann prallten die Reaktionen in aller Gegensätzlichkeit aufeinander. Der Sprengstoff liegt in dem Urteil, dass die Zwangsbehandlung mit Antips ycho - tika bei behandlungsunwilligen, krankheitsuneinsichtigen Patienten im psychiatrischen Maßregelvollzug als schwerwiegenden Ein griff in das Grundrecht aus Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG bewertet und im Einzelfall an strengste Anforderungen geknüpft ist. Und weiter sagt der Beschluss: Eine Zwangsbe hand lung liegt auch vor, wenn der Betroffene die Maß - nahme nur passiv duldet Bei dringender unmittelbarer Gefahr Auch wenn es sich hier um einen Rechtsspruch im Bereich der Forensik handelt, so ist zu erwarten, dass er auch auf vergleichbare Situationen in der allgemeinen Psychiatrie anzuwenden ist. Eine weitere hochrichterliche Aussage bezieht sich auf die Behandlungsmöglichkeit gegen den Willen des Patienten. Sie setzt klare gesetzliche Regelungen voraus, d. h. sie wird,,nur in Ausnahmefällen auch in Zukunft erlaubt sein. Das dürfte vor allem in Akutsituationen zur Abwendung einer dringenden unmittelbaren Gefahr der Fall sein. Es folgt dann auch hier wiederum eine Einschränkung: Allerdings kann das Frei - heitsinteresse des Untergebrachten selbst eine Zwangsbehandlung zur Errei chung der Einsichtsfähigkeit befristet erforderlich machen (Art. 2 Abs. 2 Satz 2 GG), so fern er seine Interessen wegen krankheitsbedingter Einsichtsunfähigkeit nicht selbst verfolgen kann. Die Zwangs be hand lung eines zur freien Willensbestimmung Be fähigten ist aber immer grundgesetzwidrig. Heiße kontroverse Diskussionen Die teils mit heftiger Kontroverse ausgetragenen Diskussionen zu diesem Urteil ge - hen quer durch die Verbände der Psy chi a - trie-erfahrenen, der Psychiater, der Psy - chotherapeuten und andere Fachver bände. Die Deutsche Gesellschaft für Psychia - trie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) gab eine Stellungnahme zu diesem Urteil des höchsten deutschen Ge - richts ab, in dem es u. a. sinngemäß heißt, dass die selbstbestimmte Einsicht in die Notwendigkeit einer Behandlung eine we - sentliche Grundlage des Erfolgs einer jeden Behandlung sei, dass Zwangsbe - handlungen seltene Ausnahmen seien, dass sie aber dann bedeutsam und hilfreich sind, wenn Menschen auf Grund ihrer psychischen Störung für sich oder andere gefährlich werden. s ist die wichtigste Neuerung seit 18 Jahren, so verkündet die Euro pä i - sche Arzneimittel Agentur (EMA) zu dem Gesetz, das europaweit im Juli in Kraft treten soll. Es geht darum, gesetzlich zu verankern, dass auch von Patienten und Pfle - gediensten Meldungen über Neben wir kun - gen von Medikamenten gemacht werden können. Bisher konnten nur Ärzte solche Informationen bei den jeweiligen Stellen angeben. Die EMA unterstützt die EU- Länder und andere Staaten, die dafür notwendigen Internet- und Telefondienste einzurichten. Die Kontrolle der Wirkungen von Arzneimitteln auch für Produkte, die schon seit vielen Jahren auf dem Markt Auch in diesem Papier kommt ein Für und Wider zum Ausdruck, wenn die DGPPN z. B. betont, dass man die Helfenden zwinge, ihren Patienten erfolgversprechende Hilfe vorzuenthalten. Der ganze Text kann nachgelesen werden unter: Anmerkung BESCHEID WISSEN Grundgesetz (GG)Art 2 Satz 1 und 2 (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt. (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Frei - heit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden. Nebenwirkungen EU ergreift Initiative E sind, soll wirkungsvoller, und das Abwägen von Risiken und Nutzen zuverlässiger und transparenter werden. Kommentar Das klingt gut! Und wenn es wirklich dazu kommt, dass die Erfahrungen der Nutzer und hoffentlich auch die der Angehörigen bei der Bewertung von Medikamenten miteinbezogen werden, nähern wir uns einen weiteren Schritt der verantwortungsvollen partnerschaftlichen Zusam - men arbeit. In einer solchen werden die Erfah - rungen aller ernst genommen und berücksichtigt. Eva Straub

13 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 13 STIMME EINER PSYCHIATRIEERFAHRENEN März 2012/Nr. 37 unbeirrbar Seite 13 Warum ich mich für EX-IN einsetze I ch bin 1989 erkrankt und war dann 9 Jahre lang praktisch unbehandelt. Obwohl ich einen starken sog. Be zie - hungs wahn hatte und ständig in diesem Drama gefangen war, hat außer meinen Eltern niemand vorgeschlagen, dass ich in die Psychiatrie gehen sollte änderte sich der Inhalt meiner Psychose und wurde subjektiv unerträglich ich begab mich in Behandlung, zunächst beim SpDi und dann auch in Kliniken. Dort wurde ich mit hohen Dosen Haldol behandelt, gegen meinen ausdrücklichen Willen. Über 1/2 Jahr unter Haldol brach dann mein Wille und brachen Hand lungen meiner inzwischen installierten Betreuerin über mich herein. Un ge - fragt kam ich in eine betreute WG, unbesprochen wurde mein Führerschein eingezogen, und nur mit großen Anstrengungen meinerseits wurde im Juni 1999 die Me di - kation auf Solian umgestellt. Was hätte anders laufen können? Ich war zunächst froh, praktisch symptomfrei zu sein, litt aber erheblich an Nebenwirkungen und der scheinbar ausweglosen Situation. Ich konnte der Betreuerin gerade noch verklickern, dass ich nicht den Rest meines Lebens in einer Behindertenwerkstatt verbringen wollte, und wir strebten dann gemeinsam eine berufliche Reha an, und von machte ich eine Ausbildung zur Europa - kauffrau in Heidelberg. Obwohl ich in Pfaffenhofen die Selbst hil - fe angebote von Quo Vadis wahrgenommen hatte, die mir Halt, Struktur und Freundschaften gebracht hatten, aber noch kein beginnendes Verständnis meiner Erkrankung, unternahm ich in Heidelberg keine Initiative in Richtung Selbsthilfe und war wieder sehr krank bis 2008 folgten unzählige Klinikaufenthalte. Man kann wohl sagen, dass ich durch die medikamentöse Behandlung nicht wirklich geschützt war und vom Regen in die Traufe gekommen war. Der Wendepunkt Durch meine Therapeutin Dr. Margit Schmolke lernte ich ab 2005 das Konzept von Recovery kennen, und sie lieh mir auch das Buch von Utschakowski et al. Experienced Involvement Wie Peers die Psychiatrie verändern. Zeitgleich gründete ich die Psychose-Selbsthilfe-Gruppe Initiative Lebensmut, kurz PSG Ilm, in Pfaffenhofen. Ich begann, mich zu engagieren, bald für EX-IN und dann auch für den Bayerischen Landesverband Psychia - trie-erfahrener (BayPE e.v.). Dieses Enga - gement betrachte ich als meinen momentanen Beruf. Dabei schöpfe ich nicht nur aus meinen Erfahrungen und denen meiner Freunde, sondern stehe immer wieder am Beginn des Lernens. Was hätte in der Psychiatrie anders sein müssen? Ich hatte auch die zeitweilig ge - schlossenen Stationen als Schutzraum wahrgenommen und war enttäuscht, dass die Ärzte diese Qualität des Angebots gar nicht recht bewerteten, sondern rigoros und m. E. überflüssigerweise nur auf Neuroleptika setzten. Auch fehlten komplett positive Rollenmodelle ich suchte zwar den Kontakt zu den spirituell begabten Mitpatienten, aber es wurde keine Gruppe daraus, die Krisen wirklich ab - federn konnte. Dass es auch mal wieder bergauf gehen könnte, war nicht zu ahnen. Zurück in betreuter Wohngemeinschaft in Pfaffenhofen wurden Eigeninitiative und Eigenverantwortung extrem misstrauisch beäugt, und erst eine tiefe Krise, die zu Rausschmiss und Selbstmordversuch geführt hatte, brachte mich über eigene Räume dann auch wieder zu mir selbst. So viele von uns landen durch die Krankheit auch in Obdachlosigkeit, und meine Erfahrung ist, erst wenn die Basis wieder eigen ist, entkommt man dem totalen Zugriff des Systems, das ja ständig außer Compliance zu verlangen, kaum etwas anbietet, an dem man sich weiter entwickeln kann. Große Hoffnung in EX-IN Psychotherapie und Selbsthilfe sind für mich die Eckpfeiler meiner relativen Ge - nesung und auf die unmittelbare Wir - kung von EX-IN bin ich noch gespannt. Alle EX-INler, die mir begegnet sind, sprachen von unglaublichen rehabilitativen Effek - ten, die allein durch den Kursus entstanden sind. EX-IN bietet eine Perspektive, auch, wenn frau will, eine berufliche, aber durch das unbedingte Anerkennen des eigenen Schicksalsweges, Mut und Selbstver - trauen für alles, was frau noch anpacken möchte. Ich persönlich habe nicht so große Hoffnung, die Psychiatrie verändern zu können dazu muss auch in Bayern erst einmal die gleiche Augenhöhe zwischen Profis und Peers erreicht werden, und da ist noch viel zu tun. Ich bin eher etwas genervt, wer alles partout EX-IN vereinnahmen möchte, ohne sich grundsätzlich und vorbehaltlos der Perspektive der Psychiatrie-Erfahrenen zu stellen. Aber wenn wir dann mehr als eine Handvoll EX- INlerInnen sind und überall auch in den Institutionen mitwirken, wird das allmählich hoffentlich unumgänglich werden. Wir brauchen neben Patientenfür spre - chern und Lotsen durch das Hilfesystem dringend Menschen, die ihren eigenen Weg und Umgang mit der Krankheit entwickelt und achten gelernt haben und die behutsam und einfühlend und mit Zeit ausgestattet, anderen auf diese Spuren gehen helfen. Achtsamkeit und Achtung sind das, was Psychiatrie-Patienten am dringendsten brauchen und keine von Budgets und eingeschränkten Sicht - weisen kontrollierte und auf Angst beruhende Therapie. (Im Englischen steckt in dem Wort the rape die Ver ge wal - tigung ). EX-IN kann enorm befreiend wirken, kostet verglichen mit sonstigen Maßnah- men mit 12 x 180 Euro nicht wirklich viel. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass die Qualifizierung individuell passend auch von den Krankenkassen gefördert werden wird. EX-IN leistet einen wichtigen Beitrag zur Wiedergewinnung von Gesundheit und zur Inklusion von behinderten oder von Behinderung bedrohten Menschen. Almuth Rönner Kontakt: almutig@yahoo.de

14 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 14 Seite 14 unbeirrbar März 2012/Nr. 37 Das freut uns: Speziellen Bedarf junger Patienten erkannt F ür viele psychisch kranke Men schen ist der sog. Erstkontakt mit der stationären Psychiatrie ganz entscheidend für deren weitere Einstellung zu ihrer Er kran - kung und zu den Behand lungs mög lich - keiten, die sie in Anspruch nehmen können. Ma chen sie abschreckende Erfahrun gen, wird es ihnen bei jeder Krise schwer fallen, sich in Behandlung zu begeben. Junge Men schen, die durch eine psychische Er kran kung aus der Bahn geworfen werden, ha ben einen speziellen Be - handlungs- und Thera piebedarf. Im Vor - dergrund stehen Fragen zur schulischen und beruflichen Laufbahn, zur Wohnsi - tuation, zur Iden titätsfindung, zur Übernahme von Eigen ver antwortung und zur altersentsprechenden, allmählichen Loslö - sung aus der Familie. Die Zu stän digkeit der Kinder- und Jugendpsychiatrie endet mit dem 18. Geburtstag. In der Erwachsenen - WAS UNS FREUT WAS UNS STÖRT psy chia trie gehen viele junge Patienten mit ihrem speziellen Bedarf unter. Wir freuen uns daher, dass zwei Ein - richtungen in Bayern das erkannt haben und spezifische Angebote neu eingerichtet haben. So hat das Isar-Amper-Klinikum München Ost eine eigene psychiatrische Akutstation für Patienten zwischen 18 und 25 Jahren eröffnet. Dort stehen neben den üblichen Angeboten wie Musik-, Kunst-, Ergo- und Sporttherapie auch Bewer - bungstraining, erlebnispädagogische Ele - mente und das Erlernen von Alltagsfähig - keiten auf dem Programm. Die Station arbeitet eng mit dem Jugendamt, dem Wohnungsamt und dem Heckscher-Klini - kum, der Klinik für Kinder- und Ju - gendpsychiatrie in München, zusammen. Aufgenommen können im Rah men der allgemeinpsychiatrischen Ver sorgung 18 Pa - tien ten aus München werden (Kontakt: Ober ärztin Dr. Karin Kuhn, Telefon 089/ ). Ähnlich konzipierte Statio - nen gab es bisher nur in Hamburg, im Saarland und in der Schweiz. In Bad Kissingen hat im Februar 2012 die HEMERA-Klinik eröffnet. Dabei handelt es sich um eine Privatklinik für psychisch kranke Kinder und Jugendliche im Alter von 14 bis 27 Jahren. Diese bietet keine Akutbehandlung, sondern eine mittel- und längerfristige vollstationäre Behandlung für Patienten mit Angst- und Zwangs - erkrankungen, Depressionen, Essstörun - gen und postakuter, negativsymptomatischer Schizophrenie an. Das Einzugsge - biet dieser Klinik ist nicht beschränkt. Eine Aufnahme dort kann nur nach vorheriger Kostenzusage durch die Krankenkasse erfolgen. (Kontakt: Nicole Storath, Telefon 09708/ ; Das stört uns: D as Bundesarbeitsministerium hat bereits in diesem Jahr massive Kürzungen im Bereich Zuverdienst vorgenommen. Weitere werden ab 2013 folgen. Um 8 Mio. wurde das Budget für Ein glie - derung in Arbeit verringert, 21,5 % weniger als im Jahr 2011 stehen dafür zur Verfügung. Von diesem Vorgehen werden vor allem auch psychisch kranke Men - schen empfindlich betroffen sein, obwohl das Gesetz ihnen ein Recht auf Teilhabe am Arbeitsleben einräumt. Für chronisch psychisch kranke und somit schwer vermittelbare Menschen wird es also noch schwerer sein, die notwendige Unterstüt - zung zu erhalten. Es bedeutet auch, dass Beschäftigungs - fördermög lich keiten weniger werden. Das Jobcenter in München wird die Zahl der Kürzungen beim Zuverdienst Ein-Euro-Jobs um fast 1 /5 reduzieren. Statt 1650 wird es im Jahr 2012 nur mehr 1275 Stellen geben. Mehr als 200 sollen allein in 31 sozialen Betrieben wegfallen, die zukünftig nur noch 765 Ein-Euro-Jobs anbieten können (SZ ). Mit diesem Vorgehen bleiben Menschen mit sog. Vermittlungshemnissen damit nicht nur unterversorgt, sondern werden weiter in soziale Isolation getrieben, abgesehen von der Zunahme drohender Rück - fallgefahr und weiterer Klinikaufent halte. Einen Schaden von dieser unsinnigen Kosteneinsparung werden auch die sozialen Integrationsunternehmen nehmen, vor allem kleinere Projekte sind gefährdet. Soviel zur gesellschaftlich gewünschten Inklusion! Brigitte Fischer Kommentar Das darf doch nicht wahr sein: In der Gesund - heits- und Sozialpolitik ist jedes zweite Wort die Inklusion Behinderter in alle gesellschaftlichen Bereiche. Selbstverständlich gehört ganz vorne Arbeit dazu. Alles, was eine Ver schlech terung der Arbeitssituation für psychisch kran ke Menschen bringt, ist genau das Gegenteil von Dazugehören, von gleichen Chancen und Selbs tbestimmung. Es wird mit zweierlei Stimme ge redet: hier wird eingeschränkt und dort für die Öf fentlichkeit wird die Gleichstellungsflagge ge schwun gen. Um mehr Bewusstsein für Gerech tig keit zu bewirken, auch darum haben wir unter dem Dach des Landesverbands den Arbeits kreis Arbeit, Integration und Inklusion gegründet. Eva Straub

15 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 15 R obert Walser, ein in Deutschland wenig bekannter Schweizer Schrift steller, Verfasser von Romanen, Prosa stü cken, Gedichten, ein von den Schrift stel lern seiner Zeit wie Kurt Tucholsky, Hermann Hesse, Franz Kafka und anderen hoch geschätzter Autor, verbrachte die letzten 27 Jahre seines Lebens in Schwei zer psychiatrischen Heil-und Pflege an stalten. Seine ersten Gedichte, die 1898 erschienen, ließen ihn rasch zu einem Geheimtipp werden und verschafften ihm den Zugang zu literarischen Kreisen. Sie ziehen einen in ihren Bann mit ihrer federleichten, einfachen Sprache und einem eigentümlichen Schwingen. Sie erzählen von Alltäglichem, und am Ende werden sie bedeutungsvoll und nachdenklich. Ängste hatten ihn schon länger gequält, dann im Jahr 1929 verschlechterte sich sein Zustand, nun kamen ihn verspottende Stimmen und eine tiefe depressive Stim mung hinzu. Seine schriftstellerische Kraft war erloschen, er fühlte sich totgebrannt wie ein Ofen. Als eins der letzten Werke schreibt er das Bühnenstück Ich bin ver gessene Welten, in dem er das Le - ben hinter den Mauern der Psy chiatrie und die Insassen, die durchaus biografische Züge haben, beschreibt. Zeit seines Lebens hat er sich mühsam durchgeschlagen, seine Werke waren nicht gut bei Verlagen anzubringen, seine kleinen Jobs, klein im Sinne von kurz und von geringem Verdienst, ließen ihn, wo immer er sich aufhielt, ein dürftiges Leben führen. Niedrige Diener- oder Schreib stu ben dienste waren von kurzer Dauer, und noch schneller wechselte er seine Adressen. Allein 17 mal zog er in Zürich um, 15 mal in Bern, dazu kamen Lebens - abschnitte in Ber lin, Stuttgart und München und anderen Schweizer Orten. Waren es nun diese unzähligen Wohnungsveränderungen oder seine PSYCHISCH KRANKE KÜNSTLER Schüchternheit oder die Un - fähigkeit, gesellschaftliche Kon takte zu halten, er war einsam. Erst später dann, im Alter von 50 Jahren, gibt es so etwas wie eine Erklärung für das An derssein: er wird als schizophren diagnostiziert. Geboren 1878 in Biel (Schweiz), verlebt Robert Walser eine bedrückende Kind heit. Die Mutter ist, wie man heute sagen würde, depressiv, und wahrscheinlich wa ren auch zwei seiner Brüder eher un ge wöhn lich. Beide starben im Laufe einer psychotischen Episode. Robert Walser starb 78- jährig bei einem einsamen Spa zier gang im Schnee, am 25. Dezember Liest man seine Bio grafien und die Be richte seiner Familienan gehöri gen und der zeitgenössischen Dichter wird einem klar, dass seine Werke mit ihrer Indi vi dualität und der Liebe zum Klei - nen die literarische Moderne mitprägten. Robert Walsers typische Lebens - weise des Sich-Klein-Machens ( Unver- letz bar ist der, dem es gelingt, sich so kleinzumachen, dass ihn die Welt nicht mehr wahrnehmen kann. Dann kann einem die Welt sofort nichts mehr an - haben. ) verkörpern die Mikro gramme, so genannt nach der winzigen, schwer zu entziffernden Bleistift schrift der Entwürfe. Er bekritzelte kleingeschnittene, oft be reits bedruckte Papierabfäl - le, alte Pos tkarten, Briefumschläge aus dem privaten und geschäftlichen Post - verkehr mit millimetergroßen Buch - staben. Unter der Lupe zeigen sich kalligraphische Kunst werke von eigenem ästhetischen Reiz. Es ist eine Sisy phusarbeit, diese Hin - terlas sen schaft zu entschlüsseln. In - zwi schen sind sechs transkribierte Bände im Suhrkamp Verlag erschienen. Seine be kanntesten Romane sind: März 2012/Nr. 37 unbeirrbar Seite 15 Klein und doch einer der Großen Robert Walser Der Gehülfe (1907), Jakob von Gunten (1908), Geschwister Tanner (1909). In der Schweiz ist Robert Walser ein be kannter und verehrter Schrift steller. Es gibt eine Robert-Walser Stiftung, eine Robert-Walser-Gesellschaft, ein Robert Walser-Zentrum, ein Robert- Walser-Archiv. Der Schweizer Schrift - steller Martin Walser schreibt über seinen Namensvetter: Robert Walser ist einer der rätselhaftesten Autoren des 20. Jahrhunderts. Er ist zart und listig, raffiniert und naiv. Seine Selbstein - schätzung: Niemand ist berechtigt, sich mir gegenüber so zu benehmen, als kennte er mich. Glück Es lachen, es entstehen Im Kommen und im Gehen Der Welt viel tiefe Welten, Die alle wieder wandern Und fließend, durch die andern, Als immer schöner gelten. Sie geben sich im Ziehen, Sie werden groß im Fliehen Das Schwinden ist ihr Leben. Ich bin nicht mehr bekümmert, Da ich kann unzertrümmert Die Welt als Welt durchstreben.

16 ApK-unb _unbeirrbar-maerz :03 Seite 16 Seite 16 unbeirrbar März 2012/Nr. 37 ieses Buch hatte die Leiterin unseres Literaturkreises auf die Lite - raturliste gesetzt. Anderenfalls hätte ich einen Roman mit einem solchen Titel niemals in die Hand genommen. Zu traurig und beschämend empfinde ich den Alltag mit einer Verrückten. Dass eine Krank - heitsgeschichte also irgendeinen künstlerischen Wert besitzen sollte, schien mir nicht möglich. Doch ich sollte eines Besseren belehrt werden. Michael Greenberg erzählt die Ge - schichte eines Vaters, dessen halbwüchsige Tochter in die Psychose fällt, sehr einfühlsam. Der Vater sucht in seinem Leben nach frühen Anzeichen der Schizophrenie und bei seinem Verhalten nach möglichen Auslösern. Er besucht seine Tochter in der Klinik und bewacht jeden ihrer Schritte, bis sie wieder im Alltag angekommen ist. Er beschreibt die Auswirkungen der Erkran - kung auf das Familiensystem und verschweigt dabei weder seine eigenen Grenz erfahrungen, noch seine eigenen Scham gefühle. Er probiert die Medika - men te seiner Tochter und erklärt auch, SCHON GELESEN? Der Tag, an dem meine Tochter verrückt wurde Eine wahre Geschichte D wie alle anderen Angehörigen mit der Krankheit umgehen. In einem kleinen Ausblick erfährt der Leser auch, wie es der Tochter später ergangen ist, und wie alle Familienangehörigen jetzt leben. Ganz nebenbei gibt der Roman zudem viele Infor mationen über Schizophrenie und deren Behandlung. Der Roman beschönigt nichts dennoch liest er sich leicht. Kein Jammern, keine Klage nur Tatsachen und viel Respekt für alle Mitbetroffenen. Wohltuend ist auch, dass der Ich-Erzähler sein Verhalten kritisch hinterfragt. Über die Beschreibung des Verhältnisses einer jüdischen Familie mit ihrem erkrankten Angehörigen konnte ich schmunzeln und den Bericht über den Selbstversuch mit den Medikamenten brachte mich sogar zum Lachen. Ein solcher Umgang mit der Krankheit macht Mut, selbst offener über die Krank - heit und ihre Folgen zu sprechen. So kam es im Literaturkreis zu einer anregenden Diskussion mit meinen Kommilitoninnen. Ihnen gefiel das Buch ausnehmend gut. Schön geschrieben, eröffne es dem unerfahrenen Leser eine neue Sicht, war ihre Meinung. Einfühlsam, bewegend und lehrreich, ist meine Meinung. Gelesen von Ingrid Langschwert In seiner Detailfülle und seinen tiefgreifenden Charakterstudien [wirkt das Buch] eher wie ein geglückter Roman denn wie eine Reportage. Kein fiktiver Moment kommt in diesem Buch vor, doch Greenberg gelingt es, den Leser in ein Netz packender Handlungsabläufe einzufangen. Die Welt Eine literarische Lebensgeschichte, die Hilflo - sigkeit ebenso wie Schuldgefühle thematisiert. Spiegel Der Tag an dem meine Tochter verrückt wurde. Eine wahre Geschichte., Michael Greenberg, Deutscher Taschen buch Ver - lag, 2011; ISBN , 288 Seiten, 9,90 Euro Impressum TERMINE 14. April 2012, Nürnberg: Regional - Info: LV Bayern ApK treffen und Mitgliederversammlung des Telefon: 089/ ApK Mittelfranken / Nürnberg Info: ApK Mittelfranken/Nürnberg 16. Juni 2012, München. Was kommt Telefon 0911 / nach der stationären Forensik? Se mi - nar für Angehörige von forensisch 21. April 2012, Kaufbeuren: Mal so untergebrachten Patienten mal so! Mit schwer zu verkraftenden Info: LV Bayern ApK Symptomen zurechtkommen. Regio - Telefon: 089/ nal treffen für Angehörige psychisch kran ker Menschen 26. September bis 17. Oktober 2012, Info: LV Bayern ApK Bad Wurzach: Schwerpunktkur für Telefon: 089/ Mütter und Partnerinnen von psychisch kranken Angehörigen 12. Mai 2012, Augsburg: Partnerschaft Info: Evangelische Müttergenesung Würt - mit einem psychisch kranken Menschen. tem berg, Telefon 0711 / , Seminar für Partner von psychisch kran ken Menschen unbeirrbar InfoForum für Angehörige psychisch Kranker März 2012/ Nr. 37 Herausgeber Landesverband Bayern der Angehörigen psychisch Kranker e.v. Pappenheimstraße München Tel.: 089/ Fax: 089/ lvbayern_apk@t-online.de Geschäftszeiten Mo - Fr: Uhr Persönliche Beratung Nach telefonischer Termin - vereinbarung Bankverbindung Bank für Sozialwirtschaft, München Konto BLZ Druck und Layout PROJEKT PRINT Druck Satz Kopie St.-Wolfgangs-Platz München Die namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Meinung des jeweiligen Verfassers wieder.

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