Im Reich des Steinadlers
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- Kathrin Weiss
- vor 6 Jahren
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1 Im Reich des Steinadlers Reisebericht Sonntag, Samstag, Parkhotel Sonnenhof, Oberammergau 14 Teilnehmer - Reiseleitung: Markus Gerum Beobachtungsorte: Karwendelgrube bei Mittenwald und Isar bei Krün, Ammergebirge, Murnauer Moos und Riegsee, Gießenbachtal und Falkenwand bei Ettal, Graswang, Pulvermoos bei Oberammergau, Wank und Eibsee Bei fast durchgehend sonnigem und (fast zu) warmem Wetter konnte die bestens harmonierende "Oberbayern-Gruppe" fast alle Alpen-Arten aufspüren und viele davon ausgiebig beobachten: Mauerläufer wurden an drei Tagen gesehen - Weißrückenspecht, Karmingimpel und Wachtelkönig liessen sich ausgiebig im Murnauer Moos beobachten bzw. verhören - im Karwendel konnte die Gruppe balzende Alpenbraunellen und Schneesperlinge studieren - im Ammergebirge zeigte sich ein balzender Birkhahn und ein Paar Dreizehenspechte und dazu gab es eine Fütterung im Steinadler-Horst. Als Highlights der Reise durften die Teilnehmer wieder einen Schlangenadler sowie einen Rotfußfalken in der Artenliste vermerken. Der zum Reisezeitpunkt anstehende G7-Gipfel in Krün/Klais (Landkreis GAP) machte sich vor Ort nur durch eine kurze Kontrolle der Fahrgemeinschaft auf dem Weg zum Wank bemerkbar - der geplante Reiseablauf war aber insbesondere dadurch eingeschränkt, daß die Alpspitzbahn ihre Revisionszeit bis zum Ende des G7-Gipfels verlängert hatte, weshalb diese Hochgebirgs-Tour (und damit eine weitere Chance auf Hochgebirgsvögel) nicht durchgeführt werden konnte. Höhepunkte: Tag Nach dem Begrüssungskaffee startete die noch nicht ganz vollständige Gruppe zu einem kurzen Spaziergang ins Gießenbachtal bei Ettal. Neben mehreren Waldlaubsängern konnte die Gruppe auch einen Berglaubsänger eingehend verhören und sich die ähnlichen Gesänge einprägen. Nach dem Abendessen fuhr die (nun vollständige) Gruppe noch zur nahen Falkenwand, wo sich nach kurzer Wartezeit beide Mauerläufer und einige Felsenschwalben zeigten. Dazu bestaunten die Teilnehmer die atemberaubende Blütenpracht im Ettaler Weidmoos - u.a. mit vielen Knabenkräutern, Alpenhelm, fast verblühten Fieberklee-Teppichen und vielem mehr.
2 Tag Nach der Gondel-Bergfahrt konnte die Gruppe in der Karwendelgrube ausgiebig balzende Alpenbraunellen und Schneesperlinge studieren. Mehrere Alpendohlen zeigten ihre aussergewöhnlichen Flugkünste aus nächster Nähe und in der noch komplett schneebedeckten Karwendelgrube suchte der erste Bergpieper nach Nahrung. Trotz mehrstündiger Suche konnte kein Alpenschneehuhn entdeckt werden - vielleicht hatte sich das am Vortag anwesende Filmteam zu penetrant um die Schneehühner "bemüht"?! Nach kaum 5-minütiger Transferfahrt erreichte die Gruppe die Isar bei Krün: Wenige Meter vom Parkplatz entfernt entdeckten wir zwei bettelnde Wasseramseln, die von ihren Eltern im Akkord gefüttert wurden; wiederum nur wenig später sangen zwei Berglaubsänger direkt am Wegesrand. Etwas mehr Geduld mussten wir aufbringen, um die an der Isar brütenden Flussregenpfeifer und Flussuferläufer aufzuspüren. Tag Am Dienstag stand bereits um 5:30 Uhr die Berg-Fahrt zum Pürschling auf dem Programm - der frühe Aufbruch hatte sich aber wieder einmal gelohnt: Der dominante Birkhahn ließ sich kurz nach unserer Ankunft ausgiebig bei der Baumbalz beobachten und fotografieren. Kurz danach konnte ein Paar Mauerläufer an einer benachbarten Felswand längere Zeit beobachtet werden. Am Pürschling war ausserdem eine Alpenbraunelle und Ringdrosseln zu sehen - dazu sangen einige Berg- und Baumpieper ihre ähnlichen Lieder. Während des Abstiegs dann die erste und einzige DreizehenspechtBeobachtung der diesjährigen Reise leider liess sich das Paar an der vermuteten Bruthöhle nur wenige Sekunden blicken. Tag Bei herrlichem Wetter brach die Fahrgemeinschaft schon um 6 Uhr ins Murnauer Moos auf: Es dauerte nur wenige Minuten, bis sich der erste Karmingimpel und ein Weißrückenspecht zeigten. Während der rund 6stündigen Exkursion konnte die Gruppe auch noch Kleinspecht, Neuntöter und viele Braun- und Schwarzkehlchen beobachten; dazu sangen mindestens zwei Wendehälse und an einigen Stellen ließ der Wachtelkönig sein "hölzernes Balzlied" hören - leider wollte sich dieses Jahr keiner der scheuen Wachtelkönige auf der Strasse blicken lassen. Dazu entdeckte die Gruppe ein adultes Rotfußfalken-
3 Weibchen, das längere Zeit in einer unbelaubten Weide ansaß. Gegen 9 Uhr hatte Markus auch den immaturen Schlangenadler gefunden - leider saß der sich putzende Vogel etwas verdeckt in einer kleinen Fichte, weshalb die Gruppe beschloss, die Beobachtung von einem anderen Standort aus erneut zu versuchen; jedoch ohne Erfolg, denn der Greifvogel hatte den Ansitz offenbar verlassen. Nach dem Mittagessen in der "ÄhndlGaststätte" brachte der Ortswechsel zum benachbarten Riegsee eine willkommene Abwechslung: Am Nordufer konnte die Gruppe u.a. ein Paar Knäkenten, einige Haubentaucher und das lautstarke Treiben in einer kleinen Lachmöwen-Kolonie beobachten; über uns kreisten bzw. jagten ein weiterer Rotfußfalke sowie einige Rot- und Schwarzmilane. Dazu sangen aus dem Schilfgürtel Drossel- und Teichrohrsänger sowie ein Rohrschwirl. Wegen den hohen Temperaturen beendeten wir schliesslich den Ausflug gegen 16 Uhr und fuhren zurück ins Hotel. Nach dem erneut frühen Abendessen brachen wir um 19 Uhr nochmals nach Graswang auf. Was uns zwei Tage zuvor selbst nach 2-stündigem Warten nicht gelungen war, klappte nun auf Anhieb: Bereits vom Parkplatz aus beobachtete die Gruppe eine ausgiebige Fütterung des ca. zweieinhalb Wochen alten Steinadler-Kükens - für alle Teilnehmer eines DER Highlights der diesjährigen Oberbayern-Reise! Tag Am Fronleichnams-Tag stand zunächst der Wank auf dem Programm: Mehrere singende Ringdrosseln und Bergpieper konnten ausgiebig beobachtet werden - dazu sangen einige Klappergrasmücken und Heckenbraunellen. Ausserdem überflog uns ein Pärchen Fichtenkreuzschnäbel an der Bergstation - die grösste Überraschung des Tages war ein rastendes Wespenbussard-Männchen in fast 1800 Meter Höhe. Nach dem Mittagessen auf dem Wank und grandiosen Aussichten auf das Wettersteinmassiv mit Zugspitze und das benachbarte Ammergebirge beschloss die Gruppe, am Eibsee noch nach dem Dreizehenspecht zu
4 suchen: Am sehr warmen Feiertag lockte das türkis-farbene Wasser des Eibsees aber auch unzählige andere Menschen, die sich bis in die entlegensten Ecken des umgebenden Waldes "verirrt" hatten; deshalb brachen wir nach zweistündiger Suche und nur zwei gehörten Trommelwirbeln des Dreizehenspechtes die Suche ab und traten die Heimreise an. Tag Um 7:15 Uhr fuhr die Gruppe erneut nach Murnau - unser Ziel waren zwei weniger bekannte Bereiche des Murnauer Mooses: Gleich zum Beginn der Exkursion überflogen uns nahe des "Moosbergsees" drei Hohltauben und ein beutetragender Sperber. Kurz danach entdeckten wir zwei dicht nebeneinander aufgebaumte Fischadler - für diese Region und zu dieser Jahreszeit eine große Überraschung! An einem kleinen Teich konnte die Gruppe nochmals einen Drosselrohrsänger aus nächster Nähe verhören - dazu liessen uns die überraschenden Rufe einer Wasserralle zusammen zucken, die unvermittelt und nur wenige Meter entfernt aus dem Schilfgürtel ertönten. Nach kurzem Transfer kreisten im südlichsten Teil des Murnauer Mooses bei mittlerweile sehr guter Thermik ein Wespenbussard sowie ein Rot- und mehrere Schwarzmilane über der Gruppe. Dazu konnten wir beutetragende Braun- und Schwarzkehlchen sowie einen ansitzenden Neuntöter beobachten. Nach einem erneuten Mittagessen im "Ähndl" wagten wir bei nunmehr fast 30 Grad noch einen kurzen Abstecher in den bekannten Teil des Murnauer Mooses westlich des Ähndls - doch der Schlangenadler war bei starkem Flimmern nicht zu finden, weshalb wir um 15 Uhr beschlossen, uns der stechenden Sonne zu "entziehen". Nach einer vierstündigen Pause im Hotel unternahmen wir am Abend noch einen Spaziergang ins Pulvermoos bei Oberammergau: Zu Beginn überflog uns ein Baumfalke auf dem Weg zu seinem Schlafplatz und in der fortgeschrittenen Dämmerung konnten wir Blaukehlchen, Feldschwirle und Sumpfrohrsänger zum Teil aus nächster Nähe verhören. Tag Am Abschluß-Vormittag unternahm die Oberbayern-Gruppe eine zweite Exkursion zur nahen Falkenwand bei Oberammergau: Neben einer weiteren Mauerläufer-Beobachtung konnte die Gruppe nochmals jagende Felsenschwalben und einen Sperber vor der Felswand beobachten... und buchstäblich in letzter Sekunde kreiste das Steinadler-Revierpaar über der Falkenwand auf - eine wirklich perfekte Verabschiedung für alle Teilnehmer! Artenliste (113 Arten) Haubentaucher Graureiher Graugans Knäkente Stockente Reiherente Gänsesäger Fischadler Wespenbussard Rotmilan Schwarzmilan Schlangenadler Rohrweihe Sperber Mäusebussard Steinadler Turmfalke Rotfußfalke Baumfalke
5 Wanderfalke Birkhuhn Wasserralle Wachtelkönig Blässhuhn Flussregenpfeifer Flussuferläufer Lachmöwe Hohltaube Ringeltaube Kuckuck Mauersegler Wendehals Kleinspecht Weißrückenspecht Buntspecht Dreizehenspecht Schwarzspecht Grauspecht Grünspecht Feldlerche Uferschwalbe Felsenschwalbe Rauchschwalbe Mehlschwalbe Bachstelze Gebirgsstelze Baumpieper Wiesenpieper Bergpieper Wintergoldhähnchen Sommergoldhähnchen Wasseramsel Zaunkönig Alpenbraunelle Heckenbraunelle Ringdrossel Amsel Wacholderdrossel Singdrossel Misteldrossel Feldschwirl Rohrschwirl Teichrohrsänger Sumpfrohrsänger Drosselrohrsänger Gelbspötter Fitis Zilpzalp Berglaubsänger Waldlaubsänger Mönchsgrasmücke Gartengrasmücke Klappergrasmücke Grauschnäpper
6 Rotkehlchen Blaukehlchen Hausrotschwanz Gartenrotschwanz Braunkehlchen Schwarzkehlchen Kleiber Mauerläufer Waldbaumläufer Gartenbaumläufer Neuntöter Eichelhäher Elster Tannenhäher Alpendohle Dohle Rabenkrähe Kolkrabe Star Haussperling Schneesperling Schwanzmeise Sumpfmeise Weidenmeise Tannenmeise Haubenmeise Kohlmeise Blaumeise Buchfink Karmingimpel Fichtenkreuzschnabel Grünfink Alpenbirkenzeisig Erlenzeisig Stieglitz Girlitz Gimpel Rohrammer Goldammer
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