Prüfbericht PB 5.1/ MASTERTEC Rohrdurchführungen und MASTERTEC Bodendurchlässe - Dichtigkeit im Einbauzustand
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- Simon Bieber
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1 Anerkannte Prüfstelle für Baustoffe, Bauteile und Bauarten PÜZ-Stelle nach Landesbauordnung (SAC 02), Bauproduktengesetz (NB 0800) Durch die DAkkS GmbH nach DIN EN ISO/IEC akkreditiertes Prüflaboratorium. Die Akkreditierung gilt für die in der Urkunde aufgeführten Prüfverfahren (in diesem Dokument mit * gekennzeichnet), welche unter eingesehen werden kann. Geschäftsbereich V Geschäftsbereichsleiter: Prof. Dr.-Ing. Olaf Selle Arbeitsgruppe 5.1 Bauwerksabdichtung vom von 3 Ausfertigungen Gegenstand: MASTERTEC Rohrdurchführungen und MASTERTEC Bodendurchlässe - Dichtigkeit im Einbauzustand Auftraggeber: Mastertec GmbH & Co. KG Industriestraße Bischberg Probeneingang: / Probeneingangsnummer: 183 / 033 Bearbeitungszeitraum: Juli - August 2011 Bearbeiter: Dipl.-Ing. Jüling Dieser besteht aus 6 Seiten und 1 Anlage. Dieser darf nur ungekürzt vervielfältigt werden. Eine Veröffentlichung auch auszugsweise bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung der MFPA Leipzig GmbH. Als rechtsverbindliche Form gilt die Schriftform mit Originalunterschriften und Originalstempel des/der Zeichnungsberechtigten. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der MFPA Leipzig GmbH. Gesellschaft für Materialforschung und Prüfungsanstalt für das Bauwesen Leipzig mbh Handelsregister: Amtsgericht Leipzig HRB Geschäftsführer: Prof. Dr.-Ing. Frank Dehn Ust.-Nr.: DE Sitz: Hans-Weigel-Straße 2b D Leipzig Bankverbindung: Sparkasse Leipzig Telefon: +49 (0) 341/ Kto.-Nr Fax: +49 (0) 341/ BLZ abdichtung@mfpa-leipzig.de
2 Seite 2 von 6 1 Aufgabenstellung Im Auftrag der Fa. Mastertec GmbH & Co. KG ist die Dichtigkeit von in Beton- und Stahlbetonbauteilen eingebauten Rohrdurchführungen und Bodendurchlässen aus PVC-U und PP-MD gegenüber drückendem Wasser beurteilt werden. Grundlage der Beurteilung sind eine exemplarisch an einer KG-Rohrdurchführung DN 100 (KG Doppelmuffenrohr) durchgeführte anwendungstechnische Dichtigkeitsprüfung sowie Konformitätsbetrachtungen zwischen den einzelnen Produkten. 2 Gegenstand der Untersuchung und Bewertung Vom Auftraggeber werden folgende Einbauteile angeboten Tab. 1 Einbauteile Einbauteil Bezeichnung KG - Ø Rohr/Formstück nach Norm Materialbasis Einbauort für Bauteildicke [mm] KG - Rohrdurchführung KG Rohrdurchführung DN 100 DN 125 DN 150 DN 200 DIN EN PVC-U DIN EN PP-MD Wand KG - Bodendurchlass DN 100 DN 125 DN 150 DN 200 DN 250 DN 300 DN 400 DIN EN PVC-U Wand bzw. Bodenplatte variabel, maximal 500 mm KG Bodendurchlass Typ 1 / Typ 2 DN 100 DN 125 DN 150 DN 200 DIN EN PP-MD 1 DIN EN : : Kunststoff-Rohrleitungssysteme für erdverlegte Abwasserkanäle und -leitungen Weichmacherfreies Polyvinylchlorid (PVC-U) Teil 1: Anforderungen an Rohre, Formstücke und das Rohrleitungssystem; Deutsche Fassung EN : DIN EN 14758: : Kunststoff-Rohrleitungssysteme für erdverlegte Abwasserkanäle und -leitungen Polypropylen mit mineralischen Additiven (PP-MD) Teil 1: Anforderungen an Rohre, Formstücke und das Rohrleitungssystem; Deutsche Fassung EN :2005
3 Seite 3 von 6 Alle Rohre bzw. Formstücke werden von einem schwarzen, manschettenähnlichen Einbauteil aus Nitrilkautschuk umschnürt, das werkseitig auf die jeweiligen Kunststoffrohre/ -formstücke gezogen wird. Diese vom Auftraggeber als Wassersperre bezeichnete Manschette ist auf allen angebotenen Rohren mit einem Butylklebeband verklebt und zusätzlich mit einem Kunststoff-Spannband angepresst. Die Manschette besitzt zwei am Rand angeordnete, etwa 30 mm hohe profilierte Stege und ist gemessen in Rohrachse etwa 40 mm lang. Diese Abmessungen sind im Gegensatz zum Durchmesser der Manschette, der auf die jeweiligen Rohrdurchmesser abgestimmt ist, bei allen angebotenen und in Tabelle 1 aufgeführten Produkten gleich. Das Abdichtungsprinzip besteht grundsätzlich in einer Fließwegverlängerung des Wassers über die beiden profilierten, im Beton eingebetteten Stege derart, dass auch unter Einwirkung einer längeren Wasserdruckeinwirkung keine Undichtigkeiten auftreten. Zur Beurteilung und Prüfung wurden vom Auftraggeber eine KG Rohrdurchführung DN 100 (Typ RD 100/300, Art.-Nr , Anlage 1, Bilder 1 und 2) sowie ein KG 2000 Bodendurchlass DN 100 (Typ DL /500, Art.-Nr , Anlage 1, Bilder 3 u. 4) übergeben. Die Funktionsüberprüfung erfolgte an der KG Rohrdurchführung DN 100 (Typ RD 100/300, Art.-Nr ) und ist in Abschnitt 3 beschrieben. An dem zeitgleich mit der KG Rohrdurchführung übergebenen Muster einer Manschette für ein Rohr DN 150 erfolgt die Maßabnahme. Abschnitt 4 enthält die Ergebnisse der vergleichenden Überprüfung von Abmessungen und Aufbau der Manschetten DN 150 sowie DN 100 von dem zur Beurteilung der Konformität übergebenen KG 2000 Bodendurchlass DN 100 (Typ DL /500, Art.-Nr ). 3 Dichtigkeitsprüfung Die Dichtigkeitsprüfung wurde exemplarisch mit der durch ein Doppelmuffenrohr ausgebildeten KG-Rohrdurchführung durchgeführt, ist ausführlich im Untersuchungsbericht U 2.2/ beschrieben und wird nachfolgend zusammenfassend dargestellt. Entgegen dem für dieses Einbauteil bevorzugten Anwendungsfall der Durchdringung einer Wand erfolgt der Nachweis der Druckwasserdichtigkeit für den Fall der Durchringung einer Bodenplatte, also mit vertikal angeordnetem Rohr und somit horizontal ausgerichteten 3 MFPA Leipzig GmbH: Untersuchungsbericht U 2.2 / Anwendungstechnische Prüfung der MASTERTEC Rohrdurchführung vom
4 Seite 4 von 6 Stegen der Wassersperre, da dies die kritischste Einbausituation hinsichtlich der Betonverdichtung darstellt. 3.1 Probekörper und Prüfungsdurchführung Für die Funktionsprüfung wird ein Probekörper aus Beton C 25/30, Größtkorn 16 mm, nach DIN mit hohem Wassereindringwiderstand entsprechend DIN mit Abmessungen von 0,60 x 0,60 x 0,28 [m] hergestellt. Mit dem Probekörper wird ein Abschnitt einer 0,28 m dicken Betonsohle nachgestellt, die vertikal vom Rohr durchdrungen wird. Bei dieser Einbaulage sind die Stege der Lamelle horizontal ausgerichtet. Zur Nachbildung des durch Schwinden entstehenden Spaltes zwischen Rohrdurchführung und durchdrungenem Bauteil wird die Rohrdurchführung auf der wasserbeanspruchten Seite vor dem Betonieren mit einem wasserdurchlässigem Filtervlies umwickelt, das vor der Manschette endet, Anlage 1, Bild 5. Über diesen Spalt kann das Wasser direkt bis an die abdichtende Rohrmanschette gelangen. Dazu wird auf der Oberseite des Probekörpers eine Druckkammer so befestigt und abgedichtet, dass sich die Muffe mit dem eingeklebten Muffenstopfen und der umgebende Teil der Betonoberfläche innerhalb der Kammer befinden. Über eine Füllöffnung wird die Kammer mit Wasser gefüllt und mit Druck beaufschlagt. Der Wasserdruck wirkt während der Prüfung auf den mit dem Vlies gefüllten Spalt zwischen Beton und Kunststoffrohr. Die Druckwasserbeanspruchung erfolgt zunächst durch tägliche Steigerung des Prüfdruckes in Schritten von 1 bar und daran anschließend in Schritten von 0,25 bar, wobei diese Druckstufen jeweils eine Woche konstant gehalten werden. Der maximale Wasserdruck wird über einen Zeitraum von 14 Tagen aufrecht erhalten. 3.2 Prüfergebnisse Als maximaler Prüfdruck wurde ein Wasserdruck von 2,75 bar, entspricht einer Wassersäule von 27,50 m über einen Zeitraum von 14 Tagen aufrecht erhalten. Während der insgesamt fast fünf Wochen währenden Druckwasserbeaufschlagung kam es zu keinem Wasseraustritt an der Probekörperunterseite. Die Manschette dichtete den Spalt zwischen 4 DIN : Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton; Teil 1: Bemessung und Konstruktion; Ausgabe 07/ DIN : Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton; Teil 2: Beton - Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität, Anwendungsregeln zu DIN EN 206-1; Ausgabe 07/2001
5 Seite 5 von 6 Beton und Rohr ohne Einschränkungen ab. Mit dem geprüften Einbauteil lassen sich Rohrdurchführungen in Beton mit hohem Wassereindringwiderstand bis zu einem äußeren Wasserdruck von 2,75 bar abdichten. 4 Konformitätsbetrachtung Zur Überprüfung der Vergleichbarkeit wurden die für das Rohr DN 150 vorgesehene Manschette (im Originalzustand) und die zuvor von dem KG Rohr DN 100 entfernte Manschette vermessen und hinsichtlich ihres Aufbaus beurteilt. Letztere war schon verklebt und durch das Spannband beansprucht. Tabelle 2 enthält die Ergebnisse der Maßabnahme. Tab. 2: Ergebnisse der Maßabnahme Parameter Manschette für Rohr-Ø / Eingangsnummer DN 150 / 183 DN 100 / 033 Innendurchmesser i.m. 157 mm i.m. 109 mm Außendurchmesser i.m. 216 mm i.m. 167 mm Gesamthöhe 29,2 bis 29,4 mm 29,1 bis 29,2 mm Breite mit Stegprofilierung 38,0 bis 38,4 mm 38,1 bis 38,6 mm Breite ohne Stegprofilierung (= Breite Manschettenboden) 29,5 bis 29,8 mm 29,1 bis 29,3 mm Dicke Manschettenboden 4,8 bis 5,0 mm 4,7 bis 4,8 mm lichter Abstand zwischen den Stegen 19,9 bis 20,1 mm 19,8 bis 20,8 mm 5 Bewertung Mit der exemplarisch an einer KG-Rohrdurchführung durchgeführten Dichtigkeitsprüfung konnte die Funktionsfähigkeit der als Manschette ausgebildeten Wassersperre auf Rohrdurchführungen beim Einsatz in Beton mit hohem Wassereindringwiderstand bis zu einem äußeren Wasserdruck von 2,75 bar nachgewiesen werden. Die vergleichende Beurteilung zwischen der Manschette für ein Rohr DN 150 und dem von einer KG Rohrdurch-
6 Seite 6 von 6 führung DN 100 zeigte abgesehen von den unterschiedlichen Durchmessern eine gute Übereinstimmung der wesentlichen geometrischen Parameter (Steglängen, -dicken, Profilierung). Durch die gleiche Ausbildung des für die Funktionsfähigkeit wesentlichen Dichtelements und der baugleichen Befestigung und Fixierung der Manschette auf den Rohren sind die an einer KG -Rohrdurchführung gewonnenen Ergebnisse aus einem Dichtigkeitsversuch auf die KG Rohrdurchführung, den KG - Bodendurchlass sowie den KG Bodendurchlass (siehe auch Tabelle 1) grundsätzlich übertragbar. Voraussetzung für die Dichtigkeit der Konstruktion ist der fachgerechte Einbau der werkseitig vorgefertigten Abdichtungselemente entsprechend den Vorgaben des Herstellers und die Verwendung von Beton mit hohem Wassereindringwiderstand. Bezüglich der einzubindenden Rohre, Rohrverbindungen und Rohrdichtungen gelten die Anwendungsgrenzen der entsprechenden Normen 1,2. Leipzig, den Prof. Dr.-Ing. Selle Geschäftsbereichsleiter Dipl.-Ing. Jüling Bearbeiter
7 Anlage 1 Seite 1 Bild 1: Rohrdurchführung DN 100 (Typ RD 100/300) Bild 2: Detail der Rohrdurchführung mit Spannband
8 Anlage 1 Seite 2 Bild 3: KG 2000 Bodendurchlass DN 100 (Typ DL /500) Bild 4: dto., Detail
9 Anlage 1 Seite 3 Bild 5: für die Dichtigkeitsprüfung eingebaute Rohrdurchführung mit Filtervlies auf der dem Wasser zugewandten Seite
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