Gut. eingepackt ARBEIT UND GESUNDHEIT. UnterrichtsHilfe

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1 ARBEIT UND GESUNDHEIT UnterrichtsHilfe 304 Informationen und Lehrmaterial für die berufliche Bildung Hautschutz Gut eingepackt Insgesamt zwei Quadratmeter Haut stellen als unser größtes Sinnesorgan den Kontakt zur Außenwelt her. Ist die Haut gesund, so ist sie ein einzigartiger Schutz und eine gute Verpackung gegen schädliche äußere Einflüsse. Aber: Wer seine Haut zum Beispiel am Arbeitsplatz über lange Zeit stark beansprucht und nicht entsprechend pflegt, verhindert, dass sie sich erholt. Und eine angegriffene Haut ist anfällig für Hautkrankheiten, denn ihr Schutzmechanismus ist gestört. Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen begreifen, dass die Haut das Sinnesorgan ist, über das wir unsere Umwelt ertasten Funktionen und Aufbau der Haut kennen lernen wissen, was der Haut schadet erfahren, wie eine Hauterkrankung entsteht erkennen, dass zwischen Gesundheit, Schönheit, Schutz und regelmäßiger Pflege der Haut ein enger Zusammenhang besteht. MÄRZ 2004 UNTERRICHTSHILFE

2 HAUTSCHUTZ Verteilen Sie die Jugendbeilage next Die Klasse baut sich eine Tast-Bar Für den Unterricht Unterrichtseinstieg: Als Unterrichtseinstieg können Sie in der Klasse die Jugendbeilage der Zeitschrift ARBEIT UND GESUNDHEIT next, März-Ausgabe, verteilen und lesen lassen. Zusätzlich oder alternativ können Sie einen spielerischen Einstieg ins Thema anbieten und im Wortsinn begreifbar machen, dass die Haut ein wertvolles Sinnesorgan ist. Schlagen Sie den Schülerinnen und Schülern vor, sich eine Tast-Bar zusammenzustellen. Jeder bringt etwas mit, was sich schön oder interessant anfasst. Zum Beispiel ein Stück Fell, Wollfäden, eine Bürste, Federn, eine Dose Hautcreme, Sandpapier, Erde, Zucker, Mehl, Wasser, Öl, Wachs, Steine, Münzen, Seifenblasen usw. (Achtung! Keine Stoffe oder Gegenstände, an denen man sich verletzen kann.) Die Schülerinnen und Schüler bauen die Stoffpalette vor dem Unterricht auf einem langen Tisch in einer Reihe auf. Nacheinander laufen sie paarweise die Tast- Bar ab einer hat die Augen verbunden und ertastet die Stoffe mit den Händen, der andere führt und hilft. Nach etwa drei Minuten Rollenwechsel. Beenden Sie das Spiel nach etwa sechs Minuten. Unterrichtsverlauf: Sie können danach den Unterricht mit Punkt 1 des Arbeitsblattes beginnen. Bitten Sie die Schülerinnen und Schüler über die vielfältigen Aufgaben der Haut nachzudenken und geben sie ihnen Gelegenheit, ihre Gedanken auf dem Arbeitsblatt zu notieren. Visualisieren Sie die Ergebnisse anschließend an der Tafel oder an einer Wandzeitung und fassen Sie sie sinnvoll zusammen. Mögliche Antworten: Die Haut signalisiert, ob etwas weich, hart, heiß, kalt, angenehm, unangenehm ist; sie schützt vor Stößen, Reibung, Schadstoffen, Strahlung und Krankheiten; sie hält dicht, speichert Wasser und Wärme; sie trägt zum Wohlfühlen bei, sie ist sinnlich, ein wichtiger Flirt-Faktor usw. Fordern Sie die Schülerinnen und Schüler nun dazu auf, sich zu überlegen, was der Haut schadet (siehe Punkt 2 des Arbeitsblattes). Schreiben Sie die Gesprächsergebnisse in einer neuen Spalte an die Tafel oder Wandzeitung neben die Aufgaben und Funktionen der Haut und fassen Sie sie sinnvoll zusammen. Mögliche Antworten: verschmutzte Öle und Fette, Schmierstoffe, Säuren, Laugen, Wasser, Zement, Mörtel, Reinigungs-, Desinfektions-, Lösemittel, Dauerwellflüssigkeit, UV-Strahlung, Kälte usw. Erklären Sie anschließend anhand der Kopiervorlage die Entstehung eines Ekzems. Unterrichtsende: Beenden Sie den Unterricht mit Punkt 3 des Arbeitsblattes. Die Schülerinnen und Schüler sollen darüber nachdenken, wie sie ihre Haut schützen können. Es ist sinnvoll, die Schutzmaßnahmen anschließend gemeinsam zu besprechen. Mögliche Antworten: Regelmäßig eincremen, nicht mit aggressiven Mitteln reinigen, Hautschutzplan beachten, Schutzhandschuhe tragen usw. Zur Ergebnissicherung sollen sich die Schülerinnen und Schüler die Unterrichtsergebnisse von der Tafel abschreiben und zusammen mit dem Arbeitsblatt und eventuell der Kopiervorlage abheften. Einstieg in das Grundwissen. Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler raten: Welches ist unser größtes Sinnesorgan? Welche Fläche misst die Haut eines Erwachsenen? Bestens gewappnet Selbst dort, wo die Haut am dicksten ist, misst sie nur wenige Millimeter. Dennoch ist sie verantwortlich für lebenswichtige Funktionen: Sie schützt vor mechanischen, chemischen, physikalischen und thermischen Einflüssen, dämpft die schädliche Wirkung der Sonnenstrahlen, wehrt Krankheitserreger ab, sorgt für Wärmeregulierung, speichert Stoffe, setzt Stoffe um und sondert Stoffwechselprodukte ab. Die Haut ist aber nicht nur eine stabile Verpackung, die schädliche Einflüsse abwehrt. Sie ist auch ein hoch spezialisiertes Sinnesorgan. Ohne ihre unzähligen Sinnesrezeptoren könnte man keine äußeren Reize wahrnehmen. Die Haut besteht ähnlich wie eine Zwiebel aus mehreren Schichten: Ganz außen die Oberhaut (Epidermis), die selbst aus mehreren Zellschichten besteht. Dann folgen Lederhaut (Dermis) und das Unterhautfettgewebe (Subcutis). Methodischer Hinweis Internet-Hinweis Arbeitsauftrag Hintergrundinformationen Lernziele Arbeitsblatt Kopier-/Folienvorlage Unterrichtsmaterial/Medien 2 UNTERRICHTSHILFE MÄRZ 2004

3 HAUTSCHUTZ Verteilen Sie die Arbeitsblätter. Bitten Sie die Schülerinnen und Schüler zusammen mit dem jeweiligen Tischnachbarn die erste Aufgabe zu beantworten. Beenden Sie die Gruppenarbeit nach etwa fünf Minuten. Die Oberhaut verschleißt stark, erneuert sich aber ständig. In ihrer untersten Zellschicht werden fortlaufend neue Zellen gebildet und nach oben geschoben. Dabei verhornen sie langsam, sterben ab und bilden so die äußerste, sehr feste Zellschicht, die so genannte Hornschicht. Zusammen mit dem auf der Haut liegenden Wasser-Fett-Film (Hydrolipidmantel), der aus Hornschichtfetten, Talgdrüsenfetten, Schweiß und Wasser besteht, bildet die Hornschicht eine sehr widerstandsfähige Barriere gegen schädigende Einflüsse. GESUNDE OBERHAUT Wasser-Fett-Film, auch Hydrolipidmantel genannt Abgestorbene Hornzellen Nachwachsende lebende Hornzellen Belastbar, aber verletzlich Ganz schön ausgelaugt Stundenlange Feuchtarbeit greift zuerst den schützenden Wasser-Fett-Film an und lockert den Zellzusammenhang. Die Haut wird trocken. Die Hornschicht quillt auf, die oberen Hornzellen lösen sich ab, und die Haut beginnt zu schuppen. Im nächsten Stadium spülen die Hornschichtfette aus, die Hornschicht wird durchlässig und die Haut trocknet aus. Jetzt hat die Haut kaum noch eine Chance gegen schädigende Stoffe, Pilze, Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen. Sie dringen in die Haut ein und lösen Entzündungen aus. In der Folge kann ein Ekzem entstehen. Ekzeme egal, wodurch sie ausgelöst wurden und wie die genaue Diagnose lautet haben eines gemeinsam: Die Haut kann gerötet und voller Bläschen und Knoten sein. Sie kann schuppen und einreißen. Ein Ekzem sieht nicht nur wenig attraktiv aus, es ist meistens auch mit quälendem Juckreiz und Schmerzen verbunden. Im schlimmsten Fall entsteht eine Allergie. Und die ist nicht heilbar. Erklären Sie anhand der Kopiervorlage auf Seite 5 wie ein Ekzem entsteht. Ausführliche Infos zum Thema Berufsbedingte Allergien siehe (Rubrik Teacher, dann E-Learning anklicken) Bitten Sie die Schülerinnen und Schüler zusammen mit dem jeweiligen Tischnachbarn die zweite Aufgabe des Arbeitsblattes zu beantworten. Beenden Sie die Gruppenarbeit nach etwa fünf Minuten. Die Haut kann sich aus eigener Kraft zwar gut gegen schädigende Einflüsse wehren. Dennoch ist sie verletzlich. Wer zu Hause oder im Job ständig Tätigkeiten ausführt, die die Haut belasten, muss sie entsprechend schützen. Und zwar hauptsächlich an den Händen. Das gilt vor allem bei ständiger Feuchtarbeit Kontakt mit Chemikalien mechanischen Einwirkungen Hitze, Kälte, UV-Strahlung. Besondere Vorsicht ist geboten bei pausenlosem Kontakt mit Wasser. Denn Wasser lässt die oberen Hornschichten aufquellen und macht die Haut durchlässig für schädliche Stoffe. Eine gesunde Haut braucht nach dem Waschen mit normaler Seife etwa eine Stunde, um den Wasser-Fett-Film wieder aufzubauen. Wer der Haut diese Auszeit nicht gönnt, muss auf Dauer mit einer Hauterkrankung rechnen. Bei solch einem allergischen Ekzem liegt eine Überempfindlichkeit gegenüber einer bestimmten Substanz vor. Im Einzelfall können bereits winzige Spuren davon ausreichen, um eine Hautreaktion auszulösen. Crem dich fit und weitere Tipps, die unter die Haut gehen Jeder vermeidbaren Belastung der Haut die rote Karte zeigen. Vor jeder hautbelastenden Tätigkeit Hautschutzpräparate auftragen. Der Hautschutzplan am Arbeitsplatz informiert über die richtige Creme. Wo Schutzhandschuhe vorgeschrieben sind, sollten sie ausnahmslos getragen werden. Bitte darauf achten, nur Schutzhandschuhe zu tragen, weiter Seite 6 MÄRZ 2004 UNTERRICHTSHILFE 3

4 Arbeitsblatt HAUTSCHUTZ Kein leichter Job Denken Sie doch einmal darüber nach, was eine intakte Haut rund um die Uhr leisten muss. Notieren Sie alles, was Ihnen einfällt: Stress pur Am Arbeitsplatz und im Haushalt, aber auch in der Freizeit ist die Haut immer wieder extremen Belastungen ausgesetzt. Welche fallen Ihnen ein? Wie schütze ich, was mich schützt? Überlegen Sie bitte, wie Sie Ihrer Haut Gutes tun können. Denken Sie dabei nicht nur an direkte, sondern auch an ganzheitliche Maßnahmen. MÄRZ 2004 UNTERRICHTSHILFE 4

5 Kopier-/Folienvorlage HAUTSCHUTZ So kann ein Ekzem entstehen 1. Der Wasser-Fett-Film wird durch Haut schädigende Stoffe oder Arbeitsabläufe entfernt. 2. Die Hornschuppen quellen auf und der Hornzellverband lockert sich auf. 3. Die obere feste Hornzellschicht wird zerstört und damit durchlässig für Schadstoffe, Pilze und Bakterien. Die können nun in tiefere Hautschichten eindringen und Krankheiten, zum Beispiel Ekzeme, auslösen. MÄRZ 2004 UNTERRICHTSHILFE 5

6 Unterrichtsmaterialien/ Medien Reihe ARBEIT UND GESUNDHEIT Basics, Heft 10: Hautschutz (BGI ), herausgegeben vom Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften, Sankt Augustin. Zu beziehen über Universum Verlagsanstalt GmbH KG, Wiesbaden, Bestell-Fax 0611/ , Wulfhorst, Britta/Schwanitz, Hans Joachim: Hautkrankheiten und Hautschutz. Theorie und Praxis der Prävention (GUV-I 8559), herausgegeben vom Bundesverband der Unfallkassen in Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), München Zu beziehen über den zuständigen Unfallversicherungsträger, Rund um die Themen Haut, Hautschutz und Hautpflege gibt es viele hilfreiche Informationen im Internet. Einige nützliche Adressen: Hautschutz am Arbeitsplatz Viel Wissenswertes über die Haut, unter anderem auch zu Tattoos und Body-Piercing Wissenswertes und Interessantes rund um die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Speziell für junge Leute. In der Rubrik Teacher finden Lehrkräfte fertige Unterrichtsmaterialien zu den unterschiedlichsten Themen. Zum Thema Hautschutz siehe Rubrik Magazin, Märzausgabe 2004 oder über die Suchfunktion nach dem Stichwort Hautschutz suchen. In der Rubrik Suchen und Finden, Medienangebote, Stichwort Haut finden sich interessante Hinweise und Produkte. Infos zu Hautpflege Aktion Hautschutz Download einer Broschüre zum Thema Allergien unter: Formulare und Broschüren, Gesundheitsbroschüren Die Schülerinnen und Schüler erhalten fünf Minuten Zeit, um Punkt 3 des Arbeitsblattes zu bearbeiten. die für die jeweilige Tätigkeit geeignet sind. Das sollte im Hautschutzplan drin stehen. Wenn nicht, kann man den Vorgesetzten, den Betriebsarzt oder die Fachkraft für Arbeitssicherheit fragen (auch die Berufsgenossenschaft gibt über die richtige Auswahl von Schutzhandschuhen gerne Auskunft). Vor dem Tragen prüfen, ob die Handschuhe nicht beschädigt und die Innenseiten sauber und trocken sind. Die Haut gründlich, aber schonend reinigen. Keine scharfen Reinigungs- oder Lösemittel, sondern milde Reinigungsmittel verwenden. Verdünner, Terpentin oder Drahtbürsten sind tabu. Waschen generell nicht übertreiben. Zwischendurch, vor Pausen und nach dem Job sowie nach jeder hautbelastenden Tätigkeit die Haut pflegen. Feuchtigkeits- oder fetthaltige Cremes unterstützen die Regeneration der Haut. Die Devise ist: Eincremen so oft es geht. Auch das ist Hautschutz: Sich so wenig wie möglich der prallen Sonne aussetzen, Sonnenschutz verwenden. Viel Bewegung in frischer Luft sowie eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung. Nicht rauchen und ausreichend schlafen. Hautpflege ist gesund und macht schön. Wer gut aussehen will, sollte seiner Haut regelmäßig Gutes tun. Verteilen Sie an Ihre Schülerinnen und Schüler die März-Ausgabe der Zeitschrift ARBEIT UND GESUNDHEIT next, die Ihre Schule jeden Monat zusammen mit der UnterrichtsHilfe erhält. Auch hier wird das Thema Hautschutz aufbereitet und zwar speziell für junge Leute. Sie finden diese Seiten auch im Internet unter (Magazin) oder später im Archiv. VORSCHAU Folgende Themen werden in den kommenden UnterrichtsHilfen behandelt: April: Alkohol Mai: Stehberufe Juni: Küchen Impressum ARBEIT UND GESUNDHEIT UNTERRICHTSHILFE MÄRZ 2004 Herausgeber: HVBG Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften, Sankt Augustin. Redaktion: Martin Rüddel (verantwortlich), Sankt Augustin, Gabriele Albert, Wiesbaden. Text : Gabriele Mosbach, Potsdam. Cartoon: Michael Hüter. Verlag: Universum Verlagsanstalt GmbH KG, Wiesbaden, Telefon 06 11/ , Telefax 06 11/ , Internet oder uv@universum.de. Grafisches Konzept: a priori werbeagentur, wiesbaden. Druck: p. altmann-druck GmbH, Berlin. ARBEIT UND GESUNDHEIT www. next-line.de ARBEIT UND GESUNDHEIT Unterrichts- Hilfe E-Learning Blended Learning MÄRZ 2004 UNTERRICHTSHILFE 6