Jahresbericht 2009 der Biologischen Station Rieselfelder Münster

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1 Jahresbericht 2009 der Biologischen Station Rieselfelder Münster Vogelzug und Brutvögel Ringelnattern in den Rieselfeldern Integriertes Management Vegetation und Management- Maßnahmen Naturerlebnis für Alle Öffentlichkeitsarbeit und Verkehr

2 Wir unterstützen die Arbeit der : Ökologisch-biologische Vollkornbäckerei Bremer Str Münster Münster Lohmann Dienstleistungen im Handwerk Hoher Heckenweg Münster Telefon: Mobil: TOMS KÜCHE! Essen für Kinder Der Spezialist für Kindergruppen- und Schulverpflegung, kocht täglich frisch für Ihre Kinder. Tel.: tomskueche@t-online.de In Zeiten des zurückgehenden Engagements der öffentlichen Hand für Natur und Umwelt werden die Zuwendungen durch engagierte Bürgerinnen und Bürger für eine erfolgreiche Naturschutzarbeit in den Rieselfeldern zunehmend wichtiger. Lesen Sie bitte die hintere Umschlagseite! Wir danken für Ihre Spende! Spendenkonto: Sparkasse Münsterland Ost, Bankleitzahl , Konto:

3 Unser Aufruf im Jahresbericht 2007 hat bereits erste Sponsoren ermutigt. Deshalb heißt es hier auch in diesem Jahr: Sponsoren gesucht! In den Jahren 2009 bis 2011 wollen wir versuchen, verschiedene Verbesserungen in unseren Angeboten für die Bevölkerung und für den Naturschutz in den Rieselfeldern zu verwirklichen. Dieses wird nur möglich sein, wenn wir Sponsoren finden, weil die öffentlichen Mittel für all diese Projekte keinesfalls ausreichen oder gar nicht zur Verfügung stehen. Es handelt sich dabei um folgende Projekte: 1. Für die Bevölkerung - Umbau von Beobachtungseinrichtungen für RollstuhlfahrerInnen - Neuanlage einer barrierefreien Außenausstellung hinter dem Seminarzentrum am Rieselfeldhof - Anlage eines neuen barrierefreien - Schilflehrpfades - Bau neuer Bänke und Aussichtspunkte im Naturerlebnisgebiet 2. Für den Naturschutz - Anlage von Brutmöglichkeiten für Eisvögel und Trauerseeschwalben - Ausgestaltung eines größeren Schilfkomplexes als möglicher Brutplatz für die Große Rohrdommel (im Winter sind sie schon ziemlich regelmäßig zu sehen!) - Vergrößerung der Flachwasserzonen für Watvögel am Anstau des Emsableiters (im Volksmund E1 genannt) Wenn Sie sich an diesen Projekten beteiligen möchten, werden wir auf entsprechenden Tafeln an den Projektstellen hervorheben, für welches dieser Projekte wir Ihre Spende verwendet haben. Sollten Sie spezielle Wünsche haben, so geben Sie bitte an, ob Ihre Spende für die Bevölkerung oder für den Naturschutz genutzt werden soll. Vielen Dank!

4 Jahresbericht 2009 der Biologischen Station Rieselfelder Münster ISSN

5 II Impressum Impressum Herausgeber: Biologische Station Rieselfelder Münster Coermühle Münster Tel.: Fax.: Internet: Redaktion und Layout: Giselheid Reding Titelbild: Zwergdommel-Männchen Foto: B. Feldmann Druck Copy-Center CCC Coerdestraße Münster Auflage: ca. 750 Band 12 ISSN

6 Inhaltsverzeichnis Jahresbericht Vorwort... 2 Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster Brutvögel der Rieselfelder Die Brüskenheide Vogelfiliale der Rieselfelder Münster? Vogel- und landschaftskundliche Exkursionen des Freundes - und Förderkreis des Europareservates Rieselfelder Münster Ringelnattern in den Rieselfeldern Ergebnisse der Vegetationskartierung Integriertes Management Biotopmanagement-Maßnahmen Öffentlichkeitsarbeit Praktikanten im Jahr Besonderheiten und Impressionen der Avifauna Ergebnisse der Vegetationskartierung Biotop-Management-Maßnahmen: Übersichtskarte Ringelnatterfunde: Übersichtskarte Impressionen aus der übrigen Fauna Besonderheiten der Flora Winter 2008/ Verkehrszählung Nachruf auf Werner Prünte Nachruf auf Michael Speckmann Naturerlebnis für Alle Presse-Echo

7 2 Vorwort Vorwort Michael Harengerd Das Jahr 2009 war gekennzeichnet durch einen langen und strengen Winter 2008/2009, der von einem noch längeren und vor allem schneereicheren Winter 2009/2010 gefolgt wurde. Ungeachtet der Minimaltemperaturen von -17 C blieben Bereiche der beiden Anstauflächen stets eisfrei. Ein Teil der Gänse und viele Enten (vor allem Krickenten) haben erfolgreich überwintert; die Gänse versuchten, durch Wegkratzen des Schnees an Futter zu gelangen. Immer wieder kommt es zu Diskussionen über den Störeffekt der im Winter 08/09 zahlreichen Schlittschuhläufer: Solange sich diese auf das reine Schlittschuhlaufen beschränken und nicht in die gesperrten Teile des NSG eindringen (was leider immer wieder vorkam), ist dieser Wintersport in den Rieselfeldern aus Naturschutzsicht unproblematisch. Verzögert wurde durch die beiden Winter das Weiterarbeiten an der Verrohrung und an dem Hüttenumbau für behinderte Personen; im Mai konnte die erste barrierefreie Beobachtungskanzel fertig gestellt werden. Stattdessen wurde bis zum sehr viel Holz entfernt z.t. mit Hilfe der Gartenbauschule Wolbeck vor allem entlang des Grabens zwischen Coermühle und 23/, aber auch im 22/ sowie entlang der Stichwege zwischen 28/ und 30/, an der E1, an allen Beobachtungsständen; dort sowie an den schrankenbewehrten Einfahrten ins NSG mussten an etlichen Stellen die Sperren gegen unbefugtes Eindringen erneuert werden. Auch im Winter 09/10 wurde wieder vor allem an den Weiden und Obstbäumen gearbeitet. Aufgrund einer Initiative der Tourismusförderung wurde im Berichtsjahr damit begonnen, die Möglichkeiten auszuloten, einen Reitweg auch durch den südöstlichen Teil der Rieselfelder zu legen. Nach Beratungen mit der Unteren Landschaftsbehörde

8 konnte eine Variante gefunden werden, die weder den Belangen der erholungssuchenden Bevölkerung noch dem Naturschutz entgegensteht. Mit großer Aufmerksamkeit wurde das Auftauchen von bis zu drei Zwergdommel-Männchen im Juni, also zur Brutzeit, verfolgt, weil seit mehr als 40 Jahren diese Art in Nordrhein-Westfalen nicht mehr als Brutvogel nachgewiesen worden ist. Leider fand sich kein Weibchen oder sonst irgendein Hinweis auf eine Brut. Stattdessen kam es 8 Jahre nach der Erstansiedlung 2002 zu einer zweiten Brut von Weißstörchen nur wenige Hundert Meter vom angestammten Horst entfernt; dieses Paar war zwar nicht erfolgreich (ähnlich wie das erste Paar 2002), aber es zeigt sich, dass unsere Voraussage aus dem Jahr 2003, dass die Rieselfelder vom Nahrungsangebot her mehr als ein Paar beherbergen könnten, richtig war. Jahresbericht Gelmer Heide zugunsten der dort wieder angelegten kleinen Heidefläche statt. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen mit der Jägerschaft; vor allem der Abschuss von Gänsen in unmittelbarer Nähe zum Reservat ist völlig kontraproduktiv, weil die Tiere dadurch nur aufgescheucht und zum Teil in Richtung von Privatflächen vertrieben werden. Auch die Forderung nach Intensivierung der Fuchsjagd ist Unsinn, weil im Rieselfeld abgeschossene Füchse ohnehin sofort wieder durch Zuwanderer ersetzt werden. Die einzigen Tiere, die wirklich bekämpft werden müssten, wären wildernde Hunde und Wildschweine, aber diese sind noch nicht bis hierhin vorgedrungen Erstmalig seit Beginn der Betreuungsarbeiten 1976 fand ein von der ULB angeregter Einsatz in der Überwinterer in den Rieselfeldern (Foto: M. Harengerd)

9 4 Brutvögel Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2009 Brigitte Feldmann, Andrea und Michael Klein Aus dem Jahr 2009 liegen der folgenden Auswertung Zähldaten von insgesamt 360 Exkursionstagen zugrunde. Dabei wurden die Bestände der feuchtgebietstypischen Vogelarten an 284 Tagen komplett und 76 Tagen teilweise erfasst. Bezogen auf die Komplettzählungen entspricht dies einem Durchschnitt von 5,5 Erfassungen pro Woche und liegt etwas über dem Vorjahresergebnis. Erfasst wurden in diesem Jahr 136 Vogelarten bzw. deren Unter- arten. Die Phänologie von 33 Vogelarten wird im Folgenden näher betrachtet. Wie in jedem Jahr möchten wir uns an dieser Stelle bei allen herzlichst bedanken, die uns Daten gemeldet haben, sowie den ehrenamtlichen Zählerinnen und Zählern und allen, die durch ihre Einträge im Beobachtungsforum auf unserer Internetseite ( das Bild noch vervollständigten. Rastende Kraniche in der 18er Weide (Foto: H.-U. Schütz)

10 Jahresbericht Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis Der Bestand des Zwergtauchers hat sich auf dem Vorjahresniveau 60 Zwergtaucher stabilisiert. Die Maximalbestände 50 lagen bei 24 Ind. im Frühjahr und 51 Ind. im Herbst. Einige Zwergtaucher haben den Winter wieder Anzahl in den Zuläufen zu den großen 0 Stauflächen verbracht. Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 O k t. 0 9 Nov. 09 Dez. 09 Datum Kormoran Phalacrocorax carbo Beim Kormoran gibt es auffällige Unterschiede zwischen den Frühjahrs- und den Herbstbeständen. 74 Ind. am stehen bis zu 154 Ind. am gegenüber. Der Grund hierfür ist im Wetter zu suchen. Beim Kälteeinbruch im Anzahl Kormoran Frühjahr waren die Wasserflä- Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 chen, an denen sich die Kormora- Datum ne in den Abendstunden sammeln, zugefroren. Die Kormorane mussten deshalb auf Schlafplätze an der Gelmerheide bzw. außerhalb des Gebietes ausweichen.

11 6 Phänologie Höckerschwan Cygnus olor Maximal 60 Höckerschwäne wurden Anfang Mai gezählt. Auffällig ist der kurzzeitige Bestandsrückgang im März. Durch den Wintereinbruch im Dezember hat sich der Winterbestand leicht erhöht Höckerschwan Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Anzahl Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Datum Blässgans Anser albifrons Die Rieselfelder werden immer mehr zu einem Überwinterungsgebiet für arktische Gänse. Mit Blässgans 2009 max. 380 Ind. im Januar und 310 Ind. Ende Oktober bleibt der Win- Anzahl terbestand auf dem hohen Niveau des Vorjahres Ja n. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Datum Höckerschwan mit Küken (Foto: M Harengerd)

12 Jahresbericht Graugans Anser anser Bei der Graugans muss zwischen dem Brutbestand und den Überwinterungsbeständen unterschieden werden. Ab Mitte Juli, wenn die Jungvögel flügge und die Altvögel wieder flugfähig sind, sam- Gänse zur Großgefiedermauser flugunfähig werden, ziehen sie sich in versteckt liegende Bereiche zurück und werden bei den täglichen Zählungen nur noch unzureichend erfasst. meln sich im Gebiet die Graugänse aus dem weiteren Umland. Die Graugans 2009 etwa 200 Individuen während der Brutzeit geben nicht den vollen Brutbestand wieder, da etwa die Hälfte der Gänse nicht zur Brut schreitet, sondern das Gebiet für Anzahl die Übersommerung nutzt. Auffällig ist der scheinbare Bestandsrückgang im Juni. Sobald die 0 Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Datum Sep. 09 O k t. 0 9 Nov. 09 Dez. 09 Graugans (Foto: M. Harengerd)

13 8 Phänologie Kanadagans Branta canadensis Der rückläufige Trend des Vorjahres konnte insbesondere im Frühjahr wieder umgekehrt werden Hauptgrund hierfür ist der starke Frost im Januar, da viele Gewässer im Umland, die von den Kanadagänsen wegen der Störungen Anzahl Kanadagans durch die Jagd mittlerweile re- Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 O k t. 0 9 Nov. 09 Dez. 09 gelmäßig genutzt werden, zuge- Datum froren sind. Da insbesondere die E-Zone I auch bei starkem Frost nicht zufriert, sammelten sich hier in den Abendstunden zeitweise bis zu 1820 Ind. Brandgans Tadorna tadorna Kanadagänse (Foto: M. Harengerd) Hohe Frühjahrs- und Sommerbestände stehen niedrigen Herbstbeständen gegenüber. Alljährlich verlassen die Brandgänse zur Mauserzeit das Gebiet und kehren in geringer Anzahl erst zu Beginn des Winters wieder zurück Brandgans Jan. 09 Feb. 09 M rz. 0 9 A p r. 0 9 M a i. 0 9 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 S ep. 09 O k t. 0 9 N o v. 0 9 D e z. 0 9 A n z a h l Datum

14 Jahresbericht Gänsesäger Mergus merganser Der Winterbestand des Gänsesägers steigt weiter an. Maximal 49 Ind. konnten Ende Februar am Schlafplatz auf Feld 28/A gezählt werden. Tagsüber halten sich die Gänsesäger auf den Baggerseen der weiteren Umgebung auf Gänsesäger J an. 0 9 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 O k t. 0 9 Nov. 09 Anzahl Dez. 09 Datum Pfeifente Anas penelope Der negative Trend der Vorjahre konnte wieder aufgehalten werden. Maximal 31 Ind. im Frühjahr und 89 Ind. auf dem Herbstzug konnten gezählt werden. Anzahl Pfeifente Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 O k t. 0 9 Nov. 09 Dez. 09 Jan. Datum

15 10 Phänologie Schnatterente Anas strepera Mit 1130 gezählten Ind. im September war der Maximalbestand im Herbst größer als im Vorjahr, während das Maximum im Frühjahr mit 640 Ind. etwas niedriger ausfiel. Anzahl Schnatterente Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Datum Krickente Anas crecca Im Frühjahr hielten sich, bedingt durch den starken Frost, weniger 2500 Krickente Krickenten im Gebiet auf. Mit Individuen lag das Maximum im Herbst wieder deutlich Anzahl höher als im Vorjahr. Über die 500 letzten Jahre bleibt der Rastbe- 0 stand der Krickente mit leichten Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Schwankungen aber sehr kon- Datum stant Krickente Krickente Anzahl Datum

16 Jahresbericht Stockente Anas platyrhynchos Mit 2150 Individuen im Frühjahr und 2190 Individuen im Herbst lagen die Maxima gegenüber dem Vorjahr noch einmal höher. Ganz anders stellte sich die Entwicklung während der Brutzeit dar. Hier ist Anzahl Stockente 2009 die Art längst von der Schnatter- 0 ente abgelöst worden. Die Ursa- Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 che für diese Entwicklung ist un- Datum bekannt. Spießente Anas acuta Das Vorjahresmaximum konnte mit bis zu 63 Individuen mehr als verdoppelt werden. Die positive Entwicklung hält damit weiter an. Einzelne Individuen nutzen das Gebiet mittlerweile auch zur Anzahl Spießente 2009 Überwinterung. Der Herbst fällt 0 erwartungsgemäß schwächer aus. Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Die Art ist in nennenswerter An- Datum zahl nur im Frühjahr anzutreffen.

17 12 Phänologie Knäkente Anas querquedula Bei der Knäkente schwanken die Bestände von Jahr zu Jahr sehr stark. Der Frühjahrszug fiel besser aus als im Vorjahr, der Herbstzug war mit maximal 44 Ind. Ende August wieder schwächer. Anzahl Knäkente Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Datum Löffelente Anas clypeata Das Bestandsmaximum lag mit 500 gezählten Ind. niedriger als im Vorjahr. Auffällig ist, dass im Löffelente Gegensatz zu den Vorjahren nur wenige Löffelenten überwintert haben. Dies lag vor allem an den Anzahl Kälteeinbrüchen im Januar und 0 Dezember. Die Löffelenten verlas- Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 sen das Gebiet, sobald die Flä- Datum chen zufrieren. Löffelente (Foto: M. Harengerd)

18 Jahresbericht Tafelente Aythya ferina Die positive Entwicklung des Vorjahres setzte sich weiter fort. Maximal 91 Individuen Anfang März bedeuten eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Die Art bleibt auch bei starkem Frost im Gebiet und hält sich Anzahl Tafelente dann vor allem auf der eisfreien Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 E-Zone I auf. Datum Reiherente Aythya fuligula Obwohl die Maximalzahl des Vorjahres nicht wieder erreicht wer- 250 Reiherente 2009 den konnte, ist die Art vor allem 200 zu Jahresbeginn deutlich stärker vertreten. Auffällig ist auch der Anzahl sprunghafte Anstieg der Bestände 50 ab Mitte Dezember. Bei länger 0 anhaltendem, starkem Frost sam- n. 09 Ja Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 meln sich die Reiherenten von Datum den Seen der weiteren Umgebung im Gebiet. Reiherentenpaar (Foto: M. Harengerd)

19 14 Phänologie Blässhuhn Fulica atra Beim Blässhuhn waren über die gesamte erste Jahreshälfte sehr 700 Blässhuhn Blässralle konstante Bestände mit bis zu 400 Individuen zu verzeichnen. Das Herbstmaximum lag mit 635 Individuen niedriger als im Vorjahr. Nach dem Wegzug ab Mitte Anzahl Oktober erholten sich die Bestän- Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 de zum Jahresende wieder. Datum Flussregenpfeifer Charadrius dubius und Flussregenpfeifer Flußregenpfeifer Sandregenpfeifer Charadrius hiaticula Anzahl Der Sandregenpfeifer konnte gegenüber dem Vorjahr wieder deutlich häufiger, insbesondere 2 0 Jan. 0 9 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Datum Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 im Mai und September, im Gebiet beobachtet werden. Beim Flussregenpfeifer gab es mit bis zu 17 Ind. im Juli kaum Veränderungen zum Vorjahr Sandregenpfeifer Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Anzahl Datum

20 Jahresbericht Kiebitz Vanellus vanellus Der Kiebitz hat mit maximal 1550 gezählten Ind. im September deutliche Bestandseinbußen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen Kiebitz Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Anzahl Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Datum Kampfläufer Philomachus pugnax Die positive Entwicklung des Vorjahres konnte in diesem Jahr nicht fortgesetzt werden. Maximal 17 Ind. Anfang Mai bedeuten eines der schlechtesten Ergebnisse für diese Art in den Rieselfeldern Kampfläufer an. 0 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 O k t. 0 9 Nov. 09 Dez. 09 J Anzahl Datum

21 16 Phänologie Bekassine Gallinago gallinago Die Zählergebnisse der Bekassine weisen mit bis zu 250 Ind. einen 300 Bekassine 2009 niedrigeren Wert als im Vorjahr 250 aus. Da die Art sich häufig versteckt in den vernässten Grünlandbereichen aufhält, dürften die Anzahl tatsächlichen Zahlen allerdings 0 deutlich höher liegen. Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Datum Uferschnepfe Limosa limosa Insbesondere der Heimzug der Uferschnepfe fiel mit bis 68 Ind. am deutlich besser aus. Der Wegzug erreichte sein Maximum am mit 67 Ind. Anzahl Uferschnepfe Jan. 0 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Datum Bekassine (Foto: A. Steins)

22 Jahresbericht Dunkler Wasserläufer Tringa erythropus Beim Dunklen Wasserläufer zeichnete sich ein ähnliches Bild wie im Vorjahr ab. Mit 21 Ind. im Frühjahr und 12 Ind. im Herbst lagen die Maxima etwas niedriger. Die höheren Zahlen im Frühjahr gegenüber dem Herbst konnten be- Anzahl Dunkler Dunkler Wasserläufer reits 2008 festgestellt werden. Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Datum Rotschenkel Tringa totanus Die Bestände des Rotschenkels haben sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Das Maximum lag mit 18 Ind. nur geringfügig höher. Anzahl Rotschenkel Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Datum

23 18 Phänologie Grünschenkel Tringa nebularia Während im vergangenen Jahr die Bestände des Grünschenkels im 40 Grünschenkel Frühjahr deutlich über denen im Herbst lagen, zeigte sich für das aktuelle Jahr ein gegenteiliges Anzahl Bild. Ein niedrigeres Maximum im Frühjahr mit 29 Ind. stand einem deutlich höheren Maximum im Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Herbst mit 37 Ind. gegenüber. Datum Waldwasserläufer Tringa ochropus Der Frühjahrszug fiel mit bis zu 22 Ind. Mitte April schwächer aus. Auffällig hoch war die Zahl rastender Altvögel auf dem Wegzug mit bis zu 44 Ind. Ende Juni. Der Jungvogelzug ab Juli dauerte länger, erreichte aber kein so hohes Anzahl Waldwasserläufer Maximum mehr. Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Datum

24 Jahresbericht Bruchwasserläufer Tringa glareola Auffällig war beim Bruchwasserläufer insbesondere der Massendurchzug am mit 136 Ind. Ansonsten fällt die Zweigipfligkeit des Wegzuges Ende Juli (Altvögel) und Mitte August (Jungvögel) auf Bruchwasserläufer Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Anzahl Datum Flussuferläufer Actitis hypoleucos Maximal wurden 10 Ind. Mitte Mai und 12 Ind. Mitte August gezählt. 14 Flussuferläufer Flußuferläufer Positiv zu erwähnen ist, das die Dauer des Durchzuges sowohl im Frühjahr als auch im Herbst län- Anzahl ger war als im Vorjahr. Die Art ist regelmäßig, aber mit niedrigen Maximalzahlen im Gebiet anzu- Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 O k t. 0 9 Nov. 09 Dez. 09 treffen. Datum

25 20 Phänologie Möwen Die Bestände der Lachmöwe (Larus ridibundus) haben sich gegenüber dem Vorjahr nur wenig verändert. Das Maximum lag mit 1800 Ind. etwas niedriger Lachmöwe 2009 Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Anzahl Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Datum Die Silbermöwenbestände (Larus argentatus) haben sich erstmalig wieder positiv entwickelt. Insbesondere im Januar sammelten sich bis zu 1000 Silbermöwen am Schlafplatz in der E-Zone I und auf den 33er Feldern. Anzahl Silbermöwe Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09 Datum Ähnliches gilt für die Heringsmöwe (Larus fuscus), die ihr Maximum mit 440 Ind. im September deutlich steigern konnte. Auch bei dieser Art handelt es sich um Zählungen am Schlafplatz Heringsmöwe Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 09 Jun. 09 Jul. 09 Aug. 09 Sep. 09 O k t. 0 9 Nov. 09 Dez. 09 Anzahl Datum

26 Brutvögel der Rieselfelder Brigitte Feldmann und Andrea Klein Jahresbericht Die Brutbestände der meisten Arten haben sich im Vergleich zum Vorjahr nur wenig verändert. Auf einige besondere Ergebnisse der diesjährigen Brutvogelkartierung wird im Folgenden näher eingegangen. Zwergdommel Die erste Zwergdommel wurde auf 31/B gehört. Im Laufe der Zeit wurden es mehr Rufer. So konnten über einen längeren Zeitraum drei Männchen gleichzeitig im 21er-Komplex gehört werden. Ein Brutnachweis konnte nicht erbracht werden, da die Beobachtungen nur von den Wegen aus vorgenommen wurden und von dort aus weder Weibchen noch Jungvögel entdeckt wurden. Weißstorch Das bereits seit Jahren bekannte Storchenpaar hat auch in diesem Jahr wieder gebrütet. Wie im Vorjahr zogen sie drei Küken erfolgreich groß. Die Jungstörche wurden von uns beringt. Dazu wurden speziell für Weißstörche entwickelte sechseckige Farbringe bei den noch nicht flüggen Jungstörchen angebracht. Das zweite neue Paar, welches im 22er- Komplex brütete, konnte die geschlüpften Küken wetterbedingt nicht großziehen. Der Brutbeginn lag etwa zwei Wochen später als beim alten Storchenpaar. Enten Keine wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr gab es bei den Enten. Die Stockentenbestände gingen zurück und lagen bei nur 60 Brutpaaren. Im Gegensatz dazu stieg der Brutbestand der Schnatterente weiter leicht an. Rallen Die Erfassung der Wasser- und Tüpfelralle erfolgt durch die Kartierung der rufenden Männchen. Mehr Rufer im Vergleich zu den Vorjahren konnten erfreulicherweise bei den Tüpfelrallen verzeichnet werden. Vor allem im Erweiterungsgebiet hörte man sie in den Abendstunden rufen. Lachmöwe Die Bestandszunahme der Lachmöwe setzte sich auch in diesem Jahr fort und erreichte mit 400 Brutpaaren ein neues Maximum für die letzten Jahre. Die Konzentration der Nester lag wieder in der Fläche EI. So konnten schon über 400 Junge beobachtet werden. Im Vergleich dazu wur-

27 22 Brutvögel den im Reservat lediglich 12 Nester gezählt. Singvögel Bei den gefährdeten Arten wie Schilfrohrsänger, Drosselrohrsänger, Rohrschwirl und Bartmeise blieb der Bestand stabil. Bei anderen Arten gab es Veränderungen. So ging im Vergleich zu den Vorjahren der Sumpfrohrsängerbrutbestand weiter zurück und lag bei nur noch 90 Paaren. Im Gegensatz dazu nahm der Teichrohrsängerbrutbestand zu. Auch das Blaukehlchen erreichte mit 50 Paaren ein neues Maximum für die Rieselfelder. Bei den Schwarzkehlchen waren mindestens zwei der drei Brutpaare erfolgreich. So konnten zum Beispiel im 17er regelmäßig drei Jungvögel beobachtet werden. Storchenfamilie (Foto: M. Harengerd)

28 Jahresbericht Tab. 1: Ergebnisse der Brutvogelkartierung 2009 im Vergleich zu 2008 Angaben zur Roten Liste NRW: Kat. 0 ausgestorben, Kat. 1 vom Aussterben bedroht, Kat. 2 stark gefährdet, Kat. 3 gefährdet, V = Vorwarnliste, N = von Naturschutzmaßnahmen abhängig, R = arealbedingt selten. Rote Liste NRW Anzahl Reviere 2009 Anzahl Reviere 2008 Anzahl Reviere 2007 Zwergtaucher Haubentaucher N Weißstorch 1N Höckerschwan Graugans Kanadagans Nilgans Brandgans R Schnatterente R Krickente Stockente Knäkente Löffelente Tafelente Reiherente Rohrweihe 2N Turmfalke Rebhuhn 2N Wasserralle Tüpfelralle Teichhuhn V Blässhuhn Flussregenpfeifer Kiebitz Lachmöwe Steinkauz 3N Kuckuck V Eisvogel 3N Schafstelze Gebirgsstelze Blaukehlchen 2N Schwarzkehlchen Feldschwirl Rohrschwirl Drosselrohrsänger Schilfrohrsänger Sumpfrohrsänger Teichrohrsänger Dorngrasmücke V Bartmeise R Rohrammer V Beutelmeise 4 2 -

29 24 Die Brüskenheide Die Brüskenheide Vogelfiliale der Rieselfelder Münster? Inwiefern beeinflussen die Rieselfelder Münster mit ihrer Vogelwelt die Vogel-Populationen umliegender Gebiete? Ein Klärungsversuch am Beispiel des NSG Brüskenheide. Manfred Röhlen Auf dem Gebiet der Stadt Telgte und der Gemeinde Ostbevern liegt das Naturschutzgebiet (NSG) Brüskenheide. Es setzt sich aus mehreren Teichflächen zusammen, die in Summe eine Größe von 55,7 ha (Stand: ) haben. Es umfasst zum größten Teil extensiv beweidete Feuchtwiesen mit sieben eingestreuten künstlich angelegten Blänken. Neben mehr als 300 rufenden Laubfroschmännchen zeichnet sich das Gebiet vor allem durch seine Vogelfauna aus. Wertgebende Brutvogelarten für das Gebiet sind unter anderem Rebhuhn, Rohrweihe, Großer Brachvogel und Baumpieper. Auch die Liste der Durchzügler ist eindrucksvoll. Im Frühjahr halten sich Spieß- und Löffelenten für einige Tage auf den Blänken auf. Auch rastende Weißstörche konnten beobachtet werden. Limikolen ziehen in großer Artenzahl sowohl im Frühling als auch im Herbst durch. Bekassinen, Rotschenkel, Grünschenkel oder auch Wald- wasserläufer sind nur einige dieser Watvogelarten. Aber auch für Singvögel ist die Brüskenheide interessant. Feldlerche, Braunkehlchen, Wiesenpieper oder auch Wiesenschafstelze sind typische Vertreter dieser Vogelgruppe. Bereits ab Spätsommer lassen sich im Gebiet große Schwärme von Kiebitzen und Staren nieder, die meist bis zum Einbruch des Winters die Brüskenheide nutzen. Was aber hat die Vogelfauna der Rieselfelder Münster mit der der Brüskenheide gemeinsam? Hier sind zunächst einmal die Gänse zu nennen. Grau- und Kanadagänse sind ganzjährig in den feuchten Wiesen zu sehen. Im Winter kommen auch Bläss- und gelegentlich Saatgänse dazu. In den großen Trupps anderer Gänse gibt es gelegentlich auch einzelne Weißwangengänse. Die Neozooen Nil- und Rostgans sind Brutvögel im direkten Umfeld der Brüskenheide, auch die Streifengans kommt als Gastvogel vor. Die Aufzählung der Gänse in der

30 Jahresbericht Brüskenheide liest sich wie eine Artenliste der Rieselfelder. Haben wir es etwa mit denselben Vogelindividuen zu tun? Dieser Verdacht lässt sich erhärten, wenn man den Ein- und Ausflug größerer Gänsetrupps in das NSG Brüskenheide beobachtet. Hierbei fällt zuerst auf, dass die Gänse fast immer aus südwestlichen Richtungen einfliegen bzw. das Gebiet auch in diese Richtung wieder verlassen. Etwa in 8 km Luftlinie südwestlich der Brüskenheide liegen die Rieselfelder. Außerdem ist morgens ein starker Einflug sowie abends ein starker Abflug in bzw. aus der Heide zu beobachten. Nachts kommen hier, mit Ausnahme von anwesenden wenigen Brutpaaren der Arten Grau-, Kanada- und Nilgans, so gut wie keine Gänse vor. Im Bereich zwischen Rieselfeldern und Brüskenheide sind Flugbewegungen von Gänsen in den Bauernschaften Greven-Fuestrup sowie Westbevern-Vadrup-Schultenhook und Wievelhook täglich zu beobachten. Sind die Gewässer der Brüskenheide zugefroren und die Grünländer mit einer Schneeschicht vollkommen bedeckt, sind keine Gänse hier zu sehen. Dies alles weist darauf hin, dass die Brüskenheide einen Fraßplatz der Gänse darstellt, die in den Rieselfeldern regelmäßig übernachten bzw. unregelmäßig sich auch tagsüber hier aufhalten. Letzte Sicherheit, dass die o. a. Vermutung richtig ist, brachten zwei Beobachtungstatbestände. Dem Autor gelang es in den Jahren 2007 bis 2009 mehrfach Gänsezüge, die in der Brüskenheide aufbrachen, mit dem Auto oder dem Motorroller zu verfolgen und dabei lückenlos zu beobachten. Der Abflug der Gänse bei diesen Beobachtungen erfolgte stets in südwestlicher Richtung. Die Trupps gingen in den Rieselfeldern in der E1-Fläche oder den umgebenden Ochsenweiden nieder. Außerdem konnten bei Gänsebeobachtungen in der Brüskenheide von Frau Brigitte Feldmann und dem Autor vierundzwanzig Mal eine beringte Grau-, drei Mal eine beringte Kanada- sowie einmal eine beringte Grau- x Kanadagans gesichtet werden. All diese Gänse waren in den Rieselfeldern beringt und auch (teilweise mehrfach) dort abgelesen worden. Die hohe Zahl an Graugans- Ringablesungen, im Vergleich mit der Kanadagans, lässt sich leicht erklären: Erstens hat sich die Zahl der Individuen in den Grauganstrupps der Brüskenheide in den letzten Jahren, im Gegensatz zu denen der Kanadagans, deutlich erhöht. Zweitens werden Graugänse in den Rieselfeldern mit leicht ablesbaren Halsringen markiert, wogegen Kanadagänse Fuß-

31 26 Die Brüskenheide ringe erhalten, die bei schwimmenden oder im hohen Gras fressenden Tieren kaum zu erkennen sind. Ein weiteres Indiz für die Annahme der Brüskenheide als Vogelfiliale der Rieselfelder Münster ist eine für das Binnenland in Westfalen nicht so häufige Beobachtung eines Löfflers. Vermutlich derselbe Vogel hielt sich im Frühjahr/Frühsommer 2006 in den Rieselfeldern Münster, im Feuchtwiesengebiet Westladbergen- Saerbeck und in der Brüskenheide über Wochen auf. Auffallend dabei: Die Beobachtung des Löfflers gelang abwechselnd immer nur in einem Gebiet. Das Auftreten des Vogels in den Rieselfeldern und in der Brüskenheide erfolgte nahtlos nacheinander. strahlen deutlich in die Brüskenheide aus. Dass diese Tatsache auch für andere Gebiete im näheren und weiteren Umfeld der Rieselfelder gilt, ist bekannt bzw. mit Sicherheit anzunehmen. Solche Gebiete sind zum Beispiel die Gittruper Baggerseen (Gänse, Kormorane), die Emsaue in Telgte (Gänse, Limikolen), der Aasee in Münster (Möwen) oder das Feuchtwiesenschutzgebiet Westladbergen-Saerbeck (Gänse, Limikolen). Es steht zu vermuten, dass die genannten Bereiche ohne das Vogel-Oberzentrum Rieselfelder Münster nicht so artenbzw. Individuenreich wären. Der besondere Dank des Autors gilt Frau Brigitte Feldmann für die Überlassung ihrer Gänse- Beobachtungsdaten. Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass die beiden Gebiete Rieselfelder Münster und Brüskenheide über einen gegenseitigen Bestandsaustausch einiger Vogelarten verfügen. Oder um es anders auszudrücken: Die Vogelbestände in den Rieselfeldern Kanadagänse (Foto: M. Harengerd)

32 Jahresbericht Vogel- und landschaftskundliche Exkursionen des Freundes- und Förderkreis des Europareservates Rieselfelder Münster 2009 Manfred Röhlen 2009 veranstaltete die Biologische Station Rieselfelder Münster sieben vogel- und landschaftskundliche Exkursionen für die Mitglieder des Freundes- und Förderkreis (FFK) des Europareservates Rieselfelder Münster. Ziel der Touren war es, Vögel, die man aus den Rieselfeldern Münster kennt, einmal anderswo, in für sie typischen Lebensräumen, zu beobachten. Die sieben Exkursionen des Jahres 2009 wurden erneut von Dr. Hans-Uwe Schütz und von Manfred Röhlen geleitet. Die erste Tour im Jahr 2009 führte im Januar an den Möhnesee. Die Führung vor Ort übernahm Karina Schnell, eine ehe-malige Mitarbeiterin der Rieselfelder Münster, die jetzt im Landschafts-Informations-Zentrum Wasser und Wald Möhnesee (LIZ) beschäftigt ist. Aber auch Frau Schnell konnte nicht verhindern, dass sich nur wenige Vogelarten sehen ließen. Schuld daran war sicherlich die lang anhaltende Kälte, die dafür gesorgt hatte, dass der Möhnesee zu etwa 90% zugefroren war. So konnte an Besonderheiten auf dem See nur eine weibliche Bergente und immerhin ein Eisvogel (Vogel des Jahres 2009) beobachtet werden. Da auch noch Regen die Exkursionsfreude nicht positiv beeinflusste, beschloss die Gruppe das LIZ zu besuchen. Frau Schnell führte durch die hauseigene Ausstellung. Der Dümmer war schon oft das Ziel einer FFK-Tour. So auch Ende März Diesmal waren sowohl winter- wie frühjahrstypische Arten zu bestaunen. Weißwangen-, Tundrasaat- und Blässgänse erinnerten ebenso an den zu Ende gehenden Winter wie Schellenten, Kornweihen, Merlin und Schwarzkehlchen. Mehr in den Frühling passten die Limikolen, die mit Großem Brachvogel, Uferschnepfe, Bekassine, Rotschenkel, Waldwasserläufer und Alpenstrandläufer artenreich vertreten waren. Noch typischere Frühlingsboten waren die beobachteten Weißstörche, Kornweihen, Feldlerchen sowie Rauch- und Mehlschwalben. Vom Beobachtungsturm im Ochsenmoor südlich des Dümmer ließ sich ein besonderes Naturschauspiel ausgiebig genießen. In den flachen Gewässern eines feuchten Laubwaldes war die Balz der Moorfrösche voll

33 28 Freundes- und Förderkreis-Exkursionen im Gange. Die Gewässer brodelten geradezu unter dem Ansturm der liebestollen Moorfroschmännchen. Im Rehdener Geestmoor, in dem dieser schöne Tag endete, machten abschließend noch 12 Kraniche den Beobachtern Freude. Der dritte FFK-Ausflug 2009 führte am 16. Mai in das Bargerveen, ein renaturiertes Torfabbau- Gelände bei Emmen in den Niederlanden, unmittelbar hinter der emsländischen Grenze. Beobachten ließen sich ein Wespenbussard, eine Wiesenweihe, zwei singende Pirole, ein Steinschmätzer und vieles mehr. Der Höhepunkt des Spaziergangs im Moorgelände war für alle die ausgiebige Beobachtung eines singenden Blaukehlchens. 14 Tage später dann die nächste Tour, dieses Mal an den Niederrhein, um interessante Naturgebiete, die sonst nur im Winter Ziele des FFK waren, auch einmal im Sommer zu besuchen. Zwischen dem Bienener Altrhein und dem Kaliwaal jenseits der niederländischen Grenze konnten die Teilnehmer insgesamt 76 Vogelarten bestaunen. Mit Fluss- und Trauerseeschwalbe, singenden Sumpf-, Schilf- und Teichrohrsänger sowie singenden Gelbspöttern bestimmten fantastische Beobachtungen den Tag. Am Bienener Altrhein war ein Pärchen Stelzenläufer mit der Brut beschäftigt. Nest und beide Altvögel waren beinahe frei zu sehen und ließen sich auch ausgiebig beobachten. Die nächste Fahrt führte im September an den Jadebusen. Hier waren es vor allem die nordseetypischen Limikolen, die die Besucher erfreuten. Herausragend dabei waren die Beobachtungen von 3 Knutts und 2 Meerstrandläufern. Aber nicht nur die Watvögel sondern auch Eiderente, Löffler und Merlin sowie das hervorragende Wetter sorgten für gute Stimmung. Im November stand wieder die traditionelle Kranich-Fahrt auf dem Programm. Wie immer ging es an den Dümmer und in das Rehdener Geestmoor. In den Moorwiesen am Dümmer waren sehr viele Gänse zu sehen. Die Beobachtung von mindestens 100 Tundrasaatgänsen sowie tausenden Bläss- und hunderten Graugänsen wurde durch Rost- und Nilgänse abgerundet. Eine vorsichtige Schätzung ergab die hohe Summe von mindestens 100 Silberreihern rund um den Dümmer. Als dann noch vom Südturm am Dümmer eine Rohrdommel am Schilfrand zu sehen war, waren die meisten Teilnehmer schon

34 Jahresbericht sehr zufrieden. Das Schauspiel des Anfluges von tausenden Kranichen zu den Übernachtungsplätzen im Rehdener Geestmoor setzte dann noch sozusagen das Sahnehäubchen auf diese eindrucksvolle Exkursion. Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? hätte die Überschrift über den letzten FFK-Ausflug des Jahres 2009 in die Heubachniederung zwischen Coesfeld und Dülmen lauten können. Erneut bildeten viele Kanada-, Bläss-, Grau- und Nilgänse die Mehrzahl der beobachteten Vögel. Aber auch 12 Silberreiher und zum Beispiel ein Eisvogel ließen es sich nicht nehmen, zur guten Laune der Beobachter beizutragen. Als dann noch ein Raubwürger mehrfach seine Jagdkünste präsentierte und ein immaturer Seeadler große Gänsescharen im Vorüberfliegen aufscheuchte, konnte auch diese Tour wieder als voller Erfolg bezeichnet werden. Nimmt man alle sieben Exkursionen zusammen, kamen 137 verschiedene Vogelarten zur Beobachtung. Einzelheiten sind aus der nachstehenden Tabelle zu entnehmen. Arten, die an allen sechs Terminen wahrgenommen werden konnten, sind besonders hervorgehoben. BEI EXKURSIONEN DES FFK BEOBACHTET E VOGELARTEN IM JAHR = Möhnesee und Umgebung sowie Disselmersch in Lippborg; = Dümmer und Rehdener Geestmoor; = Bargerveen (Emmen, Niederlande); = Niederrhein von Bienen bis zum Kaliwaal (Niederlande); = Jadebusen; = Dümmer und Rhedener Geestmoor; = Heubachniederung; Höckerschwan Bei allen Kornweihe 2,5 Hohltaube 3,4,6,7 Kanadagans 1,2,3,7 Rohrweihe 2,4,5 Ringeltaube Bei allen Weißwangengans 2,3 Sperber 7 Türkentaube 2,3,4,6 Kanada- x Seeadler Weißwangengans 7 Kuckuck 3,4 4 Mäusebussard Bei allen Mauersegler 3 Tundrasaatgans 2,6 Merlin 2,5 Eisvogel 1,6,7 Blässgans 2,6,7 Baumfalke 3 Grünspecht 7 Graugans 2,3,4,5,6,7 Wanderfalke 2,6 Buntspecht 1,4,6,7 Hausgans (weiß) 4 Turmfalke Bei allen Pirol 3 Grau- x Hausgans 3,5 Kranich 2,6 Raubwürger 7 Nilgans Bei allen Wasserralle 2 Elster 2,3,4,5,6,7 Brandgans 2,3,4,5 Teichhuhn 1,2,3,4,6 Eichelhäher 1,2,4,5,6 Schnatterente 1,2,4,5,6 Blässhuhn Bei allen Dohle 2,3,4,5,6,7 Pfeifente 2,6,7 Austernfischer 5 Saatkrähe 1,2,4,6

35 30 Freundes- und Förderkreis-Exkursionen 1 = Möhnesee und Umgebung sowie Disselmersch in Lippborg; = Dümmer und Rehdener Geestmoor; = Bargerveen (Emmen, Niederlande); = Niederrhein von Bienen bis zum Kaliwaal (Niederlande); = Jadebusen; = Dümmer und Rhedener Geestmoor; = Heubachniederung; Wintergoldhähnchen Krickente 2,3,7 Grünschenkel 3,5 1,7 Stockente Bei allen Waldwasserläufer 2 Zaunkönig 2,3,4,6,7 Stock- x Hausente 1,7 Knutt 5 Kleiber 1,4 Spießente 2 Meerstrandläufer 5 Gartenbaumläufer 1,2,4,6,7 Knäkente 2,4 Alpenstrandläufer 2 Star Bei allen Löffelente 2,3,5,6 Lachmöwe Bei allen Amsel 1,2,3,4,6,7 Tafelente 1,2,4,5,6 Sturmmöwe 1,2,5 Wacholderdrossel 1,6 Reiherente 1,2,3,4,6,7 Mantelmöwe 5 Singdrossel 2,4 Eiderente 5 Silbermöwe 1,2,4,5,6,7 Rotdrossel 6 Bergente 1 Heringsmöwe 4 Misteldrossel 2,4,6,7 Schellente 1,2 Flussseeschwalbe 3,4 Grauschnäpper 3 Trauerseeschwalbe Schwarz- Gänsesäger 1,6 4 kehlchen 2,3 Jagdfasan Bei allen Rabenkrähe Bei allen Rotkehlchen 2,3,4,6,7 Zwergtaucher 1,2,3,5,6 Blaumeise Bei allen Nachtigall 3 Haubentaucher Bei allen Kohlmeise Bei allen Blaukehlchen 3 Kormoran Bei allen Tannenmeise 1 Hausrotschwanz 3,4,7 Löffler 4,5 Sumpfmeise 1 Steinschmätzer 3,5 Rohrdommel 6 Weidenmeise 2,4,7 Heckenbraunelle 2,4,7 Silberreiher 5,6,7 Feldlerche 2,3 Haussperling 2,3,4,5,6 Graureiher Bei allen Uferschwalbe 3 Feldsperling 1,3,4,6,7 Weißstorch 2,4 Rauchschwalbe 2,3,4,5 Baumpieper 3 Wespenbussard 3 Mehlschwalbe 2,3,4,5 Wiesenpieper 2,3,5,6 Wiesenweihe 3 Schwanzmeise 1,3,6 Wiesenschafstelze 3,4 Stelzenläufer 4 Fitis 3,4 Bachstelze 3,4,5,6 Säbelschnäbler 5 Zilpzalp 2,3,4,5 Buchfink 1,2,4,6,7 Goldregenpfeifer 5 Feldschwirl 3 Gimpel 1,3,7 Kiebitz 3,4,5,6 Schilfrohrsänger 4 Grünfink 1,2,4,5,6,7 Sandregenpfeifer 5 Sumpfrohrsänger 3,4 Stieglitz 1,2,4,5,6,7 Großer Brachvogel 2,3,4,5 Teichrohrsänger 4 Erlenzeisig 2,6,7 Uferschnepfe 2,4 Gelbspötter 3,4 Bluthänfling 2,3,4,5 Pfuhlschnepfe 5 Mönchsgrasmücke 3,4 Goldammer 2,3,6,7 Waldschnepfe 56 Gartengrasmücke 3,4 Rohrammer 2,3,4,6 Bekassine 2 Klappergrasmücke 4 Rotschenkel 2,3,5 Dorngrasmücke 3,4 Artenzahl gesamt: 137

36 Jahresbericht Alle Exkursionen wurden vom bewährten Duo Dr. Hans-Uwe Schütz und Manfred Röhlen geleitet. Neben den tollen Beobachtungen fiel bei allen Touren auch die hervorragende Stimmung auf, an der das regelmäßige mobile Kuchenbüffet von Dr. Schütz seinen gehörigen Anteil hatte. Lassen Sie sich kulinarische und naturkundliche Höhepunkte nicht entgehen und kommen Sie doch auch einmal mit auf eine FFK- Exkursion. Abb. 1: Beim Möhnesee am (Foto: H. U. Schütz) Abb. 2: FFK-Exkursion zum Bargerveen (Emmen, Niederlande) am (Foto: H. - U. Schütz)

37 32 Ringelnattern in den Rieselfeldern Ringelnattern in den Rieselfeldern Hans-Uwe Schütz Vermehrte Todfunde von Ringelnattern als Verkehrsopfer auf dem Hessenweg 2007/2008 gaben Anlass, das Vorkommen von Ringelnattern im Europäischen Vogelschutzgebiet Rieselfelder Münster zu untersuchen. Entsprechend der Roten Liste der Reptilien gilt die Ringelnatter in Nordrhein-Westfalen als besonders gefährdet (SCHLÜPPMANN und GEIGER 1999). Bundesweit ist ihr Schutzstatus gefährdet (BEUTLER 1998). Umso verwunderlicher erscheint es, dass das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) die Ringelnatter in ihrem Fachinformationsdienst nicht mehr als geschützte Art für NRW aufführt. Dort werden lediglich nur noch die Anhang IV- und V-Arten der FFH-Richtlinie aufgelistet (LANUV- NRW 2010). Dort, wo es genug Nahrung und einen geeigneten Lebensraum gibt, sollten die Ringelnattern ein Auskommen finden. Nach DE WIJER (2005) stehen Teichmolch, Erdkröte und Wasserfrösche in ähnlich gestalteten Lebensräumen wie den Rieselfeldern ganz oben auf dem Speiseplan der Ringel- nattern. Ähnliche Präferenzen führt auch ECKSTEIN (1993) auf. Zudem ergänzen bei ihm Bergmolch, Grasfrosch und Erdmaus das Nahrungsspektrum. Die erfolgreiche Reproduktion von Amphibien ist ein wichtiger Garant für die Ernährung junger Ringelnattern (VÖLKL et al. 2005). Entsprechend den Nahrungsvorlieben der Ringelnattern bieten die Rieselfelder den Reptilien einen gedeckten Tisch. Seit die Amphibien-Populationen mit den Fortschritten der Klärtechnik im Hauptklärwerk Coerde ansteigen, gibt es Frösche und Erdkröten genug. Mit über 100 Wasserflächen, die durch potentielle Sonnenplätze wie Dämme, Sichtschneisen und Wege gegliedert sind, weisen die Rieselfelder wichtige Teillebensräume der Ringelnattern in ausreichendem Maße auf. Angrenzendes Feuchtgrünland und Brachflächen bieten nicht nur Jagdgründe für die Ringelnattern, sondern durch Ansammlungen alten organischen Materials (Mulchgut, alte Bisamund Nutria-Nester, kleinere Holzhaufen) auch geeignete Eiablageplätze zur erfolgreichen Reproduktion. Ob diese, den Ringelnattern zuträglichen Bedingungen,

38 Jahresbericht auch zu einer weiten Verbreitung der Ringelnattern im Vogelschutzgebiet beigetragen haben, soll ein regelmäßiges Monitoring dieser Reptilienart klären. Hierzu wurden im Jahr 2008 erstmals 21 Schlangenbretter im NSG-Bereich der Rieselfelder ausgelegt, die den Ringelnattern als temporäres Versteck oder Sonnenplatz dienen sollen. Als Schlangenbretter dienen 140 cm x 50 cm x 1,5 cm (Länge x Breite x Dicke) große Schalbretter. Auf der Oberseite sind die Bretter zu 2/3 der Fläche schwarz angestrichen (Abb. 1). Dabei konnte auf die Erfahrungen des Feldherpetologen Hans-Peter Eckstein zurückgegriffen werden, der bereits seit Ende der 80er Jahre auch Wärmeplatten zur Erfassung von Ringelnattervorkommen einsetzt und die Biologische Station dankenswerter Weise in der Startphase beraten hat (ECKSTEIN 1993 und mündl. Mitteilung). Einige Bretter wurden versuchsweise mit einem dicken, schwarz gestrichenen Kantholz beschwert. Durch das höhere Eigengewicht sollte das Brett auf z.t. leicht bultartiger Vegetation besser zum Liegen kommen und durch den dickeren schwarzen Körper evtl. Vorteile bzgl. der thermischen Eigenschaften haben. Abb. 1: Schlangenbrett (Foto: N. Packschies)

39 34 Ringelnattern in den Rieselfeldern Die Daten wurden von drei ehrenamtlich ves) geringeres Maß reduziert tätigen Studentinnen der werden. Deshalb fanden die Kon- Landschaftsökologie erhoben. trollen nur noch an zwei Standorten Kristin Fleischer, Merle Streitberger und Sarah Weking gilt an dieser mit mehrfacher Ringelnatter- Sichtung statt. Neben den Ringelrenamtliches Stelle unser Dank für ihr ehnattern wurden auch Beifänge Engagement. Sie weiterer Reptilien und Amphibien kontrollierten die Schlangenbretter zu unterschiedlichen Tageszeiten dokumentiert. Die Tabelle 1 gibt Auskunft über die Kontrollergebterung. und bei unterschiedlicher Witnisse der Schlangenbretter. In Die Bretter wurden 2008 erst im Juni ausgelegt, da eine Kontrolle vorher nicht sichergestellt war. Ab Ende August mussten die Kontrollen auf ein (effekti wurden die Schlangenbretter nicht extra nummeriert, da durch ihre Lage auf einer nummerierten Fläche die Zuordnung immer gegeben ist. Tabelle 1: Ringelnatter - Sichtungen und Beifänge unter den Schlangen brettern Mitte Juni - Ende September 2008 Fundort Wetterlage Datum Uhrzeit (Flächenbezeichnung) Fundtier Anzahl Alter sonnig, :35 34/A 23 Erdkröte Bufo bufo 2 Jungtier sonnig, 23 11:00 21/5 Erdkröte Bufo bufo 4 1 Jungtier + 3 Adulte sonnig, :15 21/2 23 Erdkröte Bufo bufo ca. 15 Jungtiere sonnig, :20 21/5 23 Erdkröte Bufo bufo 1 Adult sonnig, :25 21/21a 23 Erdkröte Bufo bufo ca Adulte, ca. 20 Jungtiere sonnig, :30 22B 23 Erdkröte Bufo bufo 1 Adult sonnig, :35 21/D 23 Erdkröte Bufo bufo 1 Jungtier

40 Jahresbericht sonnig, Erdkröte :30 22/B 4 21 Bufo bufo sonnig, Erdkröte :45 21/21a 2 21 Bufo bufo Fundort Datum Wetterlagzeit Fundtier Anzahl Alter Uhr- (Flächenbezeichnung) Jungtiere Jungtiere Teichfrosch sonnig, :45 21/21a Rana kl. esculenta 21 sonnig, Erdkröte :00 21/D ca Bufo bufo 1 Adult 2 Adulte, ca. 8 Jungtiere sonnig, Erdkröte :30 34/B 1 Jungtier 21 Bufo bufo sonnig, : er hinten, schweres Brett Blindschleiche Anguis fragilis 1 Adult sonnig, 23 09:20 22/B Erdkröte Bufo bufo 2 Jungtiere sonnig, Erdkröte :30 21/21a 1 Jungtier 23 Bufo bufo sonnig, Erdkröte :40 21/5 1 Jungtier 23 Bufo bufo sonnig, : er hinten, schweres Brett Blindschleiche Anguis fragilis 1 Adult sonnig, :05 32/5 23 Blindschleiche Anguis fragilis 1 Adult bewölkt, 19 09:15 22/B Erdkröte Bufo bufo 2 Jungtiere bewölkt, Erdkröte :25 21/D 1 Jungtier 19 Bufo bufo

41 36 Ringelnattern in den Rieselfeldern bewölkt, 19 11:35 32/5 Blindschleiche Jungtier + 2 Anguis fragilis Adult Fundort Datum Wetterlagzeit Anzahl Alter Uhr- (Flächenbezeichnung) Fundtier sonnig, 9:30-35er hinten, Blindschleiche Jungtiere 25 11:30 leichtes Brett Anguis fragilis 2 Adulte, 4 Jungtiere sonnig, 9:30- Blindschleiche 25 11:30 32/5 Anguis fragilis 6 auf 35/36er sonnig, 9:30- Weg entlang Ringelnatter 25 11:30 35er Obstwiese Natrix natrix 1 Adult liegend Kontrolltermin ohne Fang 35er hinten, reg- Ringelnatter :30 schweres 2 Jungtiere nerisch Natrix natrix Brett 35er hinten, Ringelnatter * sonnig 10:00 1 leichtes Brett Natrix natrix Jungtier (15-20 cm) Blindschleiche * sonnig 10:00 35er vorne 1 Jungtier Anguis fragilis bedeckt, * zeitweise 09:30 22/B sonnig Erdkröte Bufo bufo 2 Jungtiere bedeckt, Ringelnatter * zeitweise 09:45 35er 1 Jungtier Natrix natrix sonnig sonnig, 35er hinten, Ringelnatter * bewölkt, 19:10 1 Jungtier bis 17 o leichtes Brett Natrix natrix C 35er hinten, Ringelnatter * sonnig 15:40 schweres 1 Jungtier Natrix natrix Brett * Kontrolle nur von 35er hinten, vorne und 32/5

42 Jahresbericht Bedingt durch die späte Auslage der Bretter, die mit 11 relativ geringe Anzahl an Kontrollgängen, und wegen der reduzierten Kontrolle ab Ende August, konnten in 2008 nur wenige Ringelnatter- Sichtungen dokumentiert werden. Die erste Sichtung unter einem Schlangenbrett erfolgte am 20. August 2008 am Rande der 35er Obstwiese bei regnerischem Wetter: 2 Jungtiere wurden erfasst. Zuvor sahen die Kartiererinnen eine adulte Ringelnatter auf dem 35/36er Weg entlang der 35er Obstwiese. Die letzte Sichtung war die eines Jungtieres unter dem Brett nahe den Bienenkörben neben der 35er Obstwiese am 25. September 2009, dem Datum des letzten Kontrollganges. In 2008 konnte nur ein bereits bekannter Fundpunkt durch die Auslage der Schlangenbretter bestätigt werden. Eine weitere Lebendsichtung im 37er-Komplex und zwei Todfunde an unterschiedlichen Abschnitten des Hessenweges ließen dennoch eine weitere Verbreitung erwarten. Durch die Beobachtung von adulten und sehr jungen Tieren kann von einer sicheren Reproduktion zumindest im Bereich des Fundortes nördlich der 35er Obstwiese ausgegangen werden. In 2009 wurden insgesamt 17 Schlangenbretter allerdings zum großen Teil nicht wieder an denselben Stellen wie 2008 ausgelegt (vgl. Karte. S. 75). Abb. 2: Juvenile Ringelnatter (Foto: S. Weking)

43 38 Ringelnattern in den Rieselfeldern Im Vordergrund stand vor allem die leichte Erreichbarkeit auf einer Route, die einen möglichst geringen Zeitaufwand erfordert. Fünf der Bretter sollten Auskunft über das Vorkommen im Erweiterungsgebiet (LSG) geben. Eine regelmäßige Kontrolle konnte erneut erst ab Juni sichergestellt werden. Die erste Beobachtung wurde am 25. Juni 2009 erfasst, die letzten Sichtungen stammen vom letzten Kontrollgang am 22. September Neben Kristin Fleischer und Sarah Weking dokumentierte ab August der Praktikant Nils Pakschies von der FH Osnabrück die Ringelnatter-Sichtungen. Neben den Schlangenbrettern wurden auch alle weiteren Sichtungen im Schutzgebiet festgehalten. Nils Pakschies hat die Ergebnisse in einem Praktikumsbericht bei der FH Osnabrück niedergelegt. Die nachfolgenden Ergebnisse sind eine Zusammenfassung aus seiner Dokumentation (Karte S. 75). brett 12), in der Fläche 35/1 (Schlangenbrett 8) und im Bereich der 0er-Becken (Schlangenbrett 16) eine erfolgreiche Reproduktion angenommen. Mit den 0er-Becken lag einer der erfolgreichen Reproduktionsstandorte der Ringelnattern im Erweiterungsgebiet / Naturerlebnisgebiet. Vier Todfunde an Straßen belegen die Gefährdung durch den Straßenverkehr. Die sich rasch erwärmenden dunklen Asphaltflächen werden von den Ringelnattern als wechselwarme Tiere gerne zur Thermoregulation aufgesucht. Drei Straßenopfer waren in 2009 am Hessenweg zu beklagen. Ein Todfund stammt aus dem wenig befahrenen nördlichen Abschnitt der Straße Wöstebach. Bei 21 Kontrollgängen wurden in 2009 unter sieben der siebzehn Brettern Ringelnattern gesichtet (vgl. Tab. 2). An drei Standorten konnten in 2009 sowohl adulte als auch juvenile Ringelnattern notiert werden. Somit wird für die Bereiche des 29er-Komplexes (Schlangen- Abb. 4: Tote 80 cm lange Ringelnatter vom Hessenweg (Foto: H. U. Schütz)

44 Jahresbericht Tabelle 2: Ringelnatter-Sichtungen 2009, gegliedert in verschiedene Altersstufen und Fundorte Ringelnatter, juvenil Fundort Datum T. [ C] Windstärke Witterung Uhrzeit [Schlangenbrettnr.] Anzahl sonnig 19: bewölkt 18: bewölkt 18: heiter 19: sonnig 18: bewölkt 09: schauer 12: bewölkt 9: bewölkt 11: heiter 10: heiter 9: Regen 15: Regen 15: heiter 15: Regen 9: Summe: 22

45 40 Ringelnattern in den Rieselfeldern Ringelnatter, adult Fundort Datum T [ C] Windstärke Witterung Uhrzeit [Schlangenbrettnr.] Anzahl Schauer 10: bewölkt 9: heiter 16: heiter 11: bewölkt 11: heiter 10: Regen 15: Regen 15: bewölkt 14: heiter 15: heiter 14: heiter 14: heiter 14: bewölkt 14: bewölkt 13: bewölkt 8: bewölkt 8: Summe 19

46 Jahresbericht Lebendfunde von Ringelnattern außerhalb der Schlangenbretter Datum T [ C] Windstärke Witterung Uhrzeit Fundort (SB = Schlangenbrett) Anzahl Alter (j = juvenil) (a = adult) Weg 31/33, sonnig 1 a Höhe 33/B Totholz nahe sonnig 13:00 2 a SB 10 Totholz nahe sonnig 19:00 1 j SB bewölkt 16:30 34er 1 a sonnig 11:30 37er 1 a heiter 11:40 Teerweg E1 1 a Wöstebach sonnig 11:00 1 a Höhe 33 A Weg zw. 28 C bewölkt 14:30 1 j u. 25 B Gesamtzahl 9 Als Ergebnisdarstellung der Untersuchungen aus den Jahren 2008 und 2009 ist die Karte im farbigen Innenteil dieses Jahresberichtes (siehe S. 75) zu verstehen. Hier sind die Lage der Schlangenbretter aus beiden Untersuchungsjahren sowie das Vorkommen von Ringelnattern und der Beifänge dargestellt. Demnach gibt es zwei Verbreitungsschwerpunkte der Ringelnattern im Vogelschutzgebiet. Einer der Schwerpunkte liegt in der nördlichen Hälfte des Reservates bei- derseits des Hessenweges. Ein weiterer Verbreitungsschwerpunkt liegt im Süden im Bereich der 0er-Becken. Verstreute Einzelbeobachtungen aus dem Naturerlebnisgebiet lassen vermuten, dass die Verbreitung der Ringelnattern hier deutlich über die bisherigen Standorte der Schlangenbretter hinausgeht. Die Anzahl der jeweils in 2008 und 2009 beobachteten Tiere (Tab. 1 und 2) ist nur bedingt aussagekräftig. Auf dem Kontroll-

47 42 Ringelnattern in den Rieselfeldern gang am 12. August 2009 wurden 4 juvenile und 2 adulte Ringelnattern gezählt. Eine Abschätzung der Population im Rieselfeldgebiet kann erst im Zuge der eindeutigen Identifizierung von Individuen erfolgen. Bei den notierten Ringelnatterzahlen handelte es sich zumindest an denselben Standorten wahrscheinlich um Wiederfänge derselben Individuen. Eine Dokumentation einzelner Individuen soll nach Möglichkeit in 2010 erfolgen. Zuletzt sei noch darauf hingewiesen, dass die Ringelnatter auch auf der Speisekarte einiger Rieselfeld-Vögel steht. Nicht nur Graureiher, Störche und Rohrdommeln machen Jagd auf die amphibische Schlange. Auch Entenvögel freuen sich vor allem über den Ringelnatter-Nachwuchs als willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan. So ist die Ringelnatter nicht nur Schutzgut, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Nahrungsnetze. Literatur: BEUTLER, A., A. GEIGER, P.M. KORNACKER, K.-D. KÜHNEL, H. LAUFER, R. PODLOUCKY, P. BOYE, & E. DIETRICH (1998): Rote Liste der Kriechtiere (Reptilia) und Rote Liste der Lurche (Amphibia) [Bearbeitungsstand 1997].- In: Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Listen gefährdeter Tiere Deutschlands. - Schr.R. f. Landschaftspfl. u. Naturschutz 55: DE WIJER, Pieter (2005): Seasonal and ontogenetic variation in the diet of immature grass snakes (Natrix natrix) near Amsterdam, The Netherlands.- In: Ina BLANKE u. Thomas BRANDT (Red.) (2005): Zusammenfassungen der Vorträge und Poster zu Verbreitung, Ökologie und Schutz der Ringelnatter (Natrix natrix), Internationale Fachtagung am 19. und 20. November 2005 in Neustadt am Rübenberge der AG Feldherpetologie in der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) e. V., S. 5. ECKSTEIN, Hans-Peter (1993): Untersuchungen zur Ökologie der Ringel natter (Natrix natrix Linnaeus 1758).- Jahrbuch für Feldherpetologie, Beiheft 4, 145 S., Duisburg. LANUV-NRW (2010): Zugriff am

48 Jahresbericht SCHLÜPMANN, M. u. A. GEIGER (1999): Rote Liste der gefährdeten Kriechtiere (Reptilia) und Lurche (Amphibia) in Nordrhein- Westfalen, 3. Fassung. In: LÖBF/LAfAO NRW(Hrsg.): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen und Tiere in Nordrhein-Westfalen, 3. Fassung.- LÖBF-Schr.R. 17: VÖLKL, Wolfgang, Ingo JANSSEN & Daniel KÄSEWIETER (2005): Gibt es eine Beziehung zwischen der Populationsstruktur der Ringelnatter (Natrix natrix) und der Amphibiendichte?- In: Ina BLANKE u. Thomas BRANDT (Red.) (2005): Zusammenfassungen der Vorträge und Poster zu Verbreitung, Ökologie und Schutz der Ringelnatter (Natrix natrix), Internationale Fachtagung am 19. und 20. November 2005 in Neustadt am Rübenberge der AG Feldherpetologie in der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) e. V., S. 19. Abb. 5: Ringelnatterjungtier kurz vor der Häutung (Foto: S. Weking)

49 44 Vegetationskartierung 2009 Ergebnisse der Vegetationskartierung 2009 Hans-Uwe Schütz Im August und September 2009 führten Praktikantinnen und Praktikanten die Kartierung der Einheiten dominanter Vegetation durch. Als Kartierer erstellten Andreas Bäumer (ifd, früher Student der Geoökologie Karlsruhe), Mareike Jeszek (Biologie, Universität Kiel), Iris Leininger (Angewandte Biogeographie, Universität Trier) und Charlotte Wintgens (Biologie, Universität Hamburg) die Karte der Vegetationseinheiten (siehe S. 73 im farbigen Innenteil dieses Jahresberichtes). Die Tabelle 1 reflektiert hierzu die Flächenanteile der dargestellten Vegetationseinheiten. Die gleichfalls angeführte Gegenüberstellung mit den Zahlen seit 2007 zeigt Verschiebungen, die durch die subjektive Erfassung der jährlich wechselnden Kartierer aber auch durch die Managementmaßnahmen begründet sind. Sofern die Bereiche der Neueinsaaten aus 2007 in 2008 und 2009 nicht zur Heugewinnung genutzt, sondern nur zeitweise gemulcht und beweidet wurden, weisen Teile dieser Einsaatbereiche wieder Brachezeiger, vor allem Brennessel- und Ampferbestände auf. Mit 74 ha. hat das Schilf den größten Anteil an den Röhrichten. Begünstigt wurde dies in 2009 durch zeitweise Trockenlegung einiger Flächen im Zuge der Sanierung des Rohrleitungssystems und im Zuge der geplanten Zusammenlegung der Flächen 28/9, 28/10 und 28/B. Ansonsten ist die Zunahme des Schilfs im Naturerlebnisgebiet augenfällig. Gerade die Fläche 18A am Aussichtsturm ist bis auf wenige Bereiche mit Schilf und einigen wenigen Rohrkolbenbeständen zugewachsen. Das gleiche gilt für die Flächen 15 A und 15 B sowie Flächen am Emsableiter-Anstau. Hier soll im Rahmen des Projektes Naturerlebnis für Alle ein Schilflehrpfad entstehen. Im Bereich der Zusammenlegung im 28er Komplex gab es auch die augenfälligste Veränderung in der Vegetationskarte gegenüber den Vorjahren. Vor allem auf den Flächen 28/9 und 28/B entwickelten sich während des Trockenfallens im Sommer 2009 ausgedehnte Bestände des Ufer-Ampfers (Rumex maritimus), (Abb. 1) und (siehe Foto S. 77). Diese sind typisch für austrocknende schlammige Teiche in unserem Klimabereich. Ebenfalls mit den Trockenlegungen sind die etwas geringeren Anteile der Wasserfläche an den Flächen-

50 Jahresbericht summen zu erklären. Das Wechselspiel der Anteile von Wasser, Schlamm und Verlandungsvegetation wird nicht nur durch die Austrocknung der zu bearbeitenden Flächen geprägt, sondern auch durch den zur Vegetationsaufnahme aktuellen Bewässerungszustand der Flächen. Dieser kann von Jahr zu Jahr auch unterschiedlich sein. Ebenfalls auffallend sind die Bestände von Cotula coronopifolia, der Krähenfußblättrigen Laugenblume (siehe Foto, S. 77). Im Bereich der Verlandungszone am Emsableiter- Anstau durchzieht sie einige Schlammlingsfluren und Bestände mit dem Ufer-Ampfer. Sie gilt als ein mittlerweile global verbreiteter Neophyt. Ursprünglich stammt sie aus Südafrika. Es fällt in der Tabelle 1 auch auf, dass die Obstwiesen kleiner wer- den. Dabei handelt es sich um die 35er Obstwiese im Norden des Reservates am Hessenweg. Diese Fläche weist einen hohen Wasserstand auf, der für die Bäume nicht förderlich ist. Es sind bereits einige Bäume ausgefallen. Zusätzliche Kalamitäten wie Rehwild- Verbiss, Fegeschäden und Kaninchen-Verbiss können diese Bäume nur schwer verkraften und sterben ab. In den feuchteren Bereichen ist in 2008 und 2009 aufgrund der ungünstigen Vegetation (Rohrglanzgras und Binsen) keine Heugewinnung erfolgt, sondern nur gemulcht worden. Flutrasen mit Binsen breitet sich hier zunehmend aus, so dass der Streuobstwiesen-Charakter abnimmt. Entsprechend der standörtlichen Bedingungen haben die Obstbäume nur in den trockeneren Randbereichen eine Zukunftschance. Tab. 1: Vegetationseinheiten ha ha ha Brache 54,36 41,73 48,25 Grünland 88,65 100,75 93,28 Gehölze 38,17 34,8 40,94 Heide 0,41 0,67 0,41 Röhrichte 77,32 77,04 80,68 Verlandungsvegetation 7,03 16,32 10,97 Schlamm 7,74 4,9 7,71 Wasser 91,24 87,87 83,34 Gesamt 365,1 364,1 365,58

51 46 Vegetationskartierung 2009 Eine weitere Besonderheit ist von einem Grünlandkomplex zu bemerken, auch wenn sie nicht ihren Niederschlag in die Karte oder Tabelle findet. Im Winter 2008 / 2009 war dort besonders intensive Gänse-Beweidung beobachtet worden. Im nachfolgenden Frühsommer fielen die außerordentlich vielen Blütenstände des Orchideen-Hybriden Dactylorhiza maculata x Dactylorhiza majalis (siehe S. 77) auf. Während in den Vorjahren Anfang Juni zwischen 170 und 200 Orchideen-Blütenstände geschätzt wurden, waren es in 2009 mehr als 450 blühende Exemplare. Des Weiteren waren sie sehr mastig. Sie wuchsen zum Teil doppelt so hoch wie in den Vorjahren und wiesen wesentlich leuchtendere Farben auf. Die intensive Gänse-Beweidung hatte somit einen besonderen düngenden Effekt. Abb. 1: Ufer-Ampfer Flur (Rumex maritimus L.), Synonym: Strandampfer, durchwachsen mit Knöterich und jungem Rohrkolben (Foto: H. U. Schütz)

52 Integriertes Management Michael Harengerd Jahresbericht Im Gebietsmanagement laufen im Grunde alle relevanten Informationen zusammen. Dies betrifft nicht nur die internen, sondern auch manche externen Informationen. Die Ergebnisse dieser Zusammenschau laufen in der Regel in Wochenplänen zusammen, die die notwendigen Arbeiten nicht nur im technischen, sondern auch im fachlichen Bereich beinhalten. Hinzu kommen nahezu tägliche Rücksprachen zwischen den Verantwortlichen. Einige Beispiele sollen diese Zusammenhänge verdeutlichen: Die Position der Sichtschneisen ist davon abhängig, dass zuvor fachlich geprüft worden ist, ob in den freizuschneidenden Bereichen Brutvögel vorkommen; entsprechend dieser Ergebnisse werden die Schneisen angelegt. Ob und in welchem Umfang eine mehr oder weniger stark zugewachsene Parzelle entlandet wird, hängt ausschließlich davon ab, ob diese Parzelle in den letzten 3-4 Jahren ein wichtiger Brutplatz gewesen ist. Diese fachliche Beurteilung kann dann dazu führen, dass manche nahezu völlig mit Phragmites zugewachsenen Flächen nicht bearbeitet werden, um z. B. die dort regelmäßig brütenden Blaukehlchen oder Rohrsänger nicht zu beeinträchtigen. Die Höhe und Dauer eines bestimmten Wasserstandes ist von den Ergebnissen der werktäglichen Bestandserfassungen sowie vom Zeitpunkt in der Jahresperiodik der Vogelarten abhängig. Wenn z. B. Neststandorte von Gänsen, Enten, Tauchern oder Rallen bekannt sind, wird man währen der Brutzeit um weitestgehende Konstanz der Wasserstände bemüht sein, um Gelege nicht zu überschwemmen. Andererseits müssen sowohl im Frühjahr als auch im Spätsommer/Herbst genügend Parzellen mit flachen Wasserständen für die Rast der durchziehenden Watvögel zur Verfügung stehen. Es ist unschwer erkennbar, dass diese unterschiedlichen Ansprüche manchmal konkurrieren können: Wenn sich auf einer Fläche, die im April/Mai wegen des Limikolendurchzuges nur Flachwasser aufwies, Löffelenten angesiedelt haben, so kann man diese Fläche nicht ab der 2. Maihälfte wieder hoch überstauen: Das Wasser

53 48 Integriertes Management muss dann eben bis Anfang Juli auf dieser Parzelle flach bleiben. Ein längerfristiger sehr niedriger Wasserstand führt allerdings dazu, dass die Verlandungstendenzen deutlich gefördert werden. Abgesehen von den beiden Anstaubereichen am Ems- und Aa- Ableiter sind kurzfristige Wasserstandsschwankungen nicht möglich. Nun könnte man leicht argumentieren, dass speziell die Watvogel-Rastflächen am besten so erhalten werden, dass auf ihnen keine Vogelarten brüten können, dass sie also ohne Verlandungszonen sein sollten. Dann könnte man ohne Probleme jederzeit die für Limikolen sinnvollsten Wasserstände einstellen. Allerdings ist die Verhinderung jeglicher Verlandung kaum möglich und auch nicht sinnvoll, weil in der Regel gerade die Verlandungsbereiche diejenigen Zonen sind, in denen die größte Biodiversität herrscht. Im Zuge der Neuverrohrung musste geprüft werden, wann welche Abschnitte erneuert werden, damit so wenige Flächen wie möglich für längere Zeit trocken fallen. Die beiden langen Winter 2008/2009 und 2009/2010 haben in diesem Zusammenhang zusätzliche Probleme gebracht, weil bei Minus-Temperaturen eine Verrohrung nicht stattfinden kann. Die Pläne der Stadt, einen Reitweg durch das Naturerlebnisgebiet zu legen, erforderten etliche vor allem auch fachliche Überlegungen, weil einerseits der übrige Fuß- und Fahrradverkehr so wenig wie möglich beeinträchtigt werden sollte, andererseits die Reiter aber auch nicht in besonders sensible Lebensräume geführt werden sollten. Schließlich gehört zum Gebietsmanagement noch eine Vielfalt weiterer Aufgaben, wie etwa die Pflege der Homepages, die Registrierung und Weiterleitung der Abflussmengendaten, die Teilnahme an Gesprächsterminen mit der Verwaltung bzw. dem Beirat, die Beurteilung von Eingriffen anderer Behörden oder privater Träger in der Nähe der Rieselfelder (z. B. erneuerbare Energien auf der Zentraldeponie II) sowie ganz aktuell die Frage des Personaleinsatzes: Wenn nämlich im Laufe des Jahres 2010 die Zivildienstzeit tatsächlich auf 6 Monate verkürzt werden sollte (was faktisch auf einen 5 monatigen Einsatz hinausliefe), dann sind Zivildienstleistende (ZDL) kaum mehr sinnvoll einsetzbar (mit Ausnahme von Spezialisten). Dies wird wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass im nächsten Jahr nahezu alle ZDL-Stellen nicht mehr besetzt werden. Die dadurch freiwerden-

54 Jahresbericht den Mittel reichen allerdings für eine weitere Stelle im technischen Bereich nicht aus. Zumal die reguläre Betreuung des Gebietes schon seit etlichen Jahren nur durch vereinsinterne Quersubventionen sowie natürlich durch den erheblichen ehrenamtlichen Einsatz vor allem im fachlichen und administrativen Bereich ermöglicht werden konnte. Der erhebliche und immer noch zunehmende Umfang der Erholungsnutzung insbesondere des Naturerlebnisgebietes im südöstlichen Teil der Rieselfelder bereitet inzwischen nicht nur Vergnügen, sondern manchmal auch Sorgen: Die Disziplin eines (kleinen) Teils der Besucher lässt zu wünschen übrig, was sich nicht nur im Laufen lassen von unangeleinten Hunden bemerkbar macht sondern auch im Vordringen in gesperrte Gebietsteile. Auch die Fälle von Vandalismus nehmen weiter zu, was angesichts der Unversicherbarkeit der Aussichtseinrichtungen auch ein finanzielles Problem darstellt. Andererseits freut es das Gebietsmanagement, wenn sich Besucher begeistert über die ausgezeichneten Beobachtungsmöglichkeiten äußern und von einem hot spot der Vogelbeobachtung im westdeutschen Binnenland sprechen. Parzelle mit Flachwasserbereichen, Schlammbänken und Schilfröhricht (Foto: M. Harengerd)

55 50 Biotopmanagement-Maßnahmen 2009 Biotopmanagement-Maßnahmen 2009 Thomas Hafner Bewässerung Die Bewässerung wird - außer bei lang anhaltenden Starkfrostperioden wie zu Beginn des Berichtsjahres - arbeitstäglich durchgeführt. Dazu gehört die Sichtkontrolle aller zu bewässernden Flächen. Hauptsächlich während der Zugzeiten muss gewährleistet werden, dass Flächen mit Schlammbänken vorhanden sind, um rastenden Limikolen ausreichend Nahrung bereit zu stellen. Ferner gilt es, bis in den Hochsommer hinein brütenden Wasservögeln weitgehend konstante Bedingungen zu gewährleisten. Das bedeutet in beiden Fällen eine tägliche Justierung des Systems insbesondere in den verdunstungsstarken Perioden. Weiterhin gehört es zur Aufgabe, ständig die Funktionstüchtigkeit der Leitungen, Schieber, Ein- und Abläufe zu überwachen und von Bewuchs frei zu halten. Auch das Freischneiden aller Bewässerungswege auf einer Länge von ca. 4 km mindestens drei Mal im Jahr sei an dieser Stelle erwähnt. bleme durch die Neuverrohrung gelöst werden. Die lange Frostperiode Anfang des Jahres führte wieder zu einigen Brüchen des alten Systems, die durch Freilegen und neues Vermuffen Instand gesetzt wurden. Sobald die Außentemperaturen es zuließen, begannen die Arbeiten an der Bypass-Leitung im Bereich des 30er- Komplexes, um sie an das bestehende System anzuschließen. Die ca. 900m DN 400- Rohrleitung wurden bei der Führung unter den Betriebswegen durch Eisenrohre geschützt und im restlichen Bereich nach der Verlegung mit einem Damm überdeckt. Die westlich an der neuen Hauptleitung anliegenden Flächen wurden mit Schiebern und Einläufen versehen. Östlich gelegene Parzellen (28/C, 30/6,7, 29er) müssen mittels eines Stahlrohres über den Ableitergraben verlegt und weitergeführt werden. Die Fertigstellung dieser Einläufe folgt Wartung der Dämme und des Bewässerungssystems Bis auf kleinere Reparaturarbeiten am KG-Rohrsystem konnten im Berichtsjahr 2009 fast alle Pro- Um einen Rückfluss in das jeweilig andere System zu verhindern, müssen neue wie alte Leitung vor der Zusammenführung einzeln absperrbar sein. Aus diesem

56 Jahresbericht Grund ist ein 400er Schieber in der PE-Leitung eingebaut und ein 500er Hauptschieber des alten Systems restauriert worden. Abb. 1: Schutz der Rohrleitung durch ein Eisenrohr über dem Ems- Ableiter (Foto: T. Hafner) Abb. 2: Ersatz zweier Abzweige im Komplex 21; (Foto: T. Hafner)

57 52 Biotopmanagement-Maßnahmen 2009 Weitere Erneuerungen fanden 2009 in den Bereichen 21/A, 23er entlang der Straße Schlüppe und im Bereich der 21er-Hütte statt. In diesen Teilstücken musste zusätzlich noch die bisherige Leitung rückgebaut werden. Durch diese letztgenannten Maßnahmen wurden besonders störungsanfällige und schwer zu bedienende Teile des Altsystems ausgetauscht. Die Restaurierung der Wasserflächen 22/D und E vom Vorjahr zeigte leider keinen vollen Erfolg und wurde 2009 durch eine Verstärkung des Dammes der Westseite ergänzt. Durch den Anschluss an die neue Rohrleitung können diese Flächen 2010 wieder vernässt werden. Die Uferbefestigung am Ostufer und der Inseln des Emsableiteranstaus wurde kontrolliert und mit vor Ort gewonnenem Weidenschnitt auf einer Gesamtlänge von ca. 70m restauriert. Diese Befestigung aus Weidengeflecht verhindert das Abtragen der Uferzone durch den ständigen Wellenschlag und bedarf gerade an den Inseln einer jährlichen Bearbeitung. Am Ostufer sind die Befestigungen durch das Anwachsen der gesteckten Weiden und durch Binsenbewuchs soweit verfestigt, dass lediglich wenige Meter ergänzt werden mussten. Abb. 3: Arbeiten an den Inseln im großen Emsableiter-Anstau ( E1 ) (Foto: T. Hafner)

58 Jahresbericht Unterhaltung der Ableiter und weiterer Gräben Die Pflege des 2,4 km langen Ableitergrabens wird alljährlich größtenteils mit dem Mobilbagger und einem Grabenmähkorb durchgeführt, um einen ungehinderten Abwasserablauf zu gewährleisten. Mit dieser Technik wird der gesamte Bewuchs einer Böschungsseite in einem Arbeitsgang gemäht und geräumt. Leider ist es nicht möglich alle Bereiche maschinell zu mähen. Ca. 300m dieses Grabens mussten mit Freischneidern gemäht und per Hand geräumt werden. Hauptsächlich in Handarbeit wurden die nördlichen Grenzgräben des 36ers und 38ers bearbeitet. Zusätzlich war es notwendig den gesamten 38er Graben inklusive des Sandfanges mit dem Kettenbagger zu räumen, um ein weiteres Zuwachsen zu verhindern. Somit wurde die Funktionalität dieses Grabens erheblich verbessert. Verkehrssicherungspflicht, Wegseitengräben und ränder, Wanderwege, Beobachtungsanlagen und Außenausstellung Im Rahmen der Verkehrsicherungspflicht wurden sämtliche Gehölze im Reservat und im Erweiterungsgebiet, die in Wanderwege hereinragen, beschnitten oder auf den Stock gesetzt. Auch der Bewuchs des Besucherparkplatzes der Biologischen Station erfuhr im Herbst 2009 einen erheblichen Rückschnitt, bei dem hereinragende Büsche zur Coermühle sowie zum Parkplatz komplett beseitigt wurden. Eine Räumung des Wegseitengrabens erfolgte beidseitig entlang der Schlüppe. Das Mulchen sämtlicher Wegbanketten der Wanderwege sowie der gesperrten Wirtschaftswege wurde 2009 drei Mal durchgeführt. Durch die Arbeiten am Projekt Naturerlebnis für Alle sind weitreichende Arbeiten an Beobachtungseinrichtungen und deren Zuwegungen geschehen, um diese barrierefrei zu gestalten. So ist am Feldherrenhügel an der E1 sowie an der 22er Hütte jeweils eine ca. 35m lange Anrampung gebaut worden, um Menschen im Rollstuhl die Nutzung zu ermöglichen. An der Hütte südöstlich des Emsanstaus sind diese Arbeiten schon vorbereitet. Ein zusätzlicher Rollstuhlweg wurde zwischen der Parkplatzzufahrt der Biologischen Station und dem Wanderweg zum Beobachtungsturm errichtet, um eine barrierefreie Zuwegung abseits der Straße zu gewährleisten. Diese Maßnahmen sind zwar nicht Bestandteil des Betreuungsvertrages, verbessern aber für Je-

59 54 Biotopmanagement-Maßnahmen 2009 dermann deutlich die Qualität der Beobachtungseinrichtungen. Sichtschneisen zur Vogelzählung Um die sechs Mal wöchentlich ausgeführten Vogelzählungen durchführen zu können, müssen alle Wasserflächen durch Sichtschneisen im Schilfgürtel einsehbar gehalten werden. Das bedeutet an 180 solcher Sichtschneisen eine Bearbeitung mit Freischneider oder Handsense mindestens drei Mal jährlich, wobei der gesamte Bewuchs zwischen Weg und offener Wasserfläche zurückgeschnitten werden muss. Verlandungsbekämpfung Die Parzellen 30/A u. B, die an zwei Seiten vom Ableitergraben umgeben sind, weswegen trotz Stilllegung der Drainagen die Wasserhaltefähigkeit unzureichend geblieben ist, wurden Ende des Berichtsjahres mit einer senkrecht eingebauten PE-Folie abgedichtet. Dieser Einbau innerhalb des Dammes erfolgte mit dem Kettenbagger, der einen schmalen 2m tiefen und 600m langen Graben aushob. Während der Fertigstellung des Schachtes musste die Folie mit dem Schlepper und einem selbstgebauten Abroller neben den Graben gelegt werden, um sie dann so schnell wie möglich per Hand einzubringen. Die Gefahr bestand im Zusammenbrechen der Schachtwände, die nur sehr aufwendig mit dem Mobilbagger und der Schachtzange wieder herzustellen sind. Nach dem Einbau konnte der Graben mit Bagger und Schlepper verfüllt werden. Sobald die Bypass- Leitung in Betrieb genommen werden kann, werden diese Flächen erstmalig seit vielen Jahren wieder permanent unter Wasser gehalten. Abb. 4: Verlegen der Folie mit dem Abroller; (Foto: T. Hafner )

60 Jahresbericht Zum ersten Mal überhaupt wurde 2009 auf Bitten der ULB (Untere Landschaftsbehörde) ein inzwischen weitgehend zugewachsener und verschlammter Bereich im NSG Gelmer Heide mit Hilfe des kleinen Baggers wieder freigestellt, so dass erneut ein kleiner Teich entstanden ist. Abb. 5: Arbeiten im NSG Gelmer Heide; (Foto: T. Hafner ) Grünlandpflege Die letztjährige Heumahd erfolgte in den Komplexen 13, 16, 23er, 22er sowie auf 30/8. Damit wurden ca Kleinbunde Heu als Winterfutter für die Heckrindherde eingelagert. Alle übrigen Grünlandflächen werden jährlich mindestens einmal mit dem Schlegelmäher gemulcht oder bei starkem Binsenbewuchs mit dem Scheibenmäher geschnitten, um eine weitere Vermehrung der Binsen und Verbuschungen zu verhindern. Um das für die Rinder gesundheitsschädliche Jakobsgreiskraut (es kann Leberschäden verursachen) zurückzudrängen, wurde 2008 ein Pflegeumbruch mit anschließender Neueinsaat des 13er Grünlandes durchgeführt. Leider konnte dies die Konkurrenzkraft des Jakobskreuzkrautes in diesem Bereich nicht vollständig brechen. Daher musste vor der Mahd per Hand in einem Bereich von ca. 500 m² dieses Kraut herausgezogen werden, damit es nicht in das Heu für die Winterfütterung gelangte.

61 56 Biotopmanagement-Maßnahmen 2009 Abb. 6: Heueinwerbung Anfang Juli; (Foto: T. Hafner ) Unterhaltung der Auerochsen Weideflächen Wie schon im vorigen Kapitel beschrieben, werden gerade die Weideflächen nach Beendigung der Brutzeit geschnitten, um einen erneuten Bewuchs mit Futterpflanzen zu sichern. Die Anbindung des 19er und 15er- Bereiches an die 18er Weidefläche vom Vorjahr hat sich als voller Erfolg herausgestellt. Diese Flächen werden wegen einiger ständig trockener Bereiche sehr gut angenommen und durch Beweidung gepflegt, wo bisher aufwendige Handarbeit nötig war; dies betrifft z.b. den Hauptdamm zwischen 18er und 19er zur Erreichbarkeit der Bewässerungseinrichtungen. Die 17er Weide, die mittlerweile drei Jahre nicht mehr als solche benutzt wurde, ist 2009 wieder mit 4 Heckrindern bestückt worden. Hierbei musste zunächst der Zaun auf einer Länge von ca. 200m Instand gesetzt werden. Die Umzäunung der drei Weiden aus Eichenspaltpfählen und Stacheldraht wird ständig kontrolliert und gegebenenfalls ersetzt. Hinter der Beobachtungshütte im 14er wurde eine Senke ausgehoben, die sich mit anstehendem Grundwasser füllt, um eine zusätzliche Wasserstelle auf dieser Weide zu errichten. Beim Ablassen des Emsableiters kann es nämlich passieren, dass der Graben Richtung Kanonenwäldchen trocken fällt.

62 Jahresbericht Abb. 7: Der Transport der Rinder zum Komplex 17 war recht langwierig (Foto: T. Hafner ) Unterhaltung der Steuerungssysteme und Wehre Am Wehr des Aa-Ableiters wurde im September eine Gewindebuchse des Antriebes ausgetauscht, da diese starke Verschleißerscheinungen aufwies. Um erneuten frühzeitigen Verschleiß an diesem Bauteil zu verhindern, musste zusätzlich im November noch die Steuerung des Grundablassschiebers wesentlich träger gestellt werden. Somit werden in Zukunft die Spitzen des Emsableiterabflusses nur in abgemilderter Form auf den Aa-Ableiter übertragen und die Bauteile des Schieberantriebes wesentlich weniger beansprucht. Außerdem musste die Höhenmessung der Abflussmengenbestim- mung wegen eines Defektes erneuert werden. Diese Fehlfunktion hatte allerdings keinen Einfluss auf die Wehrsteuerung, da diese ausschließlich auf der Mengenbestimmung des Emsableiters basiert. Ebenfalls erneuert wurde der Schwimmer am Pumpwerk, der nach einer Überlastung des Gerinnes nicht wieder vom Alarmsignal in den Normalzustand überging. Im Dezember, während des alljährlichen Ablassens des Emsableiteranstaus, konnte an beiden Wehranlagen eine notwendige Spülung vorgenommen werden. Am Aa-Anstau war es notwendig, die Pegelmessung freizulegen und an der Wehranlage der E1 wurde der Schlamm unter den

63 58 Biotopmanagement-Maßnahmen 2009 Absenkrinnenschiebern entfernt, um einen leichteren Betrieb zu erreichen. Diese Arbeiten wurden beide mit dem Schlepper und einer Schlammpumpe verrichtet. Das Wasser aus den Ableitergrä- Schaufeln mussten in mühseliger Kleinarbeit mehrere Kubikmeter Schlamm in die Nähe einer Pumpe befördert werden, um ihn dann in die nächste Wasserfläche zu befördern. Sämtliche Rohre, Pum- Abb. 8: Blick in den etwas verschlammten Pumpenschacht; (Foto: T. Hafner ) ben konnte angesaugt und mit Hilfe des entstehenden Pumpendrucks dazu genutzt werden, den störenden Schlamm in das Ableitergerinne fortzuspülen. Ebenfalls im Dezember erfolgte der erste Teil des Pumpenanschlusses der neuen DN 400 PE Leitung an das bestehende System. Um diese Arbeiten zu ermöglichen, wurde das Pumpwerk abgelassen und von dem Schlamm der letzten Jahre befreit. Mit vier Mann und pen und Armaturen wurden darauf mittels einer Tauchpumpe und eines langen Schlauches abgespült. Dann konnten der Abzweig an die DN 400er Leitung des Erweiterungsgebietes sowie zwei zusätzliche automatische Schieber eingebaut werden. Der Übergang von Stahlrohr zu PE erfolgte außerhalb des Pumpwerkes überirdisch und wurde mittels einer 500er Kernbohrung aus dem Pumpwerk geführt.

64 Jahresbericht Winterliche Gehölzpflege 2009 wurden hauptsächlich die Durch diese Arbeiten ist auch der Wirtschaftsweg entlang des Grabens Kopfweiden entlang des 21er wieder befahrbar. Weiterhin Grabens bearbeitet. Da die letzte wurden einzelne Weiden in der Schneitelung dieser Gehölze Außenausstellung und alle Weiden wahrscheinlich ca. 10 Jahre zurückliegt, des Grünen Klassenzimmers am waren diese Bäume Rieselfeldhof geschnitten. Das schon nicht mehr als Kopfweiden anfallende Schnittgut wird größtenteils erkennbar. Die Gartenbauschule zu Häcksel verarbeitet Wolbeck, die diese Maßnahme im Januar 2009 als Unterrichtseinheit und auf die nicht befestigten Wege aufgetragen. nutzte, bearbeitete in Kooperation mit der Biologischen Station etwa Weiterer Weidenschnitt erfolgte 2/3 der 25 über 10m gewucherten Weiden. Als der Lehrgang beendet war, wurden die Arbeiten von uns fertig gestellt. im Dezember auf allen Inseln des Emsableiteranstaus und den Inseln der Flächen 22/a und 26er, damit diese Bereiche auch 2010 wieder als Brut- und Rastflächen nutzbar sind (vgl. Abb. 3). Abb. 9: Winterlicher Weidenschnitt im Komplex 21; (Foto: T. Hafner)

65 60 Öffentlichkeitsarbeit 2009 Öffentlichkeitsarbeit 2009 Hans-Uwe Schütz Veranstaltungen Auch in 2009 konnten wie in den Vorjahren über 200 Veranstaltungen mit über 3000 Teilnehmern durchgeführt werden (Abb. 1 und 2). Allgemein sind die Zahlen für 2009 gegenüber 2008 leicht rückläufig. Ursachen könnten witterungsbedingte Ausfälle und reduzierte Werbemöglichkeiten aufgrund technischer Probleme sein. Ein Vergleich mit Veranstaltungszahlen der Vorjahre (Tab. 1) zeigt, dass das Hauptdefizit im Monat März zu suchen ist. Es gab an den Wochenenden im März nur einen einzigen wirklich sonnigen und trockenen Tag, den 21. März. Da die Veranstaltungen außerhalb der Ferienzeiten vor allem am Wochenende statt finden, mag das zumindest trübe und z.t. regnerische Wetter an den Wochenenden im März den Ausschlag gegeben haben (Tab.1) Veranstaltungen Veranstaltungszahl Teilnehmerzahl Abb. 1: Veranstaltungs- und Teilnehmerzahlen von

66 Jahresbericht In den Jahren mit einer hohen Zahl von Veranstaltungen (2005 und 2007) ist mit über 65 % der Anteil an Veranstaltungen außerhalb des Veranstaltungsprogramms besonders hoch. So beeinflussen die zusätzlich angebotenen Führungen sowie Programme für Schulklassen und Kindergärten die Statistik in besonderem Maße. Nicht zu verschweigen ist die zunehmende Konkurrenz auf dem Markt der Angebote. So erfreuen sich Firmengründungen von Honorarkräften der Biologischen Station wie Wildniswerkstatt und Naturwärts wachsender Bekanntheit. Umso erfreulicher ist es, dass wir trotz der wachsenden Konkurrenz weiterhin eine derart hohe Veranstaltungszahl erzielen können. Tab. 1: Monatsweise Darstellung der Veranstaltungszahlen in den Jahren 2005 bis 2009 Anzahl der Veranstaltungen Monat \ Jahr Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Summen

67 62 Öffentlichkeitsarbeit Programm Erwachsene Programm Eltern u. Kind Programm öffentl. Führung Programm Kinder externe Diavorträge gebuchte Führung Schulklassen Kindergarten Kindergeburtstage Abb. 2: Anzahl und Anteil der Veranstaltungen in 2009 Erfreulich ist die langjährige Kooperation mit der Kita Bergmannshof, die mit ihren Vorschulkindern regelmäßig die Rieselfelder besucht und diese somit im Jahreslauf erlebt. Alljährlich werden neben den regelmäßigen Besuchen auch Sonderveranstaltungen durchgeführt, wie z.b. eine abendliche Amphibienwanderung zur Zeit der Frühjahrswanderung der Amphibien und nun auch im dritten Jahr eine Gemeinschaftsaktion mit den Abfallwirtschaftsbetrieben im Rahmen der Großaktion Saubere Stadt (siehe Abb. 3). Abb. 3: Die Riesendinos der Kita Bergmannshof bei der Müllsammelaktion Saubere Stadt der AWM in den Rieselfeldern am 31. März 2009 (Foto: H. U. Schütz)

68 Erstmalig in 2009 gab es Naturschutz-Regionalkonferenzen die als Ersatzforum für die vom Gesetzgeber abgeschafften Beiräte bei der höheren Landschaftsbehörde durch die Naturschutzverbände im Regierungsbezirk Münster etabliert wurden. Für beide Termine im Mai und Dezember war die Biologische Station Rieselfelder Münster Ausrichter der Veranstaltungen mit dem Seminargebäude am Rieselfeldhof als passendem Veranstaltungsort. Landesvertreter des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU), des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu), der Bezirksregierung Münster sowie der Städte und Münsterland-Kreise sorgten für ein breit angelegtes Diskussionsforum zu aktuellen Problemen in der Naturschutz- und Landesplanung. Die Beiträge betrachteten im Wesentlichen drei Dauerbrenner des Natur- und Landschaftsschutzes: Massentierhaltung, Verkehr und Flächenverbrauch. Hierzu beziehen die Naturschutzverbände folgende Positionen: Mit wachsender Sorge wird die massive Zunahme von Massentierhaltungsanlagen vor allem in den Kreisen Borken, Steinfurt und Coesfeld beobachtet. Derlei Anlagen verbrauchen Freiraum und Landschaft, produzieren unerwünschte Abfälle und Abwässer Jahresbericht und verbreiteten durch die Abluft krankheitserregende Keime. Auch aus Tierschutzgründen lehnen die Naturschutzverbände die Anlagen ab, da sich die Tierhaltung damit zunehmend in eine industrielle Produktionsform gewandelt hat. Dabei ist der Gewinn pro Hähnchen oder Schwein für den Bauern so gering, dass auf den Landwirten ein regelrechter Massendruck lastet. Nur eins von vielen aktuellen Beispielen ist das Recker Moor im Kreis Steinfurt, wo bereits eine Hähnchen- Großmastanlage existiert und sechs weitere zu je Einzeltieren projektiert sind. Verkehrspolitischer Nonsens ist nach Auffassung der Verbände die ungebremste Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen für überzogene Verkehrsprojekte. Gerade bei Investitionen in Verkehrsinfrastrukturen ist mehr Intelligenz statt Beton und Asphalt gefordert. Ein erster Ansatz könnte der Verzicht auf den Ausbau der Flugplätze FMO und Wenningfeld sowie von Bundesstraßen wie der B 67n durch das Westmünsterland, die B 481n in Münster sowie die B 70 n sein. Gerade vor dem Hintergrund der derzeitigen Neuauflage des Regionalplans Münsterland muss der Freiflächenverbrauch endlich als Ressourcenproblem wahrgenommen werden. Das Münsterland benötigt nicht vorrangig neue Gewerbe- und Industriegebiete (GI). Viele einstmals ausgewiesene GI-Gebiete haben noch erhebliche Reserven. Ein Beispiel hierfür ist das Industriegebiet am münsterschen Hessenweg; dort sind weniger als die Hälfte der

69 64 Öffentlichkeitsarbeit 2009 Bauplätze belegt. Anstatt sich hinter einer Allianz für die Fläche zu verstecken, die nichts anderes ist als ein Alibi für die Untätigkeit der Landesregierung, gilt es, ein effizientes Flächenmanagement zu schaffen, das auch ehemalige Produktionsstandorte stärker mit einbindet. Die Kommunen sind zudem in besonderem Maße gefordert, mit umsiedlungswilligen Firmen über flächensparende Bauweise zu verhandeln und so die reine Angebotsplanung zu beenden. Teilnehmer der 2. Naturschutz-Regionalkonferenz am 4. Dezember 2009 (Foto: H. U. Schütz) Vom 12. bis zum 24. Mai präsentierte die Biologische Station eine Ausstellung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zum ökologischen Landbau, die mit ca. 150 Besuchern jedoch nur auf geringe Resonanz stieß. Abb. 4: Ausstellung Ökologischer Landbau im Seminarge- Bäude des Rieselfeldhofes (Foto: H. U. Schütz)

70 Jahresbericht Am 10. Oktober fand in Kooperation mit der LNU und dem WDR 5 eine Wanderung im Rahmen der WDR-Sendereihe Der Natur auf der Spur statt. 63 Teilnehmer, aufgeteilt in zwei Gruppen, wanderten vier Stunden durch das Naturerlebnisgebiet der Rieselfelder. Ein Mitschnitt wurde im WDR 5 gesendet. Regelmäßig werden die Münsteraner und regionalen Medienschaffenden über die Veranstaltungen oder besonderen Beobachtungen in den Rieselfeldern informiert, neben den Printmedien werden auch Online-Dienste, Radio- und Fernsehstationen bedient. Abb. 5: Im Gänsemarsch durch die Rieselfelder, Teilnehmer der WDR 5 Wanderung am 10. Oktober. (Foto: H. U. Schütz)

71 66 Öffentlichkeitsarbeit 2009 Vandalismus Jedes Jahr ein leidiges Thema, denn es schluckt vor allem unsere Arbeitskapazitäten und auch Material zur Wiederherstellung. Die Vorfälle wurden, auch wenn keine Aussicht auf Erfolg besteht, angezeigt, damit die Polizei einen Eindruck von der Häufigkeit der Vorfälle bekommt. Die Polizei hat bereits reagiert und fährt in unregelmäßigen Abständen auch durch das Erweiterungsgebiet teilweise mit Motorroller Streife. Ebenso hier einzureihen sind umherziehende, Golf spielende, angetrunkene Halbstarke auf Grünlandflächen im Vogelschutzgebiet. So beobachtet und fotografiert am 3. Oktober - dem Tag der deutschen Einheit. Wir wünschen ihnen eine eindrucksvolle Begegnung mit unseren Heckrindern. Chronologie: 31.1./ : Einbruch in die Biologische Station, Rolllade defekt, Glasbruch, Aufbruch eines Panzerschrankes (Abb. 6 u. 7) : Zerstörung der Optik des Turm-Fernrohres (Abb. 8) : Geländerlatten am Turm herausgetreten (Abb. 9) : Aufbruch der Spendenbox an der Station (Abb. 10) : Aufbruchversuch der Spendenbox an der Station : Aufbruch der Spendenbox am Turm (Abb. 11) 03./ : Scheibe am Rieselwärterhäuschen eingeschlagen (Abb. 12), Aa-Anstau-Hütte demoliert (Abb. 13), Golf-Spieler in der 13er Fläche (Abb. 14)

72 Jahresbericht Abb. 6: Eingeschlagenes Fenster (Foto: H. U. Schütz) Abb. 7: Aufgebrochener Panzerschrank (Foto: H. U. Schütz) Abb. 8: Zerstörung der Optik des Turmfernrohres (Foto: H. U. Schütz) Abb. 9: Geländerlatten am Turm herausgetreten (Foto: H. U. Schütz) Abb. 10: Aufbruch der Spendenbox an der Biologischen Station (Foto: H. U. Schütz) Abb. 11: Aufbruch der Spendenbox am Turm (Foto: H. U. Schütz)

73 68 Praktikanten 2009 Abb. 13: Demolierte Hütte am Aa- Anstau (Foto: H. U. Schütz) Abb. 12: Fenster am Rieselfeldwärterhäuschen eingeschlagen (Foto: H. U. Schütz) Abb. 14: Golfspieler in der 13er-Fläche (Foto: M. Harengerd) Praktikanten im Jahr 2009 Hans-Uwe Schütz Praktikanten lernen bei uns nicht nur etwas über die schutzwürdige Tier- und Pflanzenwelt, sondern im besonderen Maße, welche Arbeiten erforderlich sind, um ein solches Schutzgebiet im Sinne des Schutzzweckes erfolgreich zu unterhalten. Schüler erfahren in ihren zwei- bis dreiwöchigen Betriebspraktika, welche täglichen Arbeiten anfallen. Hinzu kommt je nach Jahreszeit und Stand der laufenden Projekte ein detaillier- ter Einblick z.b. in die Ringelnatterkartierung oder auch in die Programmvorbereitung von Veranstaltungen. Teilnahme an Veranstaltungen der Biologischen Station, Funktionsweise der Bewässerung und zumindest die einmalige Begleitung bei der Vogelzählung sind obligatorisch. Universitätspraktikanten können zielgerichtet je nach Kenntnisstand in den unterschiedlichen Kartierungen eingesetzt werden

74 Jahresbericht und unterstützen die Station tageweise auch bei obligatorischen Arbeiten zum Biotopmanagement und Ausstellungsdiensten. Der Aufwand, Praktikanten zu führen und in die jeweiligen Aufgabenstellungen einzuarbeiten, ist nicht unerheblich. Dies fängt bei der Bearbeitung der eingehenden Bewerbungen an und endet mit der Ausstellung von Praktikanten- Bescheinigungen / -Zeugnissen. Noch intensiver ist die Betreuung der Arbeitsmaßnahmen zur beruflichen Integration. Sie helfen dabei, Arbeiten, die normalerweise hinten anstehen und eher zur Kür der Biologischen Station gehören, zu erledigen. Meist handelt es sich um Verschönerungsarbeit in den Außenanlagen. Intensiver ist hierbei die Personalführung, bei der es häufiger ausführliche Gespräche gibt, die im Zusammenhang mit den psychischen Vorbelastungen der Teilnehmer stehen. Dennoch sind sie eine willkommene Hilfe und es tut gut zu sehen, wenn die betreffenden Personen bei der Arbeitsbewältigung im Laufe der Praktika Fortschritte machen. Wir danken allen Praktikanten für ihre engagierte Unterstützung. Praktikantenzahlen 2009: 12 Schülerpraktikanten: Christina Abbenhaus (Kardinalvon-Galen Gymnasium, Münster- Hiltrup), Jannik Dierschke (Justin- Kleinwächter Realschule, Greven), Johanne Dubiel (Anne-Frank- Realschule Greven), Niklas Haverkamp (Maria-Sibylla-Merian- Gymnasium, Telgte), Max Klas (Pascal-Gymnasium, Münster), Yvonne Koers (Gymnasium Arnoldinum, Burgsteinfurt), Julia Kühn (Gymnasium St. Mauritz, Münster), Daniel Lorrechio (Gymnasium Paulinum, Münster), Dominik Schnell (Gymnasium Moltkestrasse, Gummersbach), Hendrik Specht (Städt. Gymnasium Ahlen), Katrin Vossen (Marienschule Münster), Vanessa Weßling (Wartburgschule Münster). 5 Uni-Praktikanten: Mareike Jeszek (Universität Kiel), Iris Leininger (Universität Trier), Tanja Nam (Universität Münster), Nils Packschies (Fachhochschule Osnabrück), Charlotte Wintgens (Universität Hamburg). 1 Praktikant in der Berufsvorbereitung Nils Packschies (Fachhochschule Osnabrück) 4 Arbeitsmaßnahmen zur beruflichen Integration in Kooperation mit dem Förderkreis für Sozialpsychiatrie

75 70 Praktikanten 2009 Abb. 1: Mareike Jeszek (Universität Kiel), Vera Wersebeckmann (FÖJ) und Iris Leininger (Universität Trier) (v.l.) präsentieren den Jahresbericht 2008 (Foto: H. U. Schütz) Abb. 2: Vanessa Wessling (l.) und Niklas Haverkamp (Schülerpraktikanten) bei Mäharbeiten in der 29er Obstwiese (Foto: H. U. Schütz)

76 Jahresbericht Besonderheiten und Impressionen der Avifauna in den Rieselfeldern 2009 Bekassine (Gallinago gallinago) (Foto: H. Heise-Grunwald) Eisvogel (Alcedo atthis) (Foto: H. Ruch) Dorngrasmücke (Sylvia communis) (Foto: T.Kepp) Wendehals (Jynx torquilla) (Foto: H. Heise-Grunwald) Löffler (Platalea leucorodia) mit Graureiher (Ardea cinerea) im Hintergrund (Foto: H. Heise-Grunwald)

77 72 Impressionen der Avifauna in den Rieselfeldern 2009 Blaukehlchen (Luscinia svecica) (Foto: R. Worrmann) Rabenkrähe (Corvus corone corone) (Foto: H. Heise-Grunwald) Schwarzkehlchen (Saxicola torquata) (Foto: H. Heise-Grunwald) Wasserralle (Rallus aquaticus) (Foto: H. Ruch) Fischadler (Pandion haliaetus) (Foto: H. Ruch) Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) (Foto: H. Heise-Grunwald)

78 Jahresbericht Abb. 2: Ergebniskarte der Vegetationskartierung 2009

79 74 Karte Biotop-Management-Maßnahmen Pflegemaßnahmen 2009 Übersichtskarte der im Jahr 2009 durchgeführten Biotopmanagementmaßnahmen in den Rieselfeldern Münster

80 Jahresbericht Karte der Ringelnatterfunde und des Beifangs in den Jahren 2008 und 2009 (Karte: Tanja Nam)

81 76 Impressionen Fauna 2009 Impressionen aus der übrigen Fauna in den Rieselfeldern 2009 Einen der schönsten Tagfalter, das Tagpfauenauge, kann man in den Rieselfeldern beobachten. (Foto: I. Leininger) Sobald es im Frühling warm wird, geben die Wasserfrösche ihr großes Konzert. (Foto: M. Harengerd) Nutrias werden oft mit Bibern verwechselt. (Foto: M. Harengerd) Er steht meist nicht im Wasser (Foto: M. Harengerd)

82 Besonderheiten der Flora in den Rieselfeldern 2009 Mastig gewachsener Knabenkraut-Hybrid Dactylorhiza maculata x Dactylorhiza majalis (Foto: H. U. Schütz) Jahresbericht Krähenfußblättrige Laugenblume Cotula coronopifolia (Foto: H. U. Schütz) Ufer-Ampfer (Rumex maritimus) (Foto: H. U. Schütz)

83 78 Winter 2009 Winter 2009 Raureifkristalle (Foto: M. Harengerd) Kopfweiden mit Raureifschmuck (Foto: H. U. Schütz) Rastende Wintergäste und Standvögel tummeln sich auf der eisfreien E1 (Foto: M. Harengerd)

84 Verkehrszählung 2009 Hans-Uwe Schütz Jahresbericht Am 26. März 2009 erfassten acht Zähler im Zeitraum von 6 bis 21 Uhr die Verkehrsströme an der zentralen Kreuzung der Rieselfeldstraßen Coermühle und Hessenweg. Die Witterung war kühl (5 C), zeitweise windig und zeitweise regnerisch. Die Zählerinnen und Zähler: Janis Drunkemühle (Zivildienstleistender) Johannes Dubiel (Praktikant) Thomas Hafner Frank Everding (Zivildienstleistender) Manuela Kramer (FÖJ) Tanja Nam (Praktikantin) Hans-Uwe Schütz Dennis Schlautmann (Zivildienstleistender) Verkehrszählung 2009 Anzahl Fahrzeuge Hessenweg > Kanalbrücke Hessenweg > Gimbte Coermühle > Gittrup Coermühle > Heidekrug Uhrzeit Abb. 1: Gesamtzahlen der KFZ im Kreuzungsbereich Hessenweg / Coermühle

85 80 Verkehrszählung 2009 Insgesamt registrierten die Zählerinnen und Zähler an der Kreuzung Hessenweg / Coermühle 2072 Kraftfahrzeuge (PKWs, LKWs und Motorräder) getrennt nach den amtlichen Kennzeichen der jeweiligen Zulassungs-Kreise (Abb. 3). Dies waren ca. 200 Fahrzeuge weniger als Das zweigipfelige Verkehrsaufkommen mit Höchstwerten zwischen 6 und 9 Uhr morgens und von 16 bis 18 Uhr am Nachmittag (Abb. 1) wird allgemein durch den Berufsverkehr verursacht. Gerade in den Nachmittagsstunden überschneidet sich dies mit Besuchergruppen in den Rieselfeldern. Daher rühren auch die Besucher- Beschwerden über den Verkehr in den Rieselfeldern. Der mit mindestens 47 % in Richtung Rieselfeldhof und 57 % in Richtung Gittrup beträchtliche Anteil auswärtiger Kennzeichen auf der Coermühle (Abb. 3) verdeutlicht zudem, dass dies kein Anlieger-Verkehr ist. Dieser Verkehr gehört auf den Schiffahrter Damm und auf die Grevener Straße. Mit 174 KFZ in einer Stunde führt die Coermühle in Fahrtrichtung Rieselfeldhof / Innenstadt die Statistik an. 71 Fahrzeuge davon hatten ein Warendorfer Kennzeichen. Verkehrszählung 2009 Anzahl Fahrzeuge Coermühle > Heidekrug Coermühle > Gittrup Hessenweg > Gimbte Hessenweg > Kanalbrücke Uhrzeit Abb. 2: Anzahl der KFZ nach Fahrtrichtung

86 Jahresbericht A Coermühle Richtung Heidekrug (792 Fahrzeuge) B Coermühle Richtung Gittrup (515 Fahrzeuge) 24% 14% 53% 15% 43% 9% MS ST WAF Sonstige 32% 10% MS ST WAF Sonstige C Hessenweg Richtung Gimbte (250 Fahrzeuge) D Hessenweg Richtung Kanalbrücke (515 Fahrzeuge) 4% 8% 38% 5% 11% 50% 24% 60% MS ST WAF Sonstige MS ST WAF Sonstige Abb. 3: Anteile der Herkünfte der KFZ in den jeweiligen Fahrtrichtungen Früher Morgenverkehr und die Fahrzeuge in den dunklen Abendstunden (hier nicht erfasst) geraten oft in Konflikt mit den Mobilitätszeiten von Tieren. Es vergeht selten eine Woche ohne ein totes Tier am Straßenrand. Besonders auffällig wird dies auch während der spontanen Frühjahrswanderungen der Amphibien im März und April. Bisher nicht gesondert erfasst wurde der LKW-Verkehr, der an sich auf der Coermühle und dem Hessenweg nur für Anlieger freigegeben ist. Alle Verbote sind aber nur so gut wie ihre nachhaltige Kontrolle. Bei Unfallereignissen auf dem Schiffahrter Damm oder auf der Autobahn A1 zwischen Münster und Greven ist der LKW-Verkehr auf der Coermühle beeindruckend.

87 82 Verkehrszählung 2009 A Anzahl Fahrzeuge Uhrzeit B Anzahl Fahrzeuge Coermühle Richtung Heidekrug Coermühle Richtung Gittrup Uhrzeit C Anzahl Fahrzeuge Uhrzeit D Anzahl Fahrzeuge Uhrzeit Hessenweg Richtung Gimbte Hessenweg Richtung Kanalbrücke Abb. 4: Verteilung der KFZ im Tagesverlauf in den jeweiligen Fahrtrichtungen

88 Jahresbericht Eine besonders gefährliche Zeit für die Tierwelt ist in den Dämmerungsstunden gerade im Winter fallen diese mit den Hauptverkehrszeiten zusammen. Aber auch im Sommer vergehen nur wenige Wochen ohne verkehrstote Tiere. So wurden im Jahr 2009 vier Ringelnattern Opfer im Straßenverkehr der Rieselfelder. Bei 50 km/h wäre abbremsen und / oder ausweichen sicherlich noch möglich, bei erhöhter Fahrgeschwindigkeit sicherlich nicht. Es sei angemerkt, dass selbst ein die Coermühle begleitender Radweg die bedrohliche Situation für die hier zu schützende Lebenswelt nicht entschärft. Fast nur eine Nebensache: die Beachtung des Fahrgebotes Rechts vor Links an der Einmündung Wöstebach ist bei der häufig überschrittenen Geschwindigkeit wohl kaum möglich. Immerhin lagen die Spitzengeschwindigkeiten an diesem Messpunkt zwischen 80 und 90 km/h. Es ist sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis es hier auch für den Menschen zu einer lebensbedrohenden Situation kommt. Eine weitere (besonders winterliche) Unart ist die ungefragte Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Nutzflächen als Parkplatz durch so genannte Eissportler. Der Gang vom Kraftfahrzeug zu den Eisflächen soll möglichst minimal ausfallen, dadurch fehlt es den Angesprochenen jedoch gerade an der sportlichen Linie. Wie die nachstehende Abbildung verdeutlicht, werden im Zuge des wilden Parkens nicht nur Zäune niedergetreten, sondern auch Autos unerlaubter Weise entlang der Coermühle abgestellt. Dies führt dazu, dass die Coermühle an eisig schönen Wochenenden für Rettungsfahrzeuge unpassierbar wird. Dabei steht am Rieselfeldhof hinter der Gaststätte Heidekrug ein ausreichend großer Parkplatz zur Verfügung. Unerfreulich ist ebenso, dass Fahrzeuge immer wieder vor den Gebiets- Zuwegungen abgestellt werden sogar dort wo es ausdrücklich untersagt ist: in den Zufahrten zu den Fütterungseinrichtungen an den Rinderweiden. Vor den Pöllern abgestellte Fahrzeuge sind somit nicht nur lästige Hindernisse für Spaziergänger und Radfahrer, sondern behindern auch die im Winter unerlässliche Fütterung der Heckrinder.

89 84 Verkehrszählung 2009 Tab. 1: Geschwindigkeitsmessung Coermühle Fahrtrichtung stadteinwärts, Höhe Einmündung Wöstebach (Quelle: Auszug aus den Messprotokollen des Ordnungsamtes der Stadt Münster) > 50 Km/h > 50 Km/h > 50 Km/h > 50 Km/h Do Gesamt Kfz Fr Gesamt Kfz Sa Gesamt Kfz So Gesamt Kfz Mo Gesamt Kfz > 50 Km/h Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Uhrzeit Kfz [%] Kfz [%] Kfz [%] Kfz [%] Kfz [%]

90 Jahresbericht Abb.5: Wildes Parken auf landwirtschaftlicher Nutzfläche und entlang der Coermühle (Foto: H. U. Schütz) Abb. 6: In den Rieselfeldern bedeutet Verkehr nicht immer Kraftfahrzeuge: hier ruhender Verkehr auf der Wöstebach - straße im wahrsten Sinne des Wortes (Foto: H. U. Schütz)

91 86 Nachrufe Werner Prünte Zuletzt haben wir ihn erlebt, als er auf dem 40-Jahres-Jubiläum der Biologischen Station im Oktober 2008 intensiv in die fachlichen Diskussionen eingriff, und gedacht: Ganz der Alte! Ab Mitte der 1960er Jahre sprach sich allmählich in Avifaunistenkreisen herum, welch ein ornithologisches Kleinod sich nördlich von Münster zu entwickeln begann (ohne Internet und Mobiltelefon dauerte das halt länger als heutzutage); so wurden die Besuche der Ruhrtal-Mannschaft (mit Arno Bock, Günther Zingel, Bernhard Koch) in Münster immer häufiger. Als dann 1967 der Rat der Stadt Münster beschloss, eine moderne Kläranlage zu bauen, konnten wir uns ausrechnen, dass das Ende der Rieselfelder als Vogelparadies aus Menschenhand (von Henry Makowski betitelter ZDF-Beitrag über die Rieselfelder) kommen würde, wenn wir nicht etwas unternähmen. Werner Prünte gehörte zu den vier Personen, die 1968 das breit angelegte Forschungsprogramm in den Rieselfeldern Münster entwickelt haben, das in den Folgejahren die Argumentationen für die Schutzbemühungen maßgeblich gefördert hat. Er war auch - jedes Mal von Fröndenberg anfahrend bei fast allen Fangaktionen an den Zugwochen-enden der ersten fünf Jahre dabei. Seine besondere Begabung bestand darin, junge Leute für die Feldornithologie und die Vogelberingung begeistern zu können. Viele heute zwischen 50 und 60 Jahre alte Berufs- oder Amateur- Ornithologen aus allen Teilen Westdeutschlands waren von 1969 an als Schüler oder während ihres Studiums in den Rieselfeldern. Dort halfen sie mehr oder weniger regelmäßig als Arbeitsgäste bei den Fangeinsätzen in den Rieselfeldern oder ab 1973 beim Umbau der Baracke zur Biologischen Station. Werners Energie war nicht zu übertreffen: Wenn ein Großteil der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nach dem anstrengenden abendlichen Aufbau der Japannetze und dem Bearbeiten der ersten Fänglinge spätestens ab 2.00 Uhr nachts allmählich in Lethargie verfiel, hielt er unverdrossen nicht nur die ganze Nacht durch, son-

92 Jahresbericht dern auch noch den Tag über, wenn die Fangzahlen entsprechend groß waren. Werner Prünte war 1972 zusammen mit den ebenfalls inzwischen verstorbenen Fritz Pölking und Michael Speckmann (siehe den Nachruf ebenfalls in diesem Heft) einer der Autoren des ersten Büchleins über die Rieselfelder Münster: Die Tundra ist mitten in Deutschland. Es verkaufte sich in Münster und Umgebung dermaßen gut, dass nach kurzer Zeit ein Nachdruck nötig war. allem Südwestfalen und natürlich die Rieselfelder betreffend), war es nicht seine Sache, sich monatelang mit der damals (noch ohne PC-Hilfe) nötigen Aufarbeitung großer Datenmengen einschließlich der mühsamen Fachliteraturrecherche zu befassen. Er liebte mehr das gezielte Aufgreifen spezieller, von anderen Fachkollegen wenig beachteter oder bearbeiteter Fragestellungen. Daher ist er auch häufig in dem seinerzeit entstandenden Handbuch der Vögel Mitteleuropas von Urs Glutz von Blotzheim zitiert worden. All diese und viele weitere noch zu betrachtende Aktivitäten forderten die gesamte Freizeit des hauptberuflich bei der Westfalenpost in Menden tätigen Journalisten. Letztlich ist daran auch die Ehe mit Adelheid aus der die Kindern Falco und Helen entstanden zerbrochen. Wir damals jungen Leute haben in unserer Euphorie für die Sache diese Probleme aber nicht gesehen. Falco hat dann viel später versucht, die von seinem Vater gesammelten ungeheuren Datenmengen aus den Beringungen und Beobachtungen aufzuarbeiten. Nur: Ein Leben reicht dafür wohl nicht aus... Denn trotz seiner schon berufsbedingt regen auch ornithologischen Publikationstätigkeit (vor Kennen gelernt hatten wir uns Anfang der 1960er Jahre im Rahmen der Beratungen zur Abfassung einer Avifauna von Westfalen unter der Leitung von Josef Peitzmeier. Da hatte Werner Prünte zusammen mit dem e- benfalls vor kurzem verstorbenen Arno Bock sowie Horst Mester die Initiative ergriffen und mit dem Anthus 1961 die erste feldornithologische Zeitschrift für Westfalen ins Leben gerufen. Die ersten Jahre der Herausgabe waren hart; er trug die redaktionelle Arbeit weitgehend und das finanzielle Risiko zunächst ganz allein. Dies änderte sich erst 1971, als Fritz Pölking, den wir ebenfalls in den Rieselfeldern kennen gelernt hatten, mit seinem Kilda-Verlag einen Teil des Risikos übernahm.

93 88 Nachrufe Die Autoren des ersten Rieselfeldbuches, v.l.n.r.: Michael Speckmann, Werner Prünte, Fritz Pölking und Michael Harengerd, aufgenommen 1971 vor dem Bauwagen. (Foto: Archiv Biologische Station Rieselfelder Münster)

94 Jahresbericht Mit der allmählichen Fertigstellung der Avifauna von Westfalen, zu der sich vor allem Horst Mester und Werner Prünte zunehmend kritischer äußerten, wuchs bei vielen vor allem jüngeren Feldornithologen der Wunsch nach einer eigenen westfälischen ornithologischen Vereinigung außerhalb des Einflussbereiches des Landesmuseums für Naturkunde in Münster. Nach einigen heftigen Attacken des damaligen Direktors Ludwig Franzisket (der in seinem berühmten Weihnachtsrundschreiben im Dezember 1968 von pathologischen Perfektionisten sprach, was von den Betroffenen durchaus als Lob verstanden worden ist), wurde schließlich am die Westfälische Ornithologen-Gesellschaft (WO-G) gegründet. Für diese hielt Werner Prünte der auch zusammen mit Klaus Conrads, Gisela Eber, W.-O. Fellenberg, Horst Mester, Harro-H. Müller, K. - J. Schäfer und Gert Ziegler den Gründungsaufruf unterschrieben hatte eine engagierte Begrüßungsrede. Nachdem zunächst Horst Mester und Claus Conrads Vorsitzende der neuen WO-G waren, wurde Werner Prünte 1972 Vorsitzender; aus diesem Amt schied er auf eigenen Wunsch 1974 wieder aus. Dies hing auch mit der Diskussion über die Zeitschrift Anthus zusammen, weil die WO-G sie gerne in eigener Herausgeberschaft publizieren wollte. Dieser Wechsel gelang allerdings nicht, so dass die WO-G ab 1974 ihren Alcedo herausgab und Werner Prünte den Anthus einstellte. Er konnte sich danach wieder mit vollem Elan seinem Ruhrtal widmen; in der Folgezeit dehnte sich sein Aktionsradius allerdings immer weiter aus, bis hin zu feldornithologischen Untersuchungen auf den Balearen und intensiver Fangtätigkeit in der Türkei. Dennoch: Auch um sein Haus herum waren bis zum Schluss fast immer Netze gespannt... Michael Harengerd

95 90 Nachrufe Michael Speckmann Es war schon ein besonderes Stück Ironie, dass es ausgerechnet einer der Gegner des Projektes Rieselfelder nämlich der Direktor des Landesmuseums für Naturkunde, Ludwig Franzisket war, der mir am schrieb: Mit diesem Brief sende ich einen jungen Ornithologen zu Ihnen, der auf Empfehlung seines Lehrers... hier bei uns vorstellig wurde....möchte ich ihm empfehlen, sich Ihnen und Ihrer Rieselfelder-Arbeitsgruppe anzuschließen.... Und so geschah es. Denn Michael Speckmann wurde rasch zu einer der treibenden Kräfte des 1969 gestarteten avifaunistischen Forschungsprogramms in den Rieselfeldern. Jenes sollte die für eine Unterschutzstellung nötigen fachlichen Argumente liefern. Sein Arbeitseinsatz in den Rieselfeldern war unübertroffen ja, er beschloss sogar, lediglich die PH zu absolvieren um Hauptschullehrer zu werden, weil dieses Studium ihm mehr Zeit für das Rieselfeld-Projekt lassen würde als ein richtiges Universitätsstudium. So wurde er denn Lehrer an der Hauptschule Recke ein bei den Schülerinnen und Schülern sehr beliebter, denn er nahm weder sich noch die Institution Schule allzu ernst. Es waren einige Aktionen nötig, um ihm das Referendariat in der Nähe zu ermöglichen und später - während der Jahre dauernden heißen Phase des Feuchtwiesenschutzes - die Teilnahme an den zahlreichen Arbeitskreisen mit Bauern, Behörden und Naturschützern im Münsterland. Parallel zu den Arbeiten vor Ort vor allem die nahezu tägliche Bestandserfassung der charakteristischen Vogelarten, die Ablesung der Farbringe von sechs Limikolenarten und die Teilnahme an den zahlreichen Fangeinsätzen von März bis Mai und Ende Juni bis Oktober vertiefte er sehr rasch auch seine Literaturkenntnisse. Innerhalb weniger Jahre abonnierte er mehr ornithologische Fachzeitschriften aus aller Welt als alle anderen Mitarbeiter. Darüber hinaus war er ein besonders akribischer Mitarbeiter und Mitautor bei den fachlichen Veröffentlichungen aus den Rieselfel-

96 Jahresbericht dern. Dies zeigte sich beispielsweise an der umfangreichen Publikation über die Zugphänologie der Limikolen in der Vogelwelt 1973 und der Möwen im Alcedo 1974, aber auch in den Arbeiten über den Gestaltungsplan für die Rieselfelder sowie in der Trendanalyse über die Bestandsentwicklungen der Limikolen und Enten im Alcedo Auch im eher populärwissenschaftlichen Bereich erwiesen sich seine Talente als Ko-Autor der Bücher über die Rieselfelder ( Die Tundra ist mitten in Deutschland, 1972 und Die Rieselfelder Münster, 1981). Das Bestreben nach größtmöglicher fachlicher Perfektion machte auch vor dem eigenen Mitarbeiterkreis nicht halt: So regte er nach dem Umzug aus den Bauwagen in eine Baracke 1973 an, man sollte sich bei den regelmäßig stattfindenden Treffen auch mit Fachfragen wie etwa den Methoden der statistischen Materialauswertung befassen, was dann auch eine Zeit lang geschah. Der Zufall wollte es, dass Michael Speckmann 1978 eine kurze Zeitungsnotiz entdeckte, die von der Möglichkeit berichtete, Gebäude (und deren Einrichtung) für die Betreuung von bedeutenden Schutzgebieten durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BMELF) kofinanzieren zu lassen. Wir haben diesen Hinweis sofort aufgegriffen und daraus entstand dann nach langen Verhandlungen mit der Stadt Münster die auch vom Land NRW und von uns selbst (durch Eigenleistungen) mitfinanzierte neue Station, die im Mai 1980 endgültig bezogen werden konnte. Unterstützt hat er aber nicht nur die Arbeit in den Rieselfeldern. Nachdem Anfang 1969 die Westfälische Ornithologen-Gesellschaft (WO-G) gegründet worden war, half er auch bei den nötigen praktischen Tätigkeiten wie dem Versand von Rundschreiben an die WO-G-Mitglieder oder der Herstellung der von Werner Prünte herausgegebenen Zeitschrift Anthus (man kann sich das heute kaum noch vorstellen: In der Vor-PC-Zeit benutzten wir eine Art elektrischer Schreibmaschine mit Speicher und verschiedenen Kugelköpfen Composer genannt zur möglichst preiswerten Herstellung der Druckvorlagen). Er kümmerte sich mehrere Jahre um die Publikation der Westfälischen Beringungsübersichten, half bei der Zusammenstellung der Sammelberichte, stellte den WO-G- Mitgliedern seine Vogelstimmen- Sammlung zur Verfügung (1971), erarbeitete zusammen u.a. mit Horst Mester ein Konzept zur Behandlung von Rari-

97 92 Nachrufe täten (1972) und beteiligte sich mit drei Messtischblättern (Topographische Karten 1:25000) an der Brutverbreitungskartierung der WO-G (1972/73). Als ab Mitte der 1970er Jahre die Bemühungen der WO-G und zahlreicher lokaler Naturschutzgruppen von Minden über Gert Ziegler, Soest über die Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU), Tecklenburg über die Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz Tecklenburger Land (ANTL) bis Ahaus über die Arbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz (AGON) um nur einige zu nennen zum Schutz der westfälischen Feuchtwiesen immer intensiver wurden, war es Michael Speckmann, der erneut mit besonders großem Einsatz auffiel. Dies betraf zunächst wiederum die fachlichen Grundlagen für die in Feuchtwiesen brütenden Vogelarten: Kaum jemand kannte sich in den Gebieten vor allem der Münsterland- Kreise so gut aus wie er. Noch heute sind die fachlichen Debatten allen Mitstreitern in Erinnerung, bei denen es um die bestmögliche Abgrenzung der potentiellen Feuchtwiesen-Schutzgebiete ging. Während die politische Auseinandersetzung um den Schutz der Rieselfelder weitgehend ohne seinen direkten Einsatz stattgefunden hatte, stürzte er sich beim Feuchtwiesenschutz auch unmittelbar in den Kampf mit den Behörden und der Politik. Legendär sind die Auseinandersetzungen mit der Flurbereinigung ob im kleineren Kreise mit den Präsidenten des Landesamtes für Agrarordnung (zunächst Franz-Josef Lilotte, der noch geprägt war vom Problem der Ernährungssicherung nach dem 2. Weltkrieg, später dem sehr progressiven Rolf Kalkkuhl, der die Flurbereinigungsverwaltung behutsam zu einem Instrument umbaute, mit dem auch der Naturschutz unterstützt werden konnte) oder in größeren Kreisen mit den Vertretern der einzelnen Ämter für Agrarordnung oder bei den später eingerichteten Arbeitskreisen. Allein für Ende 1982 standen z.b. folgende Termine mit seiner Beteiligung an: : Spitzengespräch in der Landesinstitut für Landwirtschaft, Ökologie und Forsten (LÖLF) über Feuchtwiesen, Ministerium (damals MELF ), Regierungspräsident wegen Gebietsauswahl, Termin Feuchtwiesen Kreis Steinfurt, Landtag NRW, Treffen mit Abgeordneten des Naturschutz-Arbeitskreises der SPD. Und so ging es weiter: Mindestens 35 Termine 1983 und Nach dem unvergessenen

98 Jahresbericht ersten Treffen mit dem neuen Landwirtschafts- und Naturschutzminister Klaus Matthiesen am in Gimbte ( Naturschutz mit Geld ist keine Kunst ) wurde es richtig hektisch: In den ersten fünf Monaten 1985 nahm Michael Speckmann an mindestens 24 Feuchtwiesen- Terminen teil: vom Spitzengespräch im MELF mit Thomas Neiss, Erwin Bauer, dem LÖLF- Präsidenten Albert Schmidt und LÖLF-AL Gert Schulte am 8.2., zu dem für uns überraschend abends noch der Minister hinzukam (der dann seinerseits noch später am Abend den Regierungspräsidenten Schleberger nach Düsseldorf bat trotz Schneetreibens) bis zu den bis heute berüchtigten Protestversammlungen der Bauern am 10. und in Epe, Ibbenbüren und Ahaus. Hier versuchten die Landwirte in den vorgesehenen Schutzgebieten bei mehreren Graden unter Null, ihre Feuchtwiesen umzubrechen, um dadurch eine Unterschutzstellung zu verhindern, was wiederum der MELF- Staatssekretär (Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) per geordertem Sportflugzeug aus der Luft registrieren ließ... Und so ging es noch bis in die 1990er Jahre, bis das damals größte nordrhein-westfälische Naturschutzprogramm unter Dach und Fach war (wenn uns auch nach dem starken Beginn 1984 die zahlreichen später eingegangenen Kompromisse ein Gräuel waren). Ab 1987 wurden die Feuchtwiesen-Aktivitäten bis nach Niedersachsen erweitert, wo sich dann initiiert auch durch Johannes Melter und Achim Welz 1990 der Arbeitskreis Feuchtwiesenschutz Niedersachsen gründete, den Michael Speckmann in den ersten Jahren sehr aktiv unterstützte. Dennoch, schon 1974 erreichte mich ein kurzes Schreiben von Michael Speckmann, in dem er seinen Austritt aus der Biologischen Station erklärte. Begründung:... weil ich aller Voraussicht nach für längere Zeit die nach meiner Meinung für eine Zugehörigkeit zur Rieselfeld- Arbeitsgemeinschaft notwendigen quantitativen Mindestanforderungen an Arbeitseinsatz nicht werde erfüllen können. Damit meinte er die Belastungen durch Berufsvorbereitung. Geändert hat dieses Schreiben eigentlich nichts: Es ging so weiter wie bisher. Er nahm bis Anfang der 1990er Jahre an fast allen wichtigen Treffen in der Station teil. Nur wurde hier von ihm mit diesem kurzen Schreiben sein Absolutheitsanspruch manifest. Dieser konnte

99 94 Nachrufe aber letztlich von Niemandem wirklich erfüllt werden und sollte es eigentlich auch nicht. Jedenfalls zog er sich ab den 1990er Jahren mehr und mehr zurück. Er machte noch bis kurz vor seiner schweren Krankheit 2009 regelmäßige Exkursionen in die Feuchtwiesengebiete, wollte aber keinerlei Kontakt mit seinen zahlreichen früheren Weggefährten weder aus den ehrenamtlichen noch aus den behördlichen Naturschutzkreisen. So ist mir sein Tod im Februar auch erst im November 2010 durch puren Zufall bekannt geworden. Er hätte mit Sicherheit keinen Nachruf gewollt, weder diesen noch einen anderen. Aber der Naturschutz in NRW, die Westfälische Ornithologen-Gesellschaft und speziell die Feuchtwiesen im Münsterland sowie das EU- Vogelschutzgebiet Rieselfelder Münster haben ihm viel zu verdanken. Deswegen habe ich beschlossen, sein selbst auferlegtes fast zwei Jahrzehnte andauerndes absolutes Isolationsverhalten ein letztes Mal zu durchbrechen. Michael Harengerd Michael Speckmann (Bildmitte, Blick nach links) vor dem Bauwagen. Aufgenommen im Jahr (Foto: Archiv der Biologischen Station Rieselfelder Münster)

100 Naturerlebnis für Alle Hans-Uwe Schütz Jahresbericht Sowohl internationales wie nationales Recht gebieten es, dass zu gestaltende Lebensbereiche auch für Menschen mit Beeinträchtigungen nutzbar sind. Dem entsprechend gilt für das Naturerlebnisgebiet des Europäischen Vogelschutzgebietes Rieselfelder Münster die Zielsetzung, auch die einzigartige Natur der Rieselfelder diesem, mit Mitteln sowohl des Landes NRW als auch der EU (EUROPÄISCHE UNION, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung - Investition in unsere Zukunft) finanzierten Programm NRW-Ziel 2 soll auch eine Verbesserung der Erlebbarkeit heimischer Natur- und Vogelschutzgebiete erreicht werden. für Menschen mit Beeinträchtigungen erlebbar zu machen. Im Dezember 2008 begannen erste Arbeiten in den Rieselfeldern Mit einem Projekt zur Barrierefreiheit zum Umbau einzelner Aus- in den Rieselfeldern hatte sichtskanzeln zur barrierefreien die Biologische Station 2008 einen Naturbeobachtung (Abb. 1) und Wettbewerb des Landes Anlage einiger Wegeabschnitte Nordrhein-Westfalen zum Thema Erlebnis.NRW gewonnen. Mit (Abb. 2) zur Entschärfung verkehrstechnisch gefährlicher Straßenabschnitte an der Coermühle. Abb. 1: Umbau der Aussichtskanzeln für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen (Foto: M. Harengerd)

101 96 Naturerlebnis für alle Abb. 2: Nach Straßenbauarbeiten wurde der Fußweg entlang der Coermühle an die neue Straßenhöhe angeglichen (Foto: H. U. Schütz) Mit beratender Unterstützung der Koordinierungsstelle für Behindertenfragen im Sozialamt der Stadt Münster und des Vereins Zugvogel e.v. werden die Vorgaben für barrierefreies Bauen umgesetzt. Inzwischen ist der Umbau von zwei Aussichtskanzeln abgeschlossen. An einigen Hütten müssen noch Rampen erstellt werden. Viele Arbeiten erledigten zwei Ehrenamtliche, Hermann Lenz und Peter Watermann (Abb. 3), die vor mehreren Jahren über die Freiwilligenagentur, die Vermittlungsstelle der Stadt Münster, Anschluss an das Team der Biologischen Station gefunden haben. Des Weiteren haben Zivildienstleistende hinter dem Seminargebäude mit Ausschachtungen für eine Teichanlage mit Stegen begonnen. Im Winter werden für den Steg am Rieselfeldhof und für einen weiteren Steg im Naturerlebnisgebiet die Fundamente gegossen.

102 Jahresbericht Abb. 3: Peter Watermann und Hermann Lenz (v.l.n.r.) beim Umbau einer Aussichtskanzel (Foto: M. Harengerd) Dass die Zeit bis zum Ende der Projektlaufzeit (Ende 2011) nicht langweilig wird, dafür sorgen noch einige weitere vor uns liegende Aufgaben wird mit dem Bau der ersten Steganlage begonnen. Zu den Stegen gehören auch einige Lehrtafeln, die bis Ende 2011 noch gemalt werden müssen. Weitere Hütten warten noch auf ihren Umbau im nächsten Jahr. Zudem muss das Wegeleitsystem im Naturerlebnisgebiet erneuert werden. Die Biologische Station gewährleistet bereits im nächsten Jahr die Nutzung erster barrierefreier Einrichtungen, wie der Aussichtshügel (Abb. 4) und eine Beobachtungshütte am Emsableiter- Anstau (Abb. 5).

103 98 Naturerlebnis für alle Abb. 4: Rampe zum Feldherrenhügel, der Aussichtsplattform an der Entwicklungsfläche 1 (Foto: H. U. Schütz) Abb. 5: Neu aufgeschüttete Rampe zur Beobachtungshütte am Emsableiteranstau (Foto: H. U. Schütz)

104 Presse-Echo Jahresbericht

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106 Jahresbericht

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