Lichtindustrie und Elektroinstallationsindustrie wieder zurück auf Wachstumskurs
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- Rainer Graf
- vor 8 Jahren
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1 Abteilung Kommunikation und Marketing Sendesperrfrist: :00 Uhr Lichtindustrie und Elektroinstallationsindustrie wieder zurück auf Wachstumskurs Friedhelm Loh Präsident des ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie Pressekonferenz der Light + Building März 2014 Es gilt das gesprochene Wort. ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. Lyoner Straße Frankfurt am Main Abteilung Kommunikation und Marketing Telefon: Fax: presse@zvei.org Präsident: Friedhelm Loh Vorsitzender der Geschäftsführung: Dr. Klaus Mittelbach
2 Sehr geehrter Herr Marzin, sehr geehrter Herr Tschischka, sehr geehrte Damen und Herren. Deutschland befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Die Veränderungen erfassen alle Lebensbereiche in der Wirtschaft, in der Industrie und in der Gesellschaft. Elektronik und Software sind ihre wichtigsten Treiber sie sorgen dafür, dass die Digitalisierung in alle Lebensbereiche einzieht. Sie macht unsere Arbeit produktiver und unser Leben sicherer, komfortabler und selbstbestimmt bis ins hohe Alter. Basis dafür ist eine umfassende Vernetzung sowohl in der Arbeitswelt als auch zu Hause. So entstehen neue, komplexe und hocheffiziente Systeme bei Energieversorgung, Mobilität, Kommunikation, Wohnen, Gesundheitsversorgung und industrieller Wertschöpfung, und das in kürzester Zeit. Bei Letzterem spricht man sogar von der 4. industriellen Revolution. Umfassende Vernetzung führt auch zu zusätzlichen Herausforderungen an die Cyber-Sicherheit. Wir uns stellen uns diesem Thema, um Sicherheit und Akzeptanz zu erreichen. So arbeitet der ZVEI in führender Position bei der Initiative für Cyber Sicherheit des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit. Es ist gerade vor diesem Hintergrund gut, dass die Messe Frankfurt mit der Light + Building einen Platz anbietet, der die innovativen, systemverändernden Technologien für Licht und Gebäude abbildet und diskutiert. was sich auf der letzten Light + Building vor zwei Jahren abzeichnete, dominiert heute die Messe: Im Bereich Licht ist es die LED-Technologie. Im Bereich Gebäude ist es das Smart Building bzw. Smart Home. Alle sechs bis acht Monate kommt heute eine neue LED-Generation auf den Markt. Wenn der Begriff Revolution für eine Branche zutreffend ist, dann sicherlich für die Lichtbranche. Auf die neue Technologie entfallen heute schon etwa ein Viertel der Umsätze der deutschen Lichtindustrie. Bei Außenleuchten beträgt der LED-Anteil schon fast 50 Prozent dank der LED-Leitmarktinitiative. Das ist ein Projekt des ZVEI in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DSTGB), mit der Finanzwirtschaft, der Forschung und mit den Ministerien BMWi, BMUB und BMVI. 2
3 LEDs werden bis 2016 einen weltweiten Marktanteil von 45 Prozent haben. Bis 2020 werden es 70 Prozent sein, so schätzt McKinsey. Die Rasanz der Veränderung lässt sich noch deutlicher erkennen, wenn man daran denkt, dass die erste weiße LED vor weniger als 20 Jahren vorgestellt wurde. Seither ist nichts mehr, wie es war. Das Halbleiterlicht überzeugt auf vielfache Weise: Die Lebensdauer ist 50- bis 100-fach höher als die der klassischen Glühlampe. Sie kann daher fest in eine Leuchte verbaut werden. Sie eröffnet damit ganz neue Möglichkeiten für Leuchtendesign und Architektur. Mit digitaler Steuerung können Helligkeit und Farbe der Beleuchtung über den Tag genau dirigiert werden. Das fördert Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit der Menschen. Diese biologische Wirkung des Lichts wird gerade erst richtig erfasst. Vor allem aber: Die Lichtausbeute einer LED ist zehnmal höher als die der Glühlampe. Bei konsequenter Umstellung auf die energiesparende LED-Technologie ließen sich enorme Kosten einsparen, denn ca. 15 Prozent der weltweiten Stromerzeugung verbraucht die elektrische Beleuchtung. Hier will ich nur zwei Zahlen nennen: Millionen Euro könnten theoretisch pro Jahr eingespart werden, wenn alle Bürogebäude in Deutschland mit LED beleuchtet würden (so die Deutsche Energieagentur dena). 2. Umgerechnet Tonnen CO 2 -Ausstoß könnten jährlich vermieden werden, wenn alle Fahrzeuge in der EU auf LED-Tagfahrlicht umgestellt würden. Die LED-Technologie ist eine fabelhafte Energiespartechnologie. Es ist daher richtig, dass die Messe in diesem Jahr Energieeffizienz in den Vordergrund stellt. Beleuchtungs- und Installationstechnik wachsen zusammen als zwei Säulen des Smart Building. Die Messe macht deutlich, welche große Wirkung ihr Zusammenspiel erzeugen kann. Das intelligente, vernetzte Gebäude stiftet vielfachen Nutzen, unter anderem auch durch wirkungsvolles Energiemanagement. In einer ZVEI-Studie hat die Hochschule Biberach das Einsparpotenzial durch Gebäudeautomatisierung und Energiemanagement ermittelt. Beim modernen Gebäude sind es zusätzlich zu anderen Maßnahmen 20 bis 50 Prozent. Dabei 3
4 wurden zum Beispiel die Beleuchtung dem Bedarf und dem vorhandenen Tageslicht angepasst. Die Heizung und Lüftung wurde entsprechend der Nutzung der Räume dynamisch optimiert und falsches Nutzerverhalten der Menschen kompensiert. Dieses Potenzial moderner Installationstechnik wird bei Neubauten bereits intensiv genutzt. Anders ist das bisher bei Bestandsbauten. In Deutschland gibt es 42 Millionen Wohnungen in 19 Millionen Gebäuden. Im Europa der 27 sind es 120 Millionen Gebäude. Dieser gigantische Gebäudebestand wird energetisch zu langsam modernisiert. Gemeinsam mit dem BDI setzen wir uns deshalb für ein staatliches Anreizprogramm ein konkret: steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten energetischer Sanierungsmaßnahmen für alle Hausbesitzer. ich sagte bereits, wir leben in Zeiten gravierender Umbrüche. Der ZVEI fördert und begleitet diesen Wandel der Technik insbesondere auf den Gebieten der Standardisierung und der politischen Rahmenbedingungen, aber auch mit Markt- und Verbraucher-Aufklärung. Zwei Beispiele: - So sorgt der ZVEI im Bereich der LED-Technologie für eine einheitliche Nomenklatur, um der Begriffsverwirrung zu begegnen und Produkte vergleichbar zu machen. - Im Bereich der elektrischen Installationssysteme konnten wir die Politik überzeugen: Gebäudeautomation wurde als Hebel für mehr Energieeffizienz in die Energieeinsparverordnung (EnEV) aufgenommen. Es gilt immer wieder, eine Balance zwischen Wunsch der Politik, Akzeptanz in der Bevölkerung und Belastung der Industrie zu erreichen. Der ZVEI übernimmt hier eine wichtige Vermittler- und Koordinierungs-Rolle. ich begrüße, dass die diesjährige Light + Building unter dem Leitthema Explore Technology for Life die beste Energie ist die, die nicht verbraucht wird steht. Gerade für das Thema Energieeffizienz setzt sie als Leitmesse Impulse weit über den deutschen Markt hinaus. Sie setzt weltweit Zeichen technologisch und Industriepolitisch. 4
5 Die Energiewende in Deutschland ist eine der großen Herausforderungen. Sie zu meistern, ist ein Jahrhundertprojekt, so Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der ZVEI sieht in der Energiewende ein richtiges, in die Zukunft weisendes Projekt, das unseren Wirtschaftsstandort stärken kann. Es geht dabei neben der Nutzung erneuerbarer Energiequellen vor allem auch um den Energieverbrauch. Die dafür notwendigen Technologien von der LED über die Leistungselektronik bis zur Software kommen aus der Elektroindustrie und können sofort eingesetzt werden. Das ist Thema der Light + Building. Energieeffizienz ist ein schlafender Riese, ihn zu wecken, eine wichtige Aufgabe. Dies sieht auch die Bundesregierung so. In der Koalitionsvereinbarung heißt es richtigerweise: Die Senkung des Energieverbrauchs durch mehr Energieeffizienz muss als zentraler Bestandteil der Energiewende mehr Gewicht erhalten. Diese Chance sollten wir beherzt nutzen und auf unserem Heimatmarkt zeigen, dass ein zukunftsfähiges Energiesystem auf Basis von erneuerbaren Energien selbst in einem Industrieland möglich ist. Deutschland hat die Chance, Leitanbieter von Schlüsseltechnologien zu werden, mit denen sich einige der größten globalen Herausforderungen gestalten lassen. Es gilt, mit Innovationen die Zukunft aktiv zu gestalten, damit wir nicht Gefahr laufen, auf das Niveau eines Industriemuseums absinken. insbesondere die Energiewende ist in einer entscheidenden Phase. Wichtig ist jetzt, dass sie politisch geschickt austariert wird. Wir brauchen eine weitsichtige, entscheidungsfreudige und mutige Energiepolitik. Den Worten, meine Damen und Herren, müssen jetzt Taten folgen. Die starke Botschaft der Light+Building 2014 und des ZVEI heißt: Energieeffizienz ist machbar die Energiewende ist machbar! Ich bin überzeugt, dass wir in Deutschland mehr können als wir momentan abrufen. Wie der Weg in die Zukunft aussehen kann, erleben Sie in den nächsten Tagen auf dem Messegelände. Gehen Sie diesen Weg mit uns, mit der Elektroindustrie und mit dem Elektrohandwerk. Ansprechpartner für die Presse: Thorsten Meier, Telefon
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