Frost, Dampf und Kamera

Transkript

1 25 Winter Deutschland 12,- BeNeLux 13,80 Österreich 13,20 Italien, Spanien 15,60 Schweiz SFr 19,90 Norwegen NOK 150 Geschichte, Kultur und Fotografie der klassischen Eisenbahn Heilbronn Crailsheim Saalfeld Leipzig Pustertal in Südtirol Frost, Dampf und Kamera Mit DVD! Sensationelles Album aufgetaucht Berlin & München 1928/29 Von der Nachkriegszeit bis zum Mauerfall Generaldirektoren der DR Von der Schönheit der Eisenbahn heute Erinnerungen an die Zukunft

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3 WILLKOMMEN Einheitspfeife. Gleich lässt Bernd Köllner (links Heizer Klaus Silke) den Pfiff der ertönen. Abfahrt E 802 in Saalfeld ( ). Einheitsfeier. Rheinland-Pfalz richtete um den 3. Oktober 2017 den Feiertag der Deutschen aus. Die BE war in Mainz Hbf präsent. - Aufruf: Liebe Leser! Wassertürme der Bahn sind selten geworden. Wo stehen diese baulichen Relikte der Dampflokzeit noch in Deutschland? Und wie sehen sie aus? Bitte helfen Sie uns das heraus- Umfeld und notieren Sie die Orte, an denen es noch einen oder mehrere bahnnahe Wassertürme gibt. Beweisfotos wären den, welcher Art das Bauwerk ist. Vielleicht ließe sich mit Ihren Angaben eine Deutschland-Karte noch vorhandener Wassertürme erstellen. Bitte schicken Sie Ihre Infos entweder postalisch oder per Mail an die Verlagsgruppe Bahn, Redaktion BahnEpoche, Stichwort Wasserturm. Am Fohlenhof 9a, D Fürstenfeldbruck oder redaktion@bahnepoche.de Erlauben Sie mir, meiner Freude darüber Ausdruck zu verleihen, dass Sie die in den Händen halten. Die 25. Ausgabe, um genau zu sein. Gelegenheit für eine kurze Zwischenbilanz. Im Mai 2011 erteilte die VerlagsgruppeBahn (VGB) grünes Licht, das Konzept einer neuen Fachzeitschrift über die klassische Eisenbahn 1 zu 1 zu realisieren. Zuvor winkten zwei branchenbekannte Mitbewerber ab: Passt nicht in unsere Schublade. Wir kannibalisieren damit unser bestehendes Magazin. Wer als Letzter in den Teich mit sinkendem Wasserspiegel springt, dem ruft niemand Hurra! zu. In dieser Situation starteten wir. Nun, mit langem Atem und nach 2500 publizierten Seiten, erlaube ich mir ein Hurra!. Die von bisher 120 schreibenden Autoren ausströmende Vielfalt und die Nähe großes Glück. Der Anteil der Berufseisenbahner beträgt mit 34 Autoren ein knappes Drittel. Einer von ihnen, Bernd Köllner, arbeitete auf den Führerständen nen Nützlichkeiten des Berufsalltags gehörte neben einer Brotbüchse seit 1977 auch sein Fotoapparat, eine Exa 1B. So konnte er Silvester 1978 während einer Schicht im Eilzugdienst nach Leipzig die sich als eine Fahrt in die Schneekatastrophe und die härteste seines fünfundvierzigjährigen Berufslebens herausstellen sollte eine Handvoll ORWO- Farbdias aufnehmen. Lesen Sie seine Geschichte ab Seite 20. Jeder Bahnhof war rund um die Uhr besetzt. Köllner hat sogar alle in dieser Schicht ausgestellten Fahrbefehle aufbewahrt. Zugführer und Rangierer, das Aufsichtspersonal, die Wagenmeister und Fahrdienstleiter standen unseren Lokmännern auf zur Seite. Ein Ablösepersonal setzte sich noch in der letzten Stunde des Jahres in Bewegung und fuhr ihnen entgegen: Ein Paradebeispiel, wie nur eine komplette (aus heutiger Sicht unbezahlbare) Eisenbahn in Extremsituationen weiterfunktionieren kann, während sie heute ab einem (aus damaliger Sicht viel zu früh gesetzten) Punkt zur länderübergreifenden Komplettsperrung von Strecken aufruft. Weil es die DB AG über 20 Jahre versäumte, sich des Bewuchses links und rechts ihrer Trassen anzunehmen, verweist sie nach zwei jüngsten Herbststürmen ihre gestrandeten Reisenden auf Hotels und Taxis. Rituell wird in Kauf genommen, sich von ein Die Erfahrungen der letzten Jahre geben keinen Grund zur An- sind zuzugeben. Eine Reform der Bahnreform ist daher überfällig. Dies ist eine so sichere wie bittere Erkenntnis, die ich aus den Gesprächen mit Berufseisenbahnern und Pensionären verschiedener Ressorts über 25 Ausgaben unseres Magazins mitnehme. Auch diese ist gefächert mit (gleich vier) Erlebnisberichten vom Arbeitsplatz Lokomotive, von den aufmerksamen Blicken eines geneigten Reisenden aus seinem zu öffnenden Abteilfenster hin zu bildstarken Geschichten von Eisenbahnfotografen. Zwei andere Beiträge wirken wie aus einem anderen Holz geschnitzt. Sie regen zum Nachdenken an. Andreas Knipping porträtiert die Generaldirektoren der DR und Verkehrsminister der DDR von 1945 bis Hendrik Bloem und Wolfgang Schumacher (mein geschätzter Kollege der in unserem Hause erscheinenden Zeitschriften Modelleisenbahner und Eisenbahn Romantik) nehmen sich der schwierigen Thematik an, was es heißt, der heutigen Eisenbahn Schönes abzugewinnen. Aufs Neue also wölbt sich unser Handlungsbogen wie eine stolze Bahnhofshalle über das 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Apropos Bahnhofshalle: Wie wäre es mit der des Anhalter? In den wilden späten Zwanzigern, mit unbekannten Aufnahmen taufrischer 01 Bestaunen Sie diese in unserem Zufallsfund ab Seite 44. Man möchte eine kurze Zeitreise machen und dabei sein! Vom hauptstädtischen Puls dampfen wir über die Hohenloher Ebene bis tief in den wildromantischen Süden, auf Tirol zu. Drei Autoren laden Sie ein, ihnen zum Dampfbetrieb auf der dortigen Pustertalbahn Anfang der siebziger Jahre zu folgen. Zugschluss-Laterne. So heißt unsere neue Rubrik, die ich so weit wie möglich ans Ende unseres Magazins platzieren werde; und zwar auf Seite 99. Sie zeigt ein schönes, mitunter auch ungewöhnliches, jedenfalls unlängst entstandenes und ganzseitig abgebildetes Lichtbild, mit dem wir in jeder Ausgabe unsere angetretenen Reise durch die Zeit der klassischen Eisenbahn abschließen. Bleibt mir, Ihnen schöne Stunden der Lektüre und alles erdenklich Gute für das neue Jahr zu wünschen FOTOS: SAMMLUNG BERND KÖLLNER, JOACHIM SEYFERTH Winter 2018 BAHN Epoche 3

4 FAHRPLAN Geschichte, Kultur und Fotografie der klassischen Eisenbahn Ausgabe 25 Winter Winterpracht. Ein Samstag im Dezember Die Morgensonne kitzelt den Raureif entlang der Strecke Schwäbisch Hall Crailsheim, als bei Maulach und 646 mit einem Umleitergüterzug vorbeidampfen. Der Grund: Elektrifizierungsarbeiten auf der Neckartalbahn verzögern sich Teile des Scheuerberg-Tunnels sind eingestürzt Mehr zum Foto auf Seite 10/11 und zur Dampfstrecke ab Seite WILLKOMMEN FAHRPLAN BAHNPOST ZEITMASCHINE Vergleichsbild im Albtal MEISTERWERK Raureif über Hohenlohe TITEL Frost, Dampf und Kamera Winterreise über die Hohenloher Ebene Meine auf immer unvergessene Silvesterfahrt 1978/79 Wendestern und Vorwärmkessel Erinnerungen an die Pustertalbahn PORTRÄT Vergessene Namen, verdrängte Namen, deutsche Lebensläufe des 20. Jahrhunderts Die Generaldirektoren der Deutschen Reichsbahn und Verkehrsminister der DDR von 1945 bis AUF ACHSE Mit dem Fleischmann-Fotografen unterwegs im Fränkischen STREIFLICHT Ein deutsches Sofa geht auf große Fahrt ROLLBAHN Ein Fall für Hammer und Hacke in Hamm ARBEITSWELT Als Heizer auf die V 100? Seltsamer Abschluss einer Dampftour ARBEITSWELT Didi vorne, Olaf hinten Im Güterzug nach Weissach mit Kuppel und Schlappen 4 BAHN Epoche Winter 2018 FOTOS: WOLFGANG SCHNEIDER, JOACHIM BÜGEL; HISTORISCHE SAMMLUNG DER DEUTSCHEN BAHN AG, RICHARD KRAUSS/SLG. STEFAN CARSTENS, KEYSTONE

5 BAHNOPTIKUM Mehrsprachiges Südtirol auch auf Fahrausweisen DAS BESONDERE BILD Prellbocküberrumpelung zu Nikolaus KINO Morgenrot ZUFALLSFUND Das Fotoalbum des Karl Otto Petersen Vom Arzt-Wartezimmer zum Dampf in den Goldenen Zwanziger Jahren! ESSAY Von der Schönheit der Eisenbahn heute Erinnerungen an die Zukunft NAH DRAN Dreiundzwanzig. Die kleine Schnellzuglok SALONWAGEN Empfehlungen aus der Medienwelt NEULICH suchte ich nach einer Drehscheibe VORSCHAU, IMPRESSUM ZUGSCHLUSS-LATERNE FOTOS: JOACHIM STÜBBEN, KARL OTTO PETERSEN/SLG. DR. CHRISTIAN KOEPPE; HANS-JOACHIM KNUPFER, HENDRIK BLOEM Winter 2018 BAHN Epoche 5

6 BAHNPOST -Titel 01 bis Winter Geschichte, Kultur und Fotografie der klassischen Eisenbahn 8 Extra-Seiten Mit DVD! Reihe 114 und 214 Die größten Österreicherinnen Nachtzug nach Nirgendwo Adieu, deutsche Schlafwagen! Deutschland 12,- Österreich 13,20 Schweiz SFr 19,90 BeNeLux 13,80 Italien, Spanien 15,60 Norwegen NOK 150 Winterdienst auf einer 44Öl Mit großer Freude und auch ein wenig Stolz habe ich Ihr Heft Abschied vom DB-Dampf entdeckt und natürlich gekauft. Auf dem Titelbild sind mein Vater, Wilfried Friedrich aus Wuppertal (links) und unser damaliger Eisenbahnfreund, Hans Görtz aus Köln (rechts) abgebildet. Hans Görtz war damals Bestattungsunternehmer und das war der Grund für die Idee, diese symbolische Beerdigung durchzuführen. JÜRGEN FRIEDRICH (FRECHEN) Danke fürs regelmäßige Abtauchendürfen und Wiederzurückholen. Niemand schafft das so schön wie Sie! Leserbriefe und Kommentare zur Der Beitrag Abschied vom DB-Dampf besticht vor allem durch die nahezu lückenlose Rekonstruktion der letzten Einsatzmonate in Rheine und Emden. Mit Blick auf den nebenstehend abgedruckten Notizbuchauszug darf ich ergänzen, dass vom 13. bis 15. Juli 1977 sogar noch einmal eine Blütezeit der verbliebenen 042 und 043 mit Einsätzen vor Güterzügen aller Art rund um die Uhr zu erleben war. Über die Gründe wurde damals viel spekuliert: Waren schwere Erzschiffe in Emden zu entladen, und war vielleicht dafür ein Filmteam an der Strecke? Meine Hoffnung ist, dass aufgrund dieses Leserbriefes diese Frage endlich geklärt werden kann auch nach 40 Jahren. PROF. DR. JÜRGEN COURT (KÖLN) Der Aufsatz Sie wurden keine Freunde zeigt: Die Eifersüchteleien in großen Bahnbetriebswerken sind nicht Neues. Das dies im Beisein des Feuermanns geschehen musste, zeugt doch von Charakterschwäche. Ich stelle mir vor, dass der Autor des Aufsatzes mehr dieser Art erlebte. Ich stand nach den Prüfungen ab 1951 unter Beobachtung unsteter Lebenswandel, geschieden, zwei regelmäßigen Abständen fuhr entweder der Lehrlokführer oder der Amtsvorstand mit. Ihr Jungen von 50 Lenzen und so habt keine Ahnung, wie es zu jener Zeit war. Ich möchte meine zehn Jahre 01 nicht missen; erst recht nicht meine Crew. nachts aus dem Schlaf wecken, weil die ihre Zeche in Moogs- Bierbar nicht bezahlen konnten. Haben Sie schon mal so ein Gefühl gehabt, Ihnen fehle etwas? Eure Besserwisserei, Überheblichkeit und mangelnde Überschau macht euch arm. Ihr könnt ja nichts dafür. Nett zu lesen, das Schmierenblättchen. GÖTZ WOLFRUM (FRANKFURT) Zwar bin ich kein Abonnent, jedoch kaufe ich Ihre Zeitschrift, sobald etwas für mich besonders Interessantes darin geboten wird. Ein großes Lob für Joachim Seyferth. Sein herrliches Essay über die verhängnisvolle Entwicklung des Eisenbahn-Güterverkehrs trifft voll meinen Nerv. So hervorragend gut hätte ich es allerdings nicht ausdrücken können. Hierzu passend ein Bild mei- HERBERT STEGMAIER (BERLIN) nes Vaters Max beim Abkuppeln vor dem Lok-Umsetzen in Crottendorf ob. Bf. aus dem Sommer SIEGFRIED BERGELT (CHEMNITZ) Nachlösekarte Korrekturen zur 24 Das schöne Biest. Eine Hommage an die T1 der Pennsylvania Railroad liche Artikel über ausländische Lokomotiven und deren Technik wie in der? Aufgefallen ist mir, dass in der Tabelle auf Seite 44 bei den Angaben zu Zylinderdurchmesser fel seine Finger im Spiel gehabt haben muss! Bei allen drei Typen waren die Abmessungen vorne/hinten gleich; dies gilt die T1 errechnet: Durchmesser/ HELMUT DOBBEK (ERFTSTADT) Rubrik Zufallsfund: Überraschungspost vom Bischof Ein Freund sagte mir gerade am Telefon, ich solle mir unbedingt die neue kaufen, da seien tolle Fotos drin. Er beschrieb sie mir Die Fotos auf Seite 55 sind von Hans-Reinhard Ehlers, dessen Negative ich mit den ausschließlichen Nutzungsrechten gekauft habe. Als Musterbeispiele füge ich zwei Seiten aus meinem neuen Buch über die Schleswiger sichtigen Sie das und stellen es in der nächsten Ausgabe richtig. LUDGER KENNING (NORDHORN) Anmerkung: Herr Ehlers hat die Fotos in den fünfziger Jahren an Erich Borgs weggegeben und die Rückseite in keiner Weise mit seinem Namen oder einem Autorenhinweis versehen. Im gesamten Bildarchiv fanden sich keine Negative mehr, sodass keine Abgleiche möglich waren. Dadurch kam es zu dem Missverständnis, für das wir uns entschuldigen. WILFRIED KOHLMEIER 6 BAHN Epoche Winter 2018

7 Luft 26 Grad, Wasser 25 Grad, Bier gut gekühlt bei 5 Grad! Könnt Ihr Euch einen besseren Platz vorstellen, um ganz entspannt die letzte Ausgabe der durchzuarbeiten? Mir fällt gerade keiner ein... GÜNTER OCZKO (ALGARVE, SONST WINTERSCHEID) Spieglein, Spieglein September 2017: war am Vortag einen Sonderzug nach Boppard gefahren und nun sollten führt werden. Nachdem das Wetter am Wochenende überwiegend trübe war, konnten wir in Dortmund bei strahlendem Sonnenschein umsetzen und standen parallel zum ICE nach München vor der Ausfahrt. Das Schöne an der Szene war, dass sie so zufällig und fast unbeobachtet ablief, da nur ganz wenige Reisende unterwegs waren. Und so konnte ich vom Führerstand die Silhouette unserer Lok im ICE bewundern und habe dann auch zwei Bilder geschossen. Manuel Widmer, der Lokführer der Spätschicht vom Vortag, war übrigens gerade in den ICE gestiegen, um nach Hause zu fahren. Interessanterweise hat auch er ein Handybild der aus dem ICE gemacht. MICHAELA QUANTE (TROISDORF) Winter 2018 BAHN Epoche 7

8 ZEITMASCHINE 1959 Vergleichsbild im Albtal W BAHN Epoche Winter 2018 FOTOS: JÜRGEN HAGEMANN, DANIEL SAARBOURG; KARTE: DANIEL SAARBOURG

9 DANIEL SAARBOURG Winter 2018 BAHN Epoche 9