Schreiber/Wolffsohn Nahost
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- Stanislaus Kirchner
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1 Schreiber/Wolffsohn Nahost
2 Friedrich Schreiber Michael Wolffsohn Nahost Geschichte und Struktur des Konflikts 4. aktualisierte Auflage Leske + Budrich Opladen 1996
3 CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Schreiber, Friedrich: Nahost: Geschichte u. Struktur d. Konflikts / Friedrich Schreiber; Michael Wolffsohn Auflage Opladen: Leske und Budrich, ISBN ISBN (ebook) DOI / NE: Wolffsohn, Michael: Das Werk einschlieblich aher seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung auj3erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzuliissig und strafbar. Das gilt insbesondere fur Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen by Leske + Budrich, Opladen Satz: Leske + Budrich, Opladen
4 Vorwort zur 4. Auflage Das Schlußkapitel Sehlu8kapitel der 3. Auflage behandelte den Friedensprozeß Friedensproze6 von Madrid: den zeremoniellen Beginn, das Stocken unter der lischen lisehen Regierung Schamir, Sehamir, die neue Dynamik nach dem Macht israewechseweehsel in Jerusalem. Dieser neue Hoflhungsschimmer Hoflhungssehimmer wurde nächst năchst durch eine Terrorwelle der palästinensischen palăstinensischen Moslembewegungen HAMAS und Dschihad el-islami iiberschattet. überschattet. zu Aber kurz nach Redaktionsschlu8 Redaktionsschluß Anfang 1993 wurde in verhandlungen verbandlungen zwischen der Regierung Rahin Rabin und Arafat der ent Geheimscheidendseheidende Durchbruch Durehbrueh im Nahost-Friedensprozeß Nahost-Friedensproze6 vorbereitet. Mit der Anerkennung der PLO durch Israel und dem gemeinsamen Grundsatzabkommen konnte die LOsung Lösung des K.ernproblems K.emproblems des Nahost-Konflikts angepackt angepaekt werden. Die Todfeinde von gestern gestem wollen sich sieh in einem,,frieden der Tapferen" (Arafat) versöhnen. versohnen. Nachdem Naehdem die PLO durch ihre Kompromißbereitschaft Kompromi6bereitsehaft eine Bresche in die bislang unnachgiebige Front der arabischen Verhandlungspartner Israels geschlagen hatte, schloß schlo6 auch Jordanien Frieden mit seinem jüdischen jiidischen Nachbarn, einen,,frieden der blühenden bliihenden Tä TIiler" (König (KOnig Hussein). Als Ministerpräsident Ministerprisident Rabin in der für fur Israel schwierigen Frage eines Rückzugs R1ickzugs von den besetzten Golanhohen Golanhöhen klare Signale nach Damaskus sehiekte, schickte, fanden aueh auch auf der israelisch-syrlschen israelisch-syrischen Spur substantielle Friedensverbandlungen Friedensverhandlungen statt. Sie erreichten erreiehten im Juli 1995 ein entscheidendes Stadium. Der Optimismus des Sommers 1995 wird wieder durch Aktivitä Aktivităten radikaler Kräfte Krăfte konterkariert. Eine neue Welle brutaler stoffanschläge stoffanschlăge durch HAMAS und Dschihad Dsehihad haben die Verwirk Sprenglichunliehung der palăstinensisehen palästinensisehen Autonomie im Westjordanland gebremst. Um die dort lebenden jiidischen jüdischen Siedler nicht nieht zu gefährden, gefiihrden, zogert zögert Israel mit dem vereinbarten militărischen militärischen Rfu:kzug. Trotzdem agitiert die israelische Rechte, insbesondere die militante Siedlerbewegung, mit legalen und verbrecherischen Methoden gegen den Friedensprozeß Friedensproze6 - nach dem Motto: Kein K.ein Land für fur Frieden. Rück 5
5 Im November 1996 wählt das israelische Volk ein neues Parlament. Bis dahin kann die palästinensische Autonomie für das Westjordanland unter Dach und Fach und das Friedensabkommen zwischen Israel und Syrien unterschriftsreif sein. Doch die Konzessionen, die Rabin gegenüber Arafat und Assad machen muß, können ihn innenpolitisch auch zum Stolpern bringen. Der Terror radikal-islamischer Gruppen, die Arafat nicht in den Griff bekommt, lähmt den israelischen Friedenswillen. Wenn fundamentalistisch motivierte Gewalt zu den politischen Parametern zählt, ist es schwierig, eine rationale Prognose über den Frieden in dieser Krisenregion zu stellen. München und Tel Aviv im August 1995 Am 4. November 1995 wurde Ministerpräsident Jitzchak Rabin von einem israelischen Studenten erschossen. Der Mörder engagierte sich am rechten Rand der fanatisch-fundamentalistischen Siedlerbewegung. Dem Untersuchungsrichter sagte er: "Gott hat mir befohlen, Rabin zu töten." Vorwort zur ersten Auflage Geschichte ist oft die in der Gegenwart wirksame Vergangenheit. Unsere Absicht ist es, die in der Gegenwart wirksame Vergangenheit im palästinensisch-zionistischen/israelischen Konflikt zu zeigen. Wir werden uns daher sowohl mit der Vergangenheit als auch mit der Gegenwart beschäftigen und bei der Betrachtung der Gegenwart auf die Kontinuitätsstränge hinweisen. In das Chaos der Ereignisse, Personen und Tatsachen wollen wir etwas Ordnung bringen, damit sich auch und besonders der allgemein interessierte Leser zurechtfinden kann. In bezug auf den Nahen Osten kursieren zahlreiche Legenden. Diese Legenden wollen wir erwähnen und richtigstelien. Oft sind diese Legenden politisch motiviert. Dieses Buch wendet sich nicht an Nahost-Spezialisten. Dennochoder gerade deswegen - darf der Spezialist keine Fehler entdecken. 6
6 Der Text wird durch Fotos, Abbildungen, Dokumente und Karten ergänzt, damit der Leser den Stoff auch optisch besser erfassen kann. Zahlreiche Dokumente, die sonst nur in vielen verschiedenen, oft nicht-deutschsprachigen Veröffentlichungen zu finden sind, haben wir gesammelt und ins Deutsche übersetzt. Interviews mit Betroffenen und Zeitzeugen, oft waren es betroffene Zeitzeugen, sollen den Leser nicht nur mit den sachlich-nüchternen, sondern zugleich auch mit den gefühlsbezogenen Seiten des Konfliktes vertrauter machen. Hier und dort wird der Leser thematische Überschneidungen finden. Dies ist darauf zurückzuführen, daß dieselben Ereignisse und Entwicklungen aus der Sicht der verschiedenen Akteure unterschiedlich gesichtet und gewichtet werden müssen. Das Buch will keine umfassende GesamtdarsteIlung des Nahost Konfliktes versuchen. Entwicklung und Entstehung des Konfliktes sollen in ihren Grundzügen verdeutlicht werden. Das Buch ist daher eher eine Einführung in den Konflikt. Wer Näheres über die Geschichte der Palästinenser oder über Entstehung sowie Entwicklung des jüdischen Gemeinwesens seit dem ausgehenden neunzehnten Jahrhundert erfahren möchte, sei - in aller (Un-)Bescheidenheit - auch auf die von uns verfaßten Bücher verwiesen. Zur Thematik dieses Buches hat der Bayerische Rundfunk im November 1987 eine dreiteilige Dolrumentationsserie ausgestrahlt. Daß sie gerade 1987, und dann im November gesendet wurde, war kein Zufall. Im Jahre 1987 jährten sich viele bedeutsame "Siebener"-Ereignisse im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt: 1897 trat der erste Zionistenkongreß in Basel zusammen. Die Balfour-Deklaration trägt das Datum des 2. November legte die britische Peel-Komrnission einen Plan vor, der die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat vorsah. Am 29. November 1947 beschloß die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Teilung tatsächlich zogen sich israelische Truppen aus der Sinai-Halbinsel zurück fand der Sechs-Tage-Krieg statt, der einen völlig neuen Nahen Osten schuf, territorial und damit auch politisch. Am 19. November 1977 traf der ägyptische Präsident Sadat zu seinem bahnbrechenden Besuch in Jerusalem ein. Grund genug, sich dieser Daten im Jahre 1987, und zwar vor allem im November, zu erinnern, meinten wir. 7
7 Die Fernsehserie und dieses Buch haben eine Vorgeschichte. WIr führten sowohl an der Universität der Bundeswehr München als auch an der Ludwig-Maximilians-Universität München Lehrveranstaltungen durch, in denen wir die verschiedenen Fernsehdokwnentationen über den Nahost-Konflikt der zeitgeschichtlichen Forschung zu diesem Thema gegenüberstellten. Im Dialog mit unseren Studenten erkannten wir, wie sehr ein einfiihrendes Buch fehlt, das sowohl die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen beschreibt und analysiert als auch Dokwnente, Karten, Fotos und Aussagen wichtiger Akteure und Zeitzeugen zeigt. Unseren Mitarbeitern gilt unser herzlicher Dank: Andreas Bönte ist an erster Stelle zu erwähnen, mit dem wir seit vielen Jahren an der Universität und im Fernsehen zusammenarbeiten. Für Hilfe bei der Vermittlung von Interviews bei der PLO danken wir Abdallah Franji, für Hilfe bei den Recherchen in Israel und den besetzten Gebieten danken wir Deborah Eden und Schlomo Raz. Dank gilt auch Dr. Gabriel Sheffer vom Leonard Davis Institute for International Relations der Hebräischen Universität Jerusalem, der auch mit Michael Wolffsohn bei dem von der Stiftung Volkswagenwerk geförderten Forschungsvorhaben,,Deutsch-Ismelische Beziehungen nach 1948" eng zusammenarbeitet.. Marylin Kulik, der Leiterin des Jüdischen Filmarehivs an der Hebräischen Universität Jerusalem, kann gar nicht genug für viele wertvolle Hinweise und Ratschläge gedankt werden. Auch Yigal Lossin vom Israelischen Fernsehen (IBA), der durch seine neunzehnteilige Fernsehdokwnentation über die Geschichte des Zionismus, "Feuersäule", für unsere Arbeit hervorragende Maßstäbe gesetzt hat, sind wir zu besonderem Dank verpflichtet. Mit Rat und Tat haben uns geholfen: Bilha Segal von der Israel Broadcasting Authority, Mitarbeiter des israelischen Militärarehivs in Givatajim, des Jabotinsky-Instituts in Tel Aviv, des Imperial War Museum und von "Visnews" in London. Daß unsere israelischen und palästinensischen Interviewpartner zu Gesprächen bereit waren, obwohl oder gemde weil auch "die jeweils andere Seite" des Konfliktes bei uns zu Worte kommt, verstehen wir als einen Hoffnungsschimmer in einem ansonsten recht hoffnungslos scheinenden Konflikt. Wir möchten es jedenfalls so bewerten. München, im Herbst
8 Inhalt Vorwort... 5 Einleitung: Zwei Nationen - ein Land VII. Teil A: Der Weg in die Teilung Palästina vor der Gründung Israels I. Palästina als Spielball der Großmächte: Großbritannien und Frankreich beerben das Osmanische Reich, den,,kranken Mann am Bosporus" Fazit und Ausblick Der Jischuw - Die jüdische Gemeinschaft in Palästina Der alte Jischuw: die orthodoxen Juden Der neue Jischuw: Die Zionisten 46 III. Die Entstehung der Palästinensischen Nationalbewegung rv Britische Politik in den zwanziger Jahren V. Antijüdischer Terror 1928/ VI. Der Nahe Osten im Schatten von Faschismus und Nationalsozialismus Radikalisierung und Panislamisierung der Palästinensischen Nationalbewegung Radikalisierung der Palästinensisehen Nationalbewegung Die panislamische Politik des Großmufti Der Machtwechsel in der Palästinensisehen Nationalbewegung 89 VIII. Der arabische Aufstand Die Rebellion von Der Teilungsplan der Peel-Kommission Die Rebellion von 1937 bis IX. Britische Politik am Vorabend des Weltkrieges x. Der Zweite Weltkrieg XI. Der zionistische Kampf gegen die britische Mandatsmacht
9 Tell B: Der Kampf ums heilige Land. Der arabisehlpalistinensiseh-israelisehe Konflikt XII. Der erste arabisch-israelische Krieg von 1948/ Die politische und militärische Ausgangslage Teilung und Guerilla Die Invasion der arabischen Staaten Die israelischen Offensiven Die Spaltung des arabischen Lagers 150 XIll. Flucht und Vertreibung Das Schicksal der in Israel verbliebenen Palästinenser 162 XIv. Israel festigt und "orientalisiert" sich xv. Nasserismus und Baath XVI. Die Gründung der PLO Das Ende des arabischen,,palästina" Guerilla und Anti-Guerilla in den fünfziger Jahren Palästinensische Studenten in Beirut und Kairo Die arabische Liga gründet die PLO 190 XVII. Der Sechstagekrieg XVIlI. Machtwechsei in der PLO Al-Fatah beginnt den Guerillakrieg Folgen des Sechstagekrieges Die Schlacht von Karame Die,Fedajin übernehmen die Macht in der PLO Panarabische PLO-Gruppen Marxistische PLO-Gruppen 213 XIX. Die Wende im Schwarzen September "Volkskrieg" gegen König Hussein Die Konfrontation zwischen der PLO und König Hussein Der Schwarze September und das Ende des Panarabismus 222 Teil C: Auf der Suche nach dem Frieden XX. Der Krieg zum Frieden XXI. Die PLO zwischen Terror und Politik Die neue Kamptbasis: Libanon Der "Schwarze September" Terror über den Wolken Terror gegen Israel Israels Anti Terror-Politik Die internationale Anerkennung der PLO 251 XXII. Begin und Eretz Israel XXIII. Das Abkommen von Camp David
10 XXIv. Begins Siedlungspolitik xxv. Der Angriff auf die palästinensische Identität Die Politik der Arbeitspartei ( ) Die Politik des Likudblocks ( ) Die Vertreibung der PLO aus Beimt 285 XXVI. Die jordanische Option Der Reagan-Plan Palästinenser unter haschemitischer Herrschaft? Die Versöhnung zwischen Arafat und Hussein Der Fahad-Plan und der Fes-Plan Der Schulterschluß Arafat Hussein Die Spaltung der PLO 309 XXVII. Die "Intifada": Der Volksaufstand der Palästinenser Das Fanal von Dschebalya Ursachen der Intifada Die PLO übernimmt die Führung der Intifada Israels Politik der eisernen Faust US-Friedensinitiative scheitert König Hussein verzichtet auf die "Westbank" Islamische Widerstandsbewegungen 321-8; Blutjustiz gegen "Kollaborateure" 325 XXVIII. Der politische Wandel der PLO Zugzwang durch Intifada und König Hussein Kurswechsel in Etappen Der Dialog der USA mit der PLO Bush und Baker fordern Friedensvorschläge Die israelische "Friedensinitiative" PLO: Rückfall in den Terrorismus 335 XXIX. Der Zweite Golfkrieg. Die Rolle Israels und der Palästinenser Iraks Randrolle im Nahen Osten Der Irak bedroht den Nahen und den Mittleren Osten Die Invasion in Kuwait Die UN reagiert hart Die Reaktion der arabischen Welt Die Reaktionen der Palästinenser ,,Linkage" zwischen Kuwaitkrise und Palästinenserproblem? ,,Heiliger Krieg" gegen die USA und Saudi Arabien Ausbruch und Verlauf des Zweiten Golfkriegs Die Palästinenser im Golfkrieg PLO im Abseits 349 XXX. Der Friedensprozeß von Madrid Wandel in der Weltpolitik, Wandel in der Region Die Nahost-Friedensinitiative von Bush und 11
11 Baker Großisrael für russische Einwanderer? Eine indirekte Rolle für die PLO Die Friedenskonferenz von Madrid Querschüsse radikaler Palästinenser Machtwechsel in Israel 360 XXXI. Israel schließt Frieden mit Arafat Rabins Geheimverhandlungen mit der PLO Die Friedensabkommen von Washington und Kairo Truppenrückzug und Wahlen im Westjordanland Arafat und Rabin im Teufelskreis des Terrors Offensive der Siedler Autonomie-Abkommen für das Westjordanland und Wahlen 379 XXXII. Der Friedensprozeß mit Jordanien, Libanon und Syrien Überraschung in Amman, Beirut und Damaskus Frieden zwischen Israel und Jordanien Friedensverhandlungen zwischen Israel und Syrien Der Schlußstein: Friede zwischen Israel und Libanon 398 XXXIII. Die islamisch-fundamentalistische Herausforderung Palästinensische, regionale und weltweite Perspektiven Eine weltweite Dimension Islamischer Fundamentalismus in Vergangenheit und Gegenwart Fundamentalisnus im "Heiligen Land" Panislamische und panarabische Perspektiven Bedrohung Israels - Gefahr für den Westen? 412 Zusammenfassung und Schlußbetrachtung Der Nahost-Konflikt: ein nationaler, kein religiöser Konflikt Die Palästinenser und die PLO Asymmetrie der "Fähigkeit zur Politik" Terroristische Gewalt als Mittel der Politik Judenstaat, binationaler Staat, Palästinenserstaat? Räumung besetzter Gebiete und israelische Siedlungen Die Haltung der Großmächte in Geschichte und Gegenwart Die Haltung arabischer Staaten in Geschichte und Gegenwart 427 Register Bild- und Fotonachweise
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