Catherine König-Pralong Mittelalterliche Philosophie: Proseminar THOMAS VON AQUIN. Semantik und Ontologie. Das Seiende und das Wesen (Kapitel 1-4)

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1 Catherine König-Pralong Mittelalterliche Philosophie: Proseminar THOMAS VON AQUIN Semantik und Ontologie. Das Seiende und das Wesen (Kapitel 1-4)

2 2 Proseminar Thomas von Aquin Programm der Sitzungen Prolegomena 18. September 0) Einführung I: Thomas von Aquin im Kontext 25. September 0 ) Einführung II: Das Seiende und das Wesen Text: Einleitung Abschnitte 1-2 Ein ontologisches Wörterbuch: Semantik und Ontologie (Kapitel 1-2) 2. Oktober 1) Die zweifache Bedeutung des Seienden Text: Kapitel 1, Abschnitt 3 + Aristoteles, Metaphysik, Buch V, 7 (1017a22-35): Das Seiende 2) Wesen (essentia), Washeit (quiditas), Natur, Form und Definition. Der absolute und ursprüngliche Sinn des Seienden Text: Kapitel 1, Abschnitte Aristoteles, Die Kategorien, 4 (1b24-210) 9. Oktober 3) Die Form und der Stoff in der Definition von den zusammengesetzten Substanzen Text: Kapitel 2, Abschnitte Oktober 4) Gattung und Art, Körper und Seele Text: Kapitel 2, Abschnitte Oktober 5) Gattung, Art und Unterschied hinsichtlich Stoff, Form und zusammengesetztes Ganzen Text: Kapitel 2, Abschnitte Oktober 6) Gezeichneter Soff und ungezeichneter Stoff Text: Kapitel 2, Abschnitte 19-20

3 Proseminar Thomas von Aquin 3 Begriffliche Erläuterungen: die Universalien (Kapitel 3) 6. November 7) Die Sinngehalt der Gattung und der Art, und die Natur des Dinges Text: Kapitel 3, Abschnitte November 8) Die absolut betrachtete Natur: Was sind die Universalien? Text: Kapitel 3, Abschnitte November 9) Die Aussage (die Prädikation der Art, der Gattung und der Definition) Text: Kapitel 3, Abschnitte Ontologie: Wesen und Dasein (Kapitel 4) 27. November 10) Das Wesen der getrennten Substanzen Text: Kapitel 4, Abschnitte Dezember 11) Zusammengesetzte Substanz und einfache Substanz. Wesen und Dasein in den zusammengesetzten Substanzen Text: Kapitel 4, Abschnitte Dezember 12) Das Ding, welches sein Sein ist, und die Dinge, die das Sein von einem anderen haben Text: Kapitel 4, Abschnitte Dezember 13) Schluss Die Präsentation des gewählten Textes beinhaltet eine Analyse der Struktur sowie der Argumenten innerhalb des Traktates. Die Denkart und Schreibart des Thomas von Aquin sollten nicht vernachlässigt werden. Eine Zusammenfassung des Beitrages wird den anderen Seminarteilnehmern während der laufenden Woche verteilt.

4 4 Proseminar Thomas von Aquin Kurze Bibliographie = SPERRFACH (IN DER BIBLIOTHEK) A. Quellen (Texte und Übersetzungen, die im Seminar gebraucht werden) ARISTOTELES, Metaphysik, übersetzt und herausgegeben von F.F. Schwarz, Stuttgart, Reclam, ARISTOTELES, Die Kategorien, übersetzt und herausgegeben von I.W. Rath, Stuttgart, Reclam, THOMAS VON AQUIN, Über das Seiende und das Wesen, Lateinisch/Deutsch, übersetzt und eingeleitet von W. Kluxen, Freiburg-Basel-Wien, Herder, 2007 (ISBN ). B. Zum Leben und Werk von Thomas von Aquin CHENU, M.-D., Das Werk des hl. Thomas von Aquin, Übersetzung, Verzeichnisse und Ergänzungen von O.H. Pesch, Freiburg, Styria (Dt. Thomas-Ausgabe Erg.-Bd. 2), 1982 [1960]. TORRELL, J.-P., Magister Thomas. Leben und Werk des Thomas von Aquin, Freiburg, Herder, C. Einführung in die Philosophie des Thomas von Aquin FORSCHNER, M., Thomas von Aquin, München, Beck, HEINZMANN, R., Thomas von Aquin. Eine Einführung in sein Denken mit ausgewählten lateinisch-deutschen Texten, Stuttgart, Kohlhammer, SCHÖNBERGER, R., Thomas von Aquin zur Einführung, Hamburg, Junius, 2002 [1998]. J.A. WEISHEIPL, Thomas von Aquin. Sein Leben und seine Theologie, Graz-Wien-Köln, Styria, A. ZIMMERMANN, Thomas lesen, Stuttgart, Frommann Holzboog, D. Die Abhandlung Das Seiende und das Wesen Kommentar des Traktats LALLEMENT, D.-J., Commentaire du De ente et essentia de saint Thomas d Aquin, Paris, P. Téqui, Form und Stoff GOHEEN, J., The Problem of Matter and Form in the «De ente et essentia» of Thomas Aquinas, Cambridge [Mass.], Harvard University Press, Universalien PANNIER, R., SULLIVAN, TH.D., Aquinas s Solution to the Problem of Universals in De ente et essentia, American Catholic Philosophical Quarterly (Supplement), 68, 1994, S Seinslehre GUMPPENBERG, R., Zur Seinslehre in De ente et essential des Thomas von Aquin, Freiburger Zeitschrift für Philosophie und Theologie, 21, 1974, S OWENS, J., Aquinas Distinction at De ente et essentia 4 : , Mediaeval Studies, 48, 1986, S WIPPEL, J.F., Aquinas s Route to the Real Distinction : A note on De ente et essentia, The Thomist, 43, 1979, S

5 Proseminar Thomas von Aquin i. Dus Seiende Das Seiende wird einerseits in akzidentellem Sinn, anderer & 8 seits an sich ausgesagt. In akzidentellem Sinn sagen wir etwa, dab der Gerechte musisch sei oder dab der Mensch musisch sei oder dab der Musische ein Mensch sei, [IO] ahnlich wie wir auch sagen, dab der Musische baue, da es eben dem Baumeister akzidentell zukommt, rnusisch zu sein, oder dem Musischen, ein Baumeister zu sein (denn ndies ist dies* heibt, dab»dies akzidentell diesem zukommtn). Und ebenso steht es mit den angegebenen Fallen. Denn wenn wir sagen, dab der Mensch musisch sei und da6 der Musische Mensch sei [15] oder dan der WeiBe musisch sei oder dieser Musische weib, so geschieht dies in den beiden letzten Fallen, weil beides ein und demselben akzidentell zukommt, im ersten Fall geschieht es, weil es einem Seienden akzidentell zukommt, und in dem Fall, dab der Musische Mensch sei, weil eben dern Menschen das Musische akzidentell zukommt. (So sagt man auch, dab das Nicht-WeiBe»Sei*, weil jenes ist, dem es akzidentell zukommt.) Das also, wovon man sagt, dab es in akzidentellem Sinn sei, [20] wird so genannt, entweder weil beides ein und demselben, das nist*, zukommt, oder weil es jenem, das nist«, zukommt, oder weil das selbst nistu, dem das zukommt, wovon es selbst ausgesagt wird. Vom Sein an sich spricht man in so vielen Bedeutungen, als es Formen der Aussageweisen gibt. Denn wievielfach diese ausgesagt werden, sovielfach bezeichnen sie das Sein. [25] Da nun das Ausgesagte teils ein Was bezeichnet, teils ein.quale*, teils ein nquantuma, teils ein nbezügliches«, teils ein ~Bewirken* oder Affiziertwerden, teils ein.wou, teils ein nwann*, so bezeichnet das Sein dasselbe, was jedes von diesern Ausgesagten bezeichnet. Denn es bedeutet keinen Unterschied, ob man sagt, der Mensch im Zustand der Gesundheit, oder, der Mensch ist gesund, oder ob man sagt, der Mensch ist schreitend oder schneidend, oder, der Mensch schreitet oder schneidet [30] und ahnlich bei anderen Fallen. Weiter bezeichnet»seins und ~ist*, dan etwas wahr sei, aber das Nichtsein, dan etwas nicht wahr sei, sondern falsch bei Bejahungen ebenso wie bei den Verneinungen. So sagt etwa der Satz ~Sokrates >ist< musisch* aus, dab dies wahr sei, oder der Satz ~Sokrates >istc nicht weibu ebenso, dan dies wahr sei; 1351 jedoch der Satz»die Diagonale ist nicht (durch die Seite) mebbaru besagt, dab dies falsch sei. Weiter bezeichnet das Sein und Seiendes / bei den angeführten Fallen teils etwas dem Vermogen nach, teils etwas der Vollendung nach. Denn wir sprechen von einem Sehen sowohl bei einem dem Vermogen nadi als auch bei einem der Vollendung nach Sehenden. Und in gleicher Weise sprechen wir von Wissen bei einem, der Wissen zu gebrauchen vermag, wie bei einem, der es gebraucht. [5] Und ruhend nennen wir das, was sich bereits in Ruhe befindet, wie auch das, was zu ruhen vermag. Und ebenso steht es mit den Wesen: wir sagen namlich auch, der Hermes sei im Steine und die Halfte der Linie in der Linie, und nennen etwas Weizen, das noch nicht reif ist. Wann aber etwas moglich ist und wann nicht, das mub anderswo bestimmt werden.18

6 Proseminar Thomas von Aquin Die K&gorien, 4 : «Die zehn Kategorien 11 4 Das, was nicht in Verbindung gesagt wird, bezeichnet entweder ein Wesen oder [25] ein Wieviel oder ein Wie-beschaffen oder ein In-bezq-auf oder ein Wo oder ein Wann oder ein Liegen oder ein Haben oder ein Tun oder ein Widerfahren. Wesen ist, um es im UmriB zu sagen, zurn Beispiel: Mensch, Pferd. Ein Wieviel ist zum Beispiel: zwei Ellen lang, drei Ellen lang. Ein Wie-beschaffen ist zurn Beispiel: weir, der Grammatik kundig. Ein In-bezug-auf ist zurn Beispiel: doppelt, halb, grober. (2a) Ein Wo ist zurn Beispiel: im Lykeion, auf dem Marktplatz. Ein Wann ist zurn Beispiel: gestern, voriges Jahr. Ein Liegen ist zurn Beispiel: steht, sitzt. Ein Haben ist zurn Beispiel: beschuht, bewaffnet. Ein Tun ist zum Beispiel: schneidet, zündet an. Ein Widerfahren ist zum Beispiel: wird geschnitten, wird angezündet. Jedes von dem Gesagten wird selbst für sich selbst in keiner [5] Behaupmng ausgesagt. Durch die Verbindung dieser untereinander aber entsteht eine Behauptung. Jede Behauptung scheint entweder wahr oder falsch zu sein. Das aber, was in keiner Verbindung ausgesagt wird, ist weder wahr noch falsch, wie zurn Beispiel: Mensch, weib, Iauft, siegt. [IO] THOHAS von Aouiw Dis seiende und dis Wesen tex4 (aus der Ausgabe von W. Hluxen 2007) Kapitel 1-41

7 Thomas de Aquino De ente et essentia Thomas von Aquin Über das Seiende und das Wesen PROOEMIUM Quia parvus error in principio magnus est in fine, secundum 1 Philosophum in 1 Caeli et mundi, ens autem et essentia sunt quae primo intellectu concipiuntur, ut dicit Avicenna in principio suae Metaphysicae, ide0 ne ex eorum ignorantia errare contingat, ad horum difficultatern aperiendam dicendum est quid nomine essentiae et entis significetur et quomodo in diversis inveniatur et quomodo se habeat ad intentiones logicas, scilicet genus, speciem et differentiam. Quia ver0 ex compositis simplicium cognitionem accipere 2 debemus et ex posterioribus in priora devenire, ut, a facilioribus incipientes, convenientior fiat disciplina, ide0 ex significatione entis ad significationem essentiae procedendum est. EINLEITUNG i Ein kleiner Irrtum am Anfang wird am Ende zu einem groben, nach dem Philosophen im 1. Buch Vom Himmel und der Welt.1 Nun aber sind Seiend und Wesen - wie Avicenna am Anfang seiner Metaphysikz sagt - das, was zuerst vom Verstand aufgefasst wird. Damit also aus deren Unkenntnis kein Irrtum entstehe, ist die mit ihnen gegebene Schwierigkeit offen zu legen und zu sagen, was mit dem Wort Wesen und Seiend bezeichnet wird, wie dies in je Verschiedenem anzutreffen ist und wie es sich zu den logischen Ordnungen verhalt, namlich zu Gattung, Art und Unterschied. 2 Wir müssen die Erkenntnis des Einfachen vorn Zusammengesetzten aus gewinnen und vom Spateren zum Früheren gelangen. Damit wir also, beim Leichteren anfangend, den Lehrvortrag angemessener gestalten, ist von der Bedeutung von Seiend zur Bedeutung von Wesen fortzuschreiten. CAPITULUM PRIMUM Sciendum est igitur quod, sicut in V Metaphysicae Philosophus 3 dicit, ens per se dupliciter dicitur, uno modo quod dividitur per 1 Aristoteles, De caelo 1, 5 (271b8-13). Avicenna, Metaph. 1, c. 6:»Dicemus igitur quod ens et res et necesse talia sunt quod statim imprimuntur in anima prima impressionex (ed. Van Riet, p. 31, 1). Aristoteles, Metaph. V, 7 (1017a22-35). ERSTES KAPITEL 3 Man muss sich also erinnern, dass - wie der Philosoph im 5. Buch der Metaphysik3 sagt - seiend in zweifacher Weise eigentlich ausgesagt wird: Einmal im Sinne dessen, was in die zehn Gattungen eingeteilt ist; zum anderen im Sinne dessen, was die Wahrheit von Satzen bezeichnet. Der Unterschied zwischen beiden ist der: Im zweiten Sinne kann seiend al1 jenes genannt werden, von dem ein bejahender Satz gebildet werden kann, auch wenn es im Wirklichen nichts setzt. In diesem Sinne Thomas von Aquin 4 3

8 decem genera, alio modo quod significat propositionum veritatem. Horum autem differentia est quia secundo modo potest dici ens omne illud, de quo affirmativa propositio formari potest, etiam si iilud in re nihil ponat. Per quem modum privationes et negationes entia dicuntur; dicimus enim quod afirmatio est opposita negationi et quod caecitas est in oculo. Sed primo modo non potest dici ens nisi quod aliquid in re ponit. Unde primo modo caecitas et huiusmodi non sunt entia. Nomen igitur essentiae non sumitur ab ente secundo modo 4 dicto, aliqua enim hoc modo dicuntur entia, quae essentiam non habent, ut patet in privationibus; sed sumitur essentia ab ente primo modo dicto. Unde Commentator in eodem loco dicit quod ens primo modo dictum est»quod significat essentiam rei«. Et quia, ut dictum est, ens hoc modo dictum dividitur per decem genera, oportet quod essentia significet aliquid commune omnibus naturis, per quas diversa entia in diversis generibus et speciebus collocantur, sicut humanitas est essentia hominis, et sic de aliis. Et quia illud, per quod res constituitur in proprio genere vel 5 specie, est hoc quod significatur per diffinitionem indicantem quid est res, inde est quod nomen essentiae a phiiosophis in nomen quiditatis mutatur. Et hoc est quod Philosophus frequenter nominat»quod quid erat esse«, id est hoc per quod aliquid habet esse quid. Dicitur etiam forma secundum quod per formam significatur certitudo uniuscuiusque rei, ut dicit Avicenna in II Metaphysicae suae. Hoc etiam alio nomine natura dicitur accipiendo naturam secundum primum modum il- Averroes, Metaph. V, comm. 14:»hoc nornen ens quod significat essentiarn rei est aliud ab ente quod significat verum«(ed. Venet. 1562, f. 117rF, ed. Ponzalli, p. 132, ). Aristoteles, Metaph. VII, 4 (1029bl ff.). Avicenna, Metaph. II, 6 (ed. Van Riet, p. 72, 48; 79, 73); 1, 5 (Van Riet, p. 34, 55). Boethius, De persona et duabus naturis (= Contra Eutychen et Nestoriurn), c. 1:»Natura est earurn rerum quae, curn sint, quoquo modo intellectu capi possunt«(ed. Rand, p. 78). 8 Aristoteles, Metaph. V, 4 (1015a12). Erstes Kapitel heiben Privationen und Verneinungen seiend; wir sagen namlich, die Bejahung sei der Verneinung entgegengesetzt, und Blindheit sei im Auge. Im ersten Sinne jedoch kann seiend nur heiben, was etwas im Wirklichen setzt; daher ist im ersten Sinne Blindheit und derartiges nichts Seiendes. 4 Das Wort Wesen also ist nicht vom Seienden im zweiten Sinne genommen; denn manches heibt in diesem Sinne Seiendes, was kein Wesen hat, wie bei Privationen klar ist. Wesen ist vielmehr vom Seienden im ersten Sinne abgenommen. Daher sagt der Kommentator zur selben Steiie,4 Seiendes im ersten Sinne sei das,»was das Wesen des Dinges bezeichnetcc. Und weil nun, wie gesagt, das Seiende in diesem Sinne in die zehn Gattungen eingeteiit ist, so muss Wesen etwas allen Naturen Gemeinsames bezeichnen, durch welches die verschiedenen Seienden in die verschiedenen Gattungen und Arten gestellt sind: So wie Menschheit das Wesen des Menschen ist, und ebenso [steht es] bei anderem. 5 Und da nun jenes, wodurch ein Ding in die je ihm eigene Gattung oder Art gestellt ist, eben das ist, was durch die Definition bezeichnet wird, die angibt, was das Ding ist, daher kommt es, dass das Wort Wesen von den Philosophen in das Wort Washeit abgewandelt wird. Und eben dies nennt der Philosoph haufig das»was-war-sein«,s das heibt das, wodurch etwas hat, ein Was zu sein. Dies heibt aber auch Form, sofern mit Form die Bestimmtheit eines jeden Dinges bezeichnet wird, wie Avicenna im 2. Buch seiner Metaphysik6 sagt. Mit noch einem anderen Wort heibt es Natur; dabei nimmt man Natur in der ersten Bedeutung von jenen vier, die Boethius im Buch Über die zwei Nafuren7 angibt, nach welcher namlich Natur al1 jenes heibt,»was vom Verstand auf irgendeine Weise erfabt werden kann«. Ein Ding ist ja nur erkennbar durch seine Definition und sein Wesen. Und so sagt auch der Philosoph im 5. Buch der Metaphy~ik,~ dass jede Substanz eine Natur Sei. Dennoch scheint eher, das Wort Natur in dieser Anwendung bezeichne das Wesen eines Dinges insofern, als es eine Hinordnung zum eigentümlichen Wirken des Dinges hat; denn kein Ding ermangelt Thomas von Aquin 4 5

9 lorum quattuor, quos Boethius in libro De duabus naturis assignat, secundum scilicet quod natura dicitur omne illud quod»intellectu quoquo modo capi potest«. Non enim res est intelligibilis nisi per difinitionem et essentiam suam. Et sic etiam Philosophus dicit in V Metaphysicae quod omnis substantia est natura. Tamen nomen naturae hoc modo sumptae videtur significare essentiam rei, secundum quod habet ordinem ad propriam operationem rei, cum nulla res propria operatione destituatur. Quiditatis ver0 nomen sumitur ex hoc, quod per difinitionem significatur. Sed essentia dicitur secundum quod per eam et in ea ens habet esse. Sed quia ens absolute et per prius dicitur de substantiis et per 6 posterius et.quasi secundum quid de accidentibus, inde est quod essentia proprie et vere est in substantiis, sed in accidentibus est quodammodo et secundum quid. Substantiarum ver0 quaedam sunt simplices et quaedam 7 compositae, et in utrisque est essentia, sed in simplicibus veriori et nobiliori modo, secundum quod etiam esse nobilius habent. Sunt enim causa eorum quae composita sunt, ad minus substantia prima simplex, quae deus est. Sed quia illarum substantiarum essentiae sunt nobis magis occultae, ide0 ab essentiis substailtiarum compositarum incipiendum est, ut a facilioribus convenientior fiat disciplina. Zweites Kapitel eines ihm eigentümlichen Wirkens. Das Wort Washeit hingegen - bezieht sich auf das, was durch die Definition bezeichnet wird. Vom Wesen spricht man jedoch, sofern durch es und in ihm das Seiende Sein hat. 6 Nun sagt man seiend in absolutem und ursprünglichem Sinne von Substanzen, nur in abgeleitetem und gleichsam eingeschranktem Sinne von Akzidentien aus; und so findet sich auch Wesen wahrhaft und eigentlich bei Substanzen, bei Akzidentien jedoch nur in gewisser Weise und in eingeschranktem Sinne. 7 Unter den Substanzen gibt es nun einfache und zusammengesetzte, und beide haben Wesen. Dies aber findet sich in den einfachen auf wahrere und hohere Weise, sofern sie ja ein hoheres Sein haben. Sie Sind namlich Ursachen dessen, was zusammengesetzt ist - zumindest die erste einfache Substanz, die Gott ist. Da aber das Wesen jener Substanzen uns weit verborgener ist, so ist mit dem Wesen der zusammengesetzten Substanzen anzufangen: Dann wird der Lehrvortrag, mit Leichterem anfangend, angemessener. CAPITULUM SECUNDUM In substantiis igitur compositis forma et materia nota est, ut in 8 homine anima et corpus. Non autem potest dici quod alterum eorum tantum essentia esse dicatur. Quod enim materia sola non sit essentia rei planum est, quia res per essentiam suam et cognoscibilis est et in specie ordinatur vel genere. Sed materia neque cognitionis principium est neque secundum eam aliquid ad genus vel speciem determinatur, sed secundum id quod aliquid actu est. Neque etiam forma tantum essentia substantiae compositae dici potest, quamvis hoc quidam asserere conentur. ZWEITES KAPITEL 8 Bei zusammengesetzten Substanzen findet sich bekanntlich Form und Stoff wie etwa beim Menschen Seele und Leib. Man kann aber nicht sagen, nur einem der beiden sei zuzusprechen, dass es das Wesen ist. Dass der Stoff nicht allein das Wesen eines Dinges sei, ist offensichtlich; denn ein Ding ist durch sein Wesen sowohl erkennbar als auch einer Gattung und Art eingeordnet. Der Stoff ist jedoch weder Prinzip der Erkenntnis noch wird etwas im Hinblick auf ihn nach Gattung oder Art bestimmt, sondern im Hinblick darauf, was etwas in [aktueller] Thomas von Aquin 47

10 Ex his enim quae dicta sunt patet quod essentia est illud, quod per diffinitionem rei significatur. Diffinitio autem substantiarum naturalium non tantum formam continet, sed etiam materiam; aliter enim difinitiones naturales et mathematicae non differrent. Nec potest dici quod materia in diffinitione substantiae naturalis ponatur sicut additum essentiae eius vel ens extra essentiam eius, quia hic modus diffinitionis proprius est accidentibus, quae perfectam essentiam non habent. Unde oportet quod in diffinitione sua subiectum recipiant quod est extra genus eorum. Patet erg0 quod essentia comprehendit materiam et formam. Non autem potest dici quod essentia significet relationem, quae est inter materiam et formam, vel aliquid superadditum ipsis, quia hoc de necessitate esset accidens et extraneum a re nec per eam res cognosceretur, quae omnia essentiae conveniunt. Per formam enim, quae est actus materiae, materia eficitur ens actu et hoc aliquid. Unde illud quod superadvenit non dat esse actu simpliciter materiae, sed esse actu tale, sicut etiam accidentia faciunt, ut albedo facit actu album. Unde et quando talis forma acquiritur, non dicitur generari simpliciter, sed secundum quid. Relinquitur ergo quod nomen essentiae in substantiis com- 9 positis significat id quod ex materia et forma compositum est. Et huic consonat verbum Boethii in Commento Praedicamentorum, ubi dicit quod usia significat compositum. Usia enim apud Graecos idem est quod essentia apud nos, ut ipsemet dicit Boethius, De praedicamentis, cap. de substantia (PL 64, 184), dort nicht wortiich; Text bezeugt in den Kommentaren zu 1 Sent., dist. 23 bei Albertus (a. 4), Bonaventura (dub. 1) und Thomas (q. 1, a. 1); die zweite Aussage bei Boethius, Contra Eutychen..., c. 3 (ed. Rand, p ). '0 Avicenna, Metaph. V, 5 (ed. Van Riet, p. 275, 72). 1' Averroes, Metaph. VII, comm. 27 (ed. Venet. 1562, f. 177rC). Zweites Kapitel Wirklichkeit ist. Aber auch die Form allein kann nicht das Wesen einer zusammengesetzten Substanz genannt werden, wenngleich das manche zu halten versuchen. Aus dem Gesagten ist namlich Mar, dass Wesen das ist, was durch die Definition des Dinges bezeichnet wird. Die Definition der Natursubstanzen umfasst aber nicht nur die Form, sondern auch den Stoff; sonst würden sich die in Physik und Mathematik üblichen Definitionen nicht unterscheiden. Auch kann man nicht sagen, der Stoff werde in die Definition der Natursubstanz nur aufgenommen als ein dem Wesen Hinzugefügtes oder als ein au- Berhalb des Wesens Seiendes; denn diese Definitionsweise ist den Akzidentien eigen, die kein vollkommenes Wesen haben. Daher müssen sie in ihre Definition einen Trager aufnehmen, der auberhalb ihrer Gattung steht. So ist also klar, dass die Definition den Stoff und die Form umfasst. Man kann aber nun nicht sagen, das Wesen bezeichne die Beziehung, die zwischen Stoff und Form besteht, oder etwas diesen Hinzugefugtes. Das ware namlich mit Notwendigkeit ein Beilaufiges oder dem Ding AuBerliches, noch auch würde dadurch das Ding erkannt; das alles kommt dem Wesen aber zu. Durch die Form namlich, die Wirkiichkeit des Stoffes ist, wird der Stoff zu einem wirklich Seienden und zu einem Dieses-da gemacht. Daher gibt solches, das noch hinzukommt, dem Stoff nicht das Wirklich-Sein schlechthin, sondern nur das Wirklich-So- Sein, wie das auch die Akzidentien tun: So macht die WeiBe wirklich weib. Daher spricht man, wenn eine solche Form erworben wird, nicht vom Entstehen schlechthin, sondern nur im eingeschrankten Sinne. 9 Es bleibt also nur übrig, dass das Wort Wesen bei zusammengesetzten Substanzen das [Ganze] bezeichnet, das aus Stoff und Form zusammengesetzt ist. Und dazu stimmt ein Wort des Boethius im Kommentar zu den Kategorien,g wo er sagt, usia bezeichne das zusammengesetzte Ganze. Usia ist namlich bei den Griechen dasselbe wie bei uns Wesen, wie er selbst im Buch Uber die zwei Naturen sagt. Auch Avicennalo sagt, die Washeit der zusammengesetzten Substanzen sei eben die Zusammensetzung von Form und Stoff. Auch der Kommentator sagt zum 7. Buch der Metaphysik:ll»Die Natur, welche die Arten in den der Entstehung untenvorfenen Dingen haben, ist ein Mittleres, 48 HBPhMA Thomas von Aquin 49

11 in libro De duabus naturis. Avicenna etiarn dicit quod quiditas substantiarurn compositarurn est ipsa compositio formae et materiae. Cornrnentator etiam dicit super VI1 Metaphysicae: ~Natura quarn habent species in rebus generabilibus est aliquod medium, id est cornpositum ex materia et forma«. Huic etiam ratio concordat, quia esse substantiae cornpositae non est tanturn formae nec tanturn rnateriae, sed ipsius cornpositi. Essentia autern est secundurn quarn res esse dicitur. Unde oportet quod essentia, qua res denorninatur ens, non tanturn sit forma neque tanturn rnateria, sed utrurnque, quarnvis huiusrnodi esse suo modo sola forma sit causa. Sic enim in aliis vidernus, quae ex pluribus principiis constituuntur, quod res non denorninatur ex altero illorurn principiorum tanturn, sed ab eo, quod utrumque cornplectitur, ut patet in saporibus, quia ex actione calidi digerentis hurnidurn causatur dulcedo, et quamvis hoc modo calor sit causa dulcedinis, non tarnen denominatur corpus dulce a calore, sed a sapore qui calidurn et hurnidurn cornplectitur. Sed quia individuationis principiurn rnateria est, ex hoc forte videtur sequi quod essentia, quae materiam in se cornplectitur simul et forrnarn, sit tantum particularis et non universalis. Ex quo sequeretur quod universalia difflnitionem non haberent, si essentia est id quod per diffinitionern significatur. Et ide0 sciendurn est quod materia non quolibet modo accepta est individuationis principiurn, sed solurn rnateria signata. Et dico rnateriam signatarn, quae sub deterrninatis dimensionibus consideratur. Haec autern rnateria in difinitione horninis, in quantum est homo, non ponitur, sed poneretur in diffinitione Socratis, si Socrates diffinitionern haberet. In diffinitione autem hominis ponitur rnateria non signata; non enim in diffinitione hominis ponitur hoc os et haec Caro, sed os et Caro absolute, quae sunt rnateria hominis non signata. Sic ergo patet quod essentia horninis et essentia Socratis non differunt nisi secundurn signaturn et non signaturn. Unde '2 Averroes, Metaph. VII, comm. 20 (ed. Venet. 1562, f. 169rF). 50 iû i i Zweites Kapitel das heibt ein Zusarnrnengesetztes auf Stoff und Forrn.«Damit stirnrnt auch die sachliche Begründung überein, dass das Sein einer zusarnrnengesetzten Substanz nicht nur das der Form noch das des Stoffes, sondern eben das des zusarnmengesetzten Ganzen Sei. Das Wesen aber ist es, demgernab einem Ding Sein zugesprochen wird. Daher rnuss das Wesen, von dern her das Ding ein Seiendes zu nennen ist, nicht nur Form sein noch auch nur Stoff, sondern beides, wenngleich allein die Forrn auf ihre Weise Ursache dieses Seins ist. So narnlich sehen wir auch bei anderem, was aus rnehreren Prinzipien zustande komrnt, dass ein Ding nicht nur von einem dieser Prinzipien her benannt wird, sondern von dern her, das beide urnfasst; das ist kiar etwa beim Geschrnack: Durch die Wirkung des Warrnen, das Feuchtes zersetzt, wird SüBe verursacht, und wenngleich auf diese Weise die Warme Ursache der SüBe ist, wird ein Korper nicht süb genannt von der Warme her, sondern von dern Geschrnack her, der das Warrne und das Feuchte urnfasst. Da aber der Stoff Prinzip der Individuation ist, so konnte daraus - wie es scheint - folgen, dass das Wesen, welches Stoff und Forrn zugleich in sich fasst, lediglich partikular sei und nicht allgernein; woraus wiederurn folgen würde, dass Allgerneines keine Definition hatte - wenn anders das Wesen es ist, das durch die Definition bezeichnet wird. Und daher ist zu erinnern, dass der Stoff nicht in beliebigern Sinne Individuationsprinzip ist, sondern allein als gezeichneter Stoff. Und ich nenne gezeichnet den Stoff, der unter bestimmten Dirnensionen betrachtet wird. Dieser Stoff wird aber nicht in die Definition des Menschen als Menschen aufgenommen; er ware jedoch in die Definition des Sokrates aufzunehrnen, wenn es von Sokrates eine Definition gabe. In die Definition des Menschen wird der Stoff als nicht-gezeichneter aufgenomrnen; denn in die Definition des Menschen nirnmt man nicht diesen Knochen und dies Fleisch auf, sondern Knochen und Fleisch in absolutern Sinne, und das ist des Menschen Stoff als nicht-gezeichneter. So ist also kiar, dass das Wesen des Menschen und das Wesen des Sokrates nur unterschieden Sind hinsichtlich von gezeichnet und nicht-gezeichnet. Daher sagt der Kommentator zurn 7. Buch der Metapysik:]z»Sokrates ist nichts anderes als die Sinneswesenheit und die Vernünftigkeit, die seine Washeit aus- Thomas von Aquin 5 1

12 Commentator dicit super VI1 Metaphysicae:»Socrates nihil aliud est quam animalitas et rationalitas, quae sunt quiditas eius.«sic etiam essentia generis et speciei secundurn signatum et non signatum differunt, quarnvis alius modus designationis sit utrobique, quia designatio individui respectu speciei est per materiam determinatam dimensionibus, designatio autem speciei respectu generis est per differentiarn constitutivam, quae ex forma rei sumitur. Haec autem determinatio vel designatio, quae est in specie 12 respectu generis, non est per aliquid in essentia speciei exsistens, quod nul10 modo in essentia generis sit, imrno quicquid est in specie, est etiam in genere ut non determinatum. Si enirn animal non esset totum quod est homo, sed pars eius, non praedicaretur de eo, cum nulla pars integralis de suo toto praedicetur. Hoc autem quomodo contingat videri poterit, si inspiciatur 13 qualiter differt corpus secundum quod ponitur pars animalis et secundum quod ponitur genus. Non enirn potest eo modo esse genus, quo est pars integralis. Hoc igitur nornen quod est corpus multipliciter accipi potest. Corpus enirn, secundurn quod est in genere substantiae, dicitur ex eo quod habet talern naturam, ut in eo possint designari tres dirnensiones; ipsae enim tres dimensiones designatae sunt corpus, quod est in genere quantitatis. Contingit autem in rebus, ut quod habet unarn perfectionem ad ulteriorem etiam perfectionern pertingat, sicut patet in homine, qui et naturam sensitivarn habet et ulterius intellectivam. Similiter etiam et super hanc perfectionern, quae est habere talem formam, ut in ea possint tres dimensiones designari, potest alia perfectio adiungi, ut vita vel aliquid huiusmodi. Potest ergo hoc nomen corpus significare rem quandam, quae habet talem forrnarn, ex qua sequitur in ipsa designabilitas trium dirnensionum cum praecisione, ut scilicet ex illa forma nulla ulterior perfectio sequatur; sed si quid aliud superadditur, sit praeter significationem corporis sic dicti. Et hoc modo corpus erit integralis et materialis pars anirnalis, quia sic anima erit praeter id quod significatum est nomine corporis et erit superveniens ipsi corpori, ita quod ex ipsis duobus, scilicet anima et corpore, sicut ex partibus constituetur animal. Zweites Kapitel machen.«ebenso unterscheiden sich auch das Wesen der Gattung und der Art nach gezeichnet und nicht-gezeichnet, wenngleich beiderseits eine andere Weise des Gezeichnetseins statt hat; denn das Individuurn ist im Verhaltnis zur Art durch den in seinen Dirnensionen bestimmten Stoff gezeichnet; die Art ist irn Verhaltnis zur Gattung durch den [siel gründenden Unterschied gezeichnet, der von der Forrn des Dinges genommen wird. 12 Nun wird aber die Art irn Verhaltnis zur Gattung nicht durch etwas irn Wesen der Art bestirnmt oder gezeichnet. was in keiner Weise irn Wesen der Gattung ware; vielmehr ist alles, was in der Art ist, auch in der Gattung als ein Noch-nicht-Bestirnmtes. Ware narnlich Sinneswesen nicht das Ganze, was Mensch ist, sondern ein Teil von ihrn, so ware es von diesern nicht auszusagen; kein integrierender Teil wird von seinern Ganzen ausgesagt. 13 Warum das so ist, Iasst sich absehen bei einem Blick darauf, wie Korper je unterschiedlich gefasst ist, sofern er einrnal als Teil des Lebewesens und zurn anderen als Gattung aufgefasst wird. Er kann ja nicht in eben der Weise Gattung sein, in welcher er integrierender Teil ist. Das Wort Korper kann also in mehrfachem Sinne genommen werden. Von Korper als zur Gattung Substanz gehorig spricht man auf Grund dessen, dass seiner Natur Dreidimensionalitat zukomrnt; die drei abgezeichneten Dirnensionen selbst Sind der Korper, der zur Gattung Quantitat gehort. Es kornrnt nun aber vor, dass ein Ding, welches die eine Vollkomrnenheit hat, auch zu einer weiteren Vollkomrnenheit gelangt, wie das beim Menschen klar ist, der sowohl eine sinnliche und darüber hinaus eine verstandesbegabte Natur hat. Ebenso kann auch der Vollkomrnenheit, durch seine Form Dreidirnensionalitat zu besitzen, darüber hinaus eine andere Vollkornrnenheit verbunden werden wie Leben oder dergleichen. Es kann demnach das Wort Korper ein Ding bezeichnen, aus dessen Forrn ausschlie$lich die Dreidimensionalitat folgt, so dass also aus jener Forrn keine weitere Vollkomrnenheit folgt; wird jedoch etwas anderes hinzugeftigt, so liegt es auberhalb der Bedeutung des so verstandenen [Wortes] Korper. 'Und auf diese Weise ware der Korper integrierender und stofflicher Teil des Sinneswesens; denn so Iage die Seele auberhalb dessen, was 52 HBP~MA Thomas von Aquin 53

13 Potest etiarn hoc nomen corpus hoc modo accipi, ut signifi- 14 cet rem quandam, quae habet talem formarn, ex qua tres dirnensiones possunt in ea designari, quaecurnque forma sit illa, sive ex ea possit provenire aliqua ulterior perfectio sive non. Et hoc modo corpus erit genus animalis, quia in anirnali nihil est accipere quod non implicite in corpore continetur. Non enim anima est alia forma ab illa, per quarn in re illa poterant designari tres dimensiones; et ideo, curn dicebatur quod corpus est quod habet talem formam, ex qua possunt designari tres dimensiones in eo, intelligebatur: quaecumque forma esset, sive animalitas sive lapideitas sive quaecumque alia. Et sic forma anirnalis implicite in forma corporis continetur, prout corpus est genus eius. Et talis est etiarn habitudo animalis ad hominem. Si enirn animal nominaret tantum rem quandam, quae habet talern perfectionem, ut possit sentire et rnoveri per principium in ipso existens curn praecisione alterius perfectionis, tunc quaecurnque alia perfectio ulterior superveniret, haberet se ad animal per rnodurn partis et non sicut implicite contenta in ratione anirnalis, et sic animal non esset genus; sed est genus secundurn quod significat rem quandarn, ex cuius forma potest provenire sensus et motus, quaecumque sit illa forma, sive sit anima sensibilis tanturn sive sensibilis et rationalis sirnul. Sic ergo genus significat indeterminate totum id quod est in 15 specie, non enim significat tantum materiam; similiter etiam differentia significat totum et non significat tanturn forrnam; et etiam diffinitio significat totum, et etiam species. Sed tamen diversirnode, quia genus significat toturn ut quaedam denorninatio deterrninans id quod est materiale in re sine determinatione propriae formae. Unde genus sumitur ex rnateria, quamvis non sit rnateria, ut patet quod corpus dicitur ex hoc quod habet talem perfectionern, ut possint in eo designari tres di- Zweites Kapitel mit dem Worte Korper bezeichnet ist, und sie ware ein zum - Korper Hinzukommendes, so dass aus diesen beiden, Seele und Korper, als aus Teilen das Sinneswesen zustande karne. 14 Es kann aber auch das Wort Korper in der Weise genornmen werden, dass es ein Ding bezeichnet, dern durch seine Form Dreidirnensionalitat zukommt, welche Form das immer sei, mag aus ihr eine weitere Vollkornmenheit hervorgehen oder nicht. Auf diese Weise ware Korper die Gattung von Sinneswesen; denn nichts kann im Sinneswesen angenornmen werden, was nicht einschlussweise schon im Korper enthalten ist. Die Seele ist ja keine andere Form als die, durch welche jenem Dinge Dreidirnensionalitat zukam; und wenn gesagt wurde:»korper ist das, dern durch seine Form Dreidimensionalitat zukomrnta, so war das zu verstehen in dem Sinne:»Welche Forrn auch irnmer das ware, sei es Sinneswesenheit, sei es Steinheit, sei es welch andere immer.«und so ist die Forrn des Sinneswesens in der Forrn des Korpers einschlussweise enthalten, sofern Korper dessen Gattung ist. Und so geartet ist auch das Verhaltnis von Sinneswesen zu Mensch. Wenn namlich Sinneswesen nur ein Ding von solcher Vollkommenheit nennen würde, dass es sinnlich wahrnehmen und sich durch ein in ihm befindliches Prinzip bewegen kann, unter Ausschluss von anderer Vollkomrnenheit, dann verhielte sich jede Volikommenheit, die weiter hinzutrate, zu Sinneswesen nach der Weise eines Teils und nicht wie einschlussweise im Sinngehalt von Sinneswesen enthalten, und so ware Sinneswesen nicht Gattung; Gattung ist es jedoch, sofern es ein Ding bezeichnet, aus dessen Forrn Sinneswahrnehrnung und Bewegung hervorgehen kann, welche Forrn irnmer das sei, sei sie eine sinnliche Seele, sei es eine zugleich sinnliche und vernunftbegabte. 15 So also bezeichnet die Gattung in unbestimmter Weise das Ganze, das in der Art ist, sie bezeichnet ja nicht nur den Stoff; ebenso bezeichnet auch der Unterschied das Ganze und bezeichnet nicht nur die Form; und auch die Definition bezeichnet das Ganze; und auch die Art [bezeichnet es]. Jedoch in je verschiedener Weise: Denn die Gattung bezeichnet das Ganze als Benennung, die das Stoffliche im Ding bestimmt, ohne Bestirnmung der eigentümlichen Form. Daher wird die Gattung vorn Stoff genommen, wenngleich sie nicht der Stoff ist. Das 54 HBPhMA Thomas von Aquin 5 5

14 mensiones; quae quidem perfectio est materialiter se habens ad ulteriorem perfectionem. Differentia ver0 e converso est sicut quaedam denominatio a forma determinate sumpta praeter hoc quod de primo intellectu eius sit materia determinata, ut patet cum dicitur animatum, scilicet illud quod habet animam; non enim determinatur quid sit, utrum corpus vel aliquid aliud. Unde dicit Avicenna quod genus non intelligitur in differentia sicut pars essentiae eius, sed solum sicut ens extra essentiam, sicut etiam subiectum est de intellectu passionum. Et ide0 etiam genus non praedicatur de differentia per se loquendo, ut dicit Philosophus in III Metaphysicae et in IV Topicorum, nisi forte sicut subiectum praedicatur de passione. Sed diffinitio vel species comprehendit utrumque, scilicet determinatam materiam, quam designat nomen generis, et determinatam formam, quam designat nomen differentiae. Ex hoc patet ratio quare genus, species et differentia se ha- 16 bent proportionaliter ad materiam et formam et compositum in natura, quamvis non sint idem quod illa, quia neque genus est materia, sed a materia sumptum ut significans totum, neque differentia forma, sed a forma sumpta ut significans totum. Unde dicimus hominem esse animal rationale et non ex animali et rationali, sicut dicimus eum esse ex anima et corpore. Ex anima enim et corpore dicitur esse homo sicut ex duabus rebus quaedam res tertia constituta, quae neutra illarum est. Homo enim neque est anima neque corpus. Sed si homo aliquo modo ex animali et rationali esse dicatur, non erit sicut res tertia ex duabus rebus, sed sicut intellectus tertius ex duobus intellectibus. Intellectus enim animalis est sine determinatione specialis formae, exprimens naturam rei ab eo quod est materiale respectu ultimae perfectionis. Intellectus autem huius differentiae rationalis consistit in determinatione formae specialis. Ex quibus duobus intellectibus constituitur intellectus speciei vel dif- l3 Avicenna, Metaph. \1, 6 (ed. Van Riet, p. 251, 94-97). l4 Aristoteles, Metaph. 111, 3 (998b24-26) und Topic. IV 2 (122b18-24). Zweites Kapitel wird daraus klar, dass man vom Korper auf Grund einer Vollkommenheit spricht, durch die ihm Dreidimensionalitat zukommt; diese Volikommenheit verhalt sich aber als Stoff zu jeder weiteren Vollkommenheit. Umgekehrt ist der Unterschied [wie] eine Benennung, die von der Form in ihrer Bestimmtheit genommen ist, ausgenommen, dass zu deren erstem Begriff der bestimmte Stoff gehort. Das wird klar, wenn man beseelt sagt, also das, was eine Seele hat; es wird namlich nicht bestimmt, was das sei, ob ein Korper oder etwas anderes. Daher sagt Avicenna,l3 die Gattung werde im Unterschied nicht begriffen als Teil eines Wesens, sondern nur als ein auberhalb des Wesens Seiendes, so wie auch der Trager zum Begriff der Eigenschaften gehort. Und daher wird auch, eigentlich gesprochen, die Gattung nicht vom Unterschied ausgesagt, wie der Philosoph im 3. Buch der Metaphysik und im 4. Buch der Topik'4 sagt, aui3er hochstens so, wie der Trager von der Eigenschaft ausgesagt wird. Doch die Definition oder die Art urngreift beides, den bestimmten Stoff, welchen der Gattungsname bezeichnet, und die bestimmte Form, welche der Unterschiedsname bezeichnet. 16 Daraus wird nun der Grund klar, warum sich Gattung, Art und Unterschied proportional zu Stoff, Form und zusammengesetztem Ganzen in der Natur verhalten, obwohl sie nicht dasselbe Sind wie jene; denn weder ist die Gattung Stoff, sondern sie bezeichnet das Ganze vom Stoff her, noch [ist] der Unterschied die Form, sondern bezeichnet das Ganze von der Form her. Daher sagen wir, der Mensch sei vernunftbegabtes Sinneswesen und nicht aus Sinneswesen und Vernunftbegabtern zusammengesetzt - wie wir sagen, er sei aus Seele und Leib [zusammengesetzt]. Dass der Mensch aus Seele und Leib Sei, sagt man in dem Sinne, wie aus zwei Dingen ein drittes Ding zustande kommt, das keins dieser beiden ist. Der Mensch ist ja weder [nurl Seele noch [nur] Leib. Wenn man aber sagt, der Mensch sei irgendwie aus Sinneswesen und Vernunftbegabtem zusammengesetzt, dann ist er das nicht wie ein drittes Ding aus zwei Dingen, sondern wie ein dritter Begriff aus zwei Begriffen. Der Begriff Sinneswesen enthalt ja nicht die Bestimmung der Artform; er drückt die Natur des Dinges von dem her aus, was im Verhaltnis zur letzten Vollkommenheit stofflich ist. Der Begriff des Unterschieds vernunftbegabt aber besteht in der Be- Thomas von Aquin 57

15 finitionis. Et ide0 sicut res constituta ex aliquibus non recipit praedicationem earum rerum, ex quibus constituitur, ita nec intellectus recipit praedicationem eorum intellectuum, ex quibus constituitur. Non enim dicimus quod diffinitio sit genus aut differentia. Quamvis autem genus significet totam essentiam speciei, 17 non tamen oportet ut diversarum specierum, quarum est idem genus, sit una essentia, quia unitas generis ex ipsa indeterminatione vel indifferentia procedit, non autem ita, quod iuud quod significatur per genus sit una natura numero in diversis speciebus, cui superveniat res alia, quae sit differentia determinans ipsum, sicut forma determinat materiam, quae est una numero; sed quia genus significat aliquam formam, non tamen determinate hanc vel iuam, quam determinate differentia exprimit, quae non est alia quam illa, quae indeterminate significabatur per genus. Et ide0 dicit Commentator in XI Metaphysicae quod materia prima dicitur una per remotionem omnium formarum, sed genus dicitur unum per communitatem formae significatae. Unde patet quod per additionem differentiae remota illa in- 18 determinatione, quae erat causa unitatis generis, remanent species per essentiam diversae. Et quia, ut dictum est, natura speciei est indeterminata respectu individui sicut natura generis respectu speciei, inde est quod, sicut id quod est genus, prout praedicabatur de specie, implicabat in sua significatione, quamvis indistincte, totum quod determinate est in specie, ita etiam et id quod est species, secundum quod praedicatur de individuo, oportet quod significet totum id quod est essentialiter in individuo, licet indistincte. Et hoc modo essentia speciei significatur nomine hominis, unde homo de Socrate praedicatur. - - l5 Averroes, Metaph. XI, comm. 14 (ed. Venet. 1562, f. 300vK-301rA). 58 HBP~MA Zweites Kapitel stimmung der Artform. Aus diesen beiden Begriffen kommt l - der Begriff der Art oder der Definition zustande. Und wie nun ein aus mehreren [Dingen] gegründetes Ding nicht ausdrückbar ist durch die Dinge, aus denen es gegründet ist, so ist auch, der Begriff nicht ausdrückbar durch jene Begriffe, aus denen er gegründet ist. Denn wir sagen nicht, die Definition sei die Gat- 1 tung oder der Unterschied. 17 Wenngleich nun die Gattung das ganze Wesen der Art bezeichnet, so müssen dennoch nicht die verschiedenen Arten, die zu derselben Gattung gehoren, nur ein Wesen haben; denn die Einheit der Gattung geht eben aus der Unbestimmtheit oder Ununterschiedenheit hervor; und zwar nicht so, dass jenes, was 1 durch die Gattung bezeichnet wird, eine in den verschiedenen Arten eine der Zahl nach eine Natur ware, zu der ein anderes - das ware der sie bestimmende Unterschied - hinzutrate, so wie die Form den Stoff bestimmt, welcher der Zahl nach einer ist. i l Vielmehr ist es sol dass die Gattung eine Form bezeichnet, nicht I aber in bestimmter Weise als diese oder jene; diese drückt der Unterschied in bestimmter Weise aus, und zwar ist das keine l andere als jene, die in unbestimmter Weise durch die Gattung bezeichnet wurde. Und daher sagt der Kommentator im 11. Buch der Metaphysik:l5 Der erste Stoff heibt einer auf Grund der Wegnahme aller Formen, die Gattung heibt eine auf Grund der Gemeinsamkeit der bezeichneten Form. 18 Daher ist klar: Wenn durch Hinzufügung des Unterschieds jene Unbestimmtheit, die Ursache der Einheit der Gattung war, weggenommen wird, so bleiben durch ihr Wesen verschiedene Arten. Und weil, wie gesagt, die Natur der Art unbestimmt ist im Verhaltnis zum Individuum wie die Natur der Gattung im Verhaltnis zur Art, so ergibt sich: Wie das, was Gattung ist, sofern es von der Art ausgesagt wird, in seinem Bezeichnen - wenngleich in ungeschiedener Weise - das Ganze einschliegt, das in bestimmter Weise in der Art ist, so muss auch das, was Art ist, sofern es vom Individuum ausgesagt wird, jenes Ganze bezeichnen, das wesenhaft im Individuum ist - wenn auch nur in ungeschiedener Weise. Und auf diese Weise wird das Wesen der Art mit dem Wort Mensch bezeichnet; daher Mensch von Sokrates ausgesagt wird. Thomas von Aquin

16 Si autem significetur natura speciei cum praecisione mate- 19 riae designatae, quae est principium individuationis, sic se habebit per modum partis. Et hoc modo significatur nomine humanitatis; humanitas enim significat id unde homo est homo. Materia autem designata non est id unde homo est homo; et ita nul10 modo continetur inter iila, ex quibus homo habet quod sit homo. Cum ergo humanitas in suo intellectu includat tantum ea, ex quibus homo habet quod sit homo, patet quod a significatione eius excluditur vel praeciditur materia designata. Et quia pars non praedicatur de toto, inde est quod humanitas nec de homine nec de Socrate praedicatur. Unde dicit Avicenna quod quiditas compositi non est ipsum compositum, cuius est quiditas, quamvis etiam ipsa quiditas sit composita, sicut humanitas, licet sit composita, non est homo, immo oportet quod sit recepta in aliquo quod est materia designata. Sed quia, ut dictum est, designatio speciei respectu generis est per formam, designatio autem individui respectu speciei est per materiam, ide0 oportet ut nomen significans id, unde natura generis sumitur, cum praecisione formae determinatae perficientis speciem significet partem materialem totius, sicut corpus est pars materialis hominis. Nomen autem significans id, unde sumitur natura speciei cum praecisione materiae designatae, significat partem formalem. Et ide0 humanitas significatur ut forma quaedam, et dicitur quod est forma totius, non quidem quasi superaddita partibus essentialibus, scilicet formae et materiae, sicut forma domus superadditur partibus integralibus eius, sed magis est forma, quae est totum, scilicet formam complectens et materiam, tamen cum praecisione eorum, per quae nata est materia designari. Sic igitur patet quod essentiam hominis significat hoc no- 20 nien homo et hoc nomen humanitas, sed diversimode, ut dic- 16 Avicenna, Metaph. V, 5 (ed. Van Riet, p. 275, 69-73) 60 Zweites Kapitel 19 Wenn aber die Natur der Art bezeichnet wird mit Ausschluss des gezeichneten Stoffes, der Prinzip der Individuation ist, so wird sie sich nach Weise eines Teiis verhalten. Und auf diese Weise wird sie mit dern Wort Menschheit bezeichnet. Menschheit bezeichnet namlich das, von dern her der Mensch Mensch ist. Der gezeichnete Stoff ist aber nicht das, von dern ber der Mensch Mensch ist; und so ist er in keiner Weise in dern enthalten, von dern her der Mensch hat, dass er Mensch ist. Da also die Menschheit in ihrem Begriff nur das einschliegt, von dern her der Mensch hat, dass er Mensch ist, so ist klar: Der gezeichnete Stoff ist in dem, was sie bezeichnet, ausgeschlossen oder ausgeschieden. Und weil der Teil nicht vom Ganzen ausgesagt wird, so wird Menschheit weder von Mensch noch von Sokrates ausgesagt. Daher sagt Avicenna:I6 Die Washeit des Zusammengesetzten ist nicht das Zusammengesetzte selbst, dessen Washeit sie ist, auch wenn die Washeit selbst wieder zusammengesetzt ist; so ist die Menschheit, obwohl sie zusammengesetzt ist, nicht gleich Mensch, vielmehr muss sie in einem anderen aufgenommen werden: dern gezeichneten Stoff. Weii nun, wie gesagt, die Abzeichnung der Art im Verhaltnis zur Gattung durch die Form, die Abzeichnung des Individuums im Verhaltnis zur Art durch den Stoff geschieht, so muss das Wort, welches das, von dern die Natur der Gattung genommen ist, mit Ausschluss der die Art vollendenden Form bezeichnet, den stofflichen Teil des Ganzen bezeichnen, so wie der Korper der stoffliche Teil des Menschen ist. Das Wort aber, welches das, von dern die Natur der Art genommen ist, mit Ausschluss des gezeichneten Stoffes bezeichnet, bezeichnet den formhaften Teil. Und daher wird Menschheit bezeichnet als Form, und man sagt, sie sei Form des Ganzen; nicht als sei sie gleichsam den Wesensteilen, Form und Stoff, noch hinzugefügt - wie die Form des Hauses seinen integrierenden Teilen hinzugefügt wird -, sondern vielmehr ist sie die Form, die das Ganze ist: Die namlich Form und Stoff umfasst, doch unter Ausschluss dessen, wodurch der Stoff der Abzeichnung fahig ist. 20 So ist also klar: Das Wesen des Menschen bezeichnet das Wort Mensch und auch das Wort Menschheit, doch in je verschiedener Weise, wie gesagt ist: Das Wort Mensch bezeichnet es als Ganzes, sofern es ja nicht die Abzeichnung des Stoffes Thomas von Aquin 6 1

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