Wie ändert sich das EEG was hat das mit BHKW im KWKG zu tun?

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1 Sehr geehrte Partner und Handwerksbetriebe, mit diesem Newsletter möchten wir Sie über die geplante Novellierung des EEG 2.0, dessen konkreten Inhalten, sowie dessen Auswirkungen auf die BHKW-Branche im Allgemeinen und ganz konkret an einem Projektbeispiel informieren. Wie ändert sich das EEG was hat das mit BHKW im KWKG zu tun? Wie Sie sicherlich der aktuellen Tagespresse entnehmen konnten, plant die neue Regierung unter der Leitung von Herrn Minister Gabriel die komplette Überarbeitung des EEG. Die entsprechende Kabinettsvorlage wurde bereits veröffentlicht und kann hier (Download) gelesen werden. Die geplanten Änderungen für Einspeisevergütungen sowie die Leistungsdeckelung lassen den weiteren Ausbau von Biogas, PV und Windkraft an Land massiv ins Stocken geraten. Zudem verschärfen einzelne Landesregierungen die Bedingungen für neue Windkraftanlagen dramatisch, wehren sich aber im Gegenzug gegen neue Nord-Süd-Stromtrassen. Für den normalen Menschenverstand ist nur schwer begreiflich, wo das alles hinführen soll. Die geplante Energiewende steht somit faktisch vor dem Aus und der Weg führt ohne dezentrale Energieerzeugung und ohne Stromtrassen zum Ausstieg vom Atomausstieg. Doch wie betrifft das ganz konkret unsere Blockheizkraftwerke? Obwohl wir grundsätzlich dem KWKG zugeordnet werden, greifen die folgenden Punkte des EEG 2.0 auch für unsere Anlagen und somit alle BHKW-Betreiber: 1.) Neuanlagen - 70% EEG-Umlage für Eigenstromerzeugung ab ! Ab dem 1. August soll für jede erzeugte und eigenverbrauchte kwh Strom, ganz gleich ob aus einer PV-Anlage oder einem BHKW, 70% der aktuellen EEG-Umlage abgeführt werden. Diese "Strafsteuer" beträgt bei der aktuellen Umlage von 6,42 Ct/kWh genau 4,37 Ct/kWh. Das geplante EEG 2.0 schreibt dies für jeden Eigenstromverbrauch vor, egal ob dieser Strom in EEG- oder KWKG-Anlagen erzeugt wurde. Der aktuelle KWK-Zuschlag (5,41 Cent/kWh) wird somit 2014 um ca. 80% reduziert. Bei einer steigenden EEG-Umlage, was wahrscheinlich der Fall sein wird, kann die anteilige EEG-Umlage den KWK-Zuschlag zukünftig sogar übertreffen. Im Vergleich zur aktuellen Situation bedeutet das für Neuanlagen mit hohen Eigenstromanteilen, die nach dem 1. August 2014 in Betrieb gehen, in Abhängigkeit von der Größe eine um etwa % geringere Wirtschaftlichkeit und somit eine längere Amortisationszeit. vgl. Beispiele dazu am Ende des Newsletters!

2 2.) Bestandsanlagen - 0,67 Cent EEG-Umlage für Eigenstromerzeugung Zukünftig soll nach den Plänen der Regierung auch der Eigenstromverbrauch von Bestandsanlagen mit einem Anteil an der EEG-Umlage belastet werden! Bestandsanlagen wären nach Definition EEG 2.0 Anlagen, die vor dem 01. August 2014 in Betrieb gegangen sind. Die Umlage bis 2013 (5,28 Ct/kWh) bleibt jedoch unberücksichtigt. Im Jahr 2014 sind somit 0,67 Cent pro kwh Eingenstromverbrauch abzuführen. Tendenz steigend! Dieser politisch geschickte Schachzug belegt Altanlagen, die mit einem gewissen Vertrauensschutz errichtet wurden, mit 70% der Steigerung der EEG-Umlage ab 2014! 3.) Bagatellgrenze Anlagen < 10 kw mit Jahresstrommengen < kwh Es wird eine Bagatellgrenze für Eigenerzeugungsanlagen mit weniger als 10 kw el installierter Leistung und weniger als kwh Jahresstromerzeugung eingeführt. Nahezu alle BHKW fallen somit nicht unter die Bagatellgrenze. Selbst Mini-BHKW mit z. B.: 5,5 kw el und nur Betriebsstunden pro Jahr überschreiten schon die Grenze von kwh Stromerzeugung! Diese Grenze ist für unsere smartblock-serie somit faktisch ohne Bedeutung und man kann diese Bagatellgrenze, wie es die BHKW-Infothek getan hat, durchaus als Beruhigungsplacebo bezeichnen. Was bedeutet das EEG 2.0? Bedeuten diese Pläne einen Einschnitt für unsere Kunden und deren umgesetzte und geplante BHKW-Projekte? JA zum Teil! Die Wirtschaftlichkeit bei Anlagen mit Stromeigennutzung sinkt spürbar, die Amortisationszeit steigt. Anlagen, die wie bisher zu 100% in der Gesamteinspeisung waren, bleiben von dem EEG 2.0 unberührt. Bedeutet die Kabinettsvorlage das Ende der KWK in Deutschland? Definitiv NEIN! Trotz EEG 2.0 ist ein wirtschaftlicher Betrieb eines BHKW noch immer möglich! Ganz aktuell werden wir mit zwei konkreten Folgen konfrontiert: Zum Einen sind Endkunden verunsichert und warten erst einmal ab, wie der endgültige Gesetzesentwurf aussehen wird. Zudem ziehen vereinzelt Banken gewährte Kredit- und Finanzierungszusagen zurück! Aufgrund der unsicheren Informationslage sowie des bröckelnden Vertrauens in Sachen Bestandsschutz werden Finanzierungen schwieriger. Zum Anderen wollen Kunden bereits geplante Projekte noch vor dem 1. August abschließen, um nach dem EEG 2.0 als Bestandsanlage eingestuft zu werden. Hierzu bereiten wir uns mit kürzeren Lieferzeiten auf einen möglichen Ansturm vor. Unter den aktuellen Gesichtspunkten zum EEG 2.0 raten wir unseren Kunden ggf. Projekte vorzuziehen, um somit noch die bestmöglichen Rahmenbedingungen nutzen zu können!

3 Wie sind die allgemeinen Reaktionen? Es bildet sich eine breite Front gegen die Pläne der Bundesregierung. Verschiedenste Verbände (VCI, BKWK, VfW, VIK, VDA,...), der DIHK (Deutsche Industrie- und Handelskammertag) und Politiker aus allen Parteien kritisieren die Reformvorschläge. Dadurch ist es durchaus wahrscheinlich, dass Herr Gabriel deutliche Nachbesserungen vornehmen wird. Der Widerstand aus der Politik und der Industrie ist zu groß, um den Entwurf wie geplant durchzuboxen. Wir rechnen zumindest mit einer deutlichen Absenkung der EEG-Umlagebeteiligung für die Eigenstromerzeugung von Neuanlagen und hoffen auf die Befreiung der Bestandsanlagen! Was unternimmt KW Energie jetzt? Nach außen versuchen wir aktuell mit vielen Gesprächen und mit einem offenen Brief an die zuständigen Politiker, auf die Situation der Branche aufmerksam zu machen. Zudem sind wir aktiv an der Gründung eines Interessenvereins "Eigen-Energie-Erzeugung" beteiligt. Dieser Verein soll unsere Interessen politisch besser vertreten (Lobbyarbeit). Wir fordern ein klares Bekenntnis zur Energiewende sowie den Ausbau der dezentralen Energieerzeugung. Dazu darf die Eigenstromerzeugung nicht bzw. nicht mit einem derart hohen Anteil der EEG-Umlage belastet werden. Vor allem muss für Bestandsanlagen umfassend der Vertrauensschutz gelten. Die EEG-Umlage muss für Altanlagen komplett entfallen. BHKW sind nach wie vor ein zentraler oder besser gesagt dezentraler Baustein der Energiewende. Keine andere Technologie kann vergleichbar hocheffizient und wetterunabhängig Strom und Wärme bereitstellen. Nur BHKW können flexibel angesteuert werden und das Stromnetz bei Bedarf stützen oder entlasten! Weiterführende Informationen? Folgende Linksammlung empfehlen wir Ihnen zur weiteren Information: Artikel zum EEG 2.0 in der BHKW-Infothek Artikel zum EEG 2.0 im BHKW-Infozentrum Offener Brief von KW Energie an Ministerin Aigner Wirtschaftlichkeit von BHKW ohne und mit EEG 2.0? Zum Abschluss stellen wir bereits realisierte Projekte (A und C) vor und zeigen die Auswirkungen des EEG 2.0 in der momentan geplanten Form. Wie bereits erwähnt sind nur Projekte mit Eigenstromerzeugung von den Änderungen betroffen (alle Preise netto)! Aber machen Sie sich am besten selbst ein Bild anhand der Beispiele. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung! Mit freundlichen Grüßen aus Freystadt Ihr Team von KW Energie

4 Beispiel A: Industriebetrieb, smartblock 50 Betrachtung Ausgangssituation (ohne smartblock): Eingesetzte Heizung: Jährlicher Strombedarf: Kosten pro kwh el: Jährlicher Wärmebedarf: Kosten pro kwh th: Jährliche Kosten: Heizölkessel mit 560 kw, BJ kwh - 0,173 Euro/kWh kwh - 0,085 Euro/kWh Betrachtung Bestandskessel mit smartblock: Eingesetztes BHKW: smartblock 50 Laufzeit pro Jahr: Betriebsstunden BHKW-Wärmeerzeugung: kwh/jahr BHKW-Stromerzeugung: kwh/jahr ,- Euro/Jahr Betriebskosten BHKW: Betriebskosten Kessel: Euro (Erdgas abzgl. Steuerrückerstattung und Wartung) Euro (Restwärme) Betriebskosten Stromerzeugung und Strombezug: Neuanlage Neuanlage mit Inbetriebnahme mit bis 1. August 2014 ab 1. August 2014 Vergleich: 100% Einspeisung 55% Eigenstrom 55% Eigenstrom Stromerzeugung: Euro Euro Euro Strombezug EVU: Euro Euro Euro Jährliche Kosten mit smartblock im Vergleich: als Bestandsanlage bis 1. August 2014 als Neuanlage ab 1. August 2014 (EEG 2.0) Euro Euro Keine Veränderung Euro Jährliche Einsparung mit smartblock im Vergleich: Bestandsanlage bis 1. August 2014 als Neuanlage ab 1. August 2014 (EEG 2.0) Euro Euro Keine Veränderung Euro Bestandsanlage ab 1. August 2014 Entspr Euro 100% Einspeisung 55% Eigenstrom EEG-Umlage für die Eigenstromerzeugung Keine Veränderung Euro

5 Beispiel B: Industriebetrieb, smartblock 50 Betrachtung Ausgangssituation (ohne smartblock): Eingesetzte Heizung: Jährlicher Strombedarf: Kosten pro kwh el: Jährlicher Wärmebedarf: Kosten pro kwh th: Jährliche Kosten: Gaskessel mit 560 kw, BJ kwh - 0,173 Euro/kWh kwh - 0,056 Euro/kWh Betrachtung Bestandskessel mit smartblock: Eingesetztes BHKW: smartblock 50 Laufzeit pro Jahr: Betriebsstunden BHKW-Wärmeerzeugung: kwh/jahr BHKW-Stromerzeugung: kwh/jahr ,- Euro/Jahr Betriebskosten BHKW: Betriebskosten Kessel: Euro (Erdgas abzgl. Steuerrückerstattung und Wartung) Euro (Restwärme) Betriebskosten Stromerzeugung und Strombezug: Neuanlage Neuanlage mit Inbetriebnahme mit bis 1. August 2014 ab 1. August 2014 Vergleich: 100% Einspeisung 55% Eigenstrom 55% Eigenstrom Stromerzeugung: Euro Euro Euro Strombezug EVU: Euro Euro Euro Jährliche Kosten mit smartblock im Vergleich: als Bestandsanlage bis 1. August 2014 als Neuanlage ab 1. August 2014 (EEG 2.0) Euro Euro Keine Veränderung Euro Jährliche Einsparung mit smartblock im Vergleich: Bestandsanlage bis 1. August 2014 als Neuanlage ab 1. August 2014 (EEG 2.0) Euro Euro Keine Veränderung Euro Bestandsanlage ab 1. August 2014 Entspr Euro 100% Einspeisung 55% Eigenstrom EEG-Umlage für die Eigenstromerzeugung Keine Veränderung Euro

6 Beispiel C: Aquaristik- und Zoohandlung, smartblock 22 Betrachtung Ausgangssituation (ohne smartblock): Eingesetzte Heizung: Erdgaskessel mit 180 kw, BJ 2008 Jährlicher Strombedarf: kwh Kosten pro kwh el: - 0,20 Euro/kWh Jährlicher Wärmebedarf: kwh Kosten pro kwh th: - 0,056 Euro/kWh Jährliche Kosten: Betrachtung mit smartblock: Eingesetztes BHKW: smartblock 22 Laufzeit pro Jahr: Betriebsstunden (gedeckelt) BHKW-Wärmeerzeugung: kwh/jahr BHKW-Stromerzeugung: kwh/jahr Euro/Jahr Betriebskosten BHKW: Betriebskosten Kessel: Euro (Kraftstoff abzgl. Steuerrückerstattung und Wartung) Euro (Restwärme) Betriebskosten Stromerzeugung und Strombezug: Neuanlage Neuanlage mit Inbetriebnahme mit bis 1. August 2014 bis 1. August 2014 Vergleich: 100% Einspeisung 40% Eigenstrom 40% Eigenstrom Stromerlös pro Jahr: Euro Euro Euro Stromkosten pro Jahr: Euro Euro Euro Jährliche Kosten MIT smartblock im Vergleich: als Bestandsanlage bis 1. August 2014 als Neuanlage ab 1. August 2014 (EEG 2.0) 100% Einspeisung 40% Eigenstrom 100% Einspeisung 40% Eigenstrom Euro Euro Keine Veränderung Euro Jährliche Einsparung im Vergleich: Bestandsanlage bis 1. August 2014 als Neuanlage ab 1. August 2014 (EEG 2.0) 100% Einspeisung 40% Eigenstrom 100% Einspeisung 40% Eigenstrom Euro Euro Keine Veränderung Euro Bestandsanlage ab 1. August 2014 Entspr Euro 100% Einspeisung 40% Eigenstrom EEG-Umlage für die Eigenstromerzeugung Keine Veränderung Euro