Schwungradhybrid als alternatives Antriebskonzept für den urbanen Individualund Nahverkehr
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- Katarina Hannah Sauer
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1 Schwungradhybrid als alternatives Antriebskonzept für den urbanen Individualund Nahverkehr Michael Bader, Armin Buchroithner, Ivan Andrašec, Andreas Brandstätter 1
2 Übersicht Allgemeine Situationsbeschreibung Eigenschaften von Hybridkonzepten und reinen Elektrofahrzeugen Eigenschaften von mobilen Energiespeichern Eignung des urbanen Nahverkehrs für die Hybridisierung Rekuperierbare Energie als Maß für das Einsparungspotential Prinzip der Energieübertragung von Schwungmassenspeichern Aufbau und Ausführung von Schwungmassenspeichern Simulationstechnischer Vergleich von Energiespeicherkonzepten Beispiele für den erfolgreichen Einsatz von Schwungradhybriden im öffentlichen Verkehr Zusammenfassung 2
3 Allgemeine Situationsbeschreibung Registrierte Kfz [Mio. Stück] % 27% Energiekonsum je Sparte in der EU 2% 1% 24% 33% Transport Industrie Haushalt Dienstleistungen / Servicesektor Landwirtschaft Sonstige 100% 80% 60% 40% 20% 0% Energieverbrauch Emissionen GESAMT Anteil Japan Anteil Europa Anteil USA Steigender Energieverbrauch Steigendes Verkehrsaufkommen Hoher Anteil des Straßenverkehrs am Energieverbrauch Problematik Ballungszentren - Luftqualität Effizienzsteigerung Reduktion der Emission im urbanen Gebiet 3
4 Elektrifizierung von PKW und NFZ Elektrifizierung als (politisches) Ziel Green Car Initiative der EU Herausforderungen bei elektrischen (Batterie-) Speichern: Energiedichte (und somit Fahrzeugreichweite) Leistungsdichte Laden (schnelles Laden ist schädlich) Rohstoffe (Verfügbarkeit und damit Preis) Lebensdauer Recycling Energetische und finanzielle Amortisation Bsp.: Reichweitenreduktion im Praxiseinsatz: Nebenaggregate Temperatureinfluss: 15 C -5 C: Reichweite -50% 4
5 Hybridisierung von PKW und NFZ Eigenschaften im Vergleich zu konventionellen Antriebskonzepten mit Verbrennungsmotoren Vorteile: Energieeinsparung bei dynamischem Lastzyklus emissionsfreie Fahrt möglich temporärer Allradantrieb möglich Nachteile: zusätzlicher Antrieb und Energiespeicher Gewicht Bauraum Komplexität der Struktur Preis Strukturbild Hybridtriebstrang 5
6 Typische Eigenschaften mobiler Energiespeicher Batterie: hohe Energiedichte, geringe Leistungsdichte, geringe Lebensdauer, relativ kostengünstig Schwungrad (flywheel): mittlere Energiedichte, hohe Leistungsdichte, hohe Lebensdauer Supercap: geringe Energiedichte, hohe Leistungsdichte, hohe Lebensdauer, teuer Li-Io-Batterie (leistungsoptimiert) Schwungrad (flywheel) Supercap Energiedichte [Wh/kg] + Ο Leistungsdichte [W/kg] + + Preis [ ] + Ο Lebensdauer [Zyklen] + + 6
7 Typische Kenndaten mobiler Energiespeicher Gravimetrische Energiedichte Gravimetrische Leistungsdichte Volumetrische Energiedichte Volumetrische Leistungsdichte Aktuell Zukunft Li-Io-Batterie (leistungsoptimiert) Schwungrad Supercap Li-Luft Batterie [Wh/kg] bis bis [W/kg] bis bis [Wh/l] 250 bis [W/l] 500 bis 7500 um bis
8 Eignung des Nahverkehrs für Hybridisierung Rekuperation Hohe Längsdynamik: hohe Lastspitzen, geringe Durchschnittslast Relativ hohe Bremsverzögerung nötig Anteil der rückgewinnbaren Energie (%) Kfz-Daten: m = kg f R = 0,008 c W = 0,8 A = 10,2 m 2 V 0 = 50 km/h 0-0,2-0,4-0,6-0,8-1 -1,2-1,4-1,6-1,8-2 -2,2-2,4-2,6-2,8-3 Bremsverzögerung (m/s 2 ) 8
9 Eignung des Nahverkehrs für Hybridisierung Vorhersagbarkeit des Lastkollektivs 9
10 Prinzip der Energieübertragung von Schwungmassenspeichern 1. Mechanische Speicherung und Übertragung 2. Mechanische Speicherung elektrische Übertragung Schwungradspeicher mit Motor/Generator elektrische Übertragung (Rad-) Motor/Generator Multidimensionales Optimierungsproblem Elektrotechnik (Maschine und Regelung) Maschinenbau Werkstoffkunde Thermomanagement 10
11 Auslegung eines Schwungradspeichers 4 Grundgrößen ω r ρ Abhängigkeit 2. Potenz Abhängigkeit 4. Potenz E m M F 4 6 zusammengesetzte Größen 0, Einschränkung: gültig nur für Scheibenläufer konstanter Dicke 11
12 Aufbau des Schwungradspeichers Außenläufer Innenläufer Hybridläufer Hoher Energieinhalt hohe Leistung Optimierung der Komponenten Grün: stehende Komponenten Grau: drehende Komponenten 12
13 Ausführung der elektrischen Maschine Innenläufer Reluktanzmaschine: n max = upm, P =20 kw, E = 0,08 kwh, d Luftspalt = 120 mm Einfacher Rotoraufbau, Stator = Berstschutz Permanenterregte Synchronmaschine: Bandage am Rotor steigert Maximaldrehzahl Außenläufer Reluktanzmaschine: n max = upm, P =125 kw, E = 1,5 kwh, d Luftspalt = 120 mm C-Faser verstärkter Rotor 13
14 Besonderheiten kinetischer Energiespeicher 160% 140% 120% 100% 80% 60% 40% 20% 0% Lagerlastanteile FrLaFtr () FrLaMtr () FrLaMkr () FrLaFuw () FrLaFtr Lagerbelastung durch translatorische Trägheit -20% FrLaMtr Lagerbelastung durch rotatorische Trägheit FrLaMkr. Lagerbelastung durch Kreiselmoment FrLaFuw Lagerbelastung durch Unwucht Flywheeldaten: I = 1,4 kgm², n = 9000 bis 25000, mittlere Drehzahl = upm, m = 83 kg, Wuchtgüte G =6,3 Kreiselmoment nachgiebige Anbindung Dynam. Belastung durch Unwucht hohe Wuchtgüte Energiefreisetzung im Versagensfall Berstschutz Strömungsverluste Evakuierung Lebensdauerbeschränkend Lagerschmierung, Betriebsfestigkeit der Bauteile 14
15 Aufbau des Schwungradspeichers als Hybridläufer Funktionstrennung -Optimierung der Komponenten (mechanisch, elektrotechnisch, thermisch, ) Ausführung von elektrischer Maschine und Energiespeicher unabhängig voneinander Zu beobachtende Trends: hochdrehenden Ausführungen Verbundwerkstoffe anwendungsoptimierte Ausführungen träge Masse elektrische Maschine 15
16 Simulationstechnischer Vergleich von Energiespeicherkonzepten A: Schwungrad- B: Akkumulator C: Speicher (Li-FePO4) Supercap Max. Energieinhalt [kwh] 1,5 8,3 (mikrozyklierend) 1,5 Max. Leistung [kw] Masse [kg] Leistungsbedarfsgleichung: 1 2!" # $ % & ' ( ( ) Längsdynamik aus Fahrzyklus: 19 to. Bus im innerstädtischen Einsatz Knackpunkte der Konzepte hier: Flywheel: Selbstentladung Batterie: Lebensdauer Kosten! Supercap: Anschaffungskosten 16
17 Technische Daten der Ausführung Nenndrehzahl Energieinhalt Leistung Rotor Rotordurchmesser Rotorlänge Aufbau U/min 1,5 kw/h 125 kw Dauerleistung 83 kg 420 mm 250 mm Außenläufer mit Kohlefaserbandage Auslegung: Ausreichende Leistung, um Lastspitzen abzudecken bzw. zu glätten (motorisch und generatorisch) Energieinhalt z.b.: Bus im Stadtverkehr: ~ Beschleunigung von Stillstand auf 60 km/h Skalierbar durch Verwendung mehrerer Schwungradeinheiten Kritisch bzgl. Wartung: Lagerschmierung Hohe Wuchtgüte erforderlich (zeitlich stabil!) 17
18 Realisierte Schwungrad-Hybridfahrzeuge für den öffentlichen Verkehr Baujahr Bezeichnung Hersteller/Entwickler Land Energieinhalt Schwungrad Max. Drehzahl Schwungmasse [kwh] [U/min] [kg] Straßenfahrzeuge Gyrobus Oerlikon Werke Schweiz 9, Gyreacta Robert Clerk England Stockholm City Bus Volvo Schweden M.A.N. Versuchsbus MAN Deutschland 1, New York Bus System Garrett Corp. USA Münchner Stadtbusse MAN/Neoplan/Magent Motor Deutschland 2 (2,75) O-Bus Basel Neoplan/Magent Motor CCM Trolleybus CCM Dänemark PHILEAS CCM AutoTram Fraunhofer Institut Deutschland , Torotrac Flybus Ricardo Kinergy/Torotrac England 0, Schienenfahrzeuge Schuberski Lok Leutnant Z. Schuberski Russland 31, British Rail Class 70 - England New York Subway Garrett Corp. USA x Advanced Conept Train Boeing Vertol Comp USA 4, PPM 50 Railcar Parry People Movers England 3, ULEV-TAP I CCM Lirex MDS K5 ALSTOM Deutschland 2 x Lirex MDS K6 ALSTOM Deutschland 2 x
19 Zusammenfassung Bedarf an alternativen Antrieben gegeben Schwungradspeicher für Hybridanwendung ist funktionierende Technologie Schwungradspeicher bietet hohe Leistung bei mittlerem Energieinhalt Dynamischer Fahrzyklus mit guter Vorhersagbarkeit des Lastprofils nötig öffentlicher Nahverkehr Verbindung von Reichweite und Emissionsreduzierung bzw. emissionsfreie Fahrt Individualverkehr Energieeinsparung dabei bis ca. 25% möglich System skalierbar (Ausführung von Energiespeicher und Maschine, einfach vervielfältigbar ) Hohes Potential durch Verbundwerkstoffe aufwändige Entwicklung / Auslegung Exot, emotionale Barriere? Übergangstechnologie oder langfristige Alternative 19
20 Danke für die Aufmerksamkeit 20
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