Jahresbericht der Biologischen Station Rieselfelder Münster

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Jahresbericht der Biologischen Station Rieselfelder Münster"

Transkript

1 Jahresbericht 2013 der Biologischen Station Rieselfelder Münster

2 1 Jahresbericht 2013 über das europäische Vogelschutzgebiet und Feuchtgebiet Internationaler Bedeutung (Ramsar) <Rieselfelder Münster> ISSN

3 2 Inhaltsverzeichnis Inhalt Vorwort...3 Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten Brutvögel der Rieselfelder...49 Wissenschaftliche Vogelberingung...56 Faunistische Untersuchung zum Vorkommen von Fledermäusen in den Rieselfeldern Münster im Jahr Untersuchungen der Ringelnatterpopulation in den Rieselfeldern...91 Nachtfalter im NSG Rieselfelder Münster Monitoring Pflanzen Technische Arbeiten Nachruf auf Hermann Lenz Öffentlichkeitsarbeit Fahrten des Freundes- und Förderkreises Praktikanten und Arbeitsmaßnahmen Verkehr Ungehörig Presseauszüge Impressum Herausgeber: Biologische Station Rieselfelder Münster e.v. Coermühle 181, Münster Tel. 0251/ Fax 0251/ Auflage: ca. 750 Titelbild: Brauner Sichler Foto: Heinz Schmalenstroth Druck: Copy Center Druck und Medien Coerdestr. (CCC) Münster Band 16 ISSN

4 Einleitung 3 Vorwort von Michael Harengerd Eine wesentliche Funktion aller Schutzgebiete ist es, denjenigen Arten, für die das Schutzgebiet ausgewiesen ist, einen möglichst störungsarmen Raum für ihre Entwicklung zu bieten, sei es während, sei es außerhalb der Fortpflanzungszeiten. Dieses ist mit dem in den 1990er Jahren aufgestellten und von auch umgesetzten Konzept weitestgehend gelungen. Somit ist der NSG-Teil im Norden überwiegend eine Oase der Ruhe und der Südteil das LSG ein Naturerlebnisgebiet geworden. Da diese unterschiedlichen Funktionen nicht von jedem Reservatsbesucher anerkannt werden, mussten in den letzten Jahren den dazu ergangenen Ratsbeschlüssen folgend nach und nach die letzten noch verbliebenen Querwege geschlossen werden. Die zu schützende Tierwelt wird es danken! Abb. 1: Ein eher seltener Anblick: Rastende Kraniche (Foto: Brigitte Feldmann) Ein anderer Aspekt des Gebietsmanagements ist die Frage der Entwicklung. Das Land NRW plant im Zuge der anstehenden Novellierung des alten Landschaftsgesetzes zu einem modernen Landesnaturschutzgesetz auch die verstärkte Einrichtung von Wildnisgebieten, also solchen, in denen keinerlei Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen stattfinden sollen, so dass sich letztlich ein Endstadium der Sukzession einstellen wird. Dies soll vor allem Wald- und Hochmoorbereiche betreffen. Die Rieselfelder als Paradies aus Menschenhand (ZDF 1974) sind in diesem Sinne kein Wildnisgebiet und können es auch nicht werden. Wir haben zwar versucht, weniger Naturferne zu erreichen, z. B. durch Beseitigung von Dämmen kleinere Flächen zusammen zu legen, und die von

5 4 Vorwort uns bewirtschafteten Weiden werden auch nicht gedüngt. Zudem gibt es einige Brachen, in denen nicht gemanagt wird. Ohne Pflege werden die zahlreichen Flachwasserzonen innerhalb weniger Jahre verlanden und damit der Hauptlebensraum für die hier prioritär zu schützenden Arten (Watund Wasservögel, Schilfbewohner) verloren gehen. In diesem Zusammenhang stellt sich noch eine andere Frage: Können Gebietsmanager in einem europäischen Schutzgebiet des Netzes Natura 2000 vorhersagbare Erfolge erzielen? Können sie dafür sorgen, dass bestimmte Arten kommen werden (und sogar in welcher ungefähren Anzahl)? Mit anderen Worten: Ist Natur derart planbar? Die Erfahrungen im Gebietsmanagement seit 1976 (zur Erinnerung an die Jüngeren: Im September 1975 nahm die Kläranlage ihren Betrieb auf und seit der Zeit werden die Rieselfelder naturschützerisch gemanagt ) zeigen, dass natürliche Entwicklungen nur in begrenztem Umfang plan- und vorhersehbar sind. Zwar waren deutliche ökologische Veränderungen mit der Umstellung von Rohabwasser auf geklärtes Abwasser zu erwarten, aber in welchem Umfang? Dazu einige Beispiele: 1. Was heute schon fast vergessen ist: Bis in die 1980er Jahre hinein war der Rohrkolben eine Problempflanze, konnte er doch von einem Jahr zum nächsten eine komplette Flachwasserzone zuwachsen lassen. Heute hingegen sind die Rieselfelder bekannt als größte Schilfansammlung Nordrhein-Westfalens, als Gebiet, in dem das Schilf auch weiterhin zunimmt und nicht wie an vielen anderen Stellen zurückgeht. 2. Amphibien waren ebenfalls bis in die 1980er Jahre nur am Rande der Rieselfelder in Gestalt von Erdkröten vertreten. Zwar war mit der deutlich verbesserten Wasserqualität eine Änderung zu erwarten gewesen, aber mittlerweile kann der menschliche Besucher zur richtigen Jahres- und Tageszeit oft sein eigenes Wort nicht mehr verstehen, wenn viele Tausend Frösche gleichzeitig rufen. Und Reptilien? Niemand hat vorausgesagt, dass wir im Berichtsjahr inzwischen mehreren Hundert Ringelnattern einen offenbar hervorragend geeigneten Lebensraum bieten können. 3. Nachdem in den 1980er Jahren der Blaukehlchen-Brutbestand bis auf 16 Paare angestiegen war, breitete sich bei uns Euphorie aus, der die Enttäuschung rasch folgte: Der Bestand erlosch nämlich wieder sehr schnell, ohne dass wirklich gravierende ökologische Veränderungen im betreuten Gebiet stattgefunden hatten. In den letzten Jahren hingegen brüteten mehr als die Hälfte aller Blaukehlchen in NRW in den Rieselfeldern! 4. Im Grundsatz vorhersagbar war, dass mit der Einstellung der Rohabwasserzufuhr 1975 eine Verringerung der

6 Vorwort 5 Limnofauna einhergehen würde, vor allem also der Zuckmückenlarven, die eine Hauptnahrung der rastenden Limikolen darstellten. Ähnliches gilt für Wasserflöhe und Muschelkrebse. Auch wenn sicherlich (noch unbekannte) überregionale Trends hinzukommen: Vor allem Kampfläufer und Bekassinen erreichen seit vielen Jahren nur noch etwa 5% der Zahlenwerte aus den 1970er Jahren. Dass die Rieselfelder dennoch weiterhin als wichtigster Watvogelrastplatz in NRW gelten, hängt nicht nur mit den vielen anderen deutlich weniger reduzierten Limikolenarten zusammen, sondern natürlich auch damit, dass geeignete Lebensräume in NRW seit den 1980er Jahren eher weniger als mehr geworden sind. 5. Es gab tatsächlich einmal eine Wette (die auch gewonnen wurde!): Nachdem wir 1984 den ersten Weißstorchhorst aufgestellt hatten (wieder zur Erinnerung an die Jüngeren: Damals war der NRW-Brutbestand auf ganz wenige Paare im Kreis Minden-Lübbecke zusammengeschrumpft), schlossen wir 1997 (Start des großen EU-Life-Projektes zur Umgestaltung des Südteils der Rieselfelder als Naturerlebnisgebiet) mit dem damaligen Abteilungsleiter für Naturschutz im NRW-Umweltministerium, Thomas Neiss, die Wette ab, dass binnen 10 Jahren der Weißstorch in den Rieselfeldern brüten würde. Er hielt dagegen, aber 2001 erfolgte die erste Brut. 6. Und als letztes Beispiel: Kein seriöser Naturschützer hätte vorhergesagt, dass die Zwergdommel (noch vor der Großen Rohrdommel!) hier brüten würde. Zu aller Überraschung war es bekanntlich 2011 so weit, und seitdem in jedem Jahr. Aber (siehe Blaukehlchen!) niemand wird prognostizieren (können), dass die Zwergdommel auch 2014, 2015, 2016 usw. hier brüten wird. Abb. 2: Wieder eine neue Brutvogelart 2013: Die Kolbenente (hier nur die einige Wochen alten Jungvögel). (Foto: Brigitte Feldmann)

7 6 Vorwort Das macht die Arbeit des Naturschutzmanagers so spannend: Wir können viel Gutes tun, aber ob es auch den erhofften (oder gar einen nichterwarteten) Erfolg bringt, lässt sich nicht zuverlässig vorhersagen. Dies betrifft auch das Berichtsjahr 2013, in dem wieder einmal zwei neue Brutvogelarten in den Rieselfeldern auftauchten, die sich zwar erfreulicherweise seit etlichen Jahren nicht nur in NRW ausbreiten, mit denen aber auch nicht zwingend zu rechnen war: Der Uhu und die Kolbenente. Und so kann man denn nur hoffen, dass diese größten heimischen Eulen nicht auch Opfer versehentlicher Abschüsse werden, da sie sich eben nicht nur in den jagdlich befriedeten Rieselfeldern aufhalten, sondern auch in der näheren Umgebung. Gerade vor dem Hintergrund der drastischen Rückgänge des Niederwildes (also Fasan, Hase usw.) aufgrund der massiven Fehlsteuerungen in der europäischen und deutschen Agrarpolitik werden die Aggressionen in Teilen der Jägerschaft gegen ihre tierischen Konkurrenten immer heftiger und absurder. Die Ansiedlung der Kolbenente deutete sich schon früher an, weil in den vergangenen Jahren schon mehrfache Brutzeitfeststellungen gelangen. Apropos Jagd: Eine weitere Forderung der Naturschutzverbände in NRW an die Aufstellung eines Landesnaturschutzgesetzes geht dahin, dass auch das Umfeld der Natura-2000-Gebiete und der nach nur nationalem Recht als NSG ausgewiesenen Bereiche oftmals nicht ohne einen gewissen Schutz auskommt. Dies betrifft im Falle der Rieselfelder vor allem die Jagd. Es ist schlicht unverträglich, wenn direkt an der Gebietsgrenze gejagt wird, zum Teil nach Aufscheuchen der Vögel im Reservat selbst durch Abb. 3: So sah es im Spätherbst 1996 am Ostrand des Großen Stauteiches aus: Auf LKWs aus den Niederlanden wurde der Mais abtransportiert... (Foto: Archiv Biologische Station)

8 Vorwort 7 die Jäger oder ihre Hunde. Die Rieselfelder Münster gelten als eines der am besten gemanagten europäischen Schutzgebiete in NRW und darüber hinaus. Dies ist auch dem konstruktiven Zusammenwirken mit der Stadt Münster, der Bezirksregierung, dem Land NRW und dem Landesamt für Naturschutz zu verdanken. Allerdings kann mittlerweile weder das Engagement des Freundes- und Förderkreises, dem wir an dieser Stelle für die seit mehr als 20 Jahren erfolgende Unterstützung danken möchten, noch das enorme ehrenamtliche Engagement, die Spenden aus der Bevölkerung und die Unterstützung durch Bußgeldzahlungen der Gerichte darüber hinwegtäuschen, dass die 1997 festgesetzte und seitdem unverändert gebliebene Summe ( ), die Stadt und Land zur Verfügung stellen, für die Betreuung schon seit vielen Jahren bei weitem nicht mehr ausreicht. Nach Abschluss des großen EU-Life-Projektes 2001 mussten wir aus Eigenmitteln fast eine Viertelmillion Euro zuschießen (Abb. 5) Beiträge zum Pflichtprogramm , , ,00 kumulativ , , , Jahre Abb. 5: Aufsummierte Darstellung der geldlichen Beträge, die die Station seit 2002 in die Abwicklung des Pflichtprogramms investieren musste. Der Rückgang im Jahr 6 (2007) bedeutet, dass dies das einzige Jahr war, in dem ein paar übriggeblieben sind. Insofern stimmt die gängige Antwort auf die Frage nach der Aufteilung der Mittel mit 80:20 schon lange nicht mehr, stattdessen muss es seit mehr als 6 Jahren heißen 60:20:20, als 60% Land, 20% Stadt und 20% wir selbst. Die bekannte Entwicklung, dass Vereine und Verbände (nicht nur aus dem Naturschutzbereich) für regelmäßige Aufgaben keine jüngeren Mitstreiter

9 8 Vorwort mehr finden, ist auch an uns nicht spurlos vorübergegangen. Wie alljährlich in den Jahresberichten gezeigt worden ist, sind wir natürlich dankbar, dass sich Studierende finden, die uns im Rahmen ihrer Ausbildung oder im Zusammenhang mit Bachelor- oder Masterarbeiten bei der Vegetationskartierung oder der sporadischen Untersuchung einzelner Tierarten oder Artengruppen unterstützen. Aber das langjährige ehrenamtliche Engagement in den vielen Arbeitsfeldern der Station beschränkt sich im wesentlichen auf die immer älter werdenden MitstreiterInnen. Selbstverständlich sind wir auch weiterhin bereit, einen erheblichen Eigenanteil beizusteuern, damit gar nicht erst der Eindruck aufkommt, dass Stadt und Land uns finanzieren würden. Das Gegenteil ist seit jeher der Fall gewesen: Wir unterstützen das Land und die Kommune in ihren Bemühungen, in den Rieselfeldern Münster auch weiterhin ein exzellentes Beispiel für erfolgreichen Artenschutz in Kombination mit weit über die Region hinausreichender Naturerlebniserholung, ergänzt um umfangreiche Angebote zur Umweltbildung, zu garantieren. Nur sollten die Beiträge in einem akzeptablen Rahmen bleiben und auch die Änderung der Rahmenbedingungen berücksichtigen, wie z. B. die Inflation, den Wegfall des Zivildienstes und den Umstand, dass das ehrenamtliche Engagement nicht beliebig ausdehnbar ist. So, das musste - zum ersten Mal seit Beginn der Herausgabe unserer ausführlicheren Jahresberichte in den 1990er Jahren - einmal gesagt werden! Nun geht es wieder wie gewohnt weiter: Nach vieljähriger Pause haben wir im Berichtsjahr wieder einen ausführlichen Blick auf die Fledermausvorkommen geworfen, und auch die umfangreiche Nachtfaltertabelle mit dem Nachweis zweier Arten der Kategorie 1 der Roten Liste (=vom Aussterben bedroht) schließt an Untersuchungen aus den 1980er Jahren an. Deutlich verbesserte und ermutigende - Erkenntnisse über die Ringelnatter liefert ein weiterer Bericht. Noch immer macht uns (bzw. den Auerochsen ) das Jakobs-Greiskraut mit seinen Giftstoffen zu schaffen; wir sind gespannt, ob die vielen z. T. mühseligen Maßnahmen des Berichtsjahres irgendeinen positiven Effekt zeitigen werden. Der Zuspruch aus der naturinteressierten bzw. erholungssuchenden Bevölkerung ist weiterhin hoch; dafür ist das Naturerlebnisgebiet vor 15 Jahren eingerichtet und seither weiterentwickelt worden. Dass es gleichzeitig auch einen hohen naturschützerischen Wert bekommen hat, war 1997 zwar gehofft worden, konnte aber nicht genauer vorausgesagt werden. Bedanken möchten wir uns bei der Sparkasse Münsterland-Ost, die für das Blänkenprojekt und die damit zusammenhängenden Umgestaltungen von Beobachtungseinrichtungen im Herbst gespendet hat.

10 Phänologie 9 Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2013 von Brigitte Feldmann, Andrea und Michael Klein Aus dem Jahr 2013 liegen der folgenden Auswertung Zähldaten von insgesamt 360 Exkursionstagen zugrunde. Dabei wurden die Bestände von 139 feuchtgebietstypischen Vogelarten bzw. deren Unterarten komplett oder teilweise erfasst. Wie in jedem Jahr möchten wir uns an dieser Stelle bei allen herzlichst bedanken, die uns Daten gemeldet haben, sowie den ehrenamtlichen Zählerinnen und Zählern. Abb. 1: Starenansammlung im Reservatszentrum (Foto: Hans-Uwe Schütz)

11 10 Phänologie Lappentaucher Zwergtaucher - Tachybaptus ruficollis ganzjährig anwesend, max. 85 Ind. am Mit Maximalzahlen von 49 Ind. im Frühjahr und 85 Ind. im Herbst liegen die Bestände des Zwergtauchers nur geringfügig unter denen des Vorjahres, aber weiterhin über dem langjährigen Mittel. Haubentaucher - Podiceps cristatus , max. 11 Ind. am Der Maximalbestand lag im Bereich der letzten Jahre. Bereits Anfang September war die letzte Beobachtung. Somit verließen sie das Gebiet vier Wochen früher als im Vorjahr. Schwarzhalstaucher - Podiceps nigricollis 77 BT, , max. 12 Ind. am Es hielten sich regelmäßig mehrere Schwarzhalstaucher auf der E-Zone I auf. Mit insgesamt 77 Beobachtungstagen lag die Anzahl höher als im Jahr 1984, als es eine erfolgreiche Brut gab.

12 Phänologie 11 Tabelle 1: Periodenmaxima und Status Eu- Art Erste Letzte max. Bestand max. Bestand Status ring- Code Beob. Beob Zwergtaucher Bv 90 Haubentaucher Bv 120 Schwarzhalstaucher sdz 720 Kormoran Gj, Wg 950 Rohrdommel Wg 980 Zwergdommel Bv 1210 Silberreiher rdz, Wg 1220 Graureiher Gj 1340 Weißstorch Bv, rdz 1360 Sichler A 1420 Heiliger Ibis Gf 1440 Löffler sdz Höckerschwan Bv 1535 Trauerschwan Gf 1570 Saatgans Wg, rdz 1600 Blässgans Wg, rdz 1590 Zwerggans A, Gf? 1610 Graugans Bv, Gj 1620 Streifengans Gj 1660 Kanadagans Bv, Gj 1670 Weißwangengans rdz 1690 Nilgans Bv, rdz 1707 Rothalsgans Gf 1700 Graukopfgans Gf 1710 Rostgans rdz 1730 Brandgans Bv 1770 Brautente Gf 1780 Mandarinente Gf

13 12 Phänologie 1790 Pfeifente rdz 1820 Schnatterente Bv, Gj 1840 Krickente Bv, Gj 1860 Stockente Bv, Gj 1890 Spießente rdz 1910 Knäkente Bv, rdz 1955 Löffelente Bv, Gj 1940 Rotschulterente A 1960 Kolbenente Bv, sdz 1980 Tafelente Bv, Gj 2020 Moorente A 2030 Reiherente Bv, Gj 2180 Schellente sdz 2200 Zwergsäger sdz 2250 Gänsesäger Wg 2380 Schwarzkopfrudere A, Gf? 2390 Schwarzmilan A 2230 Rotmilan rdz 2430 Seeadler A 2600 Rohrweihe Bv 2610 Kornweihe Wg 2630 Wiesenweihe sdz 2670 Habicht ~ Bv? 2690 Sperber Bv 2870 Mäusebussard Bv 3010 Fischadler rdz 3040 Turmfalke Bv 3090 Merlin sdz 3100 Baumfalke Bv 3200 Wanderfalke Wg 3700 Wachtel sbv,sdz 4070 Wasserralle Bv, Gj 4080 Tüpfelralle Bv 4240 Teichhuhn Bv, Gj

14 Phänologie Blässhuhn Bv, Gj 4330 Kranich rdz 4500 Austernfischer 4550 Stelzenläufer 4560 Säbelschnäbler rdz A sdz 4690 Flußregenpf Bv, rdz 4850 Sandregenpfeifer rdz 4860 Kiebitzregenpfeifer sdz 4930 Kiebitz Bv, rdz 4960 Knutt sdz 4970 Sanderling sdz 5010 Zwergstrandläufer rdz 5070 Temminckstrandläufer rdz 5090 Sichelstrandläufer rdz 5140 Alpenstrandläufer rdz 5120 Sumpfläufer A 5170 Kampfläufer rdz 5180 Zwergschnepfe rdz 5190 Bekassine rdz 5320 Uferschnepfe rdz, Sg 5322 Isl A Uferschnepf Pfuhlschnepfe sdz 5380 Regenbrachvogel sdz 5410 Brachvogel rdz 5450 Dunkler rdz Wasserläufer 5460 Rotschenkel rdz 5480 Grünschenkel rdz

15 14 Phänologie 5530 Waldwasserläufer rdz, Wg 5540 Bruchwasserläufer rdz 5560 Flußuferläufer rdz 5640 Steinwälzer sdz 5610 Odinswassertreter A 5750 Schwarzkopfmöwe sdz 5780 Zwergmöwe rdz 5820 Lachmöwe Bv, Gj 5900 Sturmmöwe sdz 5910 Heringsmöwe rdz, Wg 5920 Silbermöwe rdz, Wg 6160 Flußseeschwalbe A 6240 Küstenseeschwalbe A 6260 Weißbartseeschwalbe sdz 6270 Trauerseeschwalbe rdz 6280 Weißflügelseeschwalbe sdz 7240 Kuckuck Bv 7680 Steinkauz Bv, Gj 7780 Sumpfohreule A 7950 Mauersegler Sg 8310 Eisvogel Bv 8480 Wendehals sdz 9810 Uferschwalbe Sg 9920 Rauchschwalbe Bv, Sg Mehlschwalbe Bv, Sg Wiesenpieper rdz Bergpieper Wg

16 Phänologie Schafstelze Bv, rdz Nördliche rdz Schafstelze Gebirgsstelze Bv, Wg Bachstelze Bv, rdz Nachtigall ~ Bv Blaukehlchen ~ Bv Braunkehlchen rdz Schwarzkehlchen Bv Steinschmätzer rdz Feldschwirl ~ Bv Rohrschwirl ~ Bv Seggenrohrsänger A Schilfrohrsänger ~ Bv, rdz Sumpfrohrsänger ~ Bv Teichrohrsänger ~ Bv Drosselrohrsänger Bv Dorngrasmücke ~ Bv Bartmeise ~ Bv, Gj Beutelmeise ~ Bv Pirol Bv? sdz Neuntöter sdz Raubwürger Wg Rohrammer ~ Bv, Gj Bv: Brutvogel, rdz: regelmäßiger Durchzügler, sdz: seltener Durchzügler, A: Ausnahmegast, Wg: Wintergast, Sg: Sommergast, nicht brütend, Gj: ganzjährig anwesend, Gf: Gefangenschaftsflüchtling, ~: keine Bestandsangabe möglich.

17 16 Phänologie Ruderfüßer Kormoran - Phalacrocorax carbo ganzjährig anwesend, max. 174 Ind. am Die Maximalzahlen wurden Ende März bzw. Mitte April mit 174 bzw. 172 Ind. erreicht. Abgesehen von diesen Maxima liegen die Bestände des Kormorans auf dem Niveau des Vorjahres Kormorane übersommern im Gebiet und halten sich dabei überwiegend in der E-Zone I auf. Schreitvögel Rohrdommel - Botaurus stellaris 25 BT, und , max. 3 Ind. am Insgesamt gab es weniger BT als im Vorjahr, aber regelmäßig über einen längeren Zeitraum. Abb. 2: Silberreiheransammlung auf 29/A (Foto: Andrea Klein)

18 Phänologie 17 Zwergdommel - Ixobrychus minutus , max. 1 Ind. Wie im Vorjahr gab es während der Brutzeit mehrfach rufende Zwergdommeln an verschiedenen Stellen im Reservat. Eine erfolgreiche Brut konnte in diesem Jahr nicht sicher nachgewiesen werden. Silberreiher - Egretta alba fast ganzjährig anwesend, max. 19 Ind. am Mit 19 Silberreihern lag das Maximum unter dem des Vorjahres. Auch das Auftreten insgesamt war schwächer als im Jahr in 2012, lediglich am Ende des Jahres konnten regelmäßig mehr als 5 Tiere beobachtet werden. In den Monaten April bis Juli gab es nur einzelne Nachweise. Graureiher - Ardea cinerea ganzjährig anwesend, max. 27 Ind. am Im Vergleich zu den letzten 10 Jahren fiel der Durchzug ähnlich schwach aus wie im Jahr Der Maximalbestand lag mit 27 Graureihern unter dem des Vorjahres.

19 18 Phänologie Weißstorch - Ciconia ciconia ganzjährig anwesend, max. 15 Ind. am Wie im Vorjahr rasteten während des Herbstzuges nur vereinzelt Weißstörche. Bei den anwesenden Tieren handelte es sich zum einen um die Brutstörche der Rieselfelder, zum anderen um Tiere aus dem Allwetterzoo Münster. Sichler - Plegadis falcinellus 14 BT, , max. 9 Ind. am In den Jahren 1975, 1999 und 2007 konnte jeweils nur ein Sichler beobachtet werden. Somit wurde in diesem Jahr nicht nur ein neues Maximum erreicht, sondern auch die längste Verweildauer nachgewiesen. Am hielten sich die 9 Sichler im 18er auf. Bereits am Folgetag waren nur noch 5 Tiere anwesend. Abb. 3: Zwei der Sichler rastend... (Foto: Brigitte Feldmann) Abb. 4:... und über der Ochsenweide fliegend... (Foto: H. Schmalenstroth)

20 Phänologie 19 An den letzten drei BT war nur noch ein Individuum anwesend. Heiliger Ibis - Threskiornis aethiopicus 1 BT, am , max. 1Ind. Im Vorjahr hielten sich mehrere Heilige Ibisse auf der E-Zone I auf. Auf derselben Fläche konnte in diesem Jahr am ein Tier beobachtet werden. Neben den Nachweisen aus 2012 gab es nur noch im Jahr 1996 eine Beobachtung. Löffler - Platalea leucorodia 61 BT, 05.05, und , max. 1 Ind. An allen BT konnte jeweils nur ein Löffler beobachtet werden. Schwäne und Gänse Abb. 5: Höckerschwan verjagt Trauerschwan (Foto: Brigitte Feldmann)

21 20 Phänologie Höckerschwan - Cygnus olor ganzjährig anwesend, max. 97 Ind. am Auffällig ist in diesem Jahr der starke Bestandsanstieg im September und Oktober mit Maximalzahlen von bis zu 97 Ind. Dies ist damit zu erklären, dass die Küken, sobald sie flügge sind bzw. anhand ihrer Größe nicht mehr von den Altvögeln unterschieden werden können, mitgezählt werden. Da 30 Schwanenküken flügge wurden, kam es zu dem Anstieg im September. Abb. 6: Höckerschwäne verspeisen Leckereien (Foto: Brigitte Feldmann) Trauerschwan - Cygnus atratus 37 BT, , ab Ind. Zunächst war nur ein Trauerschwan anwesend, der sich zusammen mit einem Höckerschwan u. a. auf der E-Zone I aufhielt. Ab den konnten zwei Trauerschwäne beobachtet werden. Ob ein Zweiter hinzu gekommen ist oder ob es sich um zwei andere handelte, ist unbekannt.

22 Phänologie 21 Saatgans - Anser fabalis und , max. 122 Ind. am und Mit max. 122 Saatgänsen lag der Überwinterungsbestand Anfang des Jahres 2013 höher als im Winter 2011/12. Bereits am verließen sie die Rieselfelder. Der Beobachtungszeitraum bis zum ergibt sich daraus, dass eine einzelne Saatgans anwesend war. Sie hielt sich unter Graugänsen auf. Blässgans - Anser albifrons und , unregelmäßig im Mai und August 1 2 Ind., max Ind. am In der zweiten Jahreshälfte konnte während der Hauptdurchzugszeit im Oktober und November ein neues Maximum der Rastbestände mit bis zu 1640 Ind. ermittelt werden. Die Blässgänse hielten sich bevorzugt auf den Wiesenflächen des 18er- und 14-Komplexes auf. Abb. 7: Rastende Blässgänse im 14er (Foto: Brigitte Feldmann)

23 22 Phänologie Zwerggans - Anser erythropus 1 BT, 1 Ind. am Am konnte eine Zwerggans am Morgen auf der E-Zone I beobachtet werden. Dies ist der erste Nachweis seit dem Jahr Graugans - Anser anser ganzjährig anwesend, max. 960 Ind. am Im Vergleich zum Vorjahr sind die Bestände der Graugans nahezu unverändert geblieben. Die Maximalzahlen lagen im Frühjahr bei 900 Ind. und im Herbst bei 960 Ind. Nachdem im letzten Jahr zum ersten Mal 100 Graugänse in den Rieselfeldern auf 28/B gemausert haben, waren es in diesem Jahr 230 Individuen. Neben der Fläche 28/B wurden 21/A, 21/18, 23/3, 23/12 und die E-Zone I als Mausergewässer genutzt. Abb. 8: Graugans (Foto: Andrea Klein)

24 Phänologie 23 Abb. 9: Graugans mit Halsring (Foto: Michael Harengerd) Streifengans - Anser indicus , , und , max. 16 Ind. am In größeren Zahlen traten die Streifengänse wie im Vorjahr von August bis Anfang November auf. Ebenfalls regelmäßig anwesend war der Streifen-/ Weißwangenganshybrid. Kanadagans - Branta canadensis ganzjährig anwesend, max Ind. am Während die Überwinterungsbestände weiterhin auf einem hohen Niveau liegen - wobei das Maximum des Vorjahres nicht wieder erreicht wurde - sind die Sommerbestände, die überwiegend durch die Brutvögel und die mittlerweile geringeren Mauserbestände gebildet werden, ähnlich denen der beiden Vorjahre.

25 24 Phänologie Abb. 10: Kanadagans-Grauganshybrid (Foto: Brigitte Feldmann) Weißwangengans - Branta leucopsis 135 BT, fast ganzjährig anwesend, max. 12 Ind. am Das Auftreten im Jahr 2013 war sehr schwach. Allein an 89 BT konnte nur eine Weißwangengans beobachtet werden. Diese war regelmäßig mit Kanadagänsen unterwegs.

26 Phänologie 25 Abb. 11: Nilgansfamilie (Foto: Brigitte Feldmann) Nilgans - Alopochen aegyptiacus ganzjährig anwesend, max. 45 Ind. am Die Maximalbestände am Anfang des Jahres lagen etwas niedriger als im Vorjahr. Ansonsten war das Auftreten vergleichbar. Rothalsgans - Anser ruficollis 8 BT, Ind. Bei der Rothalsgans handelte es sich um einen Gefangenschaftsflüchtling. Sie hatte einen Spiralring und einen Züchterring. Sie hielt sich meistens auf den 14er Wiesen in Gesellschaft von Kanadagänsen auf. Abb. 12: Graukopfkasarka (Foto: Andrea Klein) Graukopfkasarka - Chloephaga poliocephala 5 BT, Ind. Auch die Graukopfgans ist ein Gefangenschaftsflüchtling. Es ist der erste Nachweis für die Rieselfelder. Sie hielt sich u.a. auf der 18er und 23er Wiese auf.

27 26 Phänologie Rostgans - Tadorna ferruginea fast ganzjährig anwesend, max. 67 Ind. am Nachdem in den letzten beiden Jahren das Auftreten etwas schwächer war, wurden dieses Jahr wieder mehr Rostgänse erfasst. Mit maximal 67 Ind. lag die Anzahl knapp unter dem Maximum der Rieselfelder mit 70 Ind. im Jahr Seit dem Jahr 2008 sind die Bestände der Rostgans kontinuierlich angestiegen. Brandgans - Tadorna tadorna ganzjährig anwesend, max. 63 Ind. am Wie schon im Vorjahr liegen die Bestände der Brandgans ganzjährig über dem langjährigen Mittel. Erfreulich ist die hohe Zahl überwinternder Brandgänse im Gebiet. Enten Brautente - Aix sponsa 14 BT, 26.01, , , , , und max. 1 Ind. Mit 14 BT wurde die längste Aufenthaltsdauer einer Brautente für die Rieselfelder innerhalb eines Jahres erbracht. Sie hielt sich regelmäßig auf dem Ems-Ableiter im 15er auf. Es handelt sich auch bei dieser Art um einen Gefangenschaftsflüchtling.

28 Phänologie 27 Mandarinente - Aix galericulata 5 BT, , 09.03, , und , max. 2 Ind. am Am ersten BT konnte ein Paar im Ableiter im 15er beobachtet werden. Im April hielt sich ein Männchen für zwei Tage auf Feld 33/A auf. Ein weiteres Männchen, welches eine komplett weiße Gefiederfärbung aufwies, hielt sich am auf Feld 22/A auf. Pfeifente - Anas penelope , und , max. 207 Ind. am Während der Frühjahrszug weitgehend ausgeblieben ist, erfolgte ab Anfang September ein sehr starker Anstieg des Rastbestandes auf bis zu 207 Ind. Die beobachteten Bestände reichen an die Maxima der Jahre 2002 und 2003 heran, die nur wenig darüber lagen. Schnatterente - Anas strepera ganzjährig anwesend, max Ind. am Ein sehr ähnliches Bild wie im Vorjahr ergibt sich bei der Schnatterente. Mit dem Herbstmaximum von 1320 Ind. wurde aber ein neuer Höchstwert für die Rieselfelder erreicht. Zur Überwinterung nutzen bis zu 200 Schnatterenten das Gebiet. Krickente Anas crecca ganzjährig anwesend, max Ind. am Mit maximal 1835 Krickenten lag das Maximum etwas höher wie in den beiden Vorjahren. Der Überwinterungsbestand lag zwischen 800 und 1000 Ind.

29 28 Phänologie Stockente Anas platyrhynchos ganzjährig anwesend, max Ind. am Während die Bestände der Stockente während des Herbstzuges und im Winter auf einem hohen Niveau stagnieren, sind die Zahlen im Frühjahr weiter rückläufig. Ursächlich hierfür dürfte die Ablösung der Stockente als dominierende Entenart unter den Brutvögeln durch die Schnatterente sein, deren Brutbestand weiter ansteigt. Spießente - Anas acuta , , und , max. 49 Ind. am Sowohl während des Frühjahrsals auch besonders während des Herbstzuges sind steigende Rastzahlen bei der Spießente zu verzeichnen. Die Maxima lagen bei 49 Ind. Ende März bzw. bei 20 Ind. im Oktober. Abb. 13: Nicht mehr dominierend: Stockenten (Foto: Andrea Klein)

30 Phänologie 29 Abb. 14: Stockentenansammlung auf 28/B (Foto: Andrea Klein) Knäkente - Anas querquedula , max. 74 Ind. am Nach dem Rekordjahr 2012 lagen die Rastbestände der Knäkente im Berichtsjahr wieder auf dem Niveau des langjährigen Mittels. Die Maximalzahl konnte im August mit 76 Ind. ermittelt werden. Löffelente - Anas clypeata ganzjährig anwesend, max. 670 Ind. am Deutlich geringere Rastzahlen während des Frühjahrszuges und ebenso deutlich höhere Bestände im Herbst zeichnen das Bild bei der Löffelente. Die Maxima lagen bei 139 Ind. Mitte April bzw. bei 670 Ind. Mitte Oktober.

31 30 Phänologie Abb. 15: Knäkenten- (Foto: Brigitte Feldmann) Rotschulterente - Callonetta leucophrys 1 BT, , 2 Ind. Ein Rotschulterentenpaar hielt sich am auf der Fläche 19/A auf. Bei dieser Art handelt sich um Gefangenschaftsflüchtlinge. Der letzte Nachweis war im Jahr Kolbenente - Netta rufina 140 BT, , max. 6 Ind. August Mit 140 BT wurde die längste Aufenthaltsdauer für die Kolbenente in den Rieselfeldern erreicht. Der Grund hierfür war die erfolgreichen Brut auf der Fläche 27/A. (siehe Kap. 2). Die Maximalbestände von 6 Ind. sind darauf zurückzuführen, dass die Küken ab Mitte August, also mit dem Flüggewerden, mitgezählt wurden.

32 Phänologie 31 Tafelente - Aythya ferina ganzjährig anwesend, max. 74 Ind. am Ein gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändertes Bild ergibt sich bei der Tafelente. Bei starken täglichen Schwankungen liegt im Frühjahr das Maximum bei 74 Ind. Während des Herbstzuges konnten maximal 22 Ind. gezählt werden. Moorente - Aythya nyroca 97 BT, , 1 Ind. Wie im Vorjahr konnte regelmäßig eine Moorente beobachtet werden. Das hielt sich u.a. auf dem Blauen See und den Flächen 22/A bzw. 27/A auf. Reiherente - Aythya fuligula ganzjährig anwesend, max. 235 Ind. am Vergleichsweise niedrigen Beständen zu Beginn des Jahres folgte ein Anstieg auf bis zu 235 Ind. Mitte Mai. Bis Mitte Oktober wurde das Gebiet weitgehend von dieser Art geräumt, bevor sich dann ab Mitte Dezember wieder der Überwinterungsbestand aufgebaut hat. Die Überwinterungszahlen schwanken zwischen 50 und 100 Ind. Schellente - Bucephala clangula 30 BT, , , , und , max. 4 Ind. am Nach den vielen Beobachtungen aus dem Vorjahr aufgrund einer erfolgreichen Brut gab es dieses Jahr vergleichweise wenige Nachweise. Die Schellenten konnten hauptsächlich auf der E-Zone I beobachtet werden, seltener auf der Fläche 28/A.

33 32 Phänologie Säger Zwergsäger - Mergus albellus 11 BT, und , max. 3 Ind. am Im Vergleich zu den Vorjahren war 2013 ein schwaches Auftreten. Maximal wurde ein Männchen mit zwei Weibchen auf 21/D beobachtet. Gänsesäger - Mergus merganser , und , max. 75 Ind. am Das Maximum von 75 Ind. lag unter dem Vorjahr. Damit setzt sich auch in diesem Jahr die Abnahme der Überwinterungsbestände in den Rieselfelder fort.

34 Phänologie 33 Schwarzkopfruderente Oxyura jamaicensis 21 BT, , 1 Ind. Bei der männlichen Schwarzkopfruderente handelte es sich um einen Gefangenschaftsflüchtling, welcher sich sich u.a auf 28/A aufhielt. Er balzte andere Wasservögel an. Abb. 16: Belegfoto der Schwarzkopfruderente (Foto: Andrea Klein) Seeadler - Haliaeetus albicilla 1 BT, , 1 Ind. Wie im Vorjahr überflog der Seeadler die E Zone I und sorgte für große Aufregung unter den Wasservögeln. Rohrweihe - Circus aeruginosus , max. 6 Ind. u.a. am und Im Vergleich zum Vorjahr gab es keine Änderungen im Auftreten der Rohrweihe. Es konnten regelmäßig bis zu vier Individuen beobachtet werden. Kornweihe - Circus cyaneus und , max. 2 Ind. u.a. am und Das Auftreten der Kornweihe war schwächer als im Vorjahr.

35 34 Phänologie Wiesenweihe - Circus pygargus 1 BT, Eine durchziehende Wiesenweihe konnte am über dem 23er Komplex im Reservat beobachtet werden. Wasserralle - Rallus aquaticus ganzjährig anwesend, max. 22 Ind. am Das Auftreten war ähnlich wie im Vorjahr. Das Maximum Anfang September lag mit 22 Ind. etwas höher. Dies spiegelt aber nicht den tatsächlichen Bestand wieder, da aufgrund der versteckten Lebensweise immer nur ein Teil der Wasserrallen erfasst wurde. Tüpfelsumpfhuhn Porzana porzana , max. 5 Ind. am Während zur Brutzeit im Mai und Juni hauptsächlich die Nachweise von rufenden Tüpfelsumpfhühnern erfolgten, sind es im August eher Sichtbeobachtungen, wenn die Rallen an den Schlammrändern nach Nahrung suchen. Teichhuhn Gallinula chloropus ganzjährig anwesend, max. 47 Ind. am Nach den hohen Beständen im Vorjahr, welche auf den guten Bruterfolg zurückzuführen waren, gingen die Bestände in diesem Jahr wieder etwas zurück. Blässhuhn - Fulica atra ganzjährig anwesend, max Ind. am Mit 1210 Ind. lag der Maximalbestand etwas höher als in Der Jahresverlauf war ansonsten ähnlich wie in den Vorjahren. Abb. 17: Bläßhuhn (Foto: Michael Harengerd)

36 Phänologie 35 Abb. 18: An einem der Kranich-Massenzugtage (Foto: Brigitte Feldmann) Abb. 19: Ein eher seltenes Ereignis: rastende Kraniche (Foto: Brigitte Feldmann) Kranich Grus grus 50 BT, und , max Ind. am Mit dem Massendurchzug am mit 8665 Kranichen wurde ein neues Maximum für die Rieselfelder

37 36 Phänologie erreicht. In den Rieselfeldern rasteten an 10 Tagen bis zu 1040 Ind. Die Flächen/Flächenkomplexe 15er, 18er, 19er, 28/B und E-Zone I wurden als Rastflächen genutzt. Austernfischer Haematopus ostralegus , max. 11 Ind. am Im Vergleich zum Vorjahr war das Auftreten schwächer. Maximal wurden 11 Ind. beobachtet. Stelzenläufer Himantopus himantopus 9 BT, , 1 Ind. Der Stelzenläufer, welcher im oben genannten Zeitraum anwesend war, konnte u.a. auf dem Aa-Ableiter-Anstau und der Fläche 15/D beobachtet werden. Säbelschnäbler Recurvirostra avosetta 10 BT, , max. 5 Ind. u.a Auf der E-Zone I und auf 33/A konnte man die Säbelschnäbler regelmäßig bei der Nahrungssuche beobachten. Im März war ein 1 Ind. anwesend, während es im April/Mai mehrere Säbelschnäbler waren. Flussregenpfeifer - Charadrius dubius , max. 13 Ind. u.a. am Die ersten Flussregenpfeifer trafen Ende März im Gebiet ein, das Frühjahrsmaximum lag bei 11 Ind. Anfang Juli konnten dann zu Beginn des Herbstzuges noch einmal bis zu 13 Flussregenpfeifer beobachtet werden.

38 Phänologie 37 Sandregenpfeifer - Charadrius hiaticula , max. 5 Ind. am Nur in geringere Zahl und an vergleichsweise wenigen Beobachtungstagen konnte der Sandregenpfeifer in diesem Jahr beobachtet werden. Die Maximalzahl lag Ende August bei 5 Ind. Kiebitzregenpfeifer - Pluvialis squatarola 5 BT, , 1 Ind. An allen BT hielt sich jeweils ein Kiebitzregenpfeifer auf der E Zone I auf. Kiebitz - Vanellus vanellus fast ganzjährig anwesend, max Ind. am Es ist ein massiver Bestandseinbruch insbesondere während des Herbstzuges zu verzeichnen mit einem Maximum, das erstmalig seit Beginn der regelmäßigen Zählungen im Jahr 1969 deutlich unter 1000 gezählten Kiebitzen liegt. Ursächlich hierfür dürften die stark zurückgehenden Brutbestände und ein sehr schlechter Bruterfolg dieser Art in einer durch eine immer intensiver werdende Landwirtschaft geprägten Kultur -Landschaft sein.

39 38 Phänologie Abb. 20: Noch sind die Kiebitze auf dem Zuge regelmäßig auch in größeren Schwärmen zu sehen, aber es werden immer weniger (Foto: Brigitte Feldmann) Knutt Calidris canutus 5 BT, , , max. 6 Ind. am Es konnte an den fünf Tagen ein Knutt u.a. auf der E-Zone I beobachtet werden. Zusätzlich 5 Ind. flogen am über das Reservat. Sanderling Calidris alba 2 BT, und , max. 2 Ind. am Wie im Vorjahr konnten die Sanderlinge auf der E-Zone I beobachtet werden. Zwergstrandläufer Calidris minuta 14 BT, , max. 2 Ind. am Erneut sehr schwach war auch dieses Jahr das Auftreten dieser Art. Nur am konnten zwei Ind. beobachtet werden. An allen anderen Tagen war es jeweils ein Zwergstrandläufer.

40 Phänologie 39 Temminckstrandläufer Calidris temminckii 13 BT, und , max. 4 Ind. am Das Frühjahrsauftreten war ähnlich wie im Vorjahr. Im August gab es nur eine Beobachtung mit vier Ind. Die Temminckstrandläufer hielten sich auf der E-Zone I und 18/D auf. Sichelstrandläufer Calidris ferruginea 12 BT, , max. 19 Ind. am Im Vergleich zu den letzten fünf Jahren wurden mit maximal 19 Ind. höhere Rastzahlen erreicht. Dennoch waren es wieder ähnlich wenige BT wie im Vorjahr. Alpenstrandläufer Calidris alpina und , max. 30 Ind. am Das Auftreten im Herbst war höher als im Vorjahr, da der Jungvogeldurchzug (zweiter Gipfel) hoch ausfiel. Der Frühjahrsdurchzug war hingegen schwächer.

41 40 Phänologie Abb. 21: Alpenstrandläufergruppe mit Bekassinen (Foto: Brigitte Feldmann) Sumpfläufer - Limicola falcinellus 1 BT am Ind. Am rastete auf der E-Zone I ein Sumpfläufer. Die Art tritt selten in den Rieselfeldern auf. Es liegen seit 1969 aus 12 Jahren Nachweise vor. Kampfläufer - Philomachus pugnax , max. 24 Ind. am Nachdem im Vorjahr der Frühjahrsdurchzug mit 70 Ind. sehr hoch ausfiel, war dieses Jahr mit 17 Ind. sehr schwach. Der Herbstdurchzug fiel ähnlich wie in den Vorjahren aus. Bekassine - Gallinago gallinago und , max. 420 Ind. am Weiter positiv ist die Bestandsentwicklung bei der Bekassine. Im Frühjahr lag das Maximum bei 75 gezählten Ind., im Herbst konnten bis zu 420 Bekassinen im Gebiet beobachtet werden.

42 Phänologie 41 Uferschnepfe - Limosa limosa , max. 68 Ind. am Mit maximal 68 Ind. Anfang April halbierte sich die Zahl der gleichzeitig im Gebiet Nahrung suchenden Uferschnepfen. Eine mögliche Ursache könnte in der bis in den April hinein sehr kühlen Witterung liegen. Pfuhlschnepfe - Limosa lapponica 3 BT, , und , max. 13 Ind. am Nachdem sich die Art im Vorjahr über einen längeren Zeitraum aufhielt, gab es diesen Jahr nur 3 BT. Im April war ein Ind. anwesend. Am konnten gleich 13 Pfuhlschnepfen in einen Trupp auf der E Zone I beobachtet werden. Damit wurde ein neues Maximum für die nicht alljährlich anwesende Pfuhlschnepfe für die Rieselfelder erreicht. Abb. 22: 13 Pfuhlschnepfen über der E 1 (Foto: Brigitte Feldmann)

43 42 Phänologie Regenbrachvogel - Numenius phaeopus 1 BT, , 14 Ind. Am 7.8. konnten 14 durchziehende Regenbrachvögel beobachtet werden. Brachvogel Numenius arquata 09.01, , max. 25 Ind. am Wie im Vorjahr konnten auch in diesem Jahr vermehrt einzelne Brachvögel beobachtet werden. Lediglich am kam es zu einem Durchzug von 25 Ind. in zwei Trupps. Dunkler Wasserläufer - Tringa erythropus , max. 31 Ind. am Etwas positiver als im Vorjahr zeigt sich der Rastbestand beim Dunklen Wasserläufer im Frühjahr mit regelmäßig bis zu 13 Ind. Das Herbstmaximum lag Ende September bei 31 beobachteten Ind.

44 Phänologie 43 Abb. 23: Kampfläufer- (Foto: Andrea Klein) Rotschenkel -Tringa totanus , max. 12 Ind. am Zwar regelmäßig, aber nur bis zu 12 Rotschenkel gleichzeitig, konnten während des Frühjahrszuges beobachtet werden. Der Herbstzug ist bei dieser Art weitgehend ausgefallen. Es konnten hier nur einzelne Ind. beobachtet werden.

45 44 Phänologie Grünschenkel - Tringa nebularia , max. 63 Ind. am Deutlich positiver als in den Vorjahren waren die Rastbestände während des Frühjahres. Maximal 63 Ind. Ende April bedeuten fast eine Verdreifachung des durchschnittlichen Rastbestandes. Im Herbst konnten maximal 29 Grünschenkel gezählt werden Waldwasserläufer - Tringa ochropus , max. 42 Ind. am Der Frühjahrszug lag mit bis zu 31 Ind. Anfang April wieder im langjährigen Mittel. Während der Altvogeldurchzug Ende Juni nahezu auf dem Vorjahresniveau lag, war der Durchzug der Jungvögel im August erneut unterdurchschnittlich, aber gegenüber dem Vorjahr wieder deutlicher ausgeprägt. Bruchwasserläufer - Tringa glareola , max. 80 Ind. am Die von Jahr zu Jahr starken schwankenden Bestandszahlen des Bruchwasserläufers machen sich auch in diesem Jahr wieder bemerkbar. Mit bis zu 80 Ind. Anfang Mai wurde das Vorjahresmaximum für das Frühjahr wieder deutlich übertroffen. Im Herbst konnten dagegen mit maximal 29 Ind. weniger Bruchwasserläufer beobachtet werden.

46 Phänologie 45 Flussuferläufer - Actitis hypoleucos , max. 32 Ind. am Der Durchzug des Flussuferläufers war während des gesamten Jahres nur sehr schwach. Nur an einem Tag Anfang August konnte mit 32 gezählten Ind. eine zweistellige Bestandszahl erreicht werden. Steinwälzer - Arenaria interpres 4 BT, , max. 3 Ind Nach den für die Rieselfelder vielen Nachweisen im Vorjahr war das Auftreten 2013 wieder schwächer. Am konnten maximal drei Steinwälzer auf der E-Zone I beobachtet werden. Odinshühnchen - Phalaropus lobatus 1 BT, , 1 Ind. Das Odinshühnchen tritt nicht alljährlich in den Rieselfeldern auf. Am 7.6. konnte ein Ind. auf der Fläche 15/D beobachtet werden. Schwarzkopfmöwe Ichthyaetus melanocephalus 21 BT, , max. 2 Ind. u.a. am Die Schwarzkopfmöwen hielten sich in der E-Zone I zwischen den Lachmöwen auf. Wie im Vorjahr balzten auch in diesem Jahr wieder einzelne Individuen. Zwergmöwe Larus minutus 16 BT, , max. 4 Ind. am Mit maximal vier Ind. war das Auftreten im Vergleich zum Vorjahr schwächer. Sowohl auf der E-Zone I wie auf der Fläche 15/D konnten Zwergmöwen beobachtet werden.

47 46 Phänologie Lachmöwe Larus ridibundus ganzjährig anwesend, max Ind. am Wie schon im Vorjahr lagen die Frühjahrsbestände der Lachmöwe mit bis zu 2200 Ind. wieder über dem langjährigen Mittel. Im Herbst und Winter liegen die Zahlen aber ebenso deutlich darunter. Flußseeschwalbe Sterna hirundo 2 BT, 1 Ind. am und Die Flußseeschwalben hielten sich an beiden BT auf der E-Zone I auf. Küstenseeschwalbe Sterna paradisaea 1 BT, 1 Ind. am Die Küstenseeschwalbe ist ein nicht alljährlich auftretender Gast. Mit diesem Jahr sind es seit 1969 lediglich 26 BT in 17 Jahren. Das Individuum hielt sich abends auf der E-Zone I mit weiteren Seeschwalben auf. Weißbartseeschwalbe Chlidonias hybridus 5 BT, , max. 2 Ind. u.a. am Bis in die 90er Jahre war das Auftreten selten, da die Weißbartseeschwalbe nicht alljährlich anwesend war. Seit 2004 wurden jedoch in jedem Jahr einzelne Individuen beobachtet hielten sich alle Weißbartseeschwalben auf der E-Zone I auf. Trauerseeschwalbe Chlidonias niger 31 BT, , max. 12 Ind. am Die Trauerseeschwalben ziehen alljährlich durch die Rieselfelder. Wie in den Vorjahren war das Auftreten auch in diesem Jahr schwach. Die Maximalzahlen lagen leicht unter denen des Vorjahres.

48 Phänologie 47 Weißflügelseeschwalbe Chlidonias leucopterus 1 BT, am Ind. Wie die Küstenseeschwalbe tritt die Weißflügelseeschwalbe nicht alljährlich in den Rieselfeldern auf. Am konnte ein Individuum auf der E-Zone I beobachtet werden Wendehals Jynx torquilla 2 BT, und , jeweils 1 Ind. Wie im Vorjahr konnte auch in diesen Jahr ein Individuum im Rahmen des Beringungsprogramm beringt werden. Am wurde ein weiterer Wendehals auf einen gemähten Straßenrandstreifen beobachtet werden. Abb. 24: Dohle mit Mirabelle (Foto: Andrea Klein)

49 48 Phänologie Singvögel Schafstelze Motacilla flava , max. 103 Ind. am Die Schafstelze ist während den Hauptdurchzugszeiten im April bzw. Juli/ August regelmäßig in größeren Trupps auf den Wiesenflächen beispielsweise der Auerochsenweide im 18er Komplex zu beobachten. Dabei ist auch regelmäßig als weitere Unterart die Nordische Schafstelze mit den einheimischen Stelzen vermischt. Braunkehlchen Saxicola rubetra und , max. 28 Ind. am Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Frühjahrsdurchzug schwächer aus, während beim Herbstdurchzug höhere Rastbestände erreicht wurden.

50 Brutvögel 49 Brutvögel der Rieselfelder von Brigitte Feldmann und Andrea Klein Die Temperaturen Anfang des Jahres führten nicht nur zum Zugstau, so dass einige Arten später ankamen, sondern auch bei den Brutvögeln wirkten sich die niedrigen Temperaturen aus. So fingen die ersten Graugänse zwar Anfang März mit dem Brüten an, aber durch das Zufrieren der Flächen in dieser Zeit wurden viele Nester aufgegeben oder ausgeraubt. Tagsüber konnte beobachtet werden, wie der Fuchs auf der Suche nach Nestern systematisch an der Schilfkante bzw. den Inseln entlang lief. Aufgrund der geschlossen Eisdecke gelangte er leicht auch an unzugänglichere Neststandorte. Abb. 1: Zugefrorene Fläche 23/12 am (Foto: Andrea Klein) Die Brutbestände der meisten Arten haben sich im Vergleich zum Vorjahr nur wenig verändert. In diesem Jahr kamen zwei neue Brutvogelarten hinzu. Zum einen war dies der Uhu, der in der unmittelbaren Umgebung erfolgreich brütete und die Rieselfelder zum Jagen nutzte. Zum anderen brütete die Kolbenente ebenfalls erfolgreich. Auf einige weitere besondere Ergebnisse der diesjährigen Brutvogelkartierung soll im Folgenden näher eingegangen werden.

51 50 Brutvögel Zwergdommel Die erste Zwergdommel rief am 1. Mai. Weitere Rufe wurden auch noch an anderer Stelle gehört. Es konnte in diesem Jahr aber keine erfolgreiche Brut nachgewiesen werden. Insgesamt wird in diesem Jahr von ein bis zwei Bruten/Brutversuchen ausgegangen. Große Rohrdommel Aus den Monaten April und Mai liegen mehrere Brutzeitbeobachtungen vor. Ein konkreter Brutnachweis konnte allerdings nicht erbracht werden. Weißstorch Während das Paar an der Coermühle im Winter nicht wegzieht, verlässt das zweite Paar nach der Brutzeit die Rieselfelder. In diesem Jahr begannen beide Storchenpaare Ende März etwa gleichzeitig mit der Brut. Am bzw wurden jeweils die ersten Küken beobachtet. Mitte Juli wurden im Horst an 22/A ein Küken flügge und drei weitere im Horst in der 22er Wiese. Nilgans Insgesamt konnten fünf Nilgansfamilien im Rieselfeld beobachtet werden. Nur eine der Familien hielt sich im Reservat auf, alle anderen im Erweiterungsgebiet. Die ersten Küken wurden am auf der E-Zone I beobachtet. Am schließlich folgte die fünfte Familie mit fünf kleinen Küken. Mit diesen fünf erfolgreichen Brutpaaren wurde ein neues Maximum für die Rieselfelder erreicht. Abb. 2: Nilgansfamilie auf der E- Zone I (Foto: Brigitte Feldmann)

52 Brutvögel 51 Kolbenente Bereits im Vorjahr bestand aufgrund der regelmäßigen Anwesenheit eines Paares ab Mitte Mai der erste Verdacht auf eine mögliche Brut. Das Paar hielt sich das hauptsächlich auf der Fläche 23/A auf, wurde aber u.a. auch auf der E-Zone I und der Fläche 26/A beobachtet. In diesem Jahr konnte schließlich eine erfolgreiche Brut nachgewiesen werden. Bereits Anfang Mai wurde ein auf der Fläche Feld 27/A beobachtet. Später gesellte sich ein hinzu. Ende Mai verschwand das und ein zweites war anwesend. In der Folgezeit wurden beide regelmäßig beobachtet. Am zeigten sich zum ersten Mal die fünf kleinen Küken mit dem. Die Familie blieb bis Ende Juli auf der Fläche 27/A und wanderte dann über 26/A auf die Fläche 25/1. Mit dem Flüggewerden der Küken konnten sie ab dem auf der Fläche 22/A beobachtet werden. Alle fünf Küken wurden flügge. Dies stellt den zweiten Brutnachweis in Münster dar. Im Jahr 2008 gab es bereits eine erfolgreiche Brut am Aasee (J. & S. Brüggeshemke in Team Sammelbericht 2008; Grüneberg et al. 2013). Abb. 3: Kolbenentenfamilie auf Feld 27/A (Foto: Brigitte Feldmann) Lachmöwe Der positive Trend der Lachmöwe in den letzten Jahren setzte sich auch dieses Jahr fort. Neben der größten Ansammlung von mindestens 620 Lachmöwennestern auf der E-Zone I wurden im Reservat auf mehreren Flächen insgesamt 190 Nester erfasst. Neben der bereits seit Jahren genutzten Fläche 27/A gibt es mittlerweile auf der Fläche 21/B eine größere Kolonie. Während auf der Fläche 27/A vor allem die beiden Schlamminseln und ein Baumstamm, welcher sich im Wasser befindet, genutzt werden, befinden sich die Nester auf der Fläche 21/B vor allem auf den Weiden bzw. auf abgeschnittenen Weidenästen mitten in der Fläche. Damit liegt der Gesamtbestand bei mindestens 810 Brutpaaren.

53 52 Brutvögel Abb. 4: Interessante Konstellation: Lachmöwenbruten im Souterrain und im Dachgeschoss dank der (noch) existierenden Weiden (Fotos: Brigitte Feldmann) Singvögel Seit 2004 gehört der Drosselrohrsänger mit ein bis zwei Revieren zu den jährlich anwesenden Brutvögeln. Mit vier Revieren in diesem Jahr

54 Brutvögel 53 wurde ein neues Maximum für die Rieselfelder erreicht. Mindestens ein Drosselrohrsängerpaar brütete erfolgreich. Bei diesem Paar konnten regelmäßig die beiden fütternden Altvögel ab dem beobachtet werden. Ebenfalls neue Maxima wurden beim Schilfrohrsänger und beim Rohrschwirl erreicht. Durch die Beringung konnte zudem eine erfolgreiche Brut der Bartmeise nachgewiesen werden. Die Bruten der schilfbewohnenden Singvogelarten konzentrieren sich vor allem im größtenteils gesperrten Nordteil des Schutzgebietes. Abb. 5: Diesjähriges Bartmeisen- (Foto: Michael Klein) Flussregenpfeifer Nach dem ersten Brutversuch im Vorjahr, welcher erfolglos war, brütete in diesem Jahr wieder ein Paar auf der Kiesinsel am Aa-Ableiter-Anstau. Es schlüpften drei Küken, die allerdings nicht flügge geworden sind. Abb. 6: Suchbild mit 3 Flussre- genpfeifer- Küken und einem Elternvogel (Foto: Brigitte Feldmann)

55 54 Brutvögel Tab. 1: Ergebnisse der Brutvogelkartierung 2013 im Vergleich zu 2012 Angaben zur Roten Liste NRW: Kat. 0 ausgestorben, Kat. 1 vom Aussterben bedroht, Kat. 2 stark gefährdet, Kat. 3 gefährdet, V = Vorwarnliste, N = von Naturschutzmaßnahmen abhängig, R = extrem selten. Artname Rote Liste NRW Anzahl Reviere 2012 Anzahl Reviere 2013 Zwergtaucher Haubentaucher 3 2 Zwergdommel Weißstorch Höckerschwan 8 12 Graugans Kanadagans Nilgans 3 5 Brandgans Schnatterente Krickente Stockente Knäkente Löffelente Kolbenente 0 1 Tafelente Reiherente Rohrweihe Turmfalke V 1 1 Uhu* V 0 1 Wasserralle Tüpfelsumpfhuhn Teichhuhn V Blässhuhn Flussregenpfeifer Kiebitz Lachmöwe Steinkauz 3 2 1

56 Brutvögel 55 Artname Rote Liste NRW Anzahl Reviere 2012 Anzahl Reviere 2013 Kuckuck Eisvogel Wiesenstelze 2 4 Gebirgsstelze 1 1 Blaukehlchen Schwarzkehlchen Feldschwirl Rohrschwirl R Drosselrohrsänger Schilfrohrsänger Sumpfrohrsänger Teichrohrsänger Dorngrasmücke Bartmeise R 1 2 Rohrammer V Beutelmeise R *) in unmittelbarer Umgebung der Rieselfelder Literaturverzeichnis Brüggeshenke, J. & S. Brüggeshenke in Team Sammelbericht (2008): Charadrius 45 (3). Grüneberg, C., S. R. Sudmann, J. Weiss, M. Jöbges, H. König, V. Laske, M. Schmitz & A. Skibbe (2013): Die Brutvögel Nordrhein-Westfalens. NWO & LANUV (Hrsg.), LWL-Museum für Naturkunde, Münster. Sudmann, S. R., C. Grüneberg, A. Hegemann et al. (2008): Rote Liste der gefährdeten Brutvogelarten Nordrhein-Westfalens, 5. Fassung. Charadrius 44:

57 56 Wissenschaftliche Vogelberingung Wissenschaftliche Vogelberingung von Michael Klein Das Jahr 2013 war es der Sicht der Beringung ein Rekordjahr. Insgesamt konnten 6896 Vögel gefangen werden. Davon wurden 5079 Vögel neu beringt und 1813 eigene Vögel wiedergefangen. Außerdem konnten 4 Vögel mit Ringen der Beringungszentrale Brüssel/Belgien gefangen werden (vgl. Tab. 1). Besonders hervorzuheben ist die große Zahl an Neufängen bei den Rohrsängern. So konnten neben 158 Schilfrohrsängern auch noch 1386 Teichund 353 Sumpfrohrsängern gefangen werden, was bei den letztgenannten beiden Arten eine neue Rekordzahl bedeutet. Bemerkenswert ist darüber hinaus die große Anzahl an Schafstelzen, die fast ausschließlich im August am abendlichen Schlafplatz gefangen und beringt werden konnten. Im Herbst wurde zudem erfolgreich versucht, mit Hilfe von Reusen Krickenten und Bekassinen zu fangen. Abb. 1: Krickente im Schlichtkleid (Foto: Michael Klein)

58 Wissenschaftliche Vogelberingung 57 Tab. 1: Zusammenstellung der Fangzahlen 2013 Art Neufänge Wiederfänge Fremdfänge Weißstorch 18 Höckerschwan 1 Graugans 1 Nilgans 1 Schnatterente 3 Krickente Stockente 5 1 Knäkente 1 Löffelente 1 Sperber 1 Fasan 4 1 Wasserralle 7 1 Tüpfelralle 1 Teichhuhn 1 Kampfläufer 1 Zwergschnepfe 1 Bekassine 43 2 Hohltaube 1 Ringeltaube 2 Türkentaube 3 Eisvogel 8 2 Wendehals 1 Buntspecht Kleinspecht 1 Rauchschwalbe 1 Schafstelze Bachstelze 6 Zaunkönig 34 3 Heckenbraunelle Rotkehlchen Blaukehlchen Gartenrotschwanz 1

59 58 Wissenschaftliche Vogelberingung Art Neufänge Wiederfänge Fremdfänge Braunkehlchen 7 Schwarzkehlchen 3 1 Amsel Wacholderdrossel 4 Singdrossel 8 Rotdrossel 1 Feldschwirl 13 5 Rohrschwirl 2 Seggenrohrsänger 1 Schilfrohrsänger Sumpfrohrsänger Teichrohrsänger Drosselrohrsänger 2 Gelbspötter 1 Klappergrasmücke 8 Dorngrasmücke Gartengrasmücke 29 Mönchsgrasmücke Zilpzalp Fitis Bartmeise 7 18 Schwanzmeise 5 1 Sumpfmeise 3 23 Weidenmeise 1 Blaumeise Kohlmeise Kleiber 3 9 Gartenbaumläufer 7 2 Eichelhäher 3 1 Dohle 16 1 Star 26 Haussperling Feldsperling Buchfink 23 3

60 Wissenschaftliche Vogelberingung 59 Art Neufänge Wiederfänge Fremdfänge Bergfink 19 Girlitz 1 Grünfink Stieglitz 2 Erlenzeisig 2 Birkenzeisig 1 Gimpel 5 Goldammer 10 Rohrammer Summe Anzahl Arten Abb. 2: Zwergschnepfe (Foto: Michael Klein) Abb. 3: Bekassine (Foto: Michael Klein)

61 60 Wissenschaftliche Vogelberingung Besonderheiten im Fangjahr 2013 Wie schon in den beiden vorangegangen Jahren konnte auch 2013 wieder ein Seggenrohrsänger durch die Beringung nachgewiesen werden. Bemerkenswert war bei diesem Altvogel, dass er bereits einen Teil seines Kleingefieders mauserte, was an den frischer erscheinenden Gefiederpartien an Kopf und Rücken erkennbar ist (Abb. 4). Abb. 4: Adulter Seggenrohrsänger (Foto: Michael Klein) Als weitere Besonderheiten kommen ein Wendehals, eine Tüpfelsumpfhuhn (Abb. 5) und ein Gelbspötter hinzu. Diese Arten werden in Einzelexemplaren fast alljährlich gefangen. Abb. 5: Tüpfelsumpfhuhn (Fotos: Michael Klein)

62 Wissenschaftliche Vogelberingung 61 Bemerkenswerte Wiederfunde Im Folgenden werden einige Ergebnisse und Besonderheiten aus den Wiederfundmeldungen der vergangenen Jahre dargestellt. Seit 2009 gingen insgesamt 172 Wiederfundmeldungen ein. Davon entfielen 137 Meldungen auf Vögel, die in den Rieselfeldern bzw. im Falle der Weißstörche im Stadtgebiet von Münster beringt wurden. Darüber hinaus konnten 34 Vögel gefangen werden bzw. anhand ihrer Ringe abgelesen werden, die mit Ringen anderer Beringer markiert waren. Die meisten Meldungen entfallen dabei erwartungsgemäß auf den Weißstorch, dessen Ringe aufgrund der Größe im Feld bereits mit dem Fernglas abgelesen werden können. Von den Singvögeln gibt es hingegen vergleichsweise wenige Fundmeldungen, die in der Regel von Beringern beim Kleinvogelfang erbracht werden. Tab. 2: Wiederfundmeldungen Art Wiederfunde*) Fremdfunde**) Beutelmeise 1 Blaukehlchen 7 2 Blaumeise 1 6 Eisvogel 1 Kohlmeise 2 3 Krickente 1 Lachmöwe 1 Mönchsgrasmücke 5 Rohrammer 9 2 Rotkehlchen 1 1 Schilfrohrsänger 9 Schnatterente 1 Star 1 Sumpfrohrsänger 1 Teichrohrsänger 38 9 Wasserralle 2 Weißstorch gesamt *) Wiederfunde: Meldungen von in Münster beringten Vögeln außerhalb des Stadtgebietes von Münster; **) Fremdfunde: Meldungen von in Münster gefangenen oder abgelesenen Vögeln mit Ringen anderer Beringer/Beringungszentralen.

63 62 Wissenschaftliche Vogelberingung Der am weitesten entfernte Wiederfund entfiel auf einen Weißstorch, der 2013 in Münster-Albachten beringt wurde und 2070 km entfernt in Südportugal in seinem Winterquartier Opfer eines Verkehrsunfalls wurde. Ein am in den Rieselfeldern beringtes und am hier noch einmal kontrolliertes Blaukehlchen konnte am von einem spanischen Beringer 1962 km entfernt an der südspanischen Küste gefangen und nach der Kontrolle wieder freigelassen werden. Am wurde dieses Blaukehlchen dann erneut in den Rieselfeldern kontrolliert. Umgekehrt konnte ein im Dezember 2009 ebenfalls in Südspanien gefangenes und dort von einem spanischen Beringer markiertes Blaukehlchen im folgende Mai als Brutvogel in den Rieselfeldern nachgewiesen werden. Für viele Langstreckenzieher wie beispielsweise die Rohrsänger endet die Reise allerdings nicht im Süden Europas, sondern geht noch deutlich weiter bis nach Zentral- und teilweise auch Südafrika. Neben den großen Entfernungen, die die Zugvögel alljährlich zurücklegen, fallen bei einigen Meldungen auch die hohen Geschwindigkeiten auf, mit denen diese Strecken zurückgelegt werden. Ein am beringtes Blaukehlchen konnte 6 Tage später 515 km entfernt in Frankreich von einem Beringer kontrolliert werden. Das entspricht einer durchschnittlichen Tagesleistung von etwa 86 km für einen Vogel, der gerade einmal 17,5 g schwer ist. Noch schneller unterwegs war ein im August 2012 beringter Schilfrohrsänger, der bereits am Folgetag 192 km entfernt in Bokrijk, Belgien kontrolliert wurde. Diese Leistung ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass dieser Schilfrohrsänger ein Abfluggewicht von 11 g auf die Waage brachte und bei seiner Ankunft in Belgien nur 0,7 g (ca. 6%) an Gewicht verloren hatte. Wiederfunde des Weißstorches Seit 2010 werden junge Weißstörche in den Rieselfeldern, im Allwetterzoo Münster und auf einigen Höfen im Süden und Westen des Stadtgebietes mit eigenen Ringen beringt. Bis 2013 wurden insgesamt 53 Jungstörche mit sogenannten ELSA-Ringen markiert (Abb. 6). Aufgrund der guten Ablesbarkeit der Ringe mit Fernglas oder Spektiv liegen entsprechend viele Wiederfundmeldungen vor. Von 24 der in Münster beringten Weißstörchen sind in den letzten Jahren insgesamt 57 Rückmeldungen eingegangen. Zusätzlich konten in den Rieselfeldern einige weitere Störche von uns abgelesen werden, die von anderen Beringern markiert wurden. Die Fundmeldungen sind in der Karte (Abb. 7) dargestellt. Abb. 6: ELSA-Ring

64 Wissenschaftliche Vogelberingung 63 Abb. 7: Wiederfundmeldungen des Weißstorches (rot: Wiederfunde, gelb: Beringungsorte der Fremdfunde, M: Stadt Münster) Deutlich erkennbar ist der für unsere Störche zu erwartende westwärts ausgerichtete Zug, der über Frankreich nach Spanien führt. Die vorliegenden Fundmeldungen in Spanien stammen alle aus den Wintermonaten, so dass davon auszugehen ist, dass zumindest diese Störche in Spanien überwintert haben. Ob von den in Münster beringten Störchen auch einige bis nach Afrika weiterziehen, ist wegen fehlender Rückmeldungen nicht bekannt. Es überwintern in den letzten Jahre allerdings viele Störche in Spanien, da sie dort unter anderem auf den Mülldeponien gute Nahrungsbedingungen vorfinden. Abb. 8 zeigt eine spanische Deponie, auf der einer der Störche abgelesen wurde. Abb. 8: Spanische Mülldeponie, von der eine Wiederfundmeldung vorliegt.

65 64 Wissenschaftliche Vogelberingung Wiederfunde des Teichrohrsängers Abb. 9: Wiederfundmeldungen des Teichrohrsängers (rot: Wiederfunde, gelb: Beringungsorte der Fremdfunde, M: Stadt Münster) Die in den Rieselfeldern brütenden bzw. hier durchziehenden Teichrohrsänger nutzen die westliche Route über Spanien um den Weg zwischen den Überwinterungsgebieten in Afrika und den Brutgebieten zurück zu legen. Die Karte mit den Fundmeldungen des Teichrohrsängers zeigt eine starke Konzentration der Funde in Belgien. Dies hängt damit zusammen, dass während des Sommers in Belgien intensiv gefangen und beringt wird und dabei offenbar auch sehr viele Teichrohrsänger ins Netz gehen. Darüber hinaus wurden einige Teichrohrsänger an der Atlantikküste in Frankreich und Spanien von dortigen Beringern kontrolliert. Alle bisherigen Wiederfunde stammen aus der Zeit zwischen Mai und September. Aus den Überwinterungsgebieten in West- und Zentralafrika liegen bislang keine Nachweise vor. Die Reisegeschwindigkeit der Teichrohrsänger kann dabei ähnlich wie bei Blaukehlchen und Schilfrohrsänger (s.o.) recht hoch sein. Die relativ kurze Entfernung nach Belgien (200 km) legte ein Teichrohrsänger in nur zwei Tagen zurück. Für die größere Distanz an die französische Atlantikküste (932 km) brauchte ein weiterer Teichrohrsänger 17 Tage, was einer eher gemütlichen Reisegeschwindigkeit von 55 km pro Tag entspricht.

66 Wissenschaftliche Vogelberingung 65 Wiederfunde des Schilfrohrsängers Abb. 10: Wiederfundmeldungen des Schilfrohrsängers (rot: Wiederfunde, gelb: Beringungsorte der Fremdfunde, M: Stadt Münster) Vom Schilfrohrsänger liegen bislang neun Meldungen von in den Rieselfeldern beringten Vögeln vor. Von dem bislang einzigen Fang eines Schilfrohrsängers mit einem belgischen Ring steht die Rückmeldung noch aus, so dass er in der Karte noch nicht berücksichtigt wurde. Während die Konzentration an Funden in Belgien, wie schon beim Teichrohrsänger, auf der für unsere Schilfrohrsänger zu erwartenden südwestlich ausgerichteten Zugroute liegen, fällt insbesondere der Fund in Slowenien auf. Offenbar zieht ein Teil der Schilfrohrsänger auf der östlichen Route um das Mittelmeer in die afrikanischen Überwinterungsgebiete. Wiederfunde des Blaukehlchens Vom Blaukehlchen liegen bislang insgesamt neun Rückmeldungen vor. In Spanien wurden sechs Blaukehlchen von Beringern markiert bzw. kontrolliert (die beiden Punkte in Ostspanien sind jeweils doppelt besetzt), aus Frankreich stammen zwei und aus Deutschland eine der Rückmeldungen.

67 66 Wissenschaftliche Vogelberingung Abb. 11: Wiederfundmeldungen des Blaukehlchens (rot: Wiederfunde, gelb: Beringungsorte der Fremdfunde, M: Stadt Münster) Aus den Daten der spanischen Meldungen, die alle zwischen September und Dezember liegen, ergibt sich, dass das Überwinterungsgebiet unserer Blaukehlchen vor allem in Südspanien liegen dürfte. Wiederfunde der Rohrammer Für die dritte schilfbewohnende Singvogelart werden die Fundmeldungen der Rohrammer vorgestellt. Es fällt beim Blick auf die Karte (Abb. 12) sofort auf, dass bei dieser Art überwiegend sogenannte Fremdfänge vorliegen. Hier wurden beim Singvogelfang in den Rieselfeldern Rohrammern mit Ringen anderer Beringer bzw. anderer Beringungszentralen kontrolliert. Die meisten Fremdfänge stammen von Rohrammern, die in Norddeutschland, Dänemark und Schweden beringt wurden. Lediglich eine Fundmeldung liegt aus Spanien vor. Anders als die Rohrsänger überwintern die Rohrammern in Mitteleuropa und sind daher auch im Winter in den Schilfflächen der Rieselfelder zu beobachten. Vögel aus Skandinavien ergänzen dabei unseren Winterbestand, wobei die Brutpopulation in den Rieselfeldern zumindest teilweise nicht mit dem Überwinterungsbestand identisch ist. Alle Meldungen von Rohrammern, die nordöstlich der Rieselfelder beringt oder wiedergefangen wurden, stammen von Fängen im Oktober und November. Diese Vögel sind also erst im Herbst in den Rieselfeldern eingetroffen. Interessant

68 Wissenschaftliche Vogelberingung 67 Abb. 12: Wiederfundmeldungen der Rohrammer (rot: Wiederfunde, gelb: Beringungsorte der Fremdfunde, M: Stadt Münster) ist dabei auch, dass beispielsweise der schwedische und die beiden dänischen Fremdfänge auch erst im Oktober in Dänemark beringt wurden und jeweils einige Tage später hier bei uns eingetroffen sind (Abb. 13). Demgegenüber wandert offenbar ein Teil unserer Brutvögel im Herbst Richtung Belgien und Holland. Die Meldungen aus diesem Bereich stammen Abb. 13: Wanderungen einiger skandinavischer Rohrammern in die Rieselfelder (gelb: Beringungsorte der Fremdfänge)

69 68 Wissenschaftliche Vogelberingung von Rohrammern, die während der Brutzeit in den Rieselfeldern waren und dann im Herbst/Winter nach Westen gezogen sind. Literatur Bermejo, A. & J. De La Puente (2004): Wintering and migration of bluethroat Luscinia svecica in central spain. Ardeola 51(2), Glutz von Blotzheim, U.N. (Hrsg.): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Vogelzug-Verlag im Humanitas Buchversand, genehmigte Lizenzausgabe ebook 2001 Peiró, I.G. (1997): A study of migrant and wintering Bluethroats Luscinia svecica in south-eastern Spain. Ringing & Migration 18(1), Abb. 14: Wendehals (Foto: Michael Klein) Abb. 15: Rohrschwirl (Foto: Michael Klein)

70 Fledermäuse 69 Faunistische Untersuchung zum Vorkommen von Fledermäusen in den Rieselfeldern Münster im Jahr 2013 von Carsten Trappmann Zusammenfassung Das Gebiet der Rieselfelder Münster ist im Jahr 2013 auf das Vorkommen von Fledermäusen untersucht worden. Es ließen sich neun Fledermausarten sicher nachweisen. Die Zwergfledermaus ist die häufigste Art im Gebiet, die an vielen Stellen anzutreffen ist. Weiterhin sind die Rauhautfledermaus, der Große Abendsegler, der Kleinabendsegler, die Breitflügelfledermaus, die Wasserfledermaus, die Teichfledermaus, die Fransenfledermaus und das Braune Langohr gefunden worden. Der wiederholte Fund der Teichfledermaus am Dortmund-Ems-Kanal ist hierbei durchaus erwähnenswert. Im Vergleich zur Untersuchung von 1998 und 1999 sind alle damals schon aufgefundenen Fledermausarten belegt worden. Die Breitflügelfledermaus, die Fransenfledermaus und das Braune Langohr ließen sich neu bestätigen. Gerade die Breitflügelfledermaus ist im letzten Jahr regelmäßig und deutlich häufiger im Gebiet gefunden worden. Dies kann wohl auf eine Zunahme der Wiesen und der Weidetiere im Gebiet zurückgeführt werden. Die Breitflügelfledermaus lebt von großen Fluginsekten, die sie gerne über Wiesenflächen erbeutet. Der Große Abendsegler ist nicht so häufig angetroffen worden wie in den früheren Jahren. Dies kann verschiedene Ursachen haben. 1. Einleitung Die Ordnung der Fledertiere gilt in Deutschland als die am stärksten gefährdete Säugetierordnung. Ihre recht heimliche Lebensweise und ihre Nachtaktivität machen es schwer, Fledermäuse zu beobachten und zu erforschen. Um sie jedoch erfolgreich schützen und ihren Bestand sichern zu können, sind Kenntnisse über ihr Vorkommen und ihre Bedürfnisse dringend notwendig. Alle heimischen Fledermausarten werden im Anhang IV der FFH-Richtlinie (RL 92/43/EWG des Rates der Europäischen Gemeinschaft vom ) geführt und gelten somit nach 10 BNatSchG zu den streng geschützten Arten. Auf alle Arten treffen die allgemeinen Vorgaben des Artenschutzes gemäß 42 (1) BNatSchG zu.

71 70 Fledermäuse Bereits im Jahr 1998 ist die Fledermausfauna in den Rieselfeldern näher untersucht worden. In diesem Jahr sollten die Ergebnisse dieser ersten Untersuchung überprüft und ergänzt werden. Fragestellung Ziel dieser Untersuchung ist die Feststellung des Arteninventars und nach Möglichkeit auch eine Einstufung, ob diese Arten im Gebiet (oder in der näheren Umgebung) reproduzieren. Dabei standen folgende Fragen im Vordergrund: Welche Fledermausarten kommen im Bereich des Naturschutzgebietes Rieselfelder Münster vor? Gibt es Veränderungen zur Untersuchung von 1998 und 1999? Wie nutzen die vorhandenen Fledermausarten das Gebiet (z.b. als Wohn- und Zufluchtsstätte, zur Reproduktion, als Jagdlebensraum)? Die erfassten Daten werden nachfolgend dargestellt und bewertet. 2. Methoden Die Kartierung der Fledermäuse erfolgte mittels folgender Methode (zu den Methoden vgl. Trappmann 2001, Brinkmann et al. 1996, Brinkmann 1998): Suche mit einem Bat-Detektor Bat-Detektoren sind Geräte, die die Ortungslaute der Fledermäuse in für Menschen hörbare Frequenzen umwandeln. Solche Detektoren werden in der Fledermaus-Erfassung schon lange mit Erfolg eingesetzt, bieten diese Geräte doch die Möglichkeit, selbst noch bei vollkommener Dunkelheit die Tiere aufzufinden. Allerdings ist die Reichweite der Detektoren bedingt durch die Lautstärke der Ortungsrufe der Fledermäuse vergleichsweise gering. Sie reicht von bis zu 50 Metern bei laut rufenden Arten, wie dem Großen Abendsegler bis hin zu wenigen Metern bei flüsternden Arten, wie der Bechsteinfledermaus und dem Braunen Langohr (zum Einsatz von Detektoren vgl. Ahlén 1981, Weid & v. Helversen 1987, Jüdes 1989, Mühlbach 1993a, b). Eingesetzt wurde ein Bat-Detektor der Firma Pettersson (Modelle D-200 [Mischer] und D-240 [Mischer und Zeitdehner] mit Digitalanzeige). Die Digitalanzeige des Detektors ermöglicht eine genaue Bestimmung der Hauptfrequenz der Fledermauslaute. Dies ist für die Abgrenzung einiger ähnlich rufender Arten notwendig. Zur Erfassung ist das Untersuchungsgebiet an verschiedenen Abenden jeweils etwa zwischen zwei und drei Stunden lang begangen worden. Dabei wurde auf fliegende Fledermäuse geachtet. Die Begehung wurde zumeist mit der Dämmerung begonnen. Die Erfassung mit einem Bat-Detektor hat allerdings Grenzen. Innerhalb

72 Fledermäuse 71 der Gattungen rufen die einzelnen Arten sehr ähnlich. In der Gattung Myotis sind die Ortungsrufe der einzelnen Arten derart ähnlich, dass eine sichere Artbestimmung trotz viel Erfahrung nicht immer möglich ist. Einige Arten rufen auch extrem leise, so dass sie leicht zu überhören sind und bei Detektoruntersuchungen unterrepräsentiert erscheinen. Hilfe zur Artbestimmung gibt häufig auch das Beobachten des arttypischen Flug- und Jagdverhaltens, so dass es unerlässlich ist, manche Tiere eine längere Zeit zu beobachten und anzuleuchten. Die Begehung mittels Detektor wurde durch Netzfänge ergänzt. Zur Erfassung wurden insgesamt zehn Begehungen mit dem Bat-Detektor und durchgeführt. Die Detektor-Begehungen erfolgten am , , , , 22.07, , , , , und am Am erfolgte zusätzlich eine Suche nach ausfliegenden Breitflügelfledermäusen im Stadtteil Coerde. Es wurde darauf geachtet, dass das Wetter bei den Begehungen trocken, wenig windig und ausreichend warm war. Netzfänge Da einige Fledermausarten mit dem Detektor kaum zu hören sind (z. B. das Braune Langohr) oder nicht sicher zu bestimmen sind (z. B. die Große und Kleine Bartfledermaus) wurde die Fledermauskartierung durch den Fang der Tiere mit Japannetzen unterstützt. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist die Tatsache, dass der Bearbeiter die Fledermäuse in die Hand bekommt. Hierdurch können sehr wichtige Hinweise auf das Alter und Geschlecht der vorkommenden Fledermäuse und das Vorhandensein von Fortpflanzungsnachweisen gesammelt werden. Abb. 1: Wasserfledermaus in der Hand. Bei Netzfängen kann man die Tiere in die Hand bekommen und unter anderem auf ihren Fortpflanzungszustand hin untersuchen. Foto: Melanie Reinelt.

73 72 Fledermäuse Die eingesetzten Netze (sogenannte Singvogelnetze) haben unterschiedliche Längen von 3 bis 18 m und eine Maschenweite von 19 mm. Zudem wurden auch Netze ostdeutscher Produktion, sogenannte Puppenhaarnetze eingesetzt. Diese Netze haben den Vorteil, dass sie von Fledermäusen praktisch nicht erkannt werden können. Die Netze wurden zu Beginn der Abenddämmerung aufgestellt und bis zur Mitte der Nacht stehen gelassen. Im Verlauf der Nacht werden die Netze in kurzen Abständen kontrolliert und gefangene Fledermäuse zügig befreit. Insgesamt wurde in fünf Nächten mit dieser Methode gearbeitet. Die Netzfänge wurden am , , , und am durchgeführt. Die Fanggebiete lagen einerseits in Waldgebieten westlich und östlich der Rieselfelder und am Weg zwischen dem 31/er und 33/er (siehe Karte 1). Kontrolle von Fledermauskästen Im Stadtgebiet von Münster sind seit 1990 über 600 Fledermauskästen unterschiedlicher Typen aufgehängt worden. Es handelt sich dabei zumeist um Holzbetonkästen der Firmen Schwegler und Strobel. Auch einige selbst gebaute Holzkästen wurden aufgehängt. Diese Kästen werden von verschiedenen Waldfledermausarten als Zweitwohnung angenommen. Die Kästen imitieren Baumhöhlen oder Spaltverstecke an Bäumen und werden von Fledermäusen zeitweise gerne genutzt. In den Rieselfeldern hingen eine Zeit lang 35 Fledermauskästen in drei Gruppen. Eine Gruppe hängt am Wöstebach zwischen den Flächen 27/ und 30/1, eine im Wäldchen am Hessenweg neben dem 29/er und eine Gruppe hing im NSG Gelmerheide. Diese Gruppe ist aber vor einigen Jahren schon wieder aufgelöst worden, da sich dort nie Fledermäuse eingefunden hatten. Aktuell hängen am Wöstebach 9 Kästen und am Hessenweg 8 Kästen. Die Kästen am Hessenweg sind aus Holz und zumeist schon sehr kaputt und von den Fledermäusen praktisch nicht mehr nutzbar. Die Kästen wurden am und am auf ihren Besatz hin kontrolliert. Winterquartierkontrollen Die AG Fledertierschutz des NABU Münster hat im Stadtgebiet von Münster 16 alte Bunker aus dem zweiten Weltkrieg gesichert und für die Überwinterung von Fledermäusen optimiert. Bereits im Herbst 1998 ist ein alter Lagerkeller am Hof Messing in der Nähe des Heidekrugs für Fledermäuse optimiert worden. Die Bunker sind zumeist feucht und frostfrei. Doch haben diese Bunker einen entscheidenden Nachteil. Sie sind sehr spaltenarm. Die meisten Fledermausarten verstecken sich in ihren Winterquartieren gerne in Ritzen und Spalten. Das können sie in den künstlichen Bunkern nicht. Sie werden daher von den Fledermäusen gemieden. Dieser Mangel ist recht leicht zu beheben. Durch den Einbau spezieller Fledermauskästen aus Holzbeton, Hohlblocksteinen und Bohrlöchern kann

74 Fledermäuse 73 Karte 1: Fangplätze der Untersuchung =09.07., 2=23.07., und , 3=08.08.

75 74 Fledermäuse den Tieren ein ihren Ansprüchen entsprechendes Angebot verschiedener Verstecke gemacht werden. Zusätzlich werden die Bunker noch mit einer Stahltüre verschlossen, die zwar regelmäßige Kontrollen ermöglicht, den Fledermäusen aber einen ungestörten Winterschlaf garantiert. Die derart optimierten Bunker werden auch durchaus rasch von Fledermäusen besiedelt (Trappmann 1999a, b). Derzeit sind in Münster 13 unterirdische Winterquartiere von Fledermäusen bekannt, in denen in jedem Winter insgesamt etwa 60 Fledermäuse in zwei Arten überwintern. Die Anzahlen schwanken von Jahr zu Jahr, was besonders durch die Witterung bedingt wird. Der Lagerkeller ist in den vergangenen Jahren unregelmäßig auf den Fledermausbestand hin untersucht worden. Der Lagerkeller am Hof Messing ist auch am begangen worden. Abb. 2: Überwinterndes Braunes Langohr in einem Hohlblockstein. (Foto: Verf.). 3. Ergebnisse Es sind im Rahmen dieser Untersuchung neun Fledermausarten sicher (und vermutlich eine weitere Art der Gattung Myotis) im Untersuchungsgebiet und der näheren Umgebung nachgewiesen worden.

76 Fledermäuse 75 Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri) Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) Fransenfledermaus (Myotis nattereri) Teichfledermaus (Myotis dasycneme) Braunes Langohr (Plecotus auritus) Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) und ein nicht sicher bestimmter Vertreter der Gattung Myotis. Alle Arten wurden unter anderem mit dem Detektor erkannt. Es handelt sich hierbei um ein in dieser Zusammensetzung für Münster durchaus zu erwartendes Arteninventar. Es lässt sich festhalten, dass praktisch überall im Gebiet Fledermäuse angetroffen worden sind. Es überwiegt dabei deutlich die Zwergfledermaus. Nachfolgend werden die angetroffenen Arten vorgestellt. Die Gefährdungskategorien aus der Roten-Liste NRW und die Auflistung im Anhang der FFH-Richtlinie sind in der Tabelle 3 aufgeführt. Netzfänge In den fünf Fangnächten konnten insgesamt 13 Fledermäuse in drei Arten gefangen werden. Alle Individuen wurden am Weg zwischen 31/er und 33/er gefangen. Die beiden Fänge in den Waldgebieten blieben erfolglos. Tabelle 1: Übersicht über die bei den Netzfängen gefangenen Fledermäuse; ad. = adult, dj. = diesjährig. Datum Fangplatz Art ad. ad. dj. dj Wasserfledermaus Zwergfledermaus Wasserfledermaus Braunes Langohr Zwergfledermaus Wasserfledermaus Zwergfledermaus 1 In der Tabelle 1 ist zu erkennen, dass bei den Fängen auch diesjährige Wasserfledermäuse waren, was für eine Reproduktion in der Umgebung spricht. Bei den Braunen Langohren und den Zwergfledermäusen waren

77 76 Fledermäuse auch besäugte Weibchen, die in diesem Jahr ein Jungtier aufgezogen haben. Auch bei diesen beiden Arten ist von einer Reproduktion in der Umgebung anzunehmen. Kastenkontrollen In den Kästen sind lediglich am zwei Rauhautfledermäuse in einem Kasten am Wöstebach angetroffen worden. In früheren Jahren waren die Kästen etwas besser genutzt. Die Anzahl der Rauhautfledermäuse im Spätsommer war größer und es waren auch schon einige Große Abendsegler in den Kästen nachzuweisen. Winterkontrollen Der Lagerkeller am Coerder Liekweg hat sich recht schnell nach seiner Optimierung als Fledermauswinterquartier etabliert. Seit dem Winter 2000/01 sind dort regelmäßig einige überwinternde Fledermäuse nachgewiesen worden. So auch im Winter 20134/14 mit zwei Braunen Langohren und einer Fransenfledermaus (Tabelle 2). Tabelle 2: Übersicht der Ergebnisse der Winterkontrollen des Lagerkellers am Hof Messing, Coerder Liekweg. Datum Art Anzahl Temp. [ C] Fransenfledermaus 1 4 Braunes Langohr Fransenfledermaus 1 4 Braunes Langohr Fransenfledermaus 1 5 Braunes Langohr Fransenfledermaus 1 4 Braunes Langohr Fransenfledermaus 1 4 Braunes Langohr Braunes Langohr Fransenfledermaus 1 2 Braunes Langohr Fransenfledermaus 1 Braunes Langohr Fransenfledermaus 1

78 Fledermäuse 77 Datum Art Anzahl Temp. [ C] Braunes Langohr Fransenfledermaus 1 Braunes Langohr 2 Beschreibung der einzelnen Fledermausarten Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) Die Zwergfledermaus ist eine ausgesprochene Spaltenfledermaus, die besonders gerne kleine Ritzen und Spalten in und an Häusern bezieht. So finden sich die Quartiere der Zwergfledermäuse zum Beispiel unter Flachdächern, in Rolladenkästen, hinter Hausverkleidungen und in Zwischendecken. Diese Art lebt in den Quartieren in der Regel versteckt, so dass die Quartiere häufig unentdeckt bleiben. Den Winter verbringen Zwergfledermäuse ebenfalls in Verstecken in Häusern (Schober & Grimmberger 1987, Maywald & Pott 1988, Richarz & Limmbrunner 1992, Gebhard 1997). Die Zwergfledermaus jagt in Gärten, Parkanlagen, offener Landschaft und im Wald. Jedoch ist sie besonders auf Leitlinien, an denen sie sich orientieren kann, angewiesen. Solche Leitlinien werden durch Hecken, Waldränder und Alleebäume gebildet. Sie ernährt sich von kleinen fliegenden Insekten (vornehmlich Mücken). Sie jagt überwiegend in einer Höhe von drei bis fünf Metern über dem Boden, steigt aber regelmäßig auch bis in Baumwipfelhöhe auf. Die Flexibilität bei der Wahl der Jagdgebiete, das große nutzbare Nahrungsspektrum und die Anpassungsfähigkeit bei der Quartierwahl machen die Zwergfledermaus zu einer ökologisch sehr konkurrenzfähigen und erfolgreichen Art. Die Zwergfledermaus ist die häufigste Fledermausart in Westfalen (Vierhaus 1984a, Trappmann 2001). Sie ist im Münsterland praktisch überall anzutreffen. Sie konnte im UG auch mit mehreren Individuen nachgewiesen werden. Quartierhinweise liegen aus dem Untersuchungsgebiet allerdings nicht vor. Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) Die Rauhautfledermaus sieht der Zwergfledermaus sehr ähnlich und hat auch eine ähnliche Ökologie. Allerdings ist sie stärker als diese an Waldgebiete und Gewässer gebunden. Der Jagdflug ist deutlich schneller und reißender und die Rauhautfledermaus patrouilliert viel intensiver an Landschaftsstrukturen entlang (Richarz & Limmbrunner 1992). Die Rauhautfledermaus jagt an Waldrändern, über Wegen, in Schneisen und über Gewässern in einer Höhe von 4 15 m. Rauhautfledermäuse orientieren sich auch beim Jagdflug an linienförmigen Strukturen (Braun 2003).

79 78 Fledermäuse Die Unterscheidung zur Zwergfledermaus erfolgt mit einem Mischerdetektor mit digitaler Frequenzanzeige. Die Ortungsrufe der Rauhautfledermaus sind bei khz am Besten zu hören, die der Zwergfledermaus bei khz. Die Tagesquartiere bezieht die Rauhautfledermaus überwiegend in Baumhöhlen, an Gebäuden und in Fledermauskästen. Nach den bisherigen Kenntnissen zieht die Rauhautfledermaus durch die BRD in die nordöstlich bis östlich (insb. Südschweden, neue Bundesländer, Polen und das Baltikum) gelegenen Fortpflanzungsgebiete (Schober & Grimmberger 1987, Maywald & Pott 1988, Richarz & Limmbrunner 1992). Wochenstubenfunde in Bereichen der alten Länder in der BRD sind eher die Ausnahme. Taake & Vierhaus (1984) erwähnen für NRW Fundschwerpunkte im Kreis Minden-Lübbecke und im Bereich nördlich von Recklinghausen. Rauhautfledermäuse konnten in Nistkästen an der Lippe bei Haltern gefunden werden. Auch in den letzten Jahren wurden dort bis zu 150 Rauhautfledermäuse gefunden (Behlert mündl. Mitt.). In den letzten Jahren ist bei Haltern auch eine Wochenstube entdeckt worden (Pennekamp mündl. Mitt.). Neuere Untersuchungen zeigen, dass diese Art wohl wesentlich weiter verbreitet ist, als bisher angenommen wurde (Trappmann 1996a, 2001, Vierhaus 1997, Ebenau mündl. Mitt., Wohlgemuth mündl. Mitt.). Diese Art ist regelmäßig in Münster anzutreffen, besonders während der Zugzeit. Auch ein Übersommerungs- und ein Überwinterungsnachweis sind gelungen (Trappmann 2001). Rauhautfledermäuse sind regelmäßig im Mai und im September über Gewässern z. B. in den Rieselfeldern, im Schlossgarten, am Hiltruper See, am Aasee und im Wienburgpark zu finden. Im Untersuchungsgebiet sind mehrfach einige Detektornachweise dieser Art sowohl im Frühjahr als auch im Spätsommer erbracht worden. Auch ein Fund aus den Fledermauskästen liegt vor. Es handelt sich dabei um balzende Männchen, die zur Paarung Weibchen anlocken. Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) Der Große Abendsegler ist eine typische Waldfledermaus. Er bezieht die Sommer- und auch Winterquartiere fast ausschließlich in Baumhöhlen, die schwer zu entdecken sind. Merkmale für besetzte Baumhöhlen sind am Einflugloch herabrinnende Urinstreifen und Gezeter, das die Tiere tagsüber von sich geben. Der Große Abendsegler jagt gerne an Waldrändern und über den Baumwipfeln geschlossener Waldbestände im freien Luftraum nach größeren fliegenden Insekten. Große Abendsegler sind Jäger des freien Luftraumes und jagen meist recht hoch über den Baumwipfeln. Die Flughöhe variiert, kann aber 50 m durchaus übersteigen. Er kann sich bei seinen Jagdflügen mehrere Kilometer von seinem Quartier entfernen (Schober & Grimmberger 1987, Maywald & Pott 1988, Richarz &

80 Fledermäuse 79 Limmbrunner 1992, Gebhard 1997). Kronwitter (1988) fand, dass sich die Tiere bis zu 26 km vom Quartier entfernt aufhalten können. Der Große Abendsegler ist besonders während der Zugzeit und im Winter im Münsterland zu finden. Bislang sind keine Wochenstuben aus Westfalen bekannt. Einzig übersommernde Männchen konnten festgestellt werden (Schulte & Vierhaus 1984, Trappmann 2001, Enning-Harmann 2004). Im Sommer sind einzelne Männchen nachzuweisen, die im Spätsommer dann mit ihren Balzlauten durchziehende Weibchen anlocken. Gerade im April und Mai und im August und September ist diese Art gut an größeren Waldgebieten bei der Jagd zu beobachten. Es liegen aus unserer Region zahlreiche Überwinterungsnachweise vor (Schulte & Vierhaus 1984, Trappmann & Röpling 1996, Enning-Harmann 2004). Im Untersuchungsgebiet ist der Große Abendsegler regelmäßig angetroffen worden. Besonders im Frühjahr und im Spätsommer sind Große Abendsegler im Gebiet zu finden. Leider waren im Frühjahr 2013 nur wenige Tiere (maximal zwei Individuen) im Bereich des 27/ers anzutreffen. Im Herbst waren am dort immerhin mindestens sechs Tiere zu finden. Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri) Der Kleinabendsegler ist ebenfalls eine Waldfledermaus. Er bezieht seine Quartiere in Baumhöhlen und nutzt überwiegend den Wald zur Nahrungssuche (Schober & Grimmberger 1987, Maywald & Pott 1988, Richarz & Limmbrunner 1992, Gebhard 1997). Doch lassen sich die Tiere auch an Waldrändern und über Gewässern beobachten. Aber auch innerstädtische Flächen werden zur Jagd genutzt (Trappmann unveröff.). Diese Art jagt besonders gerne über Beleuchtungskörpern, wie Straßenlaternen. Auch der Kleinabendsegler kann zur Jagd in große Höhen aufsteigen. Bis 1984 lag lediglich ein Nachweis dieser Art in Westfalen vor (Vierhaus & Schröpfer 1984). Mittlerweile existieren etliche Nachweise dieser Art (Trappmann 2001). Dies hat einerseits methodische Gründe, der Kleinabendsegler ist früher mit Sicherheit übersehen worden, doch lässt sich auch ein eindeutiger Ausbreitungstrend feststellen. Auch aus Münster liegen einige Fortpflanzungsnachweise vor (Trappmann 2001). Diese finden sich in der Innenstadt (Schlossgarten und Aaseewald) und in der Hohen Ward. Der Kleinabendsegler ist mehrfach im Frühjahr und im Sommer im Gebiet nachgewiesen worden. Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) Die Breitflügelfledermaus ist eine typische Gebäudefledermaus, die sowohl die Wochenstuben, als auch die Winterquartiere in Gebäuden bezieht. Dort versteckt sie sich in Ritzen und Spalten, so dass sie kaum entdeckt werden kann. Die Breitflügelfledermaus jagt in der strukturreichen offenen Landschaft und über Gewässern in einer Höhe von drei bis sechs

81 80 Fledermäuse Metern. Besonders gerne werden Waldränder und Wiesenflächen beflogen. Sie ist in besonderem Maße auf Leitlinien in der Landschaft zur Orientierung angewiesen (Schober & Grimmberger 1987, Maywald & Pott 1988, Richarz & Limmbrunner 1992, Gebhard 1997). Diese Art ist in Westfalen regelmäßig verbreitet (Taake & Vierhaus 1984, Trappmann 2001). Dense (1992) wies nach, dass die Jagdgebiete der Breitflügelfledermäuse in der Regel bis drei Kilometer, im Extremfall auch über sechs Kilometer von der Wochenstube entfernt liegen können. Die Breitflügelfledermaus ist an ihrem behäbig und rudernd erscheinenden Jagdflug zu erkennen. Sie jagt zumeist in einer Höhe von drei bis zehn Metern über Wiesen, Weiden, an Waldrändern und über Gewässern. Sie kann bei ihren Jagdflügen aber auch wesentlich höher aufsteigen. Die Breitflügelfledermaus ist im Untersuchungsgebiet regelmäßig beobachtet worden. Sie ist über den Weideflächen der Heckrinder und in der Coerheide mehrfach gefunden worden. Es ist zu vermuten, dass die Breitflügelfledermaus von den Heckrindern in den Rieselfeldern profitieren, da sie gerne über Weiden nach großen Fluginsekten jagen. Von dieser Art ist auch eine Flugstraße im Bereich der Coerheide gefunden worden. Die Tiere kamen aus Richtung Coerde. Leider blieb eine Rückverfolgung und eine Quartiersuche in Coerde ohne Erfolg. Am ist ein Breitflügelfledermaus-Weibchen beim Abdecken eines Daches in Münster-Gelmer unter den Dachziegeln entdeckt worden. Es handelte sich dabei offensichtlich um ein überwinterndes Tier. Dieser Fund und die Flugstraße aus dem Sommer legen nahe, dass die Breitflügelfledermaus in den benachbarten Stadtgebieten Sommerquartiere besitzt. In Münster- Sprakel sind allerdings praktisch keine Nachweise dieser Art bekannt. Braunes Langohr (Plecotus auritus) Das Braune Langohr bezieht seine Sommerquartiere vorwiegend in Baumhöhlen, Fledermaus- oder Vogelkästen. Aber auch auf Dachböden, hinter Fensterläden, Spalten an Gebäuden oder in Felshöhlen kann diese Fledermausart gefunden werden. Die Winterquartiere befinden sich in Kellern, Stollen oder Höhlen, selten in dickwandigen Baumhöhlen. Seine Jagdgebiete liegen in Laub- oder Nadelwäldern, aber auch in Parks und Gärten in Dörfern oder Städten (Schober & Grimmberger 1998, Maywald & Pott 1988, Richarz & Limmbrunner 1992, Gebhard 1997). In Westfalen lässt sich keine Bevorzugung bestimmter Landschaftsräume durch diese Fledermausart feststellen (Vierhaus 1984b). In Münster ist das Braune Langohr als vermutlich häufigste Waldfledermausart in nahezu allen größeren Waldgebieten verbreitet (Trappmann 2001). Das Braune Langohr verlässt meist erst bei völliger Dunkelheit sein Quartier. Durch seinen niedrigen, langsamen Flug ist es in der Lage Beutetiere durch Ablesen der Vegetation zu erbeuten.

82 Fledermäuse 81 In den Rieselfeldern ist das Braune Langohr zwei Mal bei den Detektorbegehungen angetroffen worden. Es gelangen zwei Beobachtungen von je zwei Individuen, die die nördliche Beobachtungshütte an der Fläche E1 zur Jagd und zum Verzehren von Beute genutzt haben. Die Tiere sind dort am und am angetroffen worden. Am Fangplatz 2 (am Weg zwischen 31/er und 33/er) sind am zwei Braune Langohren gefangen worden. Darunter war 1 adultes Weibchen, welches ein Jungtier aufzog. Aufgrund dieser Funde und den Nachweisen im Winterquartier ist das Braune Langohr als etablierte Fledermausart in den Rieselfeldern anzusehen. Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) Besonders typisch ist der Jagdflug der Wasserfledermaus. Die Tiere fliegen flach über der Wasseroberfläche und greifen mit den Füßen auf dem Wasser sitzende Insekten auf. Die Wasserfledermaus ist mit einem Scheinwerfer bei dieser Jagdweise sehr gut zu beobachten (Schober & Grimmberger 1987, Maywald & Pott 1988, Richarz & Limmbrunner 1992). Die Jagd über Gewässern ist die überwiegende Jagdweise dieser Art. Allerdings jagt sie auch in Wäldern (Rieger 1995). Die Wasserfledermaus entfernt sich bei ihren Jagdflügen bis zu sieben Kilometer von ihren Wochenstubenquartieren (Ebenau 1995). Die Wasserfledermaus ist eine in Westfalen weit verbreitete Art, die praktisch an jedem größeren Gewässer gefunden werden kann. Bislang konnten jedoch kaum Wochenstuben, die meist versteckt in Bäumen zu finden sind, nachgewiesen werden (Steinborn & Vierhaus 1984). Die Wasserfledermaus gehört in Münster zu den häufigeren Arten (Trappmann 2001). Sie ist praktisch an jedem größeren Gewässer zu finden (vgl. Grosche 2005). Im Untersuchungsgebiet gelangen Nachweise jagender Wasserfledermäuse regelmäßig über den Rieselfeld-Flächen und am Dortmund-Ems-Kanal. Bei den Netzfängen ist diese Art besonders häufig gefangen worden. Fransenfledermaus (Myotis nattereri) Die Fransenfledermaus ist stark an Wälder gebunden, doch jagt sie auch in offener, abwechslungsreicher Landschaft. Während die Weibchen im Sommer in Baumhöhlen und in Viehställen die Wochenstubenquartiere beziehen, verbringen die Männchen in kleineren Wäldern in Baumhöhlen den Sommer. Wie Untersuchungen gezeigt haben, benötigen die Tiere ein Fluggebiet von ungefähr zwei Quadratkilometern Größe. In diesem Areal werden allerdings nur einige kleine Jagdgebiete angeflogen (Trappmann 1996b, Meier 2002, Kockerbeck 2002). Die Fransenfledermaus jagt vegetationsnah und sammelt dabei im langsamen, wendigen Flug auch Beutetiere von Blättern und Ästen ab ( gleaning ) (Meschede & Hager 2004). Sie fliegt dabei zumeist bodennah, kann aber auch in Baumwipfelhöhe aufsteigen (Meier 2002).

83 82 Fledermäuse Der Herbst ist eine Zeit, die von großer Unruhe bestimmt wird. Die Tiere unternehmen dann Wanderungen zu Paarungs- und Winterquartieren. Vermutlich fliegen die Fransenfledermäuse nicht nur zu einem Quartier, sondern vagabundieren im September und Oktober zwischen mehreren Quartieren hin und her (Maywald & Pott 1988, Schober & Grimmberger 1998, Richarz & Limmbrunner 1999, Gebhard 1997, Trappmann 1996b, 2000, 2003, 2005). Vor solchen Quartieren kann im Spätsommer und Herbst das Schwärmen von zahlreichen Individuen beobachtet werden. Dieses Schwärmverhalten dient der innerartlichen Kommunikation, um Artgenossen auf geeignete Winterquartiere aufmerksam zu machen. An diesem Schwärmen sind allerdings auch Vertreter anderer Arten beteiligt. Von der Fransenfledermaus liegen aus Westfalen etliche Nachweise vor (Feldmann 1984a, Trappmann 2000, 2005). Interessanterweise finden sich zwar Wochenstuben im Kernbereich der Westfälischen Bucht, Überwinterungsnachweise fehlen hier jedoch. Die Fransenfledermäuse überwintern vornehmlich im Sauerland, in Quartieren auf der Paderborner Hochfläche und dem Teutoburger Wald. Ausnahmen bilden hier Winterquartierfunde in Steinfurt, Coesfeld, Bocholt und Havixbeck (Feldmann 1984, Trappmann 1996b, 2000, 2003, 2005, Pinno 1999, Schäfer 2001). Aber auch Überwinterungsfunde aus der Umgebung von Wettringen liegen vor (Lindenschmidt & Vierhaus 1997). Diese Art gilt im Münsterland als regelmäßig verbreitet. In den letzten Jahren sind einige Wochenstuben bekannt geworden (Meier et al. 2000, Grosche et al. 2001, Meier 2002, Kockerbeck 2002, Trappmann 2003, 2005). Im Untersuchungsgebiet ist die Fransenfledermaus im Westen und im Osten in Waldgebieten angetroffen worden. Leider liegen nur einige wenige Detektornachweise dieser Art vor. Einige als Myotis spec. determinierte Funde werden wohl auch Fransenfledermäuse gewesen sein. Es kann keine Aussage gemacht werden, ob Fransenfledermäuse in der Umgebung der Rieselfelder reproduzieren. Erfreulich ist das seit 2001 regelmäßige Auftreten einer überwinternden Fransenfledermaus im Lagerkeller am Hof Messing. Teichfledermaus (Myotis dasycneme) Die Teichfledermaus ist in ihrer Ökologie der Wasserfledermaus recht ähnlich. Sie stellt nahezu gleiche Anforderungen an ihr Jagdhabitat. Allerdings nutzt sie größere Gewässer, z. B. Seen, Flüsse oder Kanäle. Die Quartiere bezieht sie aber überwiegend in Gebäuden. Die Teichfledermaus ist nach bisherigem Kenntnisstand in Westfalen überwiegend als Durchzügler und Wintergast einzuordnen (Feldmann 1984, Trappmann 1996a). Es liegen bislang Überwinterungsnachweise aus unterirdischen Quartieren im Sauerland, auf der Paderborner Hochfläche, im Teutoburger Wald und im Wiehengebirge vor. Winterfunde im Kernbereich

84 Fledermäuse 83 der Westfälischen Bucht sind aus zwei Brunnenschächten in den Baumbergen (westlich von Münster), einem Eiskeller und einigen Quartieren im Kreis Steinfurt bekannt (Trappmann 1996b, Pinno 1999, Lindenschmidt & Vierhaus 1997, 2001, Schäfer 2001, Trappmann 2005, Götz 2005). Diese Art bildet Wochenstubenkolonien in den Niederlanden und zieht zur Überwinterung nach Süden und Südosten (Schober & Grimmberger 1987, Maiwald & Pott 1988, Richarz & Limmbrunner 1992, Mostert 1997). In neuerer Zeit gelangen jedoch auch Wochenstubennachweise in Norddeutschland (Labes 1992, Dense et al ). In Münster ist diese Art mittlerweile regelmäßig anzutreffen. Es handelt sich dabei vermutlich um Männchen, die hier auch den Sommer verbringen. Bei einer Untersuchung am Aasee ist die Teichfledermaus häufiger angetroffen worden (Grosche mündl. Mitt.). Es ist davon auszugehen, dass entlang des gesamten Dortmund-Ems-Kanals im Münsterland diese Art zu finden ist. Vermutlich ist sie bei uns lange Zeit übersehen worden, da es keine systematischen Detektoruntersuchungen am Kanal gegeben hat. Auch im Untersuchungsgebiet ist diese Art am Dortmund-Ems-Kanal nachgewiesen worden. In den Jahren zuvor gelangen immer wieder derartige Funde am Kanal. Dies ist sehr erfreulich, belegt es doch, dass die Abb. 3: Jagdgebiet einer vermutlichen Fransenfledermaus am Waldrand und auf der Obstwiese nördlich 29/A. Fransenfledermäuse nutzen derartige Strukturen sehr gerne (Foto: Verf.).

85 84 Fledermäuse Teichfledermaus in Münster auch im Sommer anzutreffen ist. Sie wird die Flächen der Rieselfelder eher nur sporadisch als Jagdgebiet nutzen, da sie große Wasserflächen bevorzugt. Vertreter der Gattung Myotis Hierbei handelt es sich um eine nicht näher bestimmte Art der Gattung Myotis. Bei der vorliegenden Untersuchung sind einige Detektorkontakte nicht näher einem Vertreter der Gattung Myotis zuzuordnen. Es kommen dabei nach Flugweise und Habitatstruktur nur vier Arten in Frage, nämlich die Fransen-, die Wasser-, die Kleine und die Große Bartfledermaus. Eine Bechsteinfledermaus oder ein Großes Mausohr sind auszuschließen. Besonders lang anhaltend jagte ein Vertreter dieser Gattung, vermutlich eine Fransenfledermaus, am Waldrand und auf der Obstwiese nördlich der Fläche 29/A in der Nacht des Tabelle 3: Rote-Liste-Status in NRW nach Meinig et al. (2010) und Kategorie in der FFH-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen) nach Boye & Meinig (2004) der im Gebiet nachgewiesenen Fledermausarten. G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, * = ungefährdet, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, V = Vorwarnliste. Art wissensch. Name Rote Liste NRW Anhang FFH-Richtl. Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus G IV Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii * IV Großer Abendsegler Nyctalus noctula V IV Kleinabendsegler Nyctalus leisleri V IV Breitflügelfledermaus Eptesicus serontinus 2 IV Braunes Langohr Plecotus auritus G IV Wasserfledermaus Myotis daubentonii G IV Fransenfledermaus Myotis nattereri * IV Teichfledermaus Myotis dasycneme G II & IV 4. Vergleich zur Kartierung von 1998 und den Folgejahren Im Jahr 1998 sind 5 Arten im Untersuchungsgebiet nachgewiesen worden. Es waren dies die Zwergfledermaus, die Rauhautfledermaus, der Große Abendsegler, der Kleinabendsegler und die Wasserfledermaus. In den Folgejahren sind Nachweise der Teichfledermaus am Dortmund-Ems-Kanal

86 Fledermäuse 85 und Winternachweise der Fransenfledermaus und des Braunen Langohrs dazugekommen (vgl. Trappmann & Röpling 1998, Trappmann & Röpling 2001). Es ist durchaus normal, dass sich im Verlauf von mehreren Jahren die Fledermausfauna eines Gebietes leicht verändert. Auch die Bestandsgröße kann schwanken. Gerade die Arten, die weite Strecken zwischen den Jagdgebieten zurücklegen, wie der Große Abendsegler, können an einem Tag anzutreffen sein und am nächsten Tag nicht mehr. Auch Breitflügelfledermäuse jagen dort, wo sie viel Nahrung finden und dies kann sich im Verlauf eines Jahres stark ändern. Allerdings scheint es, dass die Breitflügelfledermaus das Gebiet attraktiver findet, da es nun mehr Weideflächen gibt, die von Heckrindern begrast werden. Die Großen Abendsegler sind als Weitstreckenzieher natürlich von verschiedenen Faktoren beeinträchtigt. In letzter Zeit ist die enorm starke Nutzung der Windenergie als Gefährdungsfaktoren hinzugekommen, da Große Abendsegler in großen Höhen fliegen und mit den Rotoren von Windenergieanlagen kollidieren. Aber auch das lange und kalte Frühjahr kann ein entscheidender Faktor sein, da Große Abendsegler in Baumhöhlen überwintern. Dies kann einerseits bedeuten, dass etliche Tiere durch die Kälte zu Tode gekommen sind. Wahrscheinlich ist aber auch das Phänomen des Zugstaus, was bedeutet, dass die Tiere im Frühjahr nach Wetterbesserung rasch in ihre Sommerlebensräume geflogen sind und in den Rieselfeldern nicht so gut zu beobachten waren. Dass die Rauhautfledermaus früher häufiger in den Fledermauskästen anzutreffen war, kann ebenfalls auf die Tatsache zurückgeführt werden, dass auch die Rauhautfledermaus eine wandernde Art ist. Zudem sind die Fledermauskästen nicht mehr optimal nutzbar. Es wäre schön, wenn die beiden Kastenstandorte im Gebiet durch neue Kästen ergänzt werden können. 5. Bewertung Die vorliegenden Daten zeichnen das Untersuchungsgebiet durchaus als wertvolles Jagdgebiet für Fledermäuse aus. Der Nachweis von neun Fledermausarten weist auf eine wichtige Bedeutung dieser Flächen hin. Je größer die Anzahl der in einem bestimmten Gebiet jagenden Fledermausarten, desto größer kann die ökologische Bedeutung dieses Gebietes eingeschätzt werden (vgl. hierzu Weishaar 1992). Zudem finden sich alle Arten auch mit mehreren Individuen. 6. Danksagung Ich bedanke mich bei allen Helfern, die mich bei den Feldeinsätzen begleitet haben. Besonderer Dank gilt Melanie Reinelt und Susanne Röpling, die mich häufig unterstützt haben. Lena Grosche danke ich für die Überlassung von Winter-Kontrolldaten aus dem Lagerkeller am Hof Messing.

87 86 Fledermäuse 7. Literatur Ahlén, I. (1981): Identfication of Scandinavian bats by their sounds. Swed. Univ. Agric. Sci. Rapp. 6, Uppsala. Boye, P. & H. Meinig (2004): Die Säugetiere (Mammalia) der FFH-Richtlinie. In: Bundesamt f. Naturschutz (Herausgeber): Das Europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland, Band 2: Wirbeltiere, Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Heft 69 (2), Braun, M. (2003): Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii (Keyserling & Blasius, 1839). In: Braun, M. & F. Dieterlein (Hrsg.): Die Säugetiere Baden-Württembergs, Band 1, allgemeiner Teil und Fledermäuse (Chiroptera). Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co, Brinkmann, R., L. Bach, C. Dense, H. J. G. A. Limpens, G. Mäscher & U. Rahmel (1996): Fledermäuse in Naturschutz- und Landschaftsplanung - Hinweise zur Erfassung, Bewertung und planerischen Integration. Naturschutz- und Landschaftsplanung 28 (8), Brinkmann, R. (1998): Fledermausschutz im Rahmen der Landschaftsplanung. In: Fledermäuse bedrohte Navigatoren der Nacht. Tagungsdokumentation des internationalen Fledermauskolloquiums am 26. / 27. Juni Beiträge der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden Württemberg 26, Dense, C. (1992): Telemetrische Untersuchungen zur Habitatnutzung und zum Aktivitätsmuster der Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus Schreber 1777 im Osnabrücker Hügelland. Diplomarbeit am Fachbereich Biologie/Chemie an der Universität Osnabrück. Dense, C., K. H. Taake & G. Mäscher (1996): Sommer- und Winternachvorkommen der Teichfledermäuse (Myotis dasycneme) in Nordwestdeutschland. Myotis 34, Ebenau, C. (1995): Ergebnisse telemetrischer Untersuchungen an Wasserfledermäusen (Myotis daubentoni). Nyctalus (N.F.) 5 (5), Eisenbeis, G. & F. Hassel (2000): Zur Anziehung nachtaktiver Insekten durch Straßenlaternen eine Studie kommunaler Beleuchtungseinrichtungen in der Agrarlandschaft Rheinhessens. Natur und Landschaft 75 (4), Enning-Harmann, S. (2004): Untersuchungen zum Auftreten des Großen Abendseglers Nyctalus noctula (Schreber, 1774) in Münster. Diplomarbeit am Institut für Landschaftsökologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Feldmann, R. (1984): Teichfledermaus - Myotis dasycneme (Boie, 1825).

88 Fledermäuse 87 In: Schröpfer, Feldmann & Vierhaus (Hrsg.): Die Säugetiere Westfalens. Abh. Westf. Mus. Naturk. 4 (46), FFH-Richtlinie: Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. Gebhard, J. (1997): Fledermäuse. Birkhäuser Verlag, Basel, Boston, Berlin. Götz, M. (2005): Untersuchungen zu Artenspektrum, Phänologie und Besatzzahlen von Fledermäusen (Chiroptera) am Brunnen Twickel, einem Winterquartier in der Westfälischen Bucht. Diplomarbeit am Institut für Landschaftsökologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, 86 S. mit Anhang. Grosche, L. (2005): Untersuchungen zur Ökologie der Wasserfledermaus Myotis daubentonii (Kuhl, 1817) in Münster. Diplomarbeit am Institut für Landschaftsökologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, 80 S. mit Anhang. Jüdes, U. (1989): Erfassung von Fledermäusen im Freiland mittels Ultraschalldetektor. Myotis 27, Kronwitter, F. (1988): Population Structure, Habitat Use and Activity Patterns of the Noctule Bat, Nyctalus noctula Scheber 1774 (Chiroptera: Vespertilionidae), revealed by Radio-tracking. Myotis 26, Labes, R. (1992): Reproduktionsnachweis der Teichfledermaus, Myotis dasycneme (Boie, 1825), in Mecklenburg-Vorpommern. Nyctalus (N.F.) 4 (4), Limpens, H. J. G. A., Helmer, W., van Winden, A. & Mostert, K. (1989): Vleermuizen (Chiroptera) en lintformige Landschapselementen. Lutra 32 (1), Limpens, H. J. G. A. & Kapteyn, K. (1991): Bats, their behavior and linear landscape elements. Myotis 29: Lindenschmidt, M. & H. Vierhaus (1997): Ergebnisse sechzehnjähriger Kontrollen in Fledermaus-Winterquartieren des Kreises Steinfurt. Abh. Westf. Mus. Naturkd. 59 (3), Lindenschmidt, M. & H. Vierhaus (2001): Bestandsveränderungen überwinternder Fledermäuse im Permer Stollen. Ber. Naturwiss. Verein für Bielefeld u. Umgegend 41, Maywald, A. & B. Pott (1988): Fledermäuse - Leben, Gefährdung, Schutz. Ravensburger Verlag. Meinig, H., H. Vierhaus, C. Trappmann & R. Hutter (2010): Rote Liste der

89 88 Fledermäuse Säugetiere in Nordrhein-Westfalen (4. Fassung). In: LANUV NRW (Hrsg.): Rote Liste der in NRW gefährdeten Pflanzen und Tiere. 4. Fassung, ( pdf). Meschede, A. & I. Hager (2004): Fransenfledermaus Myotis nattereri (Kuhl, 1817). In: Meschede, A. & B.-U. Rudolph: Fledermäuse in Bayern, herausgegeben vom Bayerischen Landesamt für Umweltschutz, Landesbund f. Vogelschutz in Bayern und Bund Naturschutz in Bayern, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., Mostert, K. (1997): Meervleermuis Myotis dasycneme (Boie, 1825). In: Limpens, Mostert & Bongers (Hrsg.): Atlas van de Nederlandse vleermuizen. Koninklijke Nederlandse Natuurhistorische Vereneging, Utrecht, Mühlbach, E. (1993a): Möglichkeiten der Bestandserfassung von Fledermäusen. In: Mitteilungen aus der NNA 4 (5), Mühlbach, E. (1993b): Grundlagen der Echoortung und der Bestimmung von Fledermäusen mit Ultraschalldetektoren. In: Mitteilungen aus der NNA 4 (5), Pinno, S. (1999): Untersuchung von Fledermaus-Winterquartieren in der Westfälischen Bucht. Diplomarbeit am Institut für Landschaftsökologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Richarz, K. & A. Limmbrunner (1992): Fledermäuse - Fliegende Kobolde der Nacht. Franckh-Kosmos. Rieger, I. (1995): Wasserfledermäuse jagen auch im Wald - ein Pilotprojekt im Rahmen des Europäischen Naturschutzjahres. Flip Flop, Mitteilungsorgan der Fledermausgruppe Rheinfall 4, Schäfer, S. (2001): Untersuchungen zur Aktivität von Fledermäusen in zwei Winterquartieren im Kreis Coesfeld. Diplomarbeit am Institut für Landschaftsökologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Schober, W. & E. Grimmberger (1987): Die Fledermäuse Europas, kennen - bestimmen - schützen. Franckh sche Verlagshandlung, Stuttgart. Schulte, G. & H. Vierhaus (1984): Abendsegler - Nyctalus noctula (Schreber, 1774). In: Schröpfer, Feldmann & Vierhaus (Hrsg.): Die Säugetiere Westfalens. Abh. Westf. Mus. Naturk. 4 (46), Steinborn, G. & H. Vierhaus (1984): Wasserfledermaus - Myotis daubentoni (Leisler in Kuhl, 1817). In: Schröpfer, Feldmann & Vierhaus (Hrsg.): Die Säugetiere Westfalens. Abh. Westf. Mus. Naturk. 4 (46), Taake, K.-H. & H. Vierhaus (1984): Rauhhautfledermaus - Pipistrellus

90 Fledermäuse 89 nathusii (Keyserling und Blasius, 1839). In: Schröpfer, R., R. Feldmann & H. Vierhaus (Hrsg.): Die Säugetiere Westfalens. Abh. Westf. Mus. Naturkd. 4 (46), Trappmann, C. (1996a): Fledermausschutz und Fledermausforschung in Münster - eine Analyse der bisherigen Ergebnisse und Methoden nach 8 Jahren. Nyctalus (N.F.) 6 (1), Trappmann, C. (1996b): Untersuchungen zur Nutzung von Winterquartieren und Sommerhabitaten in einer Population der Fransenfledermaus Myotis nattereri (Kuhl 1817) in Bereichen der Westfälischen Bucht. Diplomarbeit am Institut für Spezielle Zoologie und Vergleichende Embryologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Trappmann, C. (1999a): Zum Stand der Kartierung von Fledermäusen im Stadtgebiet von Münster. In: Jahresbericht 1998 der Biol. Stat. NABU- Naturschutzstation Münsterland 1: Trappmann, C. (1999b): Zur Überwinterungssituation von Fledermäusen in Münster. In: Jahresbericht 1998 der Biol. Stat. NABU-Naturschutzstation Münsterland 1: Trappmann, C. (2000): Beringung der Fransenfledermaus (Myotis nattereri) in der Westfälischen Bucht. In: Jahresbericht 1999 der Biol. Stat. NABU-Naturschutzstation Münsterland, Trappmann, C. (2001): Zum Vorkommen von Fledermäusen in Münster. In: Jahresbericht 2000 der Biol. Stat. NABU-Naturschutzstation Münsterland, Trappmann, C. (2003): Projekt Optimierung (Verbesserung) des Fledermausschutzes im Kernbereich der Westfälischen Bucht. Abschlussbericht, 82 S. mit Anhang. Trappmann, C. (2004): Die Fransenfledermaus Myotis nattereri (Kuhl, 1817) in der Westfälischen Bucht. Dissertation am Institut für Landschaftsökologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Trappmann, C. (2005): Die Fransenfledermaus in der Westfälischen Bucht. In: Boye, P. & H. Meinig (Hrsg.): Ökologie der Säugetiere, Band 3, Laurenti-Verlag, Bielefeld, 120 S. Trappmann, C. & S. Röpling (1996): Bemerkenswerte Winterquartierfunde des Abendseglers, Nyctalus noctula (Schreber, 1774), in Westfalen. Nyctalus 6 (2), Trappmann, C. & S. Röpling (1998): Fledermäuse in den Rieselfeldern ein Zwischenbericht. Jahresbericht 1997 der Biologischen Station Rieselfelder Münster, S

91 90 Fledermäuse Trappmann, C. & S. Röpling (2001): Braunes Langohr und Fransenfledermaus in den Rieselfeldern Münster. Jahresbericht 2000 der Biologischen Station Rieselfelder Münster, S Vierhaus, H. (1984a): Zwergfledermaus - Pipistrellus pipistrellus (Schreber, 1774). In: Schröpfer, Feldmann & Vierhaus (Hrsg.): Die Säugetiere Westfalens. Abh. Westf. Mus. Naturk. 4 (46), Vierhaus, H. (1984b): Braunes Langohr Plecotus auritus (Linnaeus, 1785). In: Schröpfer, Feldmann & Vierhaus (Hrsg.): Die Säugetiere Westfalens. Abh. Westf. Mus. Naturk. 4 (46), Vierhaus, H. (1997): Zur Entwicklung der Fledermausbestände Westfalens eine Übersicht. In: Berger, M., R. Feldmann & H. Vierhaus (Hrsg.): Studien zur Faunistik und Ökologie der Säugetiere Westfalens und benachbarter Gebiete. Abh. Westf. Mus. Naturkd. 59 (3), Vierhaus, H. & R. Schröpfer (1984): Kleinabendsegler - Nyctalus leisleri (Kuhl, 1817). In: Schröpfer, Feldmann & Vierhaus (Hrsg.): Die Säugetiere Westfalens. Abh. Westf. Mus. Naturk. 4 (46), Weid, R. & O. von Helversen (1987): Ortungsrufe europäischer Fledermäuse beim Jagdflug im Freiland. Myotis 25, Weishaar, M. (1992): Landschaftsbewertung anhand von Fledermausvorkommen. Dendrocopos 19, Anschrift des Verfassers: Dipl.-Biol. Dr. Carsten Trappmann Volkertweg Münster

92 Ringelnatter 91 Untersuchungen der Ringelnatterpopulation in den Rieselfeldern von Svana Rogalla Einleitung Die Ringelnatter (Natrix natrix), welche nach der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen als stark gefährdet eingestuft wird, kommt zwar noch in großen Teilen Deutschlands vor, unterliegt aber auf lokaler und regionaler Ebene vielen Bestandseinbußen (Schlüpmann et al. 2011). Das Vorkommen dieser Schlangenart hat sich in den Rieselfeldern erst sehr spät etabliert, wann genau ist jedoch unbekannt. In den Jahren 1994 und 1995 wurden erste Sichtungen vermerkt (Klinkenberg et al. 1995), doch auf das Vorhandensein einer Population wurde erst im Jahr 2007 aufgrund von vielen Totfunden geschlossen (Schütz 2009). Eine Besiedlung erfolgte vermutlich aus der Davert im Süden Münsters der Bahnlinie folgend sowie von Nordosten entlang der Ems über den Beckschemsbach (T. Mutz mündl. Mitt. 2013). Im Rahmen einer Bachelorarbeit wurden im Jahr 2013 an insgesamt 49 Kartiertagen Ringelnattern mithilfe von künstlichen Verstecken (KV) erfasst. Ziel der Untersuchungen war es sich näher mit der Population auseinanderzusetzen, um spezifischere Aussagen zu populationsökologischen Aspekten dieser im Schutzgebiet bisher kaum untersuchten Art treffen zu können. Denn erst auf einer ausreichenden Datengrundlage lassen sich Konzepte zum Erhalt und Schutz von Ringelnattern im Gebiet entwickeln. Methoden Das Auslegen von Künstlichen Verstecken (KV) ist eine weitverbreitete Methode zur Erfassung von Reptilien und wurde auch in dieser Studie angewandt. Verwendet werden Platten unterschiedlicher Größen und Materialien, die jedoch auf demselben Prinzip basieren. Da diese Platten je nach Material zum Teil oder gänzlich schwarz gefärbt sind, erwärmen sie sich schneller als ihre Umgebung und können von den Tieren zur Thermoregulation genutzt werden. Es handelt sich besonders an feuchten und kühlen Tagen um eine hilfreiche Methode zum Nachweis von Reptilien im Freiland, da das vergleichsweise günstigere Mikroklima unter den Brettern die Erfassungen wetterunabhängiger macht. Die zusätzliche Versteckfunktion der KV spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle (Mutz & Glandt 2004).

93 92 Ringelnatter Insgesamt wurden 37 künstliche Verstecke zur Ringelnattererfassung ausgelegt. Der Zeitraum der Kartierung war vom bis zum Im Durchschnitt wurde zweimal wöchentlich kartiert. Die Kontrollgänge erfolgten zu unterschiedlichen Zeiten, die je nach Wetterbedingungen gewählt wurden. Bei hoher Sonneneinstrahlung begannen sie erst abends, bei hoher Bedeckung bereits vormittags. Konnte unter den KV eine Ringelnatter gefangen werden, wurden die Tiere direkt vor Ort untersucht. Dabei wurden die Körperlänge, das Geschlecht und die Unterart erfasst. Zudem wurden die individuell unterschiedlichen schwarz-weißen Musterungen der Bauchschilder fotografisch zur Identifizierung und Wiedererkennung dokumentiert sowie Einstufungen in die Altersklassen juvenil, subadult und adult auf Grundlage der Körperlänge vorgenommen. Das Beutespektrum der Schlangen konnte ermittelt werden, indem die Beute mit leichtem Druck hochmassiert wurde, bis die Ringelnatter ihre Nahrung auswürgte (Regurgitation). Mithilfe der monatlichen Fang- und Wiederfangdaten kann die Populationsgröße mit dem Jolly-Seber Modell nach Mühlenberg (1993) geschätzt werden. Diese Methode dient der Berechnung der Größe einer offenen Population, in der es zu Zu- und Abwanderungen sowie zu Verlusten durch Todesfälle kommen kann, auf der Grundlage eines einzelnen Datensatzes (Pledger et al. 2003). Ergebnisse Insgesamt gab es 163 Ringelnatternachweise in deren Zuge 136 Tiere gefangen und identifiziert werden konnten. Bei einer Anzahl von 34 Wiederfängen handelt es sich somit um 102 Individuen. Die Anzahl subadulter Ringelnattern ist mit 50 % der erfassten Tiere am höchsten. Juvenile machen einen Anteil von 19 %, adulte Nattern einen Anteil von 31 % aus. Verbreitungsschwerpunkte im Gebiet und die Verteilung der Altersklassen Zwar konnten nicht unter jedem Künstlichen Versteck Ringelnattern nachgewiesen werden, doch insgesamt verteilt sich das Vorkommen über das gesamte Schutzgebiet. Ein besonderer Verbreitungsschwerpunkt befindet sich mit 42 von 102 der in 2013 erfassten Individuen im Nordosten der Rieselfelder östlich vom Hessenweg (Abb. 1). Aus der Karte wird ersichtlich, dass juvenile Tiere ausschließlich dort auftreten, wo die Waldstrukturen weniger als 10 bis maximal 120 m entfernt sind und bis auf eine Ausnahme nur dort erfasst wurden, wo auch adulte und / oder subadulte Tiere verbreitet sind. Im Westen des NSGs wurden sie überhaupt nicht nachgewiesen. Adulte und subadulte Ringelnattern

94 Ringelnatter 93 Abb. 1: Verteilung der Altersklassen in den jeweiligen Strukturen. Der Unterteilung der Strukturtypen liegt die Vegetationskartierung von 2013 (Rief 2013) in stark vereinfachter Form zugrunde.

95 94 Ringelnatter wurden sowohl in gleichen Habitaten als auch örtlich unabhängig voneinander kartiert. Insgesamt wiesen die Ringelnattern eine hohe Standorttreue auf. Wurde ein Individuum wiedergefangen, so geschah dies generell unter demselben KV, unter dem es zuvor erfasst wurde. Verteilung der Größenklassen Bei Betrachtung der Größenklassenverteilung, eingeteilt in 10 cm-stufen, wird ein sehr breites Spektrum ersichtlich, doch die Anzahl größerer Ringelnattern von über 70 cm und juveniler Nattern bis zu einer Gesamtlänge von 20 cm ist verhältnismäßig klein. Ansatzweise ist eine nach links verschobene Glockenkurve erkennbar (Abb. 2). Die durchschnittliche Größe der männlichen Ringelnattern ab 40 cm (n = 24) ist 56 cm, die der weiblichen Tiere (n = 40) beträgt 67 cm. Die größte männliche Schlange war 82 cm lang. Die größte weibliche Ringelnatter maß 99 cm. Anzahl der Ringelnattern < Gesamtlänge in cm Abb. 2: Verteilung der Größenklassen der Individuen (n = 102). Unterartzugehörigkeit im Untersuchungsgebiet In den Rieselfeldern wurde eine Mischpopulation der Nominatform Natrix natrix natrix und der Barrenringelnatter Natrix natrix helvetica festgestellt (siehe auch Abb. 6). Morphologisch lassen sich bei vielen Ringelnattern die Unterarttypen noch unterscheiden. Mit 54 identifizierten Tieren, die dem N. n. helvetica-typ angehören, dominiert insgesamt dieser Typus. Neben 37 Ringelnattern, die dem N. n. natrix-typ entsprechen, können 10 Tiere nicht eindeutig einem Typus zugeordnet werden und sind somit einer Hybridisationsform angehörig (Abb. 3).

96 Ringelnatter 95 Abb. 3: Verteilung der morphologisch eingeteilten Unterarttypen in den Rieselfeldern (n=102). Monatsverlauf Der erste Fund einer Ringelnatter unter einem KV erfolgte am , die letzten aktiven Tiere wurden am nachgewiesen. Abb. 4 stellt den Zusammenhang zwischen dem monatlichen Aktivitätsverlauf und der gemittelten Lufttemperatur dar. Der Verlauf beruht auf eigenen Sichtungen von Ringelnattern sowohl im Gelände als auch unter den Schlangenbrettern. Anzahl der Ringelnattern ,0 20,0 15,0 10,0 5,0 Temperatur in C Reihe2 Temp. Mittel 0 April Mai Juni Juli August September Oktober Zeit 0,0 Abb. 4: Monatlicher Aktivitätsverlauf anhand eigener Sichtungen und Ringelnattern unter KV (n = 176) als Säule dargestellt, im Zusammenhang zur mittleren Lufttemperatur (Linie). Allgemein lässt sich aus dem Verlauf schließen, dass die Aktivität der Ringelnattern mit zunehmender Lufttemperatur steigt und mit fallenden Temperaturen sinkt. Der monatliche Aktivitätsverlauf der Ringelnattern nimmt

97 96 Ringelnatter bei den jeweiligen Altersklassen unterschiedliche Formen an (Abb. 5). Während die Aktivitätskurve bei den adulten Tieren relativ flach verläuft und sie sowohl bereits im April als auch noch im Oktober anzutreffen waren, spiegelt sich besonders bei den subadulten Ringelnattern eine rapide Aktivitätszunahme von Mai bis August wider. Im April waren die subadulten Schlangen noch nicht aktiv und im September und Oktober geht die Aktivität stark zurück. Bei den juvenilen Ringelnattern ist die Aktivitätsrate von Mai bis September annähernd gleichbleibend. 35 Anzahl Ringelnattern juvenil subadult adult 0 April Mai Juni Juli August September Oktober Zeit Abb. 5: Monatlicher Aktivitätsverlauf nach Altersklassen anhand eigener Sichtungen und Ringelnattern unter KV (n = 176). Beutespektrum Vom bis zum konnte bei insgesamt 17 Ringelnattern anhand einer Verdickung der Gastralregion auf eine vor der Erfassung stattgefundene Nahrungsaufnahme geschlossen werden. Bei 11 Ringelnattern war es möglich die Beute durch Regurgitation zu identifizieren (Tab. 1). Trotz der geringen Stichprobenzahl wird deutlich, dass die Erdkröte (Bufo bufo) mit 10 von 12 regurgitierten Beutetieren einen Großteil der identifizierten Beute ausmacht. Zeitliche Tendenzen werden nicht erkennbar, ein Zusammenhang zwischen der Größe des Beutetiers und der Länge der Ringelnatter schon. Das heißt, je größer die Ringelnatter, desto größer ist auch ihre Beute. Ein weiteres interessantes Ergebnis ist der regelmäßige Nachweis von eingegrabenen Erdkröten unter den KV. Insgesamt wurden unter 18 verschiedenen KV ein oder mehrere Male Erdkröten entdeckt. Unter sechs dieser KV wurden im Verlauf der Untersuchungen auch Ringelnattern nachgewiesen. Bei zwei Ringelnattern, die unter einem KV erfasst wurden, unter dem zuvor Erdkröten gesichtet wurden, konnte durch Regurgitation nachgewiesen werden, dass sie eine Erdkröte als Nahrung zu sich genommen hatten.

98 Ringelnatter 97 Tab. 1: Beutespektrum der Ringelnattern (GL = Gesamtlänge, juv. = juvenil, subad. = subadult, ad. = adult). Ringelnatter Beutetier Name / GL (cm) Alter Datum Art Alter Bemerk. Bert 39 subad Erdkröte subad. Kermit 82 ad Erdkröte ad. Kim 57 ad Erdkröte subad. Maia 66 subad Erdkröten ad., juv. *1 Nuka 74 ad Erdkröte ad. Peggy 80 ad Erdkröte ad. *2 Taris 53 ad Wühlmaus juv. Tavis 61 ad Erdkröte ad. Telse 55,5 subad Erdkröte subad. Thilde 84 ad Erdkröte ad. Uziah 43,5 subad Grasfrosch subad. *1: ad. stark verdaut, juv. unverdaut; *2: Verdauung weit fortgeschritten Ein weiteres interessantes Ergebnis ist der regelmäßige Nachweis von eingegrabenen Erdkröten unter den KV. Insgesamt wurden unter 18 verschiedenen KV ein oder mehrere Male Erdkröten entdeckt. Unter sechs dieser KV wurden im Verlauf der Untersuchungen auch Ringelnattern nachgewiesen. Bei zwei Ringelnattern, die unter einem KV erfasst wurden, unter dem zuvor Erdkröten gesichtet wurden, konnte durch Regurgitation nachgewiesen werden, dass sie eine Erdkröte als Nahrung zu sich genommen hatten. Totfunde Die Tabelle 2 stellt die Anzahl der Totfunde von bis dar. Tab. 2: Anzahl überfahrener Ringelnattern 2013 nach Altersklassen (n = 14). Monat juvenil subadult adult April 4 Mai 1 1 Juni Juli 2 1 August September 3 Oktober 1 1

99 98 Ringelnatter Insgesamt wurden über die gesamte Aktivitätsperiode 13 überfahrene Ringelnattern unterschiedlicher Altersklassen nachgewiesen, eine angefahrene Schlange verstarb und wird deshalb mit in der Tabelle aufgeführt. Populationsuntersuchungen Die Populationsgröße nach der Berechnung mit der Jolly-Seber Methode liegt zwischen 157 und 323 Ringelnattern (Tab. 3). Der Anfangswert für den Mai sowie der Endwert für den September können aufgrund des Aktivitätsverlaufes ausgeschlossen werden. Für den August kann keine Populationsgröße berechnet werden, weil es im September und Oktober zu keinen Wiederfängen von Tieren aus August kam und somit durch Null dividiert werden müsste. Tab. 3: Populationsgröße nach Jolly-Seber. P i = M i * n i / r i i: Zeitpunkt; n i : Anzahl Funde zum Zeitpunkt i; r i : Anzahl Wiederfänge zum Zeitpunkt i; M i : Anzahl markierter Tiere im Bestand vor dem Zeitpunkt i = a i * Z i / R i + r i ; a i : Anzahl Fänge zum Zeitpunkt i (Neufänge + Wiederfänge); Z i : Summe aller Wiederfänge nach dem Zeitpunkt i, die vor dem Zeitpunkt i erstmalig gefangen wurden; R i : Summe aller Fänge, die zum Zeitpunkt i neugefangen und nach i wiedergefangen wurden. Monat i n i a i r 1 r 2 r 3 r 4 r 5 r 6 Z i M i P i April Mai ,0 26 Juni ,6 157 Juli ,0 323 Aug Sept ,0 20 Okt R i = Diskussion Die Rieselfelder als ein noch recht junger Lebensraum für Ringelnattern bieten diesen mit ihrer hohen Vielfalt an Strukturen ideale Lebensbedingungen, wodurch sich die Schlangen im gesamten Schutzgebiet verbreitet haben, wenngleich die Fangzahlen je nach Örtlichkeit variieren. Dass sich ein Verbreitungsschwerpunkt im Nordosten der Rieselfelder feststellen ließ, liegt neben der relativen Gewässernähe mit Amphibienvorkommen vermutlich an den günstigen Vegetationsstrukturen, wie die Kombination aus Grasland, Röhricht- und Gehölzstrukturen. Zudem ist es

100 Ringelnatter 99 sehr wahrscheinlich, dass der Einwanderungsschwerpunkt der vom Beckschemsbach kommenden Ringelnattern im Nordosten des Gebiets liegt. Bei Betrachtung der Altersklassenverteilung fällt die mit 50 % hohe Anzahl subadulter Tiere auf. Viele Subadulti weisen auf eine gesunde, vitale und gut reproduzierende Population hin. Dass verhältnismäßig wenig juvenile Tiere erfasst wurden, liegt vermutlich an der vergleichsweise höheren Mortalitätsrate dieser Altersklasse bedingt durch eine größere Anzahl von Prädatoren (Schulze Esking 2010). Hinzu kommt die aus diesem Grund extrem versteckte und zurückgezogene Lebensweise der Juvenilen, wodurch die Erfassung ebenfalls erschwert wird. Die Fangzahlen der Adulti waren insgesamt klein. Dies ist möglicherweise auf eine geringere Fangwahrscheinlichkeit zurückzuführen. Die adulten heliotaktischen Ringelnattern nutzen die KV insgesamt seltener, da sie sich bevorzugt durch direkte Sonneneinstrahlung aufwärmen und somit schwieriger erfasst werden (Hachtel et al. 2009). Zu der Verteilung im Gebiet lässt sich sagen, dass juvenile Tiere ausschließlich in der Nähe von besonnten Waldstrukturen vorkommen, die zwischen ca. 10 und 120 m entfernt sind. Somit ist zu vermuten, dass vor allem die nahen südexponierten Waldränder Eiablageplätze beherbergen, da sich die Jungtiere gewöhnlich nicht weit weg von ihrem Schlupfort bewegen. Eine Abhängigkeit der Präsenz juveniler Ringelnattern vom Abstand zum nächsten Stillgewässer, wie sie von Blosat et al. (2011) beschrieben werden, wurde hier nicht festgestellt. Es ist allerdings möglich, dass eine direkte Gewässernähe aufgrund der feuchten Lebensbedingungen in den Rieselfeldern nicht zwingend benötigt wird, da das Vorkommen von Jungamphibien auch auf den Flutrasen, in feuchten Brachen oder im Grasland gegeben ist. Eine räumliche Trennung zwischen den Juvenil- und Adulthabitaten zeichnet sich nicht ab. Dort, wo Jungtiere nachgewiesen wurden, wurden bis auf eine Ausnahme auch adulte und / oder subadulte Ringelnattern erfasst. Die juvenilen Tiere halten sich vermutlich in der Umgebung der Eiablageplätze auf, da sie noch keine weiten Wanderungen unternommen haben und für sie überall genügend Nahrung vorhanden ist. Dementsprechend scheinen die Eiablageplätze innerhalb der Jagdreviere der Adulti zu liegen, weshalb es zu keiner räumlichen Trennung der Habitate kommt (Janssen & Völkl 2008). Im Westen des NSG wurden keine juvenilen Ringelnattern nachgewiesen. Dies ist entweder auf einen Mangel an Eiablageplätzen zurückzuführen oder darauf, dass potentielle Plätze, welche die Waldstrukturen entlang des Wöstebachs bieten, von den Schlangen noch nicht entdeckt wurden. Das Nahrungsangebot ist im Westen des Schutzgebiets aufgrund der vielen Wasserflächen ähnlich groß wie im gesamten Untersuchungsgebiet und dürfte das Vorkommen von juvenilen Schlangen nicht restringieren.

101 100 Ringelnatter Die hohe Standorttreue der Ringelnattern zeugt von einem sehr strukturreichen Gebiet, in dem bereits auf kleiner Fläche alle für die Ringelnatter wichtigen Funktionen erfüllt werden. Nah beieinander liegende Habitatelemente, die eine hohe Beutedichte zur Jagd aufweisen, Sonn- sowie Eiablageplätze bieten und auch Winterquartiere beherbergen, führen auch in den Rieselfeldern zu einer hohen Standorttreue (Blosat et al. 2011). Die Betrachtung der Größenklassenverteilung zeigt, dass die durchschnittlichen Körperlängen der Männchen mit 56 cm und der Weibchen mit 67 cm verhältnismäßig klein sind. Daten aus dem Berliner Raum von Wisniewski (1985) ergaben eine durchschnittliche Länge von 68 cm bei den Männchen und 85 cm bei den Weibchen (nges = 405). Im Donautal zwischen Passau und Linz maßen Waitzmann & Sandmaier (1990) eine mittlere Größe von 75,6 cm bei den männlichen (n = 10) und 103,4 cm bei den weiblichen Tieren mit einer Stichprobengröße von 36 Ringelnattern. Diese vergleichsweise geringen durchschnittlichen Körperlängen der Ringelnattern in den Rieselfeldern können einerseits mit der hohen Anzahl subadulter Nattern erklärt werden. Obwohl erst Schlangen ab einer Gesamtgröße von 40 cm in die Durchschnittslängenberechnung mit eingehen, ist die Hälfte der Tiere subadult, was sich im Ergebnis widerspiegelt. Nichtsdestotrotz sind auch die Längen der größten Ringelnattern im Verhältnis zu den oben erwähnten Literaturdaten relativ klein. Während das größte Männchen in den Rieselfeldern eine Länge von 82 cm erreicht hat, ist das von Waitzmann & Sandmaier (1990) größte erfasste Männchen 90 cm groß. Bei den weiblichen Tieren ist die Differenz noch größer. Das größte vermessene Weibchen in den Rieselfeldern maß 99 cm, im Donautal sogar 136 cm. Insgesamt scheint es sich um eine Population mit vergleichsweise kleinen Tieren zu handeln. Einen weiteren Einfluss darauf könnte andererseits auch die hohe Anzahl Prädatoren und die Straßen als zusätzliche Gefahrenquelle haben. Durch die vielen Gefahren bedingt erreichen vermutlich nur wenige Tiere ein hohes Alter mit entsprechend großen Körperlängen. Bei der Bestimmung der Unterartzugehörigkeit konnte in den Rieselfeldern nach morphologischen Kriterien eindeutig eine Mischpopulation von N. n. natrix und N. n. helvetica festgestellt werden. Die Mehrheit der Tiere entsprach dabei optisch dem N. n. helvetica-typ, während der N. n. natrix- Typ seltener war. Noch seltener sind interessanterweise die Mischtypen, die optisch keiner der beiden Formen zugeordnet werden können. Dieses Ergebnis stimmt gut mit den Ringelnatterfunden aus der Davert im Süden von Münster überein, obwohl hier die N. n. natrix-typen überwiegen (vgl. Schulze Esking 2010). Nach ersten Ergebnissen einer genetischen Untersuchung haben die Tiere in der Davert allerdings alle eine mitochondriale DNA, die interessanterweise der der Unterart N. n. helvetica entspricht (Kindler mündl. Mitt. 2013). Der monatliche Aktivitätsverlauf nimmt die Form einer linksschiefen Verteilung an und ist stark von der Lufttemperatur abhängig. Die Aktivitätsphase

102 Ringelnatter 101 dauerte von Mai bis September. Ein langes, kaltes Frühjahr sowie günstige Temperaturen und viel Regen im Juli und August führten dazu, dass die Schlangen in diesen Monaten besonders aktiv waren. Dies erklärt auch die rapide Aktivitätszunahme der subadulten Tiere von Mai bis August. Bei den juvenilen Ringelnattern wäre ein Anstieg ab August zu erwarten gewesen, da die meisten Jungtiere von da an schlüpfen (Blosat et al. 2011). Dass keine Zunahme zu erkennen ist, liegt daran, dass die Jungen noch gar nicht weit wandern können und die KV offensichtlich nicht in unmittelbarer Nähe eines Eiablageplatzes gelegen haben. Weitere Ursachen könnten eine hohe Mortalitätsrate und die versteckte Lebensweise der Jungtiere sein. Ein Vorhandensein von juvenilen Nattern über den gesamten Untersuchungszeitraum hinweg weist darauf hin, dass es sich zu Beginn der Aktivitätsperiode um Tiere aus 2012 oder aus einem Wintergelege geschlüpften Ringelnattern handelt. Die Zunahme der Sichtungen und Fänge mit steigender Lufttemperatur ist bei den adulten Tieren ebenfalls nur sehr gering. Aus den Meldungen aller Ringelnattern in NRW mit Angabe des Funddatums ergibt sich bei den Adulti ein Schwerpunkt im Juni sowie Ende Juli und August (Blosat et al. 2011). Ein solcher Schwerpunkt wird anhand der Daten aus den Rieselfeldern für 2013 nicht ersichtlich. Der gleichbleibende Verlauf ist auf den Witterungsverlauf zurückzuführen, wodurch nur von Mai bis August vermehrt adulte Ringelnattern unter den KV nachgewiesen wurden. Ein Aktivitätsmaximum im August gab es mit 95 von insgesamt 234 Fängen auch in der Davert (M. Mutz schriftl. Mitt. 2013). In den Rieselfeldern handelte es sich um 52 von 176 Fängen und Sichtungen. Die Untersuchung des Beutespektrums brachte überraschende Erkenntnisse mit sich. Die vorherrschenden aquatischen Bedingungen in den Rieselfeldern führten zur Entwicklung sehr großer Wasserfroschpopulationen (Mutz 2013), während die Erdkröte wesentlich seltener in den Rieselfeldern vorkommt (Mutz 2012). Dennoch wurden hauptsächlich Erdkröten verspeist. In der Literatur wird der Anteil an Bufoniden im Nahrungsspektrum unterschiedlich angegeben (Kabisch 1978). Doch zumindest regional scheint auch in anderen Untersuchungsgebieten einiges darauf hinzuweisen, dass Erdkröten die Hauptbeute ausmachen (Blosat et al. 2011). In der Davert südlich von Münster wurden ausschließlich Erdkröten als Beutespektrum nachgewiesen (Schulze Esking 2010). Die Erdkröte als Hauptbeute führte dort zu einer überwiegend terrestrischen Lebensweise der Ringelnatter. Dass ein Teil der adulten Ringelnattern den Erdkröten folgt, wenn sie nach dem Ablaichen die Gewässer verlassen und in den terrestrischen Sommerlebensraum abwandern, schreibt auch Eckstein (1993). Erdkröten sind auch den Sommer über in den Rieselfeldern zu finden. Sie befinden sich sowohl in den bewaldeten Gebieten, in deren Nähe viele Ringelnattern nachgewiesen wurden, als auch eingegraben unter den KV. Dementsprechend sind die Erdkröten über die gesamte Aktivitätsperiode hinweg verfügbar und die Nattern müssen zur Jagd nicht weit wandern. Unter den künstlich ausgelegten Verstecken können die Ringelnattern

103 102 Ringelnatter sogar regelmäßig Erdkröten als Beute finden, weshalb sich die These aufstellen lässt, dass die KV neben ihrer Funktion als Thermoregulationsund Versteckmöglichkeit auch als Nahrungsquelle fungieren und somit die Futtersuche erleichtern können. Ob dadurch eine Verfälschung der Untersuchungsergebnisse bezüglich des Beutespektrums entsteht, ist unklar. Die Adaption der Ringelnattern an das Gift der Erdkröten führt zu einem Überlebensvorteil. Während die Erdkröten selten die Flucht ergreifen, da sie sich auf ihre Giftigkeit als Schutz verlassen, ist der Fang von Fröschen aufgrund ihrer Schnelligkeit weitaus schwieriger und energetisch ineffektiver (Schulze Esking 2010). Weiterhin kann die Ringelnatter dem hohen Prädationsdruck der Avifauna im Gebiet besser entgehen, indem sie sich auf die versteckt lebende Erdkröte spezialisiert, statt Frösche in offenen Wasserflächen zu fangen, wobei sie für ihre Prädatoren gut sichtbar wäre (T. Mutz mündl. Mitt. 2014). Die untersuchten Alters- und davon abhängigen Größenstadien der Beutetiere deuten auf eine selektive Jagd der Ringelnatter nach Größe der Beutetiere. Das Körpermaß der Beute und das der Nattern scheint somit zu korrelieren (vgl. Blosat et al. 2011). Gefahren für Ringelnattern in den Rieselfeldern gehen neben der hohen Anzahl an Prädatoren besonders von den das Gebiet zerschneidenden Straßen Coermühle und Hessenweg aus, wie die vielen Totfunde über die gesamte Aktivitätsperiode hinweg zeigen. Es handelt sich somit um eine zusätzliche, anthropogen bedingte Gefahrenquelle für die Ringelnattern. Aufgrund der hohen Anzahl aasfressender Vögel in den Rieselfeldern ist davon auszugehen, dass viele Verkehrsopfer noch vor ihrem Fund gefressen werden und die Anzahl überfahrener Tiere durchaus größer ist. Es ist ebenfalls anzunehmen, dass besonders die juvenilen Tiere leicht übersehen werden. Da die Nattern zum Jagen und auf dem Weg zu Sonnoder Eiablageplätzen viele unterschiedliche Strukturen aufsuchen, haben sie trotz der nachgewiesenen Standorttreue einen vergleichsweise großen Raumbedarf und sind gezwungen die Straßen zu überqueren. Ein weiterer Faktor ist die Nutzung der Asphaltwärme zur Thermoregulation. Ringelnattern, die sich auf dem Asphalt befinden, um sich aufzuwärmen, fallen häufig dem Verkehr zum Opfer (Blosat et al. 2011). Dem negativen Einfluss der Straßen Coermühle und Hessenweg auf die Ringelnatterpopulation ließe sich am besten mit einer Sperrung, zumindest aber mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h entgegenwirken. Die Schätzung der Populationsgröße ist eine sehr komplexe Angelegenheit, da sie vielen Einflüssen unterliegt, welche nicht alle in einem Modell berücksichtigt werden können. Mithilfe der Jolly-Seber-Methode kann im vorliegenden Fall zumindest eine ungefähre Größenordnung der Ringelnatterpopulation berechnet werden, wenngleich dieses Modell nicht optimal auf die hier erfassten Daten zugeschnitten ist. Das Ergebnis betreffend kommen nur die Werte für die Monate Juni mit einer Populationsgröße

104 Ringelnatter 103 von 157 Individuen und Juli mit 323 Ringelnattern in Frage. Diese Daten ergeben sich aus den hohen Fangzahlen der Folgemonate Juli und August. Bei Betrachtung der Aktivitätsperiode ist der Wert für den Juli realistischer, da die höchste Aktivität im August erfolgte und es somit zu vielen Neufängen in diesem Monat kam. Dennoch ist es sehr wahrscheinlich, dass die Population in den Rieselfeldern deutlich größer ist. Jedoch konnte für den Monat August, für den eine größere Populationsangabe zu erwarten gewesen wäre, kein Wert für die Größe der Population ermittelt werden, weil es im September und Oktober keine Wiederfänge von Tieren aus dem August gab. In der Davert beträgt die Populationsgröße bei 114 erfassten Ringelnattern im Untersuchungsjahr und 122 kartierten Tieren aus dem Vorjahr zwischen 492 und 716 Individuen (Schulze Esking 2010). Diese gut vergleichbaren Zahlenwerte - in den Rieselfeldern wurden 102 Individuen im Untersuchungsjahr erfasst - lassen darauf schließen, dass die Populationsgröße auch in den Rieselfeldern weitaus größer ist als es die Berechnung nach der Jolly-Seber-Methode angibt. Schließlich bieten die vielfältigen Mosaikstrukturen sowie ein reiches Nahrungsspektrum im gesamten Gebiet den Ringelnattern optimale Lebensbedingungen. Sollte die Untersuchung der Ringelnatterpopulation weiter fortgeführt werden, wäre eine Schätzung der Populationsgröße mit Vergleichsdaten aus mehreren Untersuchungsjahren sinnvoll. Diese würden auch Schätzungen mithilfe anderer zur Größenbestimmung von Reptilienpopulationen häufig genutzten Methoden wie die Berechnung anhand der Schnabel-Methode oder des Lincoln-Petersen-Index erlauben. Vergleiche der Ergebnisse unterschiedlicher Modelle könnten dabei zu einer guten Annäherung an die reale Populationsgröße führen. Fazit Die erste populationsökologische Untersuchung der Ringelnatter (Natrix natrix) in den Rieselfeldern Münsters lässt bereits einige Rückschlüsse auf den Zustand der Population zu. Insgesamt scheint es sich um eine große und gesunde Mischpopulation der Nominatform N. n. natrix und der Barrenringelnatter N. n. helvetica zu handeln. Konkrete populationsspezifische Aussagen zur Geschlechter-, Altersklassen- und Größenklassenverteilung sind mit Vorsicht zu betrachten, da diese auf der Basis von Daten getroffen wurden, die sich auf nur einen Aktivitätszyklus beziehen. Weitere, am besten mehrjährige Untersuchungen, die sich mit diesen Aspekten auseinandersetzen, sind wünschenswert. Zu den angewandten Methoden ist zu sagen, dass sie sich generell gut bewährt haben. Die Erfassung der Ringelnattern mithilfe der KV war sehr effizient, könnte mit einer höheren Anzahl strategisch ausgelegter Bretter allerdings noch gesteigert werden.

105 104 Ringelnatter Fragen, die noch offen geblieben sind oder auf Basis dieser Arbeit neu aufgeworfen wurden, betreffen eine genaue Lokalisation der Eiablageplätze und aufgrund der kleinen Stichprobengröße weitere Aussagen bezüglich des Beutespektrums. Zudem wären telemetrische Daten über die Raumnutzung der Ringelnattern im Gebiet interessant, um eine Einschätzung über die Größe der Aktionsräume, der sogenannten home ranges, zu erhalten. Weiterhin unbekannt sind die Überwinterungsorte der Ringelnattern, welche sich vermutlich in den nahen Waldstrukturen befinden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es zur Ringelnatterpopulation in den Rieselfeldern immer noch zahlreiche offene Fragen gibt, welche nur mithilfe langjähriger Untersuchungen annähernd gelöst werden können. Abb. 6: Die morphologische Unterartzugehörigkeit lässt sich anhand der Zeichnung und Färbung der Ringelnattern gut bestimmen. Die meist hellere Barrenringelnatter (rechts) unterscheidet sich von der Nominatform (links) durch ihre aus großen Barren bestehende Flankenzeichnung. Foto: Verfasserin Literatur Blosat, B., H.P. Eckstein & M. Hachtel (2011): 4.5 Ringelnatter Natrix natrix: In: Arbeitskreis Amphibien Reptilien in Nordrhein- Westfalen (Hrsg.): Handbuch der Amphibien und Reptilien Nordrhein- Westfalens. Band 2. Supplement der Zeitschrift für Feldherpetologie 16/2, Laurenti-Verlag, Bielefeld, 399 S. Bronder, J., A. Döpper, C. Rief & L. Schäfer (in Vorbereitung): Vegetationskarte in Rief, C. (2014), Jahresbericht der Biologischen Station Rieselfelder Münster 2013, Band 16. Eckstein, H.-P. (1993): Lebensraumveränderungen und Schutz der Ringelnatter (Natrix natrix Linnaeus 1758) im Bergischen Land, NRW. Mertensiella 3:

106 Ringelnatter 105 Hachtel, M., P. Schmidt, U. Brocksieper & C. Roder (2009): Erfassung von Reptilien eine Übersicht über den Einsatz künstlicher Verstecke (KV) und die Kombination mit anderen Methoden. Supplement der Zeitschrift für Feldherpetologie 15: Janssen, I. & W. Völkl (2008): Gibt es räumlich und zeitlich getrennte Teilhabitate bei der Ringelnatter (Natrix natrix Linnaeus 1758). Mertensiella 3: Kabisch, K. (1978): Die Ringelnatter. Band 483, Die Neue Brehm-Bücherei, Wittenberg Lutherstadt, 88 S. Klinkenberg, T., N. Klemann, M. Kubat & N. Menke (1995): Vorkommen und Verbreitung der Amphibien und Reptilien in den Rieselfeldern Münster. Jahresbericht der Biologischen Station Rieselfelder Münster 1995: Mühlenberg, M. (1993): Freilandökologie (3. Auflage). Quelle & Meyer Verlag, Heidelberg, 512 S. Mutz, T. (2012): Zur Situation der Amphibien in den Rieselfeldern Münster früher und heute. Jahresbericht der Biologischen Station Rieselfelder Münster 2011, Band 14: Mutz, T. (2013): Eine Analyse der Wasserfroschbestände (Pelophylax sp.) im südlichen Teil der Rieselfelder Münster (Erweiterungsgebiet). Jahresbericht der Biologischen Station Rieselfelder Münster 2012, Band 15: Mutz, T. & D. Glandt (2004): Künstliche Versteckplätze als Hilfsmittel der Freilandforschung an Reptilien unter besonderer Berücksichtigung von Kreuzotter (Vipera berus) und Schlingnatter (Coronella austriaca). Mertensiella 3: Pledger, S., K.H. Pollock & J.L. Norris (2003): Open Capture-Recapture Models with Heterogeneity: I. Cormack-Jolly-Seber Model. Biometrics 59: Rief, C. (2014): Vegetationskartierung Jahresbericht der Biologischen Station Rieselfelder Münster 2013, Band 16. Schlüpmann, M., T. Mutz, A. Kronshage, A. Geiger & M. Hachtel unter Mitarbeit des Arbeitskreises Amphibien und Reptilien in NRW (2011): Rote Liste und Artenverzeichnis der Kriechtiere und Lurche Reptilia et Amphibia in Nordrhein-Westfalen. 4. Fassung, Stand September 2011: In: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein- Westfalen (LANUV) (Hrsg.): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, 4. Fassung, Band 2 - Tiere. LANUV-Fachbericht 36, Recklinghausen, 680 S.

107 106 Ringelnatter Schulze Esking, J. (2010): Öko-ethologische Untersuchung einer Ringelnatterpopulation unter Berücksichtigung erster telemetrischer Daten zur Raumnutzung. Unveröffentlichte Diplomarbeit am Institut für Landschaftsökologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, 110 S. Schütz, H.-U. (2010): Ringelnattern in den Rieselfeldern. Jahresbericht der Biologischen Station Rieselfelder Münster 2009, Band 12: Waitzmann, M. & P. Sandmaier (1990): Zur Verbreitung, Morphologie und Habitatwahl der Reptilien im Donautal zwischen Passau und Linz (Niederbayern, Österreich). Herpetozoa 3 (1/2): Wisniewski, N. (1958): Die Ringelnatter (Natrix natrix natrix) in der Umgebung Berlins. Aquarien Terrarien 5 (6): Abb. 7: Schon im zweiten Jahr nach der Neuanlage fanden sich die ersten Ringelnattern im Teich der Außenausstellung am Rieselfeldhof. Foto: Hans- Uwe Schütz

108 Nachtfalter 107 Nachtfalter im NSG Rieselfelder Münster von Jochen Kostewitz und Frank Rosenbauer An vier Terminen ( , , , ) wurden Lichtfang-Sichtungen am Hessenweg im NSG Rieselfelder Münster durchgeführt. 124 Nachtfalter-Arten (Tab. 1) konnten insgesamt gesichtet werden. Davon sind zwei Arten der Roten Liste Kategorie RL 1 (vom Aussterben bedroht) zuzuordnen, drei Arten der Kategorie RL 2 (stark gefährdet) und 15 Arten gelten als gefährdet (RL 3). Weitere 15 Arten stehen auf der Vorwarnliste (V) und 87 Arten werden als ungefährdet geführt. Für die beiden vom Aussterben bedrohten Arten Macrochilo cribrumalis (Sumpfgras-Spannereule) (Abb. 1) und Simyra albovenosa (Ried-Weißstriemeneule) gilt, dass sie ein Mosaik aus feuchtem bis nassem Grünland mit Schilf und Weidengebüschen lieben so wie es die Rieselfelder bieten. Die Lichtfang-Sichtungen sollen 2014 und 2015 fortgeführt werden. Abb. 1: Recht unscheinbar, aber extrem gefährdet: die Sumpfgras-Spannereule. Foto: Verfasser

109 108 Nachtfalter Tab. 1: Nachtfalter-Nachweise in den Rieselfeldern Münster 2013 mit Einstufung in die Rote Liste NRW 2010 (=RL). Code Name Autor Familie RL 3907 Apoda limacodes (Hufnagel, 1766) Limacodidae * 6743 Malacosoma neustria (Linnaeus, 1758) Lasiocampidae Euthrix potatoria (Linnaeus, 1758) Lasiocampidae * 6822 Smerinthus ocellata (Linnaeus, 1758) Sphingidae V 6824 Laothoe populi (Linnaeus, 1758) Sphingidae * 6862 Deilephila elpenor (Linnaeus, 1758) Sphingidae * 6863 Deilephila porcellus (Linnaeus, 1758) Sphingidae V 6998 Pieris rapae (Linnaeus, 1758) Pieridae * 7015 Colias croceus (Fourcroy, 1785) Pieridae # 7024 Gonepteryx rhamni (Linnaeus, 1758) Pieridae * 7163 Polyommatus icarus (Rottemburg, 1775) Lycaenidae * 7243 Vanessa atalanta (Linnaeus, 1758) Nymphalidae * 7245 Vanessa cardui (Linnaeus, 1758) Nymphalidae * 7248 Inachis io (Linnaeus, 1758) Nymphalidae * 7334 Coenonympha pamphilus (Linnaeus, 1758) Nymphalidae V 7350 Maniola jurtina (Linnaeus, 1758) Nymphalidae * 7481 Thyatira batis (Linnaeus, 1758) Drepanidae * 7483 Habrosyne pyritoides (Hufnagel, 1766) Drepanidae * 7492 Cymatophorina diluta (Denis & Schiffermüller, Drepanidae * 1775) 7503 Watsonalla binaria (Hufnagel, 1767) Drepanidae * 7508 Drepana falcataria (Linnaeus, 1758) Drepanidae * 7527 Lomaspilis marginata (Linnaeus, 1758) Geometridae * 7613 Opisthograptis luteolata (Linnaeus, 1758) Geometridae * 7615 Epione repandaria (Hufnagel, 1767) Geometridae * 7630 Apeira syringaria (Linnaeus, 1758) Geometridae Ennomos erosaria (Denis & Schiffermüller, Geometridae ) 7643 Selenia tetralunaria (Hufnagel, 1767) Geometridae * 7654 Crocallis elinguaria (Linnaeus, 1758) Geometridae * 7659 Ourapteryx sambucaria (Linnaeus, 1758) Geometridae * 7686 Biston betularia (Linnaeus, 1758) Geometridae *

110 Nachtfalter 109 Code Name Autor Familie RL 7754 Peribatodes rhomboidaria (Denis & Schiffermüller, 1775) 7762 Peribatodes secundaria (Denis & Schiffermüller, 1775) Geometridae * Geometridae * 7777 Alcis repandata (Linnaeus, 1758) Geometridae * 7784 Hypomecis punctinalis (Scopoli, 1763) Geometridae * 7826 Cabera exanthemata (Scopoli, 1763) Geometridae * 7836 Campaea margaritata (Linnaeus, 1767) Geometridae * 7980 Hemithea aestivaria (Hübner, 1789) Geometridae * 8000 Hemistola chrysoprasaria (Esper, 1795) Geometridae Scopula immutata (Linnaeus, 1758) Geometridae V 8132 Idaea biselata (Hufnagel, 1767) Geometridae * 8137 Idaea fuscovenosa (Goeze, 1781) Geometridae * 8161 Idaea dimidiata (Hufnagel, 1767) Geometridae * 8184 Idaea aversata (Linnaeus, 1758) Geometridae * 8249 Xanthorhoe designata (Hufnagel, 1767) Geometridae * 8253 Xanthorhoe ferrugata (Clerck, 1759) Geometridae * 8254 Xanthorhoe quadrifasciata (Clerck, 1759) Geometridae * 8319 Cosmorhoe ocellata (Linnaeus, 1758) Geometridae * 8335 Eulithis pyraliata (Denis & Schiffermüller, 1775) Geometridae * 8348 Chloroclysta truncata (Hufnagel, 1767) Geometridae * 8391 Hydriomena furcata (Thunberg, 1784) Geometridae * 8433 Philereme transversata (Hufnagel, 1767) Geometridae Perizoma alchemillata (Linnaeus, 1758) Geometridae * 8464 Perizoma flavofasciata (Thunberg, 1792) Geometridae * 8476 Eupithecia inturbata (Hübner, 1817) Geometridae V 8578 Eupithecia abbreviata Stephens, 1831 Geometridae * 8601 Chloroclystis v-ata (Haworth, 1809) Geometridae * 8675 Pterapherapteryx sexalata (Retzius, 1783) Geometridae V 8727 Pheosia tremula (Clerck, 1759) Notodontidae * 8732 Pterostoma palpina (Clerck, 1759) Notodontidae * 8747 Gluphisia crenata (Esper, 1785) Notodontidae *

111 110 Nachtfalter Code Name Autor Familie RL 8750 Phalera bucephala (Linnaeus, 1758) Notodontidae * 8778 Acronicta aceris (Linnaeus, 1758) Noctuidae * 8779 Acronicta leporina (Linnaeus, 1758) Noctuidae * 8793 Simyra albovenosa (Goeze, 1781) Noctuidae Macrochilo cribrumalis (Hübner, 1793) Noctuidae Herminia tarsicrinalis (Knoch, 1782) Noctuidae * 8866 Schrankia costaestrigalis (Stephens, 1834) Noctuidae Scoliopteryx libatrix (Linnaeus, 1758) Noctuidae * 8994 Hypena proboscidalis (Linnaeus, 1758) Noctuidae * 9051 Macdunnoughia confusa (Stephens, 1850) Noctuidae V 9056 Autographa gamma (Linnaeus, 1758) Noctuidae * 9093 Abrostola triplasia (Linnaeus, 1758) Noctuidae * 9114 Protodeltote pygarga (Hufnagel, 1767) Noctuidae * 9307 Amphipyra pyramidea (Linnaeus, 1758) Noctuidae * 9396 Elaphria venustula (Hübner, 1790) Noctuidae * 9417 Caradrina morpheus (Hufnagel, 1766) Noctuidae * 9449 Hoplodrina octogenaria (Goeze, 1781) Noctuidae * 9450 Hoplodrina blanda (Denis & Schiffermüller, 1775) Noctuidae * 9471 Chilodes maritima (Tauscher, 1806) Noctuidae Mormo maura (Linnaeus, 1758) Noctuidae Phlogophora meticulosa (Linnaeus, 1758) Noctuidae * 9528 Ipimorpha subtusa (Denis & Schiffermüller, 1775) Noctuidae * 9536 Parastichtis suspecta (Hübner, 1817) Noctuidae V 9537 Parastichtis ypsillon (Denis & Schiffermüller, 1775) 9549 Cosmia pyralina (Denis & Schiffermüller, 1775) Noctuidae V Noctuidae * 9559 Xanthia icteritia (Hufnagel, 1766) Noctuidae * 9566 Agrochola circellaris (Hufnagel, 1766) Noctuidae * 9748 Apamea monoglypha (Hufnagel, 1766) Noctuidae * 9752 Apamea lithoxylaea (Denis & Schiffermüller, 1775) Noctuidae V 9774 Apamea scolopacina (Esper, 1788) Noctuidae * 9775 Apamea ophiogramma (Esper, 1794) Noctuidae V

112 Nachtfalter 111 Code Name Autor Familie RL 9867 Archanara sparganii (Esper, 1790) Noctuidae Arenostola phragmitidis (Hübner, 1803) Noctuidae Coenobia rufa (Haworth, 1809) Noctuidae Lacanobia oleracea (Linnaeus, 1758) Noctuidae * 9984 Melanchra persicariae (Linnaeus, 1761) Noctuidae * Mythimna albipuncta (Denis & Schiffermüller, 1775) Mythimna pudorina (Denis & Schiffermüller, 1775) Noctuidae * Noctuidae V Mythimna straminea (Treitschke, 1825) Noctuidae Mythimna impura (Hübner, 1808) Noctuidae * Mythimna obsoleta (Hübner, 1803) Noctuidae Mythimna l-album (Linnaeus, 1767) Noctuidae V Axylia putris (Linnaeus, 1761) Noctuidae * Ochropleura plecta (Linnaeus, 1761) Noctuidae * Diarsia brunnea (Denis & Schiffermüller, 1775) Noctuidae * Diarsia rubi (Vieweg, 1790) Noctuidae * Noctua pronuba (Linnaeus, 1758) Noctuidae * Noctua fimbriata (Schreber, 1759) Noctuidae * Noctua interjecta (Hübner, 1803) Noctuidae V Xestia c-nigrum (Linnaeus, 1758) Noctuidae * Xestia triangulum (Hufnagel, 1766) Noctuidae * Xestia xanthographa (Denis & Schiffermüller, 1775) Noctuidae * Agrotis puta (Hübner, 1803) Noctuidae * Euproctis similis (Fuessly, 1775) Noctuidae * Bena bicolorana (Fuessly, 1775) Noctuidae Thumatha senex (Hübner, 1808) Noctuidae V Miltochrista miniata (Forster, 1771) Noctuidae Pelosia muscerda (Hufnagel, 1766) Noctuidae Atolmis rubricollis (Linnaeus, 1758) Noctuidae * Eilema griseola (Hübner, 1803) Noctuidae Phragmatobia fuliginosa (Linnaeus, 1758) Noctuidae * Spilosoma lutea (Hufnagel, 1766) Noctuidae * Diachrysia chrysitis/tutti ARTKOMPLEX Noctuidae

113 112 Monitoring Pflanzen Vegetationskartierung als Bestandteil des Biotopmanagements von Cordula Rief Wie jedes Jahr wurde 2013 im Europäischen Vogelschutzgebiet Rieselfelder Münster von Universitäts-Praktikanten eine Vegetationskartierung durchgeführt. Mit Hilfe von Bestimmungsliteratur, Kartenausschnitten und einem Kartierschlüssel wird die Verbreitung von Dominanzbeständen der Vegetation erfasst. Zudem werden bestimmte Pflanzen, wie besonders gefährdete Arten, invasive Arten und z.t. auch Neophyten gesondert kartiert. Die Geländeerhebungen werden mit dem Geoinformationssystem (ArcView) in Karten umgesetzt. Die jährliche Kartierung dient als Instrument der Erfolgskontrolle von Bearbeitungsmaßnahmen und ist damit eine Grundlage für das Biotopmanagement. So ist zum Beispiel das Schilfröhricht zwar ein wichtiges Element des Gebietes, ein Überhandnehmen muss dennoch verhindert werden, da auch andere Pflanzen sowie offene Schlamm- und Wasserflächen essentiell für die Artenvielfalt in den Rieselfeldern sind. Die Vegetationskartierung verschafft einen Überblick, wo und wie stark sich zum Beispiel das Schilf ausbreitet. Anschließend können je nach Kartierergebnis entsprechende Maßnahmen wie Mahd, eine andere Bewässerung oder ein Abschieben der oberen Bodenschichten ergriffen werden, um einer vollständigen Verlandung vorzubeugen. Invasive Neophyten, wie zum Beispiel das Indische Springkraut (Impatiens glandulifera) und die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis), aber auch heimische Pflanzen wie das Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) können Probleme in der Flächenunterhaltung bereiten. Das Jakobsgreiskraut enthält wie alle Greiskräuter Pyrrolizidin-Alkaloide (Neitzke & Berendonk 2011), die bei Aufnahme zu Leberschäden und letztlich zum Tod des Weideviehs führen können. Auf den Heckrinder-Weiden der Rieselfelder breitete sich das Jakobs-Greiskraut in den letzten Jahren vermehrt aus. Diese teils problematischen Arten sowie seltene Arten werden seit 2012 in der Kartierung mit eigenen Einheiten bezeichnet, damit ihre Ausbreitung oder auch ein Rückgang besser dokumentiert werden. Entsprechend können dann gegebenenfalls notwendige angepasste Pflegemaßnahmen geplant und durchgeführt werden. Nachfolgend wird die Vegetationskartierung, die von Mitte August bis Anfang Oktober 2013 von vier Praktikantinnen (Julia Bronder, Universität Marburg; Annika Döpper, Universität Freiburg; Cordula Rief, Universität Münster; Laura Schäfer, Universität Münster) durchgeführt wurde, ausgewertet. Zudem werden die ermittelten Daten mit denen vorheriger Jahre verglichen.

114 Monitoring Pflanzen 113 Material und Methoden Die Kartierung wurde mit Hilfe von Bestimmungsliteratur und einem Kartierschlüssel, in dem Dominanzbestände von Pflanzen und Pflanzengemeinschaften als Kartiereinheiten beschrieben werden, durchgeführt. Zudem halfen Kartenausschnitte der 2012 erstellten Vegetationskarte und Luftbilder bei der Orientierung im Gebiet und der Einordnung und Abschätzung der Flächenveränderungen. Der verwendete Pflanzenschlüssel wurde von Mitarbeitern der Biologischen Station anhand von Beobachtungen, Erfahrungswerten und Fachliteratur entworfen. Er unterliegt jährlich einem gewissen Wandel, da mit der Zeit einige Einheiten vereinfacht wurden sowie aufgrund veränderter Nutzung wegfallen oder, wie im Falle der Neophyten, ergänzt werden müssen. Der Schlüssel ist unterteilt in 8 Struktureinheiten, die sich wiederum in verschiedene Pflanzengemeinschaften (Dominanzbestände) aufgliedern. In Tabelle 1 wird der Pflanzenschlüssel beispielhaft anhand einiger Auszüge dargestellt: Kürzel Einheit Leitarten Charakteristika w Offene Wasserfläche ws rs vfl Schlammfläche Schilfröhricht Froschlöffelflur Besonders Grün- (Clamydomonas,...), Blau- (Oscillatoria) und Kieselalgen (Nitzschia) Schilfrohr (Phragmites australis) Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica) gf Flutrasen Knickfuchsschwanz (Alopecurus geniculatus), Flutschwaden (Glyceria fluitans), Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens) und Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) bb Brennnesselbrache Brennnessel (Urtica dioica) Mit blankem Wasser bestandene Fläche. [ ] Das Ausmaß tatsächlich überfluteter Bereiche kommt nicht zum Ausdruck, da die Röhrichte zumeist ebenfalls im Wasser stehen. Trocken gefallene Wasserfläche mit wenig oder gar keiner Vegetation, durch Bewässerung rasch wieder in Wasserfläche zurückführbar. Schilf bildet ein weitgehend artreines Großröhricht. Seine Grenze verläuft fast immer scharf, es steht zumeist im Wasser. Im seichten Wasser stehende Reinbestände des Froschlöffels (>50 Sämlinge/m2). Niedriger Rasen, bis zum Frühjahr meist überflutet, im Sommer oft abtrocknend. Durch Brennnessel dominierte Brache, oft im Randbereich von Waldflächen

115 114 Monitoring Pflanzen Abb. 1: Vegetationseinheiten und Wasserflächen (als Momentaufnahme)

116 Monitoring Pflanzen 115 Kürzel Einheit Leitarten Charakteristika hh Heide Besenheide (Calluna vulgaris), Glockenheide (Erica tetralix), Blaues Pfeifengras (Molinia caerulea) hag Erlenbruch Roterle (Alnus glutinosa), Walzensegge (Carex elongata) Mit Heidekraut bestandener und gelegentlicher Beweidung oder Pflege unterliegender armer Standort. Im Gebiet rekultiviert. Periodisch und episodisch überfluteter von Reinbeständen der Roterle geprägter Feuchtwald. Kartiert werden dominierende Pflanzen, das heißt, falls mehrere Pflanzenarten auf einer Fläche vorkommen (wie es häufig der Fall ist), muss vom jeweiligen Kartierenden festgelegt werden, welche die dominierenden sind bzw. welche Einheit des Pflanzenschlüssels am meisten zutrifft. Nach der Feststellung der Vegetationsveränderungen gegenüber dem Vorjahr wurden diese mit Hilfe eines Geoinformationssystems (ArcView) und der in Tabelle 1 vorgestellten Kürzel in eine Karte am Computer eingetragen. Anschließend konnten die Flächenanteile der einzelnen Vegetationseinheiten in m² errechnet und in ha umgerechnet werden. Ergebnisse Die Gesamtkarte der Vegetationskartierung 2013 einschließlich der Legende ist in Abbildung 1 dargestellt. In Tabelle 2 sind die für 2013 ermittelten Flächenanteile der kartierten Vegetationseinheiten aufgelistet. Abb. 2: Rohrglanzgras (Vordergrund) und Schilf als prägende Röhrichtarten (Foto: Hans-Uwe Schütz)

117 116 Monitoring Pflanzen Tabelle 2: Flächenanteile der Vegetationseinheiten in 2013 Strukturtyp Vegetationseinheit Kürzel Fläche [ha] Wasser Wasser w 101,7 Krebsscherenbestand wk 0,01 Schlamm Schlammfläche ws 2,16 Röhrichte (r) Sumpfbinsenried re 0,12134 Schilfröhricht rs 79,73 Rohrkolben rk 0,38 Rohrglanzgras rr 2,34 Binsenröhricht rb 1,75 Teichsimsenröhricht rt 1,7 Großseggenröhricht rc 0 Verlandungsvegetation Sonstige Verlandungsvegetation vs 4,4 (v) Strandampfer va 0,06079 Rohrkolbenverlandung licht vkl 0,00807 Rohrkolbenverlandung dicht vkd 0 Froschlöffelverlandung licht vfl 0,23 Froschlöffelverlandung dicht vfd 0,16 Froschlöffel mit Rohrkolben vfk 0,12 Laugenblume (Neophyt) vlb 0,08907 Gewöhnliche Hühnerhirse vh 0,0102 Moor-Greiskraut vm 0,00246 Teichbodenrasen vt 0,00205 Wolfstrapp-Uferflur vw 0,01054 Zweizahn-Uferflur vz 0,00216 Grünland (g) Grasland gg 75,01 Wiesenfuchsschwanzwiese gs 0 Glatthafer-Wiese ggl 4,56 Weidelgras-Weißklee-Weide gw 0,03264 Binsenrasen licht gbl 0 Binsenrasen dicht gbd 0 Flutrasen gf 0,78 Flutrasen mit lichtem Binsenbestand gfl 16,73 Flutrasen mit dichtem gfd 7,4 Binsenbestand Streuobstwiese go 3,26

118 Monitoring Pflanzen 117 Strukturtyp Vegetationseinheit Kürzel Fläche [ha] Brachen (b) Ruderale Staudenfluren b 0 Grünlandbrache bg 1,58 Jakobs-Greiskraut bjg 0,27196 Ampfer-dominierte Standorte ba 0,05 Distel-dominierte Standorte bd 2,19 Brennnesselbrache bb 7,78 Hochstaudenbrache bh 1,42 Feuchte Hochstaudenbrache bhf 1,57 Trockene Hochstaudenbrache bht 0,73 Binsenbrache bj 0 Rohrglanzgrasbrache br 2,07 Indisches Springkraut (Neophyt) bis 0,13 Gelbe Wiesenraute (Rote Liste) bwr 0,0083 Kanadische Goldrute (Neophyt) bkg 0,23 Sonstige Brache bs 3,41 Kiesbank ks 0,0156 Gehölze (h) Buchen-Eichenwald hb 6,64 Kiefern-Birkenwald hk 0 Eichen-Birkenwald he 3,14 Bach-Erlen-Eschenwald hee 1,31 Erlenbruchwald hag 3,9 Weidengebüsch hw 12,6 Mischgehölz hm 16,7 Holundergehölz hs 1,16 Anderes Gehölz ha 0,79 Heide Heide hh 0,45 Gesamt 370,9 Als Vergleichswerte wurden Daten aus den Kartierungen der Jahre 2009 bis 2012 verwendet (SCHÜTZ 2010). Die Flächenanteile der einzelnen Einheiten wurden zu Strukturtypen zusammengefasst. So ergeben zum Beispiel die verschiedenen Röhrichtarten (Schilf, Rohrkolben, Binsen u.a.) zusammen den Strukturtyp Röhrichte. In Tabelle 3 sind die Anteile der Strukturtypen in Hektar von 2009 bis 2013 zu sehen (Abb. 2 und Abb. 3).

119 118 Monitoring Pflanzen Tabelle 3: Anteile der Strukturtypen in Hektar, Strukturtyp 2009 Fläche [ha] [1] 2010 Fläche [ha] [1] 2011 Fläche [ha] [2] 2012 Fläche [ha] [2] 2013 Fläche [ha] Wasser 83,34 99,56 93,19 93,8 101,71 Schlamm 7,71 1,29 1,27 1,93 2,16 Röhrichte 80,86 83,55 88,37 84,25 86,02 Verlandungsvegetation 10,97 3,7 3,93 5,29 5,1 Grünland 93,28 105,98 103,86 111,33 107,77 Brache 48,25 28,6 37,8 28,29 21,44 Heide 0,41 0,46 0,45 0,45 0,45 Gehölze 40,94 41,2 36,93 44,82 46,25 Gesamt 365,58 364,34 365,8 370,16 370,9 [1] Schütz (2010); [2] Schütz (2012) Wie in 2012 wurden auch 2013 bestimmte Arten wie Jakobs-Greiskraut und Indisches Springkraut gesondert erfasst. Die ermittelten Flächenausdehnungen dieser Arten aus 2013 sowie die Vergleichswerte aus 2012 finden sich in Tabelle 4. Tab. 4: 2012 und 2013 gesondert erfasste Arten mit flächenhaftem Vorkommen Pflanze Moor-Greiskraut Hühnerhirse (Archäophyt) Laugenblume (Neophyt, Rote Liste) Wissenschaftlicher Artname Tephroseris palustris Echinochloa crus-gallii Cotula coronopifolia Fläche [m²] [2] Fläche [m 2 ] Wiesenraute Thalictrum flavum Indisches Springkraut Impatiens (Neophyt) glandulifera Kanadische Goldrute (Neophyt) Solidago canadensis Jakobs-Greiskraut Senecio jacobaea [2] Schütz (2012)

120 Monitoring Pflanzen 119 Da sich in Tabelle 4 eine deutliche Abnahme der Flächenausdehnung des Jakobs-Greiskrautes zum Vorjahr zeigte und es sich dabei um eine für das Management aufgrund ihrer Giftigkeit äußerst relevante Pflanze handelt, wurden die Daten aus ArcView daraufhin erneut untersucht. Es zeigte sich, dass die Einheit des Jakobs-Greiskrautes 2013 zwar nicht mehr so oft angesprochen wurde wie 2012, sich in der Kommentarspalte des Programms jedoch einige Kommentare bezüglich dieser Pflanze befanden. Die Kartierenden hatten sich in diesem Fall bei den Flächen für andere Einheiten wie Grasland oder Brennnesselbrache entschieden, da diese gegenüber dem Jakobs-Greiskraut dominant erschienen. Aufgrund der Relevanz des Jakobs-Greiskrautes wurde es dennoch mit Hilfe der Kommentarfunktion in die Kartierung und somit als begleitende Art aufgenommen. Die Ausdehnungen der Flächen mit Jakobs-Greiskraut als Begleitart wurden in Tabelle 5 mit den Flächen verglichen, denen das Jakobs-Greiskraut als Dominanzbestand zugeschrieben wurde. Tab. 5: Flächen mit Jakobs-Greiskraut als Dominanzbestand und als Begleitart, 2012 und Fläche [ha] 2013 Fläche [ha] Jakobs-Greiskraut als Dominanzbestand Jakobs-Greiskraut als Begleitart 1,88 0,27 7,56 11,22 Diskussion Insgesamt unterliegt die Vegetationskartierung einer großen, jährlichen Variabilität. Diese ist zum größten Teil auf Bearbeitungsmaßnahmen zurückzuführen, aber auch die jährlich wechselnden Kartierenden können dazu beitragen. Um Brutvögel nicht zu stören, wird die Kartierung recht spät im Jahr durchgeführt, meist von August bis Ende September. Früh blühende Vegetationskomplexe, wie z.b. Wiesenschaumkrautfluren (siehe Abb. 4) werden dadurch nicht erfasst. Da die Abb. 3: Auch die Teichsimse bildet röhrichtartige Bestände, die gerne von den Rindern verbissen werden. (Foto: Hans-Uwe Schütz)

121 120 Monitoring Pflanzen Kartierung jedes Jahr im gleichen Zeitraum stattfindet, sind die Ergebnisse jedoch vergleichbar. Abb. 4: Wiesenschaumkraut-Flur in einer Sichtschneise. Weitere Bestände sind v. a. in der 35er Obstwiese zu finden. Des Weiteren stellen sich die Dominanzen nicht immer eindeutig dar und es ist schwierig, diesen Flächen Einheiten zuzuordnen. Abhelfen würden hier etwas präzisere Methoden, wie genaues Abmessen und anschließendes Zählen der Pflanzen auf den Flächen. Aus Zeitgründen ist dies aber nicht umsetzbar. Gleichwohl gibt es auch Maßnahmen, um das Entstehen von Ungenauigkeiten zu minimieren: Zunächst sollen die Flächen zumeist nicht einzeln, sondern zu zweit abgegangen werden, da von zwei Personen mehr Eindrücke gesammelt werden als von einer Einzelperson. Es entsteht somit ein genaueres Gesamtbild. Schließlich steht ein Mitarbeiter der Biologischen Station zur ersten Anleitung und für Rückfragen bereit. Bei Problemen in der Kartierung werden gemeinsame Geländebegehungen zur Abstimmung durchgeführt. Die Karte in Abbildung 1 kann nur einen Übersichtseindruck geben. Im Geoinformationssystem ArcView sind durchaus auch kleinere Flächen erfasst, die aufgrund des Maßstabs nicht in der Karte darstellbar sind betrug die kartierte Gesamtfläche 370,91 ha. Dies entspricht nicht der Gesamtfläche der Schutzgebietskulisse von 450 ha. Die Erklärung hierfür ist, dass in der Kartierung Gebäude, Straßen, Wege, teils auch

122 Monitoring Pflanzen 121 Gräben, Wälle und Wegränder, sowie die Beobachtungshütten und die Unterstände für die Rinder keine Einheit erhielten, da sie wenig bis gar keinen Pflanzenbewuchs aufweisen bzw. für das Management wenig relevant sind. Somit ergibt sich für diese Flächen auch keine Ausdehnung. In Tabelle 3 ist über die Jahre eine Schwankung der Gesamtfläche zu beobachten. Dies ist mit der unterschiedlichen Herangehensweise an die Kartierung von Wegrändern, Gräben und Wällen zu erklären. Darüber hinaus werden seit 2012 Weidengebüsche genauer kartiert (Schütz 2012), auch wenn sie auf Bereichen stehen, die ansonsten von der Kartierung ausgeschlossen sind. Dies dient der besseren Planung des Gehölzschnitts im Winter. So lässt sich die leichte Gesamtflächenzunahme von 4,36 ha von 2011 zu 2012 erklären. Die Tabelle 3 zeigt auch die Veränderungen der Flächenanteile der Strukturtypen über die Jahre. Die meisten dieser Veränderungen lassen sich mit Managementmaßnahmen erklären, die im jeweiligen Vorjahr erfolgt sind. So ist die Zunahme der Heide von 2009 zu 2010 auf den Erfolg von Bearbeitungsmaßnahmen der Unteren Landschaftsbehörde im Naturschutzgebiet Gelmerheide zurückzuführen (Schütz 2012). Bei den Werten für Wasser, Schlamm und Verlandungsvegetation spielt der Wasserstand zum jeweiligen Kartierzeitpunkt eine große Rolle. Dieser ist nicht immer konstant, Regenfälle, in Ferienzeiten geringeres Abwasseraufkommen zur Bewässerung und hohe Temperaturen beeinflussen ihn stark. Aber auch die jeweilige Bearbeitungssituation im Jahr der Kartierung spielt eine Rolle. So fanden zum Beispiel 2009 Rohrverlegungen und Zusammenlegungen von Flächen statt, wofür diese Flächen trockengelegt waren wurden sie wieder bewässert, dies erklärt die Zunahme der Wasserfläche bei gleichzeitiger Abnahme der Schlammflächen und Verlandungsvegetation (Schütz 2012). Des Weiteren werden immer wieder Flächen bearbeitet, sozusagen entlandet, indem Schlamm und andere Ablagerungen mit Baggern oder Planierraupen entfernt werden, um offene Wasserflächen zu ermöglichen und ein Zuwachsen zu verhindern. Dies sorgt anschließend für einen höheren Wasserflächenanteil. Da der Erhalt von Schlammflächen und Verlandungsvegetation wichtig für die Artenvielfalt ist, muss darauf geachtet werden, dass sie nicht zu stark von Wasser überschwemmt werden oder das Schilfröhricht sich zu sehr ausbreitet. Gerade Arten wie Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica) und Zweizahn (Bidens tripartita) brauchen offene Schlammböden oder offene nasse Bodenstellen, um sich ansiedeln zu können. Auch bei Röhrichten, Gehölzen, Grünland und Brachen ist meist die erfolgte Bearbeitung die Erklärung für Zu- oder Abnahme der Flächenanteile. Mal werden Gehölz und Röhricht zurückgeschnitten, danach breitet es sich wieder stärker aus. Das Grünland wird nicht immer jedes Jahr genau gleich bearbeitet und gepflegt, so können sich zeitweise auf einzelnen Flächen Brachezeiger unterschiedlich stark durchsetzen. Natürlich sind auch die jeweiligen Umweltbedingungen wie Wasser- und Nährstoffzufuhr entscheidend für Ausbreitung oder Rückgang von Pflanzenarten.

123 122 Monitoring Pflanzen Zu den teilweise schwankenden Werten der in Tabelle 4 dargestellten gesondert erfassten Arten ist zu bemerken, dass die meisten dieser Arten erst seit 2012 als eigene Einheiten aufgenommen werden. Somit gibt es für die Rieselfelder diesbezüglich keine älteren Vergleichsdaten, was die Unterschiede etwas relativiert. Auch spielen die oben genannten möglichen Ungenauigkeiten und Bearbeitungsunterschiede sicherlich eine Rolle. Dennoch zeigen besonders die Laugenblume, das Moor-Greiskraut und das Jakobs-Greiskraut extreme Flächenabnahmen zum Vorjahr. Die Kanadische Goldrute und das Indische Springkraut dagegen haben an Fläche zugenommen. Flächen mit einem hohen Anteil an Laugenblumen wurden 2013 wahrscheinlich der Einheit Sonstige Verlandungsvegetation zugerechnet (4,4 ha), Diese Einheit umfasste in 2012 vergleichsweise nur 2,74 ha. Die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) gehört wohl zu den erfolgreichsten mitteleuropäischen Neophyten und bildet ausgedehnte monodominante Bestände unter anderem an Straßenrändern und ruderalisierten Uferböschungen (Pott 1995, S. 410). Sie wird als Gartenpflanze und Bienenweide aktiv durch Menschen verbreitet und wächst auf einem breiten Standortspektrum (Kowarik 2010, S ). Ihre Ausbreitung erfolgt über den Wind, ebenso können sich aber auch Rhizomteile aus Gartenabfällen regenerieren (Kowarik a. a. O.). Dies könnte in den Rieselfeldern durchaus ein Faktor für die Ausbreitung sein, da es immer wieder vorkommt, dass Gartenabfälle unerlaubterweise an Wegerändern abgeladen werden. Die Goldrute erschließt sich ihre Konkurrenzvorteile durch mehrere Faktoren: Sie verbreitet sich schnell, dominant und persistent (Kowarik a. a. O.). Im Herbst zeigt sie längere Photosyntheseaktivitäten als andere Hochstauden und erreicht durch klonales Wachstum eine nachhaltige Standortbesetzung. Goldruten breiten sich in Feuchtgebieten häufig an Grabenrändern aus und dringen anschließend in angrenzende Flächen ein. Dies hängt vermutlich mit einer Verbreitung von Rhizomteilen und Früchten durch das Wasser zusammen. Die entstehenden Bestände sind sehr dicht, so dass potenzielle Konkurrenten kaum eindringen können (Kowarik 2010, S ). So ist in den Rieselfeldern zu beobachten, dass sich die Bestände der Goldrute ausbreiten und im extensiv genutzten Grünland zur Etablierung von Hochstaudenbrachen führen können. Entlang von Wege- und Straßenböschungen könnten die Goldruten-Bestände Arten wie Klappertopf (Rhinantus minor) und vereinzelt das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) verdrängen (Schütz 2010). Es ist zu überlegen, wie weiterhin mit dieser invasiven Art verfahren werden soll, ob Vorbeugung und Bekämpfung versucht werden oder man aus Zeit- und Personalmangel zur Akzeptanz übergeht. Ähnlich gestaltet es sich beim Indischen Springkraut (Impatiens glandulifera). Auch hier handelt es sich um einen Neophyten, welcher 1839 als Zierpflanze nach England und von dort in viele europäische Gärten gelangte (Kowarik 2010, S ). Außerdem wird das Springkraut als Bienenweide geschätzt und wurde zumindest in zurückliegenden Jahren von Imkern zu siedlungsfernen Gebieten gebracht, sowie über

124 Monitoring Pflanzen 123 Gartenabfälle und ausgebaggerten Auenkies für z. B. Waldwege weiter verbreitet (Kowarik a. a. O.). Impatiens glandulifera wächst an feuchten Standorten mit guter Nährstoffversorgung, sowohl im Halbschatten als auch in voller Sonne. Durch die Schleuderfunktion der Fruchtkapseln verteilen sich die Samen schnell über kurze Distanzen, die Fernausbreitung wird über Fließgewässer möglich. Hier setzen die in den Rieselfeldern möglichen Bekämpfungsmaßnahmen an: Um das Ausbreitungspotential von Impatiens glandulifera zu senken, sollten die bereits bestehenden Bestände beiderseits der Fließgewässer (Wöstebach, Ems- und Aa-Ableiter) zurückgedrängt werden. Dies sollte im Zeitraum zwischen Blüte und Samenbildung geschehen, um ein Etablieren neuer Keimlinge zu verhindern. Mögliche Methoden sind Mahd, Mulchen oder Ausreißen (Kowarik a. a. O.). Es gilt jedoch zu überdenken, inwieweit Zeit und Kapazitäten der Biologischen Station in solche Maßnahmen gesteckt werden sollten, da ein Zurückdrängen der Art zeit- und personalaufwändig ist. Zudem ist eine Neuetablierung durch weitere Bestände jederzeit möglich. Es wird auch beschrieben, dass die Problematik, die von Impatiens ausgeht, häufig dramatisiert wird. Auch wenn die Bestände im Hochsommer sehr dicht und dominant aussehen, bestehen doch Begleitarten neben Impatiens, im Gegensatz zu den monodominanten Beständen der Goldrute. Es ist wohl eher mit einer Einwanderung des neophytischen Springkrautes in die bestehende Vegetation zu rechnen, welche zwar zu deutlichen strukturellen und phänologischen Veränderungen führt, aber die Koexistenz Abb. 5: Laugenblumen-Rasen am Südost-Ufer des Großen Stauteiches (Foto: Archiv Biologische Station)

125 124 Monitoring Pflanzen der einheimischen Pflanzen gewährleistet (Kowarik a. a. O.). In den Rieselfeldern ist sogar eine Einwanderung in Schilfbestände zu beobachten. Die Laugenblume (Cotula coronopifolia) stammt aus Südafrika und gilt bei uns als eingebürgerter Neophyt (Schütz 2010). In den Rieselfeldern kommt sie bisher erstaunlicherweise nur am Großen Stauteich vor (Abb. 5). In Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Niedersachsen zählt die Laugenblume zum natürlichen Bewuchs an Spülsäumen beweideter Uferzonen und gilt als stark gefährdet. Dies ist dort wahrscheinlich auf den Mangel an Offenbodenbereichen, die zum Beispiel durch Viehtritt entstehen, zurückzuführen. Während der Sukzession der Verlandungsbereiche lassen höher und dichter wüchsige Arten Cotula verschwinden (Schütz 2010). Tabelle 4 zeigt die deutliche Abnahme der Flächenanteile des Moor-Greiskrautes von 2012 zu Hier treffen sicher Fehler wie ein Übersehen der Pflanzen bzw. eine falsche Zuordnung zu den Kartiereinheiten zu. Interessant ist zudem die Verteilung des Moor-Greiskrautes in den Rieselfeldern seit den 1980er Jahren. Bereits um 1860 herum wird Tephroseris palustris in Westfalen erwähnt, seit 1958 jedoch breitete es sich massiv in Etappen von den niederländischen Poldern Flevolands über das niederländische und norddeutsche Flachland aus gelangte es bis an die Oder (Pott 1995, S ). Zu dieser Zeit waren die Rieselfelder noch ein sehr junges Naturschutzgebiet, die Wasserflächen waren größer und offener, Schilf und Rohrkolben standen noch nicht so dicht und zahlreich an ihren Rändern. Vermutlich konnten so viele Samen des Moor-Greiskrautes, die vom Wind auf die Wasserflächen getrieben wurden, an den durch Abwasserverrieselung nährstoffreichen Parzellen Fuß fassen. Auf stickstoff- (besonders ammonium-) haltigen, nackten Schlammböden findet das Moor-Greiskraut optimale Lebensbedingungen (Pott a. a. O.). Auf einem Foto aus den Rieselfeldern Münsters aus dem Jahr 1970 (noch zur Zeit der Klärung von Rohabwässern) in dem Buch Die Pflanzengesellschaften Deutschlands von Richard Pott dominiert das Moor-Greiskraut fast als Einart-Bestand in einer Rieselfeld-Parzelle und wird als Moor- Greiskrautgesellschaft beschrieben (Pott a. a. O.). Demnach bildet es dichte und extrem artenarme Bestände auf ausschließlich hypertrophen Schlammböden von u. a. Kläranlagen, Fischteichen und Rieselfeldern. Zudem wächst es an den Ufern der großen brandenburgischen Seen, wo Wellen Spülsäume aus nährstoffreichem Detritus zusammentreiben (Pott a. a. O.). Heute sind die Wasserflächen der Rieselfelder von hohen Schilfsäumen umrandet, die den Anflug von Samen erschweren. Auch werden diese kleineren Flächen von weniger Vögeln besucht und der ehemals sehr hohe Nährstoffgehalt des Bodens ist deutlich gesunken. Ansiedlungsmöglichkeiten bieten sich für das Moor-Greiskraut in den Rieselfeldern heute noch hauptsächlich an den beiden Stauteichen und den zusammengelegten größeren Parzellen als schmales, dem Schilf zur Wasserseite vorgelagertes Band (Schütz 2012) und an den schlammigen Uferstreifen der Inseln.

126 Monitoring Pflanzen 125 Zeitweise treten derartige Säume gerade nach dem Zurückdrängen von Schilfröhricht auf. Nach der Kartierung wurden im November größere Bestände von noch blühenden Cotula und Blattrosetten von Tephroseris im Ostteil des Großen Stauteiches beschrieben, die zum Zeitpunkt der Kartierung entweder noch nicht entwickelt waren oder aber im Frühstadium übersehen wurden. Dabei handelt es sich um Flächen, die im Winter 2012/2013 von einer Raupe abgeschoben wurden und daher offene Schlammböden sind. Rohbodenpioniere wie Laugenblume und Moor-Greiskraut sind auf derartige Flächen spezialisiert. Bei Tabelle 5 gilt es zu bedenken, dass es sich bei den durch die Kommentare ermittelten Daten um räumlich weit gefasste, nicht punktgenaue Daten handelt. Für das Management sind sie aber sehr wichtig, damit bei den entsprechenden Flächen eine Maßnahme zur Bekämpfung des Krautes erfolgen kann und die Pflanzen nicht übersehen werden. Ob sich auf der Fläche eine oder 100 Pflanzen des Jakobs-Greiskrautes als Begleitart befinden, ist aus den Daten nicht ersichtlich. Doch auch bei nur einer Pflanze ist darauf zu achten, dass sie aus der Weide- und Mahdfläche entfernt wird. Bemerkenswert ist, dass das Jakobs-Greiskraut als Begleitart in anderen Beständen zugenommen hat, vermutlich weil sich einzelne Pflanzen weiter verbreiten konnten. Zudem waren die Kartierenden aufgefordert, besonderes Augenmerk auf diese Pflanze zu richten und auch Einzelpflanzen zu dokumentieren. Um die Tiere zu schützen, wird das Jakobs-Greiskraut auf diesen Flächen seit 2006 durch Ausreißen und häufiges Mähen mit anschließender Entsorgung bekämpft erfuhren Teilbereiche des 14er Komplexes mit besonders dichten Jakobs-Greiskraut-Beständen einen Pflegeumbruch mit nachfolgender Grünlandeinsaat. Die Flächenausdehnung des Jakobs-Greiskrautes als Dominanzbestand dagegen hat sich von 2012 zu 2013 deutlich verringert, und zwar um 1,61 ha. Daraus lässt sich schließen, dass die Bekämpfungsmaßnahmen wie Ausreißen und häufiges Schneiden mit anschließender Entsorgung etwas Erfolg gezeigt haben. Einige Flächen, die 2012 von Jakobs-Greiskraut dominiert wurden, wiesen 2013 andere Dominanzen auf; das Jakobs- Greiskraut erschien nur noch als Begleitart. Gleichwohl muss das Jakobs- Greiskraut weiterhin genau beobachtet werden. Es stellt für die Rinder vor allem eine Gefahr dar, wenn es ins Heu gelangt, da es dort nicht mehr, wie auf der Weide, von ihnen aussortiert wird. Die im Jakobs-Greiskraut befindlichen Pyrrolizidin-Alkaloide führen zu akuten oder chronischen Vergiftungen. Anstatt ausgeschieden zu werden, sammeln sich diese Stoffe vor allem in der Leber an (Neitzke & Berendonk 2011). So führen auch geringe Mengen bei wiederholter Aufnahme zum Tod und es gibt keine Heilungsmöglichkeiten. In Nordrhein-Westfalen gehört das Jakobs-Greiskraut zum natürlichen Bestandteil des Grünlandes, aber in den letzten zehn Jahren zeigt sich seine Ausbreitung teilweise eskalierend (Neitzke & Berendonk 2011). Eigentlich handelt es sich beim Jakobs-Greiskraut um eine zwei- bis dreijährige

127 126 Monitoring Pflanzen Pflanze, die zumeist nach der Samenbildung abstirbt. Wenn sein Wachstum jedoch häufig gestört wird und es keine generativen Triebe bilden kann, geht es in ein mehrjähriges Stadium über (Neitzke & Berendonk 2011). All diese Faktoren machen das Jakobs-Greiskraut zu einem großen Problem im extensiv genutzten Grünland. Eine Bekämpfung auf den Weideflächen ist sehr aufwändig, besonders da aus grundsätzlichen Erwägungen in den Rieselfeldern keine Herbizide angewendet wird musste bereits eine Weidefläche aufgegeben werden, da dort die Bestände des Krautes zu dicht wurden. Durch manuelles Entfernen und häufiges Mulchen besonders betroffener Bereiche soll hier das Jakobs-Greiskraut in den kommenden Jahren zurückgedrängt werden. Auch wenn sich gegen eine solche Problempflanze schnell eine regelrechte Feindseligkeit bildet: Das Jakobs-Greiskraut ist ein wichtiges Element der Artenvielfalt und bietet zahlreichen Insekten Nahrung (Neitzke & Berendonk 2011). Außerhalb der Weiden wird es daher nicht bekämpft. Anhang: Im nassen Grünland der 18er-Weide verzahnen sich Elemente der Flutrasen mit denen der Verlandungsgesellschaften (Abb. 6, Abb. 7, Abb. 8). Abb. 6: Der einjährige Rote Zahntrost wächst gerne auf feuchten Weiden und ist ein Halbschmarotzer. (Foto: Hans-Uwe Schütz)

128 Monitoring Pflanzen 127 Abb. 7: Das mehrjährige Große Flohkraut wächst auf feuchten bis nassen Wiesen und Weiden und fand früher als Heilpflanze Verwendung. (Foto: Hans- Uwe Schütz) Literatur Biologische Station Rieselfelder Münster (o.j.): Kartierschlüssel der Vegetationseinheiten. (nicht veröffentlicht) Neitzke, A. & C. Berendonk (2011): Jakobskreuzkraut Eine Giftpflanze auf dem Vormarsch. - Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, Broschüre, 3. Auflage, 27 Seiten, Münster u. Recklinghausen. Kowarik, I. (2010): Biologische Invasionen Neophyten und Neozoen in Mitteleuropa.- 2. Auflage, Verlag Eugen Ulmer, 492 Seiten, Stuttgart. Pott, R. (1995): Die Pflanzengesellschaften Deutschlands.- 2. Auflage, Verlag Eugen Ulmer, 622 S., Stuttgart. Schütz, H.-U. (2010): Ergebnisse der Vegetationskartierung in: Jahresbericht 2010 der Biologischen Station Rieselfelder Münster, S , Münster. Schütz, H.-U. (2012): Monitoring Pflanzen.- in: Jahresbericht 2012 der Biologischen Station Rieselfelder Münster, S , Münster.

129 128 Monitoring Pflanzen Abb. 8: Der Teichschachtelhalm wächst in der 18er Weide an lang anhaltend flach überschwemmten Stellen. (Foto: Hans-Uwe Schütz) Technische Arbeiten von Thomas Hafner 1. Bewässerung 2013 wurde am Bewässerungssystem lediglich eine bauliche Erweiterung vorgenommen. Die 16er Flächen am 2005 rekonstruierten Rieselwärterhäuschen ließen sich bisher nicht wie geplant durch die historischen Betonhalbschalen bewässern, da die Fließrichtung (und damit das Gefälle) damals genau umgekehrt war. Bei diversen Versuchen, die Parzellen mit dem vorhandenen Gerinne zu bewässern musste man die Wasserzufuhr so fein einregeln, dass es nicht zu einer Überschwemmung des Weges und des verpachteten Grünlandes kommt. Dabei kam an der Fläche selbst kaum noch eine nennenswerte Menge an, die darüber hinaus schneller im trockenen Boden versickerte als dass ein Anstau zu beobachten war. Somit verrohrten wir die eine Hälfte des Gerinnes von dem Abzweig an der 17er Weide bis zur schon vorhandenen Verrohrung am Wärterhäuschen

130 Biotop-Management 129 und deckten die Konstruktion mit Erde ab. Nun ist es möglich eine ausreichende Menge in die Parzellen zu leiten. Wie sich dabei allerdings herausstellte verfügen diese Flächen noch über eine intakte Drainage, womit ein Anstau wieder nicht gelang. Nach der Brutsaison 2014 werden diese Drainagestränge mit dem Bagger untauglich gemacht. Durchgeführte Entlandungsmaßnahmen an 37/E, 21/20 und 18D, ein restaurierter Damm an 23/1, und ein neuer Einlauf an 22 schufen neue Wasserflächen, die in den Bewässerungsalltag eingeführt werden mussten. Wie im Vorjahr beschrieben, sind neue oder veränderte Entnahmepunkte immer auch eine Änderung am Verhalten des Gesamtsystems. Durch die Vergrößerung oder Zusammenlegung mancher Wasserflächen bleibt die Anzahl der zu bewässernden Flächen zwar ziemlich konstant dabei wächst aber die insgesamt unter Wasser stehende Fläche der Rieselfelder. Sämtliche Flächen mit Ausnahme der beiden Stauteiche werden durch tägliche Sichtung kontrolliert und bei Bedarf händisch durch Auf- und Zudrehen der Schieber nachgeregelt. Die Pumpen werden dann mit einer computergesteuerten Zeitschaltung programmiert. Im Winter bei Frostgefahr müssen die Becken überstaut werden um den Schlammlebewesen ein Überleben zu gewähren, im Frühjahr bis Herbst werden die einzelnen Parzellen individuell auf die vorhandenen Zug-, Rast- und Brutvögel eingestellt. 2. Wartung der Dämme und des Bewässerungssystems Eine weitere Arbeit, die zur Bewässerung gehört, ist das Freischneiden der ca. 700m Bewässerungswege und das Freihalten aller Schieber, Einläufe und Überläufe. Je nach Witterung werden diese Arbeiten bis zu 4 Mal jährlich ausgeführt Wie in Punkt 1 bereits erwähnt, wurde zur Wiedervernässung der Fläche 23/1 der Damm entlang der Schlüppe und des Wöstebaches wegen Undichtigkeiten verstärkt und damit gedichtet. Die Nachbarfläche 22/E (die wahrscheinlich mittlerweile das 3. Mal in den Jahresberichten erwähnt wird) hat 2013 eine letzte erfolgreiche Behandlung bekommen. Auch dort wurde der Nordwestdamm so verstärkt, dass das Wasser nun endlich hält. Zusätzlich wurde auf dieser Fläche eine etwa 50m lange Insel angeschüttet, die unmittelbar als Brutplatz angenommen wurde. Durch die Änderung des Leitungssystems zu PE-Rohren und verschweißten Verbindungen sind Undichtigkeiten nur noch an den wenigen alten Segmenten zu beobachten. Diese Teile werden in der Regel mit neuen Schiebern und durch PE Verbindungen ersetzt. Im Berichtsjahr ist das an der Fläche 25/10 geschehen.

131 130 Biotop-Management 3. Unterhaltung der Steuerungssysteme und Wehre 2013 waren mehrere Reparaturen am Emsableiterwehr vonnöten. Zuerst wurde in Eigenregie die Dichtung des linken Absenkrinnenschiebers ausgebaut und ersetzt. Das erfolgte während der Stausee abgelassen wurde, da der Rinnenschieber komplett aus der Führung herausgehoben werden musste. Die gerissene Dichtung konnte gewechselt und die Schieberplatte durch Schleifen gesäubert werden, damit die mechanische Belastung zur Dichtung verringert wird. Wir hoffen, dass diese Maßnahme sich dieses mal länger als 5 Jahre bewährt, da diese Dichtung 2008 schon einmal getauscht wurde. Im Sommer verließ uns dann das Auswertegerät der Abflussmengenerfassung nach über 12-jähriger Dienstzeit. Da die Hersteller Nivus wohl aus negativer Erfahrung diesen Typus nicht mehr vertreibt und auch nicht mehr repariert, musste hier ein neues Gerät in die vorhandene Steuerung eingebunden werden. Zum Ende des Berichtsjahres war dann noch einer der beiden Motoren für die Absenkrinnenschieber defekt. Auch dieses mal war eine, wenn auch wesentlich kleinere Dichtung der Grund. Niederschlagswasser drang in die Motorelektrik und legte sie lahm. Sie konnte aber repariert werden und seit Anfang 2014 läuft alles wieder korrekt. Abb. 1: Arbeitspause an der großen Wehranlage. Foto: Archiv Biol. Station

132 Biotop-Management 131 Karte 1: Darstellung einiger im Berichtsjahr durchgeführter Pflegearbeiten im europäischen Schutzgebiet.

133 132 Biotop-Management 2013 musste an der Wehrmechanik lediglich am Emsableiterstauwehr ein Kugellager des rechten Absenkrinnenschiebers erneuert werden. Reparaturarbeiten an der Mechanik dieser Wehranlagen werden immer in Eigenleistung erbracht. Die jährliche Wartung der Pumpen erfolgte im Berichtsjahr wegen Personalengpässen erst im Mai und wurde von der Firma Solem (ehemals Flygt) durchgeführt. 3. Unterhaltung der Ableiter und weiterer Gräben Durch die Begradigung des Ableiterweges im 30er-Bereich war es 2013 möglich, den gesamten Ableitergraben maschinell mit dem Mähkorb zu bearbeiten. Dadurch wird der geschnittene Bewuchs (hauptsächlich Schilf) sofort aus dem Gerinne entfernt und kann somit nicht weggespült werden und Verrohrungen verstopfen. Der bearbeitete Ableitergraben erstreckt sich über eine Länge von 2,4 km von dem Abzweig des Aa-Ableiters im 0er-Bereich bis zum Großen Stauteich und nach dem Großen Stauteich bis an den Waldrand nördlich der 29er Obstwiese. Die Größe des Grabens bedingt, dass jede Seite einzeln bearbeitet werden muss. Gleiches wurde mit den nördlichen Grenzgräben im 38er und 36er gemacht. Nur die Bereiche der Wegkreuzungen und der Rohrüberführungen mussten mit dem Freischneider nachgearbeitet werden. Diese Arbeiten werden immer im August ausgeführt. 4. Verkehrssicherungspflicht, Wegeseitengräben und ränder, Wanderwege, Beobachtungsanlagen und Außenausstellung Im Berichtsjahr 2013 wurde der Gehölzschnitt, der letztjährig hauptsächlich an den öffentlichen Wegen stattfand um das Durchfahrtsprofil zu erhalten, im gesamten Gebiet fortgesetzt. Dieses mal schnitten wir alle Sträucher und Bäume im Erweiterungsgebiet sowie in sämtlichen gesperrten Wegen des NSG soweit zurück, dass Fahrbahn und Bankette komplett freigestellt wurden. Das anfallende Schnittgut wurde größtenteils als zusätzliche Barrieren benutzt um zu engagierten Vogelbeobachtern und Fotografen das Betreten der gesperrten Bereiche zu erschweren. Das Zurückschneiden der Wegbanketten aller öffentlichen und gesperrten Wege erfolgte 2013 durch den Schlegelmäher. Wartungsarbeiten an den Beobachtungseinrichtungen werden bei Bedarf sofort ausgeführt. Kleinere Holzreparaturen aufgrund von Vandalismus sind leider keine Seltenheit, allerdings leiden die bis zu 35 Jahre alten Beobachtungshütten auch an der einen oder anderen Alterserscheinung. So werden voraussichtlich 2014 an mindestens 2 Hütten undicht gewordene Dächer zu erneuern sein.

134 Biotop-Management 133 Abb. 2: Beim Weidenschnitt angefallenes Pflanzenmaterial wurde zur Abschirmung beispielsweise der Außenaustellung verwendet (Foto: Archiv Biologische Station). An der Ost-Ecke des Emsableiteranstaus wurde aus Abraum des Blänkenprojekts der Anfang eines zweiten Feldherrnhügels erstellt. Um von diesem Punkt den vorausliegenden Teil des Anstaus einsehen zu können, wurden ca. 60 Kopfweiden an der Uferlinie geschneitelt. Dieser Bereich konnte bislang nur vom Beobachtungsturm aus beobachtet werden, was wegen der erheblichen Entfernung nun wesentlich vereinfacht wurde. Sämtliche Sichtschneisen (über 200) müssen für die nahezu täglich ausgeführten Bestandsaufnahmen der Vögel bis zu 6-mal jährlich zurückgeschnitten werden. Diese Arbeit erfolgt sowohl im Dammbereich wie auch in der Wasserfläche mit der Motorsense. 5. Verlandungsbekämpfung Zusätzlich zu dem Blänken Projekt wurden auch 2013 wieder alle Inseln des Emsableiteranstaus sowie der Flächen 22A, 26 und 30B komplett geräumt, damit sie auch im nächsten Jahr wieder als Brutplätze dienen können.

135 134 Biotop-Management Abb. 3: Blänkenherstellung im 21er Komplex (Foto: Archiv Biol. Station). Im Rahmen des Blänkenprojektes wurden weitere geschlossene Schilfbereiche gestaltet, so z. B. an der Fläche 21/20 (Abb. 3). Hinsichtlich der erhofften Auswirkungen auf schilfbewohnende Vogelarten muss man allerdings genügend Geduld aufbringen. 6. Grünlandpflege Auf dem nicht von den Heckrindern beweideten Grünland wird wie jedes Jahr das Winterfutter für die 3 Herden eingebracht. Auf den Flächen 12, 13, 14, 16, 22/11, 23er Wiese und 30/8 wurden 2013 etwa 90 Großbunde und ca. 300 Kleinbunde gewonnen, die auch einen strengeren Winter als den erlebten ausgereicht hätten. Die Weidenflächen erhalten nach der Brutzeit einen Schnitt um Binsen und aufkommendes Gehölz zurückzudrängen. Die Zeit der Heumahd ist auch immer eine Zeit der maschinellen und persönlichen Nachbarschaftshilfe. Deswegen geht auch für 2013 wieder Dank an Familie Oertker, Helmut Bruhns und Hermann Merschformann.

136 Biotop-Management 135 Abb. 4: Heugewinnung mit Beobachter (Foto: Archiv Biol. Station). 7. Unterhaltung der Auerochsen Weideflächen Wie im letztjährigen Bericht angekündigt wurde im Berichtsjahr im 12er Bereich eine neue Weide umzäunt. Die Belastung der 14er und 13er Weiden mit Jakobsgreiskraut wurde zu einem ernstzunehmenden Gesundheitsrisiko für die Herde. In Absprache mit der Unteren Landschaftsbehörde wurden die befallenen Flächen mehrmals gemäht um die Versamung zu unterbinden. Zusätzlich versuchten wir durch eine Nachsaat die Konkurrenzkraft der Gräser zu stärken um das Jakobsgreiskraut zurückzudrängen. Der Erfolg dieser Maßnahme wird sich im Folgejahr zeigen. Zwar wurden so die Bereiche, die durch händisches Ziehen der Pflanzen bearbeitet wurden wesentlich kleiner, allerdings sei diese schweißtreibende Arbeit der FöJler, PraktikantInnen und sonstigen Helfer an dieser Stelle genannt. Auf der neu entstandenen 12er Weide wurde ein Unterstand für die Rinder erstellt, der zu 100% aus selbst gewonnenem Holz errichtet werden konnte. Bedauerlicherweise gefiel der Herde diese Weide nicht auf Anhieb, so dass wir zusätzlich zu dem gespannten Stacheldraht zeitweise noch eine Elektroumzäunung anbringen mussten, bis die Ausbruchsversuche einzelner Tiere aufhörten.

137 136 Biotop-Management Abb. 5: Zaunarbeiten im 12er Komplex (Foto: Archiv Biol. Station). Die Weideflächen werden nach der Brutzeit gemäht um das Ausbreiten der Binsen und eine Verbuschung zu vermeiden. Die Umzäunung sämtlicher Weiden wird ungefähr monatlich im Gesamten überprüft, und natürlich bei Bedarf sofort instand gesetzt. Die 2012 und 2013 eingebrachte Schotterschicht in den Fütterungen erweist sich als äußerst praktikabel um die Bodenfläche im Bedarfsfall von Exkrementen, Schlamm und Futterresten zu säubern. Abb. 6: Koexistenz (Foto: Archiv Biologische Station).

138 Biotop-Management Sonstige Tätigkeiten Wie schon in einigen Jahren zuvor, wurden auch 2013 lebensraumverbessernde Maßnahmen im NSG Gelmer Heide durchgeführt. Dort war damit begonnen worden, den Bereich mit kleinflächiger Heide- und Moorentwicklung zu vergrößern (Abb. 7). Diese Maßnahme wurde jetzt mit der Entfernung einiger Kiefern und der weiteren Vergrößerung der entstandenen Wasserfläche fortgesetzt (Abb. 8). Abb. 7 und 8: Arbeiten in der Gelmer Heide. Fotos: Archiv Biol. Station

139 138 Nachruf Nachruf auf Hermann Lenz ( ) Pilzsitzer. So nannte Hermann seinen edlen Brombeer-Likör mit Brombeeren natürlich aus den Rieselfeldern. Hermann liebte es, in den Rieselfeldern zu sein. Er war zwar kein Ornithologe aber dennoch ein Naturliebhaber besonders liebte er eben die Rieselfelder. Er schöpfte Ruhe und Freude aus den Rieselfeldern, aber bediente sich nicht nur ihrer. Seit mehreren Jahren arbeitete er aktiv mit. Gemeinsam mit Rentner-Kollegen erledigte er notwendige oder durch Vandalismus erzwungene Reparaturarbeiten an Beobachtungshütten. Mit Peter Watermann ( 2011) baute er Sitzgelegenheiten für die Besucher der Rieselfelder und half bei der Aufstellung der Geländer an den barrierefreien Rampen der Beobachtungseinrichtungen. Im Projekt Naturerlebnis für Alle war er neben dem barrierefreien Umbau der Beobachtungshütten bei der Vollendung des Schilflehrpfades und des Stegesystems in der Außenausstellung am Rieselfeldhof fast täglich im Einsatz. Und er wollte gerne noch so viel mehr helfen, aber es kam der Punkt, da konnte er nicht mehr. Wir danken ihm herzlichst für seine aktive Unterstützung, bei dem Bemühen, die Rieselfeld-Natur für Viele erlebbar zu machen. Seine Spuren bleiben, wie die Erinnerung an ihn und sein positives Denken und Handeln. Danke Hermann! Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Biologischen Station

140 Öffentlichkeitsarbeit 139 Öffentlichkeitsarbeit von Hans-Uwe Schütz Teilnehmer besuchten in 2013 insgesamt 192 Veranstaltungen. Dies sind gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegene Werte (Abb. 1). Anzahl der Natur- und Bildungsveranstaltungen Programm Erwachsene Programm Eltern u. Kind Programm öffentl. Führung 26 Programm Kinder 29 externe Diavorträge gebuchte Führungen Schulklassen Kindergarten 61 Kindergeburtstage Abb. 1: Typisierung der öffentlichen Veranstaltungen Die Entwicklung in den verschiedenen Veranstaltungskategorien verlief jedoch sehr unterschiedlich. Die Anzahl der zustande gekommenen Veranstaltungen aus dem Programmheft der Biologischen Station ist stark rückläufig (Tab. 1). Mehrfach fanden Veranstaltungen nicht statt, da sich zu wenige Teilnehmer angemeldet hatten. Dennoch kam es vor, dass mehrere potentielle Teilnehmer unangemeldet vor der Station standen. Hätten diese sich angemeldet, wäre eine Durchführung möglich gewesen. Besonders stark ist der Rückgang an Kinderveranstaltungen. Auf diese Entwicklung ist die Biologische Station eingegangen durch generell ein geringeres Angebot an Veranstaltungen nur für Kinder auf der einen Seite und ein Mehrangebot an Familienveranstaltungen auf der anderen Seite. Allerdings ist auch in diesem Bereich ein Rückgang zu verzeichnen. Neue Angebote mit neuen Honorarkräften (Kreativveranstaltungen zum Themenbereich Kunst und Natur) wurden ebenso wenig angenommen, wie qualitativ aufgerüstete Veranstaltungen wie Bionik für Kids. Gut nachgefragt werden alle Veranstaltungen, die sich mit dem Keschern in den Minirieselfeldern beschäftigen. Aber bei einem zu dichten Angebot dieser Veranstaltungen graben sich diese Angebote auch nur gegenseitig die Teilnehmer ab.

141 140 Öffentlichkeitsarbeit Tabelle 1: Programm- und Zusatzveranstaltungen im Vergleich Veranstaltungsart 2013 Zahl der Veranstaltungen prozentual Programm Erwachsene 26 13,54 Programm Eltern u. Kind 26 13,54 Programm öffentl. Führung 10 5,21 Programm Kinder 2 1,04 externe Diavorträge 3 1,56 gebuchte Führungen 61 31,77 Schulklassen 29 15,10 Kindergarten 22 11,46 Kindergeburtstage 13 6,77 Summen ,00 Zahl der Programmveranstaltungen 64 33,33 Zahl der zusätzlichen Veranstaltungen ,67 Summen ,00 Zugenommen haben vor allem die gesondert gebuchten Führungen (Abb. 2) und erfreulicher Weise auch wieder die Zahl der Schulklassen, die die Rieselfelder unter Anleitung der Biologischen Station besuchen. Aktionen mit Kindergartengruppen und Kindergeburtstage fanden in vergleichbarer Größenordnung wie im Vorjahr statt. Abb. 2: Auch Gruppen zu Fahrrad bekommen eine Führung (Foto: Archiv Biologische Station).

142 Öffentlichkeitsarbeit 141 Tabelle 2: Entwicklung der Monatszahlen während der letzten 8 Jahre Anzahl der Veranstaltungen Monat/Jahr Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Summen Bei dem monatsweisen Vergleich der Veranstaltungszahlen (Tab. 2) fällt auf, dass der Monat Mai besonders schwach dasteht. Grund hierfür ist sicherlich die Witterung, da es an drei der vier Wochenenden Regen gab, wenn auch zum Teil nur sehr wenig. Vorhersagen von schlechtem Wetter drücken immer die Anmeldezahlen. Die vergleichsweise ebenfalls niedrige Veranstaltungszahl im Juni lässt sich dadurch aber nicht erklären, da im Juni nur ein Wochenende wirklich verregnet war. Sicherlich war eine Reihe größerer Veranstaltungen am Rieselfeldhof mit Grund dafür, dass zum Beispiel eine kurzfristige Bewerbung der Angebote in der Presse versäumt wurde. Die Tabelle 3 gibt Hinweise auf wirtschaftlich gute und schlechte Monate für das Umweltbildungsprogramm. Ab einer Teilnehmerzahl von etwa zehn Teilnehmern können positive Salden für die Biologische Station erwartet werden. Demnach war der Januar eher ein Zuschussgeschäft und auch der Februar eher schwach. Ansonsten trägt sich das Programm inhaltlich (Bezahlung der Honorarkräfte) selbst. Wäre da nicht noch der Organisationsaufwand für das Programm: Aufstellen, Bewerben, Abrechnen. Durch die Statistiken nicht erfasst werden diverse Sonderveranstaltungen, die mehrheitlich mit dem Informationszentrum Rieselfeldhof in Zusammenhang stehen. Aber auch andere Aktionen wie zum Beispiel die gemeinsame jährliche Teilnahme an der Aktion Saubere Stadt mit der Kita Bergmannshof ( ) oder die erfolgreiche Wiedereröffnung der Gaststätte Heidekrug ( ) durch den neuen Pächter Michael

143 142 Öffentlichkeitsarbeit Aschmoneit wurden nicht beziffert. Der Rieselfeldhof war auch wieder Tagungsort der Naturschutz-Regionalkonferenz Münsterland (Abb. 3), die am 7. Juni die Chancen und Probleme der Energiewende als Schwerpunktthema hatte. Tabelle 3: Vergleichende Statistik des Umweltbildungsprogramms Veranstaltungsart Programm Erwachsene Programm Familien (Erw. u. Ki.) Programm öffentliche Führungen Programm Kinder externe Diavorträge gebuchte Führungen Anzahzahzahzahzahl % An- % An- % An- % An- % , , , ,5 20 9, , , , ,5 11 5,4 11 6,1 10 4,8 11 5,9 10 5,2 20 9,8 13 7,3 15 7,2 18 9,6 2 1,0 3 1,5 1 0,6 1 0,5 1 0,5 3 1, , , , , ,8 Schulklassen 32 15, ,1 18 8,7 15 8, ,1 Kindergarten 15 7, , ,1 18 9, ,5 Kindergeburtstage 23 11, , ,1 11 5,9 13 6,8 Summen Zahl der 90 43, , , , ,3 Programmveranstaltungen Zahl der , , , , ,7 zusätzlichen Veranstaltungen Summen Öffentlichkeitswirksam ist auch das durch den Kräuterstammtisch Münster mit viel Liebe gestaltete Kräuterbeet am Rieselfeldhof, in dem nun viele Farben und Düfte vereint sind und die Besucher zum interessierten Verweilen einladen (Abb. 4).

144 Öffentlichkeitsarbeit 143 Abb. 3: Blick auf die Naturschutz-Regionalkonferenz Münsterland am 7.6. mit dem Thema Chancen und Risiken der Energiewende. Foto: Archiv Biol. Stat. Abb. 4: Der Kräutergarten neben dem Seminarzentrum. Foto: Archiv Biol. St.

145 144 Öffentlichkeitsarbeit Abb. 5: Kunstobjekt in der Außenausstellung. Foto: Archiv Biol. Station Von Anfang Juni bis Oktober reicherten Exponate der regionalen Kunstausstellung Kunst trifft Kohl die Außenausstellung hinter dem Seminargebäude am Rieselfeldhof an. Fünf Skulpturen von zwei Künstlerinnen und drei Künstlern hatte der Kurator Bodo Treichler aus Münster-Kinderhaus in die Rieselfelder vermittelt. Insgesamt umfasste die Ausstellung 170 Werke die an 14 Orten im Münsterland und den benachbarten Niederlanden aufgestellt wurden. In den Rieselfeldern vertreten war unter anderen Helmut Berka mit der Schafsschädel-Skulptur Drei oder Nachbesprechung II. Neben der symbolhaften Zahl Drei drängten sich bei dieser Skulptur auch Gedanken um Tod und Vergänglichkeit sowie um das Verhältnis Mensch und Tier auf. Reinhard Dasenbrock ist ein Künstler der gerne Weggeworfenes wieder in künstlerischen Objekten aufleben lässt. Seine an einer Wegkreuzung installierten Stele Wandernde farbige Schatten kombinierte Eisen mit farbigen Plexiglaselementen. Diese verursachten farbige Schatten, die mit dem Lauf der Sonne über die Wege wanderten. Einige Weiden des Grünen Klassenzimmers am Rieselfeldhof hatte Hans-Joachim Hugenroth mit vielen kleinen Spiegeln zu Umwelt- Bäumen umgewandelt. Je nach Standort des Betrachters reflektierten die Spiegel unterschiedliche Ausschnitte ihrer Umwelt. Eine besonders auffällige Note installierte Martina Lückener mit der Freiluftschwimmerin auf einem der Stege in der Außenausstellung (Abb. 5). Fast wie ein Wahrzeichen strahlte dieser Eisenscherenschnitt dem Besucher des Rieselfeldhofes entgegen. Mit Eisen und Keramik hatte Erika Post zwei unterschiedliche Werkstoffe in einer Skulptur mit einem gefallenen, in einem Gerüst gefangenen Würfel spannend vereint. Kurator, Künstler und Kunstinteressierte feierten am 25. August das Bergfest zu dieser Ausstellungsrunde mit Livemusik und Texten am Rieselfeldhof. Vielleicht sind die Rieselfelder beim nächsten Termin für Kunst trifft Kohl, voraussichtlich 2015, wieder dabei. Ein Höhepunkt des Veranstaltungsreigens in den Rieselfeldern war sicherlich das 4. internationale Jungimkertreffen (International Meeting of Young Beekeepers = IMYB), das die Imkerei Dennis Schüler vom 21. bis 23. Juni

146 Öffentlichkeitsarbeit 145 in Münsters Rieselfelder geholt hatte (Abb. 6). Trotz eines Unwetters am 20. Juni konnte das Orgateam um Dennis Schüler die Durchführung stemmen. 14 Jungimkermannschaften aus 12 Ländern verglichen sich in ihrem Wissen um Bienen-, Pflanzen- und Honigkunde. Abb. 6: Welt-Jungimkertreffen am Rieselfeldhof. Foto: Archiv Biol. Station Abb. 7: Heimatfrühstück der Nordrhein-Westfalen-Stiftung. Foto: Archiv BSR

147 146 Öffentlichkeitsarbeit Abb. 8: Wanderung auf dem Schilflehrpfad. Foto: Archiv Biologische Station Bereits am 30 Juni folgte mit dem Heimatfrühstück des Fördervereins der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat und Kulturpflege ein weiteres Highlight am Rieselfeldhof (Abb. 7). 150 geladene Gäste, darunter Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe und der LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch, wurden mit Musik und Talk durch die Moderatorin Jeanette Kuhn (WDR) bei einem ausgiebigen Frühstück unterhalten. Für die Live-Musik sorgte das jacuzzi ensemble. Eine anschließende Wanderung zum barrierefreien Schilflehrpfad am Kleinen Stauteich, angeführt durch den Wander- Papst Manuel Andrack (Abb. 8) rundete die eintägige Veranstaltung ab. Ab dem 15. August präsentierte die frisch gebackene Kommunikations-Designerin Dörte Hengevoß Grafiken aus ihrem Buch Der Weg der Vögel in der Ausstellung zur Landschaftsgeschichte der Rieselfelder im ehemaligen Kuh-stall des Rieselfeldhofes (Abb. 9). Bis zum Oktober konnten Besucher der Ausstellung sich an Hand der tollen Grafiken über das Thema Vogelzug informieren. Abb. 9: Dörte Hengevoß mit ihrer Ausstellung. Foto: Archiv BSR

148 Öffentlichkeitsarbeit 147 Tradition ist mittlerweile auch schon, dass eine oder mehrere Schülergruppen der Justin Kleinwächter Realschule Greven an einem Projekttag zum sozialen Engagement in die Rieselfelder kommen. Diesmal halfen die Schülerinnen und Schüler einer siebten Klasse, Müll aus der Landwehr nahe dem Rieselfeldhof zu ziehen (Abb. 10). Ein herzliches Dankeschön für dieses Engagement. Abb. 10: Soziales Engagement Grevener Realschüler. Foto: Archiv Biol. Station Mehr als 40 Kinder besuchten am 28. September die Kinderakademie plant fort the planet am Rieselfeldhof. Ausgerichtet wurde diese zur Nachhaltigkeit in der Lebensführung anregende Lehrveranstaltung für Kinder durch die Firma Parador in Coesfeld. Praktische Erfahrungen wie man etwas selbst dazu beitragen kann, sammelten die Kinder bei der Pflanzung von 10 Apfelbäumen in den Pflanzlücken der 16er Obstwiese nahe dem Rieselfeldhof (Abb. 11). Auch außerhalb der Rieselfelder zeigte die Biologische Station Präsenz. Im Rahmen einer Ausstellung zum Stadtteiljubiläum 50 Jahre Coerde (Abb. 12) konnten zwei Tafeln zum Schutzgebiet und seiner Geschichte im Bürgerzentrum Meerwiese ausgestellt werden. Eine Tafel kam Abb. 11: Die Kinderakademie war sehr engagiert beim Obstbaumpflanzen. Foto: Archiv Biol. Station

149 148 Öffentlichkeitsarbeit Abb. 12: Blick auf die Festgesellschaft 50 Jahre Coerde. Foto: Archiv BSR leider beschädigt zurück. Externe Vorträge werden meist von Organisationen nachgefragt, deren Mitglieder nicht selbstverständlicherweise einfachen Zugang zu den Rieselfeldern haben. Meist sind es Senioren-Einrichtungen. Am 14. November stellte sich die Biologische Station im Kreishaus Coesfeld einem Fachpublikum als eine der Natur- und Umweltbildungseinrichtungen auf der Pädagogischen Landkarte des LWL vor. Selbstverständlich wurde auch die Presse wieder regelmäßig bedient. Mehr als einmal wöchentlich werden Informationen zu den Rieselfeldern und den Veranstaltungen der Biologischen Station an einen umfangreichen Presseverteiler verschickt. Rückmeldungen und Nachfragen erfolgen daraufhin regelmäßig. Gelegentlich schaut dann auch das Fernsehen vorbei. Der WDR berichtete in seiner regionalen Fernsehsendung Lokalzeit Münster von dem internationalen Jungimkertreffen und dem Heimatfrühstück der Nordrhein-Westfalen Stiftung. Darüber hinaus brachten sie am 21. August einen Beitrag zur Geschichte der Rieselfelder ( Der Kampf um die Rieselfelder ) und am 24. Oktober über den Vogelzug. Am 12. Februar war OWTV (Open Web TV) mit einem Interview mit Michael Harengerd für die Sendung Ökoplosiv zu Gast in den Rieselfeldern. Einen besonderen gestalterischen Leckerbissen hatte sich die Verwaltung des St. Franziskus-Hospitals am Hohenzollernring ausgedacht: Sowohl die Flure (mit großen Fotos) als auch die einzelnen Zimmer (mit

150 Öffentlichkeitsarbeit 149 kleinen Fotos) einer Etage des neu eingerichteten Krankenhaustraktes wurden mit parzellierten Landschaftsaufnahmen aus den Rieselfeldern ausgestattet (Abb. 13). Abb. 13: Blick in den Flur des St. Franzsikus Neubautraktes (Foto: Archiv Biologische Station) Viele Worte und Bilder können zwar für den außerordentlichen Wert des Schutzgebietes Rieselfelder werben, die beste Werbung bleibt jedoch das Schutzgebiet Europareservat Rieselfelder Münster selbst.

151 150 Freundes- und Förderkreis Auch 2013 wieder unterwegs: Fahrten des Freundes- und Förderkreises der Rieselfelder Münster von Manfred Röhlen Wieder gut genutzt war das Angebot von sieben Tagesausflügen für die Mitglieder des Freundes- und Förderkreises der Rieselfelder Münster (FFK). Zu Beginn des Jahres gab es eine echte Gänse-Tour. Auf beiden Seiten der deutsch-niederländischen Grenze an Rhein und Wal wurden zehntausende Blässgänse, hunderte Grau-, Weißwangen- und Tundrasaatgänse sowie Nil- und Brandgänse beobachtet. Neben acht Entenarten rundeten 10 Gänsesäger, etwa 50 Mäusebussarde, eine Bekassine sowie ein großer Schwarm aus Grünfinken und Stieglitzen den Beobachtungstag ab. Im Februar folgte ein Besuch bei unseren niederländischen Nachbarn in den Rieselfeldern von De Krim. Hier wurde den Besuchern der Stand der Einrichtungsarbeiten ausführlich aufgezeigt (Abb. 1). Es lohnt sich sicher, diese Rieselfelder nach Beendung der Bauarbeiten noch einmal zu besuchen. Ansonsten war die Fahrt eine typische Wintertour: Tausende Abb. 1: Am 9.2. bei den niederländischen Kollegen in einer ehemaligen Zuckerfabrikskläranlage. (Foto: Archiv Biologische Station)

152 Freundes- und Förderkreis 151 Abb. 2: Sing- und Zwergschwäne abends am Schlafgewässer. (Foto: Archiv Biologische Station) Tundrasaatgänse, große Entenbestände, Gänsesäger, Kornweihen, ein Raubwürger sowie Schwärme von Saatkrähen, Dohlen und Wacholderdrosseln prägten das Bild. Höhepunkt aber waren die mindestens 150 Zwerg- und 50 Singschwäne (Abb. 2). Diese ließen sich nicht nur tagsüber in der Umgebung von Laar auf den Äckern sondern besonders gut abends am Schlafgewässer beobachten. Ein für die Mitfahrer beeindruckendes Erlebnis, als in der Abenddämmerung Schwanentrupp nach Schwanentrupp laut rufend auf dem Gewässer einfiel. Die erste Frühlingstour des Jahres fand im April statt und führte an das Steinhuder Meer (Abb. 3) und in die Windheimer Wesermarsch Abb. 3: Am am Steinhuder Meer. (Foto: Archiv Biologische Station)

153 152 Freundes- und Förderkreis (EU-Vogelschutzgebiet Weseraue). Hier die schönsten Beobachtungen in Stichworten. Meerbruchwiesen am Steinhuder Meer: Viele singende Feldlerchen; Graugänse, Wacholderdrosseln und Wiesenpieper in großer Zahl; durchziehende Schwarzkehlchen, Steinschmätzer und Rohrammern; Blicke in besetzte Horste von See- und Fischadler; überfliegend je ein Seeadler, eine Rohrweihe und einige Rotmilane. Vogelbiotop am Steinhuder Meer: Viele Arten von Gründelenten, Silberreiher, Grünschenkel, Waldwasserläufer, Flussregenpfeifer und Wasserralle. Westufer des Steinhuder Meeres: Seeadler und Kleinspecht im Pappelwald, mindestens je 30 Zwerg- und Gänsesäger, unzählige Haubentaucher sowie eine jagende Flussseeschwalbe. Abends in der Windheimer Marsch: Erneut Feldlerchen sowie große Zahlen von Höckerschwänen, Nil- und Graugänsen; an den Gewässern ein Schellentenpaar, Kiebitz, Flussregenpfeifer, Bekassine, Dunkler Wasserläufer, Rotschenkel, Grünschenkel, Waldwasserläufer und Alpenstrandläufer. Ende Mai folgte dann die zweite Frühlingstour. Im Feuchtwiesenschutzgebiet Westladbergen-Saerbeck waren viele Nilgänse und Große Brachvögel zu sehen. Am Mühlenteich beobachteten die Ausflügler dann Knäk-, Löffelund Reiherente sowie Silberreiher und Uferschnepfe. In der Nähe sangen je ein Pirol und ein Gelbspötter. Weiter ging es ins Recker Moor (Abb. 4). Hier wurden Rebhuhn, Löffel- und Reiherente, Rohrweihe, Baumfalke, Abb. 4: Am am Rande des Recker Moores (Foto: Hans-Uwe Schütz)

154 Freundes- und Förderkreis 153 Abb. 5: Zünftige Geburtstagsfeier zum 20. des FFK! (Foto: Archiv Biol. Station) Uferschnepfe, Großer Brachvogel (mit Küken), Uferschnepfe, Bekassine sowie singende Feldlerche, Gelbspötter und Schwarzkehlchen gesehen. Den Abschluss der Tour bildete ein gemeinsames Abendessen in Westbevern-Vadrup zur Feier des 20. Geburtstages des FFK (Abb. 5). Nach der Sommerpause führte eine Fahrt im September an die mittlere Weser im Bereich Petershagen. In Windheim besuchten die Teilnehmer zunächst das Storchenmuseum. Die sehr gelungene und informative Ausstellung wusste zu gefallen. Vor dem Museum verwirrte ein Star die Besucher, in dem er einen Kuckuck imitierte. Die Wesermarschen nördlich von Windheim waren überraschend Vogel-leer; nur ein Steinschmätzer und einige Rotmilane waren bemerkenswert. Im Bucher Klei auf der linken Weserseite fand sich dann in einem großen Trupp Graugänse eine halsberingte, die von Manfred Röhlen schon einmal am ersten Weihnachtstag 2012 im Kreis Viersen am linken Niederrhein abgelesen werden konnte. Im Klei hielten sich auch viele Nilgänse und zwei Große Brachvögel auf. Zum Abschluss wurden in der Windheimer Marsch mindestens fünf Grünschenkel, zwei diesjährige Sichelstrandläufer, ein diesjähriger Sandregenpfeifer und vier Silberreiher festgestellt. Im November folgte die traditionelle Kranichtour. Vorbei ging es am Waldohreulen-Schlafplatz in Hunteburg mit diesmal fünf Eulen ins Ochsenmoor am Dümmer. Hier grüßte ein alter Bekannter. Der halsberingte

155 154 Freundes- und Förderkreis Bei Exkursionen des FFK gesehene Vogelarten im Jahr = Rhein und Wal von Emmerich bis Nijmegen (NL); = Rieselfelder De Krim (NL), Laarsche Bruch, Laar-Heesterkante, Bargerveen Nord (NL); = Steinhuder Meer und Windheimer Wesermarsch; = Feuchtwiesengebiet Westladbergen-Saerbeck und Recker Moor; = Weseraue bei Petershagen; = Dümmer, Oppenweher Fledder und Rehdener Geestmoor; = Möhnesee und Disselmersch bei Lippborg; Trauerschwan Höckerschwan 1 Merlin 6 Rauchschwalbe 1,2,3,4,5,6,7 Baumfalke 4 Mehlschwalbe 3,4,5 3,4,5 Singschwan 2 Turmfalke 1,2,3,4,5,6 Schwanzmeise 1,6,7 Zwergschwan 2 Kranich 6 Fitis 4 Kanadagans 2,4,7 Wasserralle 3 Zilpzalp 3,4 Weißwangengans 1,7 Teichhuhn 1,2 Gelbspötter 4 Weißwange-Hybrid 1 Blässhuhn 1,2,3,4,5,6,7 Mönchsgrasmücke Schneegans 6 Kiebitz 1,2,3,4,5,6 Dorngrasmücke Tundrasaatgans 1,2,6 Flussregenpfeifer Blässgans 1,3.6,7 Sandregenpfeifer Graugans 1,2,3,5,6,7 Großer Brachvogel Hausgans (weiß) Grau- x Hausgans 1 Uferschnepfe 3,4 3 Zaunkönig 1,2,3,4,7 5 Kleiber 3,4,7 4,5 Gartenbaumläufer 3,4,6,7 4 Star 1,2,3,4,5,6 2,7 Bekassine 1,3,4,6 Amsel 1,2,3,4,5,6,7 Nilgans 1,2,3,4,5,7 Dunkler Wasserl. 3 Wacholderdrossel Brandgans 1,2,3 Rotschenkel 3 Singdrossel 3,4 Schnatterente 1,2,3,5,6 Grünschenkel 3,5 Rotdrossel 6 Pfeifente 1,2,3,5,6,7 Waldwasserläufer 3 Misteldrossel 4 1,2,3,4,6 1,2,3,6

156 Freundes- und Förderkreis 155 Krickente 1,2,3,5,7 Sichelstrandläufer Stockente 1,2,3,4,5,6,7 Alpenstrandl. Sock- x Hausente 5 Schwarzkehlchen 3 Rotkehlchen 2,6,7 Lachmöwe 1,2,3,4,5,6,7 Hausrotschwanz Spießente 1,2,3 Sturmmöwe 1,2,3,5,6 Steinschmätzer Knäkente 3 Mantelmöwe 1 Haussperling Löffelente 2,3,4,5,6 Silbermöwe 1,3,5,6,7 Feldsperling Tafelente 1,2,3,5,6,7 Heringsmöwe 6 Baumpieper Reiherente 1,2,3,4,5,6,7 Hohltaube 1,2,3,4,6 Wiesenpieper 1,3 Schellente 1,3,6,7 Ringeltaube 1,2,3,4,5,6,7 Bergpieper 7 Zwergsäger 3 Türkentaube 3,4 1,2,3,4,6, ,2,3,4,5,6 1,2,3,4,5,7 1,2,3,4,5,6 Wiesenschafstelze Gänsesäger 1,2,3,7 Kuckuck 4 Bachstelze 3,4,5,7 Jagdfasan 1,2,3,4,6,7 Waldohreule 6 Buchfink 1,2,3,4,5,6,7 Rebhuhn 4 Mauersegler 4 Gimpel 2,7 Zwergtaucher 1,3,6,7 Buntspecht 1,3,7 Grünfink 1,3 Haubentaucher 1,2,3,5,6,7 Kleinspecht 3 Stieglitz 1,3,4,5,6 Kormoran 1,2,3,5,6,7 Pirol 4 Erlenzeisig 1,2,3,7 Silberreiher 1,2,3,4,5,6,7 Raubwürger 2 Goldammer 2,3,4,5 Graureiher 1,2,3,4,5,6,7 Elster 1,2,3,4,5,6,7 Rohrammer 3 Weißstorch 3,5 Eichelhäher 2,3,5,7 Fischadler 3 Dohle 1,2,3,4,5,6,7 Wiesenweihe 5 Saatkrähe 1,2,6,7 Kornweihe 1,2,6 Rabenkrähe 1,2,3,4,5,6,7 Rohrweihe 3,4,5 Blaumeise 1,2,3,4,5,6,7 Sperber 1,2 Kohlmeise 1,2,3,4,5,6,7 Rotmilan 3,5,6 Sumpfmeise 6,7 Seeadler 3 Feldlerche 3,4 Mäusebussard 1,2,3,4,5,6,7 Uferschwalbe 4 Artenzahl: ,5

157 156 Freundes- und Förderkreis Höckerschwan CT43, diesmal in Familienbegleitung von zwei Jungschwänen, war schon bei vielen FFK-Touren an den Dümmer abgelesen worden. Außerdem bevölkerten Schwärme von Bläss- und Graugänsen sowie viele Silberreiher die Moorwiesen, eine weibchenfarbene Kornweihe scheuchte eine Bekassine auf und Rot-, Wacholder- und Misteldrosseln waren in großer Zahl auf dem Durchzug. Am Südufer des Dümmer hielten sich hunderte Enten verschiedener Arten, eine Große Zahl von Haubentauchern und viele Kormorane auf. Nachmittags ging es weiter in den Oppenweher Fledder, wo sich tausende Kraniche beobachten ließen, darunter ein beringter Vogel aus Finnland. Abends folgte dann im Rehdener Gesstmoor ein schöner Schlafplatzeinflug vieler Kraniche und Blässgänse. Hier waren auch noch etwa 500 Tundrasaatgänse sowie eine Schneegans der dunklen Morphe zu sehen. Den ganzen Tag begleitete eine Reporterin des WDR die Gruppe. Ihre Radioreportage zu diesem vogelkundlichen Ausflug war danach im WDR2 und im WDR5 zu hören. Jahresabschluss im Dezember am Möhnesee und in der Disselmersch bei Lippetal-Lippborg bei leider sehr schlechtem Wetter: Am und auf dem Möhnesee waren Silberreiher, Zwergtaucher, Eisvogel, Gänsesäger, Reiher-, Tafel- und Schellente sowie Haubentaucher zu sehen. Nachmittags folgte in der Disselmersch die Beobachtung eines großen Gänsetrupps mit Grau-, Bläss-, Kanada-, Weißwangen- und Nilgänsen. Im Trupp gab es auch eine in den Rieselfeldern in Münster halsberingte Graugans, die von Manfred Röhlen schon mehrfach in der Brüskenheide bei Westbevern-Vadrup aber auch in der Disselmersch abgelesen werden konnte. Bemerkenswert waren auch große Zahlen von Pfeif- und Krickenten, ein Schlafplatz mit mindestens 30 Elstern sowie ein Trupp Bachstelzen mit einzelnen Bergpiepern darunter. Für ungläubiges Staunen unter den Teilnehmern sorgte die große Zahl von Nutrias im Gelände. Bei allen Touren lag die Führung in den Händen von Manfred Röhlen und Dr. Hans-Uwe Schütz. Letzterer trug wie immer mit Kaffee und Kuchen erheblich zum Gelingen aller Fahrten bei. Wenn Sie auch einmal dabei sein wollen, finden Sie die neuen Termine für die FFK-Ausflüge im aktuellen Veranstaltungsprogramm.

158 Praktika 157 Praktikanten und Arbeitsmaßnahmen von Hans-Uwe Schütz In 2013 wurden fünf Schülerpraktikantinnen und praktikanten sowie sechs Praktikantinnen und Praktikanten verschiedener Universitäten betreut. Die Mehrzahl der Schülerpraktika entfiel 2013 auf auswärtige Schulen (Havixbeck, Burgsteinfurt und Dülmen). Zwei Schülerpraktikanten kamen aus Münster (Tab. 1, Abb. 1). Während bei den Schülerpraktika die männlichen Teilnehmer überwogen, kamen in diesem Jahr von den Universitäten mit einer Ausnahme Praktikantinnen (Abb. 2). Zusätzlich dienten zwei Praktika zur Vorbereitung auf ein naturwissenschaftliches Studium. Tab. 1: Praktikantinnen und Praktikanten in den Rieselfeldern in 2012 Vorname Name Schule / Universität Sarah Greve Annette-von-Droste-Hülshoff Gymnasium Dülmen Calvin Löw Pascal-Gymnasium Münster Paul Kreuels Anne-Frank-Gesamtschule Havixbeck Fabian Rotermund Friedensschule Münster Hannah Schöning Gymnasium Arnoldinum Burgsteinfurt Rabea Tüllinghoff vorbereitendes Praktikum, Universität Greifswald Frank Willing Vorbereitendes Praktikum, Universität Julia Bronder Institut für Biologie, Universität Marburg Annika Doeppe Umweltwissenschaften, Universität Freiburg Thiemo Karwinkel Institut für Biologie, Universität Greifswald Sima Rieckhof Institut für Landschaftsökologie, Westfälische Wilhelms Universität Münster Cordula Rief Institut für Biologie, Westfälische Wilhelms Universität Münster Laura Schäfer Institut für Landschaftsökologie, Westfälische Wilhelms Universität Münster

159 158 Praktika Abb. 1: Schülerpraktikanten bei der Instandhaltung von Wegen (Foto: Archiv Biologische Station) Zwei weitere Personen konnten im Rahmen von Arbeitsmaßnahmen zur beruflichen Integration in Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Sozialpsychiatrie Münster betreut werden. Eine Maßnahme dauerte 6 Monate. Die zweite Maßnahme startete im Oktober und wird voraussichtlich auch für sechs Monate bewilligt. Die teilnehmenden Personen unterstützen die Biologische Station bis zu 20 Stunden wöchentlich bei Arbeiten, die sonst liegen bleiben. Zusätzlich haben zwei Personen im Rahmen von Rehabilitationsmaßnahmen die Station stundenweise bzw. im Rahmen eines Praktikums unterstützt. Abb. 2: Die Vegetationskartierer unterwegs. (Foto: Archiv Biologische Station)

160 Verkehr 159 Allen Praktikantinnen und Praktikanten sowie weiteren Unterstützern der Rieselfelder gelten unser herzlicher Dank und die besten Wünsche für ihren weiteren Lebensweg, der sie hoffentlich noch oft in die Rieselfelder bringen wird. Verkehr 2013 von Hans-Uwe Schütz Wie in fast jedem Jahr zählten Mitarbeiter der Biologischen Station sowie Praktikanten und freiwillige Helfer am 9. April 2013 an der Kreuzung Coermühle / Hessenweg die Kraftfahrzeuge (KFZ), aufgeschlüsselt nach Fahrtrichtung und Herkunft (KFZ-Kennzeichen). Gezählt wird meist Ende März oder Anfang April an einem Mittwoch oder Donnerstag. Die Biologische Station zählt seit 2003 immer in der gleichen Weise an der angesprochenen Straßenkreuzung wurde aus personellen Gründen nicht gezählt zählte die Stadt Münster über die Dauer von vier Tagen. Aus der Art und Weise der Datenerhebung sind die Zählergebnisse der Stadt nicht direkt mit denen der Station vergleichbar. Bei der städtischen Zählung wurden die Herkünfte nicht nach Kennzeichen erfasst. Im Zeitraum von 2003 bis 2013 lieferte die Verkehrszählung im April 2013 mit 2415 gezählten Kraftfahrzeugen das zweithöchste Zählergebnis Verkehrszählung 2013 Anzahl Fahrzeuge Hessenweg Richtung Kanalbrücke Hessenweg Richtung Gimbte Coermühle Richtung Gittrup Coermühle Richtung Heidekrug 50 0 Uhrzeit Abb. 1: Gesamtzahlen der KFZ im Kreuzungsbereich Hessenweg / Coermühle

161 160 Verkehr Tab.1: Verkehrszählung Dienstag Aufkommen Coermühle -> Heidekrug Coermühle -> Gittrup Hessenweg -> Gimbte Hessenweg -> Kanalbrücke alle Uhrzeit MS ST WAF Sonstige MS ST WAF Sonstige MS ST WAF Sonstige MS ST WAF Sonstige Richtungen Uhrzeit Gesamt Anzahl Fahrzeuge insgesamt: 2415 Witterung morgens: zunächst Nieselregen, zunehmend sonnig und frisch nachmittags: zunächst sonnig, eintrübend, ab 16 Uhr Nieselregen, frisch Tab. 2: LKWs am in den Rieselfeldern Uhrzeit LKW Gesamt 20 im europäischen Vogelschutzgebiet Rieselfelder Münster (Tab. 1). Übertroffen wurden die Zählungen nur vom Ergebnis in 2007 mit damals 2444 Fahrzeugen war das erste Jahr, in dem - in Anpassung an die verlängerten Ladenschlusszeiten - zwei Stunden länger bis 21 Uhr gezählt wurde. Herausragend war in 2013 die Anzahl von 1016 Fahrzeugen auf der Coermühle in Fahrtrichtung Heidekrug ( :

162 Verkehr Fahrzeuge, Abb. 1, 2 und 4). Vor allem der morgendliche Berufsverkehr zwischen 6 Uhr und 10 Uhr mit einem Spitzenwert von 199 KFZ zwischen 7 Uhr und 8 Uhr fiel am 9. April 2013 deutlich höher aus als in den Vorjahren (164 KFZ in 2012). Aber auch auf der Fahrtstrecke Coermühle in Richtung Gittrup ist gegenüber den Vorjahren ein erhöhtes Verkehrsaufkommen vor allem zwischen 16 Uhr und 18 Uhr feststellbar. Verkehrszählung Coermühle Richtung Heidekrug Anzahl Fahrzeuge Coermühle Richtung Gittrup Hessenweg Richtung Gimbte Hessenweg Richtung Kanalbrücke 50 0 Uhrzeit Abb. 2: Anzahl der KFZ nach Fahrtrichtung A Anzahl Fahrzeuge Coermühle Richtung Heidekrug B Anzahl Fahrzeuge Coermühle Richtung Gittrup Uhrzeit Uhrzeit C Anzahl Fahrzeuge Hessenweg Richtung Gimbte D Anzahl Fahrzeuge Hessenweg Richtung Kanalbrücke Uhrzeit Uhrzeit Abb. 4: Verteilung der KFZ im Tagesverlauf in den jeweiligen Fahrtrichtungen 2013

163 162 Verkehr A Coermühle Richtung Heidekrug (1016 Fahrzeuge) B Coermühle Richtung Gittrup (560 Fahrzeuge) 12% 14% 22% 16% 50% 30% 41% 15% MS ST WAF Sonstige MS ST WAF Sonstige C Hessenweg Richtung Gimbte (290 Fahrzeuge) D Hessenweg Richtung Kanalbrücke (549 Fahrzeuge) 1% 8% 5% 10% 50% 41% 19% 66% MS ST WAF Sonstige MS ST WAF Sonstige Abb. 3: Anteile der Herkünfte der KFZ in den jeweiligen Fahrtrichtungen 2013 Höchstwerte waren in 2013 für die auswärtigen Kennzeichen WAF und ST zu verzeichnen (Abb. 3 u. 5) Dies verdeutlicht, das ein nicht unerheblicher Teil der Durchfahrenden kein direktes Anliegen hat, sondern die Coermühle als Durchfahrtsstraße in Richtung Innenstadt nutzt. Für die auswärtigen Kennzeichen zeichnet sich in den letzten Jahren ein zunehmender Trend ab. Anzahl KFZ Coermühle Fahrtrichtung Heidekrug WAF ST Sonstige MS Abb. 5: Herkünfte der Fahrzeuge auf der Coermühle in Richtung Heidekrug Bemerkenswert bleibt weiterhin, dass trotz eines LKW-Verbotes Lastkraftwagen regelmäßig die Coermühle nutzten. Am Zähltag waren es 20 LKWs (Tab. 2). Wie jedes Jahr bleibt es nicht aus, dass es zu Unfällen mit Lastkraftwagen kommt, da die Straße für den Begegnungsverkehr nicht ausgelegt ist. So landete im Juli

164 Verkehr 163 wieder einmal ein LKW im Graben und musste aufwändig geborgen werden (Abb. 6). Die meisten LKWs passieren die Coermühle zwischen 14 Uhr und 15 Uhr. Die meisten LKWs (Schüttcontainer, Fahrzeuge mit Reycling- Werbeschriften) sind offensichtlich Fahrzeuge, die zum Müllzentrum wollen. Abb. 6: LKW-Unfall am Foto: Archiv Biol. Station Nach wie vor wird auf der Coermühle und auch auf dem Hessenweg zu schnell gefahren. Beleg dafür sind leider auch immer wieder überfahrene Tiere. Neben sechs Vögeln, einem Reh und einem Igel kamen in 2013 mindestens 13 Ringelnattern (Abb. 7) auf Coermühle und Hessenweg unter die Räder. Zu den Zeiten der Amphibienwanderungen (2013: im April und im September) lassen sich auch zahlreiche überfahrene Körper von Erdkröten und Grasfröschen finden. Diese bleiben aber nicht lange sichtbar, da sich bereits Rabenvögel darauf spezialisiert haben, die Straßen nach Hauptwanderereignissen auf essbare Kadaver abzusuchen. Abb. 7: Plattgefahrene Ringelnatter: zu schnell gefahren. Foto: Archiv Biol. Station

165 164 Verkehr Es ist schon erschreckend wie viel und was an Verkehr sich auf den schmalen Straßen vor allem zu Stoßzeiten mitten durch das Schutzgebiet zwängt. Einiges davon ist leider erlaubt, wenn auch nicht alles was erlaubt ist, dem Schutzziel in den Rieselfeldern förderlich ist. Darüber hinaus gibt es aber dann Verkehrsteilnehmer, die die zulässige Höchstgeschwindigkeit deutlich überschreiten. Entsprechend den regelmäßigen Blitzmessungen und der städtischen Verkehrserfassung in 2012 sind ca. 80% der Autofahrer zu schnell. Wer schneller als 50 km/h fährt kann unmöglich ausweichen. Zu den Zeiten der Amphibienwanderungen wäre eine Reduzierung auf 30 km/h in den dunklen Abendstunden angebracht. Noch besser wäre es, die Straßen in den Rieselfeldern zumindest dann zu sperren. Zudem halten sich einige Lastkraftfahrer, vorzugsweise Deponiebesucher, nicht an das Fahrverbot für Lastkraftwagen (Abb. 8). Meines Wissens ist dieses Fahrverbot für LKW bislang auch noch nicht kontrolliert worden. Die Abfallwirtschaftsbetriebe sollten diesbezüglich gebeten werden, in regelmäßigen Abständen ihren Kunden ein Hinweisblatt mitzugeben in dem ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass die Coermühle keine Zuwegung zur Deponie darstellt. Abb. 8:... eigentlich (zu Recht) untersagt... (Foto: Archiv Biologische Station) Ein bemerkenswerter Vorfall, der zwar auch mit Verkehr, aber eben nicht mit Straßenverkehr zu tun hat, fand am statt, als ein Bundeswehrhubschrauber sehr niedrig über das Vogelschutzgebiet hinwegflog und natürlich alles aufscheuchte, was Flügel hat. Ein daraufhin verfasstes Beschwerdeschreiben wurde prompt vom Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe in Köln (Oberstleutnant Reitemeier) beantwortet. Darin wird bestätigt, dass tatsächlich nur m über Grund geflogen worden

166 Ungehörig 165 war, aber um Verständnis gebeten (im Sinne einer Gleichbehandlung), dass solche übungsbedingten Überflüge - wenn auch sehr selten - unvermeidlich sind. Ungehörig von Hans-Uwe Schütz Neben den allermeisten, die sich wohltuend ruhig und aufgeschlossen der Natur in den Rieselfeldern nähern, gibt es leider auch immer wieder Beispiele für nicht akzeptables Verhalten im Europäischen Vogelschutzgebiet Rieselfelder Münster. Abb. 1 und 2: Geplünderte Spendenbox am Turm (Foto: Archiv Biol. Station) Ausgesprochen ungehörig sind Vandalismus und Müllablagerungen. Zweimal wurde in 2013 die Spendenbox am Turm aufgebrochen (Abb. 1 und Abb. 2), wobei wegen der regelmäßigen Leerungen der Aufwand zur Schadensbeseitigung stets größer ist als der Verlust. An der 26er Hütte wurde die Plexiglasabdeckung einer Schautafel zerstört (Abb. 3). Am NSG Blauer See wurde eine Müllablagerung bestehend aus gefetteten Maschinenwechselteilen beseitigt (Abb. 4). Diese Ablagerung lag nahe der Straße Coerheide einem Schleichweg zum Recyclinghof. Direkt neben einem NSG-Schild führte ein Trampelpfad zur Müllabladestelle. Ein ebenso nicht endendes Thema sind freilaufende Hunde - im unten stehenden Bild

167 166 Ungehörig Abb. 3 (links): Zerstörte Schautafel. Abb 4 (unten): Müllablagerungen im NSG Blauer See. (Fotos: Archiv Biol. Station) sogar im NSG-Teil (Abb. 5). Es ist trotz mancher inzwischen stattfindender sozialer Kontrolle abzusehen, dass sich dieses Problem noch ausweitet. Hier wäre auch die Stadt gefordert zu überprüfen, einen Anleinzwang auch in die LSG-Verordnung Abb. 5: Mein Hund hört aufs Wort (wohl nur nicht aufs erste!): Die Ausreden der Hundebesitzer sind ähnlich vielfältig und variantenreich wie die von erwischten Autofahrern... (Foto: Archiv Biologische Station)

168 Ungehörig 167 Abb. 6: Der Reitweg wurde angelegt, um ein verträgliches Miteinander von Reitern und Reservatsbesuchern zu erreichen... (Foto: Archiv Biologische Station) aufzunehmen. Irgendwann werden sich immer mehr Hundehalter daran gewöhnen, sich ungehörig zu verhalten. Außerdem tauchen mittlerweile ganze Hundehaltergruppen auf, die es mit der Disziplin auch nicht gerade ernst nehmen. Seitdem es den Reitweg gibt, nehmen auch die Beobachtungen von Reitern außerhalb des Reitweges zu (Abb. 6). Das war nicht der Sinn dieser Maßnahme ganz im Gegenteil! Damit verbunden sind auch gewisse Entleerungen ( Pferdeäppel ), die nicht immer auf Gegenliebe bei den anderen Besuchern der Rieselfelder stoßen. Die in diesem Fall bisher aufgefallenen Reiterinnen sind nicht einsichtig. Da sie zum Teil ohne Nummern reiten, ist eine Nachverfolgung zum Stammhof/Eigentümer nicht immer möglich und von uns auch aus Zeitgründen nicht zu gewährleisten.

169 168 Presse

170 Presse 169

171 170 Presse

172 Presse 171

173 172 Presse

174 Presse 173

175 174 Presse

Artenliste der Vögel der Radenhäuser Lache ( ); Stand:

Artenliste der Vögel der Radenhäuser Lache ( ); Stand: Artenliste der Vögel der Radenhäuser Lache (1990-2009); Stand: 25.02.2010 zusammengestellt von Dominic Cimiotti Statusangaben: B G A GF Brutvogel Gastvogel Ausnahmeerscheinung in Hessen Gefangenschaftsflüchtling

Mehr

naturus Naturkundliche Studienreise Neusiedlersee 13. April April 2009 DO 16. Südlich Fertöuljak FR 17. vm Hansag DO 16.

naturus Naturkundliche Studienreise Neusiedlersee 13. April April 2009 DO 16. Südlich Fertöuljak FR 17. vm Hansag DO 16. naturus Naturkundliche Studienreise Neusiedlersee 13. April - 20. April 2009 Liste der beobachteten Vogelarten (nach der Reiseteilnehmer zusammengestellt von Manfred Lüthy) * Artbestimmung nicht gesichert

Mehr

Silberreiher, 1 Eisvogel, 5 Kormorane, ca. 100 Erlenzeisige, 3 Zwergtaucher.

Silberreiher, 1 Eisvogel, 5 Kormorane, ca. 100 Erlenzeisige, 3 Zwergtaucher. Dezember 2016 01.12. 2 Silberreiher, 0,1 Sperber. 02.12. 2 Silberreiher, 7 Kormorane. 04.12. 9 Dohlen, 0,1 Sperber. 05.12. 1 Zwergtaucher, 4 Kormorane. 09.12. 2 Silberreiher, 1 Eisvogel, 5 Kormorane, ca.

Mehr

Januar 2013: Februar 2013:

Januar 2013: Februar 2013: Januar 2013: 02.01. Silberreiher, 0,1 Kornweihe, 6 Kiebitze 05.01. 8 Silberreiher, 0,1 Kornweihe, 4 Blessgänse 07.01. 11 Silberreiher, Blessgänse, 2,1 Schnatterenten, 1,1 Pfeifenten, 26 Krickenten, 0,1

Mehr

Die typischen Arten auf einen Blick

Die typischen Arten auf einen Blick Die typischen Arten auf einen Blick Höckerschwan (Cygnus olor) Typisch orangefarbener Schnabel mit Höcker, durchziehende Sing- und Zwergschwäne besitzen schwarz-gelbe Schnäbel. Größe: bis 160 cm Saatgans

Mehr

Bemerkenswerte Vogelbeobachtungen in Münster des Jahres 2009

Bemerkenswerte Vogelbeobachtungen in Münster des Jahres 2009 Bemerkenswerte Vogelbeobachtungen in Münster des Jahres 2009 Januar 2009: 13.01. Acht Seidenschwänze und etliche Rotdrosseln waren zu Gast. 19.01. Sechs Bläßgänse und 18 Birkenzeisige wurden gezählt. 25.01.

Mehr

Rastbestände von regelmäßig vorkommenden Vogelarten in an den Standortbereich der geplanten Großkraftwerke angrenzenden Grünlandbereichen

Rastbestände von regelmäßig vorkommenden Vogelarten in an den Standortbereich der geplanten Großkraftwerke angrenzenden Grünlandbereichen Anhang 5: Rastbestände von regelmäßig vorkommenden Vogelarten in an den Standortbereich der geplanten Großkraftwerke angrenzenden Grünlandbereichen (aus: FROELICH & SPORBECK 2002) Graureiher, Ardea cinerea

Mehr

Bemerkenswerte Vogelbeobachtungen in Münster des Jahres 2012

Bemerkenswerte Vogelbeobachtungen in Münster des Jahres 2012 Bemerkenswerte Vogelbeobachtungen in Münster des Jahres 2012 Januar 2012: 03.01. 4 Silberreiher, 4 Lachmöwen, 15 Stieglitze, 3 Wiesenpieper 10.01. 1 Silberreiher, 1 Kiebitz, 200 Grau-, 60 Kanada-, 70 Nilgänse

Mehr

Jahresbericht 2010 der Biologischen Station Rieselfelder Münster

Jahresbericht 2010 der Biologischen Station Rieselfelder Münster Jahresbericht 2010 der Biologischen Station Rieselfelder Münster Vogelzug und Brutvögel Vogelberingung und Wiederfunde Fischfauna Makrozoobenthos Integriertes Management Vegetation und Management- Maßnahmen

Mehr

Beobachtete Vogelarten, naturus Reise Algarve, 28. März - 4. April 2016

Beobachtete Vogelarten, naturus Reise Algarve, 28. März - 4. April 2016 Beobachtete Vogelarten, naturus Reise Algarve, 28. März - 4. April 2016 = < 10 Ind. = > 10 Ind. = > 100 Ind. Brandgans 1 Schnatterente 1 Paar Pfeifente 1 Krickente 1 Paar Stockente Löffelente Kolbenente

Mehr

Birdingtoursreise Texel Reisebericht von Micha Arved Neumann

Birdingtoursreise Texel Reisebericht von Micha Arved Neumann Birdingtoursreise Texel 29.07.-02.08.2015 Reisebericht von Micha Arved Neumann Birdingtoursreisegruppe bei der Arbeit Mittwoch 29.07. Eine Reise mitten im Hochsommer auf eine Nordseeinsel um dort Vögel

Mehr

Erlebnis Nordsee mit Sylt und Helgoland August 2010

Erlebnis Nordsee mit Sylt und Helgoland August 2010 Reisbericht 90 Erlebnis Nordsee mit Sylt und Helgoland 20. 29. August Foto: Rainer Windhager Exkursionstage: 20.08.10 Fahrt Hamburg Husum; Einzelbeob. in Husum; Tönning/Multimar Wattforum entlang der Eider

Mehr

Birdingtoursreise Texel

Birdingtoursreise Texel Birdingtoursreise Texel 09.-13.08.2017 Mittwoch 09.08. Nach dem Zimmerbezug und einer gemeinsamen Suppe zieht es uns zu einem ersten Erkundungsgang nach draußen. Wir lernen verschiedene Lebensräume auf

Mehr

Wildes Deutschland: Wattenmeer im Norden

Wildes Deutschland: Wattenmeer im Norden Reise: Wattenmeer im Norden Reiseleiter: Tobias Epple Datum: 26.07.-31.07.2014 Teilnehmerzahl: 7 Unterkunft: Hotel Deichgraf Fotobericht: facebook/birdingtours_wattenmeer_im_norden Jungfernkranich mit

Mehr

Exkursionsziel Gundelfinger Moos

Exkursionsziel Gundelfinger Moos Exkursionsziel Gundelfinger Moos Auf dem Weg ins Schutzgebiet (Foto) durchquert man einen Auwaldrest und ein Gebiet mit stillgelegten Baggerseen, d.h. bei dieser Exkursion erlebt man sehr unterschiedliche

Mehr

Naturkundliche Reise Ungarische Tiefebene 30. April bis 7. Mai 2016

Naturkundliche Reise Ungarische Tiefebene 30. April bis 7. Mai 2016 Naturkundliche Reise Ungarische Tiefebene 30. April bis 7. Mai 2016 Naturus GmbH Artenliste Vögel (Nach Beobachtungen der ReiseteilnehmerInnen, zusammengestellt von Pius Kunz) 1. Höckerschwan 2. Graugans

Mehr

Starker Wandel der Brutvogelwelt am Bodensee

Starker Wandel der Brutvogelwelt am Bodensee Starker Wandel der Brutvogelwelt am Bodensee eine Bilanz nach 30 Jahren Stefan Werner ein Gemeinscha=sprojekt der Ornithologischen Arbeitsgemeinscha= Bodensee OAB OGBW, Freiburg, 20.02.2016 Bearbeitungsgebiet

Mehr

Graugans: Haubentaucher: * Rohrdommel: Brandgans: * Höckerschwan: Schnatterente: * Singschwan: * Pfeifente: Streifengans: Knäkente: *

Graugans: Haubentaucher: * Rohrdommel: Brandgans: * Höckerschwan: Schnatterente: * Singschwan: * Pfeifente: Streifengans: Knäkente: * Hinweise zur Meldung von Vogelbeobachtungen für die Avifaunistische Arbeitsgemeinschaft Lüchow - Dannenberg Alle nicht in der Liste enthaltenen Arten sollten grundsätzlich gemeldet werden, ebenso besondere

Mehr

Anhang. zum Schutzgut Tiere und Pflanzen, terrestrisch. - Teilgutachten Terrestrische Fauna (Brut- / Gastvögel) - Unterlage H.4b

Anhang. zum Schutzgut Tiere und Pflanzen, terrestrisch. - Teilgutachten Terrestrische Fauna (Brut- / Gastvögel) - Unterlage H.4b Anhang zum Schutzgut Tiere und Pflanzen, terrestrisch - Teilgutachten Terrestrische Fauna (Brut- / Gastvögel) - Unterlage H.4b Anpassung der Fahrrinne von Unter- und Außenelbe Planfeststellungsunterlage

Mehr

Liste der Vogelschutzgebiete mit den jeweils gebietsspezifischen Vogelarten

Liste der Vogelschutzgebiete mit den jeweils gebietsspezifischen Vogelarten Anlage 2 (zu 1 Nr. 2 BayNat2000V) Liste der Vogelschutzgebiete mit den jeweils gebietsspezifischen Vogelarten Regierungsbezirk(e) 1 Gebiets- OB (teilweise MFr.) DE7132471 Felsen und Hangwälder im Altmühltal

Mehr

ORNITHOLOGISCHER BERICHT AUS DEM KREIS COESFELD für die Zeit vom

ORNITHOLOGISCHER BERICHT AUS DEM KREIS COESFELD für die Zeit vom ORNITHOLOGISCHER BERICHT AUS DEM KREIS COESFELD für die Zeit vom 01.01.2006-31.12.06 Zeichenerklärung / Erläuterungen: N = nördlich, O = östlich, S = südlich, W = westlich m = männliches Exemplar, w =

Mehr

Bestandsentwicklung/ -trends von 42 Vogelarten der Agrarlandschaft in Brandenburg

Bestandsentwicklung/ -trends von 42 Vogelarten der Agrarlandschaft in Brandenburg Bestandsentwicklung/ -trends von 42 Vogelarten der Agrarlandschaft in Brandenburg Horstpaare 18 16 14 12 1 8 6 4 2 Weißstorch Ciconia ciconia Weißstorch Trend - nach MsB: -5 %; Brutpaare/ -verdacht 45

Mehr

Reiseleitung: Andreas Weber Unterkünfte: Hotel Neringa, Hotel Ventiane am Kurischen Haff und Bauernhof Miniskiniskes.

Reiseleitung: Andreas Weber Unterkünfte: Hotel Neringa, Hotel Ventiane am Kurischen Haff und Bauernhof Miniskiniskes. Reiseleitung: Andreas Weber Unterkünfte: Hotel Neringa, Hotel Ventiane am Kurischen Haff und Bauernhof Miniskiniskes. Teilnehmer: 6 aus Deutschland und der Schweiz. Beobachtungsorte: Kurische Nehrung,

Mehr

LANDKREIS NIENBURG/WESER Stand: Verzeichnis der Schutzgebiete des Netzes Natura 2000 im Landkreis Nienburg/Weser

LANDKREIS NIENBURG/WESER Stand: Verzeichnis der Schutzgebiete des Netzes Natura 2000 im Landkreis Nienburg/Weser Blatt Nr. 1 V 40 Diepholzer Moorniederung (12.648) 3.834,84 Goldregenpfeifer (B), Sumpfrohreule (B), Ziegenmelker (B), Kornweihe (G), Krickente (B), Baumfalke (ZB), Bekassine (ZB), Großer Brachvogel (ZB),

Mehr

Gebietssteckbrief für den MaP Rheinniederung zwischen Philippsburg und Mannheim

Gebietssteckbrief für den MaP Rheinniederung zwischen Philippsburg und Mannheim Gebietssteckbrief für den MaP Rheinniederung zwischen Philippsburg und Mannheim Gebietstyp FFH-Gebiet SPA-Gebiet SPA-Gebiet Nummer 6716-341 6616-441 6717-401 Name TK 25 Landkreis Gebietsgröße [ha] Rheinniederung

Mehr

Birdingtoursreise Texel Ein Reisebericht von Micha Arved Neumann

Birdingtoursreise Texel Ein Reisebericht von Micha Arved Neumann Birdingtoursreise Teel 16.07.-20.07.2014 Ein Reisebericht von Micha Arved Neumann Birdingtoursreisegruppe mit Zwergen Foto: Sonja Loner Mittwoch 16.07. Die Reisegruppe trifft sich zur Begrüßungssuppe in

Mehr

BirdwatchTours Bodensee

BirdwatchTours Bodensee 3. Möwenbestimmungskurs im Vorarlberger Rheindelta 8. 9. Februar 2003 Fussacher Bucht beim Hörnle 8. Februar 2003 Harder Binnenbecken Strandbad Fussach (Hörnle) Höchster Ried Rohrspitzgrund Hörnle. 9.

Mehr

Die Vögel des Dümmergebietes - Artenliste

Die Vögel des Dümmergebietes - Artenliste Die Vögel des Dümmergebietes - rtenliste Schwarzhalstaucher Bisher sind in der Niederung über 280 Vgelarten nachgewiesen wrden, dazu gehört auch der Terekwasserläufer. bkürzungsverzeichnis am Ende der

Mehr

ESG Weidmoos. Ornithologischer Bericht H. Höfelmaier

ESG Weidmoos. Ornithologischer Bericht H. Höfelmaier ESG Weidmoos Ornithologischer Bericht 2012 H. Höfelmaier Inhaltsverzeichnis 1. Erfassungsmethoden und Ergebnis.. 3 2. Besonderheiten des Jahres 2012.. 3 3. Artenliste.... 4 4. Arten des Anhang I der EU

Mehr

birdingtours Reisebericht

birdingtours Reisebericht birdingtours Reisebericht Reise: Viel los im Donaumoos! Reiseleiter: Tobias Epple Datum: 16.05.2013 20.05.2013 Teilnehmerzahl: 8 Unterkunft: Hotel Hirsch Fotobericht: https://www.facebook.com/birdingtours.gmbh/photos_albums

Mehr

Birdingtoursreise Texel

Birdingtoursreise Texel Birdingtoursreise Texel 18.-22.08.2013 Sonntag 18.08. Am frühen Nachmittag trifft sich die Reisegruppe zu einer schmackhaften Begrüßungssuppe im Hotel. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde machen wir uns

Mehr

3. Quartal Zitierung und weitere Verwendung der Beobachtungsdaten nur nach Rücksprache mit der AG-Ornithologie und den Beobachtern.

3. Quartal Zitierung und weitere Verwendung der Beobachtungsdaten nur nach Rücksprache mit der AG-Ornithologie und den Beobachtern. robert_kugler@maxi-dsl.de Archiv Aktuelle Beobachtungen: Arbeitsgemeinschaft Ornithologie Leitung: Robert Kugler 3. Quartal 2014 Zitierung und weitere Verwendung der Beobachtungsdaten nur nach Rücksprache

Mehr

Küstenvögel im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft Art - Familie - Gattung BV R/W Rote Listen 1%- deutsch lateinisch englisch D M-V O Krit. Seetaucher - Gaviidae Sterntaucher - Gavia stellata -

Mehr

Beringungsbericht 1971 für das Gebiet der OAG - 7. Bericht -

Beringungsbericht 1971 für das Gebiet der OAG - 7. Bericht - - 127 - Beringungsbericht 1971 für das Gebiet der OAG - 7. Bericht - Von Reinhard HEINS Die Zusammenstellung umfaßt die Ergebnisse von 24 Beringern, die 25 583 Vögel (7772 njg, nfl., 17 811 Fgl) von 160

Mehr

ARTENLISTE DER VÖGEL IN M A I N T A L STATUS, HÄUFIGKEIT, VERBREITUNG

ARTENLISTE DER VÖGEL IN M A I N T A L STATUS, HÄUFIGKEIT, VERBREITUNG ARTENLISTE DER VÖGEL IN M A I N T A L,, VERBREITUNG Die en sind systematisch nach N geordnet! (Einordnung nach SVENSSON et alii, Der neue Kosmos Vogelführer, Stuttgart, 1999) Status: Häufigkeit en: Jv:

Mehr

Nationalpark Neusiedler See Seewinkel Highlights & Hot Spots

Nationalpark Neusiedler See Seewinkel Highlights & Hot Spots Nationalpark Neusiedler See Seewinkel Highlights & Hot Spots Die vorliegende Auflistung interessanter Naturerscheinungen und guter Beobachtungsplätze soll einen groben Überblick über das jahreszeitliche

Mehr

Schweinswale,

Schweinswale, Reisebericht: Nordseeinsel Sylt, 24. bis 30. September 2017 24.09. Gleich die erste Art auf unserer Liste hatte zwar keine Federn, war aber besonders prominent: Zwei Schweinswale flanierten direkt vorm

Mehr

Spechte, Eulen, Rauhfußhühner und arktische Wintergäste Ornithologische Frühjahrsexkursion nach Estland Höhepunkte: Tag 1: Tag 2:

Spechte, Eulen, Rauhfußhühner und arktische Wintergäste Ornithologische Frühjahrsexkursion nach Estland Höhepunkte: Tag 1: Tag 2: Spechte, Eulen, Rauhfußhühner und arktische Wintergäste Ornithologische Frühjahrsexkursion nach Estland 18. 24.4. 2015 Reiseleitung: Andreas Weber Unterkünfte: Ferienhäuser Roosta, Hotel Altmoisa Teilnehmer:

Mehr

Bestand und Trend der Vogelarten (Vogelschutzbericht 2013)

Bestand und Trend der Vogelarten (Vogelschutzbericht 2013) Taucher Sterntaucher 6800 ~ Prachttaucher 2700 ~ Zwergtaucher 12000-19000 + 8001-20000 ~ Haubentaucher 21000-31000 + 39000 + Rothalstaucher 1800-2600 = 900 - Ohrentaucher 0 = 1100 + Schwarzhalstaucher

Mehr

Bestand und Trend der Vogelarten (Vogelschutzbericht 2013)

Bestand und Trend der Vogelarten (Vogelschutzbericht 2013) Taucher Sterntaucher keine berichteten Vorkommen 6800 ~ Prachttaucher keine berichteten Vorkommen 2700 ~ Zwergtaucher 12000-19000 + 8001-20000 ~ Haubentaucher 21000-31000 + 39000 + Rothalstaucher 1800-2600

Mehr

Erhaltungsziele für das Vogelschutzgebiet DE Unterelbe bis Wedel. Das Gebiet ist für die Erhaltung folgender Vogelarten und ihrer Lebensräume

Erhaltungsziele für das Vogelschutzgebiet DE Unterelbe bis Wedel. Das Gebiet ist für die Erhaltung folgender Vogelarten und ihrer Lebensräume sziele für das Vogelschutzgebiet DE-2323-401 Unterelbe bis Wedel 1. sgegenstand Das Gebiet ist für die folgender Vogelarten und ihrer Lebensräume a) von besonderer Bedeutung: (fett: Arten des Anhangs I

Mehr

Naturkundliche Reise Camarque/Südfrankreich, 2. Mai bis 9. Mai 2015

Naturkundliche Reise Camarque/Südfrankreich, 2. Mai bis 9. Mai 2015 Naturkundliche Reise Camarque/Südfrankreich, 2. Mai bis 9. Mai 2015 Naturus GmbH Artenliste Vögel (Nach Beobachtungen der ReiseteilnehmerInnen, zusammengestellt von Pius Kunz) 1. Höckerschwan 3.Mai, Mas

Mehr

Jahresbericht 2006 der Biologischen Station Rieselfelder Münster

Jahresbericht 2006 der Biologischen Station Rieselfelder Münster Jahresbericht 2006 der Biologischen Station Rieselfelder Münster! Phänologie und Brutvögel! Vogelberingung! Knäkente und Graureiher in den Rieselfeldern! Amphibienwanderungserhebungen! Ergebnisse einer

Mehr

Exkursion*zu*den*Bienenfressern*des*Saaletal*im*Mansfelder*Land* 26.: ,*Kay,*Martin,*Rosa,*Stefan,*Chris,*Steffen*R.*

Exkursion*zu*den*Bienenfressern*des*Saaletal*im*Mansfelder*Land* 26.: ,*Kay,*Martin,*Rosa,*Stefan,*Chris,*Steffen*R.* Exkursion*zu*den*Bienenfressern*des*Saaletal*im*Mansfelder*Land* 26.:28.7.2013,*Kay,*Martin,*Rosa,*Stefan,*Chris,*Steffen*R.* EsseigleichaufdenPunktgebracht,dieseExkursionwirdaufGrundihrer ExtremeindieAnnalendesFAN(B)eingehen.Nochniewaresmit35GrdC

Mehr

Jahresbericht der Biologischen Station Rieselfelder Münster ISSN

Jahresbericht der Biologischen Station Rieselfelder Münster ISSN Jahresbericht 2007 der Biologischen Station Rieselfelder Münster ISSN 1438-0358 II Impressum Impressum Herausgeber: Biologische Station Rieselfelder Münster Coermühle 181 48157 Münster Tel.: 0251 16 17

Mehr

Von Hüde zur Hohen Sieben

Von Hüde zur Hohen Sieben Von Hüde zur Hohen Sieben Tafelenten sind häufig an der Ostseite des Sees anzutreffen. An der Ostseite des Dümmers befindet man sich häufig direkt an der Wasserfläche des Sees. Durch überwiegende Westwinde

Mehr

Jahresbericht 2002/03

Jahresbericht 2002/03 Jahresbericht 2002/03 der Biologischen Station Rieselfelder Münster Vögel: Zuggeschehen und Brut Weisstörche in den Rieselfeldern Gesamtvegetation im Überblick Partnerprojekte Senegal und Litauen Ichtyologische

Mehr

Italien Po-Delta Reise zu den Flamingos im Po-Delta

Italien Po-Delta Reise zu den Flamingos im Po-Delta Italien Po-Delta Reise zu den Flamingos im Po-Delta 10. bis 1 April 2013 Rosaflamingo, 13.02013 Camacchio Exkursionsbericht 112 Fürstenfeld, April 2013 1 Italien Po-Delta Reise zu den Flamingos im Po-Delta

Mehr

Naturwissenschaftlicher Verein für Schwaben, download unter

Naturwissenschaftlicher Verein für Schwaben, download unter 6. Ursachen der Bestandssteigerung Die Zahl der eingesetzten Höckerschwanpaare im Ulmer Raum und deren Bruterfolg waren so gering, daß sie als Ursache für die Bestandsentwicklung nicht in Frage kommen.

Mehr

Ornithologische Notizen über das NSG Tunxdorfer Schleife

Ornithologische Notizen über das NSG Tunxdorfer Schleife Ornithologische Notizen über das NSG Tunxdorfer Schleife von G U S T A V K L A M M A Nach einem informatorischen Besuch des Gebietes am 12. April verbrachte ich zum Zwecke ornithologischer Beobachtungen

Mehr

Ornithologischer Segeltörn auf dem Bildungslogger Lovis

Ornithologischer Segeltörn auf dem Bildungslogger Lovis Ornithologischer Segeltörn auf dem Bildungslogger Lovis 10.10.-17.10.2010 Verlauf des Segeltörns 10.10. :Ankunft in Greifswald; ab 18:00 an Bord der Lovis, keine ornithologischen Beobachtungen 11.10.:

Mehr

Reisebericht Spreewaldreise

Reisebericht Spreewaldreise Reisebericht Spreewaldreise Perlen in Brandenburgs Süden 03.05.-08.05. 2016 Teilnehmer: 8 Reiseleiter Rolf Schneider Anzahl der beobachteten Vogelarten: 131 Tag 1 Nach der Begrüßungsrunde ging es zum Kahnsdorfer

Mehr

Wetter: fast durchweg sonnig bei milden bis warmen Temperaturen, nur an einem Tag nachmittags etwas Regen; an allen Tagen fast windstill

Wetter: fast durchweg sonnig bei milden bis warmen Temperaturen, nur an einem Tag nachmittags etwas Regen; an allen Tagen fast windstill Reisebericht Estland 9. 17. Mai 2013 Teilnehmer: 15 Wetter: fast durchweg sonnig bei milden bis warmen Temperaturen, nur an einem Tag nachmittags etwas Regen; an allen Tagen fast windstill Tag 1: Anreise

Mehr

Reisebericht Helgoland mit Birdingtours

Reisebericht Helgoland mit Birdingtours Text und Fotos: Micha A. Neumann 10.09. Reisebericht Helgoland 10.09. 14.09.2014 mit Birdingtours Es weht ein frischer Wind über der Nordsee an unserem Anreisetag. Die Überfahrt mit der Fähre ist ein wenig

Mehr

Wetter: Sehr abwechslungsreiches Wetter mit viel Sonnenschein, aber auch zeitweiligen Regenfällen. Insgesamt für die Jahreszeit recht warm.

Wetter: Sehr abwechslungsreiches Wetter mit viel Sonnenschein, aber auch zeitweiligen Regenfällen. Insgesamt für die Jahreszeit recht warm. Müritz-Nationalpark und Mecklenburgische Schweiz 25. 31.März 2016 Reiseleitung: Andreas Weber Unterkunft: Gutshaus Federow Teilnehmer: 7 Beobachtungsorte: Ostufer der Müritz, Renaturierungsgebiet Großer

Mehr

Reisebericht der Pilotreise birdingtrip: Uckermark light vom

Reisebericht der Pilotreise birdingtrip: Uckermark light vom Reisebericht der Pilotreise birdingtrip: Uckermark light vom 8.7. - 10.7.2016 Reiseleiter: Rolf Nessing (Lychen) Freitag, 8.7.2016: Nach einer individuellen Anreise in die Uckermark, die mit eigenen Autos

Mehr

Spechte, Eulen, Rauhfußhühner und arktische Wintergäste Ornithologische Frühjahrsexkursion nach Estland Tag 1: Tag 2:

Spechte, Eulen, Rauhfußhühner und arktische Wintergäste Ornithologische Frühjahrsexkursion nach Estland Tag 1: Tag 2: Spechte, Eulen, Rauhfußhühner und arktische Wintergäste Ornithologische Frühjahrsexkursion nach Estland 9. 15.4. 2016 Reiseleitung: Andreas Weber, Bert Rähni und Triin Ivandi Unterkünfte: Ferienhäuser

Mehr

Wertbestimmende Vogelarten* der EU-Vogelschutzgebiete in Niedersachsen

Wertbestimmende Vogelarten* der EU-Vogelschutzgebiete in Niedersachsen Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) - Vogelarten der e 01.10.2014 Seite 1 von 11 Vogelarten* der e in Niedersachsen als V01 DE2210-401 Niedersächsisches

Mehr

Vogelzug auf der Kurischen Nehrung (Litauen) 20. bis 27. September 2015

Vogelzug auf der Kurischen Nehrung (Litauen) 20. bis 27. September 2015 Vogelzug auf der Kurischen Nehrung (Litauen) 20. bis 27. September 2015 Reiseleitung: Andreas Weber Unterkünfte: Unterkunft in der Herberge des Nationalparkzentrums im Dzükijos- Nationalpark, Hotel Neringa,

Mehr

Streng geschützte Arten

Streng geschützte Arten Streng geschützte Arten Die nachfolgende Übersicht enthält streng geschützte Arten, die in Bremen nachgewiesen sind oder deren Vorkommen in Bremen nach derzeitigem Kenntnisstand möglich erscheint. Anhand

Mehr

Abwesend Anwesend Brutzeit bis Erstflug Tauchvögel Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Zwergtaucher

Abwesend Anwesend Brutzeit bis Erstflug Tauchvögel Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Zwergtaucher Abwesend Anwesend Brutzeit bis Erstflug Tauchvögel Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Zwergtaucher Haubentaucher Rothalstaucher Norddeutschland Schlesw.-holstein

Mehr

ORNITHOLOGISCHER. Botanisch-Zoologische Gesellschaft Liechtenstein-Sarganserland-Werdenberg Liechtensteinischer Ornithologischer Landesverband

ORNITHOLOGISCHER. Botanisch-Zoologische Gesellschaft Liechtenstein-Sarganserland-Werdenberg Liechtensteinischer Ornithologischer Landesverband Bulletin III / 16 September - Dezember ORNITHOLOGISCHER INFORMATIONSDIENST Kuhreiher bei Ruggell Sieben Entenarten auf dem Egelsee Viele Beobachtungen der Bekassine Botanisch-Zoologische Gesellschaft Liechtenstein-Sarganserland-Werdenberg

Mehr

Die Vogelwelt des Rötelseeweihergebietes bei Cham/Oberpfalz 1999

Die Vogelwelt des Rötelseeweihergebietes bei Cham/Oberpfalz 1999 AKTUELLE MITTEILUNGEN Ornithologische Gesellschaft Bayern, download unter www.biologiezentrum.at dass der Vogel unterseits von Kopf bis Schwanz einheitlich dunkel aussieht, obwohl in der Bürzelgegend eigentlich

Mehr

Reisebericht Kerkinisee Griechenland 25. Februar bis 3. März 2018

Reisebericht Kerkinisee Griechenland 25. Februar bis 3. März 2018 Reisebericht Kerkinisee Griechenland 25. Februar bis 3. März 2018 Reiseleitung: Georgius Spiridakis und Andreas Weber Unterkunft: Chrysochorafa am Kerkinisee Teilnehmer: 11 Beobachtungsorte: Kerkinisee,

Mehr

Prüfung auf faktisches Vogelschutzgebiet

Prüfung auf faktisches Vogelschutzgebiet Prüfung auf faktisches Vogelschutzgebiet Teilgutachten III Auftraggeberin: Stadt Heidelberg, Oberbürgermeisterin zuständig: Stadtplanungsamt Palais Graimberg, Kornmarkt 5 69117 Heidelberg Auftragnehmer:

Mehr

Reisebericht der Reise zwischen Elb- und Wesermündung und auf Neuwerk 2014

Reisebericht der Reise zwischen Elb- und Wesermündung und auf Neuwerk 2014 Zeit: 26.04.-02.05.14 Reisebericht der Reise zwischen Elb- und Wesermündung und auf Neuwerk 2014 Unterkunft: Hotels in Otterndorf und auf Neuwerk Teilnehmerzahl: 15 Reiseleiter: Stefan Lilje Wattenmeer

Mehr

des NATURSCHUTZAMTES des LANDKREIS STADE mit Unterstützung des LANDES NIEDERSACHSEN und des

des NATURSCHUTZAMTES des LANDKREIS STADE mit Unterstützung des LANDES NIEDERSACHSEN und des Verbesserung des Bruterfolges und der Eignung als Rastlebensraum für Wat- und Wasservögel. Ein des NATURSCHUTZAMTES des LANDKREIS STADE mit Unterstützung des LANDES NIEDERSACHSEN und des im EU-Vogelschutzgebiet

Mehr

Ornithologischer Bericht 2013

Ornithologischer Bericht 2013 ESG Weidmoos/Sbg. Ornithologischer Bericht 2013 H. Höfelmaier Inhaltsverzeichnis 1. Erfassungsmethode und Ergebnis.......... 3 2. Besonderheiten des Jahres 2013...... 3 3. Artenliste........ 4 4. Arten

Mehr

ORNITHOLOGISCHER. Botanisch-Zoologische Gesellschaft Liechtenstein-Sarganserland-Werdenberg Liechtensteinischer Ornithologischer Landesverband

ORNITHOLOGISCHER. Botanisch-Zoologische Gesellschaft Liechtenstein-Sarganserland-Werdenberg Liechtensteinischer Ornithologischer Landesverband Bulletin I / 18 Januar April ORNITHOLOGISCHER INFORMATIONSDIENST Goldregenpfeifer im Vaduzer Riet Blaukehlchen am Egelsee Wasserralle überwintert am Egelsee Botanisch-Zoologische Gesellschaft Liechtenstein-Sarganserland-Werdenberg

Mehr

Naturgucker.de-Links: Brouwersdam Volgerland

Naturgucker.de-Links: Brouwersdam Volgerland Reisebericht Nomaden der Lüfte Wintergäste in Holland 2014 Vom 13. - 17.2. 2014 Reiseleitung: Thomas Griesohn-Pflieger Unterkünfte in Amersfoort und Makkum 1. Tag, Freitag, 13. Februar 2015 Wir treffen

Mehr

Kurze Mitteilungen. Beuteliste für die Jahre 2001 bis 2010 der Wanderfalken Falco peregrinus aus Brokdorf (Krs. Steinburg, Schleswig-Holstein)

Kurze Mitteilungen. Beuteliste für die Jahre 2001 bis 2010 der Wanderfalken Falco peregrinus aus Brokdorf (Krs. Steinburg, Schleswig-Holstein) Kurze Mitteilungen Beuteliste für die Jahre 2001 bis 2010 der Wanderfalken Falco peregrinus aus Brokdorf (Krs. Steinburg, Schleswig-Holstein) Der Ort Brokdorf liegt in der Wilstermarsch, einem Gebiet der

Mehr

Moore, Taiga und baltische Küsten ornithologische Reise nach Estland

Moore, Taiga und baltische Küsten ornithologische Reise nach Estland Moore, Taiga und baltische Küsten ornithologische Reise nach Estland Teilnehmer: 14 Wetter: fast durchweg sonnig bei anfänglich kühlen, später sehr warmen Temperaturen, nur etwas Regen; an den meisten

Mehr

Jahresbericht 2009 der Biologischen Station Rieselfelder Münster

Jahresbericht 2009 der Biologischen Station Rieselfelder Münster Jahresbericht 2009 der Biologischen Station Rieselfelder Münster Vogelzug und Brutvögel Ringelnattern in den Rieselfeldern Integriertes Management Vegetation und Management- Maßnahmen Naturerlebnis für

Mehr

birdingtours Reisebericht: Nordseeinsel Langeoog, 23. bis 27 April 2018

birdingtours Reisebericht: Nordseeinsel Langeoog, 23. bis 27 April 2018 birdingtours Reisebericht: Nordseeinsel Langeoog, 23. bis 27 April 2018 23.04. Nach einer gemütlichen Vorstellungsrunde machten wir einen ersten kleinen Ausflug. Ziel waren die Weiden direkt hinterm Dorf.

Mehr

An der Oder alle Adler Ostdeutschlands Unsere Reise vom Mai

An der Oder alle Adler Ostdeutschlands Unsere Reise vom Mai Unsere Reise vom 20.-25. Mai 2014-05-20 Reiseleitung: Dr. Christian Wagner Teilnehmer: 15 Unterkunft: Oder Hotel Zützen Dienstag, 20. Mai: Ankommen und erste Beobachtungen Pünktlich zum Reisebeginn endet

Mehr

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/ Wahlperiode

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/ Wahlperiode LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/567 7. Wahlperiode 30.05.2017 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Ralf Borschke, Fraktion der AfD Rückgang der Vogelpopulation in Mecklenburg-Vorpommern und ANTWORT

Mehr

Nordfriesland Mai 2006

Nordfriesland Mai 2006 Nordfriesland 05.-08. Mai 2006 Diesmal statteten wir der friesischen Nordseeküste zur Brutzeit einen ornithologischen Besuch ab. Aufgesucht wurden u.a. der Rickelsbüller Koog (RK), die Hamburger Hallig

Mehr

Die Vogelwelt des Rötelseeweihergebietes bei Cham/Oberpfalz 1998

Die Vogelwelt des Rötelseeweihergebietes bei Cham/Oberpfalz 1998 1. Einleitung Ornithologische Gesellschaft Bayern, download unter www.biologiezentrum.at Die Vogelwelt des Rötelseeweihergebietes bei Cham/Oberpfalz 1998 Von Peter Zach Das Rötelseeweihergebiet zählt zu

Mehr

Bodensee Brutvogelatlas 2000

Bodensee Brutvogelatlas 2000 Bodensee Brutvogelatlas bearbeitet von: H.-G. Bauer, G. Heine Stand: Oktober 5 Bodensee - Brutvogelatlas / Die (OAB) hat in den Jahren die dritte Brutvogelkartierung im gesamten Seegebiet auf > km durchgeführt

Mehr

Klingnauer Stausee Bulletin

Klingnauer Stausee Bulletin Baudepartement Aargau Abt. Landschaft und Gewässer Sektion Natur und Landschaft Klingnauer Stausee Bulletin Nr. 56 Jahresübersicht 2016 Beobachtungsperiode: 1. Januar bis 31. Dezember 2016 Karmingimpel

Mehr

Exkursionsziel Donaurieder Stausee

Exkursionsziel Donaurieder Stausee Exkursionsziel Donaurieder Stausee Die Kombination der Vogelarten bei diesen Stausee-Exkursionen mag überraschen, aber wir starten ja im Ort Donaurieden, und ab dem Startpunkt wird gezählt. Die Vögel sind

Mehr

Goldregenpfeifer,

Goldregenpfeifer, Birding Tours Reisebericht: Nordseeinsel Langeoog, 10. bis 14 Mai 2017 10.05. Pünktlich für den ersten Ausflug unsere Reisegruppe landete der große Goldregenpfeiferschwarm auf der Weide hinterm Dorf: Perfekte

Mehr

birdingtours Reisebericht

birdingtours Reisebericht birdingtours Reisebericht Reise: Texel - Inselvögel im Frühjahr! Reiseleiter: Tobias Epple Datum: 30.03.2016 03.04.2016 Teilnehmerzahl: 15 Unterkunft: Hotel Tatenhove De Koog Fotobericht: https://www.facebook.com/birdingtours.gmbh/photos_albums

Mehr

Reiseleitung: Andreas Weber Unterkünfte: Hotel Ventiane am Kurischen Haff, Hotel Neringa, und Bauernhof Miniskiniskes.

Reiseleitung: Andreas Weber Unterkünfte: Hotel Ventiane am Kurischen Haff, Hotel Neringa, und Bauernhof Miniskiniskes. Reiseleitung: Andreas Weber Unterkünfte: Hotel Ventiane am Kurischen Haff, Hotel Neringa, und Bauernhof Miniskiniskes. Teilnehmer: 7 aus Deutschland Beobachtungsorte: Memeldelta, Kurische Nehrung, und

Mehr

2. Quartal Zitierung und weitere Verwendung der Beobachtungsdaten nur nach Rücksprache mit der AG-Ornithologie und den Beobachtern.

2. Quartal Zitierung und weitere Verwendung der Beobachtungsdaten nur nach Rücksprache mit der AG-Ornithologie und den Beobachtern. robert_kugler@maxi-dsl.de Archiv Aktuelle Beobachtungen: Arbeitsgemeinschaft Ornithologie Leitung: Robert Kugler 2. Quartal 2014 Zitierung und weitere Verwendung der Beobachtungsdaten nur nach Rücksprache

Mehr

Rote Liste rote Zahlen

Rote Liste rote Zahlen Rote Liste rote Zahlen Hessen im Spiegel der neuen Roten Liste gefährdeter Brutvogelarten VSW & HGON (2014) VSW: M. Werner, G. Bauschmann, M. Hormann & D. Stiefel HGON: J. Kreuziger, M. Korn & S. Stübing

Mehr

Exkursionsziel Donaurieder Stausee

Exkursionsziel Donaurieder Stausee Exkursionsziel Donaurieder Stausee Die Kombination der Vogelarten bei diesen Stausee-Exkursionen mag überraschen, aber wir starten ja im Ort Donaurieden, und ab dem Startpunkt wird gezählt. Die Vögel sind

Mehr

Exkursionsziel Leipheimer Stausee und Auwald Seit 2007 sechs Exkursionen

Exkursionsziel Leipheimer Stausee und Auwald Seit 2007 sechs Exkursionen Exkursionsziel Leipheimer Stausee und Auwald Seit 2007 sechs Exkursionen 4. März 2018, 8:30 12:25 Uhr, 7 Personen Der Tag begann neblig, es wurde dann aber freundlicher, bei 0-3 C. Damit endete ein Wintereinbruch

Mehr

Vertragsverletzungsverfahren

Vertragsverletzungsverfahren Vertragsverletzungsverfahren 2001/ 5003 Vogelschutz-Richtlinie VSG Unterer Niederrhein Nordrhein-Westfalen Aktualisierte Abgrenzung Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) Dr. Martin

Mehr

Wetter: Weitgehend niederschlagsfrei, für die Jahreszeit sehr warm und windstill. Im Osten gab es Gewitter.

Wetter: Weitgehend niederschlagsfrei, für die Jahreszeit sehr warm und windstill. Im Osten gab es Gewitter. Bären, Wölfe und baltische Zugwege 12. bis 19. September 2015 Reiseleitung: Andreas Weber Unterkünfte: Hotel Altmoisa und Hotel Villa Theresa in Rakvere Teilnehmer: 14 Beobachtungsorte: Nordwestküste und

Mehr

ORNITHOLOGISCHER. Botanisch-Zoologische Gesellschaft Liechtenstein-Sarganserland-Werdenberg. Liechtensteinischer Ornithologischer Landesverband

ORNITHOLOGISCHER. Botanisch-Zoologische Gesellschaft Liechtenstein-Sarganserland-Werdenberg. Liechtensteinischer Ornithologischer Landesverband Bulletin III / 17 September Dezember ORNITHOLOGISCHER INFORMATIONSDIENST Zahlreiche Gimpel als Wintergäste Botanisch-Zoologische Gesellschaft Liechtenstein-Sarganserland-Werdenberg Kraniche in Balzers

Mehr

Kartierung von auentypischen und wertgebenden Brutvögel im EU-Vogelschutzgebiet (VSG) Fuldatal zwischen Rotenburg und Niederaula im Jahr 2013

Kartierung von auentypischen und wertgebenden Brutvögel im EU-Vogelschutzgebiet (VSG) Fuldatal zwischen Rotenburg und Niederaula im Jahr 2013 Gruppe Bad Hersfeld Übersicht In diesem Jahr überwiegend nur Zufallsfunde! Zielarten des Vogelschutzgebietes (nach der Verordnung) in Grünschrift Kartierung von auentypischen und wertgebenden Brutvögel

Mehr

Klingnauer Stausee. Bulletin

Klingnauer Stausee. Bulletin Klingnauer Stausee Abt. Landschaft und Gewässer Sektion Natur und Landschaft Baudepartement Aargau Bulletin Nr. Jahresübersicht Beobachtungsperiode:. Januar bis. Dezember Schlangenadler zusammengestellt

Mehr

Frühlingserwachen auf Mallorca

Frühlingserwachen auf Mallorca Frühlingserwachen auf Mallorca 17.3.-24.3.2018 Karin Das Wetter ist ein wichtiges Thema Einstellige Temperaturen, einigermaßen viel Regen, Sturm und Schneefall bis auf unter 1000 m. Die Cabrera-Bootstour

Mehr

Liste der nach Art. 1 der VSRL geschützten und im Untersuchungsraum der UVP vorkommenden Vogelarten

Liste der nach Art. 1 der VSRL geschützten und im Untersuchungsraum der UVP vorkommenden Vogelarten Liste der nach. 1 der VSRL geschützten und im Untersuchungsraum der UVP vorkommenden Vogelarten Die Liste der in den vom Vorhaben im Untersuchungsraum der SUP vorkommenden Vögel basiert auf den langjährigen

Mehr

Kalberlah - Bodenbiologie / regioplan Landschaftsplanung Anhang. Fachbeitrag Avifauna WP Wiesens-Schirum und Dietrichsfeld / Stadt Aurich 63

Kalberlah - Bodenbiologie / regioplan Landschaftsplanung Anhang. Fachbeitrag Avifauna WP Wiesens-Schirum und Dietrichsfeld / Stadt Aurich 63 Kalberlah - Bodenbiologie regioplan Landschaftsplanung 2015 Anhang Fachbeitrag Avifauna WP Wiesens-chirum und Dietrichsfeld tadt Aurich 63 Kalberlah - Bodenbiologie regioplan Landschaftsplanung 2015 Anlage

Mehr

Reisebericht Kerkinisee - Griechenland

Reisebericht Kerkinisee - Griechenland Reisebericht Kerkinisee - Griechenland Termin 28. Februar bis 4. März 2017 Reiseleitung: Georgius Spiridakis und Andreas Weber Unterkunft: Chrysochorafa am Kerkinisee Teilnehmer: 12 Beobachtungsorte: Kerkinisee,

Mehr

Anhang 2 Zuordnung von Arten zu SNK+Typen

Anhang 2 Zuordnung von Arten zu SNK+Typen Anhang 2 Zuordnung von Arten zu en Artspezifische Bewertung der Erhaltungsmöglichkeit durch CEF-Maßnahmen (siehe Handbuch für Besonderen Artenschutz, BayStMELF 2012) Einstufung Beschreibung Beispiele gut

Mehr

Die Umsetzung der EU-Vogelschutzrichtlinie in Niedersachsen eine Bilanz

Die Umsetzung der EU-Vogelschutzrichtlinie in Niedersachsen eine Bilanz Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Die Umsetzung der EU-Vogelschutzrichtlinie in Niedersachsen eine Bilanz Thorsten Krüger Staatliche Vogelschutzwarte I) Die

Mehr

Archiv Aktuelle Beobachtungen: 2. Quartal 2012

Archiv Aktuelle Beobachtungen: 2. Quartal 2012 Arbeitsgemeinschaft Ornithologie Leitung: Robert Kugler robert_kugler@maxi-dsl.de Archiv Aktuelle Beobachtungen: 2. Quartal 2012 Zitierung und weitere Verwendung der Beobachtungsdaten nur nach Rücksprache

Mehr