Willkommen zu. Veranstaltungen nach DIN

Transkript

1 Willkommen zu Überwachung von Veranstaltungen nach DIN

2 Inhalt Massnahme zur Vermeidung einer Gehörgefährdung des Publikums durch hohe Schallemissionen elektroakustischer Beschallungstechnik (Nov. 2007)

3 Anwendungsbereich Die Norm DIN gilt für elektroakustische Beschallungstechnik in Veranstaltungsstätten tätt in Veranstaltungsorten im Freien oder in Gebäuden.

4 Anwendungsbereich Gültig für alle dem Publikum zugänglichen Bereiche, zum Beispiel in Diskotheken Kinos und Filmtheatern Konzertsälen Mehrzweck- und Messehallen Räumen für Shows und Events Rundfunk- und Aufnahmestudios Open-Air-Veranstaltungen Stadtfeste und Umzüge

5 Ausnahmen Ausgenommen sind Lautsprecherdurchsagen im Gefahren- und Katastrophenfall Für Personen, die beruflich elektroakustischen Beschallung ausgesetzt sind, wie Mitarbeiter oder Musiker, gelten die Arbeitsschutzvorschriften! Die DIN ist dort nicht gültig.

6 Ausserhalb der DIN Lärm, Geräusche oder Musik die nicht von elektroakustischen Beschallung stammen, z. B. Publikum Klassische Musik in Opernhäusern Blasmusik bei Umzügen Für Personen, die beruflich solcher Musik ausgesetzt sind gelten die Arbeitsschutzvorschriften!

7 Ab Arbeitsschutzvorschriften t hift Geregelt in der Richtlinie 2003/10/EG bzw. ISO 1999:1990 Zur Vermeidung eines lärmbedingten Hörschadens darf das ungeschützte t Ohr höchstens mit einer Lärmdosis LAeq belastet werden von 85 db in 40 Wochenstunden Das entspricht z.b. 95 db in 4 Wochenstunden oder 98 db in 2 Wochenstunden

8 Ziel Vermeidung von kurzfristigen und langfristigen Hörschäden Entlastung des Gesundheitssystems (Viele Personen in Deutschland leiden an Gehörschäden) Überschreitungen von Richtwerten sollen frühzeitig von den zuständigen Personen erkannt werden (FOH-Platz) um rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen

9 Wie überwache ich eine Veranstaltung?

10 Schallpegelmessgerät l Maßgeschneiderte Lösung zur Schallpegelüberwachung nach DIN XL2 + M4260

11 Anwenderprofil Direkten Auswahl des Anwender Direkten Auswahl des Anwender- Profils zur Messung nach DIN

12 Richtwerte t Die folgenden Richtwerte dürfen an keinem dem Publikum zugänglichen Orten während der Beurteilungszeit von T = 30 Minuten überschritten werden: Beurteilungspegel LAeq = 99 db Spitzenschalldruckpegel LCpeak = 135 db

13 Automatische ti Sensordetektion XL2 erkennt die Mikrofone M2210 und M4260 automatisch Sensitivität Produkttyp Letzte Überprüfung der Sensitivität ASD-Kabel

14 Messzeit Die Messung startet vor Beginn der Veranstaltung zur vollen oder halben Stunde -> der XL2 synchronisiert die Messung automatisch zur Uhrzeit Die Meßwerte sind für die Beurteilungszeit von einer halben Stunde fortlaufend bis zum Ende der Veranstaltung zu bestimmen.

15 Messgerät Ein integrierender Schallpegelmesser mit Genauigkeitsklasse 2 nach DIN EN ist zu verwenden. Der Schallpegelmesser l muß die Frequenzbewertungen A und C gleichzeitig beherrschen und Meßdaten für ein Protokoll speichern können.

16 Kalibrierung i Es ist eine kalibrierte Messgerätekette Es ist eine kalibrierte Messgerätekette zu verwenden, d.h. der Aufbau muß mit einem Präzisionskalibrator nach DIN EN

17 Gründe für die Kalibrierung i Sicherstellung der einwandfreien Funktion des Messmikrofons und Schallpegelmessers. Ist dem Kollegen das Mikrofon beim letzten Einsatz runtergefallen? Membran verschmutzt oder Kondenswasser auf der Membran nach Lagerung über Nacht im kalten Auto? Einfluss von Verlängerungskabeln

18 Bühne Immissionsort i maßgeblicher Immissionsort Zuhörerbereich FOH Der maßgebliche Immissionsort ist der für das Publikum zugängliche Platz, an dem der höchste Schalldruckpegel erwartet wird. Falls am Immissionsort die Messpegel vom Publikum verfälscht werden könnte oder die Messeinrichtung beschädigt oder entwendet werden könnte, ist ein Ersatzimmissionsort zu verwenden, z.b. Über dem Publikum/Hallendecke Mischplatz FOH auf hohem h Stativti

19 Bühne Lautester zugängliche Position Zuhörerposition Messposition Zuhörerbereich k1 = Differenz in LAeq k2 = Differenz in LCPeak FOH Korrekturwerte t k1, k2 Die unterschiedlichen Meßwerte an maßgeblichem Immissionsort und Ersatzimmissionsort werden durch Bestimmung von Korrekturwerten vergleichbar gemacht: Korrekturwert k1 = Differenz in LAeq Korrekturwert k2 = Differenz in LCpeak die Korrekturwerte werden durch meßtechnischen Vergleich vor Beginn der Veranstaltung ermittelt alternativ: Ermittlung aus Beschallungssimulation

20 Messung der Korrekturwerte t Beschallung mit Rosa Rauschen (erzeugt vom Minirator MR-PRO oder NTi Audio Test CD) Messdauer = 5 Sekunden Pegelmessung an der lautesten Zuhörerposition Pegelmessung an der späteren Messposition, z.b. am Mischpult FOH XL2 speichert die Messwerte mit den Echtzeitinformation ab und berechnet die Korrekturwerte k1 und k2.

21 Bühne Messgrössen Lautester zugängliche Position Zuhörerposition k1 = Differenz in LAeq k2 = Differenz in LCPeak Messposition FOH Zuhörerbereich

22 Messgrössen Schallpegel LAeqT (Mittelwert der letzten 5 Sekunden ) Beurteilungspegel LAeqT, (Mittelwert über T = 30 Minuten) Spitzenschalldruckpegel LCpeak

23 Schutzmassnahmen h Beurteilungspegel > 95 db Tragen eines Gehörschutzes zu empfehlen Optische Anzeige des kurzzeitigen Mittelungspegels LAeqT (T=5 Sek.) ROT bei LAeqT > 99 db GELB bei 95 < LAeqT < 99 db GRÜN bei LAeqT < 95 db

24 Während der Schallpegelmessung

25 Digitale I/O Schnittstelle zur Steuerung von Alarmeinrichtungen (Ampeln, )

26 Protokollierung der Messdaten Alle Messresulate werden als txt-datei gespeichert. Schallpegel LAeqT (Mittelwert der letzten 5 Sekunden ) Beurteilungspegel LAeqT, (Mittelwert über T = 30 Minuten) Spitzenschalldruckpegel LCpeak

27 Aufnahme von Detailinfos Einsprechmikrofon Individuelle Aufnahme von Sprachnachrichten zu jeder Messung.

28 Mini-SD-Karte 2 GByte

29 USB-Anschluss

30 Automatisches ti Messprotokoll

31 Messprotokoll Veranstaltung, Datum, Ort, Verfasser Beschallungsanlage, Typ, Anordnung Immissionsort und Messpunkt Kalibrierung

32 Logdatei

33 Aufzeichnung der Audiodaten d Gleichzeitige Aufnahme des Audio Gleichzeitige Aufnahme des Audio- Signals als komprimierte Wav-Datei.

34 Schutzmassnahmen h Absperrungen im Nahbereich der Lautsprecher Alternative Beschallungskonzepte Geflogene Line-Arrays oberhalb der Bühne statt punktueller Lautsprechertürme am Bühnenrand Stützlautsprecher mit Delay im Publikum bzw. oberhalb des Publikums

35 Schutzmassnahmen h Bei Festinstallationen schützen Limiter mit Regelmikrofon offiziell eingemessener und verplombter Aufbau

36 Schutzmassnahmen h Mit gehörgefährdenden Lautstärken muß gerechnet werden Beurteilungspegel LAeqT > 85 db Information ans Publikum, z.b. auf der Eintrittskarte oder auf Plakaten Entbindet den Veranstalter jedoch nicht von der Fürsorgepflicht und Verantwortung zur Einhaltung der DIN

37 Rechtliche h Lage Der Veranstalter hat die Verkehrsicherungspflicht, die Besucher von Gehörschäden zu schützen. Bei der Beauftragung eines professionellen Beschallers müssen deren qualifizierten Fachleute entsprechend der DIN handeln.

38 Praxisbeispiel

39 Quellenangabe Norm DIN Norm ISO 1999:1990 Richtlinie 2003/10/EG