Vorbericht des TV vom Autor: Holger Teusch Läufer in Europas kleinster Hauptstadt erwartet

Transkript

1 Vorbericht des TV vom Autor: Holger Teusch Läufer in Europas kleinster Hauptstadt erwartet Yvonne Jungblut mit guten Chancen beim Halbmarathon beim Luxemburger Dämmermarathon Der Zieleinlauf in den Luxexpo-Hallen verspricht auch bei der elften Auflage zum emotionalen Höhepunkt für diesmal gemeldete Teilnehmer zu werden. Foto: Holger Teusch (Luxemburg) Von den europäischen Flächenstaaten hat Luxemburg die kleinste Hauptstadt. Beim Marathon spielt die Hauptstadt des Großherzogtums aber in der ersten Liga: Läufer haben sich für die elfte Auflage des ING Night Marathons heute Abend (ab 19 Uhr) angemeldet.

2 Streckenrekordler oder Vorjahresgewinner, darauf scheint sich die Frage nach dem Sieger auf der anspruchsvollen Marathonstrecke durch Luxemburg zu konzentrieren. Der Kenianer Bellor Yator siegte 2012 und 2013 und stellte vor vier Jahren mit 2:13:47 Stunden den Streckenrekord auf dem mit rund 300 Höhenmetern gespickten 42,195-Kilometer-Parcours auf. Sein Landsmann John Komen kam im vergangenen Jahr bis auch acht Sekunden an diese Zeit heran. Bei den Frauen sind die drei Erstplatzierten von 2015, die Äthiopierin Zerfe Boku sowie Rael Jepyator Kimaiyo und Naomi Tuei aus Kenia angekündigt. In europäischer Hand blieb seit der Premiere der größten Laufveranstaltung der Großregion der Halbmarathon (21,1 Kilometer). Das dürfte auch heute Abend so bleiben. Mit Yvonne Jungblut vom LT Schweich und der aus Trier stammenden und für Köln startenden Pia von Keutz gehören zwei Läuferinnen aus der Region Trier zum Favoritenkreis. Die prominenteste Teilnehmerin ist allerdings Irina Mikitenko. Die deutsche Marathonrekordlerin (2:19:19 Stunden), die vor zwei Jahren ihre Leistungssportkarriere beendete, ist zusammen mit Anna Hahner, Rückwärtsund Treppenlauf-Spezialist Thomas Dold und dem aus Trier stammenden Laufexperten und Marathon-EM-Dritten von 1986 Herbert Steffny für eine Marathonstaffel vorgesehen. Die aktuellen und ehemaligen Spitzensportler wollen genauso wie das Gros der gemeldeten Teilnehmer (die Veranstaltung ist seit Ende Januar ausgebucht) die besondere Stimmung genießen. 15 Ballons werden entlang der Strecke schweben. An 50 Stellen sollen rund 300 Künstler den Sportlern mit Musik von Samba, über Pop und Blasmusik bis zu portugiesischen Folk einheizen Zuschauer, in etwa so viele, wie Luxemburg-Stadt Einwohner hat, werden als Schlachtenbummler entlang der Strecke erwartet (siehe Zuschauerpunkte). Alles rund um den ING Night Marathon Luxembourg: Anreise und Parken: Rund um den Start-Ziel-Bereich auf dem Luxexpo- Gelände kann man sein Auto praktisch nicht abstellen. Aber von den Parkplätzen Place de l'europe, Trois Glands und Adenauer sowie den Parkhäusern Bouillon und Luxembourg Sud ist am Samstag ein Park-and-Ride- System zur Lux-Expo und zurück eingerichtet. Alternativ mit dem Zug bis Hauptbahnhof Luxemburg und mit den Buslinien 1 oder 18 oder den Pendelbussen bis Kirchberg, Parking Foire. Startnummern: Der Luxemburg-Marathon ist ausgebucht, Startnummernausgabe von Uhr in den Hallen der Luxexpo Teilnehmerliste Start: Alle Rennen bis auf den Teamlauf 5k Run for Success (Parkplatz Adenauer) werden an der Luxexpo gestartet. Der Start der Halbmarathon- und

3 Marathonläufer soll auf 25 Minuten gestreckt werden, damit sich die Läuferschlange weit genug auseinanderzieht, um die Engstelle an der Roten Brücke (siehe Strecke) gut zu bewältigen. Zeitplan: 19 Uhr Marathon, Teammarathon, Halbmarathonläufer, Uhr Mini-Minimarathon (Jahrgänge 2007 und jünger, 1 km), Uhr Mini- Marathon (Jahrgänge 2006 und älter, 4,2 km), Uhr 5k Run for Success Strecke: Wegen der Arbeiten an der neuen Straßenbahn führt die Strecke auf den ersten acht Kilometern nicht über die Avenue John F. Kennedy, sondern die Boulevards Pierre Frieden und Konrad Adenauer über den Kirchberg. Nadelöhr wird die Rote Brücke, auf der nur eine etwa fünf Meter breite Spur für die Läufer reserviert werden kann. Von dort geht es durchs Stadtzentrum. Die finalen fünf Kilometer führen wieder über den Kirchberg. Streckenplan Zuschauerpunkte: Viel los ist rund um das Luxexpo-Gelände, am Glacis, wo die Läufer dreimal vorbeikommen und Knuedler Ziel: 140 Meter Zieleinlauf in den Hallen der Luxexpo, ab etwa 20 Uhr (Halbmarathon) und 21 Uhr (Marathon) werden die ersten Läufer erwartet Bericht des TV vom Autor: Holger Teusch Fotos Holger Teusch Streckenrekorde bei Rekordstimmung in Luxemburg Lisa Hahner und Daniel Komen setzen beim ING Night Marathon Luxembourg neue Bestmarken

4 Der Kenianer Daniel Komen lief in 1:12:57 Stunden Streckenrekord beim ING Night Marathon Luxembourg, nachdem er 2015 um wenige Sekunden an der Bestmarke gescheitert war. Foto: Holger Teusch (Luxemburg) Zwei neue Streckenbestzeiten feierte der ING Night Marathon Luxembourg am Samstagabend: Im vergangenen Jahr nur um Sekunden am Streckenrekord gescheitert, lief der Kenianer John Komen die 42,195 Kilometer, wie noch niemand zuvor in der Hauptstadt des Großherzogtums in 2:12:57 Stunden. Mit Lisa Hahner hält nun eine Deutsche mit 1:17:04 Stunden die Halbmarathon- Streckenbestzeit. Zwei Stunden vor dem Start kühlte ein kräftiger Regenschauer die schwüle Luft auf angenehmere Temperaturen um 20 Grad herunter. Statt eines befürchteten Gewitters gab es beim elften ING Night Marathon Luxembourg ein Stimmungsfeuerwerk. Zehntausende Schlachtenbummler feuerten die Läufer (nach Veranstalterangaben Meldungen) vor allen in der Innenstadt aus Kneipen, Bars und Restaurants aus an. Den Zieleinlauf in den Messehallen auf dem Kirchberg konnte zuerst ein Däne genießen. Steffen Falck siegte in über 21,1 Kilometer in 1:10:20 Stunden vor dem Luxemburger Yannick Leiners (1:12:15) und dem Franzosen Hissam Aissa (1:13:29). Schnellste Frau war die für den olympischen Marathon qualifizierte Lisa Hahner. Die 26-Jährige aus Gengenbach im Schwarzwald siegte in 1:17:04

5 Stunden vor Louiza Belhadad. Die Französin lag in 1:25:31 Stunden nur 25 Sekunden vor Yvonne Jungblut vom Lauftreff Schweich (1:25:56) als bester Teilnehmerin aus der Region Trier. Exakt zwei Minuten hinter der 39-Jährigen belegte die aus Trier stammende Pia von Keutz (PWC) den sechsten Platz. Den Zweikampf mit dem bisherigen Streckenrekordler Bellor Yator nutzte Daniel Komen, um mit 1:12:57 Stunden einen neuen Streckenrekord. Spätestens im Schlussanstieg aus der Innenstadt zurück auf den Kirchberg konnte sich der Kenianer von seinem Landsmann (2:14:52) entscheidend absetzen. Schnellste Frau war in 2:42:34 Stunden die Äthiopierin Belaynesh Yigezu. Hände abklatschen, anfeuern lassen und jubeln im Konfettiregen Yvonne Jungblut vom Lauftreff Schweich (Startnummer F7021) schafft es begleitet von ihrem Lebensgefährten Dirk Engel (9093) zum dritten Mal in Folge auf einen Podestplatz beim Halbmarathon. TV-Foto: Holger Teusch Foto: Holger Teusch (teu), Holger Teusch ("TV-Upload Teusch"

6 Zwar stand Yvonne Jungblut schon zweimal auf dem Halbmarathon-Podest, der dritte Platz am Samstagabend war für die 39-Jährige vom LT Schweich nach langer Verletzung aber ein besonders wichtiger. Luxemburg. Die Sonne setzte sich beim ING Night Marathon Luxembourg am Ende gegen die Wolken durch. Und beim Vergleich der besten Starterinnen aus der Region Trier im Großherzogtum hatte Yvonne Jungblut, die auf trockenes Wetter gehofft hatte, die Nase klar vor Pia von Keutz. Diese hätte auch nichts gegen etwas Regen während des Rennens gehabt. Im Trockenen lief die 23 Jahre alte Triererin als Sechsplatzierte trotz persönlicher Bestzeit von 1:27:56 Stunden exakt zwei Minuten nach Jungblut in die Luxemburger Messehallen. Jungblut atmete nach dem Regenschauer aber nicht nur auf, weil sie nicht gerne über nassen Asphalt läuft. "Bei Regen wäre wohl auch in der Stadt weniger los gewesen", glaubt die 39-Jährige. Doch so wurde die Luxemburger Innenstadt für die Läufer am Samstagabend wieder zum Hexenkessel. "Auf dem ersten und letzten Stück ist nicht so viel los, aber in der Innenstadt ist es gigantisch. Ich habe keine Ahnung, wie die das machen, aber Luxemburg ist beim Marathon im Ausnahmezustand. Darin sind die Luxemburger Meister", sagt Jungblut. Obwohl sie um einen Podestplatz lief, sog sie die Atmosphäre in sich auf: "Bei den Passagen, auf denen es extrem voll ist, muss ich immer aufpassen, dass ich nicht zu schnell werde." Sie lässt es sich aber auch nicht nehmen, Hände abzuklatschen. "Wenn sich einem zehn Kinderhände entgegen strecken, da muss man einfach abklatschen." Zum dritten Mal in Folge war Jungblut unter den schnellsten drei Halbmarathonläuferinnen. Diesmal zusammen mit Lisa Hahner und der dreimaligen Gewinnerin Louiza Belhadad aus Frankreich. Dass sich die Erfüllung ihres Traums, einmal in Luxemburg zu gewinnen, aufschieben würde, wusste sie schon vor dem Start. "Ich musste ein bisschen aufpassen, dass ich die Motivation nicht verliere", gesteht Jungblut. Luxemburg als großes Ziel Aber das Ziel behält die Bankkauffrau im Auge. Die 21,1 Kilometer durch Luxemburg waren für sie auch immer der Fixpunkt während ihrer langwierigen Achillessehnenverletzung, die zweimal wieder aufbrach. Seit Oktober 2014 plagten Jungblut immer wieder Schmerzen. Wochenlang hielt sie sich mit Aquajogging, Spinning und Rennradfahren fit. Geduld war gefragt, gerade wenn Lebensgefährte Dirk Engel zum Training des LT Schweich aufbrach, sie aber die Füße ruhig halten musste. Aber die ehemalige westdeutsche Halbmarathonmeisterin wusste: In Luxemburg noch einmal im Konfettiregen auf dem Siegerpodest stehen, das will sie. "Wäre ich Vierte geworden, hätte ich mich geärgert", erzählt Jungblut.

7 Zusammenfassung aus Sicht des LT Schweich Das war 2015 Yvonne Jungblut wurde zweite bei den Frauen Mal sehen ob das 2016 auch wieder klappt. Aber dazu später.

8 Bei angemeldeten Startern, avisierten Zuschauern und Geschäftsöffnungszeiten bis 18:00 Uhr war ein frühes Eintreffen in Luxemburg Pflicht. Ein Parkplatz musste ja auch noch her. Auf der Fahrt ereignete sich schon das, was die Wetterprognosen vorhergesagt hatten. Ein ergiebiger Regenschauer mit Gewitter. Vorteil, die tagsüber schwülwarme Luft wurde etwas abgekühlt. Nachdem man sich auf dem Gelände etwas zurechtgefunden hat, noch ein wenig auf der Messe gewühlt hat, Kleiderbeutel abgegeben hat, ging es erstmal auf einen Blick in den Zielbereich wo alles nachher enden soll. Schnell fanden sich auch alle Schweicher Läufer. Das Rot fällt eben auf. Der Regen hörte auf, und so stand einem trockenen Einlaufen nichts mehr im Weg, denn es hieß frühzeitig die Startposition einzunehmen. Und wen trifft man beim Einlaufen: Die Hahner Twins. Und tatsächlich wurden unsere Twins

9 direkt von ihnen angesprochen. Andrea und Vera waren super happy. Leider hatten sie kein Handy für ein Foto dabei. Trotzdem hat die Begegnung beflügelt, am Ende sollte für Vera eine neue PB herausspringen. Jetzt auf zum Start. Pünktlich um 19:00 Uhr erfolgte der Start. Alle, d.h. Marathon u. Halbmarathonläufer wurden gleichzeitig auf die Strecke geschickt. Da nicht alle

10 ganz vorne stehen konnten, dauerte es knapp 8 min. bis das eigentliche Laufen begann.

11 Ein Teil der Roten versuchte ein gleichmäßiges hohes Tempo (4er Schnitt) anzulaufen. Mit dabei waren Yvonne Jungblut, Dirk Engel, Mike Thull u. Michael Reinhold. Sieht aus wie die rote Wand. Als die Läufer die Innenstadt erreichten, wurden sie durch eine gewaltige Zuschauerkulisse empfangen. Hier musste man aufpassen, dass man nicht dem heftigen Anfeuerungsrufen zum Opfer fiel und somit zu viel Körner verbrauchte. Die Menschen trieben einen durch die Gassen. Ständiges Abklatschen war gefragt, was natürlich auch Spaß machte. Alle kleinen und großen Zuschauer waren ebenfalls begeistert.

12 Und jetzt fing der Halbmarathon erst richtig an. Ab Kilometer 16, Stadtauswärts Richtung Ziel, ging es nur noch bergauf. Hier mussten auch Mike Thull und Michael Reinhold etwas abreisen lassen. Unser Trainer konnte Yvonne noch ein wenig begleiten, bis auch er zurück fiel. Den Rest der Strecke musste Yvonne nun alleine bewältigen.

13 Und dann ist es so weit. Zieleinlauf in die Expo Halle. Eine super Stimmung holt die letzten Sekunden aus einem heraus und somit wird Yonne drittschnellste Frau hinter Lisa Hahna und der Französin Louiza Belhadad. Das ist der dritte Podiumsplatz in drei aufeinanderfolgenden Jahren. Unser Trainer folgte in einem Abstand von knapp über einer Minute und erreichte damit ein super Ergebnis. Ein Duell lieferten sich zum Schluss noch Michael Reinhold und Jürgen Mangrich. Nur eine Sekunde trennten die beiden. Am Ende sind es 6424 Läuferinnen u. Läufer die die Halbmarathonstrecke bewältigt haben.

14

15 Es gab aber nicht nur Halbmarathonläufer auf der Strecke. Julia Sterk und Christoph Fritsche liefen die 42,195 KM. Leider gibt es keine weiteren Bilder von der Strecke, aber es ist schon eine super Leistung diese Distanz in Luxemburg zu bewältigen. Christoph erreichte den 2. Platz in seiner AK und wurde viertschnellster deutscher Läufer. Herzlichen Glückwunsch und gute Erholung. Auf der Seite von RTL findet ihr noch eine schöne Videozusammenfassung vom gesamten Lauf.

16 Ergebnisliste des LT Schweich auf der Halbmarathonstrecke Gesamt KLasse Name Vorname Verein KLasse StartNr Zeit 3 2 Jungblut Yvonne LT Schweich W : Engel Dirk DEKA Bank M :27: Thull Mike LT Schweich M : Reinhold Michael LT Schweich M : Mangrich Jürgen LT Schweich M :33: Wolsfeld Vera LT Schweich W :44.49 (PB) Wolsfeld Andrea LT Schweich W : Vogel Harald LT Schweich M :50.06 Ergebnisliste des LT Schweich auf der Marathonstrecke Gesamt KLasse Name Vorname Verein KLasse StartNr Zeit 54 2 Fritsch Christoph DEKA Bank M : Sterk Julia LT Schweich W :52.49

17