Mein Semester an der University of Queensland, Brisbane

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1 Mein Semester an der University of Queensland, Brisbane Vorbereitung Die Vorbereitung für das Auslandssemester in Brisbane begannen bereits 1,5 Jahre vor Semesterbeginn. Im Oktober 2015 fanden die ersten Informationsveranstaltungen der TUM School of Management statt und so wurde mir ein erster Überblick über mögliche Ziele im Rahmen des TUM- SOMex Austauschprogramms aufgezeigt. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dann für die University of Queensland in Brisbane entschieden und zwar aus 3 Gründen: Die Englische Landessprache, die Natur Australiens und das Niveau der Universität. Nachdem ich mich im Januar 2016 dann an der TUM School of Management für einen Austauschplatz beworben habe und im März glücklicherweise auch nominiert wurde, musste ich mich mit den jeweils notwendigen Unterlagen an der UQ bewerben. Der Bewerbungsprozess als solches war relativ entspannt und mit klaren Vorgaben, jedoch solltet Ihr die Deadlines im Auge behalten und auch Dinge wie einen IELTS/TOEFL-Test zeitlich nicht unterschätzen. Nachdem ich die finale Zusage der UQ hatte (Ende November 2016), habe ich online ein Studenten-Visum beantragt und dieses auch nach 2 Tagen erhalten (kostet ca. 400 ). Denkt bitte daran, dass das Studenten-Visum nur bis zu 30 Tage nach Semesterende gültig ist. Nachdem diese Dinge geregelt waren, habe ich mich um einen Flug gekümmert und schließlich auch um eine Wohnung. Wohnungssuche Es gibt verschiedene Vorgehensweisen, eine Unterkunft in Brisbane für seinen Auslandsaufenthalt zu finden: Die einen suchen von zu Hause aus und mieten sich etwas vorab, die anderen suchen vor Ort nach einer Unterkunft und wohnen in der Zwischenzeit in einem Hostel/Hotel. Zusammen mit einem Kommilitonen aus München, der ebenfalls einen Platz an der UQ erhalten hat, habe ich bei UQ- Rentals ( ) bereits vorab nach Zimmern, Wohnungen, Häusern o.ä Ausschau gehalten keine Sorge, das Angebot ist riesig. Hierbei bekam ich das erste Mal einen kleinen Kulturschock, denn viele Anbieter verlangen eine Kaution allein für die Reservierung der Wohnung und das alles ohne gültigen Vertrag ich rate dringend davon ab, sich eine Wohnung ohne einen Vertrag zu holen, denn als Austauschstudent ist man hier am kürzeren Hebel und kann leicht einen Haufen Geld verlieren! Generell gesagt ist der Wohnungs- und Mietmarkt in Brisbane bisweilen dubios und man ist als Mieter nicht so geschützt wie in Deutschland. Deshalb seid vorsichtig, schließt einen sauberen Vertrag ab und dann ist alles andere überhaupt kein Problem. Hier ein paar Empfehlungen: 1. Suche ich von zu Hause oder vor Ort? Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Ich persönlich war froh, dass ich bereits vor Ankunft in Brisbane eine Wohnung sicher hatte, würde aber rückblickend vermutlich von einem Hostel aus suchen, denn Brisbane bietet zum einem eine große Auswahl an Unterkünften, die auch lange nach Semesterstart noch verfügbar sind. Zum anderen kann man sich aussuchen mit wem man zusammenlebt (kurz vor Semesterbeginn sind die Hostels

2 voll mit Internationals hier beginnen oft Freundschaften für s Leben), man sieht in welchem Zustand die Wohnung ist und man bekommt einen Eindruck davon, wo genau in Brisbane man sich letztendlich befindet. Und hier komme ich auch schon zum meinem nächsten Punkt: 2. Wo in Brisbane möchte ich wohnen? Die Lage der Wohnung ist das aus meiner persönlichen Erfahrung das allerwichtigste bei einem Semester in Brisbane. Man sollte hierbei vor allem Busverbindungen zur Uni und in die Innenstadt (CBD) im Auge behalten. Ich habe in Yeronga gelebt (südlich der Uni) und mir hat es dort sehr gut gefallen, jedoch waren meine Wege in die Stadt und wie erwähnt die Busverbindung umständlich. Wenn ich nochmal nach Brisbane ziehen würde, dann vermutlich nach West End, Soutbank oder South Brisbane, denn hier hat man sowohl zur Uni als auch in die Stadt und zum Fake-Beach kurze und entspannte Wege. 3. VERTRAG Leben in Brisbane Vorne weg: ich habe während meiner Zeit in Australien eine einzige Schlange gesehen und die war bereits tot. Also keine Sorge ;) Meine Ankunft in Brisbane war sehr gut, denn die UQ stellt einen Shuttle Service zur Verfügung, der einen vom Flughafen abholt und direkt bis vor die Haustür fährt. Hierzu einfach auf der UQ Website recherchieren und dann rechtzeitig anmelden für den Service (in der Regel einige Tage vor der Ankunft) Das Leben in Brisbane ist sehr entspannt und man spürt täglich die lockere Australische Lebensart. Tagsüber kann man beispielsweise am künstlich angelegten Strand in Southbank entspannen, Sport an der Uni oder am Brisbane River treiben, sich in den unzähligen Caffès und Bars einen long black gönnen oder in der Stadt ausgiebig shoppen gehen. Da es in Brisbane die meiste Zeit sonnig ist, hält man sich auch überwiegend draußen auf und genießt einfach das schöne Wetter. Doch auch in Australien kann es kalt werden und darum muss man ab Ende Mai auch mal einen Pulli/Jacke mitnehmen, wenn man nachts noch unterwegs ist (es kann im Juni bis zu 5 C kalt werden). Es gibt einige schöne Aussichtspunkte in Brisbane, die einen wunderbaren Blick über die Stadt gewähren und vor allem bei Sonnenuntergang einfach zum Entspannen (Achtung, in Australien darf man in der Öffentlichkeit nicht trinken) einladen: Highgate Hill, Kangaroo Point Cliffs, Mount Coot-tha (ein wenig außerhalb). In den Parks in ganz Brisbane gibt es zudem öffentliche BBQ- Stationen, die von der Stadt täglich gereinigt werden und sehr beliebt, jedoch nicht überfüllt sind. Nachts kommt man in Brisbane auch nicht zu kurz und kann es sich in den zahlreichen Bars, Pubs und kleineren Clubs gut gehen lassen. Hier gebe ich keine Empfehlungen ab, denn am Ende kommt es ja nicht auf das wo, sondern auf das mit wem an. Mit dem Uber ist man übrigens sehr mobil und auch vergleichsweise preiswert unterwegs. Brisbane eignet sich auch als guter Startpunkt für verschiedene Ausflüge und Tagestrips: Gold Coast, Surfers Paradise, Sunshine Coast, Springbrook National Park, Australia Zoo uvm. alles in ca. 1-2 Stunden erreichbar. Sicherlich ist Brisbane nicht mit Melbourne oder Sydney vergleichbar, da Brisbane vergleichsweise sehr ruhig ist und auch kulturell nicht so viel zu bieten hat, wie die beiden anderen Städte, aber dennoch ist Brisbane eine sehr schöne Stadt, in der man sich sehr schnell wohl fühlt.

3 Studieren an der UQ Das Studium an der UQ war in vielerlei Hinsicht eine der besten Entscheidungen, die ich treffen konnte. Der Campus ist mit den Universitäten Deutschlands nicht vergleichbar, denn er gleicht einer kleinen Stadt. Hier findet man tatsächlich alles, was man braucht: Banken, Reisebüro, Restaurants, Bar, Caffès, Apotheke, Ärzte, Sportanlagen uvm. Der Campus ist wahrlich beeindruckend und wunderschön angelegt mit einem kleinen See, großen Grünflächen und Sportplätzen. Da man als Student gerade während der Prüfungsphasen sehr viel Zeit an der Uni verbringt, ist es deshalb umso schöner, dass man dort auch viele Möglichkeiten zum Entspannen findet. Nicht nur weil die O-Week am Anfang des Semester verpflichtend ist, empfehle ich, die zahlreichen Veranstaltungen dort zu besuchen und sich so viele Infos wie möglich zu holen (Nebenjobs, Tierwelt und damit verbundene Gefahren, Wohnungsmarkt, Kursanmeldung, Prüfungsanmeldung etc.). Während der O-Week findet auch der Market Day statt, bei dem sich die Societies der UQ vorstellen und ich empfehle jedem, sich hier der einen oder anderen Society anzuschließen von der Finance Society über den Pokemon-Club und den Beer&Rum Lovers bis hin zu den UQ-Surfers ist wirklich alles dabei. Ich habe mich unter anderem der QUEST-Society angeschlossen, deren Auftrag darin besteht den Austauschstudierenden aus aller Welt eine unvergessliche Zeit in Brisbane zu bescheren. Man lernt gerade in dieser Society unglaublich schnell Leute kennen und hier beigetreten zu sein ist definitiv die beste Entscheidung die ich treffen konnte. Von Pub Crawls bis hin zu Ausflügen nach Byron Bay oder Stradbroke Island ist wirklich eine Menge geboten und ich kann nur jedem empfehlen, hier mitzumachen. Die Kursanmeldung an der UQ ist relativ unkompliziert und funktioniert online. Bei Problemen jeglicher Art ist jedoch stets jemand erreichbar und kann Euch dort dann weiterhelfen. Ich habe 4 Kurse belegt: The Fundamentals of Designing and Staffing, Event Marketing Sponsorship & Fundraising, Management Communication, Fundamentals of Advertising (das ist aber auch wirklich dann das Maximum, wenn man noch Freizeit haben möchte und seine Zeit in Australien nicht nur in der Bibliothek verbringen will). Bis auf Management Communication (bei dem man sich teilweise wie in einem Englisch-für-Anfänger-Kurs vorkommt) war ich mit allen Kursen und der Art, wie unterrichtet wird sehr zufrieden. Im Gegensatz zum Deutschen System, bei dem man am Ende des Semesters eine einzige Klausur schreibt, gehen an der UQ mehrere Prüfungsleistungen (sogenannte Assignments) in Form von Seminaren, Präsentationen, Hausarbeiten, Klausuren oder die Mitarbeit mit in die finale Note ein. Durch diese kleineren Etappen und Prüfungsleistungen lernt man wirkliche eine Menge und vor allem nachhaltig, sodass die Final Exams am Ende des Semesters relativ stressfrei über die Bühne gehen. Achtet unbedingt darauf, dass Eure Kurse in St. Lucia stattfinden, sonst droht euch eine weite Fahrt etwa an den Gatton Campus. Kursempfehlungen kann ich selbstverständlich nicht abgeben, jedoch kann ich sagen, dass ein Mix aus Kursen, die man an der TUM einbringen kann und Kursen, die man rein aus Interesse belegt, sehr erfrischend ist. Das Niveau der UQ ist mit der TUM vergleichbar, jedoch würde ich die Benotung als ein wenig milder einstufen ;). Mir hat das Studium dort fachlich und persönlich sehr gut gefallen! Die Anrechnung meiner Kurse läuft aktuell noch, da man das auch machen kann nachdem man im Ausland war (es lohnt sich jedoch sich vorher zu informieren, ob es passende und anrechenbare Kurse an der TUM School of Management gibt). P.S. die Bibliotheken an der UQ sind wirklich sehr gut und mit zahlreichen Computern ausgestattet man muss sich also keine Sorgen machen, dass man währen den Prüfungszeiten keinen Platz mehr bekommt, wenn man nicht schon um 8 Uhr da ist. Für die ganz fleißigen: Man kann in einigen Bibliotheken sogar schlafen, da sie 24/7 geöffnet sind ;)

4 Reisen Australien ohne Reisen das geht nicht. Ich habe meine Zeit dort so gut es geht genutzt, denn so oft kommt man sicher nicht in den Genuss so lange auf diesem Kontinent zu verbringen. Vor dem Semesterstart bin ich bereits für 20 Tage von Perth bis nach Sydney mit dem Camper gereist (internationaler Führerschein notwendig!) und habe wirklich einzigartige Landschaften und Tiere gesehen. Australien ist total auf Tourismus, Backpacking und Camping ausgelegt, sodass man sich auf sehr unkompliziertes Reisen einstellen kann. Während des Semesters bieten sich Wochenendausflüge mit dem Auto (in die umliegenden Nationalparks, Städte oder Inseln) oder auch mit dem Flugzeug an (z.b. nach Melbourne oder Sydney) an. Der Mid-Semester-Break kommt dann schneller als gedacht und wird von fast allen Studenten für einen ausgiebigen East-Coast-Trip genutzt oder für einen Flug nach Neuseeland. Mit der Planung solcher Dinge würde ich mir aber nicht allzu viel Zeit lassen, da wirklich viel los sein kann. Dennoch empfehle ich, dass Ihr Euch das Semester nicht von Anfang an durchplant, denn gerade im Laufe eines Auslandsaufenthalts ergeben sich sehr viele Trips spontan und die sind dann meistens die schönsten. Ich habe mich auch für einen East-Coast-Trip mit dem Camper entschieden und dabei die klassischen Ziele angesteuert wie Whitsundays, Fraser Island, Great Barrier Reef in Cairns uvm. Nehmt Euch die Zeit, um Euch zu erholen und das Land zu erkunden, denn spätestens nach den Ferien wird die Uni richtig stressig und man hat eine Menge zu tun. Also plant 2 Wochen für den Mid-Semester-Break ein. Am Ende des Berichts findet Ihr einige Bilder von Brisbane und verschiedenen Reisezielen. Kosten Kurz und schmerzlos: Ich habe ca für mein Auslandssemester benötigt, inklusive Flüge, Urlaube, Miete, Visum und sonstige Lebenshaltungskosten. Dabei muss ich dazu sagen, dass ich sehr sparsam gelebt habe, jedoch eher einen gehobeneren Mietpreis bezahlt habe. Die Miete in Australien wird wöchentlich berechnet und so kann man günstige Zimmer für ungefähr 180AUD pro Woche bekommen, jedoch bezahlt man aus meiner Erfahrung im Schnitt 220AUD +/- 20AUD pro Woche. Ich persönlich habe 230AUD bezahlt. Generell ist in Australien trotz des guten Wechselkurses alles sehr teuer. Insbesondere Alkohol kostet richtig viel Geld (Sixpack Bier 20AUD), sodass man sich mit dem unter sparsam denkenden Reisenden beliebten Goon (sehr günstiger Wein) anfreunden muss, was jedem unterschiedlich gut gelingt. Auch Gemüse (1kg Tomaten 9AUD) ist sehr teuer und so muss man erhebliche Kosten für Nahrungsmittel einberechnen, wenn man nicht nur Nudeln und Toast essen möchte. Fleisch hingegen ist günstig. Der öffentliche Nahverkehr ist als Student wiederum günstig und auch mit dem UBER (1AUD pro km) ist man preiswert unterwegs. Die Supermärkte haben Europäischen Standard, sodass man alles findet, was man benötigt. Zur Job-Suche kann ich leider nichts sagen, da ich mich dafür entschieden habe, während des Semesters nicht zu arbeiten. Ich bin mir aber sicher, dass in den anderen Berichten einige Informationen hierzu aufgeführt sind würde ich also je nach Lebensstandard und Reisezielen für das Semester einplanen.

5 Fazit Meine Entscheidung ein Auslandssemester zu absolvieren war eine der besten Entscheidungen meines Lebens, denn diese Gelegenheiten kommen nicht oft. Ich habe eine Menge Erfahrungen sammeln können, viele neue und interessante Leute kennenlernen dürfen und auch noch das ein oder andere über mich selbst gelernt. Brisbane wird sicher für immer ein bisschen das Gefühl von Heimkommen für mich haben, denn ich habe mich dort sehr gut eingelebt. Die Uni war super und die gesamte Erfahrung möchte ich einfach nicht missen. In Zeiten von Skype, Whats App und Facebook ist die Entfernung und der Zeitunterschied zudem auch für Leute mit Heimweh leicht zu überbrücken. Ich kann nur jeden zu diesem Schritt ermutigen! Bei Fragen stehe ich sehr gerne zur Verfügung. Jetzt folgen noch ein paar Impressionen. Viel Spaß! Byron Bay Lighthouse the most easterly point of Australia

6 Kanguru im Australia Zoo Brisbane aus Richtung Southbank

7 Brisbane von den Kangaroo Point Cliffs Highgate Hill, Brisbane

8 Fraser Island Whitsundays Islands, Whitehaven Beach direkt nach Zyklon Debbie

9 Western Australia, Albany Great Ocean Road

10 Southbank, Brisbane Albert Bowinzki, TUM-NAWI, TUM-SOMex Austauschprogramm