Fersensporn, Fersenschmerz - es gibt Hilfe!

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2 Fersensporn, Fersenschmerz - es gibt Hilfe! Der Fersensporn hat viele Namen: Kalkaneussporn, unterer Fersensporn, dorsaler Fersensporn, Fasciitis plantaris. All diesen Namen gemeinsam ist das Phänomen Schmerz. Schmerz an der Ferse oder Fersenschmerz. Der Fersenschmerz wird meist als messerstichartig beschrieben. Er findet sich direkt unter oder an der Innenseite der Ferse. Die Schmerzen beginnen schleichend. Anfangs als morgendlicher Anlaufschmerz oder nach längerem Sitzen. In dieser Phase ist der Schmerz noch stechend und genau lokalisierbar. Später schmerzt diffus, die ganze Ferse. Ein Fersensporn ist eine knöcherne Ausziehung an der Unterseite des Fersenbeins. Die Bedeutung des eigentlichen Fersensporns als Ursache des Fersenschmerzes wird weit überschätzt. -2-

3 Bei schätzungsweise jedem Zehnten über vierzigjährigen, findet sich ein Fersensporn. Allenfalls ein Viertel der Betroffenen entwickelt einen Fersenschmerz. Demgegenüber leidet eine Vielzahl von Menschen an Fersenschmerzen, wenngleich sich bei ihnen gar kein Fersensporn findet. Das Fersenbein bildet den hinteren Anteil des Fußes. An ihm setzen eine Vielzahl von Bändern Sehnen und Muskeln an. An die hintere Seite des Fersenbeins setzt die Achillessehne an. Durch ihren Zug kann der Fuß gesenkt werden, über sie kann so viel Kraft übertragen werden, dass wir auf den Zehenspitzen stehen können. An der Unterseite des Fersenbeins setzen die kleinen Fußmuskeln an, die gemeinsam mit der Plantarfascie, einer derben, sehnigen Faserplatte, das Fußgewölbe stabilisieren. -3-

4 Am Ansatz dieser Faserplatte an das Fersenbein liegt eine natürliche Schwachstelle. Durch anhaltende oder wiederholte Überlastung, kommt es an diesem Ansatz zu Mikroverletzungen. Diese führen zu Entzündungen und Gewebeveränderungen. Durch die damit einhergehende Entzündungsreaktion wird der Fersenschmerz ausgelöst. Durch Heilungsvorgänge an den Mikroverletzungen bilden sich kleine Verknöcherungen, die sich am Fersenbein anlagern und letztendlich den Fersensporn bilden. Entscheidende Auslöser von Fersenschmerz sind: Alter, Übergewicht, regelmäßige Überlastung im Alltag, Beruf oder Sport, sowie Fußfehlbildungen die mit einer Streckung des Längsgewölbes einhergehen. Die Diagnose kann in der Regel allein aufgrund der Krankengeschichte mit Schilderung der typischen Schmerzlokalisation an der Innenseite oder zentral im Zentrum der Ferse gestellt wird. Meist ist der Schmerz durch leichten Druck auslösbar. -4-

5 Die Verdachtsdiagnose wird durch eine seitliche Röntgenaufnahme des Fersenbeins bestätigt. Weitergehende Diagnostik ist bei den eindeutigen Beschwerden und Befunden normalerweise entbehrlich. In der überwiegenden Anzahl der Fälle wird der Fersenschmerz oder schmerzhafte Fersensporn konservativ behandelt. Wird ein Fersensporn im Rahmen einer Röntgenuntersuchung zufällig entdeckt, bereitet aber keine Beschwerden, so ist auch keine Behandlung erforderlich. Das vorrangige Ziel jeder Behandlung ist nicht die Beseitigung des Fersensporns, sondern die Beseitigung der schmerzauslösenden entzündlichen Veränderungen. Was kann man tun? 1. Maßnahmen die den Druck und Zug am Fersensporn reduzieren a. weiche Fersenpolster mit Locheinlage /Siliconeinlage mit Softspot -5-

6 b. optimierte Einlagenversorgung zur Korrektur von Fußfehlstellungen und Druckentlastung c. Reduzierung von sportlicher und sonstiger körperlicher Überlastung d. Gewichtsreduktion (bei durchschnittlich 4000 Schritten pro Tag, bringt ein Kilogramm Gewichtsreduktion eine Minderung der Tagesbelastung um 4 Tonnen!) e. Intensive Dehnungsübungen der Waden- und Fußmuskulatur f. Tragen von Schuhen mit guter Dämpfung oder Dämpfungssystemen und weichen Absätzen 2. Physikalische Behandlungsmaßnahmen a. pulsierende Magnetfeldtherapie (ActiPatch miniaturisierte, pulsierende Magnetfeldtherapie) -6-

7 b. Kälteanwendung c. Wärmeanwendung d. Stosswellentherapie (ESWT) e. Elektrotherapie (TENS) f. Röntgen Reizbestrahlung 3. Medikamentöse Behandlung a. nichtsteroidale Antirheumatika, wie Diclofenac und Ibuprofen b. Homöopathische Behandlung mit Hekla Lava D2 c. Kortison in Tablettenform d. Lokale Injektion von homöopathischen oder pflanzlichen Medikamenten e. Lokale Injektion von Kortison und Betäubungsmitteln 4. Operative Therapie Nur wenn alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, kommt eine operative Behandlung in Frage. Auch bei der operativen Behandlung ist es das Ziel, die Zugbelastung der Ferse zu vermindern. Der Fersensporn selbst wird nur entfernt, wenn er außergewöhnlich groß ist und Druckschmerzen verursacht. In der Regel wird die Sehnenplatte am Fersenbein abgelöst oder eingekerbt. Es werden Erfolgsraten zwischen 70 und 80% angegeben. Der Heilungsprozess erstreckt sich über Wochen und Monate. Der Behandlungserfolg steht und fällt damit, dass Sie sportliche oder berufliche Dauerbelastung, Überlastung und Übergewicht konsequent vermeiden. -7-

8 5. Ausblick Die langfristige Prognose in der Behandlung des Fersensporns, bzw. des Fersenschmerzes ist gut. Bis zu 90% der Betroffenen erfahren innerhalb von einigen Wochen bis Monaten eine deutliche Besserung oder gar Schmerzfreiheit. Der Behandlungserfolg hängt mit entscheidend davon ab, ob es gelingt die Druckbelastung der Ferse für den erforderlichen Zeitraum zu reduzieren. Es ist wichtig zu wissen, das der Fersenschmerz zu neuerliche Beschwerden neigt. -8-

9 Sofortmaßnahmen: Bedenken Sie immer, dass Schmerzen ein Warnsignal einer ernsten Erkrankung sein können. Unsere Informationen können die Beratung durch einen Arzt nie ersetzen! 1. Konsequent regelmäßige Dehnungsübungen. 2. Vor dem Aufstehen aus dem Bett oder aus dem Sitzen, die Waden kurz dehnen (bei gestrecktem Bein, die große Zehe Richtung Nase ziehen und die Dehnung für Sekunden halten.) Dann tun die ersten Schritte schon nicht mehr so weh. 3. Schmerzmindernde und entzündungshemmende Behandlung. Medikamentenfrei und ohne wesentliche Nebenwirkungen, mit erstmalig verfügbarer, miniaturisierter, pulsierender Magnetfeldtherapie: ActiPatch. Hiermit lassen sich die Behandlungszeiten beträchtlich verkürzen. 4. Dämpfung der Ferse. Im etwas engeren Schuh mit Silicon-Fersenpolster, im ausreichend weiten Schuh mit einer entlastenden Einlage. 5. Vermeiden Sie harte Absätze. Achten Sie beim Schuhkauf auf weiche, gut dämpfende Absätze oder spezielle Sohlendämpfungssysteme. 6. Falls Sie übergewichtig sind, beginnen Sie sofort mit geeigneten Maßnahmen zur Gewichtsreduktion. Es lohnt sich, Sie werden sich im wahrsten Sinn des Wortes leichter fühlen. -9-