Forstschutz-Überblick Franz Meier, Roland Engesser, Beat Forster, Oswald Odermatt, Alexander Angst

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1 Forstschutz-Überblick 2011 Franz Meier, Roland Engesser, Beat Forster, Oswald Odermatt, Alexander Angst Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, Birmensdorf 2012

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3 Inhalt Zusammenfassung 2 1 Witterung 2011: Sommer schon im Frühling wärmstes Jahr seit Messbeginn 2 2 Borkenkäfer - nach wie vor entspannte Situation 3 3 Maikäfer und Gartenlaubkäfer im Kanton Graubünden 5 4 Fichtennestwickler in den zentralen Alpen und Voralpen 5 5 Gefährliche Weisstannentrieblaus bedroht Tannenverjüngungen 6 6 Asiatischer Laubholzbockkäfer jetzt auch in der Schweiz 7 7 Die Edelkastaniengallwespe breitet sich aus 7 8 Eschentriebsterben nahezu die gesamte Schweiz betroffen 9 9 Pilzkrankheiten an Nadeln und Blättern Zweigsterben an Föhren, Linden und Grünerlen Weitere aktuelle Schad- und Quarantäneorganismen Mehr Rotwild und mehr Schälschäden in der Schweiz Ausbreitung von Biber und Grauhörnchen Verbisskontrollen Verbissuntersuchung an seltenen Baumarten: Beispiel Eibe Quellenverzeichnis Gemeldete Organismen und ihre Bedeutung im Forstschutz 20 Dank Für die tatkräftige Unterstützung und für die erfreuliche Zusammenarbeit danken wir allen im Forstdienst Beschäftigten recht herzlich. Ihre aktuellen und genauen Angaben über Waldschutzereignisse sind eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit von Waldschutz Schweiz sowie für die Erstellung des jährlichen Forstschutz-Überblicks. Bezugsadresse: Ausdruck der PDF-Datei auf dem Internet unter: gestattet oder direkt bestellen bei: Waldschutz Schweiz WSL Zürcherstrasse 111 CH-8903 Birmensdorf Fax 044/ waldschutz@wsl.ch Die Autoren arbeiten bei Waldschutz Schweiz. Waldschutz Schweiz ist die Fachstelle für Waldschutzfragen an der WSL in Birmensdorf. Sie informiert über aktuelle Forstschutzprobleme in der Schweiz. Basierend auf den Resultaten aus der Beratung und den Rückmeldungen der kantonalen Forstdienste erstellt Waldschutz Schweiz den jährlichen Forstschutz-Überblick. Eidgenössische Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf 2012

4 Zusammenfassung Die Buchdrucker-Populationen (Ips typographus) befinden sich in der Schweiz seit 2008 in der Latenz-Phase. Nach einer leichten Zunahme im Vorjahr betrug 2011 die Menge des befallenen Fichtenholzes 110'000 m 3 und lag somit wieder auf dem tiefen Niveau der Jahre 2008 und Auch andere Borkenkäfer-Arten wie der Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) und der Krummzähnige Weisstannenborkenkäfer (Pityokteines curvidens), deren Befall im Vorjahr ebenfalls leicht zugenommen hatte, traten 2011 nur regional in Erscheinung. An verschiedenen Orten im Schweizer Alpenraum erfolgte 2011 eine Massenvermehrung des Fichtennestwicklers (Epinotia tedella) - ein Ereignis, welches seit Jahrzehnten nicht mehr beobachtet werden konnte. Im Kanton Freiburg wurden erstmals in der Schweiz Bergahorne durch den Asiatischen Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) befallen. In importierten Föhren-Rindenschnitzeln wurde mit dem Kiefernholznematoden (Bursaphelenchus xylophilus) ein weiterer Quarantäne- Organismus erstmals in der Schweiz nachgewiesen. Das durch den Pilz Chalara fraxinea verursachte Eschentriebsterben wurde 2008 erstmals im Grossraum Basel festgestellt. Seither hat sich die Krankheit unaufhaltsam ausgebreitet. Mit Ausnahme des Tessins und Teilen Graubündens sind nun weite Teile der Schweiz vom Eschentriebsterben betroffen. Mit der Lecanosticta-Nadelbräune (Scirrhia acicola) und der Rotbandkrankheit (Scirrhia pini) der Föhre, sind in den letzten Jahren zwei weitere Pilzkrankheiten vermehrt in der Schweiz aufgetreten. Deren Befallsherde befinden sich in der nördlichen Hälfte der Schweiz. Mit konsequenten Tilgungsmassnahmen wird versucht, das Befallsgebiet einzuschränken. Gefördert durch Hagelschläge trat 2011 eine weitere Pilzkrankheit der Föhre, das Diplodia-Triebsterben (Sphaeropsis sapinea = Diplodia pinea) erneut stark in Erscheinung. Nach 1997 wurde 2011 eine Erhebung über das Auftreten von Schälschäden durch Hirsche erneut durchgeführt. Während vor 14 Jahren im Mittelland Schälschäden durch Rothirsche unbekannt gewesen waren, treten sie nun auch in diesen Lagen vereinzelt auf. Doch nicht nur der Rothirsch erobert sich neue Gebiete. Auch der Biber breitet sich entlang der Schweizer Flüsse stark aus. Dies ist einerseits erfreulich, schafft aber zunehmend auch Konflikte, für die es Lösungen zu suchen gilt. 1 Witterung 2011: Sommer schon im Frühling wärmstes Jahr seit Messbeginn Milde Wintermonate, der wärmste Frühling und der zweitwärmste Herbst hatten zur Folge, dass das Jahr 2011 zum bisher wärmsten Jahr seit Messbeginn 1864 wurde war landesweit zu trocken und sehr sonnig. Nach einem kalten Dezember 2010 dominierten milde Luftmassen die Witterung im Januar und Februar. Nur einzelne Kaltluftvorstösse sorgten für vorübergehend winterliche Verhältnisse. Januar und Februar waren denn auch insgesamt zu warm und zu trocken. Auch der März war deutlich zu warm, überaus warm gar der April. So wurden vom 7. bis 9. April im Norden bereits sommerliche Tageshöchsttemperaturen von 24 bis 26 Grad gemessen, auf der Alpensüdseite stellte sich mit über 31 Grad bereits der erste Hitzetag des Jahres ein. Die seit Anfang des Jahres herrschende Trockenheit hielt auch im März und April weiter an. Von Jahresbeginn bis Ende April fielen im Mittelland nur Prozent der normalen Niederschlagsmengen, im Wallis und in Teilen Graubündens waren es gar weniger als 20 Prozent. Mit den hohen Temperaturen stieg auch die Waldbrandgefahr. Am 26. April brach bei Visp im Wallis ein Brand aus, welcher schnell ein grosses Ausmass erreichte und 100 Hektaren Schutzwald zerstörte. Die überaus warme Frühjahreswitterung beschleunigte auch die Vegetationsentwicklung. So konnte in der ersten Aprilhälfte bereits der Nadelaustrieb der Lärche beobachtet werden, 2 bis 3 Wochen früher als im langjährigen Mittel. Wie schon der Vormonat war auch der Mai mit Wärmeüberschüssen von 2 bis 4 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel der Jahre ungewöhnlich warm. Ein kurzer Kaltlufteinbruch zur Monatsmitte brachte grössere Niederschlagsmengen und in der zweiten Monatshälfte traten örtlich kräftige Gewitter auf. Die Waldbrandgefahr ging damit regional deutlich zurück. Der Frühling 2011 (Monate März, April und Mai) war im gesamtschweizerischen Durchschnitt der bisher wärmste Frühling seit Messbeginn im Jahre Ein Wintereinbruch in den höheren Alpenregionen am 1. Juni mit lokal Schnee bis hinunter auf 1000 m leitete eine Phase mit wechselhafter Witterung ein. Kühle und schwül-warme Perioden folgten einander bis Mitte Juli. Von Mitte bis Ende Juli sorgte die ständige Zufuhr polarer Luft für deutlich zu tiefe Temperaturen. Während der Juni insgesamt zu warm war mit regional sehr unterschiedlichen Regenmengen, war der Juli trüb, nass und zu kalt. Im 2

5 August, nach einem warmen Beginn und einem Polarlufteinbruch, meldete sich ab dem zweiten Monatsdrittel nochmals der Sommer zurück, im letzten Drittel sogar mit einer Hitzewelle. In den verschiedenen schwül-warmen Perioden des Sommers kam es wiederholt zu heftigen Gewittern. Um nur zwei zu nennen: Am 7. Juli zog ein heftiges Unwetter mit Hagel und Sturmböen von Kanton Freiburg entlang der Voralpen zum oberen Zürichsee. Am 12. und in der Nacht zum 13. Juli zogen verschiedene Unwetter mit starkem Hagelschlag und Sturmböen vom zentralen Mittelland und Jura zum Bodensee. Besonders betroffen war die Region Zofingen im Kanton Aargau. Insgesamt fielen gegen 50'000 m 3 Sturmholz an (ANONYM 2011). Die Witterung in den Herbstmonaten war häufig hochdruckbestimmt. Oft herrschte ruhiges, sonniges Wetter. Das Mittelland lag wiederholt unter einer Hochnebeldecke. Verschiedene Kaltlufteinbrüche und Störungsdurchgänge hinterliessen aber auch ihre Spuren. Vom 17. bis 19. September brachte ein Kaltlufteinbruch mit intensiven Niederschlägen dem Südosten des Kantons Graubünden in höheren Lagen grosse Neuschneemengen. Im Engadin, im Münstertal, in der Region Davos und im Oberhalbstein hatte dies Schneedruckschäden, vor allem an Lärchen und lokal auch an Fichten, mit einem Schadholzanfall von 25'000 m 3 zur Folge. Am 8. Oktober gab es in den Alpen erneut grosse Neuschneemengen bis unter 1000 m hinunter. Zwei Tage später führten intensive Regenfälle zusammen mit dem schmelzenden Schnee zu einer prekären Hochwasser-Situation. Grosse Schäden entstanden dabei unter anderem im Kandertal im Berner Oberland und im Lötschental im Wallis. Der November war deutlich zu warm und in weiten Teilen des Landes aussergewöhnlich trocken. Einzig auf der Alpensüdseite hatte eine Südstaulage zu Monatsbeginn intensive Niederschläge zur Folge. In den Bergen herrschte Ende November ein akuter Schneemangel. Mildes Westwindwetter brachte in der ersten Dezemberhälfte den Niederungen wiederholt Regen. Nach dem Sturm Joachim am 16. Dezember zog dann doch der Winter ein. In den Bergen gab es wiederholt massive Schneefälle, welche schliesslich zu grosser Lawinengefahr führten. An Weihnachten sorgte ein Hoch für sonniges Wetter in den Bergen, wo nun vielerorts doppelt so viel Schnee lag als üblich zu dieser Zeit. (Quelle: BUNDESAMT FÜR METEOROLOGIE UND KLIMATOLOGIE METEOSCHWEIZ 2011) 2 Borkenkäfer - nach wie vor entspannte Situation Die Buchdrucker-Populationen (Ips typographus) befinden sich in der Schweiz nach wie vor in einer Latenzphase, dies trotz ausgeprägter Frühlingstrockenheit 2011 und überdurchschnittlichen Temperaturen bis Juni sowie im Spätsommer und Herbst. Dank einigen Nachtfrösten lag der Flugbeginn im Frühling 2011 im normalen Rahmen. Die erste Generation entwickelte sich zwar zwei Wochen rascher als üblich, doch ihr Ausflug fiel in eine regnerische Periode im Juli. Der Neubefall durch die zweite Generation blieb unter dem erwarteten Ausmass. Trotz einem neuen Rekord bei der jährlichen Durchschnittstemperatur und einem milden Herbst 2011 wurde im vergangenen Jahr aber keine Anlage einer dritten Käfergeneration verzeichnet. Borkenkäfer orientieren sich für ihr Brutgeschäft auch an der Tageslänge und legen ab Mitte September auch bei warmen Temperaturen keine Eier mehr ab. Nur in den Jahren 2000 und 2003 hatte sich in den Tieflagen eine dritte Generation entwickeln können. Im Gegensatz zu 2011 fand der Ausflug der überwinterten Käfer im Frühling 2000 extrem früh statt. Im Rekordsommer 2003 entwickelte sich die zweite Generation rascher als im nassen und kühlen Juli Die Befallssituation des Buchdruckers kann in den meisten Landesteilen weiterhin als entspannt bezeichnet werden. Ein mässig erhöhter Befall war 2011 allerdings nach wie vor in Teilen Graubündens zu verzeichnen, so im Vorderrheintal und in Mittelbünden. Insgesamt wurden in der Schweiz 2011 rund 110'000 m 3 stehende Fichten befallen (Abb. 1). Nach einer leichten Zunahme im Vorjahr war der Befall 2011 zurückgegangen und lag damit wieder auf dem Niveau der Jahre 2008 und Die Befallsherde sanken von 2'200 auf 1'400 Stück. In den Lockstofffallen wurden 2011 im Durchschnitt noch 13'200 Buchdrucker gefangen, 1'900 weniger als im Vorjahr. In den meisten Fichtenbeständen sind die Ausgangspopulationen des Buchdruckers gegenwärtig eher klein. Eine deutliche Schwächung der Bäume durch Trockenheit liegt schweizweit nicht vor. Stürme und Schneedruck haben aber im vergangenen Winter regional Schäden verursacht. So sind vor allem in den westlichen Voralpen und Alpen Streuschäden aufgetreten, welche 2012 als Brutmaterial für den Buchdrucker dienen können. Zur Zeit ist die Räumung wegen den noch beträchtlichen Schneemengen vielerorts erschwert. Unter solchen Bedingungen muss regional wieder mit einem Ansteigen 3

6 Menge Käferholz (in m 3 ) 2'200'000 Anzahl Befallsherde 22'000 2'000'000 1'800'000 1'600'000 stehen gelassenes Käferholz: 1999 erstmals erhoben Zwangsnutzungen Winter (Oktober - März) Zwangsnutzungen Sommer (April - September) Befallsherde mit mehr als 10 Bäumen (Käfernester) 20'000 18'000 16'000 1'400'000 14'000 1'200'000 12'000 1'000'000 10' '000 8' '000 6' '000 4' '000 2' Abb. 1: Buchdrucker: Menge des Käferholzes und Anzahl der Befallsherde in der Schweiz von der Käferpopulationen gerechnet werden. Für eine sofortige und überregionale Massenvermehrung des Buchdruckers gibt es aber glücklicherweise keine Anzeichen. Wie beim Buchdrucker war auch der 2010 angestiegene Befall durch den Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) schweizweit wieder zurückgegangen. Die Kantone meldeten 2011 weniger Befall als noch im Vorjahr. Andere Borkenkäferarten traten 2011 nur regional in Erscheinung, beispielsweise der Grosse Lärchenborkenkäfer (Ips cembrae), der Krummzähnige Weisstannenborkenkäfer (Pityokteines curvidens) sowie diverse Föhrenborkenkäferarten im Kanton Wallis, wo einzelne Waldbestände immer noch unter den Folgen von Niederschlagsdefiziten leiden. In gestressten Lärchenbeständen war neben Stehendbefall durch den Lärchenborkenkäfer auch solcher durch den Lärchenbockkäfer (Tetropium gabrieli) anzutreffen. Angesengte Nadelbäume entlang der Waldbrandfläche bei Visp (Abb. 2) wurden durch verschiedene Borkenkäferarten angegangen. An der Tanne war der Weisstannenrüsselkäfer (Pissodes piceae) bei diesem sekundären Frass auffällig mitbeteiligt. Abb. 2: Angesengte Nadelbäume am Rand der Waldbrandfläche oberhalb Visp: Eine Brutstätte für diverse Käferarten. 4

7 3 Maikäfer und Gartenlaubkäfer im Kanton Graubünden In der Ostschweiz war das planmässige Flugjahr des Feldmaikäfers (Melolontha melolontha) 2011 besonders ausgeprägt. Im Bündner Rheintal und im Prättigau wurden die Käfer zur Plage. Neben Schäden in der Landwirtschaft durch die Engerlinge trat auch Kahlfrass an Laubbäumen und an Lärchen in Erscheinung. Nicht nur Bestandesränder und Feldgehölze wurden angegangen, diesmal setzte sich der Käferfrass auch in die Bestände hinein fort. Vor allem die Buche war stark betroffen (Abb. 3). Wie in anderen Regionen der Schweiz war zusätzlich auch noch ein deutlicher Befall durch den Buchenspringrüssler (Rhynchaenus fagi) sowie eine starke Fruktifikation zu beobachten. Trotzdem trieben die geschädigten Buchen im Juni nochmals nach. Abb. 3: Durch Maikäfer befressene Buchenkronen im Prättigau. Der Ersatz-Austrieb hat bereits eingesetzt. Auch der Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola) war im Kanton Graubünden verstärkt in Erscheinung getreten. Im Engadin und im Münstertal wurde das nur spärlich vorhandene Laubholz befressen, insbesondere Birken, Erlen, Weiden und Aspen. Traubenkirschen wurden zusätzlich durch Raupen der Gespinstmotten (Yponomeuta sp.) entlaubt (Abb. 4). Abb. 4: Gespinstmotten und Gartenlaubkäfer führten im Münstertal zu Kahlfrass an Laubgehölzen. 4 Fichtennestwickler in den zentralen Alpen und Voralpen Im Schweizer Alpenraum konnte 2011 eine Massenvermehrung des Fichtennestwicklers (Epinotia tedella) beobachtet werden. Der Nadelfrass der kleinen Räupchen wurde im Laufe des Herbstes deutlich sichtbar. Auffällige Frass-Symptome mit braun verfärbten Kronen traten beispielsweise im Bündner Oberland, im Berner Oberland sowie in den Kanton Uri und Glarus in Erscheinung. Etwas schwächerer Befall konnte auch in angrenzenden Kantonen beobachtet werden. Es waren Fichten jeden Alters betroffen, häufig Fichtenbestände an Südhängen zwischen ca und 1800 m ü.m. Nebst dem Nadelfrass, den Kotkrümeln und den Gespinsten fielen im Herbst auch Tausende von Räupchen auf, die sich an dünnen Fäden von den Bäumen abseilten. Die Generation dieses Kleinschmetterlings ist einjährig. Die Verpuppung erfolgt in der Bodenstreu. Stark angegangen wurden Fichtenkronen von Jungbäumen oder untere Kronenteile in dichter stehenden Beständen, ebenso langkronige Fichten an Wald- oder Bestandesrändern (Abb. 5). Der Grund für dieses seit Jahrzehnten nicht beobachtete Phänomen ist unbekannt. Möglicherweise hängt die Vermehrung mit der schönen Frühlingswitterung 2011 zusammen. Bleibt es bei einem einmaligen Nadelverlust, dürften sich die betroffenen Fichten im nächsten Jahr erholen, da die Knospen nicht angegangen werden. Kritisch würde die Situation allerdings, wenn sich der Frass 2012 wiederholen sollte. Zum Teil waren auch noch andere Wickler-Arten der Gattung Epinotia am Schaden beteiligt. Während der Fichtennestwickler (Epinotia tedella) vorzugsweise die älteren Nadeln befrisst, sind der Kleine und der Kleinste Fichtennadelmarkwickler (Epinotia pygmaeana und E. nanana) vor allem am 5

8 jüngsten, diesjährigen Nadeljahrgang tätig. Bei staran jungen Fichten kem Befall können vor allem sämtliche Nadeln ausgehöhlt oder abgefressen werden, wenn Räupchen mehrerer Arten gleichzei- tig tätig sind. 5 Gefährliche Weisstannentrieblaus bedroht Tannenverjüngungen Abb. 5: Auffälliger Befall durch den Fichtennestwickler im Alpenraum. Vom milden, regenarmen Frühling 2011 hat auch die Gefährliche Weisstannentrieblaus (Dreyfusia nordmanniane) profitiert. Als die jungen Larven nach dem Austrieb auf die neuenn Nadeln und Trie- be krochen, herrschten optimale Witterungsbedingungen. In zahlreichen Tannen-Jungbeständen der Schweiz konnten sich die Laus-Populationen auf hohem Niveau halten oder haben sich weiter ver- auf Lo- mehrt. Zum Teil wurden Vorverjüngungen thar-flächen erst jetzt, mehr als zehn Jahre nach dem Sturm, stark befallen. Etliche Tannen kümmer- mehrere Meter ten oder starben ab, auch bereits grosse Bäume. Ein Viertel aller Forstkreise melde- Trieblausbefall, ten 2011 mässigen bis sehr starken so viele wie noch nie in den vergangenen 12 Jahren (Abb. 6). Abb. 6: Meldungen der Schweizer Forstkreise zur Gefährlichen Weisstannentrieblaus nach Intensitätsstu- fen. (Forstschutzumfrage) 6

9 6 Asiatischer Laubholzbockkäfer jetzt auch in der Schweiz Im Spätherbst wurden auch im Kanton Thurgau vier tote ALB entdeckt. Sie waren in Einweg-Paletten mit Granitsteinwaren aus China importiert worden. Einzelne Paletten waren zudem mit vitalen Larven des Chinesischen Splintholzkäfers (Lyctus sinensis) besiedelt. Ein Auftreten dieses Trockenholzinsektes wurde in der Schweiz bisher noch nie dokumentiert. Im Zusammenhang mit der ALB-Überwachung in der Schweiz sind uns weitere, einheimische holzbewohnende Insekten gemeldet worden. Neben Sichtungen von verschiedenen einheimischen Bockkäfer-Arten wurden vor allem Raupen des Weidenbohrers (Cossus cossus) und des Blausiebs (Zeuzera pyrina) registriert, welche in diversen Laubbaumarten gefunden werden konnten. Abb. 7: Ein Männchen des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB). Der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) (Anoplophora glabripennis) stammt ursprünglich aus Ostasien und ist in Europa als meldepflichtiger Quarantäne-Schädling eingestuft. Weltweit verschleppt wird er häufig als Larve in Verpackungsholz wie zum Beispiel in Einweg-Paletten. In Brünisried im Freiburger Sensebezirk wurden im September 2011 erstmals in der Schweiz Bergahorne durch diesen Käfer befallen. Der Befall beschränkte sich auf einen Umkreis von gut 100 Metern in einem Siedlungsgebiet. Es wurden einige erwachsene Käfer beobachtet (Abb. 7) sowie mehrere Dutzend Eiablage-Stellen an Stämmen und Stöcken von vitalen Bergahornen gefunden. An einzelnen dünnen Zweigen konnten zudem Spuren von Reifungsfrass festgestellt werden. Eine Brutstätte mit Ausfluglöchern wurde hingegen nicht gefunden, weder an einem lebenden Baum noch an Verpackungsholz. Wie die Käfer in die Schweiz und nach Brünisried gelangten, konnte nicht eruiert werden. Die frisch befallenen Bäume wurden gefällt und Überwachungsmassnahmen durch den kantonalen Pflanzenschutzdienst eingeleitet. Die Massnahmen wurden durch den Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst unterstützt. Dabei wurden auch speziell ausgebildete Spürhunde aus Österreich eingesetzt (Abb. 8). Weiterführende Informationen können dem Waldschutz aktuell 2/2011 entnommen werden: o/wsaktuell/wsaktuell40d.pdf Abb. 8: Ein österreichischer Spürhund sucht nach dem Asiatischen Laubholzbockkäfer. 7 Die Edelkastaniengallwespe breitet sich aus Die 2009 erstmals im Kanton Tessin registrierte Edelkastaniengallwespe (Dryocosmus kuriphilus) hat ihr Befallsgebiet deutlich vergrössert. Im Tessin hat sich die Wespe 2011 gut 20 km weiter nach Norden ausgebreitet und ist bis in den Raum Biasca und ins Verzascatal vorgedrungen. Auch im Misox (GR) wurden erstmals Gallen entdeckt. Bald wird die ganze Südschweiz besiedelt sein. Im Chablais hat die Gallwespe von Frankreich her kommend die Kantone Wallis und Waadt erreicht und breitet sich im unteren Rhonetal rasch aus. Auch der am Zugersee 2010 zu spät entdeckte Befall konnte bisher nicht erfolgreich getilgt werden wurden wiederum befallene Bäume registriert. Neu tauchten auch in zwei Baumschulen in den Kantonen Bern und Aargau befallene Jungbäume auf (Abb. 9). 7

10 Abb. 9: Fundorte der Edelkastaniengallwespe in der Schweiz. Stand März Bei der Edelkastaniengallwespe handelt es sich ebenfalls um einen Quarantäneorganismus. Sie stammt ursprünglich aus China und wurde weltweit verschleppt. Das Auftreten ist meldepflichtig und aus Befallsgebieten dürfen keine Kastanienpflanzen und Pfropfreiser exportiert werden. Im Sottoceneri musste 2011 ein gebietsweise sehr starker Gallwespen-Befall verzeichnet werden (Abb. 10). Daraus resultierte ein deutlicher Blattverlust und die Fruchtproduktion wurde stark eingeschränkt. Über mehrere Jahre stark befallene Kastanien reagieren zwar oft mit Ersatztriebbildung, doch kann auch der Kastanienrindenkrebs (Cryphonectria parasitica) durch verlassene Gallen leicht in die Zweige eindringen, diese zum Absterben bringen und die Bäume zusätzlich schwächen. Entlang eines Süd-Nord-Transekts im Tessin erhebt Waldschutz Schweiz die Befallssituation zusammen mit Experten der Sanasilva-Inventur an vier Standorten. Eine Beobachtungseinheit umfasst je eine Kastanienselve mit rund 30 Einzelbäumen. An jeder Kastanie werden die Kronentransparenz und deren mögliche Ursachen erhoben. Zudem wird der Anteil der Knospen geschätzt, aus denen im laufenden Jahr Gallen gebildet wurden. Die südlichste Selve bei Stabio war bereits seit 2009 stark befallen reagierten die Bäume mit verstärkter Ersatztriebbildung. Die zweite Selve bei Robasacco wies 2011 eine erste, noch schwache Gallenbildung auf, währenddem die zwei nördlichsten Standorte bei Biasca und Calonico noch befallsfrei waren. Die Resultate zur Befallsintensität sowie zur Kronentransparenz und deren geschätzte Ursachen sind in den Abbildungen 11a und 11b dargestellt. Abb. 10: Stark verlichtete Kastanienkrone mit Gallwespenbefall (Dryocosmus kuriphilus). Statt Blätter und Blüten wurden Gallen gebildet. 8

11 befallene Knospen (in%) Stabio Robasacco Biasca Calonico Blattverlust (in %) Stabio Dryocosmus Krebs weiteres, bekannt unbekannt Robasacco Biasca Calonico Süden Ort Norden Süden Ort Norden Abb. 11a: Geschätzte Befallsintensität durch die Edelkastaniengallwespe in vier Kastanienselven entlang eines Süd-Nord Transekts im Tessin in den Jahren 2010 und Schätzung des Anteils befallener Knospen, von welchen aus Gallen gebildet wurden. Abb. 11b: Kronenverlichtung 2011 in vier Kastanienselven entlang eines Süd-Nord Transekts im Tessin, mit geschätzten Ursachen für die fehlende Blattmasse. 8 Eschentriebsterben nahezu die gesamte Schweiz betroffen Diese erstmals anfangs der neunziger Jahre in Polen beobachtete neuartige Krankheit der Eschen hat sich seither rasant und nahezu in ganz Europa ausgebreitet. Die Askusform des verursachenden Pilzes heisst Hymenoscyphus pseudoalbidus, die Konidienform desselben Pilzes wird mit Chalara fraxinea bezeichnet. In der Schweiz wurde das Eschentriebsterben, welches auch als Eschenwelke bezeichnet wird, erstmals 2008 im Grossraum Basel nachgewiesen. Betroffen waren Eschenverjüngungen in den Kantonen Basel und Solothurn. Wie zu erwarten war, hat sich die Krankheit seither auch in der Schweiz unaufhaltsam ausgebreitet. Mit Ausnahme des Tessins und Teilen des Kantons Graubünden ist nun nach nur vier Jahren die gesamte Schweiz von der neuen Eschenkrankheit betroffen (Abb. 12). Im Wallis und im Bündner Rheintal breitet sie sich auch talaufwärts kontinuierlich weiter aus. Das stetig zunehmende Ausbreitungsgebiet deutet darauf hin, dass der Erreger in der Schweiz nicht mit infizierten Pflanzen, sondern mit den vom Wind verfrachteten Pilzsporen verbreitet wird. Seit kurzem existieren jedoch berechtigte Befürchtungen, dass infizierte Pflanzen in seltenen Fällen für die Verbreitung der Krankheit über grosse Distanzen von Bedeutung sein können. Erneut verloren 2011 einzelne Eschen ihre Blätter bereits ab August. Die abgefallenen Blätter waren mit Blattflecken übersät. Da aus diesen Blattflecken wiederholt der Erreger des Eschentriebsterbens isoliert werden konnte, dürfte der Pilz massgeblich am vorzeitigen Blattfall beteiligt sein. Eindeutige Krankheitssymptome finden sich an Eschen in Jungwüchsen und Dickungen, wenn Wipfeltriebe oder Seitenäste welken. Oft sind an den befallenen Trieben auch die typischen orange-braunen Rindennekrosen vorhanden. Da diese krankhaften Rindenveränderungen auch während der Vegetationsruhe gut zu erkennen sind, können befallene Eschen auch im blattlosen Zustand einfach erkannt werden (Abb. 13). Abb. 13: Via Seitenzweig gelangte der Erreger des Eschentriebsterbens in den Stamm und verursacht dort eine Rindennekrose. Befallene Schosse weisen eine orange-braune Rindenverfärbung auf (Pfeil). 9

12 Abb. 12: Verteilung der Eschenwelke in Jungbeständen und der Kronenschäden an alten Eschen. (Forstschutzumfrage) Zweige in den Kronen alter Eschen werden ebenso vom Pilz befallen. Seit Beginn der Krankheitswelle fällt aber auf, dass ein starkes Triebsterben an alten Eschen wiederholt auch in Gebieten beobachtet wird, welche noch frei vom Erreger des Eschentriebsterbens sind. Dies war 2011 besonders im Kanton Tessin der Fall, wo zwar ein auffälliges Zweigsterben an alten Eschen gemeldet wurde, ohne dass dort aber die für das Eschentriebsterben typischen Welke-Symptome an jungen Eschen beobachtet werden konnten. Der Verlauf des Zweigsterbens an alten Eschen und der Schäden in Jungwüchsen erfolgte somit nicht synchron. Dies zeigen die Ergebnisse der Forstschutzumfrage, in welcher die Eschenschäden seit 2009 erfasst werden. Gemäss den Einschätzungen durch die Forstdienste wiesen Eschen im Baumholzalter 2009 bereits in 54 % der Forstkreise schwache bis starke Kronenschäden auf. Die Jungbestände wurden jedoch erst in 38 % der Forstkreise als geschädigt eingestuft waren mit 59 % immer noch deutlich mehr Forstkreise vom Kronensterben betroffen als vom Eschentriebsterben in Jungbeständen (47 %) wurden Schäden an Alteschen (75 %) und in Jungbeständen (73 %) aus nahezu gleich vielen Forstkreisen gemeldet (Abb. 14a und 14b). Die Ausbreitungsgebiete der Symptome an Eschen in Jung- und Baumholzbeständen sind 2011 nun nahezu deckungsgleich (Abb. 12). Der Verlauf der Zweigsterbens zeigt, dass dieses im Falle der Alteschen nicht in jedem Fall unbesehen dem neuen Pilz angelastet werden darf und entsprechende Abklärungen jeweils notwendig wären. Insbesondere deshalb, da absterbende Zweige und Äste nicht nur an Eschen, sondern auch an anderen Baumarten beobachtet werden können. So werden zum Beispiel Kronenschäden und Vergilbungserscheinungen an Eichen seit Jahren konstant aus rund 40 % der Forstkreise gemeldet, ohne dass für diese Symptome ein spezifischer Erreger ausgemacht werden konnte. Ungünstigen Witterungseinflüssen wie Frost oder Trockenheit dürfte in diesen Fällen eine bedeutende Rolle zukommen. Unbesehen davon ist damit zu rechnen, dass die Eschen in allen Altersstufen als Folge des Eschentriebsterbens zunehmend geschädigt werden. Die Zunahme wird anhand der Entwicklung in den Eschenjungbeständen deutlich. Wurden 2009 aus 10 % der Forstkreise das Vorkommen von stark geschädigten Eschenjungbeständen gemeldet, so stieg dieser Wert bis 2011 auf über 40 % an (Abb. 14b, roter Säulenteil). Bei den Eschen im Baumholzalter verlief diese Entwicklung langsamer und auf etwas tieferem Niveau: 2009 wurden hier 3 % und 2011 erst 16 % als stark geschädigt taxiert (Abb 14a, roter Säulenteil). 10

13 Anzahl Meldungen 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2009 n = n = n = 134 im Forstkreis nicht festgestellt schwaches bis mässiges Auftreten starkes bis sehr starkes Auftreten Abb. 14 a: Entwicklung der Kronenschäden an Eschen im Baumholzalter von 2009 bis (Forstschutzumfrage, n = Anzahl Forstkreise) 9 Pilzkrankheiten an Nadeln und Blättern Die Hypodermella- Nadelschütte der Lärche (Hypodermella laricis) trat lokal im Kanton Graubünden in höheren Lagen auffällig in Erscheinung. Von der Nadelkrankheit können ab Ende Juni Lärchen aller Altersklassen befallen werden. Betroffen sind vorwiegend die Nadeln der Kurztriebe, welche sich anschliessend hellbraun verfärben (Abb. 15). Ab Juli bilden sich winzige, schwarze Fruchtkörper auf den braunen Nadeln, welche an der Nadelbasis als typisches Merkmal ein dünnes schwarzes Querband aufweisen. Die erkrankten Nadeln bleiben das ganze Jahr und über den folgenden Winter an den Zweigen haften. Der Nadelfall erfolgt erst zwei oder seltener drei Jahre später. Anzahl Meldungen 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2009 n = n = n = 134 im Forstkreis nicht festgestellt schwaches bis mässiges Auftreten starkes bis sehr starkes Auftreten Abb. 14 b: Entwicklung des Eschentriebsterbens in Jungbeständen von 2009 bis (Forstschutzumfrage, n = Anzahl Forstkreise) Durch die Zunahme der Befallsintensität hatte 2011 die Krankheit teilweise erhebliche Ausfälle in Jungwüchsen und Stangenhölzern zur Folge. Vereinzelt fielen bereits auch einzelne alte Eschen aus. Ein flächiges Absterben von älteren Beständen konnte bis heute in der Schweiz nicht beobachtet werden. Es ist jedoch gut möglich, dass die durch die Eschenwelke geschwächten Bäume mit Zweigschäden in Zukunft vermehrt von sekundären Schadorganismen wie dem Hallimasch attackiert und daraufhin absterben werden. Die Entwicklung der Eschenwelke wird deshalb weiterhin aufmerksam verfolgt. Abb. 15: Die Hypodermella-Nadelschütte befällt die Nadeln der Kurztriebe; diejenigen der Langtriebe bleiben gesund und grün. Im Wallis verfärbten sich die Lärchen lokal ebenfalls bereits im Spätsommer gleichmässig braun, hier jedoch als Folge eines Befalls durch die Meria- Lärchenschütte. Junge Lärchen im Pflanzgarten sind durch diesen Nadelpilz (Meria laricis) ernsthaft gefährdet. Ältere Lärchen ertragen einen Befall problemlos. Im Tessin und etwas weniger stark in der Zentralschweiz sowie im Kanton Graubünden wurde der Fichtennadelrost (Chrysomyxa rhododendri) beobachtet. Der zwischen den Fichten und Alpenrosen wirtswechselnde Rostpilz verlieh den betroffenen Fichten einen goldgelben Aspekt. Ein als eher selten geltender Rostpilz auf Hagebuche (Melampsoridium carpini) wurde erstmals 2008 in einem Wohnquartier im Kanton Luzern auffällig, als sein Pilzsporenstaub geparkte Autos mit einem rostroten Belag bedeckte. Seither wurde der Rostpilz auch im Kanton Aargau wiederholt in Gartenanlagen wie auch an Hagebuchen im Wald gefunden. Da der 11

14 Rostpilz erst Ende Sommer stark sporuliert, wird er womöglich von der einsetzenden Herbstverfärbung kaschiert und deshalb übersehen. Nicht zu übersehen war im oberen Genferseegebiet ein auffälliger Befall von Edelkastanien durch die Sprühfleckenkrankheit (Phloeospora castanicola). Diese Blattfleckenkrankheit (Abb. 16) ist normalerweise einzig im Tessin und in den Bündner Südtälern anzutreffen, wo sie in manchen Jahren eine vorzeitige Blattverfärbung verursacht. Auch 2011 wurde dort wiederum vereinzelter Befall festgestellt. Wie die weiter oben erwähnten Blatt- und Nadelpilze kann auch der Erreger der Sprühfleckenkrankheit als relativ harmlos eingestuft werden. Allenfalls vermag wiederholter Befall durch solche Pilze die generelle Krankheitsdisposition von Bäumen zu erhöhen, sodass sie vermehrt von weiteren Sekundärparasiten angegangen werden können. Abb. 16: Von der Sprühfleckenkrankheit befallene Blätter der Edelkastanie. Abb. 17: Mit gelbem Sporenpulver gefüllte Blasen des Föhrenblasenrostes. An Wald- und Bergföhre wurde im Schweizer Mittelland sowie im St. Galler Rheintal der Föhrenblasenrost (Cronartium flaccidum) etwas häufiger gefunden. Betroffen waren 2-nadelige Föhren im Wald und in Gartenanlagen (Abb. 17). Als notwendige Zwischenwirtspflanzen dieses Rostpilzes dienen der Schwalbenwurzenzian sowie diverse weitere krautige Pflanzen wie Kapuzinerkresse oder Pfingstrose. Durch Hagelschlag gefördert, trat das Diplodia- Triebsterben (Sphaeropsis sapinea = Diplodia pinea) erneut stark in Erscheinung. Betroffen waren Berg-, Schwarz- und Waldföhren in den Kantonen Aargau und Zürich, welche vom Hagelzug am 13. Juli 2011 betroffen waren. Die bis zu 3 cm grossen Hagelkörner verursachten schwere Rindenverletzungen, durch welche der Pilz in Zweige und Äste eindringen und diese abtöten konnte. Innerhalb zweier Monate verfärbten sich befallene Kronenteile leuchtend rot (Abb. 18). 10 Zweigsterben an Föhren, Linden und Grünerlen Das 2010 im Wallis stark aufgetretene Cenangium- Triebsterben der Föhre ist 2011 massiv zurückgegangen. Es wurden keine neuen Befallsherde mehr gemeldet. Somit bestätigte sich erneut, dass der Pilz Cenangium ferruginosum für einen erfolgreichen Befall der Föhren auf eine vorhergehende Schwächung derselben angewiesen ist. Im Wallis scheint die Trockenperiode ab Herbst 2009 bis Frühjahr 2010 die Föhren geschwächt und somit den Krankheitsausbruch 2010 erst ermöglicht zu haben. Erfahrungsgemäss klingt dieses auffällige Zweigsterben meistens bereits nach 1-2 Jahren ab, was sich nun auch im Wallis zu bestätigen scheint. Abb. 18: Rot verfärbte Nadeln einer Waldöhre nach Hagelschlag und anschliessendem Sphaeropsis-Befall. 12

15 Auch im Maggiatal im Tessin konnten späte Auswirkungen eines Hagelgewitters von 2008 entdeckt werden. Der Kastanienrindenkrebs (Cryphonectria parasitica) war durch die Verletzungen der Rinde eingedrungen und verursachte an den hagelgeschädigten Edelkastanien ein starkes Zurücksterben der Kronen. Im Falle von Hagelunwettern werden auch weitere Baumarten geschädigt. Werden die Hagelverletzungen anschliessend jedoch nicht von Schadpilzen als Eintrittspforten genutzt, so beschränkt sich der Schaden auf die mechanischen Verletzungen, welche in den meisten Fällen schnell überwallt werden und ausheilen. Das Rutensterben der Grünerlen (Valsa oxystoma) wurde im Vorderrheintal und erneut im Urserental festgestellt. Da die Wurzelstöcke der Grünerlen nicht befallen werden, treiben diese wieder aus. Die befallenen und auffällig braun verfärbten Bestände werden sich wieder erholen und sind somit durch die Pilzkrankheit nicht nachhaltig geschädigt. Im urbanen Grünbereich im Mittelland fielen an diversen Orten Linden mit absterbenden Zweigen und Ästen auf. Verantwortlich dafür ist der Pilz Stigmina pulvinata. Durch Trockenheit oder Bodenverdichtung geschwächte Linden scheinen bevorzugt befallen zu werden. Ausgehend von Feinästen dringt der Pilz auch in dickere Zweige ein. Befallene Zweige sterben ab und treiben deshalb nicht mehr aus. Auf den abgestorbenen Rindenpartien entwickeln sich die schwarzen, pustelartigen Konidienlager des Pilzes (Abb. 19). Ein geringer Befall wird von den Linden in der Regel überwunden. Wiederholter Befall über mehrere Jahre hinweg kann jedoch das Aussehen der Linden erheblich beeinträchtigen. Ein Absterben von befallenen Linden als Folge des Zweigsterbens wurde bis heute nicht beobachtet. 11 Weitere aktuelle Schad- und Quarantäneorganismen Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis), welcher sich seit einigen Jahren ausbreitet und gebietsweise auch verschleppt wurde, hat seine Aggressivität 2011 aus bisher unbekannten Gründen verloren. Bis 2010 wurden diverse Buchspflanzen in Parkanlagen, Gärten sowie auch im Wald regelrecht kahl gefressen. Im Jahr 2011 hat die Befallsintensität stark abgenommen, interessanterweise auch in Beständen, in denen noch kein Kahlfrass aufgetreten war und wo der Populationsaufbau eben erst begonnen hatte. Der Zünsler breitet sich lokal nach wie vor aus, jedoch nur noch in geringer Dichte. Äste und Triebe der Buchssträucher waren nach dem Kahlfrass von 2010 häufig abgestorben, da auch die noch unverholzte, grüne Rinde abgenagt wurde. Aus den Stämmchen oder aus dem Stock schlugen die Buchse 2011 teilweise wieder aus (Abb. 20). Es wird aber Jahre dauern, bis sich die nur langsam wachsenden Buchse regeneriert haben werden. Ein Teil der Sträucher ist vollständig abgestorben. Abb. 19: Zweigsterben der Linde: Die Rinde kranker Zweige ist mit schwarzen Sporenlagern des Pilzes besetzt (kleines Bild). Abb. 20: Zaghafter Ersatz-Austrieb des Buchses im Jahr 2011 nach Kahlfrass durch den Buchsbaumzünsler im Vorjahr. 13

16 Das seit etwa 2006 in der Schweiz vorhandene Cylindrocladium-Triebsterben (Cylindrocladium buxicola) des Buchsbaumes wurde 2011 deutlich weniger gemeldet als in den Vorjahren. Bereits 2010 wurden nicht nur Buchsbäume in Gärten befallen, sondern erstmals auch autochthone Buchsbestände im Wald. Die Amerikanische Kiefernrindenwanze (Leptoglossus occidentalis) wurde 1999 nach Italien eingeschleppt. Im Jahr 2002 wurde die Wanze erstmals im Tessin beschrieben und erreichte Mitte der 2000er Jahre auch die Alpennordseite. Heute ist sie in Europa weit verbreitet. Die Wanze saugt an jungen Zapfen und Samen von Nadelbäumen. Über Schäden an Saatgut ist in Europa bisher nichts bekannt, deshalb ist das Insekt auch nicht als meldepflichtiger Schadorganismus eingestuft. Die Witterung des Jahres 2011 hat die Vermehrung und Verbreitung der Kiefernrindenwanze wahrscheinlich zusätzlich gefördert. Vergangenes Jahr wurden zahlreiche Beobachtungen registriert. Mit beigetragen hat möglicherweise auch die starke Fruchtbildung der Nadelbäume. Die Wanzen, welche an ihren verdickten Hinterbeinen leicht zu erkennen sind (Abb. 21), suchen an und in Gebäuden oft Überwinterungsplätze und können dadurch lästig werden. Gefährlich sind sie aber nicht. und 2011 jeweils nur noch einer gefunden werden konnte. Diese konsequenten Tilgungsmassnahmen sind absolut notwendig, da der Erreger, falls er sich weiter ausbreiten und vermehren kann, ein erhebliches Schadenpotential aufweist. So verursacht der Erreger seit 1995 im Westen der USA ein flächiges Absterben von Wäldern. Befallen werden verschiedene Eichenarten und mehr als ein Dutzend weitere Sträucher und Laubbaumarten. Da anfangs bevorzugt Eichen befallen wurden und abstarben, nannte man die Krankheit "Plötzlicher Eichentod" (Sudden Oak Death). In Europa trat die Krankheit nur sporadisch auf und war nahezu ausschliesslich auf Sträucher und Bäume in Baumschulen, Garten- und Parkanlagen beschränkt. Dies änderte sich 2009, als im Südwesten von England zur Holzproduktion angepflanzte Japanlärchen grossflächig befallen wurden. Seither konnte die Krankheit in weiteren Beständen mit Japanlärchen in Grossbritannien gefunden werden. Da der Erreger auf den Lärchennadeln Massen von Sporen bildet, wurden unter dem grossen Infektionsdruck auch einzelne Buchen, Birken, Douglasien und weitere Baumarten befallen. Inwieweit ein solcher Verlauf auch in anderen Regionen Europas und auch in der Schweiz möglich ist, kann momentan schwer abgeschätzt werden. Die weitere Überwachung derartiger Quarantäneorganismen ist deshalb von hoher Priorität. Abb. 21: Die Amerikanische Kiefernrindenwanze: erkennbar an den dicken Hinterbeinen. (Bild: D. Egli) Bei der Bekämpfung des Quarantäneerregers Phytophthora ramorum, welcher in der Schweiz bis anhin einzig an Ziergehölzen aus den Gattungen Rhododendron und Viburnum in Parks und Baumschulen gefunden werden konnte (Abb. 22), scheinen sich erste Erfolge einzustellen. Seit dem Erstfund 2003 stieg die Anzahl der Befallsherde bis 2007 auf 7 Befallsherde pro Jahr an. Alle wurden jeweils umgehend getilgt. Anschliessend sank die Anzahl der neuen Befallsherde laufend, bis 2010 Abb. 22: Triebwelke an Rhododendron durch Phytophthora ramorum. 14

17 Erste Erfolge von Tilgungsmassnahmen werden auch bei einer weiteren Quarantänekrankheit, der Lecanosticta-Nadelbräune (Lecanosticta acicola) der Föhren, sichtbar. Betroffen von dieser Nadelkrankheit waren seit dem Erstfund 1995 bis heute einzig Bergföhren ausserhalb des Waldes (Abb. 23). Die vereinzelten Befallsherde befinden sich in der nördlichen Hälfte der Schweiz. Erkrankte Bäume werden seit 2009 kontinuierlich getilgt und das Befallsgebiet dadurch stetig verkleinert. Innerhalb des Monitorings der Braunfleckenkrankheit tauchte wiederholt ein weiterer Quarantäneorganismus auf. Es handelte sich um den Erreger der Rotbandkrankeit (Scirrhia pini). Symptome und Wirtsspektrum der beiden Nadelkrankheiten sind recht ähnlich. Von der Rotbandkrankheit waren in Einzelfällen auch weitere Föhrenarten betroffen: Schwarzföhre (P. nigra), Waldföhre (P. sylvestris) sowie je einmal eine exotische Föhrenart (P. pinea, P. jeffreyi). In einem einzigen Fall trat die Rotbandkrankheit an einigen jungen Waldföhren in einem Bestand bei Rheinau auf. Ansonsten befanden sich auch im Fall der Rotbandkrankheit alle bekannten Standorte mit betroffenen Föhren ausserhalb des Waldes in Garten- oder Parkanlagen. Das Verbreitungsgebiet der Rotbandkrankeit entspricht in groben Zügen demjenigen der Braunfleckenkrankheit. Betroffen ist in beiden Fällen jeweils die nördliche Hälfte der Schweiz. Möglicherweise wurden in diesem Gebiet beide Krankheitserreger unbeabsichtigt mit gehandelten Föhrenpflanzen verbreitet, ohne dass der Befall der Pflanzen durch die Nadelpilze bemerkt worden war. Von Gesetzes wegen muss die Rotbandkrankheit im Gegensatz zur Braunfleckenkrankheit einzig in Baumschulen und in deren näheren Umgebung getilgt werden. Trotzdem birgt die Rotbandkrankheit ein nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotenzial. Es handelt sich um die erste Baumkrankheit, welche nachweislich von veränderten Klimabedingungen profitiert. Der in Kanada einheimische Nadelpilz entwickelte sich von einem wenig auffälligen Nadelparasiten zu einem bedeutenden Schadorganismus in Föhrenbeständen (WOODS et al. 2005). Ein weiterer Quarantäneorganismus, der Föhrensplintholznematode (Bursaphelenchus xylophilus), wurde 2011 erstmals in der Schweiz entdeckt. Es handelt sich um einen etwa 1 mm langen Fadenwurm, welcher ursprünglich aus Nordamerika stammt. In Europa tauchte er erstmals in Spanien und danach Portugal auf, wo ihm bereits erste Föhrenbestände zum Opfer fielen. Er wird durch Bockkäfer verbreitet und befällt die Harzkanäle sowie wasserleitende Gefässe von Föhren. Befallene Bäume sterben innerhalb weniger Monate ab. In der Schweiz wurde der Fadenwurm 2011 in Nadelholzrinde, welche aus Portugal importiert worden war, nachgewiesen. Das kontaminierte Rindenmaterial wurde sofort sicher entsorgt, sodass kaum mehr eine Gefährdung für Schweizer Föhrenbestände bestehen sollte. Die Umgebung von Risikogebieten wird dennoch vorsorglich verstärkt überwacht. 12 Mehr Rotwild und mehr Schälschäden in der Schweiz Vor 14 Jahren hatte eine Umfrage ergeben, dass in 41 % der Schweizer Forstkreise Schälschäden durch Hirsche (Cervus sp.) auftreten (MEIER et al. 1998). In 8 % der Forstkreise fanden sich starke Schäden, d.h. lokal wiesen mehr als ein Drittel der Stämme Schälschäden auf (Abb. 24). Abb. 23: Vor dem Nadelaustrieb ist bereits der jüngste Nadeljahrgang von der Braunfleckenkrankheit befallen. Abb. 24: Starke Schälschäden an Eschen: Mehr als ein Drittel der Stämme ist geschält. 15

18 zurück, einige wenige Prozentee auf Sikahirsche (Cervus nippon). Starke Schälschäden entstehen insbesondere in den äsungsarmen Wintermonaten in Wäldern, in welchen die Hirsche verharren, wenn sie durch Störungen gehindert werden, Äsungsplät- ze in bewohntem Siedlungsgebiet aufzusuchen. Abb. 25: Entwicklung der Schälschäden durch Hirschwild zwischen 1997 und Die Umfrage wurde 2011 wiederholt. Inzwischen werden in 57% der Forstkreise Schäden festgestellt. Der Anteil Forstkreise mit lokal starken Schäden hat sich mit 25% mehr als verdreifacht (Abb. 25). Der grosse Teil geht auf Rothirsche (Cervus elaphus) Während vor 14 Jahren im Mittelland Schälschäden durch Rothirsche unbekannt gewesen waren, treten sie inzwischen auch in diesen Lagen vereinzelt auf. Keine Schäden melden inzwischen nur noch die Kantone Genf, Neuenburg, Jura und die beiden Basel. Aber auch hier werden inzwischen vereinzelt Rothirsche beobachtet. Interessant dürfte die Entwicklung im jagdfreien Kanton Genf werden, wo in den Wäldern von Chancy, Jussy und Versoix Rot- Zunahme der wild wieder vorkommt. Eine auffällige starken Schäden gegenüber 1997 stellt man im Kanton St. Gallen im Nordosten und im Waadtlän- fest. Im Kanton der Jura im Südwesten der Schweiz Tessin, wo früher nur der Norden betroffen war, finden sich nun auch im mittleren Kantonsteil örtlich starke Schäden (Abb. 26). Abb. 26: Verteilung der Schälschäden im Schweizer Wald in den Jahren 1997 und (Forstschutzumfrage) 16

19 13 Ausbreitung von Biber und Grauhörnchen Ein Säugetier, das zunehmend auch für den Waldschutz Bedeutung gewinnt, ist der Biber (Castor fiber). Dieser Nager breitet sich entlang der Schweizer Flüsse stark aus. Seit seiner Wiederansiedlung 1950 ist der Bestand auf geschätzte 1600 Tiere angewachsen. Durch das Fällen von Bäumen, das Stauen von Bächen, die Untergrabung von Böschungen und Wegen, wie auch der Umgestaltung von Fischteichen und Kläranlagen schafft er immer wieder Konflikte. Auch Wald ist betroffen. Baumrinde ist im Winter eine wichtige Nahrung für den Biber. Dazu fällt er Bäume. Neben Weiden und Pappeln sind das auch Linden, Eichen (Abb. 27) und gelegentlich sogar Fichten. Im Zürcher Weinland hat der Biber durch das Aufstauen eines Baches mehrere Hektaren Wald unter Wasser gesetzt. Ein Fichtenbestand im stehenden Wasser ist unterdessen schon zum grössten Teil abgestorben (Abb. 28). Die massive Landschaftsveränderung wird in diesem aussergewöhnlichen und für die Schweiz einmaligen Fall aus Gründen des Naturschutzes begrüsst. Wenn die Biberbestände jedoch weiterhin anwachsen wie bisher, wird man auch in der Schweiz um eine Regulierung nicht herumkommen. In Bayern, wo der Bestand auf 6000 Tiere geschätzt wird, werden inzwischen alljährlich einige hundert erlegt nach Italien. Es wurde in Parks ausgesetzt und verbreitete sich von da aus. Da es sich nicht um eine einheimische Art handelt, ist ihr Zuzug nicht erwünscht. Das Grauhörnchen hat in England das einheimische Eichhörnchen in weiten Gebieten verdrängt und verursacht erhebliche Schälschäden an Bäumen. Bisher haben sich die Vorkommen in Italien jedoch nicht so schnell ausgebreitet, wie das prophezeit wurde. In der Schweiz wurden noch keine Grauhörnchen gesichtet. Bedeutende Schäden am Wald sind auch in Italien bisher ausgeblieben. Abb. 28: Abgehender Fichtenbestand in durch Biber aufgestautem See. 14 Verbisskontrollen Abb. 27: Vom Biber gefällte Eichen. Der Biber ist eine einheimische Tierart. Vor 200 Jahren wurde er wegen seinem Fell so stark verfolgt, dass er aus der Schweiz verschwand. Seine Rückkehr wird begrüsst und man ist bemüht, im Umgang mit den unerwünschten Folgeerscheinungen adäquate Wege zu finden. Anders liegt die Sache beim Grauhörnchen (Sciurus carolinensis). Es wurde aus Amerika nach Europa verfrachtet, ab 1876 nach England und ab In einem nachhaltig aufgebauten Wald bleibt die Anzahl Individuen einer Baumart pro Grössenklasse konstant. Die Stammzahl schwankt zwar im Laufe der Zeit innerhalb einer gewissen Bandbreite, darf aber nicht systematisch abnehmen, sonst würde der nachhaltige Aufbau des Waldes verloren gehen. Das wäre der Fall, wenn das Verhältnis von abgefressenen zu vorhandenen Jungbäumen ein gewisses Mass überschreitet. Ein Mass für dieses Verhältnis sind Verbissprozente. Sie können auf Indikatorflächen aufgenommen werden, welche repräsentativ sind für den untersuchten Wildraum. Im Schweizer Wald sind total 262 derartige Indikatorflächen zu rund 30 ha eingerichtet. Davon wur- 17

20 den 117 im Jahr 2011 aufgenommen, nämlich in den Kantonen Zürich (45 Flächen), Fribourg (18), Thurgau (11), Schwyz und Glarus (je 10), Luzern (6), Zug und Basel Landschaft (je 4), Bern und Appenzell Ausserrhoden (je 3) sowie Appenzell Innerrhoden, Nidwalden und Obwalden (je 1). Interessant sind die Ergebnisse aus dem Gebiet Greberegg im Berner Oberland. Vor 15 Jahren war dort der Verbiss an der Tanne hoch gewesen und die Baumart war in der Grössenklasse 0,4-1,3 m nicht existent. Der jährliche Abschuss von Rehen und Gemsen wurde in der Folge verdoppelt. Dazu kam ein starker Einfluss des Luchses. Die Anzahl der von Luchsen erbeuteten Tiere dürfte nochmals etwa die Grössenordnung der jagdlichen Strecke erreicht haben. Somit war der jährliche Abgang von Schalenwild etwa das Vierfache der früheren Jahre. Das hat dazu geführt, dass der Richtwert für die zulässige Verbissintensität in den folgenden Jahren bei der Tanne nicht mehr überschritten wurde wurden jetzt auf 16 von 53 Probeflächen wieder Tannen der Grössenklasse 0,4-0,7 m gefunden (2008 auf 5 Probeflächen), auf 3 Probeflächen Tannen der Grössenklasse 0,7-1,0 m (2008: 0) und auf 1 Probefläche Tannen der Grössenklasse 1,0-1,3 m (2008: 0). 15 Verbissuntersuchung an seltenen Baumarten: Beispiel Eibe Ein besonderes Problem bei Verbissaufnahmen stellen seltene Baumarten dar. Diese werden in Verbisserhebungen nicht in ausreichender Zahl erfasst, da die zufällig gewählten Probeflächen in der Regel zu wenige Individuen aufweisen, um damit gesicherte Aussagen zu machen. Ein Beispiel für eine solche Baumart ist die Eibe (Taxus baccata). Um Informationen zum Verbiss an der Eibe zu erhalten, wurde deshalb in einem der bekanntesten Eibenvorkommen der Schweiz, am Uetliberg (ZH), ein anderes Vorgehen gewählt. Im Sommer und Herbst 2011 wurde ein Teilgebiet systematisch abgeschritten. Alle mehrjährigen Eiben im Verbissbereich der Rehe, die man entdeckte, wurden registriert. 70 Eiben wurden schliesslich markiert. Sie wurden in der Folge regelmässig aufgesucht und auf Verbiss kontrolliert. Von November 2011 bis Mitte März 2012 wurden 58 dieser Eiben massiv verbissen, inklusive Terminaltrieb, das entspricht einem Verbiss von 83 % innerhalb von nur 4,5 Monaten. Die Untersuchung am Uetliberg weist noch auf eine andere Besonderheit von Verbisserhebungen hin. Bei stichprobenweisen Erhebungen des Verbisses werden in der Regel Bäume ab 10 cm Höhe erfasst. Dabei fallen einzelne Bäume gerade deshalb aus dem taxierten Höhenbereich, weil sie unter die definierte Mindesthöhe zurückgebissen wurden. Das führt zu einer systematischen Unterschätzung des Verbisses. Bei den meisten Baumarten fällt das nicht besonders ins Gewicht und wird in Kauf genommen. Bei der Eibe hingegen wäre der Fehler aber nach den Erfahrungen am Uetliberg beträchtlich. Zahlreiche Eiben, die im Herbst noch ca. 15 cm gross gewesen waren, wurden bis auf einen kleinen Stummel von 3-5 cm abgefressen, der nur dank einer Markierung am Stammfuss überhaupt noch aufgefunden werden konnte (Abb. 29). Bei einer Verbissaufnahme im Frühjahr wäre damit für unverbissene Eiben die Wahrscheinlichkeit wesentlich grösser, dass sie von der Erhebung erfasst würden, als für verbissene. Wenn die Eibe, wie am Uetliberg, im Aufwuchs praktisch fehlt, kann deshalb die Verbissbelastung dieser Baumart mit einer Taxierung von Bäumen über 10 cm nicht ausreichend abgeklärt werden. Abb. 29: Eibe vor und nach Verbiss durch das Reh. 18

21 16 Quellenverzeichnis ANONYM, 2011: Lokal starke Sturmschäden. Wald Holz 92, 8: 23. BUNDESAMT FÜR METEOROLOGIE UND KLIMATOLOGIE METEOSCHWEIZ 2011: Monatlicher Witterungsbericht. Ab August: Klimabulletin des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz. Zürich. MEIER, F.; ENGESSER, R.; FORSTER, B.; ODERMATT, O., 1998: Forstschutz-Überblick PBMD-Bull. 27 S. WOODS, A.; COATES, K.D.; HAMANN, A., 2005: Is an unprecedented Dothistroma Needle Blight epidemic related to climate change? BioScience Vol. 55, No. 9, Der Forstschutz-Überblick ist auch unter E-Collection zu finden. ETH E-Collection Mit dieser neuen Publikationsplattform bietet die ETH-Bibliothek gleichzeitig die Möglichkeit, Literatur ausserhalb des traditionellen Verlagswesens zu publizieren und diese auch einfach aufzufinden. Die Dokumente werden an zentraler Stelle nachgewiesen, nach internationalen Standards katalogisiert und langfristig, mit einer stabilen URL archiviert. Weitere Informationen unter folgendem Link: 19

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