Jahresbericht 2010 der Biologischen Station Rieselfelder Münster

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1 Jahresbericht 2010 der Biologischen Station Rieselfelder Münster Vogelzug und Brutvögel Vogelberingung und Wiederfunde Fischfauna Makrozoobenthos Integriertes Management Vegetation und Management- Maßnahmen Naturerlebnis für Alle Öffentlichkeitsarbeit und Verkehr

2 Wir unterstützen die Arbeit der Ökologisch-biologische Vollkornbäckerei Bremer Str Münster Münster Lohmann Dienstleistungen im Handw erk Hoher Heckenw eg Münster Telefon: Mobil: TOMS KÜCHE! Essen für Kinder Der Spezialist für Kindergruppen- und Schulverpflegung, kocht täglich frisch für Ihre Kinder. Tel.: In Zeiten des zurückgehenden Engagements der öffentlichen Hand für Natur und Umwelt werden die Zuwendungen durch engagierte Bürgerinnen und Bürger für eine erfolgreiche Naturschutzarbeit in den Rieselfeldern zunehmend wichtiger. Lesen Sie bitte die hintere Umschlagseite! Wir danken für Ihre Spende! Spendenkonto: Sparkasse Münsterland Ost, Bankleitzahl , Konto:

3 Das Tagungs- und Ausstellungszentrum am Rieselfeldhof Im früheren Viehstall des Rieselfeldhofes wurde das neue Seminargebäude fertig gestellt und steht für Tagungen, Ausstellungen, Feiern, etc. zur Verfügung. Es bietet für maximal gut 100 Personen (reine Bestuhlung) Platz, kann aber auch mit Tischen für ca. 80 Personen umgestaltet werden. Sie finden dort die gängige technische Einrichtung wie Beamer, Overhead- und Diaprojektoren, Hänge- und Stelltafeln, Aufhängevorrichtungen für Bilder usw. vor. Das Tagungs- und Ausstellungszentrum biete Ihnen z.b. für Ihren gemeinnützigen Verein eine preiswerte Möglichkeit, in einem besonderen Ambiente sowohl innen wie außen zu tagen. Kontaktieren Sie einfach die Biologische Station (0251/161760) oder informieren Sie sich unter Ansicht von Norden Bestuhlung Raumeinrichtung mit Tischen Kaminecke im Erdgeschoss

4 Jahresbericht 2010 der Biologischen Station Rieselfelder Münster ISSN

5 Impressum Herausgeber: Biologische Station Rieselfelder Münster Coermühle Münster Tel.: Fax.: Internet: Redaktion und Layout: Michael Klein, Giselheid Reding Titelbild: Rohrdommel Foto: H. Schmalenstroth Druck Copy-Center CCC Coerdestraße Münster Auflage: ca. 750 Band 13 ISSN

6 Jahresbericht Inhaltsverzeichnis Vorwort...2 Phänologie der Vögel in den Rieselfeldern Münster im Jahr Kommentierte Zusammenstellung ausgewählter Wasserund Watvögel sowie Singvögel in den Rieselfeldern...12 Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster Wissenschaftliche Vogelberingung Brutvögel der Rieselfelder Bildimpressionen...71 Vogel- und landschaftskundliche Exkursionen des Freundes - und Förderkreis des Europareservates Rieselfelder Münster Multikulti in den Rieselfeldern Neozoen...85 Untersuchungen zum Fischbestand...90 Makrozoobenthos Leben im Schlamm Ergebnisse der Vegetationskartierung Integriertes Management Biotop-Management-Maßnahmen Vandalismus Öffentlichkeitsarbeit Praktikanten Verkehrszählung Sponsoren gesucht Presse-Echo

7 2 Vorwort Vorwort Michael Harengerd Sowohl die ersten als auch die letzten Monate des Berichtsjahres waren geprägt von relativ hartem und zum Teil extrem schneereichem Winterwetter. Wie zu zeigen sein wird, haben dennoch ein Teil der Gänse und Enten zu überwintern versucht, auch wenn die Nahrungssuche abseits der stets offene n Wasse rfläche n nicht immer ganz einfach war (Abb. 1). Abgesehen von der auch hier beme rkbare n Se ide nschwanz-invasion erschienen die für richtige Winter typischen Gäste wie etwa Rauhfußbussard, Raubwürger, Kornweihen, Sing- und Zwe rgschwäne. Hinsichtlich der Brutvögel waren wiederum alle diejenigen Arten vertreten, die mittlerweile ebenfalls für die Einzigartigkeit der Rieselfelder stehen: Schilf- und Drosse lrohrsänge r, Tüpfe lsumpfhuhn, Rohrschwirl, Bart- und Beutelmeise; erwähnenswert ist sicher auch, dass annähernd die Hälfte aller Blaukehlchen des Landes NRW hier brüten. Abb. 1: Im Januar 2010 hatten es auch die Kanadagänse nicht leicht (Foto: M. Harengerd)

8 Weitestgehend beendet wurden die Arbeiten zur Neuverrohrung, so dass weitere Flächen nach längerer Pause 2010 erstmals wieder bewässert werden konnten. Im Rahmen de s Projek tes Nature r- lebnis für Alle wurden die beiden Stege (Außenausstellung am Rieselfeldhof und Schilflehrpfad; s. Abb. 2) planmäßig ausgebaut, so dass deren Eröffnung Anfang des Jahres 2012 stattfinden kann. Dies gilt auch für den Umbau etlicher Beobachtungshütten für Rollstuhlfahrer. Jahresbericht Der frühe Wintereinbruch im Spätherbst 2010 erlaubte es, vor allem die Weiden im gesamten Gebiet deutlich zurück zu schneiden; damit haben unsere menschlichen Besuche r be ispie lsweise wieder einen besseren Übe rblick auf de n Emsable i- teranstau vom Feldherrnhügel aus. Abb. 2: Beginn der Bauarbeiten am Schilflehrpfad (Foto: M. Harengerd)

9 4 Vorwort Fortgeschritten sind auch die Arbeiten zur Anlage eines Reitweges durch das Naturerlebnisgebiet: Im Komplex 14 ist ein schmaler Streifen entlang der Auerochsen -Weide als Pferdeweg abgetrennt worden (s. Abb. 3). Abb. 3: Für den Reitweg wurde ein Streifen der Ochsenweide abgetrennt (Foto: M. Harengerd) Die Disk ussionen um die Be lastung de r Riese lfeld-besuche r sowie aus dem Tierreich vor allem der Amphibien, Reptilien und Vögel durch den Autoverkehr auf der Coe rmühle gingen auch im politischen Raum weiter. Zur Illustration des Problems haben wir einige wenige der tierischen Verkehrsopfer im entsprechenden Kapitel dargestellt. Kontrovers wurde auch über die Forderung debattiert, einen Radweg entlang der Coermühle zwischen Rieselfeldhof und Kreuzung Hesse nweg anzulegen. Nach intensiver Prüfung empfahl die Verwaltung, auf ein solches Vorhabe n aus Kostengründen und wegen der technischen Probleme zu verzichten.

10 Ende des Jahres kam angestoßen durch die Grünen im Rat der Stadt der Plan in die Öffentlichkeit, südlich der Rieselfelder beiderseits des Kanals einen Energiepark aufzubauen, zumal mit der Kläranlage, den verschiede nen Einrichtungen zur Abfallbehandlung und den ebenfalls im Be richtsjahr aufgeste llten Fotovoltaik-Anlagen auf der Zentraldeponie II ohnehin etliche entsprechende Einrichtungen in diesem Jahresbericht Raum bereits vorhanden sind (Abb. 4). Wir haben in den Vorgesprächen deutlich gemacht, dass es keine Windkraftanlagen in der Nähe der Rieselfelder geben dürfe, wobei dem der Hauptzugrichtungen e ntspre chende n Nordost- Südwest-Streifen besondere Bedeutung zukommt. Die Berücksichtigung dieser Belange wurde von den Initiatoren zugesichert. Abb. 4: Ein Teil der Photovoltaik-Anlage an der Zentraldeponie II (Foto: M. Harengerd)

11 6 Phänologie Phänologie der Vögel in den Rieselfeldern Münster im Jahr 2010 Brigitte Feldmann, Andrea und Michael Klein Aus dem Jahr 2010 liegen der folgenden Auswertung Zähldaten von insgesamt 360 Exkursionstagen zugrunde. Dabei wurden die Bestände de r feuchtgebie tstypischen Vogelarten an 272 Tagen komplett und an 88 Tagen teilweise erfasst. Die hohe Zählfreque nz konnte m it durchschnittlich 5,2 Komplettzählungen pro Woche auf dem hohen Niveau gehalten werden. Erfasst wurden in diesem Jahr 139 Vogelarten bzw. deren Unterarten. Eine kommentie rte Zusammenstellung der Beobachtungen findet sich ab Seite 12. Die ausführloche Phänologie von 33 Vogelarten wird ab Seite 35 detailliert betrachtet. Wie in jedem Jahr möchten wir uns an dieser Stelle bei allen herzlichst bedanken, die uns Daten gemeldet haben, sowie den ehrenamtlichen Zählerinnen und Zählern und allen, die durch ihre Einträge im Beobachtungsforum auf unserer Internetseite ( das Bild noch vervollständigen. Abb. 1: Schlagschwirl ( M. Klein)

12 Jahresbericht Tabelle 1: Übersicht über die im Jahr 2010 beobachteten Vogelarten Euring- Code Art Erste Letzte max. Bestand max. Bestand Beob. Beob Status 70 Zwergtaucher Bv 90 Haubentaucher Bv 100 Rothalstaucher A 120 Schwarzhalstaucher sdz 720 Kormoran Gj, Wg 950 Rohrdommel Wg 980 Zwergdommel A 1190 Seidenreiher sdz 1210 Silberreiher rdz 1220 Graureiher Gj 1310 Schwarzstorch A 1340 Weißstorch Löffler sdz 1520 Höckerschwan Bv 1530 Zwergschwan A 1535 Trauerschwan Gf 1540 Singschwan sd 1570 Saatgans rdz 1590 Blässgans Wg 1610 Graugans Bv, Gj 1620 Streifengans Gj 1640 Zwergschneegans Gf 1650 Kaisergans Gf 1660 Kanadagans Bv, Gj 1670 Weißwangengans rdz 1680 Ringelgans A 1700 Nilgans Bv, Gj 1710 Rostgans rdz Bv, rdz

13 8 Phänologie Euring- Code Art Erste Letzte max. Bestand max. Bestand Beob. Beob Status 1730 Brandgans Bv 1780 Mandarinente Gf 1790 Pfeifente rdz 1820 Schnatterente Bv, Gj 1840 Krickente Bv, Gj 1841 Nordamerikanische Krickente Gf 1860 Stockente Bv, Gj 1890 Spiessente rdz 1910 Knäkente Löffelente Bv, Gj 1960 Kolbenente sdz 1980 Tafelente Bv, Gj 2020 Moorente A 2030 Reiherente Bv, Gj 2180 Schellente sdz 2200 Zwergsäger sdz 2230 Gänsesäger Wg 2250 Schwarzkopfruderente Bv, rdz Gf 2310 Wespenbussard rdz 2380 Schwarzmilan sdz 2390 Rotmilan rdz 2560 Schlangenadler A 2600 Rohrweihe Bv 2610 Kornweihe Wg 2670 Habicht Bv? 2690 Sperber Bv 2870 Mäusebussard Bv 3010 Fischadler rdz 3040 Turmfalke Bv

14 Jahresbericht Euring- Code Art Erste Letzte max. Bestand max. Bestand Beob. Beob Status 3090 Merlin sdz 3100 Baumfalke Bv 3200 Wanderfalke Sg 3670 Rebhuhn Bv 4070 Wasserralle Bv, Gj 4080 Tüpfelralle Bv 4240 Teichhuhn Bv, Gj 4290 Blässralle Bv, Gj 4330 Kranich rdz 4500 Austernfischer rdz 4560 Säbelschnäbler sdz 4690 Flußregenpfeifer Sandregenpfeifer rdz 4850 Goldregenpfeifer sdz 4860 Bv, rdz sdz 4930 Kiebitz Knutt sdz 4970 Sanderling sdz 5010 Zwergstrandläufer rdz 5020 Kiebitzregenpfeifer Temminckstrandläufer Bv, rdz rdz 5090 Sichelstrandläufer rdz 5120 Alpenstrandläufer rdz 5140 Sumpfläufer A 5170 Kampfläufer rdz 5180 Zwergschnepfe rdz 5190 Bekassine rdz 5290 Waldschnepfe sdz 5320 Uferschnepfe Pfuhlschnepfe sdz rdz, Sg

15 10 Phänologie Euring- Code Art Erste Letzte max. Bestand max. Bestand Beob. Beob Status 5410 Brachvogel rdz 5450 Dunkler Wasserläufer rdz 5460 Rotschenkel rdz 5470 Teichwasserläufer A 5480 Grünschenkel rdz 5530 Waldwasserläufer Bruchwasserläufer rdz 5560 Flußuferläufer rdz 5610 Steinwälzer sdz 5750 Schwarzkopfmöwe sdz 5780 Zwergmöwe rdz 5820 Lachmöwe Bv, Gj 5900 Sturmmöwe sdz 5910 Heringsmöwe Silbermöwe Raubseeschwalbe A 6150 Flußseeschwalbe A Küstenseeschwalbe Weißbartseeschwalbe Trauerseeschwalbe rdz, Wg rdz, Wg rdz, Wg A sdz rdz 7240 Kuckuck Bv 7440 Uhu A 7570 Steinkauz Bv, Gj 7950 Mauersegler ~ ~ Sg 8310 Eisvogel Bv 9810 Uferschwalbe ~ ~ Sg 9920 Rauchschwalbe ~ ~ Bv, Sg Mehlschwalbe ~ ~ Bv, Sg Wiesenpieper rdz

16 Jahresbericht Eu- ring- Code Art Erste Letzte max. Bestand max. Bestand Beob. Beob Status Bergpieper Wg Schafstelze Nördliche Schafstelze Bv, rdz rdz Gebirgsstelze Bv, Wg Bachstelze ~ ~ Seidenschwanz A Blaukehlchen ~ Bv Braunkehlchen rdz Schwarzkehlchen Bv Steinschmätzer rdz Feldschwirl Bv Schlagschwirl A Rohrschwirl Bv Schilfrohrsänger Sumpfrohrsänger ~ Bv Teichrohrsänger ~ Bv Drosselrohrsänger Bv Dorngrasmücke ~ Bv Bartmeise Bv, Gj Beutelmeise Bv Neuntöter A Raubwürger Wg Grau- x Kanadagans Bv, rdz Bv, rdz Gj Grau- x Hausgans Gj Bv: Brutvogel A: Ausnahmegast Gj: ganzjährig anwesend rdz: regelmäßiger Durchzügler Wg: Wintergast Gf: Gefangenschaftsflüchtling sdz: seltener Durchzügler Sg: Sommergast, nicht brütend ~ : keine Angabe möglich

17 12 Phänologie Kommentierte Zusammenstellung ausgewählter Wasser- und Watvögel sowie Singvögel in den Rieselfeldern Brigitte Feldmann, Andrea und Michael Klein In der folgenden Zusammenstellung sind zu den jeweiligen Vogelarten die Zeiträume angegeben, in welchen diese beobachtet wurden. Die Arten, die in anderen Artikeln dieses Jahresberichtes bereits näher beschrieben wurden, sind mit der jeweiligen Seite gekennzeichnet. In der Zusammenste llung wurde auf Abkürzungen so weit wie möglich verzichtet. Bei selteneren Arten wurden zusätzlich noch die Beobachtungstage (BT) se it 1969 angeben, sowie bei einzelnen Arten die Anzahl de r Jahre (J) in we l- chen die Art auftrat. Die Beobachtungstage ergeben sich aus der Anzahl der Tage, an denen die jeweilige Art in den Rieselfeldern beobachtet wurde. Es wurden dabei auch alle an die Station gemelde ten Beobachtungen berücksichtigt. Der Schwerpunkt der Zählungen liegt bei den Wasser- und Watvögeln, die relativ einfach durch eine visuelle Zählung erfasst werden können. Viele Singvögel sind außerhalb der Brutzeit nur schwer zu erfassen, da ihre Singaktivität dann nur noch sehr gering bzw. gar nicht mehr vorhanden ist. Durch die Beringung ist es bei einzelnen Arten möglich, die Letztbeobachtung realistischer anzugebe n. Um nicht e inen falschen Eindruck dieser Bestände wiederzugeben, wurde daher in diesem Jahr darauf verzichtet, für alle Singvöge l genaue Zahlen/Zeiträume anzugeben. Abb. 1: Rohrschwirl ( M. Klein)

18 Jahresbericht Abkürzungen: BT: Beobachtungstag/e Max./max. Maximum/maximal Lappentaucher - Podicipediformes Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis Ganzjährig anwesend max. 41 Ind. am und Siehe Seite 35 Haubentaucher Podiceps cristatus Erstbeobachtung 8.1. März Oktober durchgehend anwesend Max. 9 Ind. konnten mehrfach im Juni und Juli beobachtet werden. Nur wenige Winterbeobachtungen. Rothalstaucher Podiceps grisegena Schwarzhalshalstaucher Podiceps nigricollis 1 BT: 6.9. Am 6.9. konnte ein Rothalstaucher auf 28/A beobachtet werden. 9 BT: und 3.8. max. 4 Ind. am und Meist konnten 1 2 Ind. beobachtet werden, welche sich hauptsächlich auf der E-Zone I aufgehalten haben. Im Vergleich zum Vorjahr (27 BT) gab es nur wenige BT. Ruderfüßler - Pelicaniformes Kormoran Phalacrocorax carbo sinensis Ganzjährig anwesend, max. 108 Ind. am Siehe Seite 35 Abb. 1: Kormorane ( H. Heise-Grunwald)

19 14 Phänologie Schreitvögel - Ciconiiformes Rohrdommel Botaurus stellaris 78 BT: , und Im Winter 2009/2010 und 2010/2011 konnten bis zu 3 Rohrdommeln gleichzeitig beobachtet werden. Mit 78 BT wurde ein Maximum von BT im Rieselfeld innerhalb eines Jahres erreicht. Im Winter 2010/2011 haben die Rohrdommeln in den Rieselfeldern überwintert. Sehr gut konnte man sie in den eisfreien Gräben im Erweiterungsgebiet beobachten, wenn andere Gewässer bereits zugefroren waren und sie an die letzten offenen Wasserstellen ausweichen mussten. Abb. 2: ( B. Feldmann) Zwergdommel Ixobryphus minutus (60 BT 7 J) Seidenreiher Egretta garzetta (57BT 14J) Silberreiher Egretta alba 1 BT: Nachdem im Vorjahr über eine längere Zeit Zwe rgdommeln beobachte t we rden konnten, rief sie im Jahr 2010 nur an einem Tag im Reservat. 7 BT: Nachdem im Jahr 2009 bis zu 2 Seidenreiher gesehen wurden, war im Jahr 2010 nur jeweils einer anwesend. Unter anderem konnte er auf der E-Zone I, im 15er und im 34er beobachtet werden. 198 BT: max. 7 Ind. Am (681BT 13J) Maximal 7 Silberreiher konnten am auf der Fläche 25/C beobachtet werden. Ansonsten war es fast immer ein einzelnes Tier. Im Jahr 2010 gab es die meisten BT von Silberreihern im Rieselfeld. Graureiher Ardea cinerea Ganzjährig anwesend max. 33 Ind. am Das Auftreten war ähnlich wie in den Vorjahren.

20 Jahresbericht Weißstorch Ciconia ciconia Abb. 3: ( A. Klein) Schwarzstorch Ciconia nigra (61 BT 25J) Löffler Platalea leucorodia (349 BT 12J) Ganzjährig anwesend max. 43 Ind. am 6.3. Am 6.3. konnten gegen Mittag 40 durchziehende Störche beobachtet werden. Ein weiteres Maximum war am mit 12 durchziehenden und 14 rastenden Störchen. Ansonsten hielten sich meist 4 10 Störche im Gebiet auf, außer in den Wintermonaten, in welchen bis zu 3 Ind. anwesend waren. Dabei handelte es sich u.a. um eines der Brutpaare aus den Rieselfeldern. 2 BT: Der Schwarzstorch wurde am in der 13er Wiese beobachtet. 64 BT: Am wurden 2 Löffler auf der Fläche 36/A beobachtet. An allen weiteren BT war es nur ein Löffler. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem mehrfach bis zu 6 Löffler gleichzeitig beobachtet wurden, war dies ein schwächeres Auftreten. Abb. 4: Löffler ( B. Feldmann)

21 16 Phänologie Entenvögel - Anseriformes Höckerschwan Cygnus olor Ganzjährig anwesend max. 54 Ind. am Siehe Seite 36 Zwergschwan Cygnus columbianus 3 BT: , und max. 4 Ind. am (37 BT 16 J) Am waren 2 adulte und 2 diesjährige Zwergschwäne auf der Fläche 33/B anwesend. An den beiden anderen Tagen konnte jeweils ein Ind. beobachtet werden. Singschwan Cygnus cygnus 14 BT: , und max. 22 Ind. am Am konnten 22 Singschwäne beobachtet werden. Dies ist ein neues Maximum für die Rieselfelder. Nachdem in den letzten drei Jahren nur wenige Beobachtungen erfolgten, gab es im Jahr 2010 ein verstärktes Auftreten. Trauerschwan Cygnus atratus Saatgans Anser fabalis 57 BT: An allen BT war ein Trauerschwan anwesend. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies ein schwächeres Auftreten dar. Rastend: , und max. 336 Ind. am Durchziehend: 1.1., 3.1. und Der maximale Rastbestand lag am mit 336 Ind. Damit wurde ein neues Max. für rastende Saatgänse in den Rieselfeldern erreicht. Bei den durchziehenden Tieren lag das Maximum bei 55 Ind. am Blässgans Anser albifrons Anwesend: und Siehe Seite 36 max. 443 Ind. am rastend

22 Jahresbericht Graugans Anser anser Ganzjährig anwesend max Ind. am Siehe Seite 37 Streifengans Anser indicus Ganzjährig regelmäßig beobachtet max. 20 Ind Während der Brutzeit sind die Streifengänse nur unregelmäßig in den Rieselfeldern anzutreffen, da sie zum Teil im Zoo brüten. Es ist davon auszugehen, dass der Großteil der beobachteten Streifengänse die Tiere sind, die sich sonst im Zoo aufhalten. Zwergschneegans Anser rossii (9 BT 3 J) 1 BT: 5.3. Am 5.3. konnten 2 Zwergschneegänse auf der 18er Wiese beobachtet werden. Gefangenschaftsflüchtling Kaisergans Anser canagicus (39 BT 3 J) Kanadagans Branta canadensis 7 BT: Bereits im Vorjahr war eine Kaisergans anwesend. So konnte auch in diesem Jahr ein Ind. beobachtet werden. Ganzjährig anwesend max Ind. am 6.1. Siehe Seite 37 Grau- x Kanadagans Anser anser x Branta canadensis Grau- x Hausgans Anser anser x Anser domesticus Ganzjährig anwesend Meist wurden zwischen 1 bis 3 Ind. gesehen. Nur an einzelnen Tagen wurden 4 Hybride beobachtet. Ganzjährig anwesend Im ganzen Jahr konnte ein Hybrid beobachtet werden. Nur in den Wintermonaten war noch ein weiterer Hybrid regelmäßig anwesend.

23 18 Phänologie Weißwangengans Branta leucopsis Ganzjährig anwesend max. 26 Ind. am Der Winter 2009/2010 stellt das stärkste Auftreten in den Rieselfeldern dar, da regelmäßig über 10 Tiere beobachtet werden konnten. Ringelgans Branta bernicla (22 BT 9 J) Rostgans Tadorna ferruginea 1 BT: Am war eine Ringelgans anwesend. Die Gans hatte einen Züchterring und stammt daher aus einer Geflügelhaltung. Ganzjährig regelmäßig beobachtet max. 70 Ind. am Mit 70 Rostgänsen wurde ein neues Maximum für die Rieselfelder erreicht. Auch konnten im Vergleich zu den Vorjahren im Jahresverlauf mehr Individuen beobachtet werden. Brandgans Tadorna tadorna Ganzjährig anwesend max. 53 Ind. am 4.3. Siehe Seite 38 Nilgans Alopochen aegyptiacus Ganzjährig anwesend max. 111 Ind. am Mit 111 Nilgänsen am am Schlafplatz auf 33/B wurde ein neues Maximum für die Rieselfelder erreicht. Tagsüber hielten sich weniger Tiere im Gebiet auf. Mandarinente Aix galericulata (113 BT 14 J) Pfeifente Anas penelope 16 BT: und max. 2 Ind Nur am 1.9. konnten 2 Ind. auf der E Zone I beobachtet werden. An allen anderen BT war jeweils ein Ind. anwesend. Ganzjährig anwesend; in den Sommermonaten nur vereinzelte Beobachtungen max. 107 Ind. am Siehe Seite 38

24 Jahresbericht Schnatterente Anas strepera Ganzjährig anwesend Heimzug: max. 450 Ind. am Wegzug: max. 949 Ind. am Siehe Seite 39 Krickente Anas crecca Ganzjährig anwesend Winter/Heimzug: max. 850 Ind. am 4.1. Wegzug: max Ind. am Siehe Seite 39 Nordamerikanische Krickente Anas crecca carolinensis (4 BT 2 J) Stockente Anas platyrhynchos 2 BT: 7.3. und 8.3. An beiden BT konnte eine männliche Nordame rikanische Krickente im 17e r beobachtet werden. Ganzjährig anwesend Winter/Heimzug: max Ind. am Wegzug: max Ind. am Siehe Seite 39 Spießente Anas acuta Ganzjährig anwesend; im Januar, Februar, Juni und Juli nur ve re inzelte Beobachtungen. Heimzug: max. 32 Ind. am Wegzug: max. 15 Ind. am Siehe Seite 40 Knäkente Anas querquedula Anwesend: Heimzug: max. 20 Ind. am Wegzug: max. 90 Ind. am Siehe Seite 40 Löffelente Anas clypeata Ganzjährig anwesend Heimzug: max. 146 Ind. am 9.4. Wegzug: max. 560 Ind. am Siehe Seite 40

25 20 Phänologie Kolbenente Netta rufina Tafelente Aythya ferina 2 BT: und Nachdem im letzten Jahr über längere Zeit regelmäßig Kolbenenten gesehen wurden, gab es 2010 nur zwei Beobachtungen. Am konnten zwei männliche Kolbenenten auf der E-Zone I beobachtet werden. Am hielt sich 1 Ind. auf 23/B auf. Ganzjährig anwesend Winter/Heimzug: max. 70 Ind. am 9.3. Wegzug/Winter: max. 31 Ind. am Siehe Seite 41 Moorente Aythya nyroca (214 BT 19J) Reiherente Aythya fuligula 2 BT: und An beiden BT hielt sich die männliche Moorente auf der Fläche 28/A auf. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein sehr schwaches Auftreten. Ganzjährig anwesend Winter: max. 234 Ind. am Siehe Seite 41 Schellente Bucephala clangula Zwergsäger Mergus albellus 14 BT: ,24.5., und Am 2.3. und 3.3. waren 2 Schellenten anwesend. An allen anderen Tagen konnte nur ein Tier beobachtet werden. 80 BT: , max. 8 am (216 BT 24 J) Nachdem in den letzten Jahren nur wenige Beobachtungen erfolgten, wurde im Jahr 2010 die höchste Anzahl an BT in den Rieselfeldern erreicht. Auch die max. 8 Zwergsäger am waren im Vergleich zu den Vorjahren sehr hoch. Gänsesäger Mergus merganser Anwesend: , und max. 85 Ind. am Siehe Seite 38

26 Jahresbericht Schwarzkopfruderente Oxyura jamaicensis 1 BT: Am konnte e ine männliche Schwarzkopfruderente auf der E-Zone I beobachtet werden. Greifvögel - Accipitriformes Wespenbussard Pernis apivorus Schwarzmilan 8 BT: Am und konnten 2 We spenbussarde beobachtet werden. An allen weiteren BT war ein Ind. anwesend. 8 BT: Milvus migrans Im Beobachtungszeitraum konnten 1 2 Ind. beobachtet werden. Rotmilan Milvus milvus Schlangenadler Circaetus gallicus (11 BT 4 J) 3 BT: 5.3., und Am konnten 5 Rotmilane beobachtet werden. An den beiden anderen BT jeweils 1 Ind. 5 BT: Im oben genannten Zeitraum konnte ein Schlangenadler beobachtet werden. Regelmäßig war er im 23er zu sehen. Auf dem Foto links ist der Schlangenadler zusammen mit einem Mäusebussard (rechts) im Größenvergleich zu sehen. Abb. 5: ( B. Feldmann) Rohrweihe Circus aeruginosus Anwesend: max. 6 Ind. am Die Rohrweihe brütet in den Rieselfeldern und kann im Sommer regelmäßig beobachtet werden. Sie ist zur Brutzeit eher im Reservat anzutreffen. Zur Zugzeit hingegen sieht man sie auch regelmäßig im Erweiterungsgebiet.

27 22 Phänologie Kornweihe Circus cyaneus Habicht Accipiter gentilis Sperber Accipiter nisus Mäusebussard Buteo buteo 110 BT: und Bis zu zwe i Kornwe ihen gleichze itig konnten regelmäßig beobachtet werden. Ganzjährig anwesend Im Vergleich zu den Vorjahren konnte der Habicht nur noch selten beobachtet werden. Ganzjährig anwesend Die Anzahl liegt zwischen 1 bis 3 Ind. Ganzjährig anwesend Max. 12 Ind. am Regelmäßig können das ganze Jahr über bis zu 5 Ind. beobachtet werden. Fischadler Pandion haliaetus 24 BT: und Max. 3 Ind. am und Im Vergleich zu den Vorjahren war dies ein verstärktes Auftreten. Mehrmals konnte der Fischadler im 28er Komplex beobachtet werden, wo er sich gerne auf den abgestorbenen Bäumen niederließ. Falken - Falconiformes Turmfalke Falco tinnunculus Merlin Falco columbarius Ganzjährig anwesend Wie im Vorjahr war das Auftreten wieder schwach. Es konnten regelmäßig bis zu 2 Ind. beobachtet werden. Im Juli waren mehrmals 4 Turmfalken anwesend. Dies ist auf die erfolgreiche Brut im 17er zurückzuführen. 2 BT: und An beiden BT konnte jeweils ein Merlin im 13er bzw. 18er beobachtet werden. Seit Anfang der 90er Jahre werden regelmäßig Merline beobachtet.

28 Jahresbericht Baumfalke 106 BT: Falco subbuteo Maximal konnten 4 Baumfalken am beobachtet werden. Ansonsten lag die Anzahl meist zwischen 1 bis 2 Tieren. Wanderfalke Falco peregrinus 186 BT: und Am waren 2 Ind. anwesend. Da die Wanderfalken in Münster brüten, kann man 1 Ind. außerhalb der Brutzeit fast täglich im Rieselfeld beobachten. Rallen - Gruiformes Wasserralle Rallus aquaticus Ganzjährig anwesend Maximal wurden 11 Wasserrallen in den Beobachtungslisten notiert. Dies spiegelt aber nicht den tatsächlichen Bestand wieder. Da man meist nur die Rufe nachweisen kann, sind mit Sicherheit mehr da. Sowohl im Winter 2009/2010 als auch 2010/2011 haben mindestens 2 Ind. überwintert. Bei Frost halten sie sich in offenen Wasse rgräben auf und sind dann gut zu beobachten. Abb. 6: Wasserralle ( B. Feldmann)

29 24 Phänologie Tüpfelralle Porzana porzana Teichralle Gallinula chloropus Anwesend: Die Tüpfe lralle ist noch schwie rige r nachzuweisen als die Wasserralle. Die meisten Beobachtungen liegen aus dem August vor, wo man sie in den Rieselfeldern gut beobachten konnte. Im Frühjahr sieht man sie nur sehr selten, eher hört man die Rufe. Ganzjährig anwesend max. 69 Ind Ein verstärkter Rückgang der Bestände erfolgte ab In den letzten beiden Jahren blieb der Bestand stabil. Blässhuhn Fulica atra Ganzjährig anwesend max am Siehe Seite 41 Kranich Grus grus 28 BT: und Heimzug: max. 407 durchziehende Ind. am Wegzug: max durchziehende Ind. am Am flogen abends rund 900 Kraniche ein, um auf 28/B zu rasten. Am nächsten Morgen verließen sie gegen 7:30 Uhr die Fläche wieder. Weitere rastende Tiere in geringerer Anzahl wurden am 6.3., 7.3. und beobachtet. An allen anderen BT handelte es sich um durchziehende Ind., welche nicht in den Rieselfeldern rasteten. Watvögel, Möwen und Seeschwalben - Charadiiformes Austernfischer Haematopus ostralegus Anwesend: max. 19 Ind. am und 1.4. Der Maximalbestand von 19 Ind. war im Vergleich zu den Vorjahren etwas höher.

30 Jahresbericht Säbelschnäbler Recurvirostra avosetta Flussregenpfeifer Charadrius dubius 28 BT: 19.3., 30.6., 1.7., 2.7. und Im Juni und Juli war jeweils ein Ind. anwesend. An allen anderen BT konnte man zwei Säbelschnäbler beobachten. Anwesend: Heimzug: max. 12 Ind und Wegzug: max. 18 Ind. am Siehe Seite 42 Sandregenpfeifer Charadrius hiaticula Anwesend: , 31.7., 20.8., Heimzug: max. 32 Ind. am Wegzug: max. 6 Ind. am Siehe Seite 42 Goldregenpfeifer Pluvialis apricaria Kiebitzregenpfeifer Pluvialis squatarola 3 BT: 19.3., 4.9. und Am konnten 17 durchziehende Goldregenpfeifer und am einer beobachtet werden. Am 4.9. hingegen rastete ein Ind. im 17er. 17 BT: und max. 6 Ind. am 8.5. Maximal konnten 6 Kiebitzregenpfeifer am 8.5. beobachtet werden. An allen anderen BT wurden zwischen 1 und 3 Tiere beobachtet. Kiebitz Vanellus vanellus Anwesend: Heimzug: max. 730 Ind. am 6.3. Wegzug: max Ind. am Siehe Seite 42

31 26 Phänologie Knutt Calidris canutus 9 BT: und max. 2 Ind Im Vergleich zum Vorjahr gab es ein verstärktes Auftreten. Am 9.9. konnten 2 Knutts beobachtet werden. An allen anderen BT war jeweils 1 Ind. anwesend. Sanderling Calidris alba 8 BT: max. 4 Ind. am Am konnten 4 Sande rlinge beobachtet werden. An den anderen Tagen waren es 1 3 Ind. Zwergstrandläufer Calidris minuta Anwesend: und Heimzug: max. 2 Ind am und Wegzug: max. 15 Ind. am Im Vergleich zu den beiden Vorjahren konnten in 2010 wieder mehr Zwergstrandläufer beobachtet werden. Temminckstrandläufer Calidris temminckii Anwesend: und Heimzug: max. 4 Ind. am und Wegzug: max. 3 Ind und Nachdem im Vorjahr der Herbstzug ausgefallen war, rasteten in 2010 einzelne Ind. in den Rieselfeldern. Sichelstrandläufer Calidris ferruginea Anwesend: und Heimzug: 1 Ind. am Wegzug: max. 5 Ind. am Wie in den beiden Vorjahren war auch in 2010 ein schwaches Auftreten. Auf dem Heimzug gab es nur eine Beobachtung.

32 Jahresbericht Alpenstrandläufer Calidris alpina Anwesend: und und Heimzug: max. 3 Ind. am Wegzug: max. 53 Ind. am Die max. 53 Ind. spiegeln sich auch insgesamt im stärkeren Wegzug im Vergleich zu den Vorjahren wieder. Der Heimzug fiel wie im Vorjahr hingegen schwach aus. Sumpfläufer Limicola falcinellus (51 BT 8 J) Kampfläufer Philomachus pugnax 1 BT: Auf der Fläche 33/B hielten sich am zwei Sumpfläufer auf. Dies ist die erste Beobachtung seit Anwesend: Heimzug max.45 Ind. am Wegzug max. 30 Ind. am Siehe Seite 43 Zwergschnepfe Lymnocryptes minimus Bekassine Gallinago gallinago 10 BT: und Die Zwergschnepfen sind selten frei zu beobachten. Selbst beim Betreten der Flächen fliegen sie erst im letzten Moment auf. So ergeben sich nur wenige BT mit jeweils 1 Ind. Meist waren dies Tiere, die unmittelbar neben den Wegen in den Gräben saßen. Diese Zahlen spiegeln aber nicht den tatsächlichen Bestand wider. Anwesend: und Heimzug: max. 72 Ind. am Wegzug: max. 240 Ind. am 1.9. Siehe Seite 43 Waldschnepfe Scolopax rusticola (25 BT 16 J) 2 BT: und An beiden BT konnte jeweils eine überfliegende Waldschnepfe beobachtet werden. Sie brütet südlich von Münster. Da sie sich aber eher in Waldabschnitten aufhält, wird sie in den Rieselfeldern nur selten beobachtet.

33 28 Phänologie Uferschnepfe Limosa limosa Anwesend: Heimzug: max. 68 Ind. am Wegzug: max. 44 Ind. am Siehe Seite 43 Pfuhlschnepfe Limosa lapponica Großer Brachvogel Numenius arquata Dunkler Wasserläufer Tringa erythropus 9 BT: Nachdem im Vorjahr keine Pfuhlschnepfe anwesend war, konnte im oben genannten Zeitraum ein Ind. im 17er beobachtet werden. 126 BT: Im Vergleich zu den Vorjahren trat der Brachvogel verstärkt auf. Regelmäßig konnten bis zu 5 Ind. im Februar und März beobachtet werden. Das Max. lag mit 9 Ind. am Anwesend: Heimzug: max. 33 Ind. am Wegzug: max. 18 Ind. am Siehe Seite 44 Rotschenkel Tringa totanus Anwesend: Heimzug max. 12 Ind. am und Wegzug max. 32 Ind. am Siehe Seite 45 Teichwasserläufer Tringa stagnatilis 4 BT: Nachdem der letzte Teichwasserläufer im Jahr 2007 anwesend war, konnte in diesem Jahr wieder einer beobachtet werden. Er hielt sich auf der E-Zone I und 23/4 auf.

34 Jahresbericht Grünschenkel Tringa nebularia Anwesend: Heimzug: max. 75 Ind. am Wegzug: max. 28 Ind. am Siehe Seite 45 Abb. 7: Grünschenkel ( M. Klein) Waldwasserläufer Tringa ochropus Anwesend: und Heimzug: max. 30 Ind. am und Wegzug: max. 45 Ind. am Siehe Seite 46 Bruchwasserläufer Tringa glareola Anwesend: und Heimzug: max. 46 Ind. am Wegzug: max. 30 Ind. am Siehe Seite 46

35 30 Phänologie Flussuferläufer Actitis hypoleucos Anwesend: und Heimzug: max. 20 Ind. am 4.5. Wegzug: max. 13 Ind. am Siehe Seite 46 Steinwälzer Arenaria interpres Schwarzkopfmöwe Larus melanocephalus Zwergmöwe Larus minutus Lachmöwe Larus ridibundus Sturmmöwe Larus canus Heringsmöwe Larus fuscus 6 BT: 12.5., und An den oben genannten BT konnte jeweils 1 Steinwälzer beobachtet werden. 21 BT: Im April und Mai wurden 2 Ind. beobachtet. In den anderen Monaten war jeweils nur e ine Schwarzkopfmöwe anwese nd. Sie hie l- ten sich auf der E Zone I auf. 24 BT: , und 8.9. max. 13 Ind. am Mit 24 BT konnten die Zwergmöwen in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr häufiger beobachtet werden. Sie hielten sich auf der E Zone I auf. Es waren meist zwischen 1 4 Tiere. Ganzjährig anwesend max Ind. am Siehe Seite 47 Ganzjährig regelmäßig beobachtet max. 105 Ind. am In den Wintermonaten Januar, Februar, März und Dezember tritt die Sturmmöwe in größeren Zahlen auf. In den anderen Monaten wurden in der Regel unter 10 Ind. beobachtet. Ganzjährig anwesend Heimzug: max. 250 Ind. am Wegzug: max. 250 Ind. am 2.9. Siehe Seite 47 Silbermöwe Larus argentatus Ganzjährig anwesend Winter/Frühjahr: max. 300 Ind. am 9.3. Herbst/Winter: max. 615 Ind. am Siehe Seite 47

36 Jahresbericht Raubseeschwalbe Sterna caspia (15 BT 11 J) Flussseeschwalbe Sterna hirundo (56 BT) Küstenseeschwalbe Sterna paradisaea (25 BT) Weißbartseeschwalbe Chlidonias hybridus (27 BT 15 J) Trauerseeschwalbe Chlidonias niger 1 BT: Am konnte eine Raubseeschwalbe auf der E-Zone I beobachtet werden. 2 BT: und An beiden Tagen wurde jeweils eine Flussseeschwalbe gesehen. Die Seeschwalben konnten beide auf der E-Zone I beobachtet werden. 1 BT: Am konnte eine Küstenseeschwalbe auf der E-Zone I beobachtet werden. 3 BT: 29.4., und 1.5. An allen drei BT konnte jeweils eine Weißbartseeschwalbe im Prachtkleid beobachtet werden. Sie hielten sich auf der E-Zone I auf. 49 BT: Max. 15 Ind. am Maximal konnten 15 Ind. am in der E-Zone I beobachtet werden. Beim Großteil der Beobachtungen lag die Anzahl zwischen 1 bis 4 Tieren. Insgesamt war es ein stärkerer Durchzug als im letzten Jahr. Kuckucke - Culculiformes Kuckuck Anwesend: Cuculus canorus Am 3.6. und 5.6. konnten jeweils max. 11 Ind. beobachtet bzw. gehört werden. Dieser Bestand spiegelt den Brutbestand wieder. Eulen - Strigiformes Schleiereule Tyto alba Steinkauz Athene noctua Ganzjährig anwesend Ganzjährig anwesend

37 32 Phänologie Waldkauz Strix aluco Uhu Bubo bubo Ganzjährig anwesend 1 BT: Am konnte ein Uhu im Bereich der Gelmerheide beobachtet werden. Segler - Apodiformes Mauersegler Apus apus Anwesend: Rackenvögel - Coraciiformes Eisvogel Alcedo atthis Ganzjährig anwesend, 1 bis 2 Ind., max. 5 Ind Spechtvögel - Piciformes Grünspecht Picus viridis Schwarzspecht Dryocopus martius Buntspecht Dendrocopos major Kleinspecht Dendrocopos minor Ganzjährig anwesend Ganzjährig anwesend Ganzjährig anwesend Ganzjährig anwesend Rieselfeldtypische und in den Rieselfeldern seltene Sperlingsvögel - Passeriformes Wiesenpieper Anthus pratensis Bergpieper Anthus spinoletta Anwesend: 2.1., 12.1., und max. 35 Ind. am Anwesend: und max. 40 am

38 Jahresbericht Schafstelze Motacilla flava flava Nordische Schafstelze Motacilla fl. thunbergi Seidenschwanz Bombycilla garrulus (3 BT 3J) Blaukehlchen Luscinia svecica Braunkehlchen Saxicola rubetra Schwarzkehlchen Saxicola torquata Steinschmätzer Oenanthe oenanthe Feldschwirl Locustella naevia Schlagschwirl Locustella fluviatilis Rohrschwirl Locustella luscinioides Schilfrohrsänger Acrocephalus schoeonbaenus Sumpfrohrsänger Acrocephalus palustris Teichrohrsänger Acrocephalus sripaceus Anwesend: max. 74 am Anwesend: max. 30 Ind BT: Am konnten 2 Seidenschwänze im 18er beobachtet werden. Anwesend: Anwesend: und max. 18 Ind. am Anwesend: Anwesend: und max. 5 Ind. am Anwesend: Erstbeobachtung: Ab ein Schlagschwirl längere Zeit im 23er singend. Ein weiteres Ind. ab im 35er singend. Anwesend: Anwesend: Anwesend: Anwesend:

39 34 Phänologie Drosselrohrsänger Acrocephalus arundinaceus Erstbeobachtung: Abb. 8: Drosselrohrsänger ( M. Klein) Dorngrasmücke Sylvia communis Bartmeise Panurus biarmicus Beutelmeise Remiz pendulinus Neuntöter Lanius collurio Raubwürger Lanius excubitor Erstbeobachtung: Ganzjährig anwesend Erstbeobachtung: BT: Am Neuntöter im 7er. Anwesend: und In den Zeiträumen konnte jeweils 1 Ind. beobachtet werden.

40 Jahresbericht Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2010 Brigitte Feldmann, Andrea und Michael Klein Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis 45 Zwergtaucher Der Zwergtaucher zeichnet sich in den letzten Jahren durch sehr konstante Bestandszahlen aus. Maximal 29 Ind. im Frühjahr und 41 Ind. im Herbst wurden gezählt. Der Winterbestand lag bei bis zu 6 Ind. A n z a h l J a n. 1 0 Fe b. 1 0 Mr z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 Datum S e p. 1 0 O kt. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Kormoran Phalacrocorax carbo 120 Kormoran 2010 Die Bestandszahle n des Kormorans schwankten im Laufe des Jahres sehr stark. Durch die schneereichen Winter sind die Überwinterungszahlen rückläufig. Besonders auffällig ist der witterungsbedingte Bestandseinbruch Mitte Dezember. Das Maximum A n z ahl Ja n. 1 0 F e b. 1 0 Mr z. 1 0 Ap r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 Dat um A u g. 1 0 S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 lag bei 108 Ind. am

41 36 Phänologie Höckerschwan Cygnus olor 60 Hö ckerschwan Der Höckerschwan ist regelmäßig in größerer Zahl im Gebiet anzutre ffen. Nach e inem Bestandsrückgang Mitte Ok tobe r sammelten sich bis zum Ende des Jahres wieder bis zu 53 Ind. im Gebiet. Neben den Brutpaaren halten sich e ine ganze Re ihe von Nichtbrü- A nz a h l J a n. 1 0 Fe b. 1 0 Mr z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 Datum A u g. 1 0 S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 tern im Gebiet auf. Blässgans Anser albifrons Die Blässgans hat sich als rege l- mäßiger Wintergast mit steigenden Überwinterungszahlen etabliert. In den Sommermonaten fehlt die Art vollständig. Auffällig ist der Einbruch des Winterbestandes Ende Dezember, der mit den ungewöhnlich großen A nz a h l J a n. 1 0 Fe b. 1 0 Mr z. 1 0 A p r. 1 0 Blässgans 2010 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 Dat um S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Schneemengen zu erklären ist. Abb. 1: Blässgänse ( M. Klein)

42 Jahresbericht Graugans Anser anser Graugans 2010 Das Bestandsdiagramm de r Graugans zeigt eine deutliche Zweiteilung. Im Frühjahr lag der maximale Bestand bei 690 Ind., im Herbst wurden bis zu 1060 Ind. gezählt. Die starken täglichen Schwankungen hängen damit zusammen, dass die Gänse u.a. A n za h l J a n. 1 0 F e b. 1 0 M rz. 1 0 A p r. 1 0 Ma i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 Da tum Se p. 1 0 O kt. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 wegen des hohen Jagddruckes in unmittelbarer Nachbarschaft des Gebietes auf teilweise sehr weit entfe rnte Äsungsfläche n auswe i- chen müssen, statt die großen Grünlandbereiche im Gebiet nutzen zu können. Kanadagans Branta canadensis 2500 Kanadagans 2010 Wie schon im Vorjahr nutzen die 2000 Kanadagänse das Gebie t vor allem im Winter als Rastplatz, insbesondere, wenn aufgrund der Witterung die Seen der weiteren Umgebung zufrie re n. So sammelten sich im Januar zeitweise die Gänse der weiteren Umgebung Anzahl Jan. 10 Feb. 10 Mrz. 10 Apr. 10 Mai. 10 Jun. 10 Jul. 10 Datum Aug. 10 Sep. 10 Okt. 10 N ov. 10 Dez. 10 auf der teilweise eisfreien E-Zone I. Der Sommerbestand beschränkt sich weitgehend auf den Brutbestand.

43 38 Phänologie Brandgans Tadorna tadorna 60 Brandg an s 2010 Mit maximal 53 Ind. Anfang März ist der Bestand gegenüber dem Vorjahr weitgehend unverändert. Während der Großteil der Brandgänse im Herbst abziehen, überwintern einige wenige Ind. im Gebiet. A n z a h l J a n. 1 0 Fe b. 1 0 Mr z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 Datum A u g. 1 0 S e p. 1 0 O kt. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Gänsesäger Mergus merganser Gänsesäger Der positive Trend hält auch in diesem Jahr unvermindert an. Mit maximal 85 Ind. hat sich der Winterbestand beinahe verdoppelt und erreicht damit ein neues Maximum. Das Gebiet gewinnt zunehmend an Bedeutung als Überwinterungsplatz für diese Art. Dabei nutzen die Säger das Ge- A n z a h l J a n. 1 0 Fe b. 1 0 Mr z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 Datum S e p. 1 0 O kt. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 biet vor allem als nächtlichen Schlafplatz, während sie tagsüber auf den Baggerseen und Flüssen de r Umgebung auf Nahrungssuche gehen. Pfeifente Anas penelope Pfeifente 2010 Insbesondere auf dem Herbstzug ist ein deutlicher Anstieg des Rastbestandes zu verzeichnen. Maximal 107 Ind. am konnten gezählt werden. Die positive Entwicklung des Vorjahres hält also weiter an. A nz a hl J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 Ju n. 1 0 J u l. 1 0 Dat um A u g. 1 0 S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0

44 Jahresbericht Schnatterente Anas strepera Schnatterente 2010 Die Maximalzahlen der Art sind gegenüber dem Vorjahr etwas rückläufig. Die Schnatte rente gehört aber weiter zu den häufigsten Entenarten im Gebiet. Positiv ist die Entwicklung des Winterbestandes mit deutlich über 100 Ind. A n z a h l J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 Da tum S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Krickente Anas crecca Krickente 2010 Gegenüber dem Vorjahr ist der Maximalbestand mit 2275 Ind. noch mal angestiegen. Im Früh- A n z a h l jahr ist demgegenüber keine Veränderung feststellbar. Während des Sommers finden sich nur wenige Krickenten im Gebiet, was auf den vergleichsweise geringen J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 Da tum A u g. 1 0 S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Brutbestand zurückzuführen ist. Stockente Anas platyrhynchos Einem deutlichen Rückgang des Maximalbestandes im Frühjahr folgte ein ebenso deutlicher Anstieg auf dem Herbstzug mit etwa 2800 Ind. A nz a hl Stockente 2010 J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 Ju n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Da tum

45 40 Phänologie Spießente Anas acuta Sp ießente 2010 Die positive Entwick lung des Vorjahres konnte in diesem Jahr nicht fortgesetzt werden. Mit 32 Ind. halbiert sich der Maximalbestand gegenüber dem Vorjahr. A n z a h l J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Datum Knäkente Anas querquedula Ein leichter Rückgang im Frühjahr und eine Verdoppelung des Rastbestandes im Herbst zeichnen ein sehr uneinheitliches Bild. Die A nz a hl Knäkente 2010 starken Schwankungen in den Beständen sind bereits aus den Vorjahren bekannt J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 Ju n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 Dat um S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Löffelente Anas clypeata 600 Löffelente Ähnlich wie auch be i den Entenarten zuvor sind ein Rückgang der Bestände im Frühjahr und ein Anstieg des Maximalbestandes im Herbst festzustellen. Wegen des schneereichen Winters blieben wiederum nur wenige Löffelenten als Wintergast im Gebiet. A n z ahl J a n. 1 0 Fe b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 Dat um A u g. 1 0 S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0

46 Jahresbericht Tafelente Aythya ferina 80 Tafelente Maximal 70 Ind. konnten Anfang März im Gebiet gezählt werden. Zu beachten sind die starken täg- A n z a h l lichen Schwankungen, die damit zusammen hängen, dass die Tauchenten zeitweilig zu den benachbarten Baggerseen und zur Ems fliegen J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 Datum S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Reiherente Aythya fuligula 250 Reiherente 2010 Auffällig sind in diesem Jahr die 200 starken Bestandsschwankungen im Frühjahr, während zur Brutzeit A n z ahl ab Mai sehr konstante Zahlen ermittelt werden konnten. Die Reiherente weicht zeitweise, wie auch die Tafelente, auf die umliegenden Gewässer aus J a n. 1 0 Fe b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 Dat um A u g. 1 0 S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Blässralle Fulica atra Blässralle Ein Rückgang des Bestandes im 80 0 Frühjahr und ein Bestandsanstieg auf über 1000 Ind. im Herbst A nz a hl kennzeichnen das Bild bei der 20 0 Blässralle, wie es auch bei einer Reihe anderer Arten in diesem Jahr beobachtet werden konnte. Im November hat die Art das Ge- 0 J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 Ju n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 Da tum S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 biet kurzzeitig fast ganz geräumt, bevor sich dann der Überwinterungsbestand eingefunden hat.

47 42 Phänologie Flußregenpfeifer Charadrius dubius und Sandregenpfeifer Charadrius hiaticula Beim Sandregenpfeifer stach der Massendurchzug am mit 32 Ind. heraus. Ansonsten ist die Art nur im Mai und September regelmäßig zu beobachten. Die Anzahl Jan. 10 Feb. 10 Mrz. 10 A pr. 10 Flußregenpfeifer 2010 Mai. 10 Jun. 10 Jul. 10 Aug. 10 Datum Sep. 10 Okt. 10 Nov. 10 Dez. 10 Zahlen der Flussregenpfeifer sind gegenüber den Vorjahren weiter unverändert. Maximal 18 Ind. konnten Mitte Juni ge zählt we r Sandregenpfeifer 2010 den. Anzahl Jan. 10 Feb. 10 Mrz. 10 A pr. 10 Mai. 10 Jun. 10 Jul. 10 Aug. 10 Sep. 10 Okt. 10 Nov. 10 Dez. 10 Datum Kiebitz Vanellus vanellus Kiebitz Im Frühjahr konnten wieder deut lich mehr Kiebitze auf dem Heimzug beobachtet werden. Maximal 730 Ind. bedeuten hier eine Verdre ifachung des Bestandes gegenüber dem Vorjahr. Im Herbst ist das Bild im Wesentliche n unverändert, auch wenn die Maxi- A n z a h l J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 Da tum S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 malzahl an einem Tag Ende September mit 1700 Ind. höher ausfällt als 2009.

48 Jahresbericht Kampfläufer Philomachus pugnax Kampfläufer 2010 Der Negativtrend des Vorjahres hat sich nicht fortgesetzt. Ende April konnten mit maximal 45 Ind. wieder deutlich mehr Kampfläufer im Gebiet beobachtet werden. Der Herbstzug fällt mit maximal 30 Ind. wieder schwächer A n z a h l J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 aus als das Frühjahr. Die Erstbeo- Datum bachtung am 03. März lag dieses Jahr sehr früh. Bekassine Bekassine 2010 Gallinago gallinago De r Frühjahrsbestand liegt deut- 200 lich über dem des Vorjahres. Hier dürfte, wie auch bei einigen anderen Limikolen die trockene Witterung verantwortlich sein, da vernässte Wiesen- und Ackerflächen weitgehend fehlten. A n z a h l J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 Dat um A u g. 1 0 S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Uferschnepfe Limosa limosa 80 Uferschnepfe 2010 Der Heimzug fiel mit fast 70 ge zählten Uferschnepfen ähnlich hoch aus wie im Vorjahr. Im Juni, zum Ende der Brutzeit, sammel- A n z a h l ten sich alle rdings deutlich weni- 10 ger Schnepfen im Gebiet, was auf einen geringeren Bruterfolg in den 0 J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Brutgebieten der weiteren Umge- Datum bung schließen lässt. Die erste Uferschnepfe des Jahres konnte bereits am 24. Februar beobachtet werden.

49 44 Phänologie Dunkler Wasserläufer Tringa erythropus 35 Dunkler Wasserläufer Mit 32 gezählten Ind. Ende April 25 fiel das Maximum im Frühjahr erfreulicherweise wieder höher aus. Im Herbst hielten es einige Dunkle Wasserläufer diesmal bis Ende Oktober im Gebiet aus. A n z a h l J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Datum Abb. 2: Dunkler Wasserläufer( B. Feldmann)

50 Jahresbericht Rotschenkel Tringa totanus 35 Rotschenkel Vergleicht man den diesjährigen 25 Durchzug des Rotschenkels mit dem Vorjahr, so ergibt sich ein stark unte rschiedliches Bild. Während im Vorjahr das Frühjahr deutlich höhere Bestandszahlen lieferte als der Herbst, ist es in diesem Jahr umgekehrt. Im A n z a h l J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 Datum S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Herbst konnten erstmals seit 1987 wieder über 30 Ind. gleichzeitig im Gebiet beobachtet werden. Grünschenkel Tringa nebularia 80 Grünschenkel Sehr erfreulich ist auch die Entwicklung des Grünschenkels. Maximal 75 Ind. konnten Anfang April gezählt werden. Diese Zahl wurde zuletzt 2006 erreicht. Im Herbst fielen die Zahlen etwas geringer aus als im Vorjahr. A n z a h l J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 Datum S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0

51 46 Phänologie Waldwasserläufer Tringa ochropus Waldwasserläufer 2010 Weitgehend unverändert zeigte sich der Waldwasserläufer. 30 Ind. Ende April bedeuten einen leichten Anstieg, während der Herbstzug mit maximal 45 Ind. ähnlich ausfiel wie im Vorjahr. A n z a h l J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Datum Bruchwasserläufer Tringa glareola Br uchwasserläufer 2010 Die Bestandszahlen des Bruchwasserläufers liegen mit maximal 46 gezählten Ind. im Frühjahr und 30 Ind. im Herbst im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Ein Massendurchzug wie im Vorjahr konnte nicht beobachtet werden. A n z a h l J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 Datum S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Flussuferläufer Actitis hypoleucos 25 Flußuferläufer 2010 Besonders der Frühjahrsdurchzug fiel mit bis zu 20 Flussuferläufern Anfang Mai überdurchschnittlich A n z a h l gut aus. Der Herbstzug lag im 5 Mittel der Vorjahre. 0 J a n. 1 0 F e b. 1 0 M r z. 1 0 A p r. 1 0 M a i. 1 0 J u n. 1 0 J u l. 1 0 A u g. 1 0 S e p. 1 0 O k t. 1 0 N o v. 1 0 D e z. 1 0 Datum

52 Möwen Der Lachmöwenbestand blieb mit bis zu 1700 Ind. auf einem konstant hohen Niveau. Anzahl Jahresbericht Silbermöwe 2010 Demgegenüber gingen die Bestände der Großmöwen weiter zurück. Bei der Heringsmöwe konnten sowohl im Frühjahr als Jan. 10 Feb. 10 Mrz. 10 A pr. 10 Mai. 10 Jun. 10 Jul. 10 Aug. 10 Datum Sep. 10 Okt. 10 Nov. 10 Dez. 10 auch im Herbst jeweils nur maximal 250 Ind. gezählt werden. Ähnliches galt für die Silbermöwe, bei der maximal 300 Ind. im Frühjahr 615 Ind. Ende Dezember gegenüber standen Heringsmöwe Anzahl Jan. 10 Feb. 10 Mrz. 10 A pr. 10 Mai. 10 Jun. 10 Jul. 10 Aug. 10 Sep. 10 Okt. 10 Nov. 10 Dez. 10 Datum Lachmöwe Anzahl Jan. 10 Feb. 10 Mrz. 10 A pr. 10 Mai. 10 Jun. 10 Jul. 10 Aug. 10 Sep. 10 Okt. 10 Nov. 10 Dez. 10 Datum

53 48 Beringung Wissenschaftliche Vogelberingung Michael Klein Seit 1964 werden in den Rieselfeldern Vögel gefangen, vermessen und mit Ringen der Vogelwarte Helgoland beringt. Während in den ersten Jahren noch alle Vogelarten mit Ringen markiert wurden, lag der Schwerpunk t de r wissenschaftlichen Arbeit aber von Anfang an bei den Limikolen, für die das Gebiet von internationaler Bedeutung war. Abb. 1: Feldschwirl ( M. Klein)

54 Jahresbericht Ab Mitte der 70er Jahre wurde das Beringungsprogramm auf Limikolen, Enten und einige ausgewählte Singvogelarten beschränkt. Im Laufe von über 40 Jahren kamen so mehr als be ringte Vöge l in 156 Arten zusammen, die über Wiederfunde erbrachten. Das Beringungsprogramm beschränkte sich nicht nur auf das Gebiet der Rieselfelder Münster. So wurden beispielsweise bis Anfang der 90iger Jahre des letzten Jahrhunderts gezielt Uferschnepfen in ihren Brutgebieten (Feuchtwiesengebiete des Münsterlandes) gefangen und markiert. Zwischen 1984 und 1988 wurden zudem an der deutschen Nordseeküste in den Wintermonaten etwa 1400 Vöge l (zumeist Limikolen) beringt. Es folgten Exkursionen in die Durchzugs- und Übe rwinterungsgebiete in Südeuropa und Afrika (z.b. Djoudj-Nationalpark im Senegal). Bei diesen speziellen Fangprogrammen wurden vor allem Limikolen, aber auch eine große Anzahl an Singvögeln gefangen. Insgesamt beläuft sich die Zahl der hierbei markierten Vögel auf etwa Neben der Markierung der Vögel mit den Aluminiumringen der für die Rieselfelder zuständigen Vogelwarte Helgoland läuft für einige Vogelarten ein Farbberingungsprogramm. Dabei werden die Vögel mit einer Kombination verschiedenfarbiger Plastikringe zusätzlich zum Aluminiumring markiert. Durch die individuelle Markierung sind die Vögel im Feld gut erkennbar und können mit Fernglas oder Spektiv abgelesen werden. Auf diese Weise erhält man zusätzliche Informationen beispielsweise zur Rastdauer im Gebiet, ohne dass die Vögel erneut gefangen werden müssen. Die Ziele des Beringungsprogrammes waren u.a. die Bedeutung der Rieselfelder als wichtiger Rast- und Mauserplatz für gefährdete Wasser- und Watvögel nachzuwe isen und he rauszustellen, Bestandsentwicklungen bei einzelnen Vogelarten zu dokumentie ren, Brut- und Übe rwinterungsgebiete für die beringten Vogelarten festzustellen, sowie Informationen zu den Zugwegen zu sammeln. Außerdem werden bei allen gefangenen Vögeln umfangreiche biometrische Daten gesammelt. So konnte beispielsweise anhand der Gewichtsentwicklung beim Kampfläufer nachgewiesen werden, dass diese Vögel theoretisch nonstop von den Rieselfeldern bis in die Überwinterungsgebiete in Westafrika fliegen können. Für den Fang der Vögel werden im Wesentlichen zwei verschiedene Methoden eingesetzt. Die weitaus größte Zahl der Berin-

55 50 Beringung gungen wurde mit speziellen Netzen, sogenannte Japannetze, durchgeführt. Diese bis zu 40 m langen und 2,5 m hohen Netze werden nachts über die Wasserflächen gespannt. Die Vögel verfangen sich dabei in weichen Netztaschen, die das Verletzungsrisiko minimieren. Diese Methode ist sehr pe rsonalaufwändig, e r- bringt aber auch hohe Fangzahlen. Eine weitere Methode ist der Fang mit kleinen Reusen, die auf flachen Wasser- und Schlammfläche n aufge stellt we r- den. Die Vögel laufen dabei bei der Nahrungssuche in die käfigartigen Reusen. Bei dieser Methode können nur bestimmte Vogelarten (z.b. Bekassinen, Krickenten) gefangen werden. Der Personalaufwand ist hierbei allerdings gering. Abb. 2: Kleinspecht ( M. Klein) Weißstorchberingung Seit 2002 brüten in den Rieselfeldern erfolgreich Weißstörche. Aus zunächst nur einem Brutpaar sind seit 2009 zwei Paare geworden. Bei dem älteren Brutpaar im Bereich des Hofes Oertker handelt es sich um Störche, die das Gebiet in den Wintermonaten nicht verlassen. Das Männchen trägt einen Aluminiumring, so dass seine Herkunft bekannt ist. Es wurde ursprünglich im Tierpark Rheine beringt und gehörte damit zu der dort angesiedelten Gruppe der Freiflieger. Durch das Wissen um seine Herkunft lässt sich das fehlende Zugverhalten erklären, da diese Vögel es nie gelernt haben mit ihren Artgenossen im Herbst nach Süden zu ziehen, wie es eigentlich natürlich wäre. In der Regel sind die Weißstörche, die im Winter in unseren Breiten verbleiben, abhängig von Zufütterungen beispielsweise in den Tie rparks. Aufgrund de r besonderen Situation in den Riesel-

56 Jahresbericht feldern mit den ganzjährig auch in Frostpe rioden offene n Wasse r- flächen können die Störche den Winter auch ohne Zufütterung überstehen. Das zweite Storchenpaar, dass sich 2009 am Wöstebach angesiedelt hat, besteht aus echten Zugstörchen, die das Gebiet im Spätsommer verlassen. Auch hier ist das Männchen beringt. Es wurde 2007 am Niederrhein bei Kranenburg be ringt. Das We ibchen aus dem ersten Brutjahr trug ebenfalls einen Ring, es stammte aus Schleswig-Holstein. Durch die Beringung konnte festgestellt werden, dass das Weibchen 2010 nicht zurückgekehrt ist. Stattdessen hat sich das Männchen mit einem neuen, unberingten Weibchen verpaart. Über den Verbleib des ersten Weibchens ist leider nichts bekannt. Die Beringung der Weißstörche erfolgte früher mit Aluminiumringen, wie sie auch bei den anderen Vogelarten eingesetzt werden. Da es in Einzelfällen zu Problemen mit den Ringen gekommen ist, wenn die Störche ihre Beine zu Kühlungszwecken mit dem eigenen Kot bespritzen, hat man sich vor einigen Jahren entschlossen neue Spezialringe, sogenannte ELSA-R inge, zu ve r- wenden. Diese Ringe haben sich bewährt, da es zu keinen Problemen mehr gekommen ist und die Ringe mit Fernglas bzw. Spektiv sehr gut abgelesen werden können, was die Zahl der Wiedersichtungen deutlich erhöht hat. In Abb. 3 sind diese Ringe an gerade beringten Jungvögeln zu erkennen. Seit 2009 werden die Jungstörche in den Rieselfeldern, im Allwetterzoo und an mittlerweile zwei weiteren besetzten Horsten im Stadtgebiet von Münster in enger Abstimmung mit Herrn Jöbges von der LANUV NRW von der Biologischen Station beringt. Erste Wiederfunde deuten daraufhin, dass die Jungvögel im Herbst nach Spanien ziehen (s. Tab 2).

57 52 Beringung Abb. 3: Mit ELSA-Ringen beringte Jungvögel in den Rieselfeldern Singvogelberingung ab 2009 Bis vor einigen Jahren lag der Schwe rpunk t des wissenschaftlichen Beringungsprogrammes auf den Limikolen und einigen Entenarten. Ergänzend zu den nahezu täglich durchgeführten Bestandserfassungen in den Rieselfeldern ergibt sich so ein detailliertes Bild zu diesen Artengruppen in den letzten 40 Jahren. Bisher wenig beachtet wurde die große Gruppe der Singvögel und hier speziell der feuchtgebietsgebunde nen Arten wie be ispie lsweise die Rohrsänger. Relativ gute Informationen gibt es zu den Brutbeständen dieser Arten im Gebie t, da alljährlich Brutbestandserfassungen anhand der singenden Männchen (besetzte Reviere) durchgeführt werden. Außerhalb der Brutzeit liegen so gut wie keine Informationen vor, da eine Bestandserfassung in den ausgedehnten Schilfgebieten bei den Singvögeln unmöglich ist und bei vielen Arten daher nur Zufallsbeobachtungen vorliegen.

58 Jahresbericht Abb. 4: Fangplatz mit aufgespanntem Netz ( M. Klein) Im Jahr 2009 wurde das Be ringungsprogramm auf die Singvögel ausgedehnt, um diese Lücke zu schließen und Informationen zum Durchzug insbesondere der gefährde te n, feuchtgebie tsgebundenen Arten zu erhalten. Da die Fangtechnik sich gegenüber dem Fang von Limikolen und Enten ein wenig unterscheidet, lag das Hauptaugenmerk im Frühjahr und Sommer 2009 auf der Beschaffung geeigneter Japannetze und der Suche geeigneter Fangplätze im Gebiet. Bei der Wahl der Fangplätze wurde darauf geachtet, dass sie sich nicht direkt in den Schilfflächen, sondern auf den für die Bewässerung des Gebietes vegetationsfrei gehaltenen Zuwegungen befinden, damit es nicht zu Störungen während der Brutzeit kommt. Ein zusätzlicher Fangplatz liegt am Rande des Gebietes, um auch die Heckenstrukturen mit zu erfassen. Seit Oktober 2009 wird intensiv über das gesamte Jahr an mehreren Fangplätzen gefangen. Alle gefangenen Vögel werden vermessen und beringt. Im Gegensatz zum nächtlichen Fang mit Japanetzen bei den Limikolen und Enten erfolgt der Fang der Singvögel am Tage, vornehmlich in den Morgenstunden. Die verwendeten Japannetze sind mit 6 bzw. 12 m deutlich kürzer und weisen eine auf Singvögel abgestimmte kleinere Maschenweite auf (s. Abb. 4).

59 54 Beringung Tab. 1: Fangergebnisse für die Jahre 2009 und Art gesamt Weißstorch Sperber Mäusebussard Wasserralle Zwergschnepfe 1 1 Waldschnepfe 2 2 Grünschenkel 2 2 Silbermöwe 1 1 Steinkauz 4 4 Mauersegler 1 1 Eisvogel 4 4 Grünspecht 2 2 Buntspecht Kleinspecht Rauchschwalbe 3 3 Baumpieper 1 1 Wiesenpieper Bergpieper 4 4 Schafstelze nord. Schafstelze 2 2 Bachstelze Zaunkönig Heckenbraunelle Rotkehlchen Blaukehlchen Hausrotschwanz 5 5 Gartenrotschwanz Braunkehlchen 2 2 Amsel Wacholderdrossel 4 4 Singdrossel Rotdrossel 2 2 Feldschwirl 9 9 Schlagschwirl 2 2 Rohrschwirl 5 5

60 Jahresbericht Art gesamt Schilfrohrsänger Sumpfrohrsänger Teichrohrsänger Drosselrohrsänger 2 2 Klappergrasmücke Dorngrasmücke Gartengrasmücke Mönchsgrasmücke Zilpzalp Fitis Wintergoldhähnchen 2 2 Bartmeise Schwanzmeise Sumpfmeise Weidenmeise 5 5 Haubenmeise Blaumeise Kohlmeise Kleiber Gartenbaumläufer Beutelmeise 2 2 Eichelhäher 1 1 Dohle Star Haussperling Feldsperling Buchfink Bergfink Grünfink Stieglitz 2 2 Erlenzeisig 1 1 Goldammer 2 2 Rohrammer Summe

61 56 Beringung Tab. 1 zeigt die Fangergebnisse für die Jahre 2009 und In beiden Jahren wurden insgesamt 5565 Vögel in 68 Arten gefangen und beringt. Deutlich zu erkennen ist die Verlagerung auf die feuchtgebietsgebundenen Arten ab Herbst Während 2009 beispielsweise nur 9 Teichrohrsänger gefangen wurden, lag die Zahl 2010 schon bei 831. Abb. 5: Bartmeise (Männchen, M. Klein) Erste Ergebnisse aus dem Programm zur Singvogelberingung Tab. 1 zeigt die Arte nzusammensetzung der Fänge. Während die Dominanz bei Teichrohrsänger und Rohrammer sowie den Meisen und beim Zilpzalp zu erwarten gewesen ist, gab es einige unerwarte te Fange rgebnisse. Erfreulich war in beiden Jahren die hohe Zahl gefangener Bartmeisen und sowie die Anzahl beringter Blaukehlchen Im Folgenden soll auf einige Rohrsänger detaillierter eingegangen werden.

62 Schilfrohrsänger Völlig unerwartet war die hohe Zahl gefangener Schilfrohrsänger. Diese Art, die mit wenigen Paaren im Gebiet brütet, ist auf dem Durchzug sehr unauffällig und wird daher meist übersehen. Die ersten Schilfrohrsänger konnten Jahresbericht bereits am und beringt werden. Diese Daten liegen damit zwei Wochen vor de n bishe rigen Erstbeobachtungsdaten dieser Art im Gebiet der Rieselfelder. Außerdem gehören sie zu den frühesten in Nordwe stdeutschland jemals beringten Schilfrohrsängern. Abb. 6: diesjähriger Schilfrohrsänger ( M. Klein) Abb. 7 zeigt die Fangergebnisse aufgeschlüsselt nach Pentaden. Dabei wurden die Fangzahlen der einzelnen Beringungstage jeweils für einen Fünftagezeitraum (Pentade) aufsummiert und dargestellt. Zur besseren Verständlichkeit der Darstellung wurden die jeweiligen Monate mit angegeben. Deutlich erkennbar ist zum einen die ungleichmäßige Verteilung zwischen Frühjahr und Herbst.

63 58 Beringung Dies liegt einerseits daran, dass während des Frühjahres nicht mit derselben Intensität gefangen wird wie im Herbst, um Störungen der Brutvögel zu vermeiden. Der Hauptgrund liegt aber darin, dass im Herbst die Jungvögel in großer Zahl das Gebiet als Rastplatz nutzen. Insgesamt wurden 87 Schilfrohrsänger gefangen, davon 74 Jungvögel und 13 Altvögel. Der letzte Schilfrohrsänger wurde am beringt. Schilfrohrsänger A nzahl Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Pentade Abb. 7: Fangergebnisse der Schilfrohrsänger 2010 (n=87) Teich- und Sumpfrohrsänger 2010 konnten insgesamt 831 Teichrohrsänger (645 Jungvögel und 186 Adulte) und 165 Sumpfrohrsänger (87 Jungvögel und 78 Adulte) beringt werden. Der im Vergleich hohe Anteil an Teichrohrsängern hängt damit zusammen, dass das Gebiet mit seinen großen Schilfflächen optimal für den Teichrohrsänger ist, während der Sumpfrohrsänger eher die trockeneren Randbereiche mit Brennesselfluren bevorzugt. Da die Fangplätze zudem überwiegend am Rande der

64 Jahresbericht Schilfflächen liegen, ist der Sumpfrohrsänge r in den Fange rge bnissen ehe r unte rrepräsentiert. Der erste Teichrohrsänger wurde am gefangen, der letzte ging am ins Netz. Abb. 8 zeigt die Verteilung der Fänge über das Jahr, aufgeteilt nach Jungvögeln und Altvögeln. Auffällig ist, dass der Altvogelzug bereits Mitte August zu Ende geht. Der letzte Altvogel wurde am gefangen. Der Höhepunk t des Jungvoge ldurchzugs liegt Mitte August und läuft dann langsam bis in den Herbst einen guten Eindruck des Zuggeschehens bei dieser Art wieder, der über die normalen Bestandserfassungen so nicht möglich wäre. Eine Aussage über die Anzahl de r tatsächlich durchgezogenen Vögel lässt sich über die Beringung natürlich nicht machen. Geht man allerdings davon aus, dass der Anteil der gefangenen Vögel an der Zahl der Durchzügler insgesamt nur sehr gering und deutlich unter einem Prozent liegen dürfte, erkennt man, welche große Bedeutung das Gebiet für durchziehende Rohrsänger hat. aus. Die Fangergebnisse geben 180 T eichrohrsänger - Altersverteilung nicht diesjährig diesjährig 120 Anzahl Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Pentade Abb. 8: Fangergebnisse der Teichrohrsänger 2010 (n=831)

65 60 Beringung Der Sumpfrohrsänger ist einer der letzten Singvögel, die das Gebiet im Frühjahr wieder aufsuchen. Der erste Sumpfrohrsänger wurde am gefangen, der le tzte am Die Jungvögel bleiben auch hier länger im Gebiet (ca. 2 Wochen) als die Altvögel. Das Maximum wird Anfang August erreicht. Danach verlassen die Vögel das Gebiet sehr schnell Richtung Winterquartier in Afrika. Abb. 9 gibt anhand der Fangergebnisse einen Eindruck über das Zuggeschehen beim Sumpfrohrsänger. Sumpfrohrsänger Anzahl Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Pentade Abb. 9: Fangergebnisse der Sumpfrohrsänger 2010 (n=165) Wiederfunde und Fremdfänge Das eigentliche Ziel der Beringung ist es, von den beringten Vögeln Wiederfunde zu erhalten, die Rückschlüsse auf die Zugwege, Überwinterungs- und Brutgebiete zulassen. Von den 2009 und 2010 beringten Vögeln liegen bereits einige Funde vor, die in Tab. 2 aufgeführt werden. Außerdem wurden einige Vögel anderer Beringungszentralen bzw. anderer Beringer in den Rieselfeldern gefangen. Soweit die Beringungs-

66 daten bereits vorliegen, sind diese sogenannten Fremdfänge in Tab. 3 aufge führt. Besonde rs interessant ist hierbei der Fang e ines Blaukehlchens, das im Dezember 2009 in Spanien beringt wurde (s. Abb. 10) und im Mai 2010 etwa 2000 km entfernt in den Rieselfeldern kontrolliert wurde. Jahresbericht Ein weiterer interessanter Fang war ein Teichrohrsänger mit belgischem Ring, der im August 2004 als Jungvogel in Belgien beringt und im Juni 2010 im Alter von immerhin sechs Jahren wiedergefangen wurde. Abb. 10: Fremdfang eines Blaukehlchens mit spanischem Ring ( M. Klein) Ein in den Rieselfeldern im Mai 2010 beringtes Blaukehlchen wurde Mitte September 2010 im Süden Spaniens nach einem Flug von über 1660 km von einem spanischen Beringer gefangen und kontrolliert (s. Tab. 2). Die Rückme ldungen de r be iden Blaukehlchen zeigen, dass die Blaukehlchen offensichtlich in Spanien überwintern. Ob sie noch weiter nach Süden ziehen, wird sich erweisen, wenn weitere Funde vorliegen.

67 62 Beringung Abb. 11: Wiederfunde und Fremdfunde von Teichrohrsängern Die Karte in Abb. 11 zeigt die bisher vorliegenden Meldungen von Wiederfunden und Fremdfunden des Teichrohrsängers. Deutlich zu erkennen ist die südwestliche Zugrichtung über Belgien in Richtung französische Atlantikküste. Es fehlen bisher allerdings noch Funde aus den Brut- und Übe r- winterungsgebieten. Wie aus den Tab. 2 und 3 hervorgeht, liegen sehr viele Funde in Belgien. Das liegt daran, dass es in Belgien eine große Anzahl an Beringern gibt, die jedes Jahr mehrere Hunderttausend Vögel fangen und beringen. Die Chance, dass einer der in den Rieselfeldern markierten Vögel in Belgien gefangen und kontrollie rt wird, ist dadurch ungleich höher als in Ländern mit geringeren Beringungszahlen.

68 Jahresbericht Tab. 2: Wiederfunde von in den Rieselfeldern beringten Vögeln 2009 und 2010 Art Beringungsdatum Fundort Funddatum Koordinaten Blaukehlchen Parque de Trafico, Alicante, Spanien '00,0' N 00 39'00,0'' W Mönchsgrasmücke Velbert-Tönisheide, Deutschland '39,7'' N 07 02'38,2'' E Sc hilfrohrsänger Uebersyren, Luxemburg '00,0'' N 06 17'00,0'' E Teic hrohrsänger Kinrooi, Limburg, Belgien '00,0'' N 05 45'00,0'' E Teic hrohrsänger Neerpelt, Limburg, Belgien '00,0'' N 05 25'00,0'' E Teic hrohrsänger Kinrooi, Limburg, Belgien '00,0'' N 05 45'00,0'' E Teic hrohrsänger Zammel, Antwerpen, Belgien '00,0'' N 04 57'00,0'' E Teic hrohrsänger Lommel, Limburg, Belgien '00,0'' N 05 19'00,0'' E Teic hrohrsänger Lebbeke, Oost- Vlaanderen, Belgien '00,0'' N 04 08'00,0'' E Teic hrohrsänger Donges, Loire-Atlantique, Frankreich '15,6'' N 02 04'31,4'' W Weißstorch *) Abocador de M ontoliu, Lleida, Spanien '16,0'' N 00 36'55,0'' E Weißstorch *) Aachen, Deutschland '12,0'' N 06 04'48,0'' E Zilpzalp La N euville, Frankreich '00,0'' N 03 02'00,0'' E *) : Die beiden Weißstörche wurden nicht in den Rieselfeldern, sondern auf zwei weiteren besetzten Horsten im Stadtgebiet von Münster beringt.

69 64 Beringung Tab. 2: Fremdfänge 2009 und 2010 Art Ber.-ort Fangdatum Vogelwarte Ber.- datum Koordinaten Blaukehlchen Icona, Madrid Sevilla, Spanien '00,0'' N, 06 09'00,0'' W Blaukehlchen Helgoland Fröndenberg, Arnsberg '59,7'' N, 07 45'20,3'' E Blaumeise Arnhem, Holland Venlo-Boekend, Niederlande '40,0'' N, 06 06'54,0'' E Blaumeise Helgoland Rhede, Kr. Borken '44,0'' N, 06 40'51,0 E Kohlmeise Brussels, Belgium Eeklo, Oos t- Vland., Belgien '36,0" N 03 21'00,0" E Rohrammer Hiddensee Langenwerder, Meck.-Pom '00,0'' N, 11 30'00,0'' E Rohrammer Brussels, Belgium Bokrijk, Limbourg, Belgien '00,0'' N, 05 25'00,0'' E Rohrammer Arnhem, Holland Gelderland, Niederlande '24,0'' N, 05 57'35,0'' E Teic hrohrsänger Brussels, Belgium Merksplas, Antwerpen, Belgien '00,0'' N, 04 52'00,0'' E Teic hrohrsänger Brussels, Belgium Neerpelt, Belgien '00,0'' N, 07 39'00,0'' E Museum Paris Zilpzalp Helgoland Teic hrohrsänger Chenac-Saint- Seurin-d'Uzet, Frankreich Horumersiel, Weser-Ems, Deutschland '07,7'' N, 00 49'36,1'' W 53 41'00,0'' N, 08 00'00,0'' E Über aktuelle Ergebnisse und Fangstatistiken können Sie sich auf unserer Homepage unte r riese lfelde r-mue nste r.de/r ing/ring.htm informieren.

70 Jahresbericht Spendenaufruf Wenn Sie die wissenschaftliche Arbeit unterstützen möchten, würden wir uns über eine zweckgebundene Spende freuen. Unsere Kontoverbindung lautet: Spenden an die Biologische Station Münster e.v. sind steuerlich absetzbar. Auf Wunsch erhalten Sie von uns eine Spendenbescheinigung. Biologische Station Münster e.v. Stichwort: Beringung Kontonummer: Bankleitzahl: (Sparkasse Münsterland Ost) Abb. 12: diesjähriges Sperbermännchen ( A. Klein)

71 66 Brutvögel Brutvögel der Rieselfelder Brigitte Feldmann und Andrea Klein Die Brutbestände der meisten Arten haben sich im Vergleich zum Vorjahr nur wenig verändert. Auf einige besondere Ergebnisse de r die sjährigen Brutvogelkartierung soll im Folgenden näher eingegangen werden. Höckerschwan Ein Höckerschwanpaar besetzte auf 21/10 ein Kanadagansnest. Am konnte das Paar zum ersten Mal mit drei Kanadagansküken beobachtet werden. Diese wurden später flügge und der Familienverband löste sich bereits im Spätsommer auf. Abb. 1: Höckerschwan mit Kanadagans-Küken ( B. Feldmann)

72 Jahresbericht Weißstorch In diesem Jahr zogen beide Storchenpaare in den Rieselfeldern Junge groß. Ein Küken wurde vom Storchenpaar an der Coermühle flügge und zwei am Wöstebach. Wie bereits in den anderen Jahren wurden die Jungstörche beringt. Dazu wurden spe zie ll für We ißstörche entwickelte sechseckige Farbringe bei den noch nicht flüggen Jungstörchen angebracht. De r Brutbeginn des Storchenpaares im Horst Wöstebach lag etwa zwei Wochen später als beim Storchenpaar an der Coermühle. Das We ibchen die ses Storchenpaares aus dem Vorjahr kehrte 2010 leider nicht wieder in die Rieselfelder zurück. Das Männchen besetzte bereits Anfang März den Storchenhorst. Erst nach vier Wochen gesellte sich ein neues, unberingtes Weibchen zu ihm. Erfreulich ist auch die Ansiedelung von weiteren Storchenpaaren außerhalb des Zoos. So wurden in Albachten und Nienberge jeweils drei Junge flügge. Diese Jungstörche wurden ebenfalls beringt. Abb. 2: Junge Weißstörche im Horst Wöstebach nach der Beringung ( M. Klein)

73 68 Brutvögel Enten Der Brutbestand der Schnatterente stieg weiter leicht an. Ansonsten gab es keine wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Uferschnepfe Das Uferschnepfenpaar, welches im 18er-Komplex ein Revier besetzte, war leider nicht erfolgreich. Singvögel Der Drosselrohrsänger, der zunächst auf 21/10 sang, zog ein paar Tage später in den 28er- Komplex um, was anhand der Beringung nachgewiesen werden konnte. Dort sangen zwe i Männchen über mehrere Wochen. Neben den 4 besetzten Revieren beim Rohrschwirl, konnte dieses Jahr e rstmals e in direk te r Brutnachweis erbracht werden. Am wurde ein gerade flügger Rohrschwirl beringt, dessen Handschwingen noch nicht ganz ausgewachsen waren. Erfreulich waren auch der hohe Brutbestand bei der Bartmeise sowie die Zunahme beim Schilfrohrsänger. Weitere Veränderungen gab es bei Sumpf- und Teichrohrsänger, die ebenfalls häufiger anzutreffen waren. Vor allem der Teichrohrsänger hat sich mit 400 Brutpaaren zum Vorjahr fast verdoppelt. Allein im 21er Komplex konnten am singende Männchen erfasst werden. Ebenfalls fast verdoppelt hat sich der Bestand der Blaukehlchen. Es erreicht mit 95 Revieren ein neues Maximum. Abb. 3: Diesjähriger, noch nicht voll flugfähiger Rohrschwirl ( M. Klein)

74 Jahresbericht Tab. 1: Ergebnisse der Brutvogelkartierung 2010 im Vergleich zu 2009 Angaben zur Roten Liste NRW: Kat. 0 ausgestorben, Kat. 1 vom Aussterben bedroht, Kat. 2 stark gefährdet, Kat. 3 gefährdet, V = Vorwarnliste, N = von Naturschutzmaßnahmen abhängig, R = arealbedingt selten. Rote Liste NRW Anzahl Reviere 2010 Anzahl Reviere 2009 Zwergtaucher Haubentaucher N 3 4 Weißstorch 1N 2 2 Höckerschwan 7 6 Graugans Kanadagans Nilgans 2 1 Brandgans R 8 5 Schnatterente R Krickente Stockente Knäkente Löffelente Tafelente Reiherente Rohrweihe 2N 3 4 Turmfalke 1 1 Rebhuhn 2N Wasserralle Tüpfelralle Teichhuhn V Blässhuhn Flussregenpfeifer Kiebitz

75 70 Brutvögel Rote Liste NRW Anzahl Reviere 2010 Anzahl Reviere 2009 Uferschnepfe Lachmöwe Steinkauz 3N 3 3 Kuckuck V 6 5 Eisvogel 3N 1 2 Schafstelze Gebirgsstelze 2 2 Blaukehlchen 2N Schwarzkehlchen Feldschwirl Rohrschwirl Drosselrohrsänger Schilfrohrsänger Sumpfrohrsänger Teichrohrsänger Dorngrasmücke V Bartmeise R 12 4 Rohrammer V Beutelmeise 1-2 4

76 Jahresbericht Bildimpressionen aus dem Jahr 2010 Silberreiher ( R. Worrmann) Graugänse ( R. Worrmann) Eisvogel nach der Jagd ( R. Worrmann)

77 72 Bildimpressionen aus der Vogelwelt Gartenrotschwanz ( M. Klein) Haubenmeise ( M. Klein) Bartmeisen ( B. Feldmann)

78 Bildimpressionen der Fischfauna Jahresbericht Abb. 10: Die Bachschmerle war die häufigste Fischart im Wöstebach. Abb. 13: Die Koppe konnte 2010 erstmals im Wöstebach nachgewiesen werden. Abb. 11: Auch der Hasel wurde an allen Stellen im Wöstebach häufig nachgewiesen. Abb. 14: Im Huronesee konnte die Karausche als Einze lexemplar nachgewiesen werden. Abb. 12: Der Gründling konnte im Wöstebach 2010 deutlich seltener als in 2008 nachgewiesen werden. Abb. 15: Eine einzelne Schleie wurde im Huronensee gefangen. Alle Fotos: C. Edler

79 74 Bildimpressionen des Makrozoobenthos Bildimpressionen des Makrozoobenthos a b c Abb. 2: Tubifizidae: gestreckt (a), ineinander verknäuelt (b) und als Spirale zusammengerollt (c) (Fotos: G. Reding) Abb. 3: Zuckmückenlarven (Foto: G. Reding) Abb. 4: Schlammschnecken in Seitenund Aufsicht (Foto: G. Reding) Abb. 5: Gnitze, (Foto: G. Reding) Abb. 6: Rattenschwanzlarven; gut zu erkennen sind ihre langen A- temröhren (Foto: G. Reding)

80 Jahresbericht Bildimpressionen aus der Pflanzenwelt der Rieselfelder Schilf an einer Sichtschneise, (Foto: U. Schütz) Blühende Streuobstwiese, (Foto: U.Schütz) Rinderwiese am Abend, (Foto: R. Worrmann)

81 76 Bildimpressionen aus der Pflanzenwelt Abb. 2 : Rasenartiges Vorkommen der Laugenblume, (Foto: Nicole Kranz) Pestwurz, (Foto: U. Schütz) Abb. 3 : Goldruten-Bestand am Kanonenwäldchen, (Foto: Nicole Kranz)

82 Jahresbericht

83 78 Karte der Pflegemaßnahmen im Jahr 2010

84 Jahresbericht Vogel- und landschaftskundliche Exkursionen des Freundes- und Förderkreis des Europareservates Rieselfelder Münster 2010 Manfred Röhlen 2010 veranstaltete die Biologische Station Rieselfelder Münster acht vogel- und landschaftskundliche Exkursionen für die Mitglieder des Freundes- und Förderkreises des Europareservates Rieselfelder Münster. Ziel der Touren war es, Vögel, die man aus den Rieselfeldern Münster kennt, einmal anderswo in für Sie typischen Lebensräumen zu beobachten. Ein schon traditionelles Ziel für FFK-Exkursionen ist de r Niede r- rhein. Und so führte auch die erste Tour des Jahres 2010 am 16. Januar dorthin. Diesmal fuhren die FFK-Mitglieder vom Auesee in Wesel über die Bislicher Insel, die Xantener Nord- und Südsee, das Reeser Mehr, Rosenhof- und Lohrwardtsee bis zum Emmericher Eyland und weiter bis zum Kaliwal bei Kekerdom in den Niederlanden. In den geeigneten Lebensräumen fielen die großen Gänsezahlen auf. Über 1000 Tundrasaatgänse, tausende Blässgänse, über 1000 Graugänse, über 150 Nilgänse und 57 Rostgänse hinterließen einen bleibenden Eindruck. Schön zu sehen waren auch fünf Singschwäne, die sich auf der Bislicher Insel durch die Beobachter nicht stören ließen. Einer der Schwäne war mit einem blaue n Halsring markie rt. Es gelang, die Ziffern und Buchstaben 2C96 mit dem Spektiv abzulesen. Wie sich herausstellte, wurde dieser Schwan als Jungvogel am 5. August 2006 in Rimzati in Le ttland von Dimitrijs Boiko beringt. Die folgenden Winter verbrachte der Vogel stets im Oderbereich in Brandenburg. Im Sommer war er immer in der Nähe des Beringungsortes zu finden. Im Winter 2009/2010 ließ er sich erstmalig am Niederrhein bestaunen. Gleiches galt übrigens auch für einige andere, in Lettland beringte Singschwäne. Schon wenig später gab es am Reeser Meer den nächsten Höhepunkt. Die Gruppe konnte e ine Schwarzkopf-Rude rente beobachten. Ausführlich ließen sich die einze lnen Me rkmale begutachten. Diese ursprünglich amerikanische Art wurde in Großbritannien ausgesetzt und verbreitet sich seither expansiv. Die Sichtung der Ente wurde der Avifau-

85 80 FFK-Exkursionen 2010 nistischen Kommission für NRW gemeldet und von dieser als seltene Beobachtung offizie ll ane r- kannt. Die Beobachtung von elf Entenarten sowie von Wacholde r- und Rotdrosseln und schließlich noch eines Bergpiepers rundeten diese unvergessliche Fahrt ab. Die nächste FFK-Exkursion 2010 am 13. März war zweigeteilt. Zue rst ging es in das NSG Brüskenhe ide zwische n Telgte-Westbevern-Vadrup und Ostbevern- Broock. An diesem Tag konnte man sowohl die letzten Winter als auch die ersten Frühlings-Vögel bestaunen. So schwammen auf einer Wiesenblänke in der Heide noch zwei Singschwäne. Gleichzeitig ließen sich auf den umliegenden Wiesenflächen über 750 Kiebitze sowie zwe i Große Brachvögel und eine Bekassine sehen. Über 100 Wacholderdrosseln standen drei Misteldrosseln sowie ein Wiesenpieper gegenüber. Auch zwe i Kleibe rmännchen waren nicht zu überhören. Schön auch die Beobachtungen von zwei Grün- und einem Schwarzspecht. Weiter führte der Weg ins Feuchtwie senschutzgebie t Westladbe r- gen-saerbeck. Am dortigen Mühlenteich standen 20 Pfeifenten den ersten beiden Knäkentenmännchen gegenübe r. Stark ve r- treten waren die Watvögel mit über 100 Kiebitzen, über 50 Großen Brachvögeln, einer Waldschnepfe und einem Rotschenkel. Während mindestens zehn Schwanzmeisen den Winteraspekt in der Landschaft widerspiegelten, standen dre i singende Singdrosse ln für den aufziehende n Frühling. Nächstes Ziel war am 2. April die Dingdener Heide. Hier erschwerte starker Wind leider etwas die Beobachtungen. Trotzdem war der Frühling überall zu spüren. Als Beispiele hierfür können zwei Knäkente n-männchen, dre i trillernde Zwergtaucher, ein Weißstorch am Horst, ein Rotmilan, mehr als 20 große Brachvögel, eine Uferschnepfe, ein Waldwasserläufer, Kampfläufer, ein im Nistkaste n brütendes Hohltaubenpaar, ein sehr früh im Jahr rufender Kuckuck, jagende Rauchschwalben, mindestens vier Paare Schwarzke hlchen, ein singe ndes Garte nrotschwanz-männchen, mindestens 15 Wiesenpieper sowie eine Wiesenschafstelze gelten. Der Storch übrigens, den die Teilnehmer an der Nisthilfe beobachten konnten, fand im we i- teren Verlauf des Frühjahrs noch einen Partner und zog erfolgreich Jungvögel groß. Die letzte Tour vor der Sommerpause führte am 22. Mai an den Dümmer und ins Rehdener Geestmoor. Ziel dieser Fahrt war der Besuch von Gebieten, die sonst nur im Herbst und Winter

86 Jahresbericht auf dem FFK-Programm stehen, auch einmal im Frühsommer, um e inen ande ren Aspek t von Landschaft, Pflanzen- und Tierwelt sehen zu können. In 11 Stunden, die wegen der Wärme durch den ausführlichen Besuch e ine r Eisdiele unterbrochen wurden, gelang die Beobachtung von 92 Vogelarten. Höhepunkte hierbei (in Klammern ist die Individuenzahl angegeben): Brandgans (mind. 15), Löffler (1), Weißstorch (ein Paar), Fischadler (zwei Paare), Rohrweihe (mind. 7), Baumfalke (2), Austernfischer (3), Sandregenpfeifer (2), Großer Brachvogel (mind. 6), Uferschnepfe (mind. 10), Bekassine (4, davon 2 mit me cke rndem Balzflug), Rotschenkel (3), Grünschenkel (1), Bruchwasse rläufe r (1), Traue rseeschwalbe (2), Turteltaube (2), Wendehals (1), Pirol (2 singen), Neuntöter (ein Paar), Rohrschwirl (1 singt), Schilfrohrsänger (mind. 5 singen), Wiesenpier (mind. 10) sowie Wiesenschafstelze (mind. 10). Aber nicht nur die Vogelwelt sondern auch die Vegetation in den Moorwiesen am Dümmer war den Besuch wert. Unvergesslich zum Beispiel die gelb leuchtenden Bestände der Sumpfdotterblume. Die vielen singenden Vögel und blühenden Pflanzen verschafften den Teilnehmern einen echten Frühlingseindruck. Am 4. September startete der FFK eine neue Exkursion. Diesmal lag das Ziel am Südrand der Lüneburger Heide: Gut Sunder, Meißendorfer Teiche und Bannetzer Moor. Nach Nebelauflösung gab es einen perfekten Spätsommertag mit Temperaturen über 20 C. Wieder kam eine Vielzahl von Vogelarten an den Fischteichen und in der umgebenden Landschaft zur Sichtung. Auf und am Hüttensee, dem größten Gewässer des Gebiets, gelang die Beobachtung von zwei Kolbenenten-Weibchen, einer Moorente, zwei Fischadlern, sechs ziehenden Schwarzmilanen, eines Rotmilans, eines Seeadlers, vier Kranichen und sechs Trauerseeschwalben. Abends rundeten in den Randbereichen des Bannetzer Moores erneut ein Seeadler, ein Kranichpaar mit zwei Jungvögeln und mindestens 15 Kolkraben diesen tollen Beobachtungstag ab. Hier wurde auch die Idee geboren, im Jahr 2011 das Gebiet einmal für ein paar Tage zu besuchen. Anfang Juni 2011 wird diese Exkursion stattfinden. Im nächsten Jahresbe richt we r- den wir darüber berichten. Gute Bräuche müssen gepflegt werden und so ging es am 6. November bei bescheidenem Wetter erneut an den Dümmer und ins Rehdener Geestmoor. Am Dümmer und in den umliegenden Moorbereichen konnten über 250

87 82 FFK-Exkursionen 2010 Pfeifenten und über 100 Silberreiher beobachtet werden. Ebenfalls mit großen Zahlen waren Lachmöwe (über 300), Ringeltaube (über 250), Saatkrähe (über 250), Dohle (übe r 250), Star (über 500), Wiesenpieper (über 30) und Erlenzeisig (über 50) vertreten. Beim Abendeinflug von über 2500 Blässgänsen und über 1000 Kranichen konnte man leider auch die Negativse ite de r Kranicheuphorie be trachten. Hunde rte Menschen drängten sich nicht nur am und im Beobachtungsturm am Rehdener Moordamm sondern bevölkerten auch fast den gesamten Damm. Einige machten auch vor abgespe rrten Wegen im Naturschutzgebiet nicht halt. Das wilde Parken der mitgebrachten Autos am Rand des Damms und überall im Gelände schien schon selbstverständlich zu sein. Langjährigen Kennern aus dem Kreis der FFK-Beobachter fiel auf, dass vor allem die Kraniche, aber auch die Blässgänse den Trubel am Turm mit einer deutlichen Änderung ihrer Flugstrecke quittierten. Sie flogen quasi in einem großen Bogen zu ihrem Schlafplatz. Hier sind sicher weitere Besucherlenkungsmaßnahmen in der Zukunft dringend erforderlich. Letztmalig trafen sich FFK- Mitglieder am 11. Dezember. Die Fahrt führte zum Kemnader See und den angrenzenden Ruhr- Abschnitten. Südlich von Bochum übe rnahm das ortsk undige FFK- Mitglied Be rnd Udovtsch die Führung der Gruppe. Trotz anhaltenden Nieselregens waren am Kemnader See mindestens 300 Kanadagänse, mindestens 200 Reihe renten, mindestens 55 Gänsesäge r, mindestens 20 Zwe rgtauche r, mindestens 50 Haubentauche r und Kormorane sowie m indestens 250 Lachmöwen zu beobachten. Im Uferbereich des Sees erfreute ein Schwarm von etwa 40 Erlenzeisigen und etwa 10 Stieglitzen die Beobachter durch mehrere Badeeinlagen in einer großen Pfütze. An de r Ruhr unte rhalb des Sees se tzte e in Rotmilan e inen Glanzpunkt. Ein Rotmilan, der im Dezember ruhraufwärts zieht, dürfte schon eine Seltenheit sein. Absoluter Höhepunkt aber war die fast 15- minütige Beobachtung einer Rohrdommel am südlichen Ufer der Ruhr. Der Vogel ließ sich durch die Beobachte r direk t gege nübe r am Nordufe r nicht stören. Die Dommel wanderte in der Beobachtungszeit etwa 100 Meter ruhrabwärts. Dabei trat sie immer wieder aus dem Schilfsaum heraus, und konnte freistehend in Ruhe bewundert werden. Alles in Allem waren die Ausflüge des FFK Rieselfelder-Münster auch im Jahr 2010 wieder recht erfolgreich. Dazu trugen nicht nur die

88 Jahresbericht beobachteten Vögel in insgesamt 144 Arten wie auch andere Tiere, die Vegetation und die unterschie dlichen Landschafte n sondern auch das stets angenehme und freundschaftliche Klima unter den Exkursionsteilnehmern bei. Wie schon in den vergangenen Jahren hatte auch Dr. Schütz mit seinem rollenden Kuchenbüffet einen erheblichen Anteil am Gelingen der Touren. Kommen Sie doch auch mal mit, es lohnt sich bestimmt! BEI EXKURSIONEN DES FFK GESEHENE VOGELARTEN IM JAHR = Niederrhein (vom Auesee in Wesel bis nach Kekerdom-NL); = NSG Brüskenheide intelgte-westbevern-vadrup; = Feuchtwiesenschutzgebiet Westladbergen-Saerbeck; = Dingdener Heide (mit Kurzabstecher zum Auesee in Wesel); = Dümmer mit umgebenden Mooren und Rehdener Geestmoor; = Meißendorfer Teiche und Bannetzer Moor; = Dümmer mit umgebenden Mooren und Rehdener Geestmoor; = Kemnader See und angrenzende Ruhrabschnitte; Schwarzk.-Ruderente 1 Zwergsäger 1 Höckerschwan 1,5,6,7,8 Gänsesäger 1,7,8 Singschwan 1,2 Jagdfasan 1,2,3,4,5,7 Kanadagans 1,2,3,4,8 Rebhuhn 1 Weißwangengans 1,5 Zwergtaucher 1,4,7,8 Streifengans 1 Haubentaucher 1,4,5,6,7,8 Tundrasaatgans 1 Kormoran 1,5,6,7,8 Blässgans 1,7 Löffler 5 Graugans 1,2,3,4,5,6,7,8 Rohrdommel 8 Nilgans 1,2,4,5,6,7,8 Silberreiher 1,3,4,5,6,7,8 Brandgans 4,5 Graureiher 1,2,3,4,5,6,7,8 Rostgans 1,2,4 Weißstorch 4,5 Schnatterente 1,2,3,4,5,6,7,8 Fischadler 5 Pfeifente 1,3,4,6,7,8 Kornweihe 3 Krickente 1,2,3,4,5,6,7 Rohrweihe 5 Stockente 1,2,3,4,5,6,7,8 Sperber 1,2,6 Hausente (weiß) 7,8 Rotmilan 4,5,6,8 Stock- x Hausente 1,8 Seeadler 6 Spießente 1 Mäusebussard 1,2,3,4,5,6,7,8 Knäkente 3,4,5 Baumfalke 5,6 Löffelente 1,4,5 Wanderfalke 3,4,7 Kolbenente 6 Turmfalke 1,2,3,4,5,7 Moorente 6 Kranich 3,6,7 Tafelente 1,5,7,8 Teichhuhn 1,5,8 Reiherente 1,3,4,5,6,7,8 Blässhuhn 1,3,4,5,6,7,8 Schellente 1,6 Austernfischer 5

89 84 FFK-Exkursionen 2010 Kiebitz 2,3,4,5,6,7 Fitis 4,5 Sandregenpfeifer 5 Zilpzalp 4,5,6 Großer Brachvogel 2,3,4,5 Schilfrohrsänger 5 Uferschnepfe 4,5,6 Sumpfrohrsänger 5 Waldschnepfe 3 Teichrohrsänger 5 Bekassine 2,5 Gelbspötter 5 Rotschenkel 3,5 Mönchsgrasmücke 5 Grünschenkel 5,6 Gartengrasmücke 5 Waldwasserläufer 4 Klappergrasmücke 5 Bruchwasserläufer 5 Dorngrasmücke 5 Kampfläufer 4 Wintergoldhähn. 4,6,7 Lachmöwe 1,3,4,5,6,7,8 Zaunkönig 1,3,4,5,6,7,8 Sturmmöwe 1,3,5,8 Kleiber 2,4,5,6,8 Silbermöwe 1,2,3,4,5,7,8 Gartenbaumläufer 2,4,5,6,7,8 Steppenmöwe 5 Star 1,2,3,4,5,6,7 Flussseeschwalbe 6 Amsel 1,2,3,4,5,6,7,8 Trauerseeschwalbe 5,6 Wacholderdrossel 1,2,3,47,8 Hohltaube 1,2,3,4,5,6,7 Singdrossel 3,4,5 Ringeltaube 1,2,3,4,5,6,7,8 Rotdrossel 1 Türkentaube 1,5,7 Misteldrossel 1,2,7 Kuckuck 4,5 Schwarzkehlchen 4,5 Mauersegler 5 Rotkehlchen 1,4,8 Wendehals 5 Nachtigall 5 Grünspecht 2,4 Hausrotschwanz 5,6 Schwarzspecht 2 Gartenrotschwanz 4 Buntspecht 1,2,4,5,7 Heckenbraunelle 1,4,5,6 Pirol 5 Haussperling 1,5,7 Neuntöter 5 Feldsperling 1,5,7 Raubwürger 7 Baumpieper 5 Elster 1,4,6,8 Wiesenpieper 1,2,4,5,7 Eichelhäher 1,2,3,4,6,7 Wiesenschafstelze 4,5,6 Dohle 1,2,5,7,8 Bachstelze 1,2,3,4,5,6 Rabenkrähe 1,2,3,4,5,6,7,8 Buchfink 1,2,3,4,5,6,7,8 Kolkrabe 6 Gimpel 1,4,6,7 Blaumeise 1,2,3,4,5,6,7,8 Grünfink 1,2,4,7 Kohlmeise 1,2,3,4,5,6,7,8 Stieglitz 4,5,6,7,8 Haubenmeise 4,6 Erlenzeisig 7,8 Tannenmeise 2,4 Bluthänfling 4,5,7 Sumpfmeise 1,2,3,4,5,6 Birkenzeisig 4 Weidenmeise 3 Goldammer 2,4,5 Feldlerche 1,4,5 Rohrammer 1,2,3,4,5 Rauchschwalbe 5,6 Mehlschwalbe 5,6 Schwanzmeise 1,2,3,4,8 ARTENZAHL: 144

90 Jahresbericht Multikulti in den Rieselfeldern Münster Manfred Röhlen Viele Tier- und Pflanzenarten, die heute in Mitteleuropa leben, sind bei uns noch gar nicht so lange heimisch. Auch unter den Vögeln der Rieselfelder Münster sind solche Neubürger anzutreffen. In Deutschland neu eingebürgerte Vögel gehören zu den so genannten Neozoen. Als Neozoen bezeichnet man solche Tierarten, die unter absichtlicher oder zufälliger Hilfe des Menschen Gebie te auße rhalb ihre r natürlichen Vorkommensbereiche erobert und sich dort fest etabliert haben. Als zeitliche Abgrenzung für Neozoen hat man sich allgemein auf das Jahr 1492 geeinigt (Das Jahr der Entde ckung Ame rikas durch Kolumbus). Vor diesem Jahr eingebürgerte Tierarten bezeichnet man als Archäozoen. Auch in den Rieselfeldern Münster haben sich einige Neozoen etabliert. Die Säugetierarten Bisam (Ursprungsregion Nordamerika), Nutria (Ursprungsregion Südamerika), Wande rratte (Ursprungsregion Zentralasien und China) und Wildkaninchen (Ursprungsregion iberische Halbinsel) gehören zum festen Inventar der Rieselfelder Münster. Alle Arten können relativ leicht bei Wanderungen in den Rieselfeldern beobachtet werden. Im Allgemeinen noch unbekannt, ist die Verbreitung vor allem ehemals südlicher Insektenarten in den Rieselfeldern. Aber auch in diesem Bereich dürfte mit Neozoen zu rechnen sein. Größer als die Zahl der Säugetiere ist die der Vogelarten, die sich in den Rieselfeldern Münster festgesetzt haben. Im Folgenden werden diese Arten einzeln vorgestellt. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf 100-proze ntige Vollkommenheit, zumal sich um den Status der einen oder anderen Art treffliche Diskussionen führen lassen. Schwarzkopf-Ruderente (Oxyura jamaicensis): Die Schwarzkopf-Ruderente kommt ursprünglich in Nordamerika vor. Sie wurde etwa um 1950 in England freigesetzt. In der Folge breitete sie sich in mehrere europäische Länder aus. In Deutschland e rfolgte die Erstbeobachtung In den Rieselfeldern Münster kommt es in schöne r Regelmäßigke it zu Beobachtungen einzelner Vögel, die teilweise über einen längeren Zeit-

91 86 Multikulti raum bei uns verweilen. Fast alle Nachweise beschränken sich auf das Sommerhalbjahr. Ob es sich um Tiere aus ehemaligen Freisetzungen oder um aktuelle Gefangenschaftsflüchtlinge handelt, kann nicht abschließend geklärt we rden. Die Schwarzkopf-Ruderente hybridisiert mit der in Süde uropa und Nordafrika ve r- breiteten Weißkopf-Ruderente. Die ohnehin sehr seltene Weißkopf-R ude rente wird dadurch zusätzlich in ihrem Bestand bedroht. Ornithologen fordern daher die Eliminie rung de r Schwarzkopf- Ruderente in Europa. Schwarzschwan (Cygnus atratus): Nicht erst seit dem Auftauchen des Schwarzschwan-Weibchens Petra, das in ein Tretboot auf dem Aasee verliebt war, ist diese Art in Münster bekannt. Schwarze Schwäne tauchen auch re gelmäßig aber selten in den Rieselfeldern auf. Ursprüngliche Heimat ist Australien und Tasmanien, in Ne usee land wurde die Art ausgese tzt. In Deutschland gibt es immer wieder Aussetzungen oder Verwilderungen. Eine gefestigte Population bei uns ist nicht bekannt. Es kommt zwar zu einzelnen Bruten, deren Erfolg allerdings ohne menschliche Hilfe vermutlich ausgesprochen gering wäre. In den Rieselfeldern Münste r kann man Schwarzschwäne vor allem im Somme r- halbjahr beobachten. Kanadagans (Branta canadensis): Es gibt wohl kaum einen Besucher der Rieselfelder Münster, der Kanadagänse nicht kennt. Durch ihre Größe und ihr Ve rhalte n fallen sie sofort auf. Ursprünglich in Nordamerika zu Hause wurde die Art schon um 1665 in England eingebürgert. Von dort und von einer zweiten Population in Schweden ausgehend wurden viele europäische Lände r besiedelt. In Deutschland gibt es erste Brutnachweise bereits aus den 1920er Jahren. In den 1980er Jahren brüteten Kanadagänse erstmalig in den Rieselfeldern Münster, wo sie heute zu den regelmäßigen und häufigen Brutvogelarten zählen. Vom Kernvorkommen in den Rieselfeldern erfolgte eine Ausbreitung in die umliegenden Bereiche. Heute kommt die Art z.b. auch im Süden Münsters, entlang der Ems in Telgte oder in der Brüskenheide in Westbevern-Vadrup als Brutvogel vor. Die Kanadagans hat sich in den letzten Jahren so erfolgreich vermehrt, dass es für sie sogar eine allerdings völlig überflüssige - Jagdzeit in Nordrhein-Westfalen gibt.

92 Jahresbericht Schwanengans (Anser cygnoides) bzw. Höckergans (A. cygnoides f. domesticus): Selten taucht die Schwanengans in den Rieselfeldern Münster auf. Kommt e s abe r zu Beobachtungen, wird meist die domestizierte Form, die so genannte Höckergans erfasst. In der Regel handelt es sich um Ge fange nschaftsflüchtlinge. Bruten in Deutschland sind bisher nicht bekannt. Die Art, die ursprünglich in Zentralasien und Nordchina verbreitet ist, neigt zur Hybridisie rung mit ande re n Gänsearten. Streifengans (Anser indicus): Relativ regelmäßig kann man in den Rieselfeldern Münster Streifengänse sehen. Die Art kommt aus den zentralasiatischen Hochebenen und wird wegen ihrer Schönhe it häufig von Wasse rgeflügel-züchtern gehalten. Bei allen Beobachtungen in Münster handelt es sich um Gefangenschaftsflüchtlinge. Eine e rfolgre i- che Brut ist hier bislang nicht bekannt. Allerdings sind Mischbruten mit Grau- und Kanadagänsen nicht auszuschließen. Die ersten Beobachtungen in Deutschland datieren aus den 1960er Jahren. Im Ursprungslebe nsraum übe r- queren die Vögel beim jährlichen Zug zweimal den Himalaya in Höhen bis zu m. Nilgans (Alopochen aegyptiaca): Fest eingebürge rt in den Riese l- feldern Münster ist die Nilgans. Ursprünglich in Afrika verbreitet, entwickelte sich in England ab Ende des 18. Jahrhunderts eine frei fliegende Population. In Deutschland kam es 1884 zu den ersten Beobachtungen von Freifliegern. Nach der ersten Brut 1985 oder 1986 in Nordwest- Deutschland explodierte der Brutbestand geradezu. In den Rieselfeldern Münster gehört die Art zu den regelmäßigen, aber seltenen Brutvögeln. Bezeichnend für die Nilgans ist ihre lange Brutperiode, die sich in milden Jahren vom Februar bis in den Oktober e rstre cken kann. Dre i Jahresbruten sind in Mitteleuropa keine Seltenheit. Rostgans (Tadorna ferruginea): Die Rostgans ist ursprünglich in Südosteuropa und Nordafrika verbreitet. In den Rieselfeldern Münster ist sie regelmäßig zu sehen. Mit Ausnahme einzelner Jahre gibt es hier auch eine kleine Brutpopulation. Erste Beobachtungen in Deutschland reichen in die 1960er Jahre zurück. Bei den in Münster vorkommenden Vögeln handelt es sich wohl ausschließ-

93 88 Multikulti lich um Tiere aus Gefangenschaftshaltung bzw. um Einbürgerungen. Brautente (Aix sponsa): Braute nten stammen aus Zentralame rika und dem Südosten Nordamerikas. Aussetzungsversuche in Deutschland gibt es schon seit Trotzdem hat sich hier keine feste Brutpopulation bilden können. In den Rieselfeldern kommt es immer mal wieder zur Beobachtung einzelner Vögel. Brautenten sind Höhlenbrüter. So kann es passieren, dass man manchmal auch auf Dachfirsten balzende männliche Brautenten entdeckt. Mandarinente (Aix galericulata): Die Mandarinente ist ein Brutvogel in Südrussland, Nordostchina bis nach Japan. In den R iese lfe l- dern Münster kommt es gelegentlich zu Einzelbeobachtungen. Sie brütet hier nicht. Erstmalig wurde die Art schon in den 1920er Jahren in Deutschland in Freiheit beobachtet. Alle Beobachtungen sind auf Ge fangenschaftsflüchtlingen bzw. Einbürgerungen zurück zu führen. Die Mandarinente ist, wie ihre Verwandte die Brautente, ebenfalls ein Höhlenbrüter. Jagdfasan (Phasianus colchicus): Ursprünglich von der Türkei bis nach Japan verbreitet, besiedelt der Jagdfasan heute das gesamte süd- und mitte leuropäische Tiefland. Möglicherweise schon von den Römern in Deutschland eingebürgert überlebt die große Brutpopulation bis heute nur durch Winterfütterung und anhaltende Aussetzungen. Dabei werden leider immer wieder verschiedene Unterarten sowie Kreuzungen freigesetzt. Einen selbst tragenden Bestand könnte es e- ventue ll in klimatisch begünstigten Gebie ten in Nordwestdeutschland geben. In den Rieselfeldern Münste r ist de r Jagdfasan rege l- mäßig in den Wiesen oder nachts auch zur Übernachtung in den Obstbäumen anzutreffen. Er ist regelmäßiger und häufiger Brutvogel im Randbereich der Rieselfelder und wird seit 15 Jahren weder gefüttert noch ausgesetzt. Kubaflamingo (Phoenicopterus ruber), Rosaflamingo (P. roseus) und Chileflamingo (P. chilensis): Ausgehend von der Population im Zwillbrocker Venn nahe der niederländischen Grenze bei Vreden tauchen sehr selte n e inze lne Flamingos auch in den Rieselfeldern Münster auf. Der Ursprung des

94 Jahresbericht Bestands in Zwillbrock ist letztlich ungeklärt. Fest steht nur, dass es sich um Ge fangenschaftsflüchtlinge handelt. Von diversen anderen Vogel-, vor allem Gänse- und Entenarten sind Einzelbeobachtungen aus den Rieselfeldern Münster bekannt. Dabei handelt es sich allerdings nicht um etablierte Ansiedlungen. Strittig unter Experten ist der Status des Kuhreihers (Bubulcus ibis). Ob er sich nur mit menschlicher Hilfe aus dem Süden kommend bis nach Mitte leuropa ve r- breitet hat, ist eine Frage der Definition. In den Rieselfeldern Münster ist er gelegentlicher Irrgast. Auch de r Status de r Graugans (Anser anser) wird immer wieder diskutiert. Vermutlich stammen die Vögel, die man heute in den Rieselfeldern Münster sehen kann, aus der Aussetzung von hier nicht heimischen Regionalpopulationen zu Jagdzwecken in den 1970er- und 1980er Jahren, nachdem der heimische Regionalbestand der Graugans nicht zuletzt durch Bejagung ausgestorben war. Manche O rnithologen zählen auch Haustauben, Hybride von Haus- und Wildenten sowie Hybride von Haus- und Wildgänsen zu den Neozoen. Neozoen bereichern die Vogelwelt der Rieselfelder Münster erheblich. Hier ist bislang bei den heimischen Archäozoen auch keine Verdrängung oder Gefährdung durch Hybridisierung erkennbar. Wie der oben beschriebene Fall der Schwarzkopf-Ruderente aber zeigt, sollte man Neozoen stets wachsam im Auge behalten. Eine Dezimierung oder gar Ausrottung ist allerdings weder möglich noch wünschenswert. Literatur: Bauer/Bezzel/Fiedler: Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Nonpas seriformes Nichtsperlingsvögel, AULA-Verlag Wiebelsheim, 2005

95 90 Fischfauna Untersuchungen zum Fischbestand von ausgewählten Stillwasserparzellen und Fließgewässerabschnitten im Gebiet der Rieselfelder Münster, 2010/2011 Christian Edler 1 Einleitung und Untersuchungsgebiet 1.1 Einleitung Das Gebiet um die Rieselfelder Münster stellt mit seinen amphibischen Fläche n e in für den Voge l- schutz international bedeutendes Gebiet dar. Die Wasserflächen der Rieselfelder selbst sind aufgrund ihrer überwiegend geringen Tiefe und ihrer Strukturarmut als ein für Fische minderwertiger Lebensraum darzustellen. In einigen tieferen Parzellen konnten jedoch schon vor knapp 15 Jahren Fische nachgewiesen werden (MELTER 1995). Dies wurde durch spätere Unte rsuchungen bestätigt (BUN- ZEL-DRÜKE 1998). Se itdem we r- den in regelmäßigen Abständen (2000, 2003, 2005, 2008) ausgewählte Stillwasserparzellen auf ihre n Fischbestand hin unte r- sucht. Zusätzlich zu diesen Gewässern wird seit dem Jahr 2000 der durch das Gebiet fließende Wöstebach ebenfalls an ausgewählten Stellen fischereibiologisch untersucht (KAPA et al. 2001, KAPA 2003, EDLER 2006, EDLER 2009). Um die Fischbestandsentwicklung der genannten Gewässer we ite rhin kontinuie rlich zu e rfassen, wurden im Herbst 2010 und im Frühling 2011 ausgewählte Stillgewässer und Fließgewässerabschnitte elektrisch befischt. 1.2 Untersuchungsgewässer Stillgewässer Die Stillwasserparzellen 23A, 28A und 29 (Abb. 1) wurden vergleichend zum Jahr 2008 befischt. Diese Gewässer sind i. d. R. durch eine geringe Wassertiefe (Ausnahme: Parzelle 28A) mit geringer Tiefenvarianz, geringer Substratdiversität (überwiegend mächtige Schlammschichten als Sediment) und somit durch einen Mangel an fischökologisch relevanten Struk ture lementen gekennzeichne t. Die meiste n Wasserflächen jedoch stellen aufgrund ihrer geringen Wassertiefe, des fehlenden pflanzlichen Bewuchses und e ines damit mögliche n starken Prädationsdrucks durch Vögel für die Fische keinen bevorzugten Lebensraum dar.

96 Jahresbericht Der etwa 1,2 ha große Huronesee (Abb. 1, 5) ist vollkommen anders charakterisiert. Der ursprünglich natürliche, oligotrophe He ide we i- her wurde im Zuge des Baus des Dortmund-Ems-Kanals vertieft und auf seine heutige Größe ve r- größert. Die Gewässertiefe beträgt nur noch in einem kleinen Bereich mehr als 1 m. Am flach auslaufenden, verschlammten Ostufer dringt ein Weiden-/Erlen- Gebüsch bis ins Gewässer vor. Die übrigen Uferbereiche weisen mit Erle n, Birke n und Eichen bestandene Abbruchkanten auf, im Gewässer befindet sich viel Totholz (KAPA e t al. 2001). Auffällig ist ein dichter Seerosenbestand, andere Wasserpflanzen (insbesonde re subme rse Mak rophyten) fehlen. Um die Entwicklung des Fischbestandes nach den 1999 durchgeführten Befischungen (KAPA et al. 2001) zu unte rsuchen, wurde de r Huronensee im April 2011 erneut befischt. suchte Bereich dem LAWA-Typ 14 (sandgeprägte r Tie flandbach) zuzuordnen. Der Wöstebach ist im untersuchten Bereich im Jahr 2001 in großem Umfang naturnah umgestaltet worden. Das Fließgewässer zeigt heute auf weiten Abschnitten e inen ve rhältnismäßig naturnahen Verlauf und bietet zahlreiche fischre le vante Strukturelemente wie Totholzeinträge, Polster submerser Vegetation, gewisse Strömungsdiversität, etc. Im Bereich der Probestelle W1 (nahe der Stillwasserparzelle 22/B, im Bereich der jungen Erlengalerie) fließt der Wöstebach mit nur geringer Strömungsgeschwindigkeit und zeigt deutliche Auskolkungen mit Wassertiefen bis ca. 1,2 m. Entsprechend der bisherigen Untersuchungen (2000, 2003, 2005, 2008) wurden am erneut die Probestrecken W1, W2 und W3 auf jeweils 100 m befischt. Die Lage dieser Strecken zeigt Abbildung Wöstebach Der Wöstebach wird als Teilableiter der Kläranlage Münster- Coerde genutzt. Er entwässert nach Norden hin in die Münstersche Aa. Eine fischdurchgängige Ve rbindung zu den Stillwasse r- parzellen existiert abgesehen vom Be-/Entwässerungssystem nicht. Typologisch ist de r unte r-

97 92 Fischfauna W3 28A 29 W2 23A W1 A: Aussichtsplattform H: Beobachtungshütte P: Parkplatz T: Aussichtsturm Abb. 1: Lage der Probestellen 2010/2011 im Gebiet der Rieselfelder Münster (Detailfoto: Huronensee). Die Probestrecken im Wöstebach (W1 W3) sind als hellgraue, durchgehende Linien gekennzeichnet. Die beprobten Stillwasserparzellen sind sc hwarz eingerahmt und mit Nummern benannt. D ie dortigen Befisc hungsstrecken und jene am Huronensee sind als hellgrau gepunktete Linien eingezeichnet, das Absperrnetz ist als weiße Linie dargestellt. Der Huronensee (Luftbild: T. Kepp) liegt 1 km südlich der Brücke Hessenweg über den Dortmund-Ems-Kanal, zwischen dem Kanal und der Strasse Coerheide.

98 Jahresbericht Material und Methoden 2.1 Elektrobefischungen Die flachen Parzellen 29 und 23/A ließen aufgrund ihrer geringen Wassertiefe (meist nur 5-10 cm) keine Bootsbefischung zu. Daher wurde hier wie in 2008 ein tragbares Elektrofischereigerät vom Typ EFGI 650 (Bretschneider, Chemnitz) mit Anodenkescher (MW 6 mm) eingesetzt. Gefischt wurde zumeist mit Impulsstrom bei V. Die Befischung erfolgte watend entlang des Uferröhrichts. Die Befischung der tiefen Stillwasserparzelle 28A erfolgte am mit einem im Boot befindlichen stationären Elek trofischereigerät vom Typ EFGI 1300 (Fa. Bretschneider, Chemnitz) mit angeschlossenem Anodenkescher (Maschenweite 6 mm). Zur Befischung in 28A wurde der Ufersaum der nördlichen Gewässerhälfte im Uhrzeige rsinn abge fahren (Routen siehe Abb. 1). Meist wurde mit einer Spannung von 200 V und Impulsstrom gefischt. Der Elektrofischer stand dabei überwiegend im Boot, in flachen Abschnitten von 28A (Ostufer) erfolgte die Befischung watend vor dem Boot. Der Huronensee wurde am befischt. Zur Steigerung de r Fange ffizienz wurde e in Zugnetz (Höhe 3 m, Länge 25 m, MW 15 mm) als Absperrwand eingesetzt. Die E-Befischung (EFGI 1300, s. o.) erfolgte entlang der Uferlinie und gegen diese Netzabsperrung (s. Abb. 1) vom Boot aus. Die schlauchartige Bucht am Südostende wurde wegen der dort nistenden Vögel nicht befischt. Die drei jeweils 100 m langen Probestrecken am Wöstebach wurden am watend in R ichtung stromauf befischt. Hie r- bei wurde das tragbare Elektrofischereigerät EFGI 650 (Spezifikationen s. o.) eingesetzt. Die Fische wurden nach Art und Länge nklasse e rfasst und direk t danach stromab des elektrischen Feldes zurückgesetzt. Weitere Details sind bei den Fangergebnissen angegeben. 2.2 Weitere Arbeiten Die Abmessung der 100 m - Abschnitte am Wöstebach erfolgte übe r e ine Messschnur. Zur Messung der Parameter Wassertempe ratur, Leitfähigke it und ph- We rt wurde das Kombinationsmessgerät Combo II (Fa. Roth, Karlsruhe) eingesetzt. Alle Wassertiefen und die Spiegelbreiten am Wöstebach wurden mit einem Zollstock gemessen.

99 94 Fischfauna 3 Ergebnisse und Diskussion 3.1 Gesamtbetrachtung Fischbestand An den Stillwasser- und Fließgewässer-Probestellen wurden 509 Individuen aus 13 Arten gefangen (Tab. 1). Dabei fällt auf, dass neben 10 autochthonen (einheimischen) Arten auch drei allochthone (gebietsfremde) bzw. eingebürge rte Arte n, näm lich Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva), Karpfen (Cyprinus carpio) und Giebel (Carassius gibelio), nachgewiesen werden konnten. Mit Ausnahme der Rotfeder (Status gefährdet ) und der Karausche ( stark gefährdet ) handelt es sich bei den 2010/11 nachgewiesenen Arten um in NRW weit verbreitete und nicht gefährdete Arten (KLINGER et al. 1999). Tab. 1: Gesamtliste der in 2010/11 im Gebiet der Rieselfelder nachgewiesenen Fischarten. Angaben zur Rheophilie (Strömungspräferenz) und zum Strukturbezug nach JUNGWIRTH et al. (2003). Detaillierte Angaben der Fangmengen sind bei den Einzeldarstellungen der Gewässer zu finden. Wöste- Still- Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Strömungspräferenz Strukturbezug bach wasser Stückzahl Stückzahl Karpfenartige Cyprinidae n=507 n=2 Blaubandbärbling Pseudoras bora parva 3 - indifferent gering Giebel Carassius gibelio 7 - limnophil gering Gründling Gobio gobio 59 - rheophil gering Hasel Leuciscus leucisc us indifferent gering Karausche Carassius carassi us - 1 limnophil gering Karpfen Cyprinus carpi o 15 - indifferent gering Plötze (Rotauge) Rutilus rutilus 73 - indifferent ohne Scardinius e- Rotfeder rythrophthal mus 5 - limnophil gering Schleie Tinca tinc a - 1 limnophil hoch Stichlinge Gastero steidae Dreistachl. Gasterosteus ac uleatus Stichling 24 - limnophil gering Zwergstichling Pungitius pungitius 4 - limnophil gering Koppen Cottidae Koppe Cottus gobio 1 - rheophil hoch Plattschmerlen Balatoridae Bachschmerle Barbatula barbatula rheophil gering

100 Jahresbericht Die Koppe wurde 2010 erstmals im Wöstebach nachge wiesen. Losgelöst von der neuen Systematik der Koppen (Aufteilung u. a. in Cottus rhenanus, Cottus gobio, Cottus perifretum, FREYHOF et al. 2005) wird das im Wöstebach nachgewiesene Individuum der Art Cottus gobio zugeordnet. In Tab. 2 sind die Termine der Befischungen und die physikochemischen Begleitparameter dargestellt. Tab. 2: Befischungstermine und Ergebnisse der physiko-chemischen Messungen Gewässer Datum ph Temp. [ C] Leitfähigkeit [µs/cm] 23A ,7 10, A ,1 8, ,9 9,9 710 Wöstebach ,4 14, Wöstebach ,5 13, Wöstebach ,5 12, Huronensee ,9 17, Detailbetrachtung Stillgewässer Tab. 3: Fänge in den Stillgewässern, dargestellt nach Probestellen und Arten (HuS=Huronensee). 2 Arten Summe 23A 28A 29 HuS Karausche Schleie Gesamtsumme In der Parzelle 23/A wurde wie in 2008 die nördliche Hälfte entlang des Uferröhrichts watend befischt. In 2008 konnten bei gleicher Untersuchungsweise noch 68 Zwergstichlinge gefangen werden, in 2010 wurde überhaupt kein Fisch nachgewiesen (Tab. 3). Auch in der Parzelle 29 konnten 2010 keine Fische nachgewiesen werden. Bei der 2008er Befischung konnten in Parzelle 29 auf derselben Befischungsstrecke mit derselben Methodik 7 Karpfen (drei 0+- Individuen, vier 1+-Individuen) und 18 Zwe rgstichlinge nachgewiesen werden. Für die fehlenden Fischnachweise in 2010 können me thodische Gründe (z. B. mange lhafte Funktion Elek trofische-

101 96 Fischfauna reigerät) ausgeschlossen werden. Das verwendete E-Gerät wurde direkt nach der Befischung der Parzellen erfolgreich am Wöstebach eingesetzt. Als mögliche Gründe für die fehlende n Fischnachweise sind daher pessimale Verhältnisse in den Parzellen anzusehen (Saue rstoffge halt, ph- Wert, gestörtes Gleichgewicht Ammonium-Ammoniak, ). Die während der Befischungen ermittelten Werte der physikochemischen Parameter ph, Temperatur und Leitfähigkeit lagen jedoch im normalen Bereich. Auch in der tiefen Parzelle 28A konnten in 2010 keine Fische nachgewiesen werden (Tab. 4). Starke Schwank ungen im Fischbestand die se r Parze lle (hinsichtlich Artenzusammense tzung, Individuendichte, etc.) konnten bereits in den Vorjahren beobachtet werden (Tab. 4). So lag die in 2008 ermittelte Individuendichte deutlich über jener in den Vorjahren (EDLER 2009). Jedoch wurden in 2008 ausschließlich Individuen nachgewiesen, welche maximal 2,5 Jahre alt waren (Alte rsgruppen 0+ bis 2+). Diese Betrachtungen deuten darauf hin, dass es nach 2008 wie mutmaßlich auch im Jahr 2006 (EDLER 2009) ansche inend zu massive n Einbrüchen bzw. zum kompletten Verlust des Fischbestandes in der Parzelle 28A gekommen ist. Als mögliche Ursachen hierfür sind ähnlich wie für die flachen Parzellen wahrscheinlich Defizite in der Wasserqualität anzusehen (beachte: Zuleitungen). Eine Wiederbesiedlung der Parzelle 28A könnte über die Zuleitung (Eintrag Fischbrut) oder über die Verbreitung durch Wasservögel (SCHMIDT et al. 1991) erfolgen. Tab. 4: Parzelle 28A, Befischungsergebnisse aus verschiedenen Jahren im Vergleich Parzelle 28 A Arten n %Anteil n %Anteil n %Anteil n %Anteil n %Anteil Dreist. Stichling 17 12,0 1 1,5 0 0,0 8 1,9 0 0 Karpf en ,5 0 0,0 16 3,7 0 0 Plötze (Rotauge) 26 18,3 3 4, , ,2 0 0 Rotf eder 14 9, , ,2 15 3,5 0 0 Schleie 75 52,8 4 6, ,8 0 0,0 0 0 Zwergstichling 10 7,0 2 3,1 3 2,2 3 0,7 0 0 Gesamtsumme Artenzahl

102 Jahresbericht Abb. 2: Blick auf das Nordufer der Parzelle 23A (Foto: C. Edler). Abb. 3: Parzelle 28.A, Blick entlang des Nordufers in Richtung Ostufer (Foto: C. Edler). Abb. 4: Parzelle 29 (Foto: C. Edler). Abb. 5: Die gesamte Uferlinie des Huronensees ist von Gehölzen gesäumt (Foto: C. Edler). Bei den aktuellen Befischungen de r Stillge wässe r konnten lediglich im Huronensee (Abb. 5) Fische nachgewiesen werden (Tab. 3). Dabei wurden jedoch trotz de r optimalen Rahmenbedingungen (Sicht, Wasse rtempe ratur, nur ge ringe Wasse rpflanzenabdeckung, Absperrnetz, etc.) - lediglich eine Schleie (53 cm) und eine Karausche (13 cm) gefangen. KAPA et al. (2001) konnten bei der Befischung im Jahr 1999 die Arten Moderlieschen, Karausche, Schle ie im Huronensee nachweisen. Die dabei ermittelten Individuendichten lagen dabei jedoch um ein Vielfaches über der aktuellen (KAPA 2011 mdl.). Aufgrund der aktuellen Ergebnisse muss davon ausgegangen werden, dass der Bestand

103 98 Fischfauna des Moderlieschens erloschen ist. Der Fortbestand der Arten Schleie und Karausche im Huronensee ist ungewiss. Bereits bei der Befischung 1999 konnten keine juvenilen Individuen de r Schleie nachgewiesen werden, was auf eine fehlende Reproduktion dieser Art hindeutet (KAPA et al. 2001). Das Alter der in 2011 im Huronensee nachgewiesene Schleie (53 cm) wird auf etwa 10 Jahre geschätzt. Somit fehlt der Reproduktions- Nachweis für diese Art im Zeitraum 1999 bis Eine mögliche Ursache für die fehlende Reproduk tion de r Schleie im Huronensee ist das Fehlen einer für das Ablaichen dieser Art erforderlichen feinblätterigen, submersen Vegetation (Wasserpflanzen wie Myriophyllum, Potamogeton, Elodea, etc.). Die vorhandenen Schwimmblattpflanzen (See- bzw. Te ichrosen) haben als Laichsubstrat für die Schleie und für die Karausche keine bzw. nur eine sehr geringe Bedeutung. Neben der fehlenden submersen Vegetation fällt der Huronensee auch durch einen fehlenden Röhrichtgürtel auf. Somit unterliegen Karauschen und Schleien zumindest temporär e inem hohen Prädationsdruck durch piscivore Vögel. Das Prädationsrisiko wird auch durch die an vielen Stellen ins Wasser reichende Zweige von Bäumen bzw. Totholzelemente nicht sehr stark verringert. Mit zunehmender Körpergröße der Fische (ab etwa 30 cm, z. B. ältere Schleien) sinkt das Prädationsrisiko. Dies konnte 2008 am Bestand der Fische im Emsableiterstausee E1 gezeigt werden. Die dort nachgewiesenen Karpfen waren alle länger als 50 cm (EDLER 2009). Neben den aufgeführten strukturellen Ursachen könnten auch physikalisch-chemische Parameter für den Rückgang des Fischbestandes im Huronensee ve r- antwortlich sein. Um Habitate für die lebensraum typische n Fischarten (Moderlieschen, Rotfeder, Hecht, etc.) - von denen gemäß der Roten Liste NRW (KLINGER et al. 1999) einzelne als gefährdet anzusehen sind (Karausche = stark gefährdet; Schleie = Vorwarnliste) - zu erhalten bzw. zu schaffen, sollte der natürliche Ve rlandungsprozess des Ge wässers durch eine Teilentschlammung unterbrochen werden (KAPA et al. 2001). Zudem sollte der Gehölzsaum an einzelnen U- ferbereichen reduziert werden, um durch die dann zunehmende Besonnung die Ausbildung von submersen und emersen Makrophyten zu fördern. Gegebenfalls sollten initiale Bepflanzungen (Uferröhricht, submerse Vegetation) erwogen werden. Bei entsprechender struktureller und chemischer Eignung des Gewässers

104 Jahresbericht sollte auch der initiale Besatz mit landesweit bestandsbedrohten Stillgewässer-Fischarten, welche i. d. R. nicht bzw. nur selten über die Ve rbreitung durch Wasservögel (SCHMIDT et al. 1991) ins Gewässer gelangen (Schleie, Karausche, Mode rlieschen), geprüft werden. Bei etwaigen Besatzmaßnahmen ist die gute fachliche Praxis (MUNLV 2003) zu beachten. 3.3 Detailbetrachtung Wöstebach werden (Abb. 6, Tab. 5). Die häufigste Art war mit einem gemittelten Fanganteil (alle drei Strecken) von 35,3 % die Bachschmerle, gefolgt von Hasel (27%) und Plöze (14,4%). Auch der Gründling war häufig im Fang vertreten (11,6%). Erstmals konnten im Jahr 2010 die Arten Giebel (n=7, 1,4%), Rotfeder (n=5, 1%) und Koppe (n=1, 0,2%) im Wöstebach nachgewiesen werden. Weitere Artennachweise sind in der Abb. 6 und Tab. 5 dargestellt. Im Wöstebach konnten 507 Individuen aus 11 Arten gefangen Bachschmerle (n=179) Hasel (n=137) Plötze (n=73) Gründling ( n=59) Dreist.Stichling ( n=24) Kar pf en ( n=15) Giebel (n=7) Rotfeder (n=5) Zw ergstichling (n=4) Blaubandbärbling (n=3) Koppe (n=1) 4,7 3,0 1,4 1,0 0,8 0,6 0,2 11,6 14,4 27,0 35, Fanganteil (%), n = 507 Abb. 6: Dominanzverhältnisse im Gesamtfang am Wöstebach.

105 100 Fischfauna Die Tabelle 5 zeigt die Fangzusammense tzung an den Probestellen W1 W 3. Die Fänge verteilten sich ungleichmäßig auf die ve rschiedenen Probestre cke n. Daher werden die einzelnen Strecken nachfolgend getrennt beschrieben. Tab. 5: Fischnachweise am Wöstebach (Arten, Längenklassen, Fangorte) Rang W 3 (T=12,8 C) % 0+ 5 cm 10 cm 20 cm 1 Bachschmerle 45, Dreist. Stichling 7, Gründling 12, Hasel 25, Karpfen 3, Koppe 0, Plötze 4, Summe Strecke Rang W 2 (T=13,8 C) % 0+ 5 cm 10 cm 20 cm 1 Bachschmerle 45, Blaubandbärbling 1, Dreist. Stichling 5, Gründling 10, Hasel 28, Karpfen 1, Plötze 6, Zwergstichling 2, Summe Strecke Rang W 1 (T=14,8 C) % 0+ 5 cm 10 cm 20 cm 3 Bachschmerle 12, Blaubandbärbling 0, Dreist. Stichling 1, Giebel 4, Gründling 12, cm 2 Hasel 26, cm 50 cm 5 Karpfen 4, Plötze 34, Rotfeder 3, Summe Strecke > 50 cm

106 Jahresbericht Die Probestrecke W3 (Abb. 7) war gekennzeichnet durch ein homoge nes Strömungsbild (mitte lstarke Strömung), Wasse rtiefen unter 0,3 m und nur wenige Auskolkungen. Das Sohlsubstrat war von Sand dominiert, ergänzt durch Lehm, kleinere Totholzelemente und Laub. Kies oder Steine konnten nicht festgestellt werden. Im Gewässer waren verbreitet subme rse Wasse rpflanze n zu finden (Laichkraut, Wasserpest, Wasserstern). Die häufigste Fischart war mit einem Fanganteil von 45,7% (n=69) die Bachschmerle, gefolgt von Hasel (25,2%; n=38) und Gründling (12,6%; n=19). Auch 2008 hatten diese 3 lebensraumtypischen Fischarten an der Probestrecke W3 den stärksten Anteil am Gesamtfang (2008: 91,7%; aktuell 83,4%). Wie in 2008 konnten auch aktuell die Arten Dreistachliger Stichling (7,9%; n=12) und Karpfen (3,3%; n=5) nachge wiesen werden. Ergänzend zu den in 2008 nachgewiesenen Arten konnten in 2010 auch Plötze (n=7) und Koppe (Einze lexemplar) nachgewiesen werden. Die in 2008 in wenigen Exemplaren nachge wiesene n Arten Flussbarsch und Ukelei blieben in 2010 jedoch ohne Nachweis. Auch an der Probestrecke W2 (Abb. 8) war wie in die Bachschmerle die häufigste Art (45,3%). Die Häufigkeiten der Arten Hasel (28,9%), Gründling (10,4%), sowie jene von Plötze (6%) und Dreistachligem Stichling (5%) sind denen an der Strecke W3 vergleichbar. Abweichend zu 2008 konnte n 2010 keine Flussbarsche, ergänzend jedoch die Arten Zwergstichling, Karpfen und Blaubandbärbling nachgewiesen werden. Wie in 2008 war auch in 2010 die Individuendichte an Strecke W2 gegenüber W3 erhöht (Faktor 1,3). Die Strecke W2 ist durch eine größere Strukturvielfalt (Ausspülungen/ Kolke, Bänke, Deckungsmöglichkeiten im Uferund Sohlbereich) als die Strecke W3 gekennzeichnet. Die Probestrecke W1 (Abb. 9) zeigte, abgesehen von zwei Auskolkungen, eine geringe strukturelle Vielfalt und ein homogenes Strömungsbild (ge ringe Geschwindigkeit, kaum Varianzen). Als Sohlsubstrat kam - zusätzlich zum Sand - auch Laub sehr häufig vor. Die Ichthyozönose der Probestelle W1 zeigte einen deutlich ge ringe ren Ante il; de r Bachschmerle (12,3%), der Gründling entsprach in seiner Häufigkeit den anderen Probestellen (12,3%). Deutlich häufiger als an W3 und W2 waren jedoch die hinsichtlich ihre r Strömungspräfe renz indiffe-

107 102 Fischfauna rente Fischart Plötze (mit 34,8% die dominierende Fischart). Die Stillwasser bevorzugenden (limnophilen) Fischarten Giebel (4,5%) und Rotfeder (3,2%) konnten nur auf der Strecke W1 nachgewiesen werden. Der Einfluss der Kläranlage Münster-Coerde zeigt sich bei den Wasse rtempe raturen des Wöstebachs. Der Abfluss des Wöstebachs wird überwiegend durch den Abfluss aus der Kläranlage bestimmt. Im Längsverlauf nahm die Wassertemperatur von der Probestelle W1 (14,8 C) über W2 (13,8 C) zu W3 (12,8 C) um 2 C und somit spürbar ab (gleiche Temperaturspanne wie in 2005 und 2008; EDLER 2006, EDLER 2009). Dieses Wasser hat, speziell in der kalten Jahreszeit, eine deutlich erhöhte Temperatur. Nebe n den beschriebenen struk turellen Parametern (Gewässertiefe, Strömungsbild, fischrelevante Strukturelemente, etc.) hat auch die Temperatur einen Einfluss auf die Zusammense tzung de r Artengemeinschaft. Abb. 7: Blick nach stromauf auf die Strecke Wöstebach 3 (Foto: C. Edler).

108 Jahresbericht Abb. 8: Blick auf die Probestrecke Wöstebach 2 (Foto: C. Edler). Abb. 9: Blick nach stromauf auf die Probestrecke Wöstebach 1

109 104 Fischfauna Tab. 6: Vergleich der Artennachweise und Dominanzen am Wöstebach von Wöstebach Arten n %Anteil n %Anteil n %Anteil n %Anteil n %Anteil Bachschmerle 1 5, , , , ,3 Blaubandbärbling ,3 3 0,6 Dreist.Stichling 1 5,6 3 0,3 65 6,1 21 3,6 24 4,7 Flussbarsch 0-3 0, ,5 0 - Giebel ,4 Gründling , , , ,6 Hasel 11 61, , , , ,0 Karpfen ,6 15 3,0 Koppe ,2 Plötze ,7 88 8,3 8 1, ,4 Rotfeder ,0 Ukelei ,7 0 - Zander 0-1 0, Zwergstichling 5 27,8 32 3,7 31 2, ,8 Gesamtsumme , , , , ,0 Artenzahl Die gesamte Individuendichte im Wöstebach konnte sich auf hohem Niveau etablieren (169 Ind. / 100 m). Die Bachschmerle ist und bleibt die dominierende Fischart. Sie konnte sich mit einem Fanganteil von 35,3% auf hohem Niveau festsetzen. Der Fanganteil des Hasels stieg nach einem Rückgang in 2008 im Jahr 2010 wieder an (zweithäufigste Art, 27%). Der Anteil der Plötze stieg auf den bisher höchsten Stand (14,4%), gleichzeitig ging der Anteil des Gründlings seit 2005 kontinuierlich auf aktuell 11,6 % zurück. Beim Vergleich der aktuellen Fangmengen mit jenen aus den Vorjahren (Tab. 6) fällt auf, dass mit den Arten Rotfeder, Giebel und Koppe 2010 drei neue Arten nachgewiesen wurden (Tab. 6). Die nachgewiesene Artenzahl stieg seit 2005 (6 Arten) auf nunmehr 11 Arten an. Zur Auswe rtung de r Be fischungsdaten wurden die Ergebnisse entsprechend den Anforderungen der WRRL (EG 2000) mit dem fischbasierten Bewertungsverfahren fibs (Version 8.0.6, DUßLING 2008) beurte ilt. Bei de r fischbasierten Bewertung nach DUßLING et al. (2004) werden die 6 folgenden Qualitätsmerkmale (QM), z. T. unterteilt in Metrics, bewertet:

110 Jahresbericht Arten- und Gildeninventar 2. Arte nabundanz und Gildenve r- teilung 3. Altersstruktur 4. Migration 5. Fischregion 6. Dominante Arten. Zunächst werden die einzeln bewerteten Metrics der Qualitätsmerkmale (QM) 1-3 zu einem gem itteltem Ergebnis pro QM zusammengefasst. Diese Ergebnisse gehen mit jeweils 25% in die Gesamtbewertung ein. Das gemittelte Ergebnis der QM 4-6 geht e- benfalls mit 25% in die Gesamtbewertung ein. Die abschließende Bewertung erfolgt entsprechend den Vorgaben der WRRL (EG 2000) in 5 möglichen ökologischen Zustandsk lassen. Das Gesamtmittel der fibs-bewertung nimmt einen zweidezimalen Wert zwischen 1 und 5 an. Für die ökologische Klassifizierung nach fibs gelten folgende Festlegungen (DUßLING 2009): > 3,75 sehr guter ökologischer Zustand 2,51 3,75 guter ökologischer Zustand 2,01 2,50 mäßiger ökologischer Zustand 1,51 2,00 unbefriedigender ökologischer Zustand 1,50 schlechter ökologischer Zustand. Seit 2007 liegen für NRW fischereiliche Referenzen für die Bewertung von Fließgewässern gemäß Wasserrahmenrichtlinie (EG 2000) vor (MUNLV 2007). Der Wöstebach wurde de r Refe renzzönose Unterer Forellentyp Tiefland (Fischgewässertyp FiGT 06) zugeordnet. Durch Eingabe der Individuenmenge n (3 Probestrecken Wöstebach gepoolt) mit der Anzahl de r diesjährigen Jungfische (0+) wurde der Zustand des Wöstebachs mitte ls fischbasie r- tem Bewertungsverfahren fibs (DUßLING 2008) bewertet (Tab. 7).

111 106 Fischfauna Tab. 1: Referenzzönose zum Wöstebach und Bewertung der Probestrecken mittels fibs-verfahren. Die nachgewiesenen Arten sind kursiv dargestellt Referenzzönose Unterer Forellentyp Tiefland (FiGT 06) % Status Art Anteil Leitarten Anteil > 5% Typs pezifische Arten Anteil 1 - < 5% Begleitarten Anteil < 1% Koppe 21 Bachschmerle 20 Dreis t. Stichling 12,5 Gründling Bachforelle 9 Steinbeißer 8,4 Elritze 4,9 Hasel 3,4 Döbel 3 Zwergstichling 1,9 Plötze 1,9 Flussbarsch 1,9 Bachneunauge 1,7 Aal 0,5 Flussneunauge 0,1 Lachs 0,1 Meerforelle 0,1 Quappe 0,1 fibs-bewertung Wöstebach, Strecken W1 - W3, ,5 Qualitätsmerkmal Score Klasse 2.Artenabundanz und Gildenverteilung 2,33 mäßig 1,62 1.Arten- und Gildeninventar unbefriedigend 3.Altersstruktur 3,00 gut 4.Migration 1,00 schlecht 5.Fischregion 1,00 schlecht 6.Dominante Arten 2,00 Gesamtbewertung 2,07 unbefriedigend mäßig Beim Vergleich der 2010er Fangergebnisse (Tab. 6) mit der Referenzzönose (Tab. 7) fällt auf, dass aus der Gruppe der Leitarten (Anteil > 5% in Referenzzönose) 4 von 6 Arten nachgewiesen werden konnten (lediglich Bachforelle und Steinbe iße r blieben ohne Nachweis). Erstmals konnte die Koppe (Einzelexemplar an W3) im Wöstebach nachgewiesen werden. In der Gruppe der typspezifischen Arten (Anteil 1 - < 5% in Referenzzönose) konnten mit Hasel, Zwergstichling und Plötze 3 von 7 Referenzarten nachgewiesen werden. Von den Begleitarten der Referenz wurde keine Art nachgewiesen. Das Qualitätsmerkmal Artenund Gildeninventar konnte somit als mäßig (Score 2,33) bewertet werden.

112 Jahresbericht Die Leitarten Bachschmerle und Gründling konnten m it refe renznahen Fanganteilen nachgewiesen werden. Koppe und Dreistachliger Stichling lagen hingegen deutlich unter ihren Dominanzen in der Referenz (0,2% < 20% und 4,7% < 12%). Daher wurde das Qualitätsmerkmal Artenabundanz und Gildenverteilung mit unbefriedigend (Score 1,62) bewertet werden (Tab. 7). Von den Leitarten Bachschmerle, Gründling und Dreistachlicher Stichling wurden Jungfische im referenztypischen Anteil nachgewiesen. Das QM Altersstruktur wurde daher mit gut (Score 3,00) bewertet. Für die Bewertung des Qalitätsmerkmals Migration wird über das Vorkommen von Arten, welche über mittlere bzw. größere Distanzen migrie re n, auf die Durchgängigkeit des Ge wässe rabschnitts geschlossen. Aus der Referenzzönose wären dies das Bachneunauge (m ittle re Distanze n) sowie Flussneunauge, Quappe und die beiden anadromen Wande rsalmoniden (große Distanzen). Da keine der genannten Arten nachge wie sen wurde, konnte das QM Migration nur mit schlecht bewertet werden. Dabei ist anzumerken, dass diese Bewertung jedoch die tatsächliche Durchwanderbarkeit des Wöstebachs nicht zu bewerten vermag. Im QM Fischregion wird geprüft, ob die nachgewiesenen Arten entspre chend de r längszonalen Zuordnung des Ge wässe rs vorkommen. Aufgrund des geringen Fanganteils der Koppe (mit 4,17 niedrige r artspezifische r Fischregionsindex FRI) und des hohen Fanganteils der Plötze (FRI 6,83) wurde das QM Fischregion ak tuell mit schlecht (Score 1,00) bewertet. Das QM Dominante Arten wurden mit unbefriedigend (Score 2,00) bewertet. Auf Grundlage de r Q ualitätsmerkmale wurde die ökologische Zustandsklasse des Wöstebachs fischbasiert mit mäßig (Score 2,07) bewertet. Damit konnte sich der Wöstebach im Verhältnis zu 2008 um eine Qualitätsklasse (zuvor unbe friedigend ) ve rbessern. Maßgeblich hierfür ist das Auftauchen der Referenz-Leitart Koppe auf der Probestrecke W3 (Einzelnachweis). KAPA et al. (2001) konnten die Koppe im Jahr 1999 nur an der untersten Probestrecke des Beckschemsbaches (nahe der Mündung in die Ems, 1 von 29 Fließgewässerstrecken im Gebiet der Rieselfelder) nachweisen. Die Art ist mutmaßlich über die Ems in die Münstersche Aa und weiter in den Wöstebach aufgestiegen. In dem Wöstebach ve rgle ichbaren Bächen im Ems- Einzugsgebiet, wie z. B. Frisch-

113 108 Fischfauna hofsbach (FRENZ 2000), Elter Mühlenbach und Gellenbach (EDLER 2004), kommt die Koppe in z. T. dichten Beständen vor. Wenn sich die Koppe dauerhauft auf mittlerem Niveau im Wöstebach etablieren kann, ließe sich der ökologische Zustand des Wöstebachs mit gut bewerten (Annahme: 60 Ind. / 300m, davon 18 Jungfische). 4 Zusammenfassung Im Herbst 2010 und im April 2011 wurden im Gebiet der Rieselfelder Münster die Stillgewässer 23/A, 28/A und 29/ (wiederholte Befischungen nach 2005 bzw. 2008) sowie der Huronensee mittels Elektrofischerei auf ihren Fischbestand unte rsucht. Dabei konnten lediglich im Hurone nsee Fische nachgewiesen werden (eine Schleie, eine Karausche). Gründe für die fehlenden Nachweise von Fischen in den Parze llen 23/A, 28/A und 29/ konnten im Rahmen der Untersuchung nicht ermittelt werden. Ebenfalls mittels Elektrofischerei wurden drei Probestrecken am Wöstebach untersucht. Dabei konnten 507 Individuen aus 11 Fischarten nachgewiesen werden. Erstmals konnte der Nachweis für die Kleinfischart Koppe im Wöstebach erbracht werden. Basierend auf diesen Fange rgebnisse n wurde der ökologische Zustand des Wöstebachs mitte ls fischbasie r- tem Bewertungsverfahren (fibs, DUßLING et al. 2004) mit mäßig bewertet. Limitierend wirkten sich der fehlende Nachweis der Referenz-Arten Bachforelle, Döbel und Bachneunauge und die z. T. refere nzfe rne prozentuale Fangzusammensetzung aus. Bei der Bewertung ist jedoch der Einfluss der Kläranlage Münster-Coerde auf den Wöstebach zu beachten. Um Entwicklungstendenzen der Fischbe stände aufzuzeigen, wurden die aktuellen Daten mit den Ergebnissen aus den Vorjahren verglichen.

114 Literatur Jahresbericht BUNZEL-DRÜKE, M. (1998): Die Fische (Pisces) der Rieselfelder, des Huronensees und des Blauen Sees. In: Jahresbericht 1997 der Biologischen Station Rieselfelder Münster. DUßLING, U., BISCHOFF, A., HABERBOSCH, R., HOFFMANN, A., KLINGER, H., WOLTER, C., WYSUJACK, K. & BERG, R. (2004): Verbundprojekt: Erforderliche Probenahmen und Entwicklung eines Bewertungsschemas zur ökologischen Klassifizierung von Fließgewässern anhand der Fischfauna gemäß EG-WRRL.- Abschlussbericht, allgemeine r Teil: Grundlagen zur ökologischen Be we rtung von Flie ßgewässe rn anhand de r Fischfauna. Homepage de r Fische re iforschungsstelle Baden-Württemberg, DUßLING, U. (2008): FIBS Softwareanwendung zum Bewertungsverfahren aus dem Verbundprojekt zur Entwicklung eines Bewertungsschemas zur ökologischen Klassifizierung von Fließgewässern anhand der Fischfauna gemäß EG-WRRL; Homepage der Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg, DUßLING, U. (2009): Handbuch zum fischbasierten Bewertungsverfahren fibs, Hilfestellungen und Hinweise zur sachgerechten Anwendung des fischbasierten Bewertungssystems fibs. Stand Januar Büro Gewässer und Fisch, Eriskirch. EG (2000): Richtlinie 200/60/EG des europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik (Wasse rrahmenrichtlinie). Am tsblatt de r Europäischen Gemeinschaften L 327: EDLER, C. (2004): Vorunte rsuchungen zur Umsetzung de r EU-Wasse r- rahmenrichtlinie: Befischungen im Monitoringprogramm WRRL 2004 (We stfälische Bucht und Niede rrhe inisches Tiefland).- Abschlussbericht im Auftrag der LÖBF-Fischereidezernate Kirchhundem-Albaum, Bochum. EDLER, C. (2006): Untersuchungen zum Fischbestand von ausgewählten Stillwasserparzellen und Fließgewässerabschnitten im Gebiet der Rieselfelder Münster, Abschlussbericht im Auftrag der Biologischen Station Rieselfelder Münster, Bochum. EDLER, C. (2009): Untersuchungen zum Fischbestand von ausgewählten Stillwasserparzellen und Fließgewässerabschnitten im Gebiet der Rieselfelder Münster, Abschlussbericht im Auftrag der Biologischen Station Rieselfelder Münster, Bochum. FR ENZ, C. (2000): Ve rbreitungsmuste r und Ökologie von Fischen in Tieflandbächen Nordrhe in-westfalens ein Be itrag zur Ge wässe rtypologie und Leitbildfindung.- Schüling, Münster. FREYHOF, J., KOTTELAT, M. & NOLTE, A. (2005): Taxanomic diversity of European Cottus with description of eight new species (Teleostei, Cottidae). Ichtyol. Explor. Freshwaters, Vol. 16, No. 2.

115 110 Fischfauna JUNGWIRTH, M., HAIDVOGL, G., MOOG, O., MUHAR, S. & SCHMUTZ, S. (2003): Angewandte Fischökologie an Fließgewässern.- Facultas, Wien. KAPA, R., RÖDER, T., SCHEITER, C. & SCHMIDT, M. (2001): Untersuchung zur Fischfauna ausgewählter Fließ- und Stillgewässer im Umfeld der Rieselfelder Münster.- In: Jahresbericht 2000 der Biologischen Station Rieselfelder Münster. KAPA, R. (2003): Erge bnisse ichthyologische r Unte rsuchungen de r Riese l- felder und des Wöstebachs. - Abschlussbericht im Auftrag der Biologischen Station Rieselfelder Münster. KLINGER, H., SCHMIDT, G.W. & STEINBERG, L. (1999): Rote Liste der in Nordrhein-Westfalen gefährdeten Fische (Pisces) und Rundmäuler (Cyclostomata).- In: Rote Liste der gefährdeten Pflanzen und Tiere in Nordrhein-Westfalen. 3.Fassung, LÖBF NRW, Recklinghausen. MELTER, J. (1995): Fische. In: Jahresbericht 1994 der Biologischen Station Rieselfelder Münster. MUNLV (2003): Le itlinie zum Fischbe satz in Nordrhein-Westfale n. Bestandsbewertung, Besatz, Erfolgskontrolle. - Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. MUNLV (2007): Ausarbeitungen zur gewässerökologischen Beurteilung der Fischfauna.- Projektbericht, unveröffentlicht. Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW, Düsseldorf. MUNLV (2008): Flie ßge wässe rdatenbank zur Umse tzung de r Wasse rrahmenrichtlinie in NRW.- Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW, Düsseldorf, SCHMIDT, G.W., MIGLIARINA, M. & FELDHAUS, G. (1991): Zur Verbreitung einheimischer Süßwasserfische durch die Luft.- Fischökologie Aktuell 5: 8-10, Petersberg. SCHMUTZ, S., KAUFMANN, M., VOGEL, B., JUNGWIRTH, M. & MUHAR, S. (2000): A multi-le ve l concept for fish-based, rive r-type-spe cific assessment of ecological integrity. In JUNGWIRTH, M., MUHAR, S. & SCHMUTZ, S. (eds.), Assessing the Ecological Integrity of Running Waters.- Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Boston, London:

116 Jahresbericht Makrozoobenthos Leben im Schlamm Giselheid Reding Zugegeben, sie sind für uns Menschen nicht gerade die Schönsten im Land. Bei näherem Hinsehen aber lassen sich bei den Schlammbewohnern einige interessante Anpassungen an ihren Lebensraum erkennen. Da sie zugleich den Schlamm weiter zersetzen und Hauptbestandteil der Nahrung vieler rastender Vögel sind, spielen sie eine bedeutende Rolle in den Rieselfeldern. Da das in die Rieselfelder eingeleitete Abwasser von Münster seit 1976 geklärt wird, und somit möglicherweise nicht mehr genug Nährstoffe für das Algenwachstum vorhanden sind und sich daher nicht mehr so vie le Schlammorganismen im Schlamm befinden könnten, muss der Schlamm ca. alle 5 Jahre auf ausgewählten Parzellen auf Anzahl und Masse de r Schlammorganismen unte r- sucht werden. Im Jahr 2010 wurden die Parze l- len 28B, 31A, 33A und E1 ausgewählt: Parzelle 28/B stand nach einem längeren Zeitraum erst seit ca. 6 Monaten wieder unter Wasser, so dass sich die Gelegenheit bot, die Schnelligkeit der Entwicklung bzw. Besiedlung der Fläche mit Schlammorganismen zu unte rsuchen. Parzelle 31A ist nur bei einigen Entenarten und Graureihern beliebt. Es stellte sich die Frage, ob dies an einer geringen Masse an Schlammorganismen liegt. Auf den Parzellen 33A und E1 befinden sich meist sehr viele Individuen der in den Rieselfelde rn rastenden Vogelarten. Außerdem wurden diese Flächen ebenfalls im Jahr 2005 beprobt und boten damit die Möglichkeit zu einem zeitlichen Vergleich. Die Proben wurden auf allen Parzellen jeweils am Monatsanfang möglichst zeitnah zue inande r entnommen. Entnahme Schlammproben Als Me thode de r Schlammprobenentnahme wurde das seit 1980 altbewährte Prozedere übernommen (KLINNER 1980, PETERSKEIT 1997, CZARNOTTA UND LORENZ 1998, REDING 2006): Um eine Schlammprobe zu entnehmen, geht man zu zweit mit einem Schlammstecher (Abb. 1), einem

117 112 Makrozoobenthos Eimer, Thermometer und (bei Bedarf) entspre chenden Messgeräten zu Leitfähigkeit oder anderen Parametern sowie Protokollblatt und Stift an den Rand der Entnahmefläche und sucht sich einen Zugang zu dieser. Da der Rand der Rieselfeldparzellen meist mit dichtem Röhricht bewachsen ist, gelingt der Zugang in der Regel nur über die Sichtschneisen oder an Beobachtungshütten bzw. einem Sichtschutz entlang. Abb. 1: Gerätschaften zur Untersuchung von Schlammproben. Von rechts nach links: Schlammstecher, Eimer (12 l) für den Transport einer Schlammprobe, Analysesie be und Pipette, Pe trischale und Präpariernadel Am Rand des Schlamms angekommen, wird die Wasserhöhe über dem Schlamm geschätzt, Luft- und Wasse rtempe ratur sowie Le itfähigkeit we rden gemessen und alles protokollie rt. Anschließend geht man so weit in die Fläche hinein, wie die Gummistiefelhöhe es zulässt und drückt den Schlammstecher mit geöffnetem Schieber bis zur unteren Führschiene in den Schlamm. Die Hilfsperson versucht dann, den unten am Schlammstecher ange-

118 Jahresbericht brachten Schiebe r wiede r zuzuschieben. Dieses Unterfangen gestaltet sich des Öfteren schwierig, wenn Pflanzenwurzeln im Weg sind oder Sandkörner den Schieber verkeilen. Hat man den Schieber glücklich wieder geschlossen, wird de r Schlammstecher mit Probe über den Eimer gehalten und der Schieber wieder geöffnet. Dies wird in einigen Metern Entfernung noch einmal wiederholt, um insgesamt 1000 cm² Schlammprobe zu entnehmen. Von der Parzelle geht man dann mit Schlammprobe und Ge rätschaften wieder zurück zum Kraftfahrzeug und fährt in die Nähe der nächsten Schlammprobenentnahmeparzelle. Um die Fauna der Rieselfelder zu schonen, bleibt man selbstverständlich mit dem Fahrzeug an den öffentlich zugänglichen Wegen. A ussieben Schlammorganismen Nachdem die letzte Schlammprobe einer Serie entnommen ist und Schlammprobenstecher sowie Gummistiefel von den anhängenden Schlammresten gereinigt sind, nimmt der Untersuchende eine Schlammprobe, einen leeren Eime r und dre i metallene Analysesiebe, die ineinander gesteckt werden können (Abb. 1). Die Maschenweite der Siebe betrug 2,5, 0,8 und 0,4 mm. Die Siebe stellt man in den leeren Eimer, füllt 2 bis 5 Esslöffel der Schlammprobe in das oberste Sieb und spült den Schlamm vorsichtig mit Wasser durch, um die Schlammorganismen von anorganischer Substanz zu trennen. Den Rückstand im obe rsten Sieb füllt man esslöffe l- weise in eine flache helle Schale und spült sie sorgsam auf. Dann wartet man auf Bewegungen der Schlammtiere. Die sich bewegenden Schlammorganismen nimmt man mit einer Pipetman-Pipette auf und füllt sie mit hinreichend genug Wasser in ein Gefäß. Wird ca. 2 3 Minuten lang kein Organismus mehr gefunden, gilt die Schale als abge sucht. Die Pflanzenreste werden mit dem Wasser in der Schale zusammen verworfen. Ist das erste Sieb leer, verfährt man mit den Rückständen in den anderen Sieben genau so. Wenn alle Sie brückstände ausgesucht sind, verwirft man den in de n Eime r ge spülten Restschlamm, steckt die Siebe wieder ineinander und nimmt die nächsten drei Esslöffel Schlammprobe ins oberste Sieb. Das Prozedere wird wiederholt, bis der Schlammprobeneimer leer ist. Da die Prozedur sehr zeitaufwendig ist und daher viel Geduld erfordert, war die Autorin sehr dankbar für jede helfende Hand.

119 114 Makrozoobenthos Zählen, sortieren und wiegen der Schlammorganismen Das Zählen der Organismen sollte möglichst noch am gleichen Tag wie die Siebung erfolgen, da sie in dem Gefäß insbesonde re be i hohen Außentemperaturen nur wenige Tage überleben. Dazu benötigt man das Gefäß mit den herausgesuchten Schlammorganismen, 6 10 kleine Gefäße (ca. 50 ml), die zu einem Viertel mit vergälltem Alkohol ode r Spiritus gefüllt sind, eine Petrischale (ca. 10 cm), Pinsel, Pinzette, ein Blatt Papier sowie einen Stift zum Beschriften der Gefäße und zum Zählen der Organismengruppen. Für sehr k leine Schlammorganismen ist auch eine Stereolupe hilfreich. Zum Zählen de r Schlammorganismen gibt man einen kleinen Teil von ihnen in die Petrischale und sortiert sie von dort aus nach Familie, wobei die Tubifizidae noch in 3 Größenklassen unterteilt werden, einzeln in die entsprechend beschrifteten kleineren Gefäße. Dabei wird eine Strichliste ge führt. Insbesonde re die Tubifiziden müssen vor dem Hineingeben in die Gefäße mit Pinsel und Präpariernadeln noch vorsichtig von letzten Pflanzenresten befreit werden, da sie die für den Probe nnehme r ungünstige Eigenschaft haben, sich mit ihren Borsten sehr effektiv in Pflanzenteile einwickeln zu können. Auch hierbei ist jede Hilfe willkommen. Me ist einen Tag nach de r Sortierung gibt man die O rganismengruppen einzeln in je einen Trichter mit vorher gewogenem Filterpapier. Ist das Filterpapier nur noch nebelfeucht, wiegt man die O rganismengruppe n nache inander auf einer Präzisionswaage mit einer Wiegegenauigkeit von 0,01 g. Die Filtergewichte werden zur Ermittlung des tatsächlichen Frischgewichtes von dem ermittelten Gewicht jeweils subtrahiert. Ergebnisse Beschreibung der häufigsten gefundenen Arten An Schlammorganismen fanden sich hauptsächlich 4 Familien in den Proben: Tubifizidae (Schlammröhrenwürmer, S. 74, Abb. 2), Chironomidae (Zuckmückenlarven, S. 74, Abb. 3), Lymnaeidae (Wasserschnecken, S. 74, Abb. 4) und Ceratopogonodae (Gnitzen, Abb. 5). Auf Parzelle E1 waren auch einige große Larven von Syrphiden (Rattenschwanzlarven, Abb. 6) in den Proben. Unte r dem Begriff Sonstiges werden im folgenden Organismen bezeichnet, die sich mehr auf als im Schlamm aufhalten und deren Zahl gering war, z.b. Wasserasseln und Strudelwürmer. Diese Tiere werden berücksich-

120 Jahresbericht tigt, weil die in den Rieselfeldern rastenden Vögel auch sie als Nahrung aufnehmen. Schlammröhr enwümer (Tubifizidae, S. 74, Abb. 2a c) sind bis zu ca. 10 cm große schlanke Würmer, die durch in ihrem Blut ge löstes Hämoglobin rötlich e r- scheinen. Sie leben in den obersten Schlammschichten von Gewässern und ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenmaterial und sonstigen organischen Ze r- se tzungsstoffen. Um genug Sauerstoff zu bekommen, lassen die Tubifizidae ihre Hinterenden aus dem Schlamm herausragen und Schwingungen vollführen. Dadurch saugen sie die saue rstoffreicheren Wasserschichten aus oberen Wasserregionen an (GRZIMEK, B. et al. 1979). Zuckmückenlarven (Chironomidae, S. 74, Abb. 3) zeichnen sich häufig durch ihre leicht gekrümmte Haltung und ihre durch in der Blutflüssigkeit ge löstes Hämoglobin leuchtend rote Farbe aus. Die Atmung erfolgt durch die Haut. Die Larven dieser Zuckmücken werden etwa 2 cm lang. Sie ernähren sich von abgestorbenem organischem Material und Algen. Häufig leben sie in kleinen Schlammröhren und spinnen klei ne Trichter, in denen sich das organische Material verfängt. Chironomidae sind für den Menschen harmlos. Sie stechen weder als Larve noch als Imago (JACOBS UND RENNER 1988). Schlammschnecken (Lymnaeidae) werden in den Rieselfeldern bis zu 5 cm lang. Sie ernähren sich von totem organischen Material, weiden aber auch den Aufwuchs von Algen und Wasserpflanzen auf dem Schlamm oder an der Wasseroberfläche ab (GRZIMEK 1979). Ihre Farbe ist braun, das leere Gehäuse fast weiß. Als Mitglied der Familie der Lungenschnecken atmen sie trotz ihrer Lebensweise unter Wasser nicht direkt mit Kiemen, sondern es übernimmt ein Gefäßnetz in der mit Luft gefüllten Mantelhöhle die Funktion einer Lunge, so dass sie von Zeit zu Zeit zum Luft hohlen an die Wasseroberfläche kommen müsse n. Gnitzen (Ceratopogonidae) leben als Larven der Bartmücken räuberisch oder ektoparasitisch von Insektenlarven und anderen Wirbellosen (JACOBS UND RENNER 1988). Ihr Aufbau ist sehr filigran, so dass sie fast durchscheinend sind (S. 74, Abb. 5). Sie bewegen sich schlängelnd über dem Schlamm fort, wobei sie etwas steifer wirken als die Tubifizidae.

121 116 Makrozoobenthos Rattenschwanzlarven sind junge Schwebfliegen. Auffällig und namensgebend sind bei ihnen die bei Altlarven bis zu 4 cm Länge ausfahrbaren dre iteiligen Atemrohre (S. 74, Abb. 6; JACOBS UND RENNER 1988). Diese werden zum Atmen durch Blutdruck senkrecht an die Wasseroberfläche ausgestülpt. Die Larven leben im Schlamm seichter Gewässerabschnitte und fressen dort totes organische s Mate rial sowie Einzeller. A nzahl an Schlammorganismen Ein auf den e rsten Blick übe rraschender Befund war, dass die Gesamtanzahlen der auf den Parze llen ge funde nen Schlammorganismen nicht nur von Parzelle zu Parzelle, sondern auf 3 von 4 untersuchten Parzellen auch von Monat zu Monat sehr große Variationen aufwiesen (Abb. 7, Tab. 1). Besonde rs stark ausgeprägt waren die Schwankungen auf Parzelle E1. Hier befanden sich im Juli nur 790 Schlammorganismen/m² in der Probe, im Monat danach wurden m it O rganismen/m² die meisten im Jahr 2010 in einer Schlammprobe gezählten Individuen gefunden. Auch die Vögeln ebenfalls beliebte Parzelle 33A weist unregelmäßige Schwankungen der Gesamtzahlen an Schlammorganismen auf, allerdings gegenläufig zu Parzelle E1. Eine mögliche Ursache für diese Phänomene könnte sein, dass bei geringen gefundenen Anzahle n unm ittelbar vor Entnahme der Schlammproben der Schlamm durch die rastenden Vögel oder durch Fische effektiv nach den Schlammorganismen durchsucht worden war. Im Laufe eines Monats regenerierte sich die Schlammfauna oder es wanderten neue Individuen von weniger durchsuchten Bereichen ein. Ein Hinweis auf diese Theorie ist, dass bei den Parzellen 31A und 28/10 die Gesam tzahlen von Monat zu Monat ansteigen (mit Ausnahme des Monats Oktober auf Parzelle 28/10). Beide Parzellen wurden im Jahr 2010 von den Vögeln nicht so häufig aufgesucht.

122 Jahresbericht Anzahl/m² A A A A E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte A A A A / / / / Abb. 7: Gesamtzahlen gefundener Schlammorganismen im Jahr 2010 Ein weiteres überraschendes Ergebnis war, dass sich auf Parzelle 28/10, die erst 6 Monate vor Unte rsuchungsbeginn wie de r ve r- nässt worden war, bereits eine nicht minder große Zahl an Schlammorganismen gefunden wurde wie auf den übrigen untersuchten Parzellen. Und die Zahl an Schlammorganismen stieg auf dieser Parzelle von Juli bis September noch deutlich an. Und dies, obwohl der Bodengrund auf dieser Parzelle eher als nasser Humusboden mit nur leicht ze r- setzter Pflanzenauflage denn als Schlamm bezeichnet werden konnte.

123 118 Makrozoobenthos Anteil 100% 90% 80% 70% Tubifizidae Sonstiges Syrphidenlarven Ceratopogonidae Lymnaeidae Chironomidae 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 33 A A A A E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte A A A A / / / / Abb. 8: Anteile verschiedener Schlammorganismen an der jeweils gefundenen Gesamtzahl. Nicht nur die Gesamtzahlen der Schlammorganismen variierten sehr stark, sondern es änderte sich ebe nfalls ihre Zusammense t- zung (Tab.1, Abb. 8). Bei geringen Anzahlen gefundener Schlammorganismen überwogen Lymnaeidae (Schlammschnecken) und die Organismen, die unter sonstiges zusammengefasst wurden, u.a. Wasse rasseln. Waren mehr Tiere in der Schlammprobe, überwogen mit zwei Ausnahmen die Tubifizidae (Schlammröhrenwürmer) mit 75 bis über 90%. Nur auf den Parzellen 31A und insbesondere zunächst auf der erst kürzlich unter Wasser gesetzten Parzelle 28/10 bilde ten die Chironomidae (Zuckmückenlarven) mit 30 bis 45% einen großen Anteil an der Gesam tzahl de r Schlammorganismen.

124 Jahresbericht Gewicht der Schlammorganismen Wichtiger als die Anzahl der Schlammorganismen ist für die nahrungssuchenden Vögel ihre Masse. Für die in den Rieselfeldern rastenden Vögel können wenige große Individuen im Schlamm ebenso viel Nahrung bedeuten wie zahlreiche kleine. Es zeigt sich, dass der Verlauf der Schwankungen des Gewichtes der Schlammorganismen dem der Anzahl folgt. Allerdings sind die Schwankungen deutlich geringer sind als diejenigen der Anzahlen (Tab. 2, Abb. 9). So differierte die Anzahl um maximal ca. das Sechzigfache, das Gewicht um ca. das Dre izehnfache. Das Maximalgewicht der Organismen liegt auf de n e inzelnen Parze llen mit Ausnahme von Parzelle 31A (hier geringfügig über 10g/m²) jeweils zwischen 30 und 40 g/m². Auffällig ist dabei, dass es bei jeder Parzelle in einem anderen Monat liegt. Gewicht [g/m²] A A A A E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte A A A A / / / / Abb. 9: Gesamtgewichte der Schlammorganismen auf den einzelnen Parzellen in den untersuchten Monaten.

125 120 Makrozoobenthos Dies bedeutet, dass bei wenigen gefundenen Organismen auf einer Parzelle diese im Verhältnis schwerer waren als bei einer großen Anzahl an ge fundenen O rganismen. Ebenso wie hinsichtlich der Anzahl de r O rganismen lag das Gesam t- gewicht der Schlammorganismen auf der erst kurz unter Wasser stehe nden Parze lle 28/10 e r- staunlicherweise bereits ebenso hoch wie bei den seit Jahren bewässerten übrigen untersuchten Parzellen. Anteil 100% Chironomidae Lymnaeidae Ceratopogonidae Syrphidenlarven Sons tiges Tubifizidae 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 33A A A A E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte A A A A / / / / Abb. 10: Anteile der Schlammorganismengruppen an den Gesamtgewichten Hinsichtlich der Anteile der Schlammorganismen am Gewicht traten die zahlenmäßig weit überwiegenden Tubifizidae in den Hinte rgrund. Dafür waren auf allen Parzellen die schwereren Lymnaeidae von größe re r Bedeutung, besonde rs deutlich auf Parzelle 33A (Abb. 10, Tab. 2). Aber auch andere Arten traten nun mit einem bedeutenden Teil des Gesamtgewichtes in Erscheinung. Auffällig daran war, dass es auf jeder Parzelle andere Arten

126 Jahresbericht waren: Die hinsichtlich der Anzahl kaum in Erscheinung tretenden großen Syrphidenlarven nehmen auf Parzelle E1 bis zu fast einem Drittel des Gewichtes der Schlammorganismen ein. Die Chironomidae wiederum haben besonders auf Parzelle 28/10 mit bis über 40% einen großen Anteil am Gesam tge wicht de r Schlammorganismen und auf Parzelle 31A waren es insbesondere im Juli die sonstigen Schlammlebewesen (u.a. Wasserasseln), welche einen großen Anteil am Gesamtgewicht de r Schlammorganismen ausmachten. Daher erstaunt es nicht, dass sich auch die Anteile beim Gewicht nicht nur zwischen verschiedenen Parzellen, sondern auch innerhalb der einzelnen Parzellen häufig von Monat zu Monat unterschieden. Vergleich der Anzahlen vom Jahr 2010 mit denen vom Jahr 2005 Seit Mitte der 1970er Jahre werden die Parzellen der Rieselfelder nicht mehr mit Rohabwässern, sondern mit den geklärten Abwässern der Stadt Münster beschickt. Daher stellt sich die Frage, ob sich dadurch die Zahl der Schlammorganismen allmählich verringert, weil weniger Nährstoffe auf die Parzellen gelangen A A A A A A A A E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte Abb. 11: Anzahlen [m²] der Schlammorganismen in den Jahren 2010 und 2005

127 122 Makrozoobenthos Da sich bereits in wenigen Wochen Unterschiede in Anzahl und Zusammense tzung de s Mak rozoobenthos sowohl zwischen den Parzellen als auch innerhalb der Parzellen zeigten, ist ein zeitlicher Vergleich nur zwischen denselben Parzellen sinnvoll. Untersucht wurden sowohl im Jahr 2010 wie auch im Jahr 2005 die Parzellen 33A und E1. Aus der Gegenüberstellung der Gesamtzahlen der in den einzelnen Monaten in den Jahren 2010 und 2005 ge fundenen Schlammorganismen (Abb. 11, Tab. 2) wird ersichtlich, dass die Zahlen in beiden Jahren starke Schwankungen aufwiesen. Die Zahlen der einzelnen Monate scheinen im Jahr 2010 geringer zu sein als im Jahr Bei eingehender Betrachtung fällt jedoch auf, dass die Zahlen einzelner Monate im Jahr 2010 im Bereich der Zahlen im Jahr 2005 liegen, z.b. bei Parzelle 33A der Monat Juli 2010 im Vergleich zu Ende Juli 2005 und bei Parzelle E1 liegt der Wert im August 2010 über den Anzahlen dreier Monate im Jahr Daher ergibt der statistische Vergleich auch keine signifikanten Unterschiede bei den Anzahlen des Makrozoobenthos. Vergleich der Zusammensetzung der Arten an den Anzahlen der Jahre 2010 und 2005 Es ist noch die Frage zu klären, ob die Beschickung mit geklärtem Abwasser die Wasserqualität im Laufe der Jahre so weit verändert hat, dass sich nun andere Makrozoobenthosarten im Schlamm befinden als noch Dazu wurden die Anteile der Arten an den Gesamtzahlen beider Parzellen zu möglichst ähnlichen Zeitpunkten der Probenahme beider Jahre verglichen. Auf Parzelle 33A sind die Anteile an Tubifizidae sowie der Lymnaeidae und sonstigen Organismen (u.a. Wasserasseln) bei den ersten drei "Zeitpaaren" jeweils relativ ähnlich (Abb. 12, Tab 1 u. 3). Trotzdem liegen zwischen dem 1., dem 3. und dem 4. Ze itpaar signifikante Unte r- schiede in der Verteilung der Arten vor. Sie be ruhe n wahrsche inlich auf einen größeren Anteil an sonstigen O rganismen in den Monaten Juli, August und Oktober sowie mehr Lymnaeiden im Oktober im Jahr 2010 als im Jahr 2005.

128 Anteil an der Anzahl 100% 80% Chironomidae Ceratopogonidae Tipulalarven Tubifizidae Jahresbericht Lymnaeidae Syrphidenlarven Sonstiges 60% 40% 20% 0% 33A A A A A A A A E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte Abb. 12: Anteile der Schlammorganismen an der jeweiligen Gesamtzahl zu ähnlichen Probenahmezeitpunkten. Auf Parzelle E1 unterscheiden sich die Zusammensetzungen der Schlammorganismen innerhalb des 2. und 3. Zeitpaares. Hier waren beim 2. Zeitpaar mehr Tubifizidae im Jahr 2005 in den Proben als im Jahr 2010, dafür gab es deutlich weniger sonstige Organismen. Im 3. Zeitpaar waren im Jahr 2010 me hr Ceratopogonidae in der Probe als Dafür wurden mehr Lymnaeidae gefunden. Da sich die Zusammensetzung der Arten bereits innerhalb eines Jahres stark ändert, war dieses Ergebnis zu erwarten. Eine generelle Verschiebung der Artenzusammensetzung hat von 2005 zu 2010 nicht stattgefunden. Vergleich der monatlichen Gesamtgewichte der Schlammorganismen vom Jahr 2010 mit denen vom Jahr 2005 Während die Anzahl der Individuen sich in den Proben trotz starker Schwankungen im Jahr 2010 im Vergleich zu den Proben im Jahr 2005 nicht gravie re nd ve r- ändert hat, ist das mittlere Gewicht der Individuen im Jahr 2010 deutlich geringer (Tab. 2, Abb. 13). Eine mögliche Ursache hie r- für kann sein, dass im Jahr 2010 unmittelbar vor Entnahme der Schlammproben Vögel oder Fische bei der Nahrungssuche die Schlammflächen effektiv nach Schlammorganismen durchsucht hatten und nur die kleinen und damit leichten Organismen übrig

129 124 Makrozoobenthos waren. Weitere Untersuchungen in der Zukunft werden zeigen, ob dieses Ergebnis nur auf Zufall beruht (bei nur vier Entnahmeterminen kann der Zufall eine große Rolle spielen), oder ob die Schlammorganismen in de n R ieselfeldern mit der Zeit suboptimale Lebensbedingungen vorfinden und dahe r im Durchschnitt le ichter bzw. kleiner werden. Gegen letzteres spricht die Tatsache, dass auf beiden Flächen der Bodengrund mit mehr als 10 cm Tiefe von einem Schlamm mit sehr feinen Partikeln bedeckt war. Gesamtgewicht [g/m²] A A A A A A A A E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte Abb. 13: Gesamtgewicht der gefundenen Schlammorganismen in den einzelnen Proben der Jahre 2010 und Wenn die Anzahl de r Schlammorganismen sich nicht signifikant unterscheidet, das Gewicht aber weniger geworden ist, sind die Organismen von 2005 bis 2010 kleiner geworden? Diese Frage kann anhand der Tubifizidae beantwortet werden, die in beiden Untersuchungsjahren jeweils in drei Größenklassen eingeteilt wurden: - kleiner 1,5 cm - 1,5 bis 3 cm - größer 3 cm. Es zeigt sich, dass auf Parzelle 33A in drei von vier untersuchten Zeitpaaren die Anteile mit größeren Tubifizidenklassen im Jahr 2010 höher waren als im Jahr

130 Jahresbericht (Abb. 14). Auf Parzelle E1 waren die Anteile der mittleren und großen Tubifiziden der letzten beiden Zeitpaare im Jahr 2010 höher als im Jahr Dies bede ute t, dass die Schlammorganismen im Jahr 2010 nicht kleiner waren als im Jahr Auffällig ist, dass in den Proben, in denen im Jahr 2010 besonders wenig Schlammorganismen gefunden wurden, die großen Tubifiziden fehlten. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass in beiden Fällen die Schlammflächen unmittelbar vor Probenahme von rastenden Watvögeln oder Fischen nach Nahrung durchsucht worden waren. Anteil an Größenklassen 100% Tubifizide klein Tubifizide mittel Tubi fizide groß 80% 60% 40% 20% 0% 33 A A A A A A A A E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte Abb. 14: Größenklassen an Tubifiziden in den Proben der Jahre 2010 und 2005 auf den Parzellen 33A und E1. Denkbar wäre auch, dass, z.b. aufgrund höherer Wasserqualität und dam it ve rbundenem niedrigeren Nährstoffgehalt, die Schlammorganismen seit dem Jahr 2005 nicht kleiner, sondern generell leichter geworden sind. Dies kann anhand des durchschnittlichen Ge wichtes/individuum überprüft werden, indem man bei den Proben beider Jahre das Gesamtgewicht der Schlammorganismen durch deren Anzahl dividiert. Wie bei der Anzahl sind auch beim Gewicht auf beiden Parzellen Zeitpaare vorhanden,

131 126 Makrozoobenthos in denen das Gewicht/Individuum im Jahr 2010 annähernd gleich hoch oder größer war als im Jahr 2005 (Abb. 15). Damit sind die Organismen seit dem Jahr 2005 nicht generell leichter geworden. Durchschnittsgewicht der Schlammorganismen [g] 0,035 0,03 0,025 0,02 0,015 0,01 0, A A A A A A A A E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte E1 Hütte Abb. 15: Durchschnittliches Gewicht der Schlammorganismen in den Jahren 2010 und 2005 auf den Parzellen 33A und E1. Danksagung Ein großes tausendfaches Dankeschön geht an alle, die der Autorin tatkräftig bei den Schlammproben geholfen haben, insbesonde re an Lisa Habigt, Juliane Prinz und Lars Morrien. Ohne sie hätte die Autorin noch weit mehr als 320 Arbeitsstunden für die Datenerhebung benötigt.

132 Jahresbericht Literatur BIOLOGISCHE STATION RIESELFELDER MÜNSTER (Hrsg.) (1981).: Die Rieselfelder Münster; Westfälische Vereinsdruckerei GmbH, Münster BIOLOGISCHE STATION RIESELFELDER MÜNSTER (Hrsg.) (1999).: Jahresbericht 1998 der Biologischen Station Rieselfelder Münster; Hamm CZARNOTTA, K. & LORENZ, C. (1998): Untersuchungen zu Schlamm- und Wasserorganismen und chemisch-physikalischer Parameter; In: BIOLOGISCHE STATION R IESELFELDER MÜNSTER (Hrsg.) (2000).: Jahre s- bericht 1999 der Biologischen Station Rieselfelder Münster; Hamm, S EDLER, C. (2005): Untersuchungen zum Fischbestand von ausgewählten Stillwasserparzellen und Fließgewässerabschnitten im Gebiet der Rieselfelder Münster; In: BIOLOGISCHE STATION RIESELFELDER MÜNSTER (Hrsg.) (2006).: Jahresbe richt 2005 de r Biologischen Station R ieselfelder Münster; Hamm, S GRZIMEK (HRSG. 1979): Grzimeks Tie rleben, Band 1: Niede re Tie re, DTV- Verlag, Zürich GRZIMEK (HRSG. 1979): Grzimeks Tie rleben, Band 3: Weichtie re, Stache l- häuter, DTV-Verlag, Zürich JACOBS, W UND RENNER, M. (1988): Biologie und Ökologie der Insekten, Fischer-Verlag, Stuttgart KLINNER, B. (1980):Unte rsuchungen zur Abhängigke it de r Ve rte ilung rastender Wat- und Wasservögel von der Häufigkeit potentieller Nahrungstie re auf Probefläche n im Voge lrese rvat Rieselfelde r Münster ; Schriftliche Hausarbeit vorgelegt im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt der Sekundarstufe II, Münster PETERSKEIT, F. (1997): Zusammenfassung der Ergebnisse der quantitativen Untersuchungen zum Zoobenthos und zum Zooplankton sowie der chemischen Analyse ausgewählter Parameter auf verschiedenen Probeflächen im Europareservat Rieselfelder Münster ; Biologische Station Rieselfelder Münster, unveröffentlicht REDING (2006): Wählt die Knäkente (Anas querquedula) ihr Habitat in dem Europareservat Rieselfelder Münster nach der Dichte der Nahrungsorganismen? Diplomarbeit, Westfälische Wilhelms-Universität Münster SACHS, L. (1992): Angewandte Statistik; 7. Auflage, Springer, Berlin Heidelberg

133 128 Vegetationskartierung Ergebnisse der Vegetationskartierung 2010 Hans-Uwe Schütz Im August und September 2010 führten Praktikantinnen und Praktikanten die Kartierung der Einheiten dominanter Vegetation durch. Als Kartierer erstellten Nicole Kranz (Universität Trier), David Jakobs (Universität Trier), Anna Lehmkuhl (Universität Münste r) und Juliane Prinz (Universität Münster) die Karte der Vegetationseinheiten (S. 77, Abb. 1). Die Tabelle 1 reflektiert hierzu die Flächenanteile der dargestellten Vege tationse inheite n. Die gle ichfalls ange führte Gegenübe rste l- lung mit den Zahlen seit 2007 (Tab. 2) zeigt Verschiebungen, die durch die subjektive Erfassung der jährlich wechselnden Kartierer aber auch durch die Managementmaßnahmen begründet sind. Nachdem Flächen in 2009 wegen der Verlegung von Rohrleitungen und zwecks Zusammenlegung trocken fallen mussten, wurden diese in 2010 wieder überstaut. So sind 21/B, 23/5, 30/B und 30/9 wieder mit Wasser bespannt. Dies erklärt die deutliche Zunahme der Wasserflächen in der Tabelle 1. Zudem waren die meisten Flächen im Spätsommer nach dem Durchzug der Limikolen hoch angestaut. Dadurch ve r- schoben sich zusätzlich die Anteile klar zu den Wasserflächen bei gleichzeitigem Schwund an Schlamm- und Ve rlandungsbe re i- chen. Trotz der Flächen-Bearbeitungen nehmen die Röhrichte im Gesamtgebiet zu. Neben den 21er Flächen im Reservat dehnt sich vor allem das Schilfröhricht im Naturerlebnisgebiet weiter aus. Neben geringen Zuwächsen an dem Ems-Ableiter-Anstau (E1) und am Aa-Ableiter-Anstau expandiert das Schilf vor allem im 12er-Komplex sowie in den Fäalächen 15/A und 15/B. Schlamm und Ve rlandungsvege tation waren in der Kartierung in 2010 in nur auffallend wenigen Flächen ausgewiesen. Daran wird deutlich, wie sehr sich der hohe Wasserstand in der Kartierung der Flächenanteile auswirkt. Aufgrund der häufig wechselnden Wasserstände sind die Verlandungsbereiche nicht idealtypisch zoniert. Sie we rden durch Pflanzen charak terisiert die durchaus Überflutung als auch längeres Trockenfallen tolerieren. Besonders häufig sind dies Zweizahn (Bidens tripartia), Ruhr-Flohk raut (Pulicaria dysenterica) und der Ufer-Ampfer (Rumex maritimus).

134 Jahresbericht Tab. 1: Flächenanteile der Vegetationseinheiten in 2010 Vegetationseinheit Kürzel Fläche [ha] Wasser w 99,56 Schlammflächen ws 1,29 Binsenröhricht rb 5,37 Sumpfbinsenried re 0,38 Rohrkolben rk 0,86 Rohrglanzgras rr 0,74 Schilfröhricht rs 76,09 Teichsimsenröhricht rt 0,11 sonstige Verlandungsvegetation vs 3,70 Grasland gg 71,78 Fuchsschwanzwiese gs 2,58 Weidelgras-Weißklee-Weide gw 0,23 Binsenrasen dicht gbd 3,42 Binsenrasen licht gbl 3,55 Flutrasen gf 0,11 Flutrasen bis 20 Binsenbulte gf2 2,16 Flutrasen bis 40 Binsenbulte gf4 2,57 Flutrasen bis 60 Binsenbulte gf6 7,18 Flutrasen bis 80 Binsenbulte gf8 6,78 Flutrasen mit dichtem Binsenbestand gfd 0,34 Flutrasen mit lichtem Binsenbestand gfl 0,89 Streuobstwiese go 4,39 Ampferdominierte Standorte ba 0,67 Brennnesselbrache bb 3,91 Distel dominierte Standorte bd 2,02 Grünlandbrache bg 2,60 Hochstaudenbrache bh 0,41 trockene Hochstaudenbrache bht 0,08 feuchte Hochstaudenbrache bhf 3,46 Binsenbrache bj 2,74 Rohrglanzgrasbrache br 4,77 sonstige Brache bs 7,94 Erlenbruchwald hag 2,83 Weiden-Gebüsch hg 0,67 Buchen-Eichenwald hb 1,43 Eichen-Birkenwald he 5,11 Mischgehölz hm 19,79 Holundergehölz hs 0,80 Weidicht hw 8,92 andere Gehölze ha 1,64 Heide hh 0,46 364,34

135 130 Vegetationskartierung Tab. 2: Anteile der Strukturtypen [ha] [ha] [ha] [ha] Wasser 91,24 87,87 83,34 99,56 Schlamm 7,74 4,9 7,71 1,29 Röhrichte 77,32 77,04 80,68 83,55 Verlandungsvegetation 7,03 16,32 10,97 3,70 Grünland 88,65 100,75 93,28 105,98 Brache 54,36 41,73 48,25 28,60 Heide 0,41 0,67 0,41 0,46 Gehölze 38,17 34,8 40,94 41,20 Gesamt 365,1 364,1 365,58 364,34 Bereits in 2009 fiel auf, dass auf der E1 in diesen Bereichen die Krähenfüßige Lauge nblume (Cotula coronopifolia) (S. 76, Abb. 2) Fuß gefasst hat. Die aus Südafrika stammende Laugenblume gilt bei uns als eingebürgerter Neophyt (FloraWeb, [1]) und ist mittlerweile ein Kosmopolit. In 2010 nahm sie an der E1 eine deutlich größere Fläche ein. Sie ist in Bereichen mit wechselnder Nässe bis hin zu länger trocken fallenden Zonen verbreitet. Die meist als fleckig und in Gruppe n beschriebene Ve rteilung gestaltet sich hier fast rasenartig (Abb. 2). Es wird angenommen, dass der Weidegang der Enten und Gänse diese Pflanze mit ihren fle ischigen Blätte rn de utlich fördert. In Schleswig Holstein, Niedersachsen, Bremen und Hamburg gilt die Laugenblume als natürliche r Bestandteil in Spülsäumen beweideter Uferzonen der Flussästuare und wird als stark gefährdet eingestuft (FloraWeb, AD [2]). Der Rückgang dieser Pflanzenart wird dort dem Mangel an Offenbodenbereichen z.b. durch das Ausbleiben von Viehtritt zugeschrieben. Im Rahmen der Sukzession der Verlandungsbereiche verschwindet Cotula unter höher und dichter wüchsigen Arten [3]. Andere Neubürger sind vielleicht auch schön anzusehen, bedeuten aber für die Biologische Station Mehrarbeit. Zu diesen Pflanzen zählt sicher der Riesenbärenklau (Heracleum montegazzani), der an einzelnen Standorten trotz jährlichem Nachgang be i de r Bekämpfung (z.t. Ausgraben und Blütenstände- bzw. Fruchtstände- Entfe rnen) imme r noch ange trof-

136 Jahresbericht fen wird. Sofern ein fruchtender Riesenbärenklau nahe an einer Uferfläche steht, können Nutrias und Bisam zur zoochoren Verbreitung des Neophyten im Rieselfeld- Gebiet beitragen. Eine Problempflanze ist sicherlich auch noch das Jakobsgreiskraut (Senecio jacobea). Zwar wird dieses Kraut von den Rindern auf der Weide gemieden, aber dort wo auch geheut werden soll, muss es manuell entfernt werden. Im Heu befindlich wird es von den Rindern aufgenommen und kann zu Lebe rschäden führen. Das Ausre i- ßen der Pflanzen ist ein nicht unerheblicher Aufwand. Da die Rieselfelder zu eng begrenzte Weidegangflächen haben, gibt es hierzu auch keine alternative Management-Variante. Ein weiterer auffälliger Neubürger in den Rieselfeldern ist die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis). Sie ist seit langem mit einem Bestand an der Coermühle vertreten, der aufgrund der Einengung durch den Graben, geschottertem Untergrund und Bewe idung sich nur allmählich ve r- größert. Anders hingegen ein Bestand am Kanonenwäldchen im 13er Komplex, der sich in den letzten drei Jahren deutlich ausgedehnt hat und zunehmend in die Weide drängt (Abb. 3). Erste Gruppen mit Goldrute wurden auch bereits aus den 23er Wiesen entfernt. Es muss darauf geachtet werden, dass die nicht als Heu genutzten Bereiche mit Goldruten-Hochstaudenfluren zweimal im Jahr gemulcht werden, damit das Grünland wiederhergestellt werden kann. An der Coermühle sollte darauf geachtet werden, dass die Goldrute nicht die Bestände vom Klappertopf und dem gefleckten Knabenkraut in den Böschungsbereichen zwischen Weidezaun und Graben verdrängt. Dort wo Gärten nicht weit sind, hat sich vielfach auch ein weiterer attrak tive r Neophyt in die Landschaft ausgesamt: das Indische Springk raut (Impatiens glandulifera). Bestände des Indischen Springkrauts waren in den Rieselfeldern am Nachbarhaus zur Biologischen Station, an den Ableitern sowie im Randbereich der Flächen 22 A und 21 C zu finden. Es sind bisher keine Maßnahmen vorgesehen. Die geringe Vergrößerung der Heideflächen ist auf erfolgreiche Verjüngungsmaßnahmen der ULB im NSG Gelme rheide zurückzuführen. Zunahmen konnten auch bei den Gehölzen in den Rieselfeldern registriert werden. Da einer der Management-Forderungen die Offenhaltung der Landschaft ist, müssen die Mitarbeiter der Biologischen Station in den folgenden

137 132 Vegetationskartierung Wintern auch verstärkt Gehölze zurückschneiden. Dabei soll auf besondere Brutstandorte seltener Singvögel geachtet werden. Mit den Rückschnitt-Arbeiten konnte bereits im November begonnen werden. Die Situation der Obstgehölze ist gespannt. Auf der 16er Obstwiese und der Obstwiese hinter dem Rieselfeldhof gab es Ausfälle durch einen Kernbohrer. Auch zwei alte Apfelbäume am 16er Weg und ein Birnbaum südlich der E1 fielen total aus. Die kernbohrenden Käfer haben oftmals Pilze im Gepäck, die sich in den Wasserleitungen der betroffenen Bäume verbreiten und diese zusetzen. Dadurch kann es zu einem plötzlichen Absterben des Baumes in der Vegetationsperiode kommen. Wie eine Bodenprobe zeigte, ist die Ernährungssituation de r Obstbäume auf den Obstwiesen durch einen zu niedrigen ph-wert nicht günstig. Mit einer Kompost-Aktion, unterstützt durch die Katholische Landjugend aus Westbevern/Telgte und dem Kompostwe rk de r Abfallwirtschaftsbetriebe Münster, wurde im Frühjahr ein Beitrag zur Verbesse rung ge le iste t. Neupflanzungen und ein Pflegeschnitt werden die Situation der Obstbäume verbessern helfen. Die Biologische Station erhält dabei Unterstützung aus dem Freundes- und Förderkreis, aus dem heraus sich eine kleine Gruppe um Herrn Rohland gebilde t hat, die sich intensiver als zuvor der Pflege und Nutzung der Obstwiesen widmen will. Weitere Mitstreiter sind immer herzlich willkommen. Literatur FloraWeb ( [1]): & FloraWeb ( [2]): Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven (WSA) (2008):SKN -14 m Ausbau de r Auße nwese r. Kompensationsmaßnahme Geeste bogen. Erfolgskontrolle und Abschlussbe richt - Pflanzensoziologische und floristische Untersuchungen. pdf-dokument, aufgerufen am : Funktionskontrollen/Geestebogen/vegetation_2008_geestebogen.pdf

138 Jahresbericht Integriertes Management Michael Harengerd Im Berichtszeitraum galt es, eine Fülle zum Teil mit den ökologischen Belangen konkurrierender Bau-, Umbau- und Gestaltungsmaßnahmen unter einen Hut zu bringen, wobei der lang anhaltende Winter 2009/2010 in Verbindung mit dem früh einsetzenden Winter 2010/2011 zusätzliche Probleme bereitete. Während nach der brutzeitbedingten Unterbrechung die Neuverrohrung im Herbst zwar zügig fortgeführt, aber wegen der Kälte schon im Novembe r wiede r ausgesetzt werden musste, konnten die drei neuen Kiesinseln (Abb. 1) gerade wegen der frostigen Witterung im Dezember umso leichter angelegt werden. Etwas aufwändiger waren die Vorarbeiten für die Positionierung de r Be tonfundamente de s Schilflehrpfades im Einzugsbereich des Aa-Able ite r-anstaues. Denn e i- nerseits musste dieser Anstau trocken gelegt werden, andererseits sollte sich dies jedoch nicht auf den Emsableiter-Anstau auswirken, weil sonst die Größe der trotz Frost noch offe nen Wasse r- flächen zu gering geworden wäre. So wurde also eine Barriere aus Wasserbausteinen am Beginn des Aa-Ableiters eingebracht, die einerseits garantierte, dass noch die e rforde rliche Mindestwasse r- menge durchfloss und ande re r- seits der Wasserspiegel im Emsableiter-Anstau nur knapp unter der Maximalhöhe von 49,50 NN verbleiben konnte. Mit wesentlich geringerem Koordinationsaufwand waren die Arbeiten verbunden, die von der Stadt als erster Schritt für einen Reitweg durch den Südostteil der Rieselfelder veranlasst worden waren, nämlich die Abtrennung eines etwa 10 m breiten Streifens von der 14er Ochsenweide parallel zu den Straßen Coerheide und Hessenweg. Ebenfalls weiter debattiert wurden die mit dem Autove rkehr vor allem auf der Coermühle verbundenen Probleme. Der Vorschlag, zwischen R iese lfe ldhof und Kreuzung Hesse nweg/coe rmühle e i- nen separaten Rad- und Fußweg anzulegen, wurde sowohl von uns als auch von der Verwaltung aus technischen und finanziellen Gründen able hnend gesehe n. Bevor andere Interventionsformen wie z.b. eine Sperrung für Kfz an

139 134 Integriertes Management Wochenenden weitergehend behandelt werden, sollen auf Vorschlag der Verwaltung zunächst vertiefte Untersuchungen zum Verkehr in diesem Bereich stattfinden. Mit den anscheinend imme r häufige r auftre tenden Hochwasse r- ereignissen rückt das Problem des zu ge ringen Gefälles des Emsableiters mehr und mehr in den Blickpunkt: Im Berichtszeitraum konnte Anfang September nur durch das (eigentlich unnötige) zusätzliche Abpumpen großer Wassermengen ein Überfließen des Emsable ite rs neben de r Straße Coermühle verhindert werden. Sollte de r Trend zu me hr Jahrhunderthochwässern anhalten, müssten auf jeden Fall andere Lösungen ge funden we rden, damit nicht eines Tages die Coe r- mühle unter Wasser steht. Abb. 1: Neue Kiesinsel am Aa-Ableiter-Anstau

140 Jahresbericht Biotopmanagement-Maßnahmen Thomas Hafner Bewässerung Die Kontrolle de r fast 100 zu bewässernden Flächen der Rieselfelder Münster erfolgt auch mit erneuerten Rohrleitungen weiterhin mit viel Handarbeit. So muss, außer bei zugefrorenem Gebiet, täglich eine Sichtkontrolle der Wasse rstände durchgeführt we r- den. Im Winter sollen die Wasserstände höher sein, um auch bei längeren Frostperioden ein Durchfrieren der Flächen zu verhindern. Vom Frühling bis in den Herbst müssen die Flächen nach ihren Aufgaben eingeregelt werden. So gilt es auch variabel ausreichend Schlammbänke, Flachwasser- und Tiefwasse rbe reiche be re itzuste l- len, um allen hier lebenden und rastenden Tieren entsprechend ihren Bedürfnissen ein optimales Umfeld zu schaffen. Gerade während der Brutzeit bedarf es besonderer Sensibilität, da brütende Vöge l konstante Bedingungen benötigen. Weiterhin gehört es zur Aufgabe, ständig die Funktionstüchtigkeit der Leitungen, Schieber, Ein- und Abläufe zu überwachen und von Bewuchs frei zu halten. Auch das Fre ischneiden alle r Be wässerungswege auf einer Länge von ca. 4 km mindestens dreimal im Jahr sei an dieser Stelle erwähnt. Abb. 2: Verrohrungsarbeiten im Bereich der Komplexe 21 und 22

141 136 Biotopmanagement Durch die Bauphase an der neuen Rohrle itung we rden die Beauftragten der Bewässerung mit einem sich wandelnden System konfrontiert. Wartung der Dämme und des Bewässerungssystems Da mittlerweile ein Großteil der störungsanfälligen Le itungsabschnitte des alte n KG-R ohrsystems durch neue PE-Rohre geändert oder ersetzt wurde, sind die Reparaturarbe iten am bestehenden System deutlich weniger geworden war es trotzdem notwendig, hauptsächlich an alten Einläufen, die noch nicht über eine eigene Schieberregelung verfügen, gebrochene Kappen und Abzweige zu ersetzen. Das über 30 Jahre alte PVC ist gerade dort, wo es offen liegt, durch UV- Strahlung und ande re Witterungseinflüsse versprödet und instabil. Durch de n Neuanschluss de r Flächen 21/C/6/5/19 und das Ersetzen eines Teils der DN300 Leitung konnte die Störanfälligkeit in diesem Bereich beseitigt werden. Durch das ange wandte Muffenschweißverfahren und das Regeln jeder Wasserfläche durch einen Schieber sind Undichtigkeiten und Rohrbrüche nahezu ausge schlossen. Lediglich die Übergänge von KG auf PE müssen besonders beobachtet werden. Weitere Arbeiten an der Rohrleitung waren 2010 das Ersetzen der Leitungen im 31er-Komplex. Hier wurden im Gegensatz zum alten System die Rohre und Einläufe in den Damm der angrenzenden Wege verlegt. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass die Sichtung und Bearbeitung des Wasse rstandes unmitte lbar nacheinander erfolgen kann. Außerdem fallen somit mehrere Pfade innerhalb der Komplexe weg, die sonst mehre re Male jährlich hätten gepflegt werden müssen. Der Anschluss der Fläche 29 an die Bypass Le itung war de r te chnisch anspruchsvollste Teil, da diese Le itung unte r dem He ssenweg verläuft. Bisher wurde der Bereich 29 durch 2 DN200 Leitungen bewässert, die auf der Westseite des Hessenweges in jeweils einem Schacht enden, die mit jeweils einem weiteren Schacht auf de r gegenübe rliegenden Straßenseite mit Betonrohren verbunden sind und von dort in die Fläche einlaufen. Diese Technik brachte in der Vergangenheit immer das Problem, dass bei starker Trockenheit diese Leitungen nicht genug fördern konnten um die große Fläche vor dem teilweisen Austrocknen zu bewahren. Um eine tatsächliche

142 Jahresbericht Druckleitung auf die andere Straßenseite zu führen wäre es eigentlich nötig gewesen die Straße zu öffnen, was aber aufgrund des großen Aufwandes nicht in Frage kam. Deswegen wurden die Schächte entfernt um die Enden der Betonrohre freizulegen. Die angrenzende Parzelle 28/C wurde abgelassen, da ein Teil des Dammes direkt hinter dem Schacht ebenfalls weichen musste. So konnten fast 20m 300er PE- Leitung durch das halb ve rsandete Betonrohr getrieben werden ohne den Verkehr des Hessenweges zu beeinträchtigen. Seit dem Wiederherstellen der Dämme konnte die Fläche 29 vergleichsweise schnell geflutet und ebenso rasch reguliert werden. Der tatsächliche Vorteil wird sich in der verdunstungsstarken Periode im Sommer 2011 zeigen. Unterhaltung der Ableiter und weiterer Gräben Die Pflege des 2,4 km langen Ableitergrabens wurde alljährlich größtenteils mit dem Mobilbagger und einem Grabenmähkorb durchgeführt, um e inen ungehinderten Abwasserablauf zu gewährleisten. Mit dieser Technik wird der gesamte Bewuchs einer Böschungsse ite in einem Arbe itsgang gemäht und geräumt. Leider ist es nicht möglich alle Bereiche maschinell zu mähen. Ca. 300m dieses Grabens mussten m it Fre i- schneidern gemäht und per Hand geräumt werden. Hauptsächlich in Handarbeit wurden die nördlichen Grenzgräben des 36ers und 38ers bearbeitet. Im Berichtsjahr wurde zusätzlich der gesamte Graben im NSG mit dem Mobilbagger gereinigt. Die teilweise stark versandete Sohle wurde geräumt, sowie überstehender und unterspülter Bewuchs entfernt. Verkehrssicherungspflicht, Wegeseitengräben und ränder, Wanderwege, Beobachtungsanlagen und A ußenausstellung Anfang des Berichtjahres wurden hauptsächlich Gehölze an sämtlichen Wegen des NSG sowie des LSG zurückgeschnitten. Ab Herbst 2010 erfuhr die Außenausstellung der Biologischen Station einen um fangre ichen Schnitt. Die Böschung e ntlang de r Straße Coe r- mühle wurde aufgrund in das Straßenprofil herein wachsender Äste stark beschnitten, sowie innerhalb der Ausstellung etwa 17 Weiden, die mittlerweile bis 10m gewuchert waren, um daraus weitere Kopfweiden entstehen zu lassen. Weitere 12 Kopfweiden, die 2-3 Jahre nicht bearbeitet wurden erhielten eine Schneitelung.

143 138 Biotopmanagement Auch 2010 wurde im Rahmen des Projektes Naturerlebnis für Alle weiter an der barrierefreien Nutzung de r Beobachtungseinrichtungen gebaut. Die Rampen am Feldherrenhügel (E1) und an der 22er Hütte wurden fertig gestellt und mit Geländer versehen. Die Beobachtungshütte am 17e r wurde für Rollstuhlfahrer umgebaut. Die Anrampung und Fertigstellung erfolgt An dieser Stelle sei unser besonderer Dank den ehrenamtlichen Mitarbeitern Peter Watermann und Hermann Lenz ausgesprochen, die diese Arbeiten an den Hütten sowie an den Geländern und Bänken eigenständig durchführen. Das Mulchen sämtlicher Wegbanketten der Wanderwege sowie der gespe rrten W irtschaftswe ge wurde im Berichtsjahr dreimal durchgeführt. Um die sechsmal wöchentlich ausgeführten Vogelzählungen durchführen zu können, müssen alle Wasse rfläche n durch Sichtschne isen im Schilfgürte l einsehbar gehalten werden. Das bedeutet für annähernd 200 solcher Sichtschneisen eine Bearbeitung mit Freischneider oder Handsense mindestens dre imal jährlich, wobei der gesamte Bewuchs zwischen Weg und offener Wasserfläche zurückgeschnitten wird. Verlandungsbekämpfung Nach der Brutzeit, die im Berichtsjahr erst im Juli als beendet angesehen we rden konnte, wurden mehrere Wasserflächen zur Bearbeitung trocken fallen gelassen. Dem fortschreite nden Zuwachsen durch Schilf und Weiden musste an einigen Stellen Einhalt ge währt we rde n. Auf Luftbildaufnahmen sowie anhand der jährlich ange fe rtigten Vege tationskartie rung ist die Entwicklung besonde rs deutlich abzulesen. Ausgedehnte Schilfbereiche (wie sie großräumig nur in den Rieselfeldern Münster gegeben sind) stellen einen wertvollen Lebensraum nicht nur für Vögel dar. Dennoch mussten einzelne Stellen im Gebiet als Wasserfläche restauriert werden, um sie nicht völlig der Verlandung zu überlassen. 21/B/C/6 und 23/5 wurden mit dem Schlegelmäher bearbeitet um anschließend mit dem Kettenbagger den Damm zu verstärken. Wenn Wasserflächen nach Jahren wieder hoch überstaut werden, ist es äußerst wahrscheinlich, dass der Dammbereich z.b. durch Tiergänge Undichtigkeiten aufweist. Die Parzellen 30/4/5/B, die im Vorjahr durch die senk re cht e ingebrachte Folie e ntlang des Ableitergrabens gedichtet wurde konnten ebenfalls Anfang 2010 angestaut werden und bieten

144 Jahresbericht mittle rwe ile komfortabe l regulie r- bare Wasserflächen, die von sämtlichen Arten hier vorkommender Wasservögel als Rastund/oder Brutplatz angenommen wurden. Der nördliche Teil der Fläche 29 wurde nicht nur geschnitte n, sondern zusätzlich mit einer Kettenraupe geebnet. Der entstandene Abraum wurde ebenfalls zur Ve r- stärkung des Dammes genutzt. Jetzt ist es möglich diesen bearbeiteten Bereich unter Wasser zu halten ohne den südlichen Teil der Fläche maximal überstauen zu müssen. Parzelle 22/D ist nach erneutem Schnitt und abermaliger Verstärkung des Dammes nun auch wieder eine vollwertige Wasserfläche. Die Nachbarfläche 22/E verfügt noch über mehrere aktive Drainageleitungen und ist auch nach der Bearbeitung der Dämme nicht zu überstauen. Abb. 3: Ein Teil des Schilfs wurde im Komplex 29 entfernt Grünlandpflege Die Erfahrung der letzten zwei harten Winter brachte den Entschluss, 2010 me hr Heu einzulagern als in den Vorjahren. So wurden auf den Flächen 13, 14, 16, 23, 22, 30/8 etwa 1800 Kleinbunde Heu eingebracht und zusätzlich noch 18 Silageballen als Winterfutter für die Heckrindherde eingelagert.

145 140 Biotopmanagement Auch dieses Jahr gilt dabei unser Dank unseren Nachbarn Heribert und Christian Oertker sowie Hermann Merschformann für Maschinenleihgaben und tatkräftige Hilfe. Alle übrigen Grünlandfläche n we r- den jährlich mindestens einmal mit dem Schlegelmäher oder bei starkem Binsenbewuchs mit dem Scheibenmäher geschnitten um eine weitere Vermehrung der Binsen und Verbuschungen zu verhindern. Leider hatten die vorjährigen Maßnamen zur Bekämpfung des Jakobskreiskrautes keinen sichtlichen Erfolg. Somit mussten 2010 auch wiede r große Me ngen händisch gerupft werden. Zum Einen vor der Heueinwerbung auf den Heuflächen, zum Anderen auf der restlichen Weide um eine Vermehrung einzudämmen. Es ist abzusehen, dass sich diese Maßnahme 2011 wiederholen wird. Unterhaltung der A uerochsen Weideflächen In der Vergangenheit war es immer wieder ein Problem auf der Weide im 14er, dass die dort stehende mobile Fanganlage zu klein war. Deswegen war es nicht möglich alle Tie re auf e inmal zu fangen um z.b. Blutproben nehmen zu lassen oder sie gegen Parasiten zu behandeln. Dadurch waren diese Programmpunkte immer übermäßig aufwändig und bede ute ten mehrmaliges Versuchen um irgendwann Glück zu haben, dass auch die letzte Kuh gefangen wurde. So wurde 2010 eine stationäre Erwe ite rung de r mobilen Fanganlage aus Eichenspaltpfählen und Eichendielen gebaut um dieses Problem zu beheben. Die mehr als doppelt so große Fläche der Fanganlage beängstigt die Tiere offenbar nicht mehr und sie können somit gemeinsam gefangen und auch behandelt werden. Alle Weidenzäune (14er, 18er und 17er) werden wöchentlich kontrolliert und bei Bedarf ausgebessert. Ein umfangreicher Ersatz viele r Zaunpfoste n wird 2011 e r- folgen. Unterhaltung der Steuerungssysteme und Wehre Die letztjährigen Arbeiten am Pumpengebäude wegen des Anschlusses de r neuen DN 400 Le i- tung erwiesen sich als zuverlässig und das Bypasssystem ging nach der langen Frostperiode in Betrieb. Die Wehranlage des Emsable ite ranstaus wurde 2010 lediglich durch das Ersetzen zweier Kuge llage r im Be re ich des Wehrantriebes bearbeitet.

146 Jahresbericht Mehrere kleine Reparaturen waren an der Wehrregelung des Aa- Anstaus notwendig. Die Fließgeschwindigke itsmessung zur Menge ne rmittlung des Abflusses wurde wegen eines Defektes erneuert. Zusätzlich wurde ein Bruch in der Datenleitung vom Aa-Anstau zur zentralen Schaltung des Emsableiters festgestellt. Durch ein spezielles Messverfahren konnte die schadhafte Stelle glücklicherweise direkt im Schaltschrank lokalisiert und entfernt werden. Da in weiser Voraussicht 2 unbelegte Kabel zusätzlich verlegt wurden, war es möglich bis zur Beseitigung des Problems auf eine Ausweichleitung zu gehen und im Betrieb der Wehrsteuerung wie gewohnt fortzufahren. Die jährliche Wartung der Pumpen erfolgte wie jedes Jahr im März und wurde von der Firma Flygt durchgeführt. teranstaus wurden allen Weiden zurück geschnitten, da die Aussicht von dieser Seite auf diese attraktive Wasserfläche fast nicht mehr möglich war. Auch die Kopfweiden zwischen Aa-Anstau und Coermühle entlang des Able ite rgrabe ns wurden komplett geschneitelt. Weiterer Gehölzschnitt wurde um die Obstwiese im 29er Komplex und hinter der Imkerei am Rieselfe ldhof durchge führt. Dort drohten schon seit einigen Jahren von den über 20m hohen Eichen große Äste abzubrechen und die Imkerei sowie die Gaststätte Heidekrug zu beschädigen. Das anfallende Schnittgut wurde größtenteils gehäckselt und die so gewonnene Streu als Oberfläche nicht befestigter Wanderwege verarbeitet. Somit wird ein Zuwachsen verhindert und ein angenehm begehbarer Belag entsteht. Winterliche Gehölzpflege Am Wanderweg parallel zum Hessenweg an der E1 wurden ca. 35 Erlen von hereinragendem Geäst befreit, sowie mehrere aufkommende Gebüsche und kleinere Bäume gefällt. Am gesamten Nordostufe r des Emsable i- Eine Zusammenfassung aller durchgeführten Biotopmanagementmaßnahmen befindet sich in der entsprechenden Karte auf S. 78.

147 142 Vandalismus Vandalismus Hans-Uwe Schütz Vandalismus ist jedes Jahr ein leidiges Thema, denn die Beseitigung der angerichteten Schäden schluckt vor allem unsere Arbeitskapazitäten und auch Material zur Wiederherstellung. Die Ereignisse waren in 2010 nicht so zahlreich wie in Die Vorfälle wurden, auch wenn keine Aussicht auf Erfolg besteht, angezeigt, damit die Polizei einen Eindruck von der Häufigkeit der Vorfälle bekommt. Bis auf die beschmierte Plexiglas-Scheibe in der E1-Osthütte konnten alle Schäden beseitigt werden. Chronologie: 26./ : Aufbruch der Spendenbox am Turm, Demolierung der Turmtür und Aufbruchversuch an der Spendenbox an der Biologischen Station (Abb. 1 u. 2) : Mehrere Pfeiler der Beobachtungstürme an der 29er Fläche angesägt : Sprayer-Schmierereien am Turm und an einer E1- Hütte

148 Jahresbericht Abb. 1: Demolierte Turmtür Abb. 2: Aufgebrochene Spendenbox am Turm

149 144 Öffentlichkeitsarbeit Öffentlichkeitsarbeit 2010 Hans-Uwe Schütz Veranstaltungen In 2010 konnten 179 Ve ranstaltungen mit 2721 Teilnehmern durchgeführt werden (Tab. 1). Allgemein sind die Zahlen für 2010 gegenüber 2009 rückläufig. Ein Ve rgleich m it Ve ranstaltungszahlen der Vorjahre (Tab. 1) zeigt, dass das Hauptdefizit in den Ferienmonaten Juli und August zu suchen ist. Dies legt die Vermutung nahe, dass die angebotenen Programmve ranstaltungen deshalb nicht nachgefragt wurden, weil in 2010 aufgrund der Konjunkturbelebung wieder mehr Menschen in den Urlaub gefahren sind. Der Rückgang ist bei den fest terminierten Angeboten des Veranstaltungsprogramms größer, als bei den frei gebuchten Führungen. Es ist in den letzten Jahren der Trend feststellbar, dass Anmeldungen zu Veranstaltungen erst sehr kurzfristig bei sicherer Wetterprognose erfolgen. Mehrere Ve ranstaltungen m ussten ausfallen, weil sich zu wenig Teilnehmer angemelde t hatten. Da das We t- ter aber dann doch passabel war, kamen am Tag der Veranstaltung mehre re unangeme lde te Inte ressenten vergebens in die Rieselfelder. Ein Großteil des Programms wird mit Honorarkräften geleistet. In diesem Zusammenhang sind wir auf eine angemeldete Mindestteilnehmerzahl angewiesen, da de r Station ansonsten finanzielle Verluste entstehen können. Rückgänge sind auch bei den Schulve ranstaltungen zu ve r- zeichnen (Tab.2). Bedingt durch einen größer werdenden Anteil von Ganztagsschulen m it ganztägigen Betreuungsangeboten in den Schulstätten, scheint die Zeit für die Nature rk undung Draußen immer knapper zu werden.

150 Jahresbericht Tab. 1: Monatsweise Darstellung der Veranstaltungen von Jahr Monat Anzahl der Veranstaltungen Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Summen Tab. 2: Vergleich der Veranstaltungsarten in 2009 und Veranstaltungsart Anzahl % Anzahl % Programm Erwachsene 39 19, ,3 Programm Eltern u. Kind 20 9, ,1 Programm öffentl. Führung 11 5,4 11 6,1 Programm Kinder 20 9,8 13 7,3 externe Diavorträge 3 1,5 1 0,6 gebuchte Führung 42 20, ,7 Schulklassen 32 15, ,1 Kindergarten 15 7, ,1 Kindergeburtstage 23 11, ,8 Summen , ,0 Zahl der Programmveranstaltungen 90 43, ,7 Zahl de r zusätzlichen Ve ranstaltungen , ,3 Summen , ,0

151 146 Öffentlichkeitsarbeit Weiterhin sehr gut angenommen werden Programme für Familien, die außerhalb der Ferienzeiten am Wochenende angeboten werden (Tab. 2) - die einzige Sparte in 2010 mit Zuwachs. Eine feste Einrichtung ist die Kooperation mit der Kita Bergmannshof. Einmal im Monat kommen die ältesten Kinde rgartenkinder die Riesendinos - in die Rieselfelder und erleben das Schutzgebie t im Jahreslauf. Zudem gibt es noch Sonderaktionen, wie z.b. eine Krötenwanderung und die gemeinsame Müllsammelsammlung im Rahmen de r Münsteraner Aktion Saubere Stadt. Abb. 1: Lucas Jasper (FÖJ) und die Riesendinos der Kita Bergmannshof bei der Müllsammlung LAMA Land macht aktiv lautete das Motto einer bistumsweiten Ak tion de r katholischen Landjugendbewegung (KLJB) am 20. März. In den Rieselfeldern verteilten über 20 Jugendliche der KLJB- Ortsgruppe Telgte/Westbevern zwei große Hänger mit Kompost, de r von den Abfallwirtschaftsbetrieben Münster bereitgestellt wurde, an den Obstbäumen auf zwei Obstwiesen. Der Einsatz war notwe ndig, um die Ernährungssituation der Obstbäume auf den kargen Sandböden zu verbessern. W ir danken den viele n schaffenden Händen für ihren Einsatz und den Abfallwirtschaftsbe trieben Münster (AWM) für die Bereitstellung des Kompostes.

152 Jahresbericht Abb. 2: KLJB-Jugendliche bei ihrem Einsatz in den Obstwiesen Eine de r Jubiläumsve ranstaltungen des Theater im Pumpenhaus (25 Jahre) war ein Birdwatcher-Breakfast an der Biologischen Station am Samstag, den 17. April. Neben dem vom Theate r organisie rten zünftigen Frühstück gab es bei bestem aber kühlem Frühlingswetter für die ca. 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Vogelstimmenwanderung mit den Gezwitscher-Profilern Frank Peterskeit und Manfred Röhlen. Wir danken den Mitarbeitern des Theaters für die Idee, die tatkräftige Unte rstützung und ihre Ve r- bundenheit zu den Rieselfeldern. A bb. 3: Birdwatche r-breakfast an der Biologischen Station

153 148 Öffentlichkeitsarbeit Am 6. Mai führte die Biologische Station unter der Leitung von Manfred Röhlen eine Schulung für Mitarbeiter des Landesbetriebes Straßen.NRW durch. Inhalt war eine sachgerechte Darstellung von Ausgle ichs- und Ersatzmaßnahmen am Beispiel von Habitatansprüchen ausge wählte r Voge l- arten (Feldlerche, Braunkelchen, Kiebitz und Rebhuhn). Für 2011 ist eine weitere Fortbildung geplant. Am 8. und 9. Juli wurden die Rieselfelder, wie im Vorjahr, Zielgebie t für die Ausbildung von Stude ntinnen und Studenten im Bereich der Lehrerausbildung im Fach Biologie. Im Rahmen einer Seminarveranstaltung und einer Feldexkursion erarbeiteten die Stude ntinnen und Studenten unter Anleitung von Dr. Hans-Uwe Schütz Unterlagen zu einer Unterrichtseinhe it He imische Le bensräume - Rieselfelder. Mit dem Seminargebäude am Riese lfe ldhof bot die Biologische Station Rieselfelder Münster verschiedenen Institutionen einen passenden Ve ranstaltungsort: Imkerei Dennis Schüler, Landesverband westfälisch-lippischer Imker, Regionalforstamt Münsterland im Landesbetrieb Wald und Holz, Katholische Landjugend im Bistum Münste r, Nordrhein-Westfälischer Landesverband der deutschen Waldvogelzüchte r, Unive r- sität Münster - Institut für Landschaftsökologie. Medien Wie gewohnt wird fast wöchentlich ein Presseverteiler (siehe Vorjahresbericht) mit Informationen zu Ve ranstaltungen und Vorkommnissen in den Rieselfeldern versorgt. Das WDR-Fernsehen war in 2010 wieder mehrfach in den Rieselfeldern. Einmal war es ein Team der Lokalzeit Münsterland mit aktueller Berichterstattung zu Zugvögeln und dann gleich mehrfach war ein Team für die Fernseh- Produktion Expedition in die Rieselfelder zu Gast. Der Zeitaufwand verschiedener Mitarbeiter der Biologischen Station Rieselfelder für die 45-Minuten-Sendung war nicht une rheblich. Das Sendedatum des von Thomas Förster und Jürgen Vogt produzierten Filmes war de r Inzwischen ist der Film schon mehrfach von diversen dritten Programmen gezeigt worden. Zudem wurden einem regionalen Bürgerfernsehen und zweimal dem Radio Antenne Münster ein Interview gegeben.

154 Jahresbericht Abb. 4: Fernseh-Team der Lokalzeit Münsterland Abb. 5: Die Produzenten Jürgen Vogt (l) und Thomas Förster vom WDR- Fernsehen Abb. 6: Thomas Förster (Mitte) und Michael Klein (rechts) bei der Vogelberingung alle Fotos : Hans-Uwe Schütz

155 150 Praktikanten Praktikanten in den Rieselfeldern Hans-Uwe Schütz Neben der Prämisse praktische Erfahrungen zu sammeln, unte r- stützen Praktikanten die Station auch in de r täglichen Arbeit. Gerade bei den Schüle r-praktikantinnen und Praktikanten steht der Wunsch nach der Arbeit mit Pflanzen und Tieren oben an. Im Praktikum müssen sie aber auch lernen, dass vielschichtige Aufgaben zu erledigen sind, wenn ein Schutzgebiet aus Menschenhand zum Wohle der Natur gepflegt wird. Und da ein Teil der Rieselfelder auch dem Wohle der e rholungssuchenden, naturve r- bundenen Menschen dient, gilt es zudem die Infrastrukturen für die Naherholung zu unterhalten. In 2010 kamen die Universitäts Praktikanten im Rahmen der Vegetationskartierung, der Ringelnattererfassung und der Aktualisierung des Obstbaumkatasters zum Einsatz. Eine Praktikantin, Frau Corinna Reinisch von der Universität für Bodenkultur in Wien, vertrat einen erkrankten Mitarbeiter für vier Wochen im Mai 2010 und organisierte in dieser Zeit nach kurzer Einführung die Öffentlichkeitsarbeit. Eine intensive Pe rsonen-be treuung ist bei der Arbeitsmaßnahme zur be ruflichen Integration e rforderlich, die regelmäßig zusammen mit dem Integrationsfachdienst der Stadt Münster (Förderkreis für Sozialpsychiatrie Münste r) ge le istet wird. Von den Teilnehmern können in der Regel nur sehr einfache Arbeiten ausgeführt werden. Die wöchentliche Arbeitszeit darf 20 Stunden nicht überschreiten. Trotz diese r Einschränkungen: es sind auf jeden Fall Hände, die uns bei zusätzlich anfallenden Arbeiten helfen. In 2010 wurde zudem eine Arbeitsmaßnahme mit dem Christlichen Jugenddorfwerk Deutschland (cjd) in Burgsteinfurt realisiert. Wir danken allen Praktikantinnen und Praktikanten für ihre engagierte Unterstützung!

156 Praktikanten und A rbeitsmaßnahmen 2010: 5 Schülerpraktikanten: Johannes Frese (Justin-Kleinwächter Realschule, Gre ven), Bianca Kappe lmann (Hildegardisschule Münster), Julia Kühn (Gymnasium St. Mauritz, Münster), Lukas Lohoff (Gymnasium Arnoldinum, Burgste infurt), Frede rik Schroe rs (Wilhe lm-hittorf Gymnasium, Münster). Jahresbericht Christine Lehmkuhl (Universität Münste r), Juliane Prinz (Unive rsität Münster), Corinna Reinisch (Universität für Bodenkultur Wien). 2 A rbeitsmaßnahmen zur beruflichen Integration in Koope ration mit dem Förderkreis für Sozialpsychiatrie Münster und dem Christlichen Jugenddorfwerk Deutschland (cjd) Burgsteinfurt. 6 Uni-Praktikanten: Lisa Habigt (Universität Greifswald), David Jacobs (Universität Trier), Nicole Kranz (Unive rsität Trie r), Anna- Abb. 1: Die Praktikantin Lisa Habigt präsentiert das 2. Halbjahresprogramm

157 152 Praktikanten Abb. 2: Die Praktikantin Anna-Christine Lehmkuhl auf einer Fahrt des Freundes- und Förde rkre ises de r Rieselfelder, rechts noch im Bild Manfred Röhlen

158 Jahresbericht Verkehrszählung 2010 Hans-Uwe Schütz Am Dienstag, den 13. April 2010 erfassten zehn Zähler im Zeitraum von 6 bis 21 Uhr die Verkehrsströme an der zentralen Kreuzung der Rieselfeldstraßen Coermühle und Hessenweg. Die Witterung: Trocken, sonnig, morgens zunächst kühl, ab 10 Uhr wärmer. Auf die Witterung wird hingewiesen, da schlechtes Wetter durchaus ein höheres Aufkommen des Kraftve rkehrs generieren kann. Insgesamt registrierten wir 2192 Kraftfahrzeuge (PKWs, LKWs und Motorräder) getrennt nach den amtlichen Kennzeichen der jeweiligen Zulassungs-Kreise (Tab. 1). Dies waren 120 Fahrzeuge mehr als Das zwe igipfe lige Ve rke hrsaufkommen mit Höchstwe rten zwischen 7 und 9 Uhr morgens und von 16 bis 19 Uhr am Nachmittag (Abb. 1) wird allgemein durch den Berufsverkehr verursacht. Allerdings ist dies nur für die Coermühle in Fahrtrichtung R iese lfe ldhof und auf dem Hessenweg Richtung Kanalbrücke ausgeprägt. Die Einzelbetrachtung de r Fahrtrichtungen (Abb. 3 A-D) zeigt, dass die Fahrten nach Gittrup und Gimbte nur ein nachmittägliches Berufsverkehrmaximum haben. Die Maxima in den Nachm ittagsstunden überschneiden sich auch mit dem Auftre ten von Besuche r- gruppen in den Rieselfeldern. Daher rühren z.t. auch die Besuche r-beschwe rden übe r den Ve r- kehr in den Rieselfeldern. Der mit mindestens 42 % in Richtung Rieselfeldhof und 56 % in Richtung Gittrup be trächtliche Ante il auswärtiger Kennzeichen auf der Coermühle (Abb. 2) verdeutlicht zudem, dass dies zum großen Teil kein Anlieger-Verkehr ist. Früher Morgenverkehr und die Fahrzeuge in den dunklen Abendund Nachtstunde n (hie r nicht e r- fasst) geraten oft in Konflikt mit den Mobilitätszeiten von Tieren. Es vergeht selten eine Woche ohne ein totes Tier am Straßenrand. Besonders auffällig wird dies auch während de r spontanen Frühjahrswanderungen der Amphibien im März und April. Wenn die Verkehrsteilnehmer sich auch zu den Nachtstunden an die ge l- tende Höchstgeschwindigkeit hal-

159 154 Verkehrszählung ten, kommen die meisten Tiere mit dem Schrecken davon. Während der Spontanwanderungen der Amphibien im März und April sollten Ve rkehrste ilnehme r freiwillig langsamer und aufmerksamer fahren. Verkehrszählung Anzahl F ahrzeuge Coermühle > Heidekrug Coermühle > Gittrup Hessenweg > Gimbte Hessenweg > Kanalbrücke Uhrzeit Abb.1: Darstellung der Zählergebnisse für alle vier Fahrtrichtungen

160 Jahresbericht A Coerm ühle Richt ung Heidekrug (792 Fahrzeuge) B C oe r m ühle Richtung Gittr up ( 515 Fahrz euge) 15% 13 % 20% 44 % 8% 57% 31% 12% MS ST WAF S onstige MS ST WAF Sonstige C Hessenw eg Richtung Gim bte (250 Fahrzeuge) D Hes s e nw eg Richtung Kanalbrück e (51 5 Fahr ze uge ) 5% 9% 5% 9% 45% 41% 23% 63% MS ST WAF S onstige MS ST WAF Sonstige Abb. 2 A-D: Anteile der Fahrzeuge nach Herkunft für jede Fahrtrichtung Die über mehrere Jahre hinweg ermittelten Ergebnisse zeigen keinen Trend zu mehr oder weniger Verkehr in den Rieselfeldern an den Zähltagen. Auch gibt es kein einheitliches AUF oder AB bei den Zahlen für die jeweilige Fahrtrichtung (Abb. 3). Besonders geringe Schwankungen über die Jahre zeigt die am niedrigsten freque ntie rte Fahrtrichtung Hessenweg Richtung Gimbte mit 228 (2008) bis 278 (2010) Kraftfahrzeugen. Die größten absoluten Schwankungen sind bei der Fahrtrichtung Coermühle Richtung Gittrup zu verzeichnen fuhren hier nur 438 Fahrzeuge, in 2007 jedoch 625. Mit Schwankungen von 792 (2009) bis 918 (2007) Fahrzeugen dominiert imme r die Fahrtrichtung Coe r- mühle Richtung Heidekrug.

161 156 Verkehrszählung Coermühle - Heidekrug Coermühle - Gittrup Hessenw eg - Kanalbrücke Hessenw eg - Gimbte Fahrtrichtung Abb. 3: Vergleich der Zählergebnisse von für die einzelnen Fahrtrichtungen Aufgrund de r subjek tiven Wahrne hmung, dass in den ve rgangenen Jahren der LKW-Verkehr auf diesen für den LKW-Verkehr gesperrten Straßen (nur Anlieger frei) zunimmt, werden wir nun im Rahmen unserer jährlichen Verkehrszählung die LKWs separat erfassen (Tab. 1).

162 Jahresbericht Tab. 1: LKWs an der Straßenkreuzung Hessenweg / Coermühle (alle Fahrtrichtungen) am Uhrzeit LKW Gesamt 45 Bezeichnend ist, dass der LKW- Verkehr sich auf die Zeitspanne des regulären Gewerbebetriebes beschränkt. Die Spitzenzeiten sind von 9 bis 11 Uhr und von 16 bis 17 Uhr. Es darf bezweifelt werden, dass der LKW-Verkehr in Gänze Anliege r-ve rkehr ist. Aufgrund der Fahrbahnbreite und des Unterbaues sind die Straßen Coermühle und Hessenweg wenig für den LKW-Verkehr geeignet. Im Begegnungsverkehr gibt es immer wieder heikle Situationen, zumal auch die Geschwindigke i- ten, die auf den Straßen gefahren werden, zu hoch sind. Letzteres be legen auch die Geschwindigke its-messungen de r Stadt Münster im Jahr Kritische Situationen häufen sich, wenn es auf den Parallel-Straßen Schiffahrter Damm und Grevener Straße oder aber auf der Autobahn zwischen Münster Nord und Greven zu Unfällen kommt. Dann gibt es erheblichen Umfahrungsverkehr, auch LKW-Verkehr, der sich durch die Rieselfelder zwängt (Abb. 7). Besonders imposant war das Missgeschick eines LKW-Fahrers im Begegnungsverkehr mit einem anderen LKW am 3. Februar 2010, das nachstehend mit zwei Bildern belegt ist. Die Coermühle musste zeitweise nach dem Unfall und zur Bergung hinterher für mehrere Stunden gesperrt werden. Dies waren ruhige Stunden im Schutzgebiet und der Verkehr floss trotzdem außen rum. Ein weiteres Mal rutschte ein LKW nahe der Biologischen Station im August in den Graben.

163 158 Verkehrszählung Abb. 4: Abgerutschter LKW am 3. Februar 2010 Abb. 5: Bergung des abgerutschten LKWs mit Schlepper und Autokran

164 Jahresbericht Abb. 6: Abgerutschter LKW August 2010 Abb. 7: Autoschlange auf dem Hessenweg nach einem Unfall auf der Grevener Straße am 8. Dezember 2010

165 160 Verkehrszählung Auch 2010 mussten wiede r zahlreiche Verkehrsopfer entlang der Coermühle und dem Hessenweg beklagt werden. Bei der gesetzlich vorge schriebe nen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h hätte sicherlich vielen Tieren ausgewichen werden können oder wäre eine Bremsung noch erfolgreich gewesen. Betroffene Tiergruppen sind Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere. Neben Erdkröten und Grasfröschen zählen R inge l- nattern und Nutrias zu den häufigeren Opfern gefolgt von Blässhühnern, Rehen und in 2010 auch einem Steinmarder und einem Iltis. Gerade zur Zeit der spontanen Amphibienwanderungen wäre auch eine weiter reduzierte Geschwindigkeit hilfreich die Hinweisschilder mit der abgebildeten Kröte scheinen nur wenig Wirkung zu zeigen. Die Biologische Station macht je den Frühling durch Presseartike l auf die Problematik aufmerksam. Abb. 8: Adulte Ringelnatter auf dem Hessenweg, , Foto: Nicole Kranz

166 Jahresbericht Abb. 9: Steinmarder an der Coermühle, Abb. 10: Glück gehabt Brandgans mit noch nicht flugfähigen Küken auf der Coermühle,

167 162 Verkehrszählung Abb. 11: Kein Glück gehabt Grasfrosch auf dem Hessenweg Schwe rpunk te de r Amphibienwanderungen an der Coermühle sind die Bereiche nahe der Biologischen Station und entlang der 18er Weide. Am Hessenweg sind die Abschnitte in Höhe des 25erund 28er-Komplexes und 30/B sowie nördlich des 33er- Komplexes besonders durch Amphibien frequentiert. Sinnvoll könnte eine zeitweise (ca. 20. März bis 20. April) Sperrung (Anlieger frei) des He ssenwe ges während de r dunklen Tagesstunden (19 7 Uhr) sein, sofern dies auch von den Ordnungsbehörden kontrolliert würde.

168 Jahresbericht Sponsoren gesucht! Die Arbeiten zur Verbesserung unserer Angebote für die Bevölkerung und für den Naturschutz in den Rieselfeldern sind noch nicht abgeschlossen. In 2011 wird uns zudem der Wegfall der Zivildienststellen treffen. Deshalb sind wir zur erfolgreichen Verwirklichung unserer Vorhaben auch weiterhin auf Sponsoren angewiesen. Zudem stehen öffentliche Mittel für all diese Projekte meist nicht ausreichend oder gar nicht zur Verfügung. Es handelt sich dabei um folgende Projekte: 1. Für die Bevölkerung - Umbau von Beobachtungseinrichtungen für RollstuhlfahrerInnen - Neuanlage einer barrierefreien Außenausstellung hinter dem Seminarzentrum am Rieselfeldhof - Anlage eines neuen barrierefreien - Schilflehrpfades - Bau neuer Bänke und Aussichtspunkte im Naturerlebnisgebiet 2. Für den Naturschutz - Anlage von Brutmöglichkeiten für Eisvögel und Trauerseeschwalben - Ausgestaltung eines größeren Schilfkomplexes als möglicher Brutplatz für die Rohrdomel (im Winter sind sie schon ziemlich regelmäßig zu sehen!) - Vergrößerung der Flachwasserzonen für Watvögel am Anstau des Emsableiters (im Volksmund E1 genannt) - wissenschaftliches Vogel-Monitoring - wissenschaftliche Vogel-Beringung Sollten Sie spezielle Wünsche haben, so geben Sie bitte an, ob Ihre Spende für die Bevölkerung oder für den Naturschutz genutzt werden soll.

169 164 Sponsoring Unsere Kontoverbindung: Kontonr.: Bankleitzahl: (Sparkasse Münsterland-Ost Vielen Dank! Der neue Schilflehrpfad auch für RollstuhlfahrerInnen im Bau

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