Plymouth University, United Kingdom Erfahrungsbericht

Transkript

1 Plymouth University, United Kingdom Erfahrungsbericht Fakultät 09 Zeitraum: SS17

2 Inhaltsverzeichnis 1. Bewerbungsprozess Kurswahl Anreise Unterkunft Freizeitgestaltung Fazit... 5

3 1. Bewerbungsprozess Ein Auslandssemester in Plymouth fällt unter das Erasmus+ Programm, was den Bewerbungsprozess relativ einfach gestaltet, zumindest im Vergleich zu Non-EU Auslandssemestern. Alle Infos zum Erasmus+ Bewerbungsprozedere findet ihr auf der HM Seite und auch alle benötigten Formblätter. Um euch einen Platz von Seiten der HM für Plymouth zu sichern, müsst ihr nur in die Sprechstunde von Herrn Rebhan oder Frau Tomann gehen und euer Interesse kundtun. Herr Rebhan hat dann auch gleich ins Englische gewechselt, um zu sehen, ob ich mich halbwegs verständigen kann. Danach war ich vorgemerkt und musste nur noch eine der drei Anlagen A, B oder C einreichen wobei C also das Motivationsschreiben das einfachste ist. Nun hat man den Platz sicher. Ich war sehr früh dran und somit sowieso der einzige. Für alles Weitere zum Thema Bewerbung findet ihr auf der HM Seite einen guten Leitfaden und könnt euch auch bei Fragen immer an das International Office wenden. Von Seiten des International Office ist Frau Richarz für Plymouth zuständig. Für Plymouth braucht ihr auch ein DAAD Sprachzertifikat, welches ihr kostenlos über die FK 13 machen könnt. Der Test ist nicht allzu schwer, also nicht vergleichbar mit TOEFL oder ähnlichem. 2. Kurswahl Die Partnerschaft mit der Plymouth University besteht nur mit deren Business Fakultät, das heißt, es können ausschließlich Wirtschaftsfächer und Sprachen gewählt werden. Man bekommt einen Kurskatalog, in dem die Fächer mit kurzer Beschreibung aufgelistet sind. Wichtig ist hier zu schauen, ob das Fach auch im jeweiligen Semester angeboten wird. Da es vor Ort bei einigen meiner Kommilitonen zu Kursüberschneidungen kam, ist es ratsam, sich schon im Vorfeld Alternativen herauszusuchen. Es gibt verschiedene Niveaus von 4 (leicht) bis 6 (schwerer). Ich hatte ein Niveau 4 und ein Niveau 5 Modul, habe allerdings keinen Unterschied feststellen können. In England ist es sehr verbreitet, dass man Essays schreibt anstatt Examen am Ende. Zwar gibt es auch einige Module mit normalen Examen am Semesterende, allerdings lang nicht so viele wie bei uns. Meine zwei Module waren auch rein über schriftliche Ausarbeitungen bewertet worden. Meine Kursbelegungen waren: International Communication (10 ECTS): Hierfür werde ich mir Schlüsselqualifikationen anrechnen lassen. Die Prüfung bestand hier aus einer 2500 Wörter umfassenden Ausarbeitung. Ich fand das Modul sehr interessant und kann es nur weiterempfehlen. English for Academic Purposes (10 ECTS): Hierfür werde ich mir zwei WPMs anrechnen lassen. Die Prüfung bestand hier aus zwei Ausarbeitungen (1000 u Wörter) sowie einer Gruppenpräsentation und einem akademischen Poster. Dieses Modul hat mir sprachlich sehr weitergeholfen und unsere Professorin war sehr hilfsbereit. Generell hat sich hier das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit durch das gesamte Semester gezogen, was ich sehr interessant fand. Schwerpunkt war aber natürlich die Sprache in Wort und Schrift. Zusätzlich werde ich mir Englisch anrechnen lassen (dies bekommt man durch das reine Absolvieren des Auslandssemesters), was bei allen, mit denen ich im Vorfeld gesprochen habe, funktioniert hat. Dafür wird dann einfach die Durchschnittsnote der Fächer genommen, die man abgelegt hat.

4 3. Anreise Ich persönlich habe mich dazu entschieden, mit meinem Auto nach Plymouth zu fahren um dort mobiler zu sein und entspannt reisen zu können, wohin ich möchte. Die Anreise per Auto ist simpel: 10h von München nach Calais oder Dünkirchen zur Fähre (welche one-way um die 50 kostet) und dann von Dover nochmal 5h nach Plymouth. Der Linksverkehr war zwar anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, allgemein aber kein Problem. Wer wie die meisten mit dem Flugzeug anreist, wird nach London fliegen und dann mit Zug oder Bus weiter nach Plymouth. Ich empfehle den Bus, da dieser sehr günstig ist und nur minimal länger braucht als der Zug. Alternativ gibt es auch einen größeren Flughafen in Bristol, was die Bus- oder Zugfahrt zwar etwas verkürzt, die Flüge jedoch vermutlich teurer sind als nach London. 4. Unterkunft Hier habt ihr die Wahl zwischen einem der vielen Wohnheime oder einem Zimmer in einem privaten shared house. Ich habe mich für letzteres entschieden, da ich mich einfach nicht in einem Wohnheim gesehen habe mit kleinem Zimmer und geteilte Küche mit einem ganzen Stockwerk. Dazu kommt, dass man für ein Zimmer im Wohnheim um die 120 Pfund pro Woche zahlt und ein Zimmer in einem shared house schon ab 80 Pfund pro Woche zu haben ist. Vorteil der Wohnheime ist aber, dass sie auf bzw. direkt um den Campus liegen. Ich habe mich dazu entschieden, eine Woche vor Semesterstart noch England zu fahren und erst vor Ort nach einem Zimmer zu suchen. Ich wollte es einfach gerne vorher sehen und im Notfall bekommt man in Plymouth immer etwas (ist ja nicht München :P). Die besten Objekte habe ich über den Accommodation Service der Universität gefunden. Wichtig ist hier nur, dass ihr das online enrolment abgeschlossen habt, denn ohne Plymouth Uni Mail-Adresse könnt ihr euch nicht in dem System anmelden. Wenn es bei der Anmeldung Probleme gibt, könnt ihr euch jederzeit an das Accommodation Service Team vor Ort wenden, die waren sehr hilfsbereit. Letztendlich habe ich ein nettes Zimmer in einem Haus mit fünf anderen Studenten gefunden. Gezahlt habe ich 84 Pfund pro Woche, was weniger als 400 Euro monatlich bei dem derzeitigen Wechselkurs waren. Cool war auch, dass alle Mitbewohner Engländer waren, wodurch ich gleich Kontakt mit den Einheimischen bekam. 5. Freizeitgestaltung In Plymouth wird es einem eigentlich nie wirklich langweilig. Dafür sorgt unter anderem die Students Union (SU) an der Universität. Auf der Internetseite werden alle Events aufgelistet. Hier ist wirklich für jeden was dabei und es gibt eigentlich keinen Tag/Abend in der Woche, an dem nicht irgendein Event stattfindet. Die SU dient tagsüber als Café und Mensa und verwandelt sich abends oftmals in einen vollwertigen Nachtclub. Des Weiteren gibt es ein unglaublich umfangreiches Angebot an Sportclubs. Da ich viel klettern und bergsteigen gehe, bin ich dem Adventure & Expo Club beigetreten. Dieser Club macht alle möglichen Outdoor Aktivitäten von Klettern über Bergsteigen bis hin zu Caving. Man muss nur 30 Pfund Mitgliedsbeitrag zahlen und schon ist man dabei. Ich war auf vielen Wochenend-Trips dabei, welche sehr günstig angeboten werden. So fand ich gleich von Anfang an Anschluss bei den Engländern und Gleichgesinnten im Sinne des Sports. Ohne diesen Club hätte ich wohl kaum engere Freundschaften mit Engländern geschlossen. Man ist dann doch meistens mit den anderen Austauschstudenten unterwegs. Plymouth liegt im County Devon und grenzt an den County Cornwall an, welche beide landschaftlich wunderschön sind. Sehr zu empfehlen ist hier der coast path, der fast einmal um Cornwall

5 herumgeht. Dazu kommen die traumhaft schönen Sandstrände mit türkis-blauem Wasser, bei deren Anblick man sich wirklich fragen muss, ob man noch in England ist. Den Lonely Planet Führer für Cornwall und Devon kann ich hierfür sehr empfehlen. 6. Fazit Das Auslandssemester hat mich wirklich in jeglicher Hinsicht weitergebracht und ich würde es jederzeit wieder machen. Ich habe unglaublich tolle Menschen kennengelernt und Freundschaften fürs Leben geschlossen. Auch dass ich England als Ziel ausgewählt habe, war ein Volltreffer. England bzw. Großbritannien im Allgemeinen hat kulturell und landschaftlich unheimlich viel zu bieten. Ich würde auch jedem, der die Möglichkeit hat, empfehlen, mit dem Auto anzureisen. Man kann einfach super viel rumreisen. Ich war nach Semesterschluss noch vier Wochen auf einem Road-Trip durch Schottland. Dort oben ist es mit öffentlichen Verkehrsmitteln sonst auch recht schwer.