Die Energiewende in Bayern

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1 Die Energiewende in Bayern aus Sicht der Solar-Initiativen Beitrag im Rahmen des 19. Jahrestreffens der Arbeitsgemeinschaft Bayer. Solar-Initiativen in Fürstenfeldbruck am Prof. em. Dr. Ernst Schrimpff 1. Sprecher Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solar-Initiativen E. F. Schumacher-Gesellschaft für politische Ökologie e.v.

2 Vorwort Was unterscheidet uns von den hohen Herren der Bayer. Staatsregierung? Fantasie: Wir können uns 100% Strom aus EE in Bayern 2020 vorstellen! Die meisten bayer. Politiker glauben noch nicht einmal an 50%!! 1990 träumten wir: Sonne kann Menschheit auf Dauer mit Energie versorgen, wir waren totale Spinner! EVUs damals: max. 4% kann Sonne zur Stromversorgung beitragen; aber heute sind es schon 20% in D und ~35% in Bayern! KV für die teuerste Form der Stromerzeugung, nämlich der PV, zu fordern war damals heller Wahnsinn: das würde D und Bayern in den Ruin treiben! Wie steht diese unmechanistische, kleine Technologie heute preislich dar? Sie lehrt den großen Konzernen das Fürchten! Panikartige Reaktionen in Berlin Energiewende geht den Regierungspolitikern einfach zu schnell, der PV-Zubau verselbständigt sich in gefährlichem Maße. Dass die Bürger das wollen, wird geflissentlich übersehen! Also: Können wir die Energiewende noch beschleunigen? Können wir eine Vollversorgung mit Strom aus EE in Bayern schon 2020 haben? Ich sage: eindeutig ja! Und will zeigen, dass es geht!

3 Schritte zur Erreichung der Vollversorgung mit Strom aus Erneuerbaren bis 2020 Keine weitere Steigerung, sondern Senkung des Strombedarfs (möglichst um 15%), Großes Windpotenzial in Bayern erschließen und Netzausbau optimieren, Ungebremsten Ausbau der Photovoltaik bis max. 1% der Gemeindeflächen ermöglichen, Dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit Bioenergien endlich angemessen fördern, Wasserkraft modernisieren, Geothermie maßvoll ausbauen, Stromspeicher-Möglichkeiten erschließen.

4 Windpotenzial in Bayern erschließen Windpotenzial in Bayern = MW Bis 2010 in Bayern installiert = 521 MW Zur Erreichung eines 50%-Stromanteils an der Vollversorgung werden benötigt: MW Das wären Windräder von je 3 MW Größe bei je 2000 Voll-Laststunden. Im Durchschnitt müssten pro Gemeinde 2 bis 3 Windräder gebaut werden. Bei 7,5 MW Größe (Enercon) sogar nur 1! Quelle: AKU (2011): Vorschläge zum Energiekonzept der CSU, Papier, , 7 S. Aktuelle Studie des Fraunhofer IWES & eigene Hochrechnungen

5 E-82 in Schweitenkirchen

6 Moderne Windkraftanlagen in Waldgebieten

7 Einweihung einer Bürger-Windkraftanlage

8 Ungebremsten Ausbau der PV ermöglichen Im Jahr 2010 wurden in Bayern ca MWp an PV-Anlagen neu installiert! Damit hat Bayern PV-Anlagen mit fast MWp. Zur Erreichung eines 33%-Stromanteils an der Vollversorgung müssten MWp zugebaut werden (bei 1000 Voll-Laststunden). Dies ist nur das 7,5-fache der 2010 gebauten Anlagen! Ein jährlicher Zubau von MWp über 9 Jahre würde zum Ziel 33% führen! Quelle: AKU (2011): Vorschläge zum Energiekonzept der CSU, Papier, , 7 S. & eigene Hochrechnungen

9 Drei sinnvolle Möglichkeiten des PV-Ausbaus Photovoltaik auf und an Gebäuden in Städten, Dörfern und Siedlungen, Photovoltaik auf Gewerbedächern und Parkplätzen, Photovoltaik auf Freiflächen im ländlichen Raum

10 PV auf Dächern in Städten und Siedlungen

11 PV auf Gewerbedächern

12 PV-Potenzial auf Parkplätzen

13 PV auf Freiflächen

14 Nutzbare Abstände von PV-Freiflächenanlagen

15 Dezentrale KWK-Anlagen mit Bioenergien endlich angemessen fördern! Zur Erreichung eines 12%-Stromanteils an der Vollversorgung werden die Bioenergien Biogas, Holzgas & Pflanzenöl als gespeicherte Sonnenenergie benötigt. Zu bestehenden Biogas- & Biomasse-Kraftwerken mit 8% kämen noch 4% stromgeführte Klein-BHKW (Kaltreserve) Mit Mikro- bzw. Mini-BHKW (3 bis 30 kw el bei 1000 Voll-Laststunden, vor allem im Winterhalbjahr!) können diese Strom exakt dann liefern, wenn Sonne und Wind nicht ausreichend scheinen bzw. wehen. Dieses dezentrale Stromerzeugungssystem kann von Stadtwerken in weniger als 1 Minute bei Strombedarf in Gang gesetzt werden und regionale Stromunterversorgung gezielt kompensieren.

16 Haussystem der Kraft-Wärme-Kopplung

17 Haushalt mit Pflanzenöl-BHKW

18 Holzhackschnitzel

19 Moderne Holzvergasungsanlage

20 Holzgas-Blockheizkraftwerk (30 kw el )

21 Beispiel eines BHKW-Ausbaus x 3 kw el x h = x 10 kw el x h = 0,3 TWh 1,0 TWh x 30 kw el x h = 1,5 TWh BHKW (mit 2,8 GW) = 2,8 TWh x 3 kw el bei ~ 5 Mill. Haushalten = 2% x 10 kw el in Mietshäusern, Kasernen, Hotels x 30 kw el in Gewerbebetrieben, Industrien

22 Wasserkraft und Geothermie Wasserkraft erzeugt heute mit 11,3 TWh 15% des Bayer. Strombedarfs. durch Modernisierung der Altanlagen kann die Stromerzeugung auf 12,0 TWh gesteigert werden. Das wären dann 16%! Geothermie-Anlagen könnten in Bayern bis 2020 mit 3,7 TWh zu weiteren 5% zur Stromversorgung Bayerns beitragen. Quellen: Bayer. Energiekonzept & Dr. E. Knapek (mündl. Mitteilung)

23 Stromspeicher-Möglichkeiten für Stromüberschuss aus PV- & Windanlagen Natrium-Schwefel- bzw. Redox-Flow-Batterien in Gewerbebetrieben und Haushalten Lithium-Ionen-Akkus in Elektromobilen Anlagen zur Methanisierung von Wind- & Solarstrom (Einspeisung von Wind- & Solar-Methan ins Erdgasnetz) Pumpspeicher-Seen und Kraftwerke* Druckluftkavernen* * = nur geringes Potenzial! und Akzeptanz??

24 Das funktionierende Kombi-Kraftwerk

25 Zusammenfassung Beitrag der Erneuerbaren in Bayern bis 2020: TWh % Windkraftanlagen (3 MW) = 36,0+1,1 = MWp Photovoltaik-Zubau = 18,0+6,3 = KWK-Anlagen (Bioenerg.) = 2,8+6,2 = 12 Modernisierung vorh. Wasserkraft = 0,7+11,3 = 16 Geothermie-Anlagen = 3,7 + 0 = 5 Beitrag Stromspeicher (Annahme) = 3,7 = 5 Summen 89,8 = 120 Tatsächlicher Strombedarf 75,0 = 100

26 Nachwort Wenn 100% Strom aus EE bis 2020 machbar sind und ich glaube, ich habe es klar gezeigt warum packen wir es nicht an? Ich fordere alle von Euch auf, an diesem Ziel nach Kräften mitzuwirken! Denn mit meinen 72 Lenzen habe ich noch gute Chancen das Jahr 2020 zu erleben. Und dann möchte ich die Strom-Vollversorgung mit EE in Bayern sehen!! Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!