Hallenweltmeisterschaften 2017 der Senioren in Daegu /Südkorea

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1 Hallenweltmeisterschaften 2017 der Senioren in Daegu /Südkorea Nach der Fußball WM 2002 und den Leichtathletikweltmeisterschaften 2011 war die 2,4 Mio-Stadt Daegu vom erneut Austragungsort einer internationalen Sportveranstaltung, den World Masters Athletic Championships Indoor WMACi Der südkoreanische Sportminister hatte bei der Eröffnung angekündigt, dass Daegu 2017 die herausragende Veranstaltung unter allen bisherigen Indoor Masters werden sollte. Ich kann den Vergleich für die anderen Austragungsorte nicht ziehen, aber viele Teilnehmer haben bestätigt: Daegu hat neben einer Vielzahl von architektonisch beeindruckenden Stadien für Fußball und Baseball auch eine phantastische, futuristisch aussehende Sporthalle, eine moderne Halle für Sprungund Stoßwettbewerbe und ein weiteres Leichtathletikstadion mit 6 Rundbahnen. Für die 4703 Aktiven gab es ein vielfältiges Rahmenprogramm mit täglichen Musik und Folkloredarbietungen, interessanten Präsentationen des Oriental Hospital of Daegu Haany University u.a. mit Akupunktur und Moxibustion, eine hilfsbereite Armada von 600 dauerhaft freundlichen und bemühten Helfern, 7 Shuttlebuslinien, die im 10 min-takt zwischen nahe gelegenen U- Bahnlinien, Bahnhof und Hotelkomplex pendelten, Restaurant, Cafeteria und landesübliche Straßenküchenstände an der Sporthalle, Tourismusexperten, die Ausflüge in die Umgebung organisierten und den internationalen Besuchern eine vielseitige Mischung aus Tradition und lebhafter moderner Großstadt vermitteln halfen. Von der LG Alsternord hatten sich 3 Aktive und ein Betreuer auf den ca km langen Weg gemacht: Heinz Keck ( M75) Ingeborg Thoma (W60) Christian Boysen (M75) Toni Thoma ( Betreuer) Ergebnisse am 1. und 2. Tag: Christian: 200m 34,30s Weit: 3,71 m (4. Platz) Heinz: 200m 32,20s Heinz qualifiziert für das Finale.

2 Ingeborg: Weit: 3,64 m (4.Platz) 200 m 36,34 s Hoch: 1,08 m ( 4.Platz) Zur Vorbereitung auf den Fünfkampf hatte sich Heinz Keck ( M75) vorsorglich bei zwei Einzelwettbewerben angemeldet. Hier gelang ihm um 9.30 Uhr das Kunststück mit 1,20m die Silbermedaille zu gewinnen. Nach einer kurzen Regenerationsphase stellte er sich nachmittags im Finale über 200m erneut im Stadion A bereit. Nach den Vorlaufergebnissen fehlten ihm 2 Zehntel zu einem Medaillenplatz. " Heinz, dein Start ist zwar nur mäßig, aber dann gib Körner, hol alles bis zur 2. Kurve heraus" lautete der gut gemeinte Rat seiner Vereinskameraden. Und Heinz tat wie ihm befohlen. Erst legte er einen mäßigen Start hin, dann entwickelte er bei größtem Krafteinsatz seine Maximalgeschwindigkeit und stürmte energisch durch die 2.Kurve ( Foto1), Foto1: Heinz auf Bahn 2 ( weißes Trikot) arbeitet sich in der 2. Kurve nach vorn

3 beim Beginn der Zielgeraden liegt er schon auf Platz 2 (Foto2). Auf den letzten 50 m heißt es nur noch Geschwindigkeit halten. Doch im Finish muss Heinz einen Konkurrenten ( Blaues Trikot, Bahn 1, Foto3 ) passieren lassen und kann dann unter dem Jubel seiner Fans als Dritter die Ziellinie überqueren. Heinz, heute ist dein Tag: 2 Starts, 2 Medaillen. Schade, dass du heute Abend keine Siegesfeier geben kannst, denn morgen früh beginnt um 9.00 Uhr dein Fünfkampf. Foto2: Am Kurvenausgang liegt Heinz auf Platz 2 Foto 3: Mocca (Bahn1) überholt Heinz im Finish Bereits um 9 Uhr wurde der Fünfkampf der M75 gestartet. Heinz musste sich nach dem erfolgreichen Vortag nicht sehr motivieren. Ein Medaillenplatz könnte drin sein, wenn er ähnlich gute Leistungen wie gestern erzielen sollte. Größte Sorge war aber die Anfangsdisziplin. Ein Hänger beim Hürdenlaufen und der Traum von der dritten Medaille wäre schon nach wenigen Sekunden beendet gewesen. Heinz lief verhalten an die 1. Hürde heran (Bild1), die starken Konkurrenten Kunio aus Japan und Janis aus Lettland zogen gleich vorbei, der Ukrainer Ivan blieb aber im Ziel Bild 1: Hürdenlauf: Heinz rechts, daneben Janis. Außen läuft Ivan, vorn ist der Japaner Kunio schon enteilt

4 hinter ihm. Heinz kam glücklich über alle Hürden, war aber mit der Zeit 13,06s unzufrieden. Denn der Rückstand auf Kunio betrug 239P. und auf Janis 45 P. 2.Disziplin Weitsprung. Heinz steigerte sich auf 3,56 m (Bild 2) Kunio landete bei 4,00m, Janis bei 3,66m, Ivan kam auf 3,61 m. 3.Kugelstoßen. Hier kann Heinz einiges aus seinem durchtrainierten, kräftigen Körper herausholen. Der körperlich kleine Kunio kam nicht über 7,53 m hinaus. Der groß gewachsene Janis setzte bei 9.12m eine Marke. Das stachelte Heinz an. Mit guter Technik (Bild3) wuchtete er die Kugel auf 9,79 m. Endlich konnte er eine Disziplin gewinnen. Zwischenstand: Kunio 2242 P Janis 2039 P Heinz 2009 P Ivan 1804 P Bild 2: Weitsprung Bild 3: Ein gelungener Stoß

5 4.Disziplin Hochsprung Kann Heinz hier mithalten und die Leistung von 1,20m des Vortages wiederholen? Hält der rechte Oberschenkel? Immer wieder strich Heinz über die schmerzende Muskulatur, ließ sich am Heizlüfter warme Luft über den Quadrizeps strömen. Bis 1.18m ging alles super, bei 1.21m blockierte der Schmerz die eingespielte Koordination (Bild 4), die sonst ungestört abrufbare Bewegungsschablone hatte einen Sprung bekommen, Heinz verzichtete auf weitere Versuche. Kunio, der mit selten gezeigter Hürdenlauftechnik die Stange frontal überqueren wollte, scheiterte ebenfalls an 1.21m. Auch für Ivan endete bei dieser Höhe die Punktesammelei. Jetzt begann Janis mit seinem Höhenflug auf 1.30m. Nach diesen Ergebnissen der 4. Disziplin konnte nur Janis den Punkteabstand verändern. Kunio 2938 P Janis 2907 P Heinz 2705 P Ivan 2500 P. Damit war für Heinz vor dem abschließenden 1000m- Lauf alles klar: Für eine Medaille musste er " nur " darauf achten, dass Ivan sich nicht zu stark absetzt. Ganz kontrolliert machte sich Heinz auf den Weg (Bild 5) und ließ den Abstand zu dem Ukrainer nicht zu groß werden. Weit hinter Ivan und Heinz spielte sich Ähnliches ab. Kunio hielt sich Janis vom Leib und achtete gleichzeitig darauf, dass der Abstand zu Heinz nicht zu groß wurde. Die Zeiten Ivan 4:44 min Heinz 4:49 min Kunio 5:08 min Janis 5: 16 min Endstand 1.Kunio Janis Heinz Ivan 3094 Bild 4 : Heinz hat bei 1,21 m Probleme mit der Koordination Bild 5: Heinz konzentriert sich auf die Abstände zu den Gegnern

6 Auch am letzten Tag mussten die Aktiven früh ran. Während draußen bei nasskaltem Wetter die Marathonis Kilometer um Kilometer abspulten, wurden drinnen die Endläufe über 400m gestartet. Christian erreichte dabei mit 81,77s einen 4.Platz. Sein Versuch, in der letzten Kurve den Anschluss an den Italiener Torre zu halten, misslang. Am Nachmittag des Schlusstages stehen traditionsgemäß die Staffeln auf dem Programm. Hier konnte sich Ingeborg mit dem deutschen W60-Team vor Korea und Mexiko aber hinter Großbritannien einem 2.Platz erlaufen. Bei den Männern gab es bei der Zusammenstellung der M65-Staffel viel Streit, sodass die Truppe im Zorn auseinanderging und das Rennen ohne deutsche Beteiligung gestartet wurde. Ganz relaxed hingegen war das Team M75, welches mit Heinz und Christian ohne weiteren Gegner in der Altersklasse sich regelkonform beim Staffelwechsel verhielt und für diese Pflichtübung die Goldmedaillen überreicht bekam. Damit haben die LG Alsternordler insgesamt folgende Platzierungen erreicht. Heinz 1 x Gold, 1 x Silber, 2x Bronze Christian: 1x Gold 2x 4.Platz Ingeborg 1x Silber, 2x 4.Platz