Arznei- und Heilmittelvereinbarung nach 84 Abs. 1 und 8 SGB V für das Jahr 2008

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1 Arznei- und Heilmittelvereinbarung nach 84 Abs. 1 und 8 SGB V für das Jahr 2008 zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen - Körperschaft des öffentlichen Rechts - Zum Hospitalgraben Weimar einerseits und der AOK Die Gesundheitskasse in Thüringen Augustinerstraße Erfurt dem BKK-Landesverband Ost, Landesrepräsentanz Thüringen Pförtchenstraße Erfurt der IKK Thüringen Magdeburger Allee Erfurt der Krankenkasse für den Gartenbau handelnd für die landwirtschaftliche Krankenversicherung Frankfurter Straße Kassel der Knappschaft, Verwaltungsstelle Frankfurt Galvanistraße Frankfurt dem Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V. Lucas-Cranach-Platz Erfurt dem AEV-Arbeiter-Ersatzkassenverband e. V. Lucas-Cranach-Platz Erfurt andererseits Seite 1 von 5

2 Präambel Grundlage für die nachfolgenden Regelungen sind die Rahmenvorgaben gem. 84 Abs. 7 i. V. m. Abs. 8 SGB V der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Spitzenverbände der Krankenkassen für das Jahr vom 17. September 2007 für die Inhalte der Arzneimittelvereinbarung nach 84 Abs.1 SGB V und - vom 30. September 2007 für die Heilmittelvereinbarung nach 84 Abs. 8 SGB V. Weitere Regelungen zwischen den Partnern der Rahmenvorgaben sind Gegenstand dieser Vereinbarung. Die Vertragspartner vereinbaren das Arznei- und Verbandmittel- Ausgabenvolumen für das Jahr 2008, in gemeinsamer Verantwortung Wirtschaftlichkeitsziele sowie ein darauf ausgerichtetes Maßnahmenpaket und das Heilmittelausgabenvolumen für das Jahr Das Ziel besteht darin, im Jahr 2008 durch weiteres gemeinsames Handeln die vereinbarten Ausgabenvolumina für Arznei- und Verbandmittel sowie für Heilmittel einzuhalten. 1 Ausgabenvolumen für Arznei- und Verbandmittel für das Jahr 2008 Das Ausgabenvolumen für das Kalenderjahr 2008 wird unter Berücksichtigung der Anpassungsfaktoren nach 84 Abs. 2 SGB V abschließend auf den Betrag von festgelegt. Die Vertragspartner sind sich darüber einig, dass dieses Ausgabenvolumen verbindliche Basis für das Ausgabenvolumen des Folgejahres ist. (1) Zielvereinbarung 2 Steuerung der Arznei- und Verbandmittelausgaben im Jahr 2008 Sofortmaßnahmen Zur Steuerung der Arznei- und Verbandmittelversorgung im Jahr 2008 werden auf der Basis der GKV- Arzneimittelschnellinformation (GAmSi) folgende Wirtschaftlichkeitsziele vereinbart: Wirtschaftlichkeitsziele: Ziel 1: Reduzierung des Bruttoumsatzanteils der Me-too-Präparte am Gesamtmarkt in Thüringen, soweit der GBA eine Liste der Me-too-Präparate beschlossen und amtlich bekannt gemacht hat bzw. die gemeinsame Arbeitsgruppe gem. 2 Abs. 2 Punkt 5 verständigt sich auf konkrete Me-too- Präparate. auf Bundesdurchschnitt Seite 2 von 5

3 Ziel 2: Beibehaltung oder Steigerung des Verordnungsanteils 2007 der Generika am generikafähigen Markt in Thüringen, insbesondere in den nachfolgenden verordnungsstarken Arzneimittelgruppen auf Bundesdurchschnitt - Statine - Selektive Betablocker - Alpha-Rezeptorenblocker - Selektive Serotonin-Rückaufnahme-Inhibitoren - Bisphosphonate zur Behandlung der Osteoporose - Triptane - Protonenpumpen-Inhibitoren - ACE-Hemmer - nicht-steroidale Antirheumatika - niedermolekulare Heparine - orale Antidiabetika - Schleifendiuretika Ziel 3: Anhebung des Verordnungsanteils der Leitsubstanzen bei den Arzneimittelgruppen lt. Rahmenvorgaben auf folgende Werte: Ist Zielwert 1. Statine 78,8% 89,6%* 2. Selektive Betablocker 76,7% 89,3%* 3. Alpha-Rezeptorenblocker 70,5% 74,1%** 4. Selektive Serotonin-Rückaufnahme-Inhibitoren 55,5% 61,5%** 5. Bisphosphonate zur Behandlung der Osteoporose 67,9% 76,5%** 6. Triptane 38,1% 43,3%** 7. Protonenpumpen-Inhibitoren 49,3% 73,0%* 8. ACE-Hemmer 91,6% 92,9%** 9. nicht-steroidale Antirheumatika 51,8% 54,3%** 10. niedermolekulare Heparine 71,8% 71,8% 11. orale Antidiabetika 59,8% 70,2%* 12. Schleifendiuretika 34,0% 65,4%* * Festsetzung des Zielwertes auf den besten Rang gem. Anlage 2 zur Rahmenvorgabe ** Festsetzung durch die Verkürzung des Abstandes zum besten Rang gem. Anlage 2 zur Rahmenvorgabe um die Hälfte Zur Steuerung und Erreichung der Zielwerte liefern die Krankenkassen im Rahmen der AG Zielvereinbarung zeitnahe arztindividuelle Arzneimitteldaten (GamSi-Arzt), die ausschließlich zur Beratung der Vertragsärzte genutzt werden. Ziel 4: Die Steigerungsrate der DDD je 1000 Versicherte und die Steigerungsrate der Verordnungen je 1000 Versicherte (jeweils in Prozent) fallen in Thüringen nicht höher aus als die jeweiligen Steigerungsraten der neuen Bundesländer und des Bundes. Ziel 5: Reduzierung des Bruttoumsatzes je DDD in Thüringen auf den Durchschnittswert der neuen Bundesländer. Zur Ergebnisfeststellung wird die GAmSi-Jahresauswertung zugrundegelegt. Seite von 5

4 (2) Maßnahmen der Zielerreichung Um die Ziele gem. Abs. 1 zu erreichen, werden folgende Maßnahmen vereinbart: 1. die Information aller Vertragsärzte über die Zielvereinbarung allgemein, die Ist-Situation sowie zu den Zielfeldern, die die Vertragspartner der Vereinbarung unter Berücksichtigung der regionalen Versorgungssituation vorrangig zu erreichen suchen, durch die KV Thüringen. Hierzu gehören auch gemeinsame Empfehlungen auf der Grundlage von 305 a und 73 Abs. 8 SGB V über die wirtschaftliche Verordnungsweise: zu Schrittinnovationen (Me-too-Präparate/Analogpräparate), u. a. auf der Basis konkreter arztindividueller Auswertungen (PharmPRO -Analysen) der Krankenkassen zu Generika, zu Entlassungsmedikation nach stationärer Behandlung sowie zur Beachtung der Neufassung der Arzneimittelrichtlinie Eine vom G-BA beschlossene und amtlich bekannt gemachte Me-too-Liste wird Bestandteil dieser Vereinbarung. 2. die zeitnahe Information der Ärzte über ihr Verordnungsverhalten mittels GKV-Arzneimittel- Frühinformation für Vertragsärzte nach 84 Abs. 5 SGB V (GAmSi-Arzt) durch die KV Thüringen, 3. die Weiterführung des gemeinsamen Angebots qualifizierter Pharmakotherapieberatungen auf Basis kassenartenübergreifender Verordnungsdaten durch Krankenkassen /-verbände und die KV Thüringen entsprechend der Vereinbarung über die Durchführung von gemeinsamen Pharmakotherapieberatungen für Vertragsärzte im Bereich der KV Thüringen vom , 4. die zwischen den Vertragspartnern abgestimmte spezielle Information einzelner Vertragsärzte, die von den angestrebten Wirtschaftlichkeitszielen besonders abweichen, - hierzu werden die zur Zeit verfügbaren Informationen der Krankenkassen genutzt - 5. das Einsetzen einer gemeinsamen Arbeitsgruppe zur kontinuierlichen Begleitung dieser Vereinbarung. Die gemeinsame Arbeitsgruppe analysiert zeitnah die Ausgabenentwicklung und entwickelt Maßnahmen zur Erreichung der unter Abs. 1 genannten Ziele, auch gegenüber Arzneimittel und Verbandmittel abgebenden Stellen. (3) Feststellung der Zielerreichung 1. Eine Bewertung zum Erfüllungsstand der Vereinbarung erfolgt durch die Vereinbarungspartner gemeinsam. 2. Die Zielvereinbarung gilt als erfüllt, wenn die Ziele gem. Abs. 1 erreicht sind. 3. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse erfolgt die Anpassung der Zielwerte im Folgejahr und/oder die Veränderung der vereinbarten Maßnahmen. 4. Die Vertragspartner sind sich darüber einig, dass eine Nichterreichung der Ziele 1-5 keine Auswirkungen auf arztindividuelle Prüfverfahren hat. Seite von 5

5 (4) Ergänzende Regelungen 1. Die Vertragspartner tragen gemeinsam Verantwortung für die gemäß Abs. 1 vereinbarten Ziele und die Umsetzung der Maßnahmen gemäß Abs Die Krankenkassen werden die Versicherten und die KV Thüringen die Vertragsärzte über die Zielsetzungen der vorliegenden Vereinbarung in Kenntnis setzen. 3 Ausgabenvolumen für Heilmittel für das Jahr 2008 Das Ausgabenvolumen für das Kalenderjahr 2008 wird unter Berücksichtigung der Anpassungsfaktoren nach 84 Abs. 2 SGB V abschließend auf den Betrag von festgelegt. Die Vertragspartner sind sich darüber einig, dass dieses Ausgabenvolumen verbindliche Basis für das Ausgabenvolumen des Folgejahres ist. 4 Laufzeit und Anschlussvereinbarung (1) Die Vereinbarung gilt für den Zeitraum vom 01. Januar 2008 bis 31. Dezember (2) Die Vereinbarungspartner werden entsprechend den gesetzlichen Vorgaben rechtzeitig vor Ablauf der Vereinbarung Verhandlungen für die Folgezeit aufnehmen. Weimar, Erfurt, Kassel, Frankfurt/Main, den Kassenärztliche Vereinigung Thüringen AOK Die Gesundheitskasse in Thüringen BKK-Landesverband Ost, Landesrepräsentanz Thüringen IKK Thüringen Krankenkasse für den Gartenbau, handelnd für die landwirtschaftliche Krankenversicherung Knappschaft, Verwaltungsstelle Frankfurt Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V., - Der Leiter - AEV-Arbeiter-Ersatzkassenverband e. V., - Der Leiter - Seite 5 von 5