Das Zweite Vatikanische Konzil ( ) Konstitution über die heilige Liturgie (Sacrosanctum Concilium)
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- Rüdiger Knopp
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1 Das Zweite Vatikanische Konzil ( ) Konstitution über die heilige Liturgie (Sacrosanctum Concilium) 7. [Christus ist gegenwärtig] in seinem Wort, da er selbst spricht, wenn die heiligen Schriften in der Kirche gelesen werden. Gegenwärtig ist er schließlich, wenn die Kirche betet und singt, er, der versprochen hat: Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen Mt,. 35. Damit deutlich hervortrete, dass in der Liturgie Ritus und Wort aufs engste miteinander verbunden sind, ist zu beachten: 1) Bei den heiligen Feiern soll die Schriftlesung reicher, mannigfaltiger und passender ausgestaltet werden. 2) Da die Predigt ein Teil der liturgischen Handlung ist, sollen auch die Rubriken ihr je nach der Eigenart des einzelnen Ritus einen passenden Ort zuweisen. Der Dienst der Predigt soll getreulich und recht erfüllt werden. Schöpfen soll sie vor allem aus dem Quell der Heiligen Schrift und der Liturgie, ist sie doch die Botschaft von den Wundertaten Gottes in der Geschichte des Heils, das heißt im Mysterium Christi, das allezeit in uns zugegen und am Werk ist, vor allem bei der liturgischen Feier. 4) Zu fördern sind eigene Wortgottesdienste an den Vorabenden der höheren Feste, an Wochentagen im Advent oder in der Quadragesima sowie an den Sonnund Feiertagen, besonders da, wo kein Priester zur Verfügung steht; in diesem Fall soll ein Diakon oder ein anderer Beauftragter des Bischofs die Feier leiten. 51. Auf daß den Gläubigen der Tisch des Gotteswortes reicher bereitet werde, soll die Schatzkammer der Bibel weiter aufgetan werden, so daß innerhalb einer bestimmten Anzahl von Jahren die wichtigsten Teile der Heiligen Schrift dem Volk vorgetragen werden. 52. Die Homilie, in der im Laufe des liturgischen Jahres aus dem heiligen Text die Geheimnisse des Glaubens und die Richtlinien für das christliche Leben dargelegt werden, wird als Teil der Liturgie selbst sehr empfohlen. Ganz besonders in den Messen, die an Sonntagen und gebotenen Feiertagen mit dem Volk gefeiert werden, darf man sie nicht ausfallen lassen, es sei denn, es liege ein schwerwiegender Grund vor.
2 Grundordnung des Römischen Messbuchs 29. Wenn in der Kirche die Heiligen Schriften gelesen werden, spricht Gott selbst zu seinem Volk und verkündet Christus, gegenwärtig in seinem Wort, das Evangelium. Daher sind die Lesungen des Wortes Gottes, die ein höchst bedeutsames Element der Liturgie sind, von allen mit Ehrfurcht zu hören. Zwar richtet sich Gottes Wort in den Lesungen der Heiligen Schrift an alle Menschen aller Zeiten und ist ihnen auch verständlich, doch wird sein tieferes Verständnis gefördert und seine Wirksamkeit begünstigt durch die lebendige Auslegung, die Homilie, die Teil der liturgischen Handlung ist. 50. Nach der Begrüßung des Volkes kann der Priester, der Diakon oder ein mit einem liturgischen Dienst beauftragter Laie die Gläubigen mit ganz kurzen Worten in die Tagesmesse einführen. 65. Die Homilie ist ein Teil der Liturgie und wird nachdrücklich empfohlen: Denn sie ist notwendig, um das christliche Leben zu nähren. Sie soll einen Gesichtspunkt aus den Lesungen der Heiligen Schrift oder aus einem anderen Text des Ordinariums oder des Propriums der Tagesmesse darlegen unter Berücksichtigung des Mysteriums, das gefeiert wird, und der besonderen Erfordernisse der Hörer. 66. In der Regel hat der zelebrierende Priester selbst die Homilie zu halten, oder sie ist von ihm einem konzelebrierenden Priester zu übertragen, manchmal gegebenenfalls auch einem Diakon, niemals jedoch einem Laien. In besonderen Fällen und aus einem gerechten Grund kann die Homilie auch vom Bischof oder von einem Priester gehalten werden, der an der Feier teilnimmt, ohne dass er konzelebrieren kann. An Sonntagen und gebotenen Feiertagen ist in allen Messen, die unter Beteiligung des Volkes gefeiert werden, die Homilie zu halten; sie darf nicht ausfallen, außer aus einem schwerwiegenden Grund; für die anderen Tage wird sie empfohlen, besonders an den Wochentagen des Advents, der Fastenund Osterzeit sowie auch an anderen Festen und zu Anlässen, bei denen das Volk zahlreicher zur Kirche kommt. Es empfiehlt sich, nach der Homilie eine kurze Stille zu halten.
3 Codex Iuris Canonici (CIC) Can. 766 Zur Predigt in einer Kirche oder einer Kapelle können, nach Maßgabe der Vorschriften der Bischofskonferenz und vorbehaltlich von can. 767, 1, Laien zugelassen werden, wenn das unter bestimmten Umständen notwendig oder in Einzelfällen als nützlich angeraten ist. Can Unter den Formen der Predigt ragt die Homilie hervor, die Teil der Liturgie selbst ist und dem Priester oder dem Diakon vorbehalten wird; in ihr sind das Kirchenjahr hindurch aus dem heiligen Text die Glaubensgeheimnisse und die Normen für das christliche Leben darzulegen. 2. An Sonntagen und gebotenen Feiertagen ist in allen Messen, die unter Beteiligung des Volkes gefeiert werden, eine Homilie zu halten; sie darf nur aus schwerwiegendem Grund ausfallen. 3. Es wird sehr empfohlen, daß bei ausreichender Beteiligung des Volkes eine Homilie auch in Messen während der Woche gehalten wird, besonders in der Adventszeit und österlichen Bußzeit oder wegen eines Festes oder eines traurigen Anlasses. 4. Der Pfarrer oder der Kirchenrektor hat dafür zu sorgen, daß diese Vorschriften gewissenhaft eingehalten werden.
4 Instruktion zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester (1997) Artikel 3: Die Homilie 1. Die Homilie ist als herausragende Form der Predigt,»qua per anni liturgici cursum ex textu sacro fidei mysteria et normae vitae christianae exponuntur«, Teil der Liturgie selbst. Daher muß die Homilie während der Eucharistiefeier dem geistlichen Amtsträger, Priester oder Diakon, vorbehalten sein. Ausgeschlossen sind Laien, auch wenn sie in irgendwelchen Gemeinschaften oder Vereinigungen Aufgaben als»pastoralassistenten«oder Katecheten erfüllen. Es geht nämlich nicht um eine eventuell bessere Gabe der Darstellung oder ein größeres theologisches Wissen, sondern vielmehr um eine demjenigen vorbehaltene Aufgabe, der mit dem Weihesakrament ausgestattet wurde. Deshalb ist nicht einmal der Diözesanbischof bevollmächtigt, von der Norm des Kanons zu dispensieren. Es handelt sich nämlich nicht um eine bloß disziplinäre Verfügung, sondern um ein Gesetz, das die Aufgaben des Lehrens und Heiligens betrifft, die untereinander eng verbunden sind. Man kann daher die gelegentlich geübte Praxis nicht gestatten, wonach die Homilie Seminaristen anvertraut wird, die als Theologiestudenten noch nicht das Weihesakrament empfangen haben.(71) Die Homilie kann nicht als Übung für den künftigen Dienst betrachtet werden. Jegliche frühere Norm, die Laien die Homilie innerhalb der Messfeier gestattet hatte, ist durch can. 767, 1 als aufgehoben anzusehen. 2. Erlaubt sind eine kurze Einführung, um ein besseres Verständnis der Liturgie zu fördern, und ausnahmsweise auch ein etwaiges Zeugnis, das, immer in Einklang mit den liturgischen Vorschriften, an besonderen Tagen (Tag des Seminars, Tag der Kranken usw.) in Eucharistiefeiern vorgetragen wird, wenn dies zur Veranschaulichung der vom zelebrierenden Priester regulär gehaltenen Homilie objektiv angebracht erscheint. Diese Einführungen und Zeugnisse dürfen keine Merkmale aufweisen, die zu Verwechslungen mit der Homilie führen könnten. 3. Die Möglichkeit eines»dialogs«in der Homilie kann manchmal vom zelebrierenden Amtsträger in kluger Weise zur Erläuterung eingesetzt werden, ohne dadurch die Predigtpflicht an andere zu delegieren. 4. Die Homilie außerhalb der Meßfeier kann von Laien in Einklang mit dem Recht und unter Beachtung der liturgischen Normen vorgetragen werden. 5. Die Homilie kann keinesfalls Priestern oder Diakonen anvertraut werden, die den geistlichen Stand verloren oder die Ausübung des»geistlichen Dienstes«aufgegeben haben.
5 Wort-Gottes-Feier Werkbuch für die Sonn- und Festtage (S ) Ein Blick auf die erste Seite der Heiligen Schrift lässt erkennen, wie glaubende Menschen Gott verstanden haben: Gott sprach... und es wurde... [...] Nach der biblischen Überlieferung spricht Gott immer wieder die Menschen an. Er sammelt sein Volk, ermutigt, stärkt und tröstet es und schenkt ihm Hoffnung. So wird sein Wort auch zur Wegweisung, das die Menschen an ihre Verantwortung erinnert, sie mahnt, wenn sie Wege des Verderbens gehen, und ihnen Rettung und eine glückliche Zukunft verheißt, wenn sie sich auf sein Wort einlassen. Unüberbietbar spricht schließlich Gott sich selbst aus in seinem Fleisch gewordenen Wort, Jesus von Nazareth, dem Christus. Auch sein Leben beginnt mit Worten: der Botschaft, die der Engel Maria überbringt, und ihrer Antwort, dem Ja. Jesus beruft Jünger in seine Nachfolge, indem er sie anspricht. Er vergibt Sünden und spricht sein heilendes Wort Kranken, Besessenen und Aussätzigen zu. Er lehrt die Seinen und spricht zu den Scharen, die ihn hören wollen, die unerhörte Botschaft der Seligpreisungen und das Gebot der Feindesliebe, den Ruf zur Nachfolge und die Verheißungen seines Reiches und der künftigen Herrlichkeit. Manchmal ist sein Wort auch Antwort, etwa auf den Schrei des Blinden am Weg: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! Mk,4 b Jesus führt damit fort, was Gott zu allen Zeiten getan hat, wenn Menschen zu ihm riefen. Als die Israeliten in der ägyptischen Sklaverei und in den Nöten der Wüste zu ihm schrien, sandte er Mose, der sie herausführte und ihnen Gottes Gebote brachte. Und in den Zeiten, als das Volk sich von ihm entfernte und in die Verbannung geriet, gab er ihm Weisung durch die Mahnrufe und die Verheißungen seiner Propheten. An das schöpferische Wort Gottes wird erinnert, wenn in der Feier des Gottesdienstes die Heiligen Schriften gelesen werden. Da wird nicht nur etwas einst Gesagtes wiederholt etwa zur Information oder indem die Gläubigen angesprochen und zu gutem Handeln aufgefordert werden. Wir wissen vielmehr im Glauben, dass Gott durch sein Wort in der Liturgie gegenwärtig ist (vgl. SC 7) und dass dieses in der Liturgie verkündete Wort an uns wirksam wird, auch wenn unsere Erfahrung dem nicht immer entspricht; denn jeder Mensch steht letztlich vor dem geheimnisvollen Gott, dessen Gedanken nicht unsere Gedanken und dessen Wege nicht unsere Wege sind (vgl. Jes 55,8f.) Die Gegenwart Gottes in seinem Wort ist der tiefste Grund für die hohe Verehrung, die dem Wort Gottes durch eigene Riten und durch den ehrfürchtigen Umgang mit dem Buch der Heiligen Schrift, insbesondere dem Evangelienbuch, entgegengebracht wird. Wie den Leib des Herrn selbst, so habe die Kirche immer auch die Heiligen Schriften verehrt, stellt das Zweite Vatikanische Konzil dazu fest (vgl. DV 21).
6 Wort-Gottes-Feier Werkbuch für die Sonn- und Festtage (S ) Auslegung und Deutung des Wortes Gottes 21. Im Anschluss an die Schriftlesung(en) folgen in der Regel Auslegung und Deutung in unterschiedlichen Formen: Predigt (Homilie): Im engen Anschluss an die Schriftlesung wird versucht, die Aussagen der Schrift fruchtbar zu machen für den Glauben und das Leben der Mitfeiernden. Für den Predigtdienst bedarf es einer besonderen Beauftragung. Gegebenenfalls kann die Predigt durch eine Lesepredigt ersetzt werden. Dialogpredigt: Sie ist besonders geeignet, Fragen und Probleme angesichts der Schriftlesung anzusprechen. Glaubenszeugnisse: In Verbindung mit dem Schriftwort bringen Einzelne persönliche Glaubenserfahrungen zur Sprache. Geistlicher Impuls: Im Wechsel von geistlichen Gedanken und Zeiten der Stille soll den Mitfeiernden geholfen werden, sich in das Schriftwort zu vertiefen. Bildliche und musikalische Elemente: Sie helfen der Gemeinde, das Wort Gottes mit allen Sinnen aufzunehmen. Einzelne dieser Elemente können miteinander verknüpft werden.
7 Das Zweite Vatikanische Konzil ( ) Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung (Dei Verbum) 11. Das von Gott Geoffenbarte, das in der Heiligen Schrift enthalten ist und vorliegt, ist unter dem Anhauch des Heiligen Geistes aufgezeichnet worden [...] Zur Abfassung der Heiligen Bücher hat Gott Menschen erwählt, die ihm durch den Gebrauch ihrer eigenen Fähigkeiten und Kräfte dazu dienen sollten, all das und nur das, was er in ihnen und durch sie wirksam geschrieben haben wollte, als echte Verfasser schriftlich zu überliefern. [...] 12. Da Gott in der Heiligen Schrift durch Menschen nach Menschenart gesprochen hat, muss der Schrifterklärer, um zu erfassen, was Gott uns mitteilen wollte, sorgfältig erforschen, was die heiligen Schriftsteller wirklich zu sagen beabsichtigten und was Gott mit ihren Worten kundtun wollte. [...] 21. Die Kirche hat die Heiligen Schriften immer verehrt wie den Herrenleib selbst, weil sie, vor allem in der heiligen Liturgie, vom Tisch des Wortes Gottes wie des Leibes Christi ohne Unterlass das Brot des Lebens nimmt und den Gläubigen reicht. [...] Wie die christliche Religion selbst, so muss auch jede kirchliche Verkündigung sich von der Heiligen Schrift nähren und sich an ihr orientieren. In den Heiligen Büchern kommt ja der Vater, der im Himmel ist, seinen Kindern in Liebe entgegen und nimmt mit ihnen das Gespräch auf. [...] 22. [... Weil] das Wort Gottes allen Zeiten zur Verfügung stehen muss, bemüht sich die Kirche in mütterlicher Sorge, dass brauchbare und genaue Übersetzungen in die verschiedenen Sprachen erarbeitet werden, mit Vorrang aus dem Urtext der Heiligen Bücher. 25. [Die Priester] und die anderen, die sich als Diakone oder Katecheten ihrem Auftrag entsprechend dem Dienst des Wortes widmen, [müssen] in beständiger heiliger Lesung und gründlichem Studium sich mit der Schrift befassen, damit keiner von ihnen werde zu einem hohlen und äußerlichen Prediger des Wortes Gottes, ohne dessen innerer Hörer zu sein Augustinus, wo er doch die unübersehbaren Schätze des göttlichen Wortes, namentlich in der heiligen Liturgie, den ihm anvertrauen Gläubigen mitteilen soll.
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