DER ADVENTSKALENDER FÜR ALLE
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- Sylvia Brinkerhoff
- vor 6 Jahren
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1 DER ADVENTSKALENDER FÜR ALLE Kleines Kindertheaterstück zur Weihnachtszeit von Claudia Kumpfe L e s e p r o b e Bei den Leseproben bekommen Sie ca. 60 % des gesamten Stückes. Hierbei fehlt nicht einfach der hintere Teil, sondern Sie bekommen einen Querschnitt durch das Stück, um einen möglichst guten Gesamteindruck zu gewinnen.
2 Aufführungsrecht Vereinfachtes Aufführungsrecht für Schulen und Kindergärten Mit dem Online-Kauf eines Theaterstückes haben Sie das Recht erworben, es aufzuführen. Dieses Recht ist begrenzt auf zwei Aufführungen. Weitere Aufführungen (auch später und mit anderen Gruppen) sind tantiemenpflichtig und müssen extra angemeldet werden. Aufführungsrecht für Amateurgruppen beim Online-Kauf Mit dem Online-Kauf eines Theaterstückes haben Sie das Recht erworben, es aufzuführen. Dieses Recht ist begrenzt auf die Premiere. Für jede weitere Aufführung werden 10% der Einnahmen berechnet, mindestens jedoch die jeweilige Mindestaufführungsgebühr. Diese finden Sie auf unserer Homepage unter den Informationen zum Stück. Alle Aufführungen, mit Ausnahme der Premiere, müssen angemeldet und abgerechnet werden. Siehe Aufführungsrechte auf unserer Homepage. Vervielfältigungen der Texte und der Musik dürfen nur für den eigenen Bedarf gemacht werden. - Die Weitergabe an andere ist nicht gestattet. Namensnennungsrecht Auf die Urheberschaft der Autorin ist auf allen Publikationen, die die Aufführung des Stückes betreffen, hinzuweisen. Für professionelle Bühnen gelten gesonderte Aufführungsrechte. Kontakt zur Autorin Claudia Kumpfe Gottfried-Eschmann-Weg Wuppertal Tel info@claudia-kumpfe.de 2
3 Kurzinfo Wie jedes Jahr freuen sich die Kinder auf ihre Adventskalender, vollgepackt mit Geschenken. Viele bekommen sogar mehr als einen Kalender. Die muslimischen Kinder fühlen sich nicht dazugehörig und möchten auch einen haben. Erst sind ihre Mütter dagegen, denn das ist christliche Tradition und nicht ihre. Ein Adventskalender für alle Aber dann haben sie eine ganz besondere Idee: Sie basteln einen Kalender, in dem sie nicht nur ihren eigenen Kindern gemeinsame Zeit schenken, sondern auch deren Freunden. Und auf einmal finden auch andere Eltern diese Idee schön Spieldauer: 15 Minuten Anzahl der Spieler/-innen: 12 Rollen: Lena Ina Conni Lilli Fatima Sibel Paul Max Jonah Tom Mohammed Anne (türkisches Wort für Mama), die Mutter von Fatima und Mohammed Hier liegen 12 Rollen vor. Man kann aber die Mutter (Anne) auch in Doppelrolle von einem der Mädchen spielen lassen und man kann auch aus den 4 Jungs 3 Jungs machen, aus den 4 Mädchen 3 Mädchen. Auch die Rolle von Mohammed oder Fatima könnten gestrichen werden. Ebenso kann man aber auch einige Kinder mehr mitspielen lassen, die von den anderen Sätze bekommen und auch Sibels Mutter in Szene 2 (Traditionen) einbauen. Spielort: Schulhof 3
4 DER ADVENTSKALENDER FÜR ALLE Szenenübersicht (Die Szenenangaben der Leseprobe stimmen mit dem Kompletttext überein die Seitenangaben stimmen nur für die Leseprobe.) 1. SZENE - DER ADVENTSKALENDER SZENE - TRADITIONEN SZENE - GESCHENKE AUS DEM KALENDER SZENE - VORURTEILE SZENE - DAS FEST
5 1. SZENE - DER ADVENTSKALENDER Tina: Lea: Max, Tom, Max, Tom, Jonah, Lea, Ina, Sibel, Morgen ist der 1. Dezember!! Ich bin schon so aufgeregt, was alles in meinem Adventskalender ist! Ja, ich auch! J Ich krieg diesmal den Playmobil-Adventskalender Kampf um den Drachenschatz! Der ist so voll cool! Ich krieg auch einen von Playmobil! Den Ankleidespaß für die große Party. Modelparty! (naserümpfend) Modelparty! (ironisch) Sehr cool! Ich krieg sogar drei Adventskalender! Einen von meinem Vater, einen von meiner Mutter und einen von meiner Oma! Boah, hast du`s gut! Ich krieg nur zwei. Ich auch. Ich krieg nur einen. L Was ist ein Adventskalender? (Auch Sibel und Mohammed gucken fragend.) Ihr wisst nicht, was ein Adventskalender ist? Krass! (lachen) Seid ihr doof! Ihr seid selber doof! Das sind Muslime! Die feiern kein Weihnachten! Selber Schuld! (lacht) (zu Max) Weißt du denn, was ein Zuckerfest ist? Hä? Das ist das größte Fest bei den Muslimen! So! Wer ist jetzt doof? Nicht streiten deswegen! (zu Fatima) Das ist so ein Kalender mit kleinen Geschenken. Den gibt es in der Adventszeit am 1. Dezember und da darf man dann jeden Tag ein Geschenk auspacken bis zum Heiligen Abend, dem J Schön! J Ich will auch so einen Kalender mit Geschenken haben! 5
6 Meine Oma hat erzählt, dass die früher als Kind gar keine Geschenke in ihrem Kalender hatte! Sondern nur Bildchen! Stellt euch das mal vor! Da haben die ein Türchen aufgemacht und dahinter war ein Weihnachtsbildchen also Kerzen oder Nikolaus oder Tannenbaum und so n Kram! Was soll man denn damit? Die fanden das schön! (großes Unverständnis von allen) Gut, dass das heute anders ist! Große Zustimmung und Schulgong. Alle deutschen Kinder rennen weg, die drei muslimischen gehen nachdenklich hinterher. BLACK 2. SZENE - TRADITIONEN (Bei Fatima und Mohammed zu Hause) Mutter: Aber Kinder, wir sind Muslime, wir feiern kein Weihnachten! Nur so einen Kalender, Anne! Mutter: Bitte Anne, das ist doch einfach nur schön, was die da machen mit dem Kalender. Da gibt es jeden Tag eine kleine Überraschung. Das ist toll! Das muss ja auch gar nicht so viel sein. Aber es ist einfach doof, wenn alle da stehen und davon erzählen und wir nicht L! Immer gehören wir nicht dazu. Außerdem leben wir schon so lange in Deutschland. Da können wir doch auch ein paar von deren Traditionen mitmachen. Sibel will auch einen haben! Ich weiß nicht. 3. SZENE - GESCHENKE AUS DEM KALENDER (Alle Kinder stehen wieder auf dem Schulhof zusammen und erzählen lautstark durcheinander, was sie in ihrem Kalender hatten, bzw. zeigen die Geschenke.) (ganz stolz) Wir hatten auch einen Kalender. Ja. Wir drei zusammen. Den haben meine Mutter und Fatimas und Mohammeds Mutter zusammen gemacht. 6
7 Alle Mädchen: Einen zu dritt?! (ironisch) Sehr cool! Der ist auch cool!! Lasst sie doch in Ruhe! Und was hattet ihr drin? Den Zettel! (zeigt einen hübsch bemalten Zettel) Einen Zettel? (ironisch) Sehr cool! Ich hatte einen... (was gerade angesagt ist) drin! Das ist aber nicht irgendein Zettel! Das ist ein ganz besonderer Zettel! (einige der anderen sind neugierig, manche ablehnend) Steht was drauf? Ja! J Und es geht euch alle an. Uns alle?! (skeptisch) Wieso das denn? Lies vor! (liest vor) Am Samstag sind alle Kinder aus eurer Gruppe eingeladen zum gemeinsamen Plätzchen backen. Wie? Wir alle hier? Ja, alle! Bei uns in der großen Küche. Und wir nehmen die Rezepte von unserer Oma! (skeptisch) Türkische Plätzchen? Die schmecken genauso gut wie deutsche Plätzchen! (skeptisch) Und das sind dann Weihnachtsplätzchen? Ihr könnt sie nennen, wie ihr wollt. Bei uns heißen sie bisküvi. Bisküvi? Was soll das sein?! Na, Kekse auf türkisch natürlich! (probieren es aus) Bisküvi J Klingt lecker! (lacht) Ist lecker! (lacht) Wollt ihr kommen? Ich hab auch noch nie welche gebacken. Meine Mutter sagt, das ist nur Stress. Ich weiß gar nicht, ob ich das kann. Klar kannst du das! Meine Oma ist ja dabei! J 7
8 Ist der das nicht zu viel mit 11 Kindern? Nee, die freut sich! J Die mag Kinder! BLACK 4. SZENE - VORURTEILE (Montag früh in der Schule. Paul und Max stehen zusammen und zeigen sich ihre Geschenke. Alle anderen kommen.) Wo ward ihr am Samstag? Ich geh nicht zu Türken. Ich auch nicht. Hä? Seid ihr blöd, oder was? Selber blöd! (Schubst Lena) Nicht streiten deswegen! Ja, das sagt die Richtige! Ihr Türken seid doch schuld! Wieso sind die schuld, wenn du die Lena schubst? Darum!! Mein Vater hat das auch gesagt! Ach dein Vater sagt das. Ja dann. (zu Tom) Und du? Ihr habt ja gar keine richtigen Weihnachtskekse gebacken. Das können die nämlich gar nicht, weil die keine Christen sind! Aha. Sagt wer? Lass mich raten: Dein Vater? Meine Mutter. Na die muss es ja wissen. (holt Kekse aus ihrer Tasche und reicht sie ihm hin) Na, wie sehen die aus? Wie Hundekuchen? (Alle lachen, außer Tom und Paul) Wollt ihr probieren, oder traut ihr euch nicht? Ich hab keinen Hunger! Ich auch nicht! Na selber schuld. Ihr habt jedenfalls echt was verpasst. Es war toll! Und Fatimas und Mohammeds Oma ist total nett! Wir haben drei Stunden gebacken! J Und hatten so viel Spaß alle zusammen! Und am Ende hat jeder zwei solche Tüten mit nach Hause genommen. 8
9 Meine Mutter hat gesagt, die sind sehr lecker! J Und ich soll euch sagen: Sie würde sich freuen, wenn eure Oma ihr die Rezepte aufschreiben kann. Ja klar! J Das macht meine Oma gerne! J Ach übrigens... fast hätte ich`s vergessen... (sie wedelt mit einem Zettel) Heute war wieder ein Zettel für euch alle im Kalender. 5. SZENE - DAS FEST Montags ist anscheinend immer ein Zettel für alle drin J Cool. Und an den anderen Tagen habt ihr jedes Mal Zettel, wo ihr was Schönes mit euren Eltern macht? J Ja! Wir haben ja einen Kalender zu dritt. Mal macht Sibel alleine was mit ihren Eltern, oder ich oder Mohammed. Und manchmal machen wir auch zu dritt was Schönes mit unseren Familien zusammen. Immer verschieden. Aber Montags ist es immer besonders toll, weil dann der Zettel für alle drin ist. Meine Eltern fanden das so eine tolle Idee von Sibels, Fatimas und Mohammeds Eltern mit dem Zettel für alle und (sie zieht einen Zettel hervor) Tadaaaaam! Wie? Tadaaaaam? Was soll das sein? Jetzt lies schon vor! Heute bekommst du kein Geschenk für dich alleine, wie an den anderen Tagen, sondern wir möchten uns an der tollen Idee von Sibels, Mohammeds und Fatimas Eltern beteiligen und laden hiermit alle Kinder und ihre Eltern zu uns in die gemütlich hergerichtete Scheune ein zum Lieder singen, Geschichten erzählen, Kennenlernen... Jeder darf etwas aus seiner Familientradition zum Essen oder Trinken mitbringen. WAAAAS? Ein Fest für alle? Mit allen Eltern? (aufgeregt) Wann denn? 9
10 Alle: Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien, abends um 18 Uhr. Geschwister dürfen natürlich auch mitkommen. J (Großes Jubeln) Das ist die tollste Adventszeit, die es je gab! Und für uns eben einfach die tollste Winterzeit! J Genau! Alle: Das gibt den besten Adventskalender aller Zeiten! Den allerbesten! J - ENDE - 10
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