LLP/ERASMUS ERFAHRUNGS BERICHT (ausformulierte Version)

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1 LLP/ERASMUS 2011/12 Zeitraum: WS 2011/2012 SoSe 2012 Gastland: Spanien Gastuniversität: Universitat de Barcelona Programm: Erasmus via Fachbereich 10 studierte Fächer an Gasthochschule: EHEA Bachelor s Degree in Romance Languages Name:* * (* Angaben werden vor Veröffentlichung auf unserer Webseite gelöscht.) Datum: LLP/ERASMUS ERFAHRUNGS BERICHT (ausformulierte Version) Bewerbungsverfahren Das Bewerbungsverfahren ist im Grunde einfach. Lebenslauf, Learning Agreement und Scheinnachweise sind schnell besorgt. Den meisten Aufwand macht das Motivationsschreiben, vor allem wenn man die Sprache des Gastlandes noch nicht richtig beherrscht. Am besten fängt man früh an Informationen über die Gastuniversität, Erwartungen und Wünsche aufzuschreiben und sich etwas Zeit zu lassen alles auszuformulieren. Nach der Abgabe der Unterlagen geht alles relativ schnell. Erhält man eine Zusage, kann man sich innerhalb von zwei Wochen entscheiden, ob man das Angebot wahrnehmen möchte. Die Unterlagen werden an die Universitat de Barcelona geschickt und nach einiger Zeit muss man ein Formular zur Bestätigung der Universität ausfüllen. Wichtig ist, dass man sich nicht zu viele Sorgen macht, wenn die Bestätigung der Spanische Universität nicht immer pünktlich kommt. Vorbereitung Erfahrungsgemäß macht man sich in dieser Phase zu viele Gedanken. Was muss ich alles mitnehmen? Welche Unterlagen sind wichtig? Wann soll ich anreisen? Wo schlafe ich? Und vieles mehr. Als erstes ist zu sagen: Studierunterlagen sowie Hefter, Locher, Block sind nicht notwendig. Man kann auch in Barcelona alles billig kaufen und meistens sind diese Dinge in den Wohnungen schon vorhanden, da andere Studenten dort gewohnt haben/wohnen. Worüber man sich allerdings Gedanken machen sollte ist ein Konto. Ich empfehle eines bei der Deutschen Bank oder eines bei einer Bank, die der Cash-Group zugehörig ist. Man findet Filialen überall in Barcelona und kann auch sonst bei so ziemlich jeder Bank kostenlos Geld abheben. Über den Flug ist zu sagen, sucht euch einen günstigen! Es gibt von jeder Fluggesellschaft Angebote. Die Gepäcksgrenze liegt zwischen 20Kg 30Kg und einem Handgepäcksstück, ca. 8Kg. Die Laptoptasche zählt

2 meistens nicht als Handgepäck und bietet die Möglichkeit noch ein bisschen mehr einzupacken. Fliegt am besten den Flughafen El Prat an. Der ist nur 20 Minuten vom Stadtzentrum entfernt und es gibt regelmäßig Busse die dorthin fahren. Man kann wählen zwischen dem Aerobús ( und der Busnummer 46. Ich empfehle den Aerobús, denn der ist nur einen Euro teurer und er fährt zu den großen Plätzen (Placa Espanya, Gran Via - Urgell, Placa Universitat, Placa Catalunya) an denen man umsteigen und sich erkundigen kann, wie man zu seiner Unterkunft kommt. Wichtig ist vor allem eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen, denn ob man es glaubt oder nicht, es ist sehr wahrscheinlich, dass man sie braucht! Ich habe mich für die Allianz entschieden und bin damit sehr gut gefahren. Im Dezember hatte ich eine Mandelentzündung und musste bei Nacht und Nebel ins Krankenhaus. Daran Geld mitzunehmen war mir entfallen, aber ich habe es auch nicht gebraucht, denn die Versicherung tritt in Vorkasse und man muss nur die Unterlagen über den Aufenthalt beziehungsweise die Arztrechnung nachreichen. Alles sehr unkompliziert. Man sollte sich vor seiner Ankunft um eine Unterkunft für die ersten Tage bemühen. Hostel, Couchsurfen oder bei Freunden. Über Internetseiten wie WG Gesucht ( oder Loquo ( kann man schon in Deutschland nach dauerhaften Bleiben suchen. Mietet auf keinen Fall ein Zimmer das ihr vorher nicht besichtigt habt! Sucht euch die Wohnungen raus, die euch gefallen und vereinbart Besichtigungstermine für die ersten Tage in Barcelona. Ich habe meine WG schon am zweiten Tag gefunden und durfte gleich einziehen. Das war klasse, denn ich konnte richtig ankommen, mich einrichten und die Stadt erkunden. In Barcelona Nach meiner Ankunft Ende August und einem beinahe Hitzeschlag, habe ich mich auf die Suche nach meinen Hostel gemacht. Es war nicht leicht zu finden, denn man muss sich erst mal an die Adressangaben der Spanier gewöhnen. In Deutschland hatte ich bereits Termine für die ersten Wohnungsbesichtigungen ausgemacht und mich am nächsten Tag auf einen Marathon durch Barcelonas WGs begeben. Es ist nicht allzu schwer etwas zu finden, da wirklich viele Zimmer angeboten werden. Auch auf den Straßen und in der Uni findet man Wohnungsanzeigen, die man durchaus wahrnehmen sollte. Möchte man mitten im Geschehen wohnen sind die Stattviertel Gótico Eixample und Gracia zu empfehlen. Das Raval liegt zwar auch mitten in der Innenstadt, allerdings ist es eher das dubiose Viertel Barcelonas. Am besten macht man sich selbst einen Eindruck, bevor Wohnungen in diesem Gebiet ausschlägt. Ich fand es nicht schlimm und es gibt dort viele schöne Bars und kleine Läden. Wichtig ist, dass ihr nach einem Internetanschluss fragt und nach den Nebenkosten. Sind diese in der Miete enthalten oder muss man sie extra zahlen. Ein Prepaid Handy ist die einfachste Variante erreichbar zu sein. Mein Tipp, nehmt euer deutsches Handy mit und besorgt euch eine spanische SIM Karte mit Handy. Ich habe mich für Vodafone entschieden. Handy, SIM Karte und Startguthaben von 10 haben gerade mal 18 gekostet. SMS und Anrufe kosten 8 Cent die Minute.

3 Barcelona kann man zu Fuß erkunden, aber die entspannendere Methode ist es die Metro zu nehmen. Sie fährt durch die ganze Stadt und das System ist super einfach. Die verschiedenen Strecken sind in Farben und Nummern aufgeteilt und es ist unmöglich sich zu verfahren. Es gibt verschiedene Tarife. Wohnt man innerhalb der Stadt ist es ratsam ein T-10 Ticket zu kaufen. Das kosten 9,25 und man hat zehn Fahrten. Zu empfehlen ist auch sich zu Beginn eine Bicing Karte zu besorgen. Überall in der Stadt sind Fahrradstationen verteilt. Mit der Bicing Karte kann man sich an jeder Station ein Fahrrad nehmen und 30 Minuten fahren. Danach stellt man es zurück. Nach zehn Minuten warten, kann man sich wieder eins nehmen und weiter fahren. Allerdings ist in Barcelona so ziemlich alles innerhalb von 30 Minuten erreichbar. Das einzige Problem ist, dass zu Stoßzeiten, zum Beispiel sonntags am Strand, die Stationen meistens voll sind. Man muss dann kurz warten, bis jemand sich ein Fahrrad nimmt. Das ist vielleicht ein bisschen ätzend, wenn man sich auf das Meer freut, aber wirkliche Probleme gab es bei mir nicht. Das Erasmus Stipendium reicht bei weiten nicht aus um sämtlich Kosten zu decken. Entweder man spart vorher, bekommt Unterstützung von den Eltern oder reicht einen Auslandsbafög-Antrag ein. Das Leben in Barcelona ist teuer. Man darf den Betrag nicht unterschätzen und muss realistisch planen. Anreise, Unterkunft, Nebenkosten, Essen, Trinken sind die notwendigen Dinge, aber man will seine Zeit ja auch genießen, also plant extra Geld für Aktivitäten und zum Ausgehen ein. Wenn ihr dann durch Barcelona zieht passt auf eure Wertsachen auf! Jeder 3 Erasmus Student wird beklaut. Am besten immer nur ein bisschen Geld mitnehmen, nur eine Bankkarte, den Personalausweis braucht man nicht und immer aufs Handy aufpassen. Vor allem am Strand! Universitat de Barcelona Die Universitat de Barcelona (UB) liegt direkt im Stadtzentrum am Placa de Universitat. Mit der Metro oder per Fahrrad ist sie leicht zu erreichen. Das International Office hatte ab dem 1. September offen und ich bin mit allen meine Unterlagen dorthin, um mich einzuschreiben. Man muss ein bisschen Zeit einplanen, da nur eine Person für alle Erasmus Studenten zuständig ist. Alles lief jedoch problemlos, ich bekam sofort meine Studentenausweis und ein Begrüßungspaket inklusive Wörterbuch Deutsch-Katalan. Die erste Woche in der Uni war ernüchternd. Die Dozenten sind nicht auf die Austauschstudenten eingegangen, ich hatte noch keinen Zugang zum Campus Virtual, der Plattform für die Kurse, wusste nicht was die Anforderungen sind und unsere Mitstudenten haben sich auch nicht für uns interessiert. Ich habe mich also in alle Kurse, die ich belegen wollte reingesetzt und mir das erst einmal angehört, bevor ich eine endgültige Entscheidung getroffen habe. Die Kurse kann man frei und fachübergreifend wählen. Das Learning Agreement zu ändern ging problemlos. Die Einführungsveranstaltung war ca. 2 Monate nach Studienbeginn und hat auch keine zusätzlichen Informationen gegeben. Das einzige was uns vor Semesterbeginn mitgeteilt wurde, war, dass wir einen Sprachkurs für 105 belegen könne. Ich rate stark davon ab. Nach vielem Nachfragen und unbeantworteten s habe ich herausgefunden wie das Prüfungssystem funktioniert. Man kann zwischen zwei Formen wählen.

4 1. Evaluación unica: Das heißt, man schreibt am Ende des Semesters eine Klausur über den kompletten Inhalt des Seminars 2. Evaluación contiuna: Bei dieser Variante hat man meistens zwei kleinere Klausuren. Eine während des Semesters und eine am Schluss. Ich empfehle die evaluación continua, da, wenn man eine Klausur verhaut, die Note mit der anderen ausgleichen kann. Außerdem verlangen die Dozenten Abgaben von Arbeitsblättern während des Semesters. Man muss wirklich aufpassen und ständig die online Plattform und den Uni Account kontrollieren, damit man keine Abgabe verpasst. Die Note setzt sich dann aus einem Durchschnitt aller Abgaben und Prüfungen zusammen. Wählt man einen Kurs auf Katalan, muss man die Prüfung auch in Katalan schreiben. Die Dozenten lassen da nicht mit sich reden. Allerdings werden die meisten Kurse auf beiden Sprachen angeboten. Das Notensystem ist etwas anders als in Frankfurt. Es gibt Punkte von Ab fünf Punkten hat man bestanden (das wäre dann eine 4,0). Kurse in Englisch, die für das Romanistik Studium an der Goethe Uni relevant sind gibt es kaum. Die Bibliotheken an der UB funktionieren quasi wie die an der Goethe Uni oder jeden anderen Bibliothek. Sie sind über den Campus verteilt und es dauert ein bisschen, die richtige zu finden, aber die Mitarbeiter sind sehr nett und helfen beim Bücher beziehungsweise Regal suchen. Man kann bis zu 5 Bücher ausleihen, die Ausleihzeit per Internet verlängern und wenn man mal eine Abgabefrist verpasst, muss man kein Geld bezahlen, sondern wird für 3 Tage gesperrt. Studentenleben In Barcelona gibt es viel zu sehen. Die Stadt hat quasi alles, was man sich wünscht. Kultur, Strand und viele schöne Bars und Kneipen. Ein Must-Do sind natürlich die Sagrada Familia, Parc Güell, Montjüic, Santa Maria del Mar, das Dalí Museum in Figueres, der Tibidabo und alle Stadtviertel. Die Ramblas steht natürlich auch in jedem Reiseführer, allerdings kommt man ohnehin nicht drum herum, denn sie liegt mitten im Stadtzentrum und man muss einfach nur dem Menschenstrom folgen. Um Barcelona herum gibt es viele schöne Orte, so ist zum Beispiel die Costa Brava nicht weit. Empfehlenswert ist auch ein Trip ins Baskenland. San Sebastian ist wunderschön. Prinzipiell ist von Barcelona aus der ganze Süden Europas und Afrika billig und einfach zu erreichen. Plant also ein bisschen Geld für das Reisen ein. Es lohnt sich. Feiern, ob wild oder gechillt kann man überall. Auf den Straßen ist nachts viel los und das Wetter erlaubt es auf einem der vielen schönen Plätze zu sitzen um zu entspannen, sich von der Hitze des Tages zu erholen und mit den Spaniern/Katalanen in Kontakt zu kommen. Die unzähligen Bars und Clubs haben so gut wie jeden Abend Angebote. Versucht über das Internet herauszubekommen, was an dem jeweiligen Tag angesagt ist, denn sonst zahlt man bis zu 15 Eintritt und die Getränkepreise sind horrend.

5 Fazit Mir hat mein Aufenthalt in Barcelona gut gefallen. Ich hatte eine klasse WG und das war schon die halbe Miete. Sucht euch auf jeden Fall ein Zimmer und Mitbewohnern, mit denen ihr euch wohlfühlt und auf der gleichen Wellenlänge seid. Lieber ein bisschen mehr zahlen, als unglücklich zu wohnen. Andere Erasmus Studenten lernt man wirklich leicht kennen, da alle Anschluss suchen. Schwieriger gestaltet sich die Sache mit den Spaniern/Katalanen, denn in der Uni wird kein reges Interesse an Austauschstudenten gezeigt. Einfach auf die Leute zugehen und sich nicht abwimmeln lassen. Es kann durchaus sein, dass man zwischendurch die Hoffnung aufgibt und denkt, dass man niemals jemanden finden wird um Spanisch zu üben und die Kultur kennenzulernen, aber da gibt es ja immer noch die spanisch sprechenden Südamerikaner. Sowohl an der Uni als auch überall in der ganzen Stadt gibt es nette, offene Mexikaner, Argentinier, Peruaner, Kolumbianer die den Kontakt zu anderen Studenten suchen, um ihr Englisch, aber auch ganz oft ihr Deutsch zu verfeinern. Eine weitere Idee ist, zum Goethe Institut zu gehen um sich dort am schwarzen Brett einen Tandempartner zu suchen oder selbst eine Notiz zu hinterlassen. Das funktioniert wirklich gut. Auch wenn ich am Anfang ein paar Startschwierigkeiten hatte, vor allem wegen der Sprachbarriere und die Dozenten nicht mit sich haben reden lassen und auch, bis auf der Erasmus Koordinator, niemand sonst sich um uns gekümmert hat, kann ich sagen, dass es eine wunderschöne Erfahrung war. Wenn ihr die Chance habt in Barcelona euer Erasmus Semester/Jahr zu machen, dann habt ihr wirklich Glück, denn es ist eine lebendige, sonnige, multikulturelle Stadt, die unglaublich abwechslungsreich ist.