TEST REIFEN 52_ BIKE 7/06. Schlägt die Landung einmal fehl, sind fette Reifen die erste Wahl. Sie bieten ausreichend Reserven. Foto: W.

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1 Foto: W. Watzke Schlägt die Landung einmal fehl, sind fette Reifen die erste Wahl. Sie bieten ausreichend Reserven. 52_ BIKE 7/06

2 POWER STRIPES DIE NEUEN ENDURO- UND FREERIDE-REIFEN VERSCHIEBEN DIE GRENZEN DER FAHRPHYSIK IN NEUE DIMENSIONEN. DOCH NUR WER AUCH BEI UND NICHT VERSAGT, KANN AM ENDE ÜBERZEUGEN. TEXT STEPHAN OTTMAR FOTOS RONNY KIAULEHN, DANIEL SIMON Staunende Blicke an der Guillotine. Der Scharfrichter gibt das Fallbeil frei. Aus 125 Zentimetern Höhe schlägt es krachend auf den Reifen. Es wiegt zehn Kilo, ist nur wenige Millimeter breit. Schlauch und Mantel bleiben heil. Mehr geht nicht! Die Maximalhöhe beim Snake-Bite-Test ist erreicht. Gleich fünf Teilnehmer der Kategorie Freeride bestehen diesen Brachialtest. Was bleibt, sind eine Delle in der Felge und das Wissen, dass diese Reifen sicher alle Drops und Kanten meistern. ENDURO ODER FREERIDE? Die Freeride-Reifen unterscheiden sich von den Enduros in Breite und Gewicht. Alle Enduro-Reifen bleiben unter 800 Gramm pro Stück. Schließlich will damit der eine oder andere Gipfel erklommen werden. Das Feld liegt eng beisammen. Keine 90 Gramm trennen den leichtesten Maxxis Minion DH vom Syncros FLT 3. Die Freerider setzen auf Hangabtriebskraft. Gewicht spielt dabei kaum eine Rolle. Die Gramm des Gazzaloddi G verbogen fast den Zeiger unserer Waage. Rund 600 Gramm leichter sind der Maxxis Advantage und der Michelin Mountain X trem. Damit reagieren die Hersteller auf die immer extremere Fahrweise vieler Biker. Drei- Meter-Drops sind keine Seltenheit mehr. Die Freeride-Pneus überstehen auch verpatzte Landeanflüge aus dieser Höhe. DIE SPITZENGRUPPE Das Labor lieferte uns die harten Fakten, anschließend sammelten wir auf dem Trail Fahreindrücke zu jedem Reifen. Schwalbe legt auch in diesem Jahr die Messlatte hoch. Der Fat Albert führt bei den Enduros wie im vergangenen Jahr das Feld an. Das verdankt er seinen guten Allround-Eigenschaften. Dicht dahinter drängen sich Ritchey Zmax, Nokian Gazzaloddi G in der 2,3-Zoll- Version und Maxxis Minion DH. Bei den Freeridern ist die Kluft deutlicher. Mit der neu entwickelten Gooey- > SCHÄRFEN SIE IHRE SINNE Einige Details am Reifen geben erste Anhaltspunkte über die Fahreigenschaften. Urteilen Sie selbst mit Fingerspitzengefühl und klarem Blick, um den richtigen zu finden. DUAL- COMPOUND Ob zwei Gummimischungen verwendet werden, ist von außen nur an der Beschriftung zu erkennen. SCHULTERSTOLLEN Sie sorgen für die Traktion in der Kurve. Sind sie lang, ist der Reifen in weichem und schlammigerem Gelände zu Hause. Kürzere sorgen für guten Grip auf festen Böden. MITTELSTOLLEN Große Abstände sorgen für eine gute Selbstreinigung in Schlamm und Dreck. Stehen die Stollen eng zusammen, hat der Reifen einen ruhigen Lauf. REIFENETIKETT Nicht immer finden sich die Größenbezeichnungen der Pneus auf dem Etikett. Sie sind oft klein seitlich auf der Karkasse aufgeprägt. SCHUTZ VOR VERLETZUNG Eine grob maschige Struktur in der Seitenwand bietet Schutz vor scharfen Kanten. BIKE 7/06 _53

3 Gluey -Mischung klebt Big Betty wie keine Zweite und ist dabei noch nicht einmal übergewichtig. VON DER ROLLE Der Rollwiderstand ist in diesem Testfeld weit weniger wichtig als im Test der Marathon- und All-Mountain-Reifen (BIKE 6/06). Insbesondere bei den Freeride-Reifen entscheiden Grip und Durchschlagschutz über die Eignung für den Hardcore-Einsatz. Da ist es auch nicht schlimm, dass der Motor des Rollenprüfstandes bei vier Freeride-Reifen überfordert war. Die Reibung war zu groß, ein exakter Wert nicht messbar. Anders bei den Enduros: Mit diesen Reifen will man auch auf Tour gehen können. Mit dem Kenda Nevegal kostet das allerdings Körner auch hier lag der Rollwiderstand im nicht messbaren Bereich, also über 45 Watt. Der Ritchey Zmax dagegen schnappt sich den Leichtlaufsieg. Nur 28,8 Watt Tretleistung verpuffen im Pneu. Das kann sich bei diesen Wolfgang Watzke, BIKE-Tester Für mich spielt die Dämpfung des Reifens eine große Rolle. Ist sie gut, bleibt der Reifen auch im schroffen Gelände sicher in der Spur. Fahrqualitäten sehen lassen. Zum Vergleich: Der IRC Mibro erreicht in der Kategorie Marathon/Cross Country mit 22,3 Watt den geringsten Wert. DIE MISCHUNG MACHT S Die Dual-Compound-Technik ist auf dem Vormarsch. Was Racern hilft, nützt auch Freeridern. Weichere Mischungen haften besser auf dem Untergrund. Bei zu weichen Mischungen wird der Gummi aber nicht ausreichend gestützt. Die Stollen knicken weg, anstatt sich in den Boden zu beißen. Darum gehen immer mehr Hersteller dazu über, die weiche Oberschicht mit einer härteren Grundlage zu stabilisieren. Mit dieser Technik werden die Fahreigenschaften optimiert. Als Umma-Gumma -Compound vermarktet Specialized die zwei Gummimischungen seiner beiden Reifen im Test. Michelin verwendet für die Lauffläche des Mountain X trem rote Farbe. Viele andere Hersteller vermarkten dieses Know-how weniger auffällig. PANNENSCHUTZ Um Durchschläge zu simulieren, werden die Reifen mit einem abgerundeten Fallbeil quer zur Laufrichtung malträtiert. In Fünf-Zentimeter-Schritten wird die Fallhöhe des zehn Kilogramm schweren Schlittens erhöht, bis dem Kandidaten die Puste ausgeht. Bei den Enduros liegt die maximale Fallhöhe des Beils im Bereich von 60 bis 70 Zentimetern. Ledig- > KURVENSPEED IM GRENZBEREICH. HIER IST MAXIMALER GRIP GERFRAGT. 54_ BIKE 7/06

4 INTERVIEW MIT WOLF VORM WALDE PRODUKTMANAGER BEI CONTINENTAL MOTÖRHEAD ALS KURVEN-SOUND Welche Rolle spielen die unterschiedlichen Profile von Reifen? Ein Enduro-Reifen für Wurzel-Trails ist offener und massiger gestaltet als ein feiner und gleichmäßiger profilierter Marathon-Reifen. Der Enduro-Reifen muss vor allem Lenk- und Bremskräfte bis in den Extrembereich übertragen und darf trotzdem keine Stollenausrisse zeigen. Der Marathon-Reifen soll leicht sein, gut rollen und gerade noch Haftungsreserven bieten. Hat das Marketing großen Einfluss auf das Reifen-Design? Ein Reifen, der rein vom Marketing entworfen würde, sähe anders aus als die Modelle auf dem Markt. Er würde beim Abrollen dem Untergrund das Markenlogo einprägen und in der Kurve eine unverwechselbare Erkennungsmelodie pfeifen. Ace of Spades von Motörhead wäre ziemlich cool! Freeride-Reifen werden immer schwerer. Sind Reifen mit bis zu Gramm am Bike noch sinnvoll? Wie weit man die Verstärkung der Reifen treiben muss, hängt von der Entwicklung der Fahrtechnik ab. Wer nicht ständig drei Meter in die Tiefe dropt, braucht auch keinen 1,5 Kilo schweren Reifen. Wenn man das locker drauf hat, dann schon. Altern Radreifen, wann sollten sie getauscht werden? Grundsätzlich natürlich, wenn das Profil abgefahren ist, noch bevor sich das Karkassgewebe zeigt. Zeitlich gesehen sollte man einen Reifen zwei Saisons fahren können. Dann lassen langsam die Haftungseigenschaften nach. SO TESTET BIKE Drei unterschiedliche Prüfungen absolvieren die Reifen im Labor. Anschließend folgt ein intensiver Fahrtest. PRAXIS: Kurvenhalt und Traktion sind in unserem Praxistest die Hauptgesichtspunkte. Auf einem festgelegten Test-Parcours darf jeder Reifen seine Qualitäten unter Beweis stellen. Auf der Strecke bewegen wir die Reifen häufig an der Haftungsgrenze. Während es für die Freeride- Reifen nur bergab geht, müssen die Enduro-Reifen auch Uphill-Qualitäten beweisen. Auf der Teststrecke ändert sich der Untergrund mehrfach: Fels, Asphalt, Erde, fester und lockerer Schotter. LABOR: Durchschlaghöhe, Rollwiderstand und Durchstichkraft können im Labor untersucht werden. Der Durch - schlagtest liefert vergleichbare Wer te für die Pannensicherheit. Auf dem Rollenprüfstand (Foto) wird der Reibungsverlust ermittelt. Der Durchstichversuch liefert zwei Ergeb nisse: Wie leicht ein spitzer Gegenstand den Reifen verletzen kann. Zusätzlich gibt er einen Anhaltspunkt über die Reifenhärte. Wir haben die Werte in sechs Klassen eingeteilt: Klasse A bedeutet sehr resistent, eher hart.

5 BERGAB STÄNDIG AM LIMIT UNTERWEGS? DANN KANN DER REIFEN KAUM DICK GENUG SEIN. lich der Nokian Gazzaloddi G SWA machte bereits bei 55 Zentimetern schlapp. Bei den dicken Freeridern lässt sich klar ein Zusammenhang zwischen Snake-Bite-Schutz und Gewicht ausmachen. Die fünf besten wiegen alle über 1,2 Kilo. Eine längere Fallhöhe als 125 Zentimeter gab der Prüfstand nicht her. Die beiden Specialized-Pneus Pin it und Chunder, Contis Digga, der Hutchinson Bulldog und Nokians Gazzaloddi G in der 2,6er-Version hielten das Maximum aus. Spitze Ecken und Kanten können den Freeridern ebenfalls wenig anhaben. Hier entdeckten wir die einzige Schwäche des Big Betty : Der klebrige, weiche Compound hat dem Dorn wenig entgegenzusetzten. Die harte Mischung des Michelin X trem ist am widerstandsfähigsten. sich ständig das kostet Energie. Auch unsere Teststrecken unterschieden sich für die Freeride- und Enduro-Kandidaten. Während die Freerider ausschließlich bergabpoltern durften, mussten die Enduros auch bergauf einen guten Eindruck machen. Genau wie bei Federgabel und Dämpfer sollten Sie hier experimentieren, bis das Fahrwerk optimal an Sie angepasst ist. Eine gute Alternative für Enduristen ist die Minipumpe: Luft ablassen vor langen Abfahrten erhöht den Spaßfaktor, im Tal kurz anhalten und wieder aufpumpen fertig. DIE BEWERTUNG Die Fahreigenschaften des Praxistests spielen für die Gesamtbeurteilung der Reifen die größte Rolle. Während diese Gewichtung immer gleich bleibt, passen wir die Laborwerte an den Einsatzbereich an. Bei den Enduro-Reifen ist der Rollwiderstand wichtiger als bei den Freeridern. Mit dem Pannenschutz verhält es sich umgekehrt. Auch das Gewicht fließt in die Beurteilung mit ein. Auf diese Art und Weise erhalten wir aussagekräftige und vergleichbare Ergebnisse. Geht der Trend weiter in Richtung unkaputtbare Reifen, wird der Scharfrichter wohl seine Guillotine um einige Zentimeter verlängern müssen. Dann kommt beim nächsten Mal kein Reifen ungeschoren davon. HUTCHINSON >BARACCUDA VERTRIEB Hutchinson, Tel. 0033/14089/5415, 26 x 2,3 Zoll 44,90 Euro Faltreifen, 60 TPI, auch in 2,1" und tubeless erhältlich 792 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 52,3/57,1 Millimeter 43,4 Watt 65 Zentimeter Klasse A Die von uns getestete MRC Medium - Version des Baraccuda setzt die Steuerbefehle des Piloten klar um. Dabei spielt der Untergrund kaum eine Rolle. Bergauf fordert er den Fahrer jedoch mit hohem Gewicht und trägem Abrollverhalten. Seitenhalt und Traktion sind sehr ausgeglichen. Die Pannensicherheit ist gut. DICKE LUFT In unserem Praxistest haben wir die Enduros mit mehr Luft (2,5 bar) gefahren als die Freerider (1,8 bar). Grundsätzlich gilt für die schweren Jungs: gerade so viel Luft, dass der Reifen nicht von der Felge springen kann und es nicht zu Durchschlägen kommt. So erhält man maximalen Grip durch eine breite Auflagefläche. Nur wenn es auch bergauf geht, sollte mit mehr Druck gefahren werden, sonst wird der Uphill zur Qual. Bei wenig Druck im Reifen walkt die Karkasse stark, der Reifen verformt 56_ BIKE 7/06 Die Wertungen Kurvenhalt und Traktion sind nur innerhalb der einzelnen Gruppen miteinander zu vergleichen.

6 IM VERGLEICH Welcher Reifen quält bergauf, welcher hat das dickste Fell? Rollwiderstand und Pannensicherheit im Überblick ROLLWIDERSTÄNDE IN WATT ENDURO FREERIDE SCHWALBE FAT ALBERT MAXXIS MINION DH ZMAX NOKIAN RITCHEY HUTCHINSON BARACCUDA MICHELIN ALL MOUNTAIN GAZZALODDI G 2,3 KENDA NEVEGAL SYNCROS FLT 3 SCHWALBE BIG BETTY HÖHEN IN ZENTIMETERN MAXXIS ADVANTAGE MICHELIN MOUNTAIN X TREM DIGGA SPECIALIZED CHUNDER NOKIAN GAZZALODDI G 2,6 SPECIALIZED PIN IT HUTCHINSON BULLDOG CONTINENTAL SCHWALBE FAT ALBERT MAXXIS MINION DH RITCHEY ZMAX NOKIAN GAZZALODDI G 2,3 HUTCHINSON BARACCUDA MICHELIN ALL MOUNTAIN KENDA NEVEGAL SYNCROS FLT 3 SCHWALBE BIG BETTY MAXXIS ADVANTAGE MICHELIN MOUNTAIN X TREM CONTINENTAL DIGGA SPECIALIZED CHUNDER NOKIAN GAZZALODDI G 2,6 SPECIALIZED PIN IT HUTCHINSON BULLDOG KENDA >NEVEGAL VERTRIEB Messingschlager, Tel /944445, 26 x 2,35 Zoll ca. 45 Euro Faltreifen, 60 TPI 771 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 52,9/57,6 Millimeter 60 Zentimeter Klasse E In Sachen Kurvenhalt und Traktion darf man in dieser Klasse etwas mehr erwarten. Zudem liegt der Nevegal mit seinem Rollwiderstand bereits außerhalb des Messbereiches unseres Prüfstandes das kostet Körner im Uphill. In den übrigen Disziplinen erreicht der Kenda-Pneu bestenfalls Mittelmaß. BEFRIEDIGEND MAXXIS >MINION DH VERTRIEB Bikemarketing BMG GmbH, Tel. 0821/ , 26 x 2,35 Zoll 36 Euro Faltreifen, 60 TPI, auch als Drahtversion erhältlich 659 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 50,1/53,1 Millimeter 35,3 Watt 70 Zentimeter Mit dem Minion unter der Felge erhöht sich das Tempo automatisch. Mit tollem Dämpfungsverhalten bietet der Reifen auch im Grenzbereich noch gute Reserven. Bergauf rutscht der Reifen gelegentlich durch. Mit zusätzlich ordentlichen Laborwerten platziert sich der Minion in dieser Klasse weit vorne. * Der Rollwiderstand kann auf dem BIKE-Rollenprüfstand nur bis 45 Watt gemessen werden. Er lag also über diesem Wert. BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend. SEHR

7 MICHELIN >ALL MOUNTAIN VERTRIEB Paul Lange & Co., Tel. 0711/258802, 26 x 2,2 Zoll 28 Euro Faltreifen, 60 TPI, auch in 120 TPI und tubeless erhältlich 706 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 55,5/57,2 Millimeter 29,9 Watt 70 Zentimeter In der Enduro-Klasse überrascht der All Mountain in der günstigsten Version mit einem sehr geringen Rollwiderstand. Zusammen mit der guten Traktion sorgt das für ordentlichen Vortrieb beim Uphill. In schnell gefahrenen Kurven könnte der Kurvenhalt besser sein. Auf Asphalt surrt das Profil laut. NOKIAN >GAZZALODDI G SWA VERTRIEB T & S Vertriebs GmbH, Tel /937676, 26 x 2,3 Zoll 49 Euro Faltreifen, 30 TPI, auch tubeless erhältlich 756 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 51,2/55,3 Millimeter 30,5 Watt 55 Zentimeter Der Grip des Enduro-Reifens zauberte zufriedenes Lächeln auf die Gesichter der Tester. Im tiefen Schotter schwimmt der Reifen schön auf, ohne sich schwammig anzufühlen. Aber auch auf Erde und Fels klebt der solide Finne gut in der Kurve. Ökologisch wertvoll: Nokian-Reifen werden in umweltfreundlichen Verfahren hergestellt. RITCHEY >ZMAX VERTRIEB Cosmic Sports GmbH, Tel. 0911/ , 26 x 2,35 Zoll 28,90 Euro Faltreifen, 60 TPI 708 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 54,0/57,1 Millimeter 28,2 Watt 60 Zentimeter Die gute Dämpfung des Reifens macht das Handling einfach. Durch sein gutmütiges Verhalten ist er leicht im Grenzbereich zu bewegen. Der Rollwiderstand ist in dieser Klasse ungeschlagen. Trotz langer, schmaler Schulterstollen bricht er nicht seitlich weg. Eine Kombination aus top Rollwiderstand, gutem Grip und geringem Gewicht. SEHR SEHR SCHWALBE >FAT ALBERT VERTRIEB Ralf Bohle GmbH, Tel /1090, 26 x 2,35 Zoll 36,90 Euro Faltreifen, 60 TPI, auch tubeless und in spezieller Vorderradausführung erhältlich 729 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 50,1/53,1 Millimeter 31,6 Watt 75 Zentimeter Klasse A Da kommt einfach kein anderer Reifen in dieser Breite ran. Ungeschlagen hält der Testsieger der Vergangenheit auch dieses Jahr die Konkurrenz in Schach. Fahreigenschaften und Pannenschutz sind klasse, aber auch Rollwiderstand und Gewicht sind eines Enduro-Reifens würdig. Der Pneu mit dem breitesten Einsatzbereich. SEHR SYNCROS >FLT 3 VERTRIEB Müsing GmbH, Tel /988185, 51 Euro Faltreifen, 120 TPI 750 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 55,7/61,0 Millimeter 35,5 Watt 65 Zentimeter Der neue Syncros FLT 3 kann den Klassensiegern nur schwer folgen. Trotz seiner ausladenden Dimensionen bietet er nur mittelmäßigen Pannenschutz. Im Gelände besticht er vor allem auf Fels dort krallt er sich hartnäckig fest. Im Schotter wirkt er nervös und schwer beherrschbar. Die Dämpfung ist gut. CONTINENTAL >DIGGA VERTRIEB Continental AG, Tel. 0511/93801, 37,95 Euro Drahtreifen, 30 TPI, auch tubeless erhältlich Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 58,4/58,8 Millimeter 39,8 Watt Contis Freerider mit den auffällig zackigen Querstollen kommt gut mit den Querkräften in der Kurve zurecht. Die Laborwerte bescheinigen dem Digga tolle Resistenz gegen Stichverletzungen und Durchschläge. Gewicht und Rollwiderstand gehen in dieser Klasse in Ordnung. Ein Reifen, auf den man sich verlassen kann. SEHR HUTCHINSON >BULLDOG VERTRIEB Hutchinson, Tel. 0033/14089/5415, 44,90 Euro Drahtreifen, 30 TPI Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 58,9/62,0 Millimeter Mit seiner wuchtigen Karkasse und den ausladenden Stollen ist der Bulldog der breiteste im Test, er bricht alle Gewichtsrekorde. Mit knapp drei Kilo Reifen am Rad sinkt die Aggilität spürbar. Beim Snake-Bite- Test brachte der Reifen den Prüfstand an die Grenze. Bei 125 Zentimetern immer noch kein Defekt! MAXXIS >ADVANTAGE VERTRIEB Bikemarketing BMG GmbH, Tel. 0821/ , 26 x 2,4 Zoll 39 Euro Faltreifen, 60 TPI 812 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 55,8/58,1 Millimeter 39,4 Watt 80 Zentimeter Dieser Reifen folgt dem Lenkeinschlag präzise. Das beschert dem Freerider gute Noten im Praxistest. Die Laborwerte liefern einen Kompromiss aus Pannensicherheit und Gewicht. Der Rollwiderstand liegt aufgrund der weichen Gummimischung sehr hoch. Ein Klasse Reifen für anspruchsvolle Strecken. SEHR Die Wertungen Kurvenhalt und Traktion sind nur innerhalb der einzelnen Gruppen miteinander zu vergleichen. * Der Rollwiderstand kann auf dem BIKE-Rollenprüfstand nur bis 45 Watt gemessen werden. Er lag also über diesem Wert. 58_ BIKE 7/06 BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend.

8 MICHELIN >MOUNTAIN X TREM VERTRIEB Paul Lange & Co., Tel. 0711/ ,00 Euro Faltreifen, 120 TPI, Dual-Compound, auch tubeless erhältlich 846 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 54,3/54,8 Millimeter 30,5 Watt 85 Zentimeter Klasse A Mit dem Michelin kann man auch mal zum Gipfel radeln. Er läuft leicht. Dafür haftet er nicht so gut wie die Konkurrenz er ist recht hart. Da haben auch Dornen kaum eine Chance: Beim Durchstichtest sitzt der Mountain X trem in der ersten Klasse. Guter Reifen für harte Jungs, die bergauf nicht nur in der Gondel sitzen. NOKIAN >GAZZALODDI G VERTRIEB T & S Vertriebs GmbH, Tel /937676, 26 x 2,6 Zoll 52,90 Euro Drahtreifen, 30 TPI, auch tubeless erhältlich Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 57,2/60,4 Millimeter 34,8 Watt Der dicke Finne zeichnet sich durch gutes Bremsverhalten aus. Die Traktion ist überzeugend. Die Werte für Pannenschutz sind bei diesem Gewicht erwartungsgemäß sehr gut. Die Dämpfungseigenschaften sind super. Dadurch entschärft er manche zu harte Landung. Bergauf will man damit aber keinen Meter fahren. SCHWALBE >BIG BETTY VERTRIEB Ralf Bohle GmbH, Tel /1090, 26 x 2,4 Zoll 42,90 Euro Faltreifen, 60 TPI 904 Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 56,7/59,1 Millimeter 125 Zentimeter Klasse D Wir haben die neue weiche Gooey-Gluey - Mischung des Schwalbe-Freeriders getestet. Der weiche Compound klebt am Fels wie Kaugummi. Das erhöht natürlich den Rollwiderstand. Auch auf allen anderen Untergründen punktet der Big Betty. Der Durchschlagschutz ist bestens. Für Freerider die erste Wahl. SPECIALIZED >CHUNDER VERTRIEB Specialized Europe B.V., Tel. 0031/314/676600, 26 x 2,3 Zoll 50 Euro Drahtreifen, 120 TPI, Dual-Compound Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 53,8/57,8 Millimeter Eigentlich sollte der Chunder in der Enduro-Klasse an den Start gehen. Wegen seiner ausladenden Dimensionen steckten wir ihn kurzerhand zu den Freeridern. Dort ist er sicherlich besser aufgehoben. Die Traktionswerte sind gut, der Pannenschutz bestens. Gewicht und Rollwiderstand machen den Uphill zur Plackerei. SEHR SUPER SPECIALIZED >PIN IT VERTRIEB Specialized Europe B.V., Tel. 0031/314/676600, 50 Euro Drahtreifen, 120 TPI, Dual-Compound Gramm BREITE KARKASSE/STOLLEN 55,3/59,6 Millimeter Kaum breiter als sein kleiner Bruder ähnelt das Fahrverhalten des Pin it stark dem Chunder. Beim Durchschlagtest platzen eher die Felgen als der Schlauch, da die Seitenwände der Specialized-Reifen besonders weich ausfallen. Kurvenhalt könnte etwas besser sein. Der Grenzbereich ist deutlich spürbar, das gibt Sicherheit. 60_ BIKE 7/06 INFO Reifen werden meist über Jahre unverändert angeboten. Ein Überblick über die wichtigsten Teilnehmer der letzten Tests. HERSTELLER MODELL ROLLWIDER- STAND DURCH- SCHLAG IN GRAMM IN WATT IN ZENTIMETER IN EURO ENDURO MAXXIS IGNITOR EXCEPTION 2,35" (52-559) , ,95 NOKIAN ASSAULT X 2,4" (57-559) , ,90 RITCHEY MOTOVADER 2,4" (55-559) ,9 70 CA. 34 SPECIALIZED ENDURO PRO 2,4" (60-599) , ,50 FREERIDE CONTINENTAL DIESEL PROTECTION 2,5" (62-559) , ,95 KENDA KOLOSSAL 2,6" (62-559) , ,90 NOKIAN NBX DH 2,5" (62-559) , ,90 RITCHEY MOTOVADER PRO 2,4" (55-559) , ,90 SCHWALBE ALL MIGHTY 2,35" (60-559) , ,90 Die Wertungen Kurvenhalt und Traktion sind nur innerhalb der einzelnen Gruppen miteinander zu vergleichen. * Der Rollwiderstand kann auf dem BIKE-Rollenprüfstand nur bis 45 Watt gemessen werden. Er lag also über diesem Wert. BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend.