ARS LUMINOSA V Drei Positionen zur Glaskunst: Thierry Boissel Diether F. Domes Alf Setzer

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1 KUNST-RAUM-AKADEMIE

2 Die KUNST-RAUM-AKADEMIE zeigt ARS LUMINOSA V Drei Positionen zur Glaskunst: Thierry Boissel Diether F. Domes Alf Setzer Wir laden Sie und Ihre Freunde herzlich zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, 8. Juni 2008, um Uhr ins Tagungshaus Weingarten der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart ein. Cover: Blick aus dem Kapellenfenster des Tagungshauses Weingarten Ausstellungsdauer: 8. Juni bis 28. September 2008 werktags von 9 bis 18 Uhr samstags und sonntags auf Anfrage Es besteht die Möglichkeit, am Vernissagetag im Tagungshaus zu Mittag zu essen. Reservierung erforderlich unter der Telefonnummer: (0751) Begrüßung und Einführung: Ilonka Czerny M.A., Referentin für Kunst an der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart Musik: Michael T. Otto, Trompete, Langenargen

3 Diether F. Domes (Auswahl) 1939 geboren in Witteschau / Sudetenland Akademie Karlsruhe, Meisterschüler bei Prof. Georg Meistermann seit 1966 freischaffend tätig; projektbezogene Arbeiten u.a. Glasfenster 1978 Staatspreis Rheinland-Pfalz für Kunst und Architektur 1982 Staatspreis Baden- Württemberg 1991 Sudetendeutscher Kulturpreis für bildende Künste und Architektur 1996 Berufung als ordentliches Mitglied in die Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaft und Kunst, München 2001 Bemalung des Wasserturms, Eriskirch 2003 Frauenkirche Dresden, 1. Preis und Ausführung der Liturgischen Paramente Kulturpreis der Stiftung Bodenseekreis, erstmalige Verleihung arbeitet in Langenargen am Bodensee»ohne Titel«, 2001, Opalglas, Schwarzlot, 60 x 90 cm Evangelische Kirche Voerde, Schifffenster, 1998, Opalglas, Blei, Schwarzlot, 110 x 220 cm

4 »Landscape 2«, 2002, ESG 8mm, Siebdruck, 230 x 315 cm

5 Alf Setzer:»Licht ins Dunkel«, 2008, Digitaldruck auf PVC, ca. 120 x 240 cm

6 Alf Setzer (Auswahl) 1956 geboren in Betzingen / Allgäu Hochschule für Bildende Künste Braunschweig Kabarett 1987 Scharfrichterpreis, Passau 1991 Johann Fischer Preis, Marktoberdorf seit 1993 Lehrer an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart 1993 Kunstpreis der Stadt Kempten seit 1998 Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg 2002 New Glass Review 23, Corning Museum of Glass, New York»o.T.«, 2007, Basaltlava und Glas, 35 x 55 x 60 cm»lettner«, 2006, 50 Neonröhren, Stiftskirche Faurndau, Göppingen, ca. 3 x 5 m

7 Thierry Boissel (Auswahl) 1962 geboren in Saint Valery en Caux D.A.A.D. Stipendiat Studium in Paris (E.N.S.A.A.M.A.) Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Glasgestaltung bei Prof. Ludwig Schaffrath seit 1991 Leiter der Studien- und Experimentierwerkstatt für Glasmalerei, Licht & Mosaik an der Akademie der Bildenden Künste München Gesamtverglasung der Herz-Jesu Kirche in Fulda- Bernhard 1998 Ausstellung»Lichtblicke«, Deutsches Glasmalerei Museum, Linnich Preis, Kunst am Bau Wettbewerb in der Städt. Eichendorff- Schule in Meerbusch-Osterath»Antiphon«, , ESG heißstrukturiertes Glas, 100 x 200 cm»marienbild«, 2005, heißstrukturiertes und bemaltes Glas, 70 x 172 cm

8 Aussegnungshalle Neubiberg, 2000, Fenster und Schiebetür, ESG, heißstrukturiertes und bemaltes Glas, gesamt: 300 x 650 cm Kunst ist zerbrechlich Als Glaskunst bezeichnete man im Mittelalter und auch in den folgenden Jahrhunderten ausschließlich die Glasmalerei und Glasgestaltung. In der romanischen Kirchenausstattung diente die Glasmalerei primär dem lehrhaften Schmuck; dagegen wurde sie für den gotischen Kirchenschmuck zum unentbehrlichen Element der Raumstimmung. Architektonisch wurden die steinernen Kirchenwände dabei mit einem kühnen feingliedrigen Gerüst aus Maßwerk und Steingerippe aufgelöst. Die so entstandenen Glaswände mutierten zum farbintensiven Kirchenbild. Die künstlerische Leistung bestand darin, das einfallende Licht wie einen Farbfilter zu nutzen, um einen gesteigerten Raumeindruck durch ein intensives Kolorit zu erzielen. Faktisch sind die Fenster transparent und trotzdem bilden sie selbst die farbliche Lichtquelle. So wurde eine»diaphane Struktur mit autophanem Licht«(Wolfgang Schöne) erzielt. Die Fenster wirken transluzid wie große Diapositive, die mit Hilfe des Tageslichtes zum Leuchten gebracht werden. Der Betrachter soll sich durch die mit Licht durchfluteten Fenster emotional angesprochen fühlen und sich in das göttliche Mysterium eingebunden wissen. Dieser kunsthistorische Exkurs stellt den Begründungszusammenhang her, warum die Glaskunst ein Teilbereich der Lichtkunst ist und auch den Ausstellungszyklus ARS LUMINOSA tangiert. Die Intention besteht nicht nur darin, verschiedene Lichtkünstler vorzustellen, sondern auch das Spektrum mit diversen Ausprägungen zu präsentieren. Die Glaskunst bildet dabei den Anfang. Glaskunst benötigt das Tageslicht, nachts müsste sie angestrahlt werden, da sie nicht autoluminös ist. Das unterscheidet sie vom Kunstlicht. Drei gegenwärtige Positionen dieser Kunstrichtung finden in der Ausstellung Beachtung. Am traditionellsten geht Diether F. Domes mit dem Material Glas um. Er nutzt die bearbeitete Glasfläche als Bildgrund, in den er gestische Strichfragmente skizzenhaft einfängt. Die Glaszeichnungen, die durch einzelne farbige Partien unterlegt sind, wirken durch ihre non-figurative Formgebung und ihre linienhafte Leichtigkeit. Bei Thierry Boissel bilden die Glasblöcke eine Zwischenform von blockhafter Skulptur und skizzenhaft gestalteter Glasfläche. Schemenhaft setzen sich seine meist menschlichen Figuren aus einer Vielzahl von individueller Strichsetzung zusammen pars pro toto. Den unkonventionellsten Umgang mit dem Medium Glas innerhalb dieser drei Positionen hat Alf Setzer. Er fertigt damit einzigartige Objekte, die das Material als solches in den Blick nehmen, nicht die mögliche Bildträgerschaft. Alle drei Künstler thematisieren und behandeln das Glas auf individuelle Weise, aber bei allen gilt die besondere Warnung: Vorsicht zerbrechlich! Ilonka Czerny

9 KUNST-RAUM-AKADEMIE Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart Tagungshaus Weingarten Kirchplatz 7, Weingarten Telefon (0751) Telefax (0751) Verantwortlich: Assistenz Referat: Ilonka Czerny M.A. Bettina Wöhrmann M.A. Telefon (0711) Telefon (0711) Anreise: Das Tagungshaus erreichen Sie mit der Bahn über Ravensburg (Umstieg in Ulm Richtung Friedrichshafen), dann mit dem Bus Linie 2 bis Weingarten»Post«(Fahrzeit ca. 15 Minuten). Von dort gehen Sie zu Fuß die Treppe zur Basilika hoch, durch den linken Torbogen zur Rückseite der Klosteranlage. Der Preis für die Fahrt von Ravensburg mit dem Taxi beträgt etwa 12 Euro. Der Flughafen Friedrichshafen liegt nur 20 km entfernt; er ist unmittelbar an die Bahnlinie angeschlossen. Mit dem PKW auf der B 30 (Ulm Friedrichshafen), Abfahrt»Weingarten«in Richtung Weingarten. Von dort 3 km geradeaus Richtung Wolfegg. Nach kurzem Anstieg der Straße in der Kurve der Beschilderung»Kath. Akademie«, nach rechts folgen. Ruftaste an der Schranke. Bitte benutzen Sie die von der Akademie ausgewiesenen Parkplätze!