3D-Drucken auf dem Ultimaker

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1 3D-Drucken auf dem Ultimaker Eine Anleitung zum Selberlernen. Ein (eingermassen) gründliches Studium dieser Anleitung und ein kurzer Führerschein-Test machen Dich fit und sind die Bedingung für die Benutzung der Ultimaker 3D-Printer im FabLab Luzern.

2 DU WILLST 3D-DRUCKEN MIT DEM ULTIMAKER IM FABLAB LUZERN? SO GEHST DU DAZU VOR! A Das kann die Maschine! 1 3D-Daten importieren Ein 3D-Drucker funktioniert im Prinzip gleich wie eine Heissklebe-Pistole. Ein Kunststoff-Draht wird durch ein Heizelement gedrückt, geschmolzen und tritt durch eine kleine Düsen-Öffnung wieder aus. Der geschmolzene Kunststoff wird Schicht um Schicht auf eine Plattform aufgetragen und so entsteht ein dreidimensionales Objekt. Vorbereitungen in Cura Dieses Verfahren nennt sich Schmelzschicht-Druck. Dieses Verfahren lässt sich technisch recht einfach beherrschen und ermöglich sehr günstige Maschinen und Teile. Andererseits lassen sich damit nicht ohne weiteres beliebig geformte Objekte drucken. 2 Druckqualität einstellen Qualität des Ausdrucks steuern/einstellen Am häufigsten verwenden wir PLA als Druckmaterial. PLA ist recht hart und belastbar, aber auch etwas spröd. Allerdings beginnt es bei Temperaturen um ca 50 C weich zu werden, es eignet sich also nicht für jede Anwendung. 3 Druckdaten an Maschine übertragen B Das brauchst Du! Daten speichern für den Ausdruck und an den Drucker übertragen Um etwas auf dem 3D-Drucker zu drucken, muss dein Design in der richtigen Form vorliegen. Egal, ob du die Daten vom Internet runtergeladen hast, oder das Design selbst modelliert hast > > Die Form des Modells sollte für optimale Ergebnisse gewisse Randbedingungen erfüllen, zb keine zu steilen Ueberhänge, keine zu kleinen Features,... 4 Maschine vorbereiten > > Die 3D-Daten sollten im Format STL gespeichert sein > > Ausserdem brauchst Du genügend Zeit, ein 3D-Drucker ist keine Rennmaschine Menu bedienen, Blue Tape aufbringen, Vorheizen, Filament wechseln Das Druckmaterial haben wir in vielen verschiedenen Farben vorrätig, du brauchst kein eigenes Material mitzubringen 5 3D-Druck starten Ausdruck starten Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 2

3 INFO A Die Maschine Druckkopf Plattform (hier wächst dein Objekt!) Ulti-Controller Der Ultimaker ist ein sogenannter Schmelzschicht-Drucker. Die Bezeichnung erklärt die Funktion gut: Das Objekt wird Schicht für Schicht gedruckt, in dem ein dünner Plastikfaden aus einer heissen Düse (Nozzle) gedrückt wird. Der Druckkopf bewegt sich dabei in einer Ebene, der XY-Ebene, während für jede neue Schicht die Plattform, also die Z-Achse, etwas nach unten gefahren wird. Das Rohmaterial für den Druck, das Filament (oder Kunststoff-Draht) mit einem DM von 3mm wird vom Feeder-Mechanismus hinten an der Maschine durch den Bowden-Schlauch in den Druckkopf zum Heizelement geschoben. Hier wird der Draht geschmolzen, und aus einer Düse (Nozzle) mit ca. 0.4mm DM gedrückt. Die Ultimaker im FabLab Luzern werden alle über den Ulti-Controller gesteuert. Auf der einen Seite hat dieser einen Einschub für eine SD-Karte, welche die Druckdaten enthält. Ein/Aus! Als nächstes geht es um die Software, welche wir verwenden, um die Druckdaten aus deinem 3D-Modell zu erstellen. Später erfährst du auch noch mehr über die Bedienung der Maschine. Heizelement (220 C!!) Nozzle (auch 220 C!!) Bowden-Tube Feeder-Mechanismus AM RAND BEMERKT Auf Englisch heisst der Prozess FDM, Fused deposition modeling. Filament-Rolle Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 3

4 INFO A Die Software Um auf dem Ultimaker ein Objekt drucken zu können, müssen die Daten aus einen allgemeinen 3D-Format in ein Format übersetzt werden, welches der Drucker versteht. Dieser Prozess wird in der Welt des 3D-Drucks Slicing genannt, also in Scheibchen schneiden. Wir verwenden dazu die Software Cura. In Cura kannst du dein 3D-Modell importieren, skalieren und anordnen. Dann triffst du einige Einstellungen zur Druckqualität. Die wichtigste Einstellung ist dabei die Schicht-Stärke, also die die Dicke der einzelnen Schichten, aus welchen dein Objekt zusammengesetzt wird. Als Standard-Einstellung empfiehlt sich hier 0.2mm. Cura berechnet nun für jede Druck-Schicht die Umrisse deines Objekts und bestimmt daraus die Spur, welche der Druckkopf mit dem Kunststoff-Faden legen muss, um das Objekt zu erzeugen. Bei dieser Berechnung entsteht ein Code, den der Ultimaker interpretieren kann, der sogenannte G-Code. Diesem Code brauchst du nicht persönlich zu begegnen, du kannst ihn einfach per Knopfdruck auf einer SD-Karte speichern, mit welcher du dann am Drucker der Druck starten kannst. NEBENBEI Cura ist eine Entwicklung von Ultimaker. Die Software ist Open Source und wird sehr aktiv entwickelt. Viele der Qualitäten des Ultimaker sind letztlich vor allem auf Entwicklungen der Software als auf Eigenschaften der Hardware zurückzuführen. Cura kann gratis heruntergeladen werden unter Wir empfehlen, dass du die Software auf deinem eigenen PC installierst, damit du bereits im Voraus einen Eindruck gewinnen kannst darüber, wie sich dein Objekt drucken lässt und wie lange das möglicherweise dauern könnte. Wenn du dich bereits mit CNC-Fertigung beschäftigt hast, kennst du den Prozess CAD für das Modell < CAM für die Maschinendaten. Cura ist eine CAM- Software für 3D-Drucker. Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 4 Es gibt noch weitere solche Software-Lösungen (Slicer), zb. slic3r, KISSlicer,...

5 INFO B überschneidende Objekte innere Flächen sind zwar nicht sichtbar, werden aber trotzdem gedruckt. Dein Objekt Um geeignete Einstellungen für die Druckqualität treffen zu können, solltest du ein paar Dinge wissen darüber, wie der Druckprozess abläuft. Ausserdem gibt es einige Eigenschaften, welche ein Objekt suboptimal machen für den 3D-Druck im FDM-Verfahren. KORREKT KONSTRUIERTE GEOMETRIE IST WICHTIG Objekte vereinigt keine inneren Flächen Damit sich ein Objekt optimal drucken lässt, sollte es wasserdicht sein. Das bedeutet, dass sich jedes Volumen, welches am Stück gedruckt werden soll, sich auch in einem Gutsch mit Wasser füllen lassen sollte. Gleichzeitig sollte das Objekt auch keine offenen Seiten haben. Hier läuft das Wasser aus und Cura produziert unzuverlässige Resultate. Bei sehr komplexer Geometrie kann es passieren, dass irgendwo ein Loch entsteht, welches das ganze Objekt undruckbar macht. Sorgfältiges Modellieren lohnt sich im Zusammenhang mit 3D-Druck immer. fehlende Oberfläche es wird nur der geschlossene Teil gedruckt fehlende Oberfläche Teil wird gar nicht oder nur teilweise gedruckt Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 5

6 INFO B ÜBERHÄNGE KÖNNEN PROBLEMATISCH SEIN Weil der Drucker das Objekt Schicht für Schicht aufbaut, kann er keine beliebig flachen Überhänge herstellen. Wenn der Seitenwinkel zu flach ist, wird die folgende Druckschicht sozusagen ins Leere gedruckt und fällt runter. Häufig lässt sich ein Objekt drucken, indem man es einfach anders orientiert. Manchmal reicht eine kleine geometrische Veränderung, um es druckbar zu machen. Support-Material Oberfläche geht ins Leere Wenn sich keine Form findet, die problemlos druckbar ist, kann man auf Support-Material zurückgreifen. Cura erzeugt dann eine Struktur, auf welcher das fragliche Teil aufliegen kann und die später weggebrochen wird. Dabei bleiben aber unschöne Stellen auf der Oberfläche und der Druck kann sich deutlich verlängern. Daher eignet sich diese Methode eher für Nutzobjekte, deren Oberfläche noch weiter behandelt wird oder die keine ästhetischen Ansprüche erfüllen müssen. beim Druck würde diese Fläche durchhängen, das Resultat wäre unbrauchbar Support-Material (hellblau) zum späteren Entfernen ermöglicht den Druck solcher Formen Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 6

7 INFO B MINIMALE DETAIL-GRÖSSE IST BEGRENZT Stärke des Details: 0.4mm Weil die Nozzle (Düse) des Druckers einen fixen Durchmesser (bei uns meist 0.4mm) hat, kann der Drucker natürlich keine Details drucken, die kleiner als dieser Durchmesser sind. Als Daumenregel empfiehlt sich, die minimale Grösse von Details auf 2x Düsendurchmesser zu begrenzen, hier also 0.8mm. SCHICHTSTÄRKE zu feine Details werden nicht sauber abgebildet In der Standard-Einstellung von 0.2mm kann man gute Objekte in realistischer Zeit drucken. Wenn man sehr flache Details mit wenig Treppenstufen-Effekt abbilden möchte, kann man die Schichtstärke auf 0.1mm reduzieren. Die minimale Schicht-Stärke, welche ein Ultimaker erstellen kann, beträgt ca 0.05mm. So ein Druck dauert aber ewig und drei Tage! (Als Daumenregel kann man sagen: 0.2mm Layer bilden Neigungen bis 25 zur Horizontalen gut ab, 0.1mm Layer klappen bis 10 gut.) SINGLE-LINE PRINTS Bei einfachen Objekten, zb. einer Vase oder einem Becher, kann man sogenannte Single Line-Prints machen. Die Aussenkontur des Objekts wird dabei aus einer einzigen Schicht aufgebaut, welche sich ausserdem auch noch spiralig nach oben ziehen kann. Auf diese Weise lassen sich auch grössere Objekte recht schnell drucken. Die Objekte sind dafür nicht sehr beanspruchbar. sehr flache Schräge in dicken Schichten gedruckt stufige Oberfläche sehr flache Schräge in halb so starken Schichten gedruckt feinere Oberfläche Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 7

8 CURA 1 Datei laden (STL) Daten importieren Als ersten Schritt zum 3D-Druck importierst du deine Daten in Cura. Um sicher mit sinnvollen Grundeinstellungen zu beginnen, wählst du als erstes File :: Reset profile to default. NAVIGIEREN Die Ansicht auf das Modell kann mit der rechten Maustaste gedreht werden und mit dem Mausrad gezoomt werden. VIEW MODE Dies ist der spannendste Knopf in Cura. Hier kannst du zwischen der normale Polygon- Darstellung und der Layer-Darstellung umschalten. Die Layerdarstellung zeigt genau, wie dein Objekt gedruckt werden wird. Einstellungen zur Druckqualität Im Layer-Modus erscheint rechts ein Scrollbalken, mit dem der aktuelle Layer gewählt werden kann. Das geht auch mit der Tastatur mit SHIFT + Pfeil hoch/runter. View Mode TIP Cura kann gratis heruntergeladen werden unter Wir empfehlen, dass du die Software auf deinem eigenen PC installierst, damit du bereits im Voraus einen Eindruck gewinnen kannst darüber, wie sich dein Objekt drucken lässt und wie lange das möglicherweise dauern könnte. Wenn du Cura gerade frisch installiert hast, kommt zu Beginn eine Reihe von Fragen zu Grundeinstellungen. Eine kurze Anleitung dazu findest du weiter hinten. Cura wird laufend weiterentwickelt. Es ist also möglich, dass einzelne Screenshots nicht mehr wörtlich sondern sinngemäss zu verstehen sind. Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 8

9 CURA 1 SKALIEREN, ROTIEREN, SPIEGELN Das Objekt kann durch Anklicken aktiviert werden. Mit den Schalftlächen links unten lässt es sich dann drehen, skalieren und spiegeln. Beim Drehen rastet das Objekt automatisch alle 15 ein. Skalieren geht mit der Maus oder durch numerische Eingabe. Hier ist hilfreich, dass man auch direkt eine Abmessung eingeben kann, wenn mal was beim Export schiefgegangen ist... Die Schaltflächen zum Transformieren sind nur sichtbar, wenn ein Objekt angewählt ist! ANORDNEN Durch Ziehen kann das Objekt auf der virtuellen Druckfläche verschoben werden. Mit einem Rechtsklick erscheint ein Kontext-Menu, welches weitere Optionen ermöglicht, zb. das Multiplizieren von Teilen ( Multiply object ). Teile, die aus mehreren Objekten bestehen, können zerlegt werden und einzeln angeordnet werden. ( Split object into parts ) MEHRERE OBJEKTE Das aktuelle Objekt lässt sich vervielfachen, oder man kann weitere andere Objekte dazuladen. Die Objekte werden dabei nacheinander gedruckt. Der Drucker baut also erst ein Objekt auf, fährt dann die Plattform wieder hoch und beginnt das nächste Objekt. Dies erfordert eine gut kalibrierte Maschine und man sollte darauf achten, dass der Lüfter nicht mit bereits gedruckten Objekten kollidieren kann. TIP Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 9

10 CURA 2.1 Druckqualität einstellen Layer heigth 0.2mm Layer height 0.1mm Nun stellst du die Eigenschaften ein, mit denen der Drucker später dein Objekt drucken soll. Cura liegt nur in englischer Sprache vor, aber die wichtigen Begriffe erklären wir hier. Die Einstellungen sind eigentlich recht intuitiv zu verstehen. Du solltest dir unbedingt die Zeit nehmen, und ein wenig experimentieren mit verschiedenen Settings. Das gibt dir ein gutes Gefühl für die Möglichkeiten in Cura. Im folgenden in der Reihenfolge der Wichtigkeit (nicht in der Reihenfolge im Programm) einige der Einstellungen, die du treffen kannst. Die Qualitäts-Einstellungen befinden sich in den Tabs Basic und Advanced. beachte/vergleiche Druckzeit und Anzahl Layer LAYER HEIGHT Schichtstärke der einzelnen Layer > > Werte von 0.05 bis 0.3 sind sinnvoll. Dünnere Layer sind gut bei Objekten mit vielen Details oder sehr flachen Schrägen. > > Der Einfluss auf die Druckzeit ist ziemlich linear. Shell thickness 0.8mm Shell thickness 1.6mm SHELL THICKNESS Wandstärke der Aussenhülle, überall wo diese nicht genau horizontal ist Die Wand besteht aus mehreren Linien mit einer Stärke, die der Nozzle size (siehe unten) entspricht. Daher ist hier in der Regel ein mehrfaches der Nozzle size angebracht. > > Standard ist 0.8mm (Standard-Nozzle 0.4mm) > > Werte unter 0.8mm sind selten sinnvoll > > Werte über 0.8mm können hilfreich sein bei Objekten mit starken Überhängen Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 10

11 CURA 2.2 FILL DENSITY Das Innere deines Objekts wird gefüllt mit einer Gitterstruktur. > > 20% ist die Standard-Einstellung. Das ist für die meisten Objekte ausreichend stark. > > 0% ergibt ein hohles Objekt > > mehr als 80% bringt nichts, das wird bereits ziemlich solid Fill Density 0% Fill Density 50% BOTTOM/TOP Die Stärke der oberen und unteren horizontalen Aussenhülle kann separat eingestellt werden. Bottom/Top 0mm Bottom/Top 2mm kein Material in horizontalen Bereichen! SPEED/TEMPERATUR Die Geschwindigkeit, mit der sich der Druckkopf bewegt, hat vor allem Einfluss auf die optische Qualität des gedruckten Objekts. > > 50mm/s ist Standard > > weniger als 50mm/s gibt schönere Objekte > > mehr als 100mm/s erfordert höhere Temperatur Oberflächenqualität leidet Die Temperatur der Nozzle ist abhängig vom Druckmaterial > > PLA wird mit C gedruckt (stark abhängig vom Filament) nicht über 230 C, sonst verkohlt das Material in der Nozzle! > > ABS wird mit ca 235 C gedruckt (nur mit Heizbett möglich) > > abhängig von der Druckgeschwindigkeit kann es nötig sein, die Temperatur zu erhöhen, damit der Kunststoff leichter fliesst > > je niedriger die Temperatur, desto weniger Fäden bilden sich, das Objekt wird aber auch weniger robust Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 11

12 siehe oben CURA 2.3 NOZZLE SIZE Dies ist die physische Grösse des Lochs in der Nozzle. In der Regel ist 0.4mm hier angebracht. Man kann bei diesem Wert schummeln, um etwas kleinere Details abbilden zu können. Dann muss allerdings die Flow-Rate angepasst werden. RETRACTION Ausprobieren - verlängert Druckzeit Brim bei hohen schmalen Objekten Werte nur verstellen, wenn Filament deutlich anderen DM hat! Kompensation lieber im Ulticontroller Wenn diese Option aktiv ist, wird vor jeder Leerfahrt das Filament aus der Nozzle zurückgezogen, damit es weniger Fäden zieht. Am Anfang der nächsten Spur wird es wieder vorgeschoben. > > Im Tab Basic kannst du Retraction ein- oder ausschalten > > Im Tab Advanced kannst du den Betrag und die Geschwindigkeit einstellen. Das Tuning dieser beiden Parameter ist eine schwarze Kunst... CUT OFF OBJECT nur verstellen, wenn du weisst, was du tust! Damit kannst du dein Objekt in der Plattform versenken. Der Teil des Objekts unterhalb der Plattform wird dabei nicht gedruckt. time for voodoo... SUPPORT Ermöglicht die automatische Erstellung von Stützstrukturen bei starken Überhängen. manchmal praktisch... Hier ist Experimentieren angesagt. Weitere Einstellungen dazu im Menu Expert Settings. Support verlängert die Druckzeit deutlich! Werte über 200mm/s bringen bringen nichts könnte grösser als Print speed eingestellt werden für dicke Objekte bei komplizierten Prints besser manuell kontrollieren PLATTFORM ADHESION > > Brim erzeugt einen erweiterten dünnen Teller um das Objekt, um die Anhaftung zu verbessern. Nützlich bei langen, schmalen Objekten oder beim Druck auf der Heizplattform. > > Raft ist nicht empfohlen, diente ursprünglich v.a. zum Ausgleich bei unebener Plattform. Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 12

13 CURA 3 Druckdaten übertragen Nun müssen die Druckdaten an den Drucker übertragen werden. Dazu verwendest du eine SD-Karte. Die Druckdaten für dein Objekt hat Cura im Hintergrund bereits berechnet. Unterhalb des Disk-Symbols siehst du jeweils kurz (oder länger...) den Fortschrittsbalken. Diese Daten speicherst du nun auf einer SD-Karte, von welcher der Drucker sie für den Print einlesen wird. DATEN SPEICHERN auf SD-Karte speichern Lege nun deine SD-Karte in den Card-Reader am Computer ein. > > Klick auf Symbol Save Toolpath to SD > > Falls mehrere Karten eingelegt sind (z.b. noch ein USB-Stick) fragt Cura nach dem Ziellaufwerk. DATEN ÜBERTRAGEN SD-Karte am Ulticontroller einlegen. That s it :) in den Slot am Ulticontroller BEMERKUNG > > Es handelt sich bei den Daten um sogenannten G-Code, der die Koordinaten der verschiedenen Bewegungen in Textform in einer bestimmten Notierung enthält. > > Man könnte den Drucker theoretisch auch über USB ansteuern, aber der Ulticontroller mit der SD-Karte ermöglicht uns mehr Flexibilität. > > Achtung: Daten auf der Speicherkarte werden ohne Nachfrage überschrieben. (Cura geht davon aus, dass diese Daten ja jederzeit wieder neu erstellt werden können. Falls du aber irgendwelche besonderen Änderungen gemacht hast, ist hier Vorsicht angesagt.) Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 13

14 AM ULTIMAKER 4.1 3D-Drucker vorbereiten Nun musst du den Ultimaker vorbereiten für den Druckjob. Das heisst insbesondere, das Druck-Plattform herzurichten und das richtige Rohmaterial einzuspannen APPARAT EINSCHALTEN Der Hauptschalter für den Ultimaker befindet sich rechts unten am Gehäuse. Da der Ultimaker eine recht einfache Maschine ist, kann man ihn ohne Zeremonien einfach einund ausschalten. Selbst mitten im Druck kann man so den Notstopp ziehen. DRUCK-PLATTFORM VORBEREITEN Blue Tape sauber und vollständig? Die Druckplattform sollte für alle Druckjobs stets mit blauem Tape abgeklebt sein. Das Tape schafft vor allem die richtige Haftung für das Druckobjekt und schont die Plexiglas- Plattform. > > Für besseren Zugang kann die Plattform in der Höhe verstellt werden. Dazu drehst du einfach von Hand an der Trapezspindel. > > Das Tape sollte sich nicht überlappen. Ein schmaler Spalt ist besser als eine Verdoppelung der Dicke! AM RANDE BEMERKT > > wir nennen die Form des Druckmaterials Filament, man kann aber auch Plastik- Draht sagen. > > Da das gedruckte Objekt beim Abkühlen minimal schrumpft, schafft das Tape mit seiner Flexibilität die Haftung. > > die Reihenfolge dieser Schritte kannst du natürlich beliebig anpassen - denk einfach daran, dass der Druckkopf im heissen Zustand 220 hat :) Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 14

15 AM ULTIMAKER 4.2 DER ULTICONTROLLER Alle Bedienschritte am Ultimaker werden über den Ulti-Controller gemacht. Nach dem Einschalten zeigt der Ulticontroller sein Hauptmenu mit diversen Infos zum Zustand der Maschine. Hier ist v.a. die Temperaturanzeige interessant und wichtig. Ulticontroller Drehen und Drücken Die Bedienung des Menus ist denkbar einfach: Mit Druck auf den Drehknopf gelangst du in ein Menu oder wählst eine Einstellung, mit Drehen suchst du den richtigen Menu- Eintrag oder veränderst einen Wert. Ausgehend vom Hauptmenu gibt es verschiedenen Untermenus, welche Menupunkt angezeigt werden, hängt davon ab, ob die Maschine druckt oder nicht. Experimentieren ist im Menu Tune während des Drucks erlaubt. Die restlichen Parameter sind kritisch für eine anständige Druckqualität, hier bitte keine Änderungen vornehmen. Menu Watch = Standard-Anzeige Menu Main Vorheizen!! FINGER WEG!! Druck starten Menus Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 15

16 Hebelchen nach oben klappen 2 - Ohren zusammendrücken, um das Hebelchen zu entlasten AM ULTIMAKER Falls du mit einem Filament in anderer Farbe als dein Vorgänger drucken willst, musst du nun noch das Filament wechseln.wenn der Drucker kalt ist, ist das Filament im Druckkopf festgeschmolzen. Bevor du es herausziehen kannst, musst du die Maschine aufheizen. 3 - Hebel nach oben ziehen FILAMENT EINSPANNEN ODER WECHSELN > > am Ulticontroller-Menu Prepare :: Preheat PLA wählen > > im Hauptmenu die Temperatur-Anzeige beobachten. Sobald die Temperatur 210 C erreicht hat, kannst du den Feeder hinten am Ultimaker öffnen und das Filemant herausziehen. > > neues Filament einfädeln (das kann etwas fummelig sein...) und ganz durchschieben, bis es beim Druckkopf ankommt Anpressrolle runterklappen Bevor du nun den Feeder wieder schliesst, schiebst du das Filament von Hand in den Feeder (diesen dazu festhalten) und achtest darauf, ob du so an der Nozzle Plastik extrudieren kannst. Dies erfordert durchaus etwas Kraft. Wenn du von Hand keinen dünnen Plastik- Faden extrudieren kannst, rufst du den Labmanager. Etwas ist faul... > > Nun kannst du den Feeder wieder schliessen und durch Drehen am grossen Zahnrad sicherstellen, das die Extrusion funktionert. Beim Drehen am Zahnrad bitte Gefühl walten lassen! Falls du die Farbe gewechselt hast, kannst du nun so lange weiter extrudieren, bis die alte Farbe vollständig aus der Nozzle entfernt ist. Beim Aufheizen Temperatur beachten! FEEDER ÖFFNEN UND SCHLIESSEN Bei ca 210 C... Wenn man dem Feeder zum ersten Mal begegnet, kann einem die Bedienung etwas geheimnisvoll vorkommen. So gehts: > > Hebelchen hochklappen...von Hand den Feeder betätigen, damit an der Nozzle Filament austritt > > schwarzes Andruckteil und Hauptteil an den Ohren zusammendrücken. Dadurch wird das Hebelchen entlastet > > Hebelchen nach oben ziehen > > Andruckteil runterklappen > > und offen ist Und um es mit Haynes zu sagen: Refitting is the reverse sequence to removal. :) Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 16

17 AM ULTIMAKER 5.1 3D-Druck starten Beim Druckstart wählst du dein File, lässt den Drucker aufheizen, und schaust, dass der Druckjob richtig beginnt. Menu Card Menu FILE WÄHLEN UND DRUCK STARTEN Filament abknipsen Führungen schmieren Schrauben nachziehen Objekte von Plattform lösen Nozzle putzen Plattform anhübschen Den Print startest du auf dem Ulticontroller, indem du dein File auf der SD-Karte auswählst. > > Menu Print from SD / Card Menu > > filename.gcode auswählen Der Drucker heizt nun auf die Temperatur auf, welche du beim Slicing in Cura angegeben hast. Das kann 2-3 Minuten dauern. Wenn du gerade das Filament gewechselt hast, ist der Druckkopf bereits heiss, entsprechend dauert das Aufheizen nur kurz. NOZZLE PRIMEN UND PUTZEN Sobald die Temperatur auf dem Ulticontroller in der Gegend von C angekommen ist, solltest du manuell ein wenig Filament extrudieren, damit die Nozzle bereit ist für den Druck. > > Drehe am Extruder-Rad in Pfeilrichtung, bis ein gleichmässiger Faden aus der Nozzle austritt > > Mit der Pinzette greifst du den ausgetretenen Faden an der Nozzle ab, damit es beim Druck kein Geschmier gibt. Das Ultimaker-Survival-Kit HINWEIS > > Wenn der Ultimaker einfach nichts tut, wenn du dein File starten möchtest, checke den Filenamen auf seltsame Zeichen oder Umlaute. Beim Ultimaker gilt die alte Regel: möglichst keine Sonderzeichen verweden! > > Filenamen nicht zu lang wählen, damit sie im Display noch lesbar sind. Allenfalls auf dem PC schnell umbenennen. Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 17

18 AM ULTIMAKER 5.2 Wenn der Drucker die eingestellte Temperatur erreicht hat, fährt er zuerst auf allen Achsen auf Null, also mit dem Druckkopf nach links vorne und mit der Plattform ganz nach oben. Dann beginnt der Druck an der Stelle, wo du das Objekt in Cura plaziert hast. Beim Druckbeginn ist es kritisch, dass die Nozzle den richtigen Abstand zur Plattform hat. Sonst haftet das Objekt nicht richtig oder die Nozzle zerkratzt die Plattform. Theoretisch sollte der Drucker diese Höhe automatisch richtig einstellen. Da unsere Maschinen aber nicht nur mit Samthandschuhen angefasst werden, musst du sicherheitshalber immer beaufsichtigen, ob dies korrekt passiert. PLATTFORM NACHSTELLEN Wenn das extrudierte Filament Tröpfchen bildet, ist der Abstand zu gross. > > Trapezschraube nach links drehen, Plattform anheben Plattform Höhe verstellen durch Drehen an der Spindel Das Verstellen braucht etwas Kraft und erfolgt in Schritten. Das ist normal, du arbeitest gegen den laufenden Schrittmotor Wenn die Nozzle im blauen Tape Kratzspuren hinterlässt und kein Filament austritt, ist der Abstand zu klein. Wer hätte das gedacht... :) > > Tja, was wohl... Wenn die Nozzle eine gut sichtbare, aber deutlich flachgedrückte Plastik-Spur hinterlässt, ist alles perfekt eingestellt, und du kannst dich zurücklehnen und den Anblick geniessen. Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 18

19 AM ULTIMAKER / ULTICONTROLLER 5.3 Während der Druck läuft Während des Druckprozess kannst du noch einige Fein-Einstellungen vornehmen. Das 3D-Drucken mit dem Ultimaker ist nicht nur eine präzise Wissenschaft. Hier kannst du deine Voodoo-Skills loslassen. Diese Einstellungen sind vor allem für fortgeschrittene Benutzer gedacht. Mit der Zeit wirst du lernen, das Druckresultat zu interpretieren und die Parameter entsprechend anzupassen. mit Drehknopf Feedrate (=Geschwindigkeit) anpassen Übersichts-Menu FEED-RATE ANPASSEN Wenn der Ulticontroller das Übersichts-Menu anzeigt, kannst du durch einfaches Drehen am Knopf die Druckgeschwindigkeit anpassen. Die Anzeige erfolgt in Prozent der Geschwindigkeit, die du in Cura definiert hast. Geschwindigkeit (%) Nozzle-Temperatur [ C] Lüfter-Speed (0-255) Extrusions-Rate [%] FLOW / TEMPERATUR ANPASSEN Wenn dein Druckresultat etwas dünn erscheint, kannst du du Flow (Extrusions-Rate, unabhängig von Feedrate) und/oder Temperatur anpassen. > > Menu Tune Menu Tune DRUCK-JOB PAUSIEREN Pause macht nur begrenzt Sinn, die Nozzle sabbert natürlich kräftig und das Objekt wird durch die Hitze aufgeweicht. DRUCK-JOB ABBRECHEN Im Fall der Fälle hier den Job abbrechen - oder ganz einfach nach dem Hauptschalter greifen. > > Vorsicht: bei Stop Print bleibt die Nozzle heiss! Wenn du nicht sofort neustartest, bitte Temperatur auf Null oder Maschine ausschalten! Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 19

20 AM ULTIMAKER 6 Ende des Drucks Am Ende des Drucks fährt der Ultimaker automatisch zur Nullposition und schaltet die Nozzle-Heizung aus. ULTIMAKER AUSSCHALTEN Wenn nach dir keiner mehr drucken will, schaltest du die Maschine aus. OBJEKT VON DER PLATTFORM LÖSEN Du kannst nun das Objekt sorgfältig von der Plattform lösen. Nötigenfalls nimmst du den Spachtel zur Hilfe. > > Wenn sich das Objekt vehement wehrt und du viel Kraft aufwenden musst, solltest du vorher die Plattform aus dem Ultimaker entfernen, damit der Z-Tisch und die Führungen keinen Schaden nehmen. BLUE TAPE AUF DER PLATTFORM WIEDERHERSTELLEN Objekte von Plattform lösen Plattform anhübschen Wenn du das Tape beschädigt hast, ersetzt du bitte die defekten Bahnen. PLATZ SAUBER ZURÜCKLASSEN Bevor du gehst, checkst du, dass alles Zubhör in der Nähe des Ultimakers zu finden ist! > > Werkzeug bereitlegen > > keine PLA-Reste unten im Ultimaker! > > PLA-Reste in die PLA-Sammelbox That s it, viel Spass mit deinem neuen Print :) Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 20

21 1 CURA??? 2 Cura installieren ERSTER START Beim ersten Start nach der Installation von Cura erscheint eine Reihe von Fragen und Checks. Links findest du die richtigen Einstellungen für die Drucker im FabLab Luzern. Auch wenn einer unserer Ultimaker ein Heizbett hat, solltest du dieses nicht in Cura aktivieren. Die nötigen Einstellungen für das beheizte Bett triffst du direkt am Ulti- Controller. Dieses Vorgehen ermöglicht dir mehr Flexibilität. Du kannst z.b. einen Druck auch starten, wenn das Bett noch nicht genau auf den voreingestellten 60 C ist. 3 FULL SETTINGS 4 Als letzten Schritt nach der Installation solltest du die Einstellungsmöglichkeiten von Cura erweitern. Dazu wählst du im Menu Expert :: Switch to full Settings.... Diese Einstellung ermöglicht dir volle Kontrolle über die Druckqualität. 5 Anleitung 3D-Drucker Ultimaker - Seite 21