Vom Glück zu säen, zu ernten und zu genießen

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Norbert Kaufman
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1 Vom Glück zu säen, zu ernten und zu genießen

3 CHRISTA BRAND KATHRIN HOFMEISTER Faszination BAUERN GARTEN Vom Glück zu säen, zu ernten und zu genießen Deutsche Verlags-Anstalt

4 EIN STÜCK Heimat STRUKTUREN SPIEGEL seiner Zeit Ein Garten in seiner Landschaft 8 Die innere Ordnung 22 Wege 24 Weggefährten 27 Wasserstellen 28 Die äußere Einfriedung 30 Begrenzungen 35 Umstrukturiert 36 Das hat den Bauerngarten beeinflusst 42 Geliebte Plätze 53 Altes bewahren 54 Anhang 149 Adressen 149 Pflanzenregister 150

58 112 GARTENBÄUERINNEN über den Zaun geschaut PFLANZEN für den Bauerngarten Bäuerin mit Blumen leidenschaft

68 Ideen aus dem Garten 75 Die innovative Garten- Bäuerin 76 Ideen aus dem Garten 82 Die Bergbäuerin 88 Was

106 Ideen aus dem Garten 108 Was sagt denn Karl dazu?

5 GARTENBÄUERINNEN über den Zaun geschaut PFLANZEN für den Bauerngarten Bäuerin mit Blumen leidenschaft 62 Was wächst denn da? 68 Ideen aus dem Garten 75 Die innovative Garten- Bäuerin 76 Ideen aus dem Garten 82 Die Bergbäuerin 88 Was wächst denn da? 92 Wiederentdecktes Wurzelgemüse 97 Die Gartenbau-Gärtnerin 100 Was wird denn da gesät? 106 Ideen aus dem Garten 108 Was sagt denn Karl dazu? 114 Blütenfülle durch die Saison 118 Zwiebelblumen 122 Stauden im Frühling 124 Schwertlilien 126 Pfingstrosen 129 Bartnelken 130 Katzenminze 133 Rittersporn 134 Sommerblumen 137 Phlox 139 Sonne im Namen 140 Sonnenauge & Co. 143 Geranien 144 Herbstblüher 146

7 EIN STÜCK Heimat

8 Ein Garten in seiner Landschaft Bauerngärten begegnen uns in jedem Landstrich. Überall sehen sie ein wenig anders aus. Man könnte sie mit einer Tracht vergleichen. An ihrem Erscheinungsbild erkennt man sie sofort. Besonders Auffällige bleiben im Gedächtnis. Sie prägen, wie die Schwarzwaldmädel mit ihren roten Bollenhüten oder die oberbayrischen Trachtler in Dirndlgewand und Lederhosen unsere Vorstellung. Wenn einer kommen würde und sagte, den Bauerngarten gibt es gar nicht und schlimmer noch, behauptete, der Begriff sei 1855 von einem gewissen Anton Kerner eingeführt worden, weil dieser um den Verlust einer Gartenform fürchtete, die er in österreichischen Dörfern ausgemacht hatte, was würden wir ihm entgegnen? Jeder Garten, der eine bunte Mischung aus farbigen Blumen, Gemüse und Kräutern enthält, ist ein Bauerngarten! Oder: Jeder Garten, der auf dem Land liegt und an ein Bauernhaus grenzt, hat ein Recht darauf, Bauerngarten genannt zu werden. Vielleicht muss ein Garten für den Titel sogar nur ein paar alte, überlieferte Heilpflanzen aufweisen. Vermutlich käme man überein, der Bauerngarten bedürfe gar keiner wissenschaftlichen Definition, weil er im Kern auf praktischer Umsetzung fußt und nicht auf kopflastiger Theorie. Sein Wesen ist gelebter Natur. Beeinflusst wird er von der geografischen Lage und den klimatischen Gegebenheiten. Das beste Beispiel sind alpenländische Bauerngärten. Die Vegetation ist hier kurz. Blühzeiten, die sich im Flachland über Monate auf die verschiedenen Arten verteilen, fallen zusammen. Alles blüht auf einmal, weil das Klima es so will. Näher am Himmel, besitzt das UV-Licht eine andere Intensität. Starke Temperaturschwankungen betreiben natürliche Auslese. Das prägt einen Garten und sein Sortiment. Nicht weniger entscheidend sind die Menschen, die ihn bewirtschaften. Und auch die spiegeln die Lebensbedingungen in ihren Dörfern und Landschaften wider. RECHTS OBEN: Die geografische Lage bestimmt das Aussehen eines Bauerngartens. So wie sich im Bregenzer Wald eine charakteristische Baukultur herausgebildet hat, prägen auch die Bauerngärten das Gesicht des Landstrichs. RECHTS UNTEN: Bauerngärten sind naturgemäß ein Privileg auf dem Lande. Geschichtlich betrachtet, übte eine dörfliche Struktur einen anderen Einfluss auf das Stückchen umhegten Privatgrund aus als die Nähe zu einer Stadt. 8

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Meine erste Bekanntschaft mit dem Stück umzäunter Fläche für den Anbau von überwiegend Nützlichem lag in Bayern. Es war der Garten meiner Großmutter.

11 Meine erste Bekanntschaft mit dem Stück umzäunter Fläche für den Anbau von überwiegend Nützlichem lag in Bayern. Es war der Garten meiner Großmutter. Damals konnte ich noch nicht wissen, dass richtige Bauerngärten bevorzugt Großmütter-Gärten sind. Darin schwingt das Bewahrende mit und die Erinnerung an das, was unsere Vorfahren noch wussten. Sie werden von einer Generation an die nächste weitergegeben. Meist vererben sie sich in der weiblichen Linie. Wissenschaftler, die sich mit dem Thema befasst haben, könnten das bestätigen. Als Bauerngarten im engeren Sinne wird der Garten der Bäuerin bezeichnet. Und schon schlägt der Bauerngarten den Gelehrten ein Schnippchen. In Holland erzählte mir eine Küchengärtnerin, in ihrer Familie seien es auch Männer gewesen, die sich um den Bauerngarten kümmerten. Von ihrem Opa habe sie gelernt, mit einfachen, dankbaren Gemüse arten wie Bohnen, Salat und Kohl anzufangen und immer ein paar schöne Schnittblumen und Kräuter mit anzubauen. Tradiertes Wissen wird in die Hände geschickter Praktiker gelegt. Erfahrene geben aber nicht nur ihre Pflanz- und Pflegetipps weiter, sondern auch die Gabe zu beobachten. Obedgel gibt a nass Hosefell, hörte ich eine schwäbische Bauerngärtnerin beim Blick an den bedrohlich gelb gefärbten Abendhimmel ihre Regenprognose abgeben. Ist es nicht fantastisch, die Zeichen des Himmels deuten zu können: Morgenrot Schlechtwetter droht, Abendrot Gutwetterbot. Und wenn schon keiner mehr Gedichte rezitieren kann, so ist es doch ein Leichtes, sich Folgendes zu merken: Mit Ostwind schön Wetter beginnt. Steigt Nebel empor, steht Regen bevor. Selbst wenn es in Zeiten präziser Wettervorhersagen weniger wichtig erscheint, Wolkenbilder und Windbewegungen zu studieren oder das Verhalten der Tier- und Pflanzenwelt deuten zu können, vermittelt die genaue Kenntnis der Umgebung Sicherheit. Vielleicht liegt es sogar an der tiefen Verbundenheit mit dem Wirkungsfeld, dass so viele Bauerngärtnerinnen sagen: Das Schönste am Garteln sei, wie schnell sie dabei entspannen könnten. LINKS: Aus dem großen Sortiment an Bauerngartenpflanzen trifft jede Region ihre eigene Auswahl, weil es das Klima und der Boden so wollen. Die duftenden Blütenkuppeln des Phloxes finden sich in vielen Bauern gärten wieder. Doch welche Sorten sich durchsetzen, ist von Region zu Region unterschiedlich. 11

Gartenautorin und Fotografi n der Frage nach, wieviel Erbe noch in den heutigen Bauerngärten steckt.

12 UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE Christa Brand, Kathrin Hofmeister Faszination Bauerngarten Vom Glück zu säen, zu ernten und zu genießen Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 152 Seiten, 23,0 x 25,0 cm ISBN: DVA Architektur Erscheinungstermin: August 2015 Die echte Landlust In aussagekräftigen, brillanten Fotografien und informativ-unterhaltsamen Texten gehen die erfolgreiche Gartenautorin und Fotografi n der Frage nach, wieviel Erbe noch in den heutigen Bauerngärten steckt. Im Fokus stehen beispielhafte Gartenanlagen, die einen authentischen Bezug zum Urbild des Bauerngartens haben. Die charakteristischen Merkmale werden herausgestellt, und somit wird das Buch für Freunde der ländlichen Kultur zum nachahmenswerten Ideenfundus. Authentische Beispiele von vier Bauerngärtnerinnen veranschaulichen, wie das Ideal des Bauerngartens in der heutigen Zeit überleben kann. Schwerpunktmäßig werden die Pfl anzen präsentiert, von traditionellen Gewächsen, über Wiederentdecktes bis zu neuen Errungenschaften.

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