GIB GUMMI AUSGEREIFTES ZWIEBELPRINZIP

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1 GIB GUMMI TUNING FÜR UNTER 80 EURO: EIN GUTER REIFEN SORGT BEI GERINGEM FÜR OPTIMALEN KONTAKT ZUM UNTERGRUND. WIR HABEN DIE NEUEN GUMMIS FÜR RACE- UND TOUREN-EINSATZ GETESTET. TEXT STEPHAN OTTMAR FOTOS RONNY KIAULEHN, DANIEL SIMON Der perfekte Espresso lässt sich äußerlich schwer von einem Muckefuck unterscheiden. Das Geheimnis steckt im Detail. Edle Bohnen, der richtige Dampfdruck und idealer Mahlgrad sorgen für den richtigen Geschmack. Wie ein Espresso sind auch Reifen auf den ersten Blick einfach nur schwarz. Um die unterschiedlichen Qualitäten herauszufiltern gibt es nur ein Mittel: probieren. Auf Prüfständen und in der Praxis haben wir die Qualität der neuen Gummis mit Blick auf ihre Einsatzbereiche untersucht. Gute Werte bei Rollwiderstand, Kurvenhalt, Traktion und Pannensicherheit zeichnen die besten Rezepturen der Hersteller aus. 15 Modelle aus zwei Kategorien standen am Start. Cross-Country- und Marathon-Reifen bilden die eine Klasse, All- Mountain-Reifen die andere. Die Ergebnisse der Tests vergangener Jahre finden Sie zum Vergleich auf Seite 78. Den Test der Enduro- und Freeride-Reifen liefern wir Ihnen in BIKE 7/06. DIE KLASSIFIZIERUNG Um die Klasseneinteilungen der Reifen sinnvoll zu gestalten, haben wir die tatsächliche Breite gemessen und danach klassifiziert. Die Herstellerangaben weisen hier große Schwankungen auf. Auf diese Weise gehen wir nicht immer konform mit den angegebenen Einsatzbereichen der Hersteller. Weil er sehr schmal ausfällt, landete somit der WTB Mutano Raptor trotz 2,4-Zoll-Reifenetikett in der All-Mountain-Klasse. Und der Mibro erwies sich trotz 2,25- Zoll-Ausführung als ein hervorragender Renngummi. DIE RICHTIGE MISCHUNG Für die Fahreigenschaften ist vor allem die Gummimischung entscheidend. Bei der Frage, wie hart oder weich ein Reifen sein soll, punktet der beste Kompromiss am höchsten. Harte Reifen rollen leicht und bieten gute Sicherheit gegen Durchstiche, feste Stollen graben sich tief in lockeren Boden und bieten bei weichem Untergrund sicheren Halt. Doch auf hartem Untergrund haben die harten Typen Nachteile: Es fehlt an Grip, der Reifen schmiert ab. Weiche Pneus bauen auch auf nassem AUSGEREIFTES ZWIEBELPRINZIP Viele Schichten mit unterschiedlichen Aufgaben halten das Rad in der Spur. Die Grafik zeigt beispielhaft den vielfältigen Materialeinsatz, der bei vielen modernen Reifen Usus ist. DECKLAGE MIT STOLLEN Ist sie zu hart, fehlt es an Grip KARKASSE Aus bis zu sechs Lagen wird das Untergestell übereinander gelegt FALT- ODER DRAHTREIFEN Für den korrekten Sitz des Reifens auf der Felge wird Draht eingesetzt. Bei Faltreifen kommt Polyamid zum Einsatz, das senkt das Gewicht DUAL COMPOUND Damit der Reifen leichter läuft, sitzt unter der Decklage eine härtere, stabilisierende Schicht SCHUTZ VOR VERLETZUNG Eine grob maschige Struktur in der Seitenwand bietet Schutz vor scharfen Kanten BIKE 6/06 _71

2 Asphalt oder felsigem Boden genügend Haftung auf. Sie lassen hier höhere Geschwindigkeiten zu. Doch mehr Grip bedeutet in der Regel auch höheren Rollwiderstand. COMPOUND-TECHNIK Vor diesem Hintergrund setzen viele Hersteller auf Dual Compound. Während der Vulkanisation (dem Backen des Reifens) wird ein weicheres Obermaterial (Lauffläche und Stollen) mit einer harten Unterschicht verbunden. So schöpfen die Hersteller die Vorzüge unterschiedlicher Materialien und Härten optimal aus. In der ross Country/Marathon werden die Modelle mit dem geringsten Rollwiderstand, der Mibro und Schwalbes Racing Ralph, beide im Dual-Compound- Verfahren gefertigt. Die Reifen mit nur einer Mischung schlucken auf dem Prüfstand mindestens fünf Watt mehr Tretleistung. Bei Michelin kann man den Materialien-Mix sogar deutlich erkennen. Während der Unterbau schwarz eingefärbt ist, leuchten die Laufflächen farbig. In der All-Mountain-Liga bietet Schwalbe mit seinem neuen Nobby Nic sogar einen Mix aus drei unterschiedlichen Gummimischungen. Während die Mittelstollen etwas fester ausfallen, sind die Stollen an der Reifenschulter flexibler. Beide Stollenreihen stabilisiert eine feste Stützschicht. Damit erreicht der Nobby Nic Spitzenwerte im Test. LEXIKON Dass man auch mit einheitlicher Mischung eine gute Performance erreichen kann, beweist Maxxis mit dem Larsen TT in der Gruppe der Rennreifen. Geringes Gewicht, gute Pannenwerte und hervorragende Fahreigenschaften zeichnen diesen Pneu aus. Nur der Rollwiderstand ist etwas höher. >> DIE REIFEN Grundsätzlich existieren bei MTB-Reifen zwei Maßeinheiten. Die meisten Größen werden in Zoll angegeben. 26 x 2,1 Zoll beschreibt den Reifeninnendurchmesser und seine Breite. Etwas genauer ist die Angabe in Millimeter, z.b nach der europäischen Norm ETRTO. Hier steht die Reifenbreite vorn. Weil wir den Herstellerangaben nicht blind vertrauen, messen wir die Breite jedes Reifens nach. In jedem Testbrief finden sie den Wert für die Karkassenbreite und den Wert für die Breite des Profils. >> TPI (THREADS PER INCH) Diese Angabe beschreibt den Aufbau der Karkasse. Bei der Reifenfertigung werden in Gummi getränkte Polyamid- (Nylon-)fäden in bis zu sechs Lagen übereinander gelegt. Je dünner die Fäden, desto enger können sie zusammenliegen. Der TPI-Wert gibt an, wie viele Fäden in einem Zoll (24,5 mm) nebeneinander liegen (Threads per Inch = Fäden pro Zoll). Viele dünne Fäden senken den Rollwiderstand, dafür erhöht sich die Pannenanfälligkeit. Grundsätzlich gibt es Reifen in den Ausführungen 30, 60 und 120 TPI. >> LUFTDRUCK Je kleiner die Fläche, mit der der Reifen den Boden berührt, desto geringer der Rollwiderstand. Allerdings nimmt mit der Fläche auch der Grip, also die Haftung des Reifens auf dem Trail, ab. Darum muss man auch in puncto Luftdruck den besten Kompromiss finden. Wichtig: Mehr als drei bar in einen zwei Zoll breiten Reifen zu füllen, hat keinen Sinn. Dann ändert sich nur noch die Form der Kontaktfläche zwischen Reifen und Boden, nicht aber deren Größe. Unter zwei bar sinkt die Pannensicherheit deutlich. GUTES FAHRVERHALTEN DURCH COMPOUND-TECHNIK, DOCH AUCH HERKÖMMLICHE REIFEN PUNKTEN. 72_ BIKE 6/06

3 SO TESTET BIKE LABOR Drei Prüfungen müssen sich alle Probanden stellen. Die erzielten Werte ermöglichen den direkten Vergleich der Produkte. Alle Reifen werden mit 2,5 bar Luft befüllt auf die Rolle gesetzt und ohne Belastung auf 20 Kilometer pro Stunde beschleunigt. Jetzt wird der Nullabgleich durchgeführt. So werden Lagerreibung und Luftwiderstand eliminiert. Dann wird das Laufrad mit 50 Kilogramm belastet. Nach einer kurzen Einregelphase läuft der Reifen wieder mit konstanter Geschwindigkeit. Die Differenz aus unbelastetem und belastetem Lauf ergibt den Rollwiderstand. Dabei spielen Walkbewegungen in der Karkasse eine größere Rolle als die Profilierung. Dieser Prüfstand ähnelt einer Guillotine. In Fünf- Zentimeter-Schritten wird dabei die Fallhöhe gesteigert. Quer zum Reifen trifft ein zehn Kilogramm schweres und nur einige Millimeter breites Fallbeil auf. In den Testbriefen ist die Fallhöhe vermerkt, die der Reifen nicht mehr unbeschadet überstand. Für die leichten Reifen aus diesem Test war bei spätestens 65 Zentimeter Schluss. Einige Freerider brachten den Prüfstand an seine Grenzen. Die Ergebnisse der Freeride- und Enduro-Reifen werden Sie in BIKE 7/06 finden. PRAXIS Das wahre Gesicht eines Reifens zeigt sich erst auf dem Trail. Auf einem festgelegten Testparcours muss jeder Reifen seine Qualitäten unter Beweis stellen. Hauptaugenmerk des Testteams: Was leisten die Gummis in puncto Kurvenhalt und Traktion? Die Strecke führt zunächst bergauf über Waldboden, später über lockeren Kies. Die Steilheit nimmt beständig zu. Auf diesem Abschnitt konzentrieren sich die Tester auf die Traktion der Pneus. Welcher Untergrund liegt dem Probanden mehr, wann rutscht er durch. Zusammen mit dem Bremsverhalten in der Abfahrt wird so die Sternchenwertung Ein Dorn mit flacher Spitze dringt mit konstanter Geschwindigkeit in den Reifen ein. Die benötigte Kraft wird am Computer über dem Weg aufgezeichnet. Das Diagramm gibt Aufschluss über die Widerstandsfähigkeit des Reifens gegen Verletzungen. Der Einfachheit halber haben wir die ermittelten Werte in Klassen eingeteilt. Klasse A verlangt hohe Kräfte, damit der Dorn den Reifen durchdringen kann. hat der Nadel wenig entgegen zu setzen. Grundsätzlich erzielten harte Reifen in diesem Test bessere Werte als weiche. Kurvenhalt und Traktion sind wichtige Charaktereigenschaften eines Reifens. Sie kann man am besten in der Praxis ermitteln. für die Traktion festgelegt. In verblockteren Abschnitten können die Dämpfungseigenschaften der Reifen beurteilt werden. Fängt der Reifen an zu springen oder folgt er treu dem Lenkeinschlag. Um Kurvenhalt zu untersuchen, ist etwas Mut gefragt. Es gilt, Grenzbereiche zu finden und den Reifen darin zu bewegen. Im Testverlauf ändert sich der Untergrund mehrfach: auf Fels, Asphalt, Erde, festem und lockerem Schotter dürfen sich die Reifen profilieren. Positiv wirkt sich ein großer Grenzbereich aus, das vermittelt dem Fahrer ein sicheres Gefühl.

4 SATTER GRIP SENKT DEN PULS, IN ENGEN KURVEN WERDEN DIE GRENZBEREICHE AUSGELOTET Gute Arbeit auch bei Specialized: Hatte es im vergangenen Test noch Kritik an den wegknickenden Stollen beim Enduro Pro gehagelt, staunten die Tester dieses Jahr angesichts der brillanten Kurvenhaftung. Auch der Cortez von Kenda spielt in dieser Liga. Leider rollen beide Reifen etwas schwer. IM VERGLEICH SHÖHEN IN ZENTIMETER NOBBY NIC SPECIALIZED ENDURO PRO D2 WTB 74_ BIKE 6/06 MUTANO RAPTOR SLASH PROTECTION VERTICAL PROTECTION KENDA CORTEZ NOKIAN NBX LITE S MAXXIS LARSEN TT MICHELIN XCR DRY DER LUFTDRUCK Aus Gründen der Vergleichbarkeit haben wir alle Teilnehmer des Testfeldes mit dem gleichen Luftdruck an den Start geschickt. In der Praxis sollten Sie jedoch experimentieren: Unterschiedliche Reifenfabrikate verlangen für eine optimale Performance unterschiedliche Luftdrücke. Ein häufig begangener Irrtum: zu hoher Luftdruck. Hoher Druck im Reifen senkt nur bis zu einem gewissen Punkt die Rollreibung. Dafür leiden Kurvengrip und Traktion enorm unter einer zu straffen Karkasse. Die meisten Pneus, die mit Schlauch gefahren werden, SMART SAM MIBRO RACING RALPH bieten auch bei zwei bar noch ausreichende Pannensicherheit. Dafür steigt der Grip auf losem Untergrund deutlich. TUBELESS-REIFEN In unserem Test kamen die Standardversionen der Reifen zum Einsatz. Grundsätzlich bieten viele Hersteller ihre Reifen für ein paar Euro Aufpreis in abgedichteter Form an. Tubeless- Reifen benötigen keinen Schlauch, das reduziert den Rollwiderstand und erhöht den Welcher Reifen quält die Waden, welcher hat das dickste Fell? Rollwiderstand und Pannensicherheit im Überblick. HUTCHINSON PIRANHA RITCHEY ZMIN MYTHOS XC II ROLLWIDERSTÄNDE IN WATT NOKIAN NBX LITE S WTB MUTANO RAPTOR VERTICAL PROTECTION SLASH PROTECTION NOBBY NIC FALT KENDA CORTEZ SPECIALIZED ENDURO PRO D2 MIBRO ALL MOUNTAIN MICHELIN XCR DRY RACING RALPH ZMIN MAXXIS LARSEN TT RITCHEY RACE SMART SAM MYTHOS XC II HUTCHINSON PIRANHA

5 Durchschlagschutz. Dafür liegt das Gewicht etwas höher, da Tubeless-Reifen etwas massiver konstruiert sind. Auch die speziellen Tubeless-Felgen bringen ein paar Gramm mehr auf die Waage als die Standardversionen. ABREIBUNG Exakte Aussagen über das Abriebverhalten der einzelnen Reifen zu treffen, ist uns nicht möglich. Zwei Teilnehmer im Feld machten allerdings durch übermäßigen Verschleiß auf sich aufmerksam. Der Hutchinson Piranha zeigte bereits nach kurzen Testfahrten deutliche Verschleißspuren. Der Zmin von Ritchey verteilte bei einer kurzen Vollbremsung bereits die ersten Stollen auf dem Asphalt. Bei einem Preis von über 40 Euro pro Stück ein teures Vergnügen. REIFENAUSWAHL Jeder Biker stellt andere Ansprüche an seinen Reifen. Für den Kurzstrecken-Racer zählt der Leichtlauf. Wer gerne lange Touren auch über grobe Trails fährt, wird seine Priorität eher auf den Pannenschutz legen. Unser Testvergleich gibt Ihnen die Möglichkeit, den richtigen Reifen exakt nach Ihrem persönlichen Geschmack zu wählen. Wie beim Espresso, da soll s ja auch nicht der Erstbeste sein. HUTCHINSON >PIRANHA AIR LIGHT VERTRIEB Hutchinson, Tel. 0033/14089/5415, 26 x 2,0 Zoll 39,90 Euro Faltreifen, 127 TPI, auch in 2,3 Zoll und als Tubeless erhältlich 469 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 50,9/44,9 Millimeter 28,8 Watt Auf weichem Untergrund verbeißen sich die Piranha -Zähnchen mit dem Untergrund. Steine und Schotter fordern dagegen viel fahrerisches Können. Abzüge gibt s beim Verschleiß: Bereits nach unseren kurzen Testfahrten zeigten sich deutliche Abnutzungserscheinungen. >MIBRO VERTRIEB Merida & Centurion Renner GmbH, Tel /945930, 26 x 2,25 Zoll 24,90 Euro Faltreifen, 66 TPI, Dual Compound, auch in 1,9 und 2,1 Zoll erhältlich (127 TPI) 517 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 49,8/53,8 Millimeter 22,3 Watt Testsieger auf dem Rollenprüfstand: Mit nur 22,3 Watt rollt der von der Stahltrommel ab. Die Praxis lässt leichte Probleme bei der Traktion erkennen. Die hohen Schulterstollen sind hart genug, um den Reifen auf Spur zu halten. Sie knicken auch in engen Kurven nicht seitlich weg. Solider, schneller Racer. BEFRIEDIGEND

6 >MYTHOS XC II VERTRIEB Merida & Centurion Renner GmbH, Tel /945930, 26 x 2,1 Zoll 19,90 Euro Faltreifen, 66 TPI, Dual Compound 537 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 48,0/49,7 Millimeter 29,1 Watt MAXXIS >LARSEN TT EXCEPTION VERTRIEB Bikemarketing BMG GmbH, Tel. 0821/ , 26 x 2,0 Zoll 39 Euro Faltreifen, 120 TPI, auch in 1,9 Zoll und als 60-TPI-Version erhältlich 490 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 49,5/48,2 Millimeter 28,9 Watt 60 Zentimeter Klasse B >RACING RALPH VERTRIEB Ralf Bohle GmbH, Tel /1090, 26 x 2,1 Zoll 42,90 Euro Faltreifen, 67 TPI, Dual Compound, auch in 2,25/2,4 Zoll und Tubeless erhältlich 482 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 48,1/48,6 Millimeter 23,8 Watt >SMART SAM VERTRIEB Ralf Bohle GmbH, Tel /1090, 26 x 2,1 Zoll 32,90 Euro Faltreifen, 67 TPI, auch in 2,25 Zoll und Tubeless erhältlich 525 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 48,3/51,2 Millimeter 27,8 Watt Der Marathon- und Cross-Country-Klassiker fährt auch heute noch mit der Konkurrenz mühelos mit. Auf erdigem Untergrund ist dieser Reifen zu Hause. Auf Felsen lässt er sich auch mal aus der Ruhe bringen. Die Federungseigenschaften sind begrenzt. Das gleicht der Kultfaktor aber locker aus. Der Larsen TT leistet sich keine Patzer. Er liefert überzeugende Laborergebnisse und kann auch auf dem Trail punkten. Er empfiehlt sich vor allem für erfahrene Piloten, denn seine Reserven sind gering. Innerhalb der Grenzbereiche zeigt er durchweg gute Eigenschaften. Der Racing Ralph ist auf allen Untergründen gut zu handeln. Auf Schotter sinkt die Traktion. Dafür walkt die Karkasse mit geringen Verlusten. Auf der Rolle liegt der Widerstand im Bereich der Besten. Beim Kurvenhalt liegt der Schwalbe-Reifen im Mittelfeld dieser Klasse. Auf dem Trail ist Schwalbes Neuer etwas schwer zu kontrollieren. Das liegt an den schwachen Dämpfungseigenschaften, die den Reifen auf hartem Untergrund nervös hüpfen lassen. Auf weichem Waldboden ist der Smart Sam in seinem Element. Die Laborwerte sind unauffällig. GUT MICHELIN >XCR DRY² VERTRIEB Paul Lange & Co., Tel. 0711/258802, 26 x 2,0 Zoll 42 Euro Faltreifen, 127 TPI 500 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 49,3/46,4 Millimeter 25,1 Watt Klasse B RITCHEY >WCS ZMIN VERTRIEB Cosmic Sports GmbH, Tel. 0911/ , 41,90 Euro Faltreifen, 120 TPI, auch in 1,9 Zoll erhältlich 445 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 49,5/48,2 Millimeter 27,3 Watt VERTRIEB Continental AG, Tel. 0511/93801, 26 x 2,3 Zoll >SLASH PROTECTION 39,95 Euro Faltreifen, 60 TPI, auch in einfacher Ausführung (15,95 Euro) erhältlich 628 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 50,9/53,4 Millimeter 33,8 Watt >VERTICAL PROTECTION VERTRIEB Continental AG, Tel. 0511/93801, 26 x 2,3 Zoll 39,95 Euro Faltreifen, 60 TPI, auch in einfacher Ausführung (15,95 Euro) und Tubeless erhältlich 664 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 50,7/54,4 Millimeter 31,7 Watt Mit dem Dry² schickt Michelin einen gut gelungenen Cross-Country-Reifen ins Rennen. Der macht besonders durch geringen Rollwiderstand auf sich aufmerksam. Auf dem Trail verhält sich der graumelierte Pneu eher unauffällig. Schwächen sind uns keine aufgefallen. Solider Rennreifen. Die Gummimischung der Stollen ist zu weich. Während der Testfahrten verlor der Zmin seine Zähne das darf nicht sein! Außerdem tut sich der Reifen speziell im tiefen Schotter hart, der Konkurrenz zu folgen. Auf Erd- und Waldboden ist der Grip in Ordnung. Geringer Rollwiderstand. Das neue Model von Continental kommt gut voran auf dem Trail, obwohl der Rollwiderstand im Mittelfeld dieser Klasse liegt. Leider wird er bei höherem Speed etwas unruhig, das kostet Punkte. Die Duraskin- Seitenwand schützt die Reifenflanken vor Stock und Stein. Die etwas härtere Gummimischung des Vertical lässt ihn auf weichem Untergrund kleben. Auf Fels und Stein ist die Traktion nicht mehr so überzeugend. Bei den Laborwerten leistet sich der Pneu im Spinnendesign an keiner Stelle Schwächen. Prima All-Mountain-Reifen. MIT SCHWÄCHEN GUT 76_ BIKE 6/06

7 KENDA >CORTEZ VERTRIEB Messingschlager, Tel /944445, ca. 45 Euro Faltreifen, 120 TPI, auch in 2,4 Zoll erhältlich 587 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 51,9/52,7 Millimeter 37,2 Watt 60 Zentimeter NOKIAN >NBX LITE S VERTRIEB T&S Vertriebs GmbH, Tel /937676, 39,90 Euro Faltreifen, 65 TPI, Dual Compound, auch als Drahtversion erhältlich 591 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 50,0/53,1 Millimeter 27,4 Watt 45 Zentimeter >NOBBY NIC VERTRIEB Ralf Bohle GmbH, Tel /1090, 26 x 2,25 Zoll 42,90 Euro Faltreifen, 67 TPI, Triple Compound, auch in 1,8/2,1/2,4 Zoll und Tubeless erhältlich 563 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 52,3/52,9 Millimeter 27,8 Watt 65 Zentimeter Klasse B SPECIALIZED >ENDURO PRO D2 VERTRIEB Specialized Europe B.V., Tel. 0031/314/676600, 28,50 Euro Faltreifen, 120 TPI, Dual Compound 746 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 51,7/53,1 Millimeter 42,9 Watt 65 Zentimeter Die weit auseinander liegenden Stollen des Cortez vermitteln ein griffiges Gefühl, sowohl auf Stein als auch auf Erde und Schotter. Einzig auf Asphalt ist der Kurvenhalt vergleichsweise gering. Erfreulich: das geringe Gewicht. Top-Allrounder mit Stärken bergab. Im groben Gelände ist der Semislick von Nokian schnell überfordert. Dieser Reifen ist auf Asphalt und Schotter daheim. Enttäuschend für einen Reifen dieser Breite ist die geringe Durchschlagshöhe. Der Rollwiderstand ist top. Für Tourenfahrer mit geringen Geländeambitionen. Mit dem neuen Triple Compound setzt der Nobby Nic Maßstäbe. Auf dem Trail bewältigt er willig jeden Geländetyp. Im Durchschlag- und Durchstichtest setzt er sich in dieser Klasse an die Spitze. Leichter Lauf und geringes Gewicht runden das positive Bild ab. Ein echter Alleskönner. Der Specialized klebt, egal auf welchem Untergrund. Die zu weichen Seitenstollen aus dem vergangenen Jahr sind passé. Der Enduro Pro D2 macht eine gute Figur. Die tolle Haftung fordert aber ihren Tribut der Rollwiderstand ist hoch. Erste Wahl für stark bergab orientierte Fahrer. WTB >MUTANO RAPTOR VERTRIEB Shock Therapy, Tel / , 26 x 2,4 Zoll 34,90 Euro Faltreifen, 60 TPI, auch in 1,95 und 2,24 Zoll erhältlich 596 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 53,0/53,6 Millimeter 30,7 Watt 65 Zentimeter Ein fast durchgehender Mittelsteg soll dem Reifen Laufruhe bringen. Auf dem Trail lässt ihn das allerdings nervös hüpfen. Für die angegebene Breite fällt der Mutano Raptor recht schmal aus. Viele Punkte gibt s beim Durchschlagtest 65 Zentimeter sind in dieser Kategorie ein toller Wert. 78_ BIKE 6/06 GUT BEFRIEDIGEND INFO SUPER HERSTELLER MODELL ROLLWIDER- STAND DURCH- SCHLAG IN GRAMM IN WATT IN ZENTIMETER IN EURO CROSSCOUNTRY/MARATHON LEADER PROTECTION 2,1 (54-559) , ,95 EXPLORER SUPERSONIC 2,1 (54-559) , ,95 KENDA BLUE GROOVE 2,0 (50-559) ,7 35 CA. 45 MAXXIS MAXXLITE 310 1,95 (47/51-559) , ,00 MICHELIN XCR MUD 2,0 (52-559) , ,00 POGO KARDUNG-LA 2,1 (51-559) , ,90 RITCHEY EXCAVADER TUBELESS 1,9 (44-559) ,2 50 CA. 45 RACING RALPH 2,25 (57-559) , ,90 SPECIALIZED FAST TRACK 2,0 (51-559) , ,90 SPECIALIZED ROLL X 2,0 (50-559) , ,90 ALL MOUNTAIN Reifen werden meist über Jahre unverändert angeboten. Ein Überblick über die wichtigsten Teilnehmer der letzten Tests. MAXXIS ADVANTAGE 2,1 (52/53-559) , ,00 GRAVITY PRO 2,3 (57-559) , ,95 FLOW PRO 2,3 (57-559) , ,95 VAPOR PRO 2,1 (54-559) , ,95 TRAILBEAR 2,25 (56-559) , ,50 HUTCHINSON SPIDER AIR LIGHT 2,3 (57-559) , ,90