Die Entstehung des Kalenders Jill Molsner
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- Jobst Waltz
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Transkript
1 Die Entstehung des Kalenders Jill Molsner Das neue Abenteuer kann beginnen!, riefen Louis und Lara gleichzeitig. Spielerisch hatten sie Glückskäfer gesammelt, um zurück in das Alte Ägypten zu reisen. Schnell trafen sie ihre Monsterfreunde und schon waren alle auf dem Weg in die Vergangenheit. Als sie eines Abends gemeinsam durch die Dünen schlenderten, sahen sie auf einmal einen Mann vor sich am Horizont erscheinen. Was der wohl da macht? Er schaut in den Sternenhimmel und schreibt hastig auf eine Papyrus-Rolle, blubberte DO vor sich hin. Basemat, die ägyptische Freundin der Monster, war natürlich auch wieder dabei. Ich glaube er ist ein Astronom, flüsterte sie hinter vorgehaltener Hand. Ein Astro... was?, brummte der Monsterbär SOL. Psssst! Sonst stören wir ihn noch. Er ist ein Priester, der sich zusätzlich mit den Sternen beschäftigt, erklärte LA. Basemat ergänzte: Die Astronomen haben herausgefunden, dass man nicht immer die gleichen Sterne am Himmel sieht. Es kommt auf die Jahreszeit an, welche Sterne wir an welcher Stelle sehen können. So haben sie den Kalender erfunden! Ich kann den Beruf des Astronomen im Alten Ägypten erläutern. 1
2 Oh nanu! Wer seid ihr denn? fragte der Mann freundlich. Wir sind die Monsterfreunde, das sind Louis, Lara und unsere Freundin Basemat!, zwitscherte MI fröhlich. Wie wollen gerne etwas über den Kalender erfahren. RE hat einfach nicht aufgehört darüber zu quaken. Also dachten wir..., zwitscherte MI aufgeregt. Ihr kommt einfach vorbei und fragt einen echten Astronomen. Das habt ihr schlau angestellt! Mein Name ist Kazemde. Bei mir seid ihr richtig!, freute sich der Mann. Kommt, setzten wir uns zusammen! Stellt ruhig alle eure Fragen!, sprudelte Kazemde nur so heraus. 2
3 Die Monsterfreunde hatten viele Fragen, und so begann der Astronom sie geduldig zu beantworten: Unser Jahr hat 12 Monate. Wir zählen von Vollmond zu Vollmond, also hat ein Monat 29 oder 30 Tage. Wann beginnt denn euer Kalender? Auch mit der Silvesternacht?, piepte TI neugierig. Er beginnt mit der Nilschwelle!, schuhute LA. Ja, richtig! Die Nilschwelle ist für uns besonders wichtig. Das ist der Zeitraum im Jahr, in dem der Nil so voller Wasser ist, dass der Fluss über seine Ufer tritt. Dann bringt er wertvollen, fruchtbaren Schlamm mit. Unsere Ernte hängt davon ab, berichtete der Mann weiter. Vermutlich wachsen sonst eure Pflanzen nicht, denn hier liegt ja fast überall Sand statt Erde!, dabei schüttelte DO seine Flossen. Genau! Und weil das so wichtig für uns ist, beginnt unser Kalender damit!, raunte Kazemde ehrfürchtig. Bei uns wäre das um den 22. Juni!, quakte RE. Und warum schaust du dann in den Sternenhimmel?, wunderten sich Louis und Lara zugleich. Unser Jahr ergibt damit eigentlich 365 Tage, das ist aber etwas ungenau, Kazemdes Augen leuchteten förmlich im Mondlicht. Ich beobachte den Stern Sirius! Dort, der helle Stern! Mit seiner Hilfe kann ich die Länge des Jahres für den Kalender perfekt ausrechnen. Es sind 365 ein Viertel Tage, schwärmte der Astronom. Ich kann erklären, wie der Mond und der Nil mit dem Kalender zusammenhängen. Ich kann erklären, weshalb die Nilschwelle in Ägypten so wichtig war und wie viele Jahreszeiten es daher gab. 3
4 Habt ihr auch Jahreszeiten? zwitscherte MI. Ja die haben wir, drei Jahreszeiten mit jeweils 4 Monaten. Sie bestimmen unser Leben hier am Nil und hängen mit dessen Wasserlauf zusammen, erklärte Kazemde. Den Monsterfreunden drehte sich schon der Kopf vor lauter Informationen. Also beschlossen sie eine kleine Pause einzulegen. Gemeinsam tranken sie Wasser aus einem kühlen Krug, scherzten und vergaßen dabei fast die Zeit. Doch LA hatte noch einige Fragen an Kazemde. Welche Jahreszeiten gibt es?, erkundigte sie sich. Basemat strich sich ihr Haar aus dem Gesicht und sagte: Unsere erste Jahreszeit nennt sich Achet. Sie beginnt mit dem Anschwellen des Nils im Juni und endet mit dem Absinken im Oktober. Achet!, sangen sie Monster gemeinsam. Richtig, danach folgt Peret! Zu der Zeit beginnen wir mit der Aussaat auf den Feldern, fuhr Kazemde fort. Peret, sangen die Monster erneut. Und die dritte Jahreszeit heißt Schemu!, schloss der Astronom mit erhobenen Augenbrauen ab. Solche singenden, fröhlichen und bunten Monster waren doch recht ungewohnt für ihn. Doch die Monsterfreunde sangen auch dieses Mal: Schemu! 4
5 Erntet ihr dann im Schemu?, schnurrte FA verlegen. Kazemde schaute die Monsterkatze liebevoll an und sagte: Du brauchst dich deiner Fragen niemals zu schämen! Wir Ägypter ehren die Weisheit, fragt soviel ihr mögt! Dann erklärte er mit einem Blick zum Himmel weiter. Schemu bedeutet Hitze. Es ist sehr heiß um diese Jahreszeit und wir fahren die Ernte ein. Dann beginnt das Jahr von vorn. Fasziniert vom Wissen des weisen Mannes beschlossen die Freunde, noch mehr über den Kalender herauszufinden Juli bis Oktober November bis Februar März bis Juni Ich kann die drei Jahreszeiten aus dem Alten Ägypten aufzählen und für jede Jahreszeit eine typische Arbeit der Bauern nennen. 5
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