Zeugen aus der Todeszone

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1 dtv Taschenbücher Zeugen aus der Todeszone Das jüdische Sonderkommando in Auschwitz von Eric Friedler, Andreas Kilian, Barbara Siebert 1. Auflage Zeugen aus der Todeszone Friedler / Kilian / Siebert schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG Thematische Gliederung: Deutsche Geschichte: Holocaust dtv München 2005 Verlag C.H. Beck im Internet: ISBN

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3 Hunderttausende wurden in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet. In Gang halten mussten diese Todesfabrik hilflose Arbeitssklaven die jüdischen Häftlinge des Sonderkommandos. Die SS zwang sie, die Opfer in den Auskleideräumen zu erwarten, ihnen zu helfen, damit alles schnell und reibungslos ging. Sie mussten nach der Vergasung die Leichen verbrennen, ihnen zuvor die Haare abschneiden und die Goldplomben ausbrechen. Kleider, Geld, Schmuck, Haar, Zahngold ja, sogar die Asche der Toten brachten dem NS-Staat und seinen Schergen Gewinn. Nur sehr wenige dieser Augenzeugen des Massenmordes überlebten. Den Autoren ist es gelungen, einige von ihnen zu bewegen, über ihre grauenvollen Erlebnisse zu sprechen. Diese Interviews sind Grundlage des Buches, das zudem viele weitere Zeugnisse und die neuesten Forschungsergebnisse einbezieht und so erstmals die Abwicklung des Massenmordes genau darstellt. Eric Friedler, geboren 1971 in Sydney, ist Journalist und Redakteur in der Abteilung Kultur des NDR Fernsehens. Barbara Siebert, geboren 1964, ist freie Journalistin und Autorin für Fernsehen und Rundfunk der ARD. Andreas Kilian, geboren 1974, war als Historiker, Journalist und PR-Berater tätig und ist heute Leiter eines Fachverlags. Er gründete das Internetportal sonderkommando-studien.de.

4 Eric Friedler, Barbara Siebert und Andreas Kilian Zeugen aus der Todeszone Das jüdische Sonderkommando in Auschwitz Deutscher Taschenbuch Verlag

5 In die Tabellen am Ende des Bandes wurden für diese Taschenbuchausgabe die neuesten Forschungsergebnisse eingearbeitet. Dieses Buch ist Samek Samuel Friedler gewidmet ( ), unserem Freund und Ratgeber, der dieses Buch inspirierte, seine Fertigstellung aber leider nicht mehr erleben konnte. Ungekürzte, aktualisierte Ausgabe Januar Auflage Februar 2008 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co.KG, München zu Klampen Verlag GbR, Lüneburg Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, Garbsen Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Sämtliche, auch auszugsweise Verwertungen bleiben vorbehalten. Umschlagkonzept: Balk & Brumshagen Umschlagfotos: picture-alliance/akg-images (Hintergrund), die Porträtfotos wurden größtenteils aus Privatbesitz zur Verfügung gestellt und zeigen von links nach rechts: Jehoshua Rosenblum, Leon Cohen, Samuel Hejblum, Henryk Mandelbaum, Gabriel Malinski, Salem Gradowski Satz: Druckerei C. H. Beck (nach einer Vorlage von Claussen & Bosse, Leck) Druck und Bindung: Druckerei C. H. Beck, Nördlingen Gedruckt auf säurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN

6 Inhalt Entwicklung und Struktur des Konzentrationslagers Auschwitz 7 Das»Krematoriums-Kommando«und seine Vorgeschichte 19 Die»Erfindung«des Massenmords mit Zyklon B 19 Die totale Ausbeutung und Verwertung der Opfer 34 Das Krematoriums-Kommando im Stammlager Auschwitz 40 Die ersten jüdischen Sonderkommandos in Birkenau 63 Massenmord in Bauernhäusern: Die provisorischen Gaskammern Bunker 1 und 2 63 Jüdische Häftlingskommandos im Arbeitseinsatz bei den Vergasungsbunkern 76 Das Sonderkommando an den Scheiterhaufen von Birkenau 87 Aufstellung des zweiten Sonderkommandos und sein Einsatz bei den Bunkern bis Mai Das jüdische Sonderkommando in den Krematorien von Auschwitz-Birkenau 105 Mordfabrik. Die vier Krematorien in Auschwitz-Birkenau 105 Organisation und Lebensbedingungen des Sonderkommandos bis Mai Vor den Augen des Sonderkommandos: Der Weg der Opfer in die Gaskammern der Krematorien 145 Rauch und Asche: Das Sonderkommando an den Öfen der Krematorien 170 Die Vernichtung der ungarischen Juden in Birkenau 182

7 Verzweiflung, Apathie, Auflehnung: Überleben im Sonderkommando 195 Widerstand und Revolte in der Todeszone 223 Die Widerstandsgruppe im Sonderkommando und ihre Kontakte mit der»kampfgruppe Auschwitz«223 Erfolgreiche Aktionen und gescheiterte Hoffnungen die Arbeit der Widerstandsgruppe im Sonderkommando 238 Der Aufstand des Sonderkommandos 258 Die Auflösung des Lagers und das Schicksal der letzten Sonderkommando-Häftlinge 283 Die Auflösung des Lagers 283 Das Lager nach der Evakuierung der Häftlinge 300 Todesmarsch und Befreiung der Überlebenden des Sonderkommandos 301 Das Schicksal der Überlebenden des Sonderkommandos nach Epilog 313 Überlebt, aber nicht gerettet: Das Leben ehemaliger Sonderkommando-Häftlinge nach »Etwas von ihm ist für immer im Lager geblieben«315»das Lager hat ihn vergiftet bis ins Mark«322 Anhang Anmerkungen 331 Verzeichnis der Sonderkommando- und Krematoriums- Kommando-Häftlinge 371 Verzeichnis der bei den Krematoriums-, Vergasungsund Verbrennungsanlagen eingesetzten SS-Angehörigen 392 Literaturverzeichnis 397 Bildnachweis 404 Danksagung 405 Namenregister 407 Karte KL Auschwitz II (Birkenau) 414

8 Entwicklung und Struktur des Konzentrationslagers Auschwitz Im Zentrum dieses Buches steht das jüdische Sonderkommando des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Zwischen 1942 und 1945 teilte die SS dieser speziellen Häftlingsgruppe insgesamt über 2100 Männer zu, von denen etwa 100 ihre Leidenszeit in Auschwitz überlebten. Die Lagerleitung isolierte das Sonderkommando und unterband so weit wie möglich jeden Kontakt zwischen dieser Gruppe und den anderen Häftlingen des Lagers. Daher nahmen die meisten Gefangenen in Auschwitz das Sonderkommando wenn überhaupt nur aus der Ferne wahr, wodurch sich rasch Gerüchte bildeten. Sie führten dazu, dass diese isolierte Gruppe aus Sicht der allermeisten Häftlinge mit einer Aura von unfassbarem Schrecken und totaler Verzweiflung umgeben war. In einem Bericht, den ein ehemaliger Häftling über das Lager verfasste, heißt es über das Sonderkommando:»Sie waren immer dreckig, ganz verwahrlost, waren ganz verwildert und ungemein brutal und rücksichtslos.«1 Lucie Adelsberger, eine Überlebende von Auschwitz, erinnerte sich an den Anblick des Sonderkommandos mit den Worten:»Das waren keine menschlichen Antlitze mehr, sondern verzerrte, irre Gesichter.«2 Solche Einzelwahrnehmungen und zahllose im Lager kursierende Gerüchte führten zu einer Dämonisierung des Sonderkommandos. Viele Häftlinge in Auschwitz waren davon überzeugt, dass in diesem Kommando verbrecherische Kreaturen im Einsatz waren, die für Privilegien wie bessere Nahrung und Kleidung bereit waren, an der Vernichtung hunderttausender Menschen mitzuwirken. Zum Teil besteht dieses negative Bild der Sonderkommando-Häftlinge bis heute. Tat- 7

9 sächlich jedoch ist es weit von der Wahrheit entfernt. Die Häftlinge des Sonderkommandos waren selbst hilflose Opfer, die von der SS zur grauenhaftesten Tätigkeit verdammt wurden, die es in Auschwitz gab: Als Arbeitssklaven mussten sie mit ihrer Körperkraft dazu beitragen, dass in den Vernichtungsanlagen der Massenmord an Männern, Frauen und Kindern effektiv und rationell ablief. Die SS mordete, doch alle Arbeiten, die mit der vollständigen Beseitigung der Leichen verbunden waren, mussten die Häftlinge des Sonderkommandos ausführen. Darüber hinaus gehörte zu ihren Aufgaben, die zum Tode bestimmten Menschen vor den Gaskammern zu empfangen und ihnen beim Auskleiden behilflich zu sein. Die Entwicklung und Geschichte dieser spezifischen Häftlingsgruppe, die in Auschwitz im Jahr 1942 begann und mit der Befreiung des Lagers im Januar 1945 endete, spiegelt damit auch die schrittweise Perfektionierung des Massenmords an den europäischen Juden wider. Der Massenmord fand nicht nur in Auschwitz, sondern auch an zahlreichen anderen Orten statt. Allerdings erreichte die Dimension der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie gerade in diesem Lager ein unfassbares Ausmaß. Das war nur möglich, weil die Täter im Rahmen einer Schritt für Schritt ablaufenden Perfektionierung das Schema arbeitsteilig strukturierter Industrieprozesse auf die Ermordung tausender Menschen übertrugen. Schauplatz des industrialisierten Massenmords war die Todeszone des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Diese Zone, in der die meisten in diesem Buch geschilderten Abläufe und Ereignisse stattfanden, war ein klar umrissenes Gelände innerhalb des gesamten riesigen Lagerkomplexes, der sich Ende 1943 aus dem Stammlager Auschwitz I, dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (Auschwitz II), dem Konzentrationslager Buna-Monowitz (ab Dezember 1943 Hauptlager Auschwitz III) und den insgesamt 46 zugehörigen Nebenlagern zusammensetzte. Die Todeszone war Bestandteil des Lagers Auschwitz-Birkenau, ihre Grenzen lassen sich klar definieren. Da die SS bestrebt war, das Gelände, auf dem der Massenmord stattfand, so weit wie möglich vom Häftlingslager zu isolieren, erhielten nur wenige Häftlinge und SS- Angehörige Zutritt zur Todeszone. Offiziell war die Geheimhaltung 8

10 der genauen Abläufe in der Todesfabrik ein zentraler Faktor innerhalb des SS-Apparats. Tatsächlich jedoch wussten sowohl viele SS- Angehörige, die im Lagerkomplex Auschwitz eingesetzt waren, als auch die Mehrheit der Häftlinge des Lagers sehr genau, dass die Todeszone in Birkenau ein Schauplatz des systematischen Massenmordes war. Vergleicht man den Lagerkomplex Auschwitz mit einem Universum, so bildete das Areal, in dem sich die Vernichtungsanlagen befanden, das schwarze Zentrum, um das alle Untereinheiten kreisten. So lässt sich wohl unter anderem auch erklären, dass sich nach dem Krieg allein das Wort»Auschwitz«geradezu zum Synonym für den nationalsozialistischen Massenmord entwickelte. Das»Todesuniversum«von Auschwitz war allerdings Teil eines wesentlich größeren Vernichtungs- und Terrorapparats, dessen Anfänge bis in den März 1933 zurückreichen, als in Dachau bei München das erste Konzentrationslager unter Leitung der SS eingerichtet wurde. Dachau wurde zum Modell für alle weiteren nationalsozialistischen Konzentrations-Hauptlager. 3 Von 1936 bis Kriegsbeginn richtete die SS fünf weitere Lager nach dem Dachauer Vorbild ein Sachsenhausen, Buchenwald, Flossenbürg, Mauthausen und Ravensbrück, in die Tau- sende von Menschen als so genannte Schutzhäftlinge eingewiesen wurden. Ursprünglich gestattete das juristische Instrument der Schutzhaft den Behörden, Personen für 48 Stunden ohne richterliche Verfügung festzuhalten. Die Nationalsozialisten setzten die zeitliche Beschränkung für die Verhängung von Schutzhaft außer Kraft und schufen so die Möglichkeit, jeden beliebigen Bürger ohne richterliche Überprüfung zu inhaftieren und für unbegrenzte Zeit in ein Konzentrationslager einzuliefern. Das Recht zur Verhängung von Schutzhaft lag ausschließlich in der Hand der Geheimen Staatspolizei (Gestapo). 4 Alle Lager der SS waren seit 1935/36 nach dem gleichen, erstmals in Dachau erprobten Schema aufgebaut, das sich in folgende Bereiche gliederte: Kommandantur: Dieser Abteilung stand der Lagerkommandant vor, der an der Spitze der SS-Hierarchie innerhalb des Lagers stand. Leiter der Kommandantur war der Adjutant des Lagerkommandanten. 9

11 Politische Abteilung: Diese Abteilung war in bestimmten Bereichen von den Weisungen der Kommandantur unabhängig und unterstand direkt der Gestapo bzw. dem Reichssicherheitshauptamt in Berlin. Die SS-Angehörigen der Politischen Abteilung waren für die Registrierung aller Schutzhäftlinge zuständig und führten eine Nummern- oder Zugangskartei, in der die Nummern aller im jeweiligen Lager inhaftierten Häftlinge verzeichnet waren. Darüber hinaus fielen in den Aufgabenbereich der Politischen Abteilung polizeiliche Vernehmungen von Häftlinge und die innere Sicherheit des Lagers. Schutzhaftlagerführung: Diese Abteilung regelte den Tagesablauf der Häftlinge und war für die Durchsetzung der Lagerordnung zuständig. Ordnung, Disziplin und Sauberkeit das waren die obersten Maßstäbe der Schutzhaftlagerführung. Zur Ordnung gehörte zum Beispiel, dass jeder Tag für die Häftlinge mit dem so genannten Zählappell begann und endete. Bei diesen oft stundenlang andauernden Appellen mussten sich die Häftlinge in Reih und Glied aufstellen, bis die Gesamtzahl aller Gefangenen feststand. Leiter der Abteilung war der 1. Schutzhaftlagerführer, der den Kommandanten in Abwesenheit vertrat. Dem Schutzhaftlagerführer unterstanden alle SS-Angehörigen, die direkt bei der Bewachung der Häftlinge eingesetzt waren. Diese SS-Angehörigen gehörten zur inneren Wachtruppe des Lagers und nur sie waren im Unterschied zu den Angehörigen der äußeren Wachtruppe berechtigt, das»schutzhaftlager«zu betreten. Mit dem Begriff»Schutzhaftlager«kennzeichnete man in allen Konzentrationslagern den eingezäunten Bereich, in dem die Häftlinge untergebracht waren. Die Verwaltungsgebäude und die Unterkünfte der Wachmannschaften lagen immer außerhalb dieses Bereichs. Verwaltung: Diese Abteilung organisierte sowohl für die Häftlinge, als auch für die SS die Unterbringung, Verpflegung und Bekleidung. Darüber hinaus fielen alle lagereigenen Werkstätten und das Einsammeln, Sortieren und Inventarisieren des Eigentums der Häftlinge bzw. der im Lager ermordeten Opfer in den Aufgabenbereich dieser Abteilung. 10

12 Lagerarzt: In dieser Abteilung war das medizinische Personal eines Konzentrationslagers zusammengefasst. 5 Mit Beginn des Krieges wurde das System der Konzentrationslager auf die besetzten Gebiete ausgeweitet. So entstanden unter anderem in Polen die Lager Auschwitz (1940), Groß-Rosen (1940) und Majdanek (1941). Auch die Zahl der Gefangenen stieg sprunghaft an: Im August 1939 waren Menschen in Konzentrationslagern inhaftiert, im Frühjahr 1942 lag die Zahl schon bei etwa Menschen. 6 In der Anfangsphase der nationalsozialistischen Herrschaft wurden vornehmlich politische Gegner der neuen Machthaber wie Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter in Schutzhaft genommen. Diese Menschen kehrten meist nach einiger Zeit körperlich und seelisch gebrochen nach Hause zurück. Die Inhaftierung von Oppositionellen gehörte ebenso zum Kalkül der nationalsozialistischen Politik wie die Entlassung dieser Opfer nach einem willkürlich bestimmten Zeitraum. Die Berichte der Rückkehrer über die schrecklichen Zustände in den Konzentrationslagern lösten in der Bevölkerung Ängste aus und dienten so als Terrorinstrument, welches jede Form des Widerstandes von vornherein im Keim ersticken sollte. Juden bildeten in der ersten Phase der Entwicklung der Konzentrationslager unter den Häftlingen nur einen geringen Prozentsatz. Zumeist waren sie als Angehörige verbotener politischer Organisationen in Schutzhaft und nicht aufgrund ihrer Herkunft. Im Zuge der Expansion des Konzentrationslagersystems wurden ab etwa 1936 auch so genannte Volksschädlinge inhaftiert. Dazu konnte jeder zählen, der aus Sicht der SS nicht der Norm entsprach. Kategorisiert wurden diese Häftlinge von der SS unter anderem als Arbeitsscheue, Asoziale, Berufsverbrecher, Zigeuner oder Homosexuelle. Im Zuge der durch den Reichsführer-SS Heinrich Himmler im Jahr 1938 befohlenen so genannten Asozialen-Razzien waren etwa ein Drittel der Inhaftierten jüdischer Herkunft. Darüber hinaus befahl Reinhard Heydrich, der Chef der Gestapo, alle vorbestraften Juden in das Lager Buchenwald einzuweisen. Damit stieg der prozentuale Anteil der Juden unter den Schutzhäftlingen auf etwa 15 bis 20 Prozent. Nach 11

13 der Pogromnacht am 9. November 1938 wurden zusätzlich Juden in die Konzentrationslager eingeliefert. 7 Bis 1939 dienten die Konzentrationslager vorwiegend innenpolitischen Zwecken. Doch zunehmend wurden bei Errichtung und Ausbau der Lager wirtschaftliche Gesichtspunkte berücksichtigt. Die totale Ausnutzung der Arbeitskraft der Häftlinge durch ihren Einsatz in den unterschiedlichsten Produktionszweigen und Industriebetrieben entwickelte sich zu einem der wichtigsten Teilbereiche des Lagersystems. Das spiegelte sich auch in einer verwaltungstechnischen Maßnahme wider. Den oben aufgelisteten fünf Abteilungen wurde Anfang der vierziger Jahre die Abteilung»Arbeitseinsatz«hinzugefügt, an deren Spitze jeweils ein so genannter Arbeitseinsatzführer stand. 8 Diese Abteilung war für die gesamte Organisation des Arbeitseinsatzes der Häftlinge in einem Konzentrationslager zuständig, wozu unter anderem auch die Vermietung der Gefangenen an Industriebetriebe gehörte. Laut Schätzungen erwirtschaftete die SS durch dieses Geschäft mit der Sklavenarbeit in allen Konzentrationslagern insgesamt pro Monat durchschnittlich 50 Millionen Reichsmark. 9 Neben dem größtmöglichen Profit war die so genannte»vernichtung durch Arbeit«von Beginn an ein weiteres Ziel des Arbeitseinsatzes der Häftlinge. Der Anteil der jüdischen Häftlinge in den Konzentrationslagern stieg zwar kontinuierlich an, doch die systematische Massenvernichtung der Juden, die kurz nach dem Einmarsch der Wehrmacht am 22. Juni 1941 in die Sowjetunion vermutlich zwischen Ende Juli und Mitte August 1941 begann, fand in der Anfangsphase der so genannten»endlösung der Judenfrage«noch nicht in den Lagern statt. In den besetzten Gebieten der Sowjetunion ermordeten im Sommer und Herbst 1941 mobile Einsatzgruppen, die sich zumeist aus Angehörigen der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes zusammensetzten, hunderttausende Juden. Die blutigen Massaker der Einsatzgruppen fanden an ständig wechselnden Schauplätzen oft in Waldgebieten außerhalb der Städte statt. Den Höhepunkt dieser Mordaktionen bildete am 29. und 30. September 1941 die Ermordung von über Juden in der Schlucht von Babi Yar. Wenn Mordaktionen, die mehrere Tage dauern konnten, durchgeführt worden waren, mussten die 12

14 Opfer der Einsatzgruppen von jüdischen Zwangsarbeitern oder sowjetischen Kriegsgefangenen in Massengräbern verscharrt werden. 10 Die Mordaktionen an ständig wechselnden Orten waren allerdings aus nationalsozialistischer Sicht nicht effektiv genug, darüber hinaus ließen sich die blutigen Massaker nicht heimlich durchführen. Daher eröffnete man im Dezember 1941 in Chelmno, im dem Deutschen Reich angegliederten und zuvor polnischen Warthegau, das erste Vernichtungslager, dessen einziger Zweck in der Ermordung der Juden bestand. Im Jahr 1942 entstanden im Rahmen der»aktion Reinhard«drei weitere reine Vernichtungslager: Belzec, Sobibor und Treblinka. In diesen Lagern ermordete die SS hunderttausende jüdische Männer, Frauen und Kinder mit Gas. 11 Das Konzentrationslager Auschwitz, das im Mai 1940 auf Befehl des Reichsführers-SS Heinrich Himmler errichtet wurde, war in der Anfangsphase seiner Entwicklung lediglich als Durchgangslager konzipiert. Tatsächlich war es Teil des umfassenden Unterdrückungsapparates, den die Nationalsozialisten im besetzten Polen errichteten, um rücksichtslos gegen alle Personen vorzugehen, von denen potentieller Widerstand gegen die deutschen Machthaber ausgehen könnte. Ziel war, die gesamte polnische Führungsschicht in Konzentrationslager einzuweisen, wo sie zugrunde gehen sollte. 12 Im Dienst dieser Zielsetzung wurde ursprünglich auch das Konzentrationslager Auschwitz in der Vorstadt der ostoberschlesischen Kleinstadt Oswiecim (Auschwitz) errichtet. Diese Region wurde nach der Besetzung Polens im Jahr 1939 dem Deutschen Reich angeschlossen. Das Gelände des zukünftigen Lagers befand sich im Mündungsdreieck der Flüsse Sola und Weichsel und war aus Sicht der SS für die Errichtung eines Konzentrationslagers besonders geeignet, da dort zum einen ein Kasernenkomplex bestand, der für die Häftlingsunterkünfte ausgebaut werden konnte, zum anderen ein Eisenbahnverkehrsknotenpunkt in unmittelbarer Nähe lag. Die Flüsse bildeten zusätzlich eine natürliche Grenze des Geländes und erleichterten eine sicherheitspolizeiliche Absperrung von der Umgebung. 13 Unmittelbar nach Himmlers Entscheidung, das Konzentrationslager Auschwitz zu errichten, mussten 300 Juden aus Oswiecim mit den zur Errichtung des Lagers notwendigen Vorarbeiten beginnen. 13

15 Zum ersten Kommandanten des neuen Lagers wurde am 4. Mai 1940 SS-Hauptsturmführer Rudolf Höß ernannt. Höß, der schon im November 1922 der NSDAP beigetreten war und seit September 1933 der SS angehörte, hatte seine Karriere im Lagersystem der SS 1936 in Dachau begonnen wurde er in das Konzentrationslager Sachsenhausen versetzt, wo er ab 1939 die Führungsposition des Schutzhaftlagerführers inne hatte. Seine Beförderung zum Kommandanten eines Konzentrationslagers war der nächste, folgerichtige Schritt seiner Karriere. 14 Am 20. Mai 1940 trafen die ersten 30 Häftlinge ein. Es handelte sich um deutsche Kriminelle, die von der SS dazu bestimmt waren, innerhalb der Gefangenenhierarchie als so genannte Funktionshäftlinge Führungsaufgaben zu übernehmen. Ab Juni 1940 trafen regelmäßig Gefangenentransporte in Auschwitz ein, die vorläufig aus polnischen»politischen«häftlingen bestanden. Die polnische Bevölkerung, die in einem Umkreis von etwa 5 Kilometern um Auschwitz lebte, wurde nach und nach aus dem»interessengebiet des Lagers«, das insgesamt ungefähr vierzig Quadratkilometer umfasste, vertrieben. Das Interessengebiet bildete einen eigenen Amtsbezirk, dem als Bezirkskommissar und Standortältester der Lagerkommandant vorstand. Innerhalb des Gebietes entstanden unter anderem eine landwirtschaftliche Versuchsstation mit angeschlossenen Laboratorien, eine Pflanzenzuchtstation sowie Vieh-, Geflügel- und Fischzuchtbetriebe. In all diesen landwirtschaftlichen Einrichtungen mussten Häftlinge arbeiten. Ende September 1941 befahl der Reichsführer-SS Heinrich Himmler die Errichtung eines zweiten Lagers in etwa drei Kilometern Entfernung vom Stammlager Auschwitz. 15 Dieser zweite Komplex erhielt später den Namen Auschwitz II-Birkenau. Himmler verfolgte mit der Errichtung dieses Lagers, für das anfänglich eine Belegung mit etwa Kriegsgefangenen vorgesehen war, das Ziel, möglichst viele Zwangsarbeiter in Oberschlesien zu konzentrieren, um mit ihrer Arbeitskraft die ehrgeizigen Ostsiedlungspläne der Nationalsozialisten zu realisieren. Hinter diesen Siedlungsplänen stand die Idee einer»germanisierung«des Ostens. Als Grundlage dieser»germanisierung«, zu der die Ver- 14

16 treibung der in dieser Region lebenden Polen gehörte, war der Aufbau eines Netzes von SS- und Polizeistützpunkten vorgesehen, von denen aus die neuen Ostgebiete beherrscht werden konnten. In Auschwitz-Birkenau sollten nach Himmlers Planungen erst einmal sowjetische Kriegsgefangene untergebracht werden, um sie von dort aus als Zwangsarbeiter bei der Erschließung der neuen Siedlungsgebiete einzusetzen. 16 Ab dem 7. Oktober 1941 musste der größte Teil von insgesamt Kriegsgefangenen, die man im Stammlager in abgesonderten Blöcken untergebracht hatte, das neue Lager aufbauen. Von diesen Männern, die unter extremen Bedingungen dahinvegetierten, starben bis Anfang März 1942 über Schließlich konnten nur noch 945 sowjetische Kriegsgefangene in die Baracken des neu errichteten Lagers Auschwitz-Birkenau überstellt werden. 17 Die Lager Auschwitz I und Auschwitz-Birkenau waren jeweils mit etwa 3 Meter hohen, elektrisch geladenen Stacheldrahtzäunen umgeben. An den äußersten Zäunen standen in regelmäßigen Abständen Wachtürme, die nach dem Abendappell von bewaffneten SS-Posten besetzt wurden. Diese Umzäunung wurde als»kleine Postenkette«bezeichnet. Entlang der Umzäunung von Auschwitz-Birkenau waren darüber hinaus Gräben angelegt, die eine weitere Sicherungsmaßnahme gegen Fluchtversuche bildeten. Tagsüber, wenn die meisten Häftlinge außerhalb des durch den Stacheldrahtzaun gesicherten Lagergeländes in Außenkommandos im Arbeitseinsatz waren, bezogen die SS-Männer der»großen Postenkette«ihre Positionen. Diese Postenkette erstreckte sich rund um das Sperrgebiet von Birkenau bis zum Fluss Sola. Um das Terrain besser kontrollieren zu können, hatte man auch auf der Linie der Großen Postenkette in Lagernähe in einem Abstand von jeweils etwa 200 Metern Wachtürme errichtet. Da das Reservoir an sowjetischen Kriegsgefangenen, die als Zwangsarbeiter für das Siedlungsprojekt der SS eingesetzt werden konnten, nicht mehr vorhanden war und auch keine weiteren Kriegsgefangenen in das Lager überstellt wurden, befahl Himmler im Januar 1942 die Einweisung von etwa jüdischen Männern und Frauen in die Konzentrationslager in den besetzten Gebieten. Als Sklavenarbeiter sollten sie die sowjetischen Kriegsgefangenen ersetzen und im 15

17 Dienste der Germanisierung des Ostens nach und nach der Vernichtung durch Arbeit anheim fallen. Im März 1942 traf dementsprechend der erste Eisenbahntransport mit 999 jüdischen Frauen und Mädchen aus der Slowakei in Auschwitz ein. Zusammen mit 999 nichtjüdischen weiblichen Häftlingen, die aus dem Konzentrationslager Ravensbrück überstellt worden waren, wies die Lagerleitung die Frauen zuerst im Stammlager in einen von den restlichen Häftlingsblocks abgetrennten Lagerabschnitt ein. Ab August 1942 internierte man alle weiblichen Gefangenen in dem neu errichteten und dem Männerlager gegenüberliegenden Frauenlager von Auschwitz-Birkenau. Allerdings traten die Projekte des Ostsiedlungsbaus beim Arbeitseinsatz der Häftlinge des Lagerkomplexes Auschwitz mehr und mehr in den Hintergrund. In den Jahren 1942 und 1943 war der größte Teil der in Auschwitz und Auschwitz-Birkenau inhaftierten Männer und Frauen in Arbeitskommandos eingesetzt, die dem Ausbau und der Erweiterung des Lagers selbst dienten. Darüber hinaus mussten die Häftlinge in den im Interessengebiet entstandenen landwirtschaftlichen Einrichtungen und in SS-eigenen Industriebetrieben arbeiten. Ab April 1941 profitierte auch die Privatwirtschaft von der Sklavenarbeit in Auschwitz darunter auch Unternehmen der Rüstungsindustrie. Die größte Firma, die sich unabhängig von der Existenz des Konzentrationslagers Auschwitz in unmittelbarer Nähe ansiedelte, war die IG Farbenindustrie AG. 18 In Monowitz errichtete das Unternehmen eine riesige, auf eine Milliarde Reichsmark veranschlagte Chemiefabrik als so genanntes Zwei-Sparten-Werk, in der künstlicher Kautschuk so genanntes Buna sowie synthetischer Treibstoff hergestellt werden sollten. Die Standortwahl wurde unter anderem dadurch bestimmt, dass in Auschwitz alle zur Produktion erforderlichen Rohstoffe (Steinkohle, Kalk, Steinsalz und Wasser) reichlich vorhanden waren. Neben dem Gelände des IG-Farben-Werks entstand Mitte 1942 das Nebenlager Buna-Monowitz, das ab 1943 unter der Bezeichnung Auschwitz III die dritte Sektion des Lagerkomplexes bildete. Das Lager Buna-Monowitz durchliefen von 1943 bis 1944 etwa Häftlinge, von denen schätzungsweise die Zwangsarbeit bei der IG Farben nicht überlebten. Wichtigster Grundstoff für die Buna-Pro- 16

18 duktion war Kohle, daher übernahm die IG Farben mehrere oberschlesische Kohlengruben in der Umgebung von Auschwitz, in denen ebenfalls etwa 6000 Häftlinge als Sklavenarbeiter eingesetzt wurden. 19 Der Lagerkomplex Auschwitz wurde allerdings ab Herbst 1941 in die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten einbezogen und sollte von da an zwei ursprünglich gegensätzliche Funktionen gleichzeitig erfüllen: Einerseits dienten Auschwitz I, Auschwitz-Birkenau, Auschwitz-Monowitz und die zahlreichen Nebenlager mit insgesamt bis zu Häftlingen seit 1943 als das größte Reservoir für Sklavenarbeiter unter den insgesamt bis zum Jahr 1945 etwa 2500 von der SS errichteten Konzentrations- und Arbeitslagern. Andererseits entwickelte sich Auschwitz-Birkenau mit dem Ausbau der Vernichtungskapazitäten im Sommer 1943 und nach dem Abbruch der Mordaktionen der»aktion Reinhard«zum größten und effizientesten Zentrum des Massenmords an den europäischen Juden. Als direkte Folge dieser Entscheidung entstand in Birkenau, im Zentrum der Todesfabrik, ein spezielles Arbeitskommando aus jüdischen Häftlingen: das Sonderkommando, dessen Entwicklung im Mittelpunkt der folgenden Kapitel steht. Die hier vorliegende, erste detaillierte Darstellung der Geschichte des Sonderkommandos konnte von den Autoren nur rekonstruiert werden, weil einige der Überlebenden dieses Kommandos nach dem Krieg über ihre Leidenszeit als Arbeitssklaven in den Vernichtungsanlagen in unterschiedlicher Form Zeugnis ablegten. Im Dienst der Wahrheit und nachfolgender Generationen nahmen sie die Qualen der Erinnerung auf sich und berichteten in Interviews, Büchern und Prozessaussagen über das, was sie als Augenzeugen in der Todeszone ertragen mussten. Einige der ehemaligen Sonderkommando-Häftlinge waren auch bereit, uns als Gesprächspartner zur Verfügung zu stehen. Ihnen aber auch ihren Angehörigen möchten wir an dieser Stelle noch einmal unseren Dank aussprechen. Ohne ihre Geduld, ihr freundliches Verständnis und ihre Ermutigung hätte dieses Projekt niemals realisiert werden können. 17

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20 Das»Krematoriums-Kommando«und seine Vorgeschichte Die»Erfindung«des Massenmords mit Zyklon B Im Herbst 1941 stand Rudolf Höß, der Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz vor einem aus seiner Sicht ausschließlich logistischen Problem. Sein Vorgesetzter, der Reichsführer-SS Heinrich Himmler, hatte ihn nach Berlin beordert und ihm in einem Vier- Augen-Gespräch eröffnet, dass Auschwitz eine besondere Rolle bei der so genannten»endlösung der Judenfrage«zu übernehmen habe. Juden aus allen Teilen Europas sollten in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort systematisch ermordet werden. Als Lagerkommandant erhielt Höß von Himmler in dem vertraulichen Gespräch den Auftrag, diesen Massenmord zu organisieren und durchzuführen. 1 Die ganze Angelegenheit sei eine»geheime Reichssache«und Höß dürfe zu niemandem über den Befehl zur»endlösung der Judenfrage«sprechen. Alle weiteren Anweisungen sollte er von Adolf Eichmann erhalten. 2 Eichmann leitete im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) in Berlin das Referat IV B 4, die Abteilung für»jüdische Angelegenheiten«, das so genannte Judenreferat. Damit steuerte Eichmann alle Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung in den durch Deutschland besetzten Ländern. Rudolf Höß stellte den Befehl, den er von Himmler persönlich erhalten hatte, keinen einzigen Augenblick in Frage. Nach der Unterredung mit dem Reichsführer-SS war er ohne Wenn und Aber bereit, alles zu tun, damit»sein Lager«zu einem der Zentren des Massenmords an den europäischen Juden werden konnte. In einem autobio- 19

21 graphischen, 1947 in polnischer Gefangenschaft verfassten Bericht, schildert er seine Haltung in dieser Frage:»Wohl war dieser Befehl etwas Ungewöhnliches, etwas Ungeheuerliches. Doch die Begründung ließ mir diesen Vernichtungsvorgang richtig erscheinen. Ich stellte damals keine Überlegungen an ich hatte den Befehl bekommen ich hatte ihn durchzuführen. Ob diese Massenvernichtung der Juden notwendig war oder nicht, darüber konnte ich mir kein Urteil erlauben, so weit konnte ich nicht sehen. Wenn der Führer selbst die Endlösung der Judenfrage befohlen hatte, gab es für einen alten Nationalsozialisten keine Überlegungen, noch weniger für einen SS-Führer. Führer befiehl, wir folgen war keinesfalls eine Phrase, kein Schlagwort für uns. Es war bitter ernst gemeint.«3 Doch wie sollte man hunderttausende Menschen töten Massenerschießungen der Juden, wie sie bisher häufig stattgefunden hatten, kamen dafür nicht in Frage. Über eines waren sich Höß und Eichmann von Anfang an einig: Nur Gas ermöglichte die schnelle Tötung vieler Menschen gleichzeitig. Im Massenmord mit Gas hatten die Nationalsozialisten auch schon erste Erfahrungen gesammelt. Seit 1939 lief in allen Heil- und Pflegeanstalten Deutschlands die»t4 Aktion«. Das Ziel des Programms war die Ermordung behinderter und psychisch kranker Menschen. Der Name der Aktion war abgeleitet von der Adresse Tiergartenstraße 4, wo die Zentrale, die für die Durchführung des Programms zuständig war, untergebracht war. Zwischen 1940 und 1941 wurden sechs Heilanstalten mit Gaskammern ausgestattet, die man erst als Inhalations- und später als Duschräume tarnte. Bis zum 1. September 1941 wurden etwa Menschen in diesen Gaskammern mit Kohlenmonoxid ermordet. 4 Kohlenmonoxid bzw. Auspuffgas wurde auch in den so genannten Gaswagen eingesetzt. Mit diesen zu Tötungsanlagen umgebauten Lastwagen, die man auch als»sonderwagen«(abgekürzt»s-wagen«) bezeichnete, experimentierte das Reichssicherheitshauptamt schon seit Ab Frühherbst 1941 wurden diese mobilen Mordeinheiten auf Veranlassung Himmlers gebaut. Der Reichsführer-SS wollte seinen Männern nicht länger die psychische Belastung der blutigen Massen- 20

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