Reisebericht meines Austauschsemesters an der University of Alberta von September bis Dezember 2009
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1 Reisebericht meines Austauschsemesters an der University of Alberta von September bis Dezember Vorbereitung Das Austauschsemester wurde im Rahmen des Austauschabkommens zwischen der University of Alberta und der TU Bergakademie Freiberg durchgeführt. Außerdem wurde ein SMWK-Stipendium vom sächsischen Bildungs- und Kultusministerium genehmigt. Zu der Bewerbung Anfang Dezember 2008 waren neben der Bewerbungsmappe auch noch ein englischer Lebenslauf und ein englisches Motivationsschreiben einzureichen. Nach einem halbstündigen Auswahlgespräch Mitte Dezember 2008, gab es die Zusage Anfang Februar Das wichtigste war danach die für die Bewerbung bei der University of Alberta benötigten Unterlagen zusammenzustellen und diese bis zum Bewerbungsschluss zur University of Alberta zu schicken. Man musste hier schon die Fächer wählen, die man später belegen möchte. Das Einschreiben kann mehrere Monate dauern. Die Bestätigung wurde Mitte Mai zugesandt.
2 Die Bewerbung für einen Wohnheimplatz im möblierten Zimmer im Lister Centre wurde per Fax eingereicht. Man konnte einen aus ein paar verschiedenen sicheren Wohnheimplätzen wählen oder sich, wie die Kanadier, in die Warteschlange zu anderen Wohnheimen einreihen. Die Miete und die Kaution waren im Voraus fällig. 2. Ankunft Da das Studium weniger als 6 Monate dauerte, konnte man mit einem einfachen Touristenvisum (Visitor) einreisen. Man muss dem Zollbeamten sagen, dass man studieren möchte, damit dieser einem zum Einwanderungsbeamten weiterreicht. In der Regel verlangt dieser nur den Letter of Registrar der Universität und man kann die Grenze passieren. Auf dem Flughafen Edmonton gab es einen Infostand der University of Alberta, man sich die ersten Informationen zum Weg zur Uni holen kann. Der Edmontoner Flughafen liegt ca. 30km von der Universität entfernt. Eine private Taxigesellschaft fährt einige Stellen der Universität an. Sollte man per Bus in Edmonton ankommen, so geht man am besten aus dem Terminal links die Straße entlang, bis man zur U-Bahn (LTR) kommt und nimmt die U-Bahn Richtung South Campus. Man kann in University Station aussteigen. 3. Studium Die Masterkurse sind in meiner Fachrichtung eher klein, so etwa 25 Studenten pro Kurs. Als grundliegen Unterschied zum Studium an der TU Bergakademie Freiberg kann man die fünf bis acht benoteten Hausaufgaben pro Fach sowie eine Prüfung nach der Hälfte der Zeit. Bei einigen Fächern gibt es zusätzlich einen oder mehrere Aufsätze.
3 4. Unterkunft Ich habe im Lister Centre gewohnt. Dort wohnen hauptsächlich Studenten der ersten und zweiten Jahre. Auf einer Etage wohnen ca. 40 Studenten sowie ein Student der die Aufgaben eines Betreuers hat. Er ist Ansprechpartner für alle Probleme, egal ob schulischer oder sozialer Natur. In dem Gemeinschaftsraum kann man eigentlich immer jemanden zum Feiern finden, außer es ist gerade eine der vielen von der Etage organisierten Partys außerhalb im Gange. Die Zimmer haben alle gleiche Größe. Das Zimmer für zwei Personen ist sehr effektiv eingerichtet, sodass jeder einen Wandschrank, ein Bett und einen Schreibtisch hat. Es kann tagsüber als auch am Abend ziemlich laut sein, jedoch wird zur Prüfungszeit sehr darauf geachtet, dass es still ist. Gerade deswegen ist das Wohnen im Lister Centre eine gute Gelegenheit sehr einfach mit Kanadiern in Kontakt zu treten zu können. Wer es dagegen etwas ruhiger mag, der sollte ins International House ziehen. Eine weitere Alternative ist eine WG in der Nähe der Universität. 5. Edmonton Edmonton hat ca. 1 Mio. Einwohner. Die Bevölkerungsdichte ist relativ niedrig. Der Edmontoner Fluss, der direkt durch die Stadt fließt, hat einen bis zu 2 km breiten Grünstreifen auf beiden Seiten. Edmonton besteht zum überwiegenden Teil aus Einfamilienhäusern und kleinen Wohn- und Geschäftshäusern, jedoch gibt es zwei große Hochhausviertel zum einen Downtown und zum anderen die University of Alberta. Das Nahverkehrsnetz ist sehr gut ausgebaut. Zu beachten ist, dass man erst ab dem 1. September den Unifahrschein nutzen kann, jedoch wird in der U-Bahn eigentlich nie eine Fahrkartenkontrolle durchgeführt. Den nächsten Superstore erreicht man indem man die U- Bahn bis nach Clareview benutzt und dann rechts die Straße entlangläuft, bis man wieder rechts in Industriegebiet einbiegt. Die West Edmonton Mall (WEM) erreicht man mit dem Bus 4 oder 106. Diese enden direkt vor der WEM. Die Studenten gehen zum Feiern eigentlich zur White Av. oder ins Union, das Stadtzentrum wird weniger besucht.
4 6. Umgebung Edmonton liegt im Flusstal östlich der Rocky Mountains. Man sollte einen Besuch in einem der vielen großen Nationalparks (Jasper; Banff) nicht verpassen. Calgary ist nur 3 Autostunden südlich und auch einen Besuch wert. Drumheller ist ebenfalls mit seinem großen Dinosauriermuseum einen Tagesausflug wert. Für Naturliebhaber gibt es innerhalb einer Stunde den Elk Island National Park östlich von Edmonton. 7. Sicherheit Die Stadt Edmonton ist relativ sicher, es gibt eigentlich keine gefährlichen Gegenden. Wer dennoch Angst hat im Dunkeln hat, alleine vor die Tür zu gehen, für den gibt es SafeWalk, welcher einem kostenlos begleitet. Die Kanadier fahren alle extrem vorsichtig, man braucht keine Angst vor dem Verkehr zu haben. Jedoch sollte man nicht mitten im Block ohne Ampel oder Zebrastreifen die Straße überqueren, denn dafür werden 120 Dollar fällig, wenn es die Polizei sieht. In der Universität wird so gut wie nie geklaut, die manche Kanadier lassen sogar ihre Zimmertür immer offen. Werden Sachen gefunden versucht man sie ihrem Besitzer zurückzugeben. Nichtsdestotrotz sollte man auf seine Sachen aufpassen. 8. Finanzen Zurzeit bieten einige deutsche Direktbanken an, mit der Visakarte kostenlos im Ausland Geld abzuheben. Ich empfehle diesen Service, da man dazu auch die offiziellen Raten beim Geldtauschen bekommt. Geld bekommt man jedoch nur an Automaten, die Visa PLUS akzeptieren. Viele Kanadierer benutzen die Kreditkarte zum bezahlen. Bargeld wird jedoch auch überall akzeptiert. Zu beachten ist, dass einige Läden nur kanadische Kreditkarten akzeptieren. Ich empfehle außerdem ein kanadisches Konto zu eröffnen, welches bei einigen Banken für Studenten kostenlos ist, um bargeldlos einzukaufen.
5 9. Verpflegung Bei einigen Unterkünften ist der sogenannte Mealplan obligatorisch. Man kann damit an vielen Fastfood-Ständen auf dem Campus bezahlen oder im kleinen Laden im Lister Centre einkaufen. Es ist zu empfehlen, den kleinsten Mealplan zu nehmen, da man diesen ohne Probleme bei Bedarf aufstocken kann. Wenn man zwischendurch mal etwas anderes als Fastfood essen will, reicht dieser vollkommen aus. Es gibt einen etwas teureren Supermarkt in Richtung White Av. Und den etwas preiswerteren Superstore nahe der U-Bahnhaltestelle Clareview. Es ist auf jeden Fall zu empfehlen eine Kundenkarte zu nehmen, wenn diese angeboten werden, da man damit viele Rabatte bekommt. 10. Zusammenfassung Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich viele neue Freunde gewonnen habe. Meine englischen Sprachkenntnisse haben sich sehr verbessert. Ich habe viel über die kanadische Kultur gelernt. Ich habe nur positive Erfahrungen im Bezug auf das Studium in englischer Sprache und vor allem an der University of Alberta gemacht. Ich kann jeden nur raten, selber ein solches Austauschsemester zu absolvieren. Sven Haas
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