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Arthur Kaufer
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Insbesondere an jungen Trieben und Blättern befinden sich Haare, die helfen, eine Efeu-Art richtig zu klassifizieren.

1 Hedera Newsletter der Deutschen Efeu-Gesellschaft Mikroskopische Untersuchung der Haarformen der Gattung Hedera Text und Bilder von Wilfried Engesser Wozu benötigt ein Efeuliebhaber eine Lupe oder ein Mikroskop. Die Antwort ist relativ einfach. Insbesondere an jungen Trieben und Blättern befinden sich Haare, die helfen, eine Efeu-Art richtig zu klassifizieren. Stark vereinfacht lässt sich sagen, dass es Efeu-Arten gibt, die sich durch weiße Sternhaare auszeichnen. Dazu zählt z.b. der in Europa verbreitete "Gewöhnliche Efeu" Hedera helix. Rötliche Schuppenhaare sind deutlich anders gestaltet und finden sich z.b. bei Hedera colchica. Gewisse Übergangsformen zwischen reinen Stern- und reinen Schuppenhaaren scheint es aber auch zu geben. So findet man etwa bei Hedera helix, bei Hedera iberica und bei Hedera hibernica neben den typischen Sternhaaren vereinzelt auch solche, die an Schuppenhaare erinnern. Lichtmikroskop mit aufgesetztem USB- Mikroskop Mikroskopiermaterialien: Objektträger(1), Deckglas (2), Rasierklinge (3), Pipette (4), Pinzette (5), Präpariernadel (6) Wie kann man nun vorgehen? Mit einer guten Lupe lassen sich die genannten Haarformen schon recht gut erkennen. Will man die Haarformen im Bild festhalten, muss man etwas mehr Aufwand treiben. Hier verwendet man eine konventionelle Stereolupe oder auch ein ganz normales Lichtmikroskop, bei dem das Okular entfernt werden kann. Anstelle des Okulars führt man in den Tubus das USB Mikroskop ein und verbindet dieses mit einem Computer oder Laptop. Wichtig ist, dass die Bilddarstellungssoftware des USB-Mikroskops auf dem Rechner installiert ist. Es gibt nun zwei Möglichkeiten in der Vorgehensweise: A) Bei einem Stereomikroskop kann man ein Efeublättchen oder eine Triebspitze einfach auf den Objektträger legen und diesen seinerseits auf dem Objekttisch des Stereomikroskops festklemmen und von oben beleuchten. Am besten ist hier Sonnenlicht geeignet. B) Mit einem Lichtmikroskop kann man hochaufgelöst einzelne Sternoder Schuppenhaare betrachten. Diese hat man zuvor mit einer Rasierklinge auf den Objektträger geschabt, mit einem Tropfen Wasser versehen und mit einem Deckglas abgedeckt. Für beide Varianten erscheint mir eine Färbungsmethode gut geeignet. Da die Haarzellen am wachsenden Spross und Blatt offenbar schon nach kurzer Zeit absterben (aber noch anhaften), sind sie innen hohl und saugen deshalb in kürzester Zeit Farbstofflösungen wie etwa Methylenblaulösung auf. Dadurch können die Haare sehr gut lokalisiert und ihrer Form nach untersucht werden. Seite 1 von 5

2015 Sternhaare von Hedera helix: Lichtmikroskop,

colchica: Lichtmikroskop, 160-fach, ungefärbt

Blattunterseite, Lichtmikroskop, 160-fach,

2 Hedera Newsletter der Deutschen Efeu-Gesellschaft Sternhaare von Hedera helix: Lichtmikroskop, 160-fach, ungefärbt Schuppenhaare von Hedera colchica: Lichtmikroskop, 160-fach, ungefärbt Sternhaare von Hedera helix: Aufsicht auf Blattunterseite, Lichtmikroskop, 160-fach, Methylenblaufärbung Schuppenhaare von Hedera colchica: Lichtmikroskop, 160-fach, Methylenblaufärbung Seite 2 von 5

gefärbt) intermediäre Formen erkennbar, die an

3 Der Blattstiel von Hedera helix. Die Sternhaare stehen relativ ungeordnet ab. Der Blattstiel von Hedera helix. Die Sternhaare stehen relativ ungeordnet ab. Blattunterseite Hedera hibernica. Neben Sternhaaren sind auch (etwas stärker gefärbt) intermediäre Formen erkennbar, die an Schuppenhaare erinnern. Blattstiel Hedera hibernica. Sternhaare liegen parallel und weitgehend an. Seite 3 von 5

helix 'Maple Leaf' gefunden und im Oktober 2000 dem Research Center der "Amerikanische Efeu-Gesellschaft" (AIS) zur Begutachtung vorgelegt.

4 Eine attraktive Sorte, welche mehr Beachtung finden sollte, ist Hedera helix 'Courage'. Der mehrfarbige Sport wurde von Emily Barbee, einer Mitarbeiterin der "Riverbend Nursery" aus Riner, Virginia, USA, an der grünlaubigen Sorte H. helix 'Maple Leaf' gefunden und im Oktober 2000 dem Research Center der "Amerikanische Efeu-Gesellschaft" (AIS) zur Begutachtung vorgelegt. Nach eingehender Prüfung entschloss sich die AIS, der Probe den Sortennamen 'Courage' zu geben. Die Pflanze erhielt von der AIS die Registrierungsnummer "AIS " und wird im Hedera helix 'Courage' Text und Bilder von Andreas Hönemann Pierot Classification System als Variegated Ivies (V) und Bird's Foot Ivies (BF) geführt, was bedeutet, dass das Blatt mehrfarbig und vogelfußähnlich ist. Die selbstverzweigende Pflanze bildet lange Ranken, der Internodienabstand beträgt 3 4 cm. Die 5-lappigen Blätter von 'Courage' erreichen in etwa ähnliche Ausmaße wie die der Herkunftspflanze 'Maple Leaf'. Sie sind 6-10 x 5-8 cm, unter Gewächshausbedingungen können sie auch wesentlich größer werden. Ein typisches Merkmal dieser Sorte sind die Seite 4 von 5

5-7 langen, schmalen, asymmetrischen, scharfen Zähne, welche unregelmäßig an den Seiten und Enden der Lappen zu finden sind. Diese Attribute sind wohl der "Mutterpflanze" 'Maple Leaf' zu verdanken.

Die im 45-90 Winkel stehenden, beiden Laterallappen sind etwas schmaler und meist halb so lang wie der Terminallappen, können aber auch die volle Länge von letzterem erreichen.

5 5-7 langen, schmalen, asymmetrischen, scharfen Zähne, welche unregelmäßig an den Seiten und Enden der Lappen zu finden sind. Diese Attribute sind wohl der "Mutterpflanze" 'Maple Leaf' zu verdanken. Der Terminallappen ist 4 mal so lang wie breit. Die im Winkel stehenden, beiden Laterallappen sind etwas schmaler und meist halb so lang wie der Terminallappen, können aber auch die volle Länge von letzterem erreichen. Auf Grund der großen Länge der Lappen und der Unregelmäßigkeit der Zähne sind die Blätter von 'Courage' verschiedenartig, leicht nach oben oder unten gekrümmt. Die Blattstiele sind sehr lang, in der Regel 1 bis 2 mal so lang wie die Blattspreite, bei einigen Blättern floriert der Stiel auf eine Länge von bis zu 10 cm. Der Neuaustrieb hat glänzende, leuchtend gelbe bis grüngelbe Blattränder, die Basallappen und Zähne sind oft goldfarben. In den Sommermonaten verringern sich die charakteristischen Zähne und Vorsprünge, ferner verbreitern sich die Lappen. Dies ist ein typisches Merkmal von vogelfußförmigen Sorten und kann auch an 'Asterisk' und 'Lalla Rookh' beobachtet werden. Ähnliche Sorten sind neben der Ausgangspflanze 'Maple Leaf' nur der schon erwähnte Efeu 'Asterisk'. Bei letzterem sind die Blätter kleiner, die Pflanze verfügt über eine viele filigranere Erscheinung. Außerdem sind bei 'Asterisk' die Zähne abgerundet oder kaum ausgebildet. 'Courage' eignet sich auf Grund seiner langen Ranken gut für große Ampelpflanzen. In mildem Klima sollte der Efeu auch zur Berankung von Wänden und Zäunen geeignet sein. Seite 5 von 5

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