GESCHÄFTSBERICHT 2015 HILDEGARD-HOSPIZ SPITAL-STIFTUNG, BASEL

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1 GESCHÄFTSBERICHT 2015 HILDEGARD-HOSPIZ SPITAL-STIFTUNG, BASEL 2015 GESCHÄFTSBERICHT DES PALLIATIVZENTRUM HILDEGARD

2 DAS JAHR 2015: DER BERICHT. PROJEKTE Veranstaltungsreihe Holler Forum Auch 2015 wurde die Veranstaltungsreihe Holler Forum im Palliativzentrum Hildegard weitergeführt. Insgesamt fanden sechs Veranstaltungen mit ethischen, juristischen und medizinischen Themen statt. Anlauf- und Koordinationsstelle für Palliative Care im Kanton Basel-Stadt In den vergangenen Jahren hat Palliative Care weltweit immer mehr Anerkennung und Akzeptanz gefunden. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass die Linderung belastender Symptome immer besser gelingt und sich die Lebensqualität von Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen und/oder chronisch fortschreitenden Krankheiten durch palliative Betreuung deutlich verbessert. Immer mehr Statistiken zeigen auch, dass durch einen frühzeitigen Einbezug von Palliative Care die verbleibende Lebensspanne der betroffenen Patientinnen und Patienten verlängert werden kann. Mit der Weiterentwicklung der Palliative Care beschreitet auch das Palliativzentrum Hildegard neue Wege. Der fortlaufenden Optimierung von Strukturen und Prozessen ist die erfolgreiche Rezertifizierung «qualitépalliative» durch palliative ch, der Schweizerischen Gesellschaft für Palliative Care, zu verdanken. Das ganze Team des Palliativzentrums ist bestrebt, sich im Sinne einer Lernenden Organisation laufend zu verbessern. Weiter ausgebaut werden neben dem stationären Klinikbereich die ambulanten Angebote sowie der Konsiliardienst im Bereich Palliative Care für Kliniken und Heime. Im Berichtsjahr wurden von einem Team mit 89 Mitarbeitenden (56,3 Vollzeitstellen) 319 Patienten während 6896 Pflegetagen stationär behandelt. Die Belegung liegt dabei mit einem Wert von 79 % leicht unter der Belegung des Vorjahres (80 %), berechnet auf eine Vollbelegung aller Betten während 365 Tagen. Schwankungen in der Belegung sind für ein Spital im Bereich der spezialisierten Palliative Care nur bedingt steuerbar. Das Feedback der Angehörigen und Patienten ist im Wesentlichen positiv. Kritik und Verbesserungsvorschläge sind erwünscht und werden sehr ernst genommen. Der Kanton Basel-Stadt hat den Vertrag für die Anlauf- und Koordinationsstelle im Palliativzentrum Hildegard um weitere drei Jahre verlängert. Sie bietet erste Unterstützung für schwer kranke Menschen und ihre Angehörigen und koordiniert den Zugang zu den spezialisierten Angeboten. Auch medizinische Personen und Institutionen finden fachliche Unterstützung für die Betreuung von Patienten, dies durch spezialisierte mobile Palliative Care-Teams. Diese beraten Angehörige, Pflegende und Hausärzte in Notfallsituationen und wenn es spezialisierte palliative Unterstützung braucht. Meeting EAPC Im September 2015 trafen sich im Palliativzentrum die Mitglieder der Task Force Palliative Care bei Menschen mit Herzerkrankungen der European Association for Palliative Care, EAPC, und der Heart Failure Associacion, HFA, der European Society for Cardiology, ESC. Die Joint Task Force geht auf eine Initiative von Dr. Piotr Sobanski, Chefarzt am Palliativzentrum Hildegard, zurück, und wurde speziell für die Entwicklung von Supportiv- und Palliative Care bei Patienten mit fortgeschrittenen Herzerkrankungen im Fokus Herzinsuffizienz ins Leben gerufen. Sie ist weltweit das erste Projekt einer strukturellen Zusammenarbeit einer Palliative Care-Gesellschaft mit einer Herzinsuffizienzgesellschaft. Am Meeting in Basel nahmen dieses Jahr sieben Experten aus fünf Ländern teil, die insgesamt 20 Personen, die Mitglieder der Task Force, aus neun Ländern vertraten. Weitergeführt wurden Analysen und Forschungsarbeiten, die aufzeigen, dass Palliative Care-Bedürfnisse von Menschen mit Herzinsuffizienz und ihren Angehörigen befriedigt werden können, als auch die Wege wie. Ein grosses Anliegen ist die palliative Unterstützung nicht nur am Lebensende, sondern wenn diese angemessen ist, ohne unnötige Verzögerung, möglichst früh. 2 3 GESCHÄFTSBERICHT DES PALLIATIVZENTRUM HILDEGARD

3 Kontinuierlicher Verbesserungsprozess Um im Palliativzentrum eine Kultur der Verbesserung zu schaffen und diese konsequent umzusetzen, wurde im Oktober 2015 ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess, KVP, initiiert. Bis zum 31. Dezember 2015 haben von den insgesamt 88 Mitarbeitenden 52 Prozent der Personen zur Ideenfindung und Umsetzung von Inputs beigetragen. Es gab 106 Verbesserungsvorschläge, von denen 37 umgesetzt wurden (35 Prozent). Diese Zahlen sind erste Anhaltspunkte, da nach drei Monaten KVP noch keine repräsentativen Ergebnisse vorgestellt werden können. Dachverband Hospize Schweiz Im August 2015 gab es im Zürcher Lighthouse die Gründung des neuen Dachverbands «Hospize Schweiz», unter dem zehn Institutionen mit spezialisiertem, stationärem Palliative Care-Angebot neu organisiert sind. Das Palliativzentrum Hildegard stellt zusammen mit dem Lighthouse Zürich das Präsidium. Die neue Kooperation setzt sich für die Förderung des fachlichen Austausches und die Erwirkung von neuen zeit- und aufwandsgerechten Finanzierungsmodellen für Palliativleistungen ein. Palliative Care ist mit massivem Kostendruck verbunden, da immer noch nur ein Teil der Leistungen durch die Krankenkassen gedeckt wird und Institutionen für spezialisierte Palliative Care auf Spenden und freiwillige Helfer angewiesen sind. PERSONELLES Um die Herausforderungen im Gesundheitsbereich auch in Zukunft erfolgreich meistern zu können, hat das Palliativzentrum Hildegard seine Führungsstruktur verstärkt. Henri Gassler übernahm am 1. April 2015 als Delegierter des Stiftungsrats das neu geschaffene Amt des Direktors. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich der Personalführung und Geschäftsleitung. Zudem ist es gelungen mit Renato Bucher als Leiter Finanzen und Zentrale Dienste einen ausgewiesenen Finanzfachmann an Bord der Spitalleitung zu holen. FINANZEN Erstmals wurde für die Jahresrechnung 2015 das neue Rechnungslegungsrecht angewendet. Dementsprechend wurden auch die Vorjahreszahlen in Gliederung und Darstellung mit dem neuen Rechnungslegungsrecht in Einklang gebracht. Mit M 6,5 liegt der Umsatz leicht über dem Niveau des Vorjahrs (M 6,4). Mit M -2,3 hat sich der Betriebsverlust gegenüber dem Vorjahr um rund T 426 vergrössert, was hauptsächlich auf die Bereinigung von Verpflichtungen aus vergangenen Jahren sowie auf Mehrkosten für den neu angestossenen Veränderungsprozess zurückzuführen ist. Die gestiegenen Anforderungen an die Betreuung der Menschen im Palliativzentrum Hildegard haben einen Anstieg des Aufwands im Bereich des medizinischen Bedarfs von 14 % auf T 356 zur Folge. Der Betriebsverlust von M -2,3 konnte durch grosszügige Spenden gedeckt werden. Somit resultiert ein Gesamterfolg in der Jahresrechnung von DANK Ein grosser Dank gilt an erster Stelle den Mitarbeitenden, welche mit grosser Bereitschaft und Engagement den eingeschlagenen Weg der Spitalleitung mitgehen. Nach wie vor ist das Palliativzentrum Hildegard auf finanzielle Hilfe von Dritten angewiesen. Für jede Unterstützung sind der Stiftungsrat und die Spitalleitung sehr dankbar. Mai 2016, Stiftungsrat Hildegard Hospiz 4 5 GESCHÄFTSBERICHT DES PALLIATIVZENTRUM HILDEGARD

4 DAS JAHR 2015: DIE ZAHLEN. BILANZ PER 31. DEZEMBER AKTIVEN Umlaufvermögen Flüssige Mittel 493' ' Forderungen 1'563' '032' Übrige kurzfristige Forderungen Aktive Rechnungsabgrenzung 27' Total Umlaufvermögen 2'083' '954' Anlagevermögen Mobile Sachanlagen 230' ' Immobile Sachanlagen 555' ' Total Anlagevermögen 786' ' TOTAL AKTIVEN 2'870' '885' Nach wie vor ist das Palliativzentrum Hildegard auf finanzielle Hilfe von Dritten angewiesen. Für jede Unterstützung sind der Stiftungsrat und die Spitalleitung sehr dankbar. PASSIVEN Kurzfristiges Fremdkapital Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 551' ' Sonstige Verbindlichkeiten 158' ' Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Nahestehenden 1'754' '777' Passive Rechnungsabgrenzungen 82' ' Rückstellungen 229' ' Total Kurzfristiges Fremdkapital 2'776' '715' Langfristiges Fremdkapital Langfristige verzinsliches Fremdkapital gegenüber Nahestehenden ' Total Langfristiges Fremdkapital ' Total Fremdkapital 2'776' '790' BELEGUNG Anzahl Patienten Anzahl Pflegetage insgesamt Aufenthaltsdauer / Tage Ø Palliativ Pflege TOTAL Eigenkapital Stiftungskapital 100' ' Vortrag Vorperiode -5' ' Periodenerfolg Total Eigenkapital 94' ' TOTAL PASSIVEN 2'870' '885' GESCHÄFTSBERICHT DES PALLIATIVZENTRUM HILDEGARD

5 . ERFOLGSRECHNUNG Betrieblicher Ertrag aus Lieferungen und Leistungen Erträge Medizin, Pflege und Therapie 6'246' '280' Ertrag medizinische Nebenleistungen 80' ' Ertrag Therapien / Spezialuntersuchungen 9' ' übrige Nebenerträge 65' ' Sonstiger Ertrag Patienten 45' ' Ertrag Restauration 236' ' Erlösminderungen -32' ' Total Ertrag aus Lieferungen und Leistungen 6'651' '641' Betriebsaufwand Lebensmittel und Getränke -321' ' Medizinischer Bedarf -355' ' Personalaufwand -6'527' '137' Raumkosten -785' ' Haushaltartikel -98' ' Unterhalt/Reparaturen Mobilien/Fahrzeug -88' ' Büro und Verwaltung -476' ' Diverse Unkosten -52' ' Total Betriebsaufwand -8'706' '270' Bericht der Revisionsstelle zur eingeschränkten Revision an den Stiftungsrat der Hildegard-Hospiz Spital-Stiftung 4020 Basel Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang) der Hildegard-Hospiz Spital-Stiftung für das am 31. Dezember 2015 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Für die Jahresrechnung ist der Stiftungsrat verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, die Jahresrechnung zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Unabhängigkeit erfüllen. Eine Mitarbeitende unserer Gesellschaft hat im Berichtsjahr bei der Buchführung mitgewirkt. An der eingeschränkten Revision war sie nicht beteiligt. Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer Standard zur Eingeschränkten Revision. Danach ist diese Revision so zu planen und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt werden. Eine eingeschränkte Revision umfasst hauptsächlich Befragungen und analytische Prüfungshandlungen sowie den Umständen angemessene Detailprüfungen der beim geprüften Unternehmen vorhandenen Unterlagen. Dagegen sind Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des internen Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere Prüfungshandlungen zur Aufdeckung deliktischer Handlungen oder anderer Gesetzesverstösse nicht Bestandteil dieser Revision. Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung nicht Gesetz und Stiftungsurkunde entspricht. Betriebsergebnis vor Abschreibungen, Zinsen, Wertberichtigungen und Steuern (EBITDA) -2'054' '628' OBT AG Abschreibungen -187' ' Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) -2'242' '819' Finanzkosten ' Kapitalzinsertrag Beat Brumann zugelassener Revisionsexperte Leitender Revisor Brugg, 4. März 2016 Andreas Thut zugelassener Revisionsexperte Betriebliches Ergebnis vor Steuern (EBT) -2'327' '901' Jahresrechnung 2015 (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang) Spenden und Legate 2'307' '888' Ausserordentlicher Aufwand -1' Diverse und ausserordentliche Erträge 21' ' Gesamterfolg GESCHÄFTSBERICHT DES PALLIATIVZENTRUM HILDEGARD

6 Hildegard-Hospiz Spital-Stiftung, St. Alban-Ring 151, Postfach, CH-4002 Basel