8. Fachtagung Ich bleib daheim Vielfalt Möglichkeiten Entwicklungen
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1 8. Fachtagung Ich bleib daheim Vielfalt Möglichkeiten Entwicklungen Alles bleibt nach außen gleich, aber etwas ist anders Interkulturelle Kompetenz und Kommunikation in der Langzeitpflege DRK Multikulturelles Seniorenzentrum Haus am Sandberg, Duisburg
2 Strategie und Leitbild Multikulturalität ist ein integraler Bestandteil des Einrichtungs-Leitbildes. Die Mitarbeiter_innenschaft ist dazu angehalten, sich für die Lebensbedingungen anderer Menschen, anderer Kulturen und Gesellschaften zu interessieren und ihnen mit Offenheit und Hilfsbereitschaft zu begegnen. 2
3 Türkisches Frühstück 3
4 4
5 Personalgewinnung und -entwicklung Die Einbindung einer kulturell vielfältigen Mitarbeiter_innenschaft ist fester Bestandteil der Personalstrategie. Von 11 Auszubildenen haben 80% eine Zuwanderungsgeschichte. Hoher Anteil von Pflegefachkräften mit Zuwanderungsgeschichte. Sprachkurse in türkisch für alle Mitarbeiter_innen. 5
6 Kommunikation und Konfliktregelung Kontroverse Diskussionen z.b. um tagesaktuelle politische Entwicklungen treten im Kolleg_innenkreis auf und werden nicht per se unterbunden. Gefordert aber wird ein Diskussionsstil, bei dem der Respekt vor Kolleg_innen anderer Überzeugung grundsätzlich gewahrt bleibt. Es besteht ein formalisiertes Beschwerdemanagement, das auch Übergriffigkeiten mit religiösem Bezug aufnimmt. 6
7 Multikulturelles Modell Von 96 Bewohner_innen leben z.z. 14 türkische, 3 russische und je 1 ein/e Bewohner_in aus Kroatien, Albanien, Mazedonien und dem Kongo in unserer Einrichtung 41 Mitarbeiter/innen mit Zuwanderungsgeschichte (42%) Fast 40 Ehrenamtliche aus fünf Nationen kulturelle Veranstaltungen in der Einrichtung gehören zum Tagesgeschehen Berücksichtigung der religiösen Essgewohnheiten für muslimische Bewohner_innen steht eine Mescid zur Verfügung 7
8 Mescid & Raum der Stille 8
9 Kulturelle Diversity als Herausforderung für die Langzeitpflege Beispiele aus der Praxis: Ehrenamt Angehörige 9
10 Ehrenamtliche 10
11
12 Kulturunterschiede im Ehrenamt am Beispiel palliative Care Bürgerbewegung mit Selbstbewusstsein Eine eigene Community Hohes Bildungsniveau der Ehrenamtlichen und der Vorbereitungskurse Entwickelte Standards & Curricula Hohe Verbindlichkeit Supervision und Fortbildungen 12
13 Kulturunterschiede im Ehrenamt am Beispiel palliative Care Demographische und kulturelle Aspekte der türkischen Migrant_innen in Deutschland (Gespräch mit Yunus Ulusoy, Altersdurchschnitt: 29,9 J.; Über 65 J = 6-7%, d.h. Sterbebegleitung und Tod sind noch nicht der Regelfall in Deutschland Keine Konfliktkultur Erwerbstätigkeitsquote deutlich geringer als bei der Mehrheitsbevölkerung = mehr zeitliche Ressourcen für die Pflege, entsprend kultureller Tradition Ehrenamt ist nicht verbreitet, Solidarität ist sehr punktuell Die, die Zeit haben, sind oft nicht die Kommunikationsfähigen Man braucht einen Türöffner aus der Community, um Menschen zu gewinnen Freizeit, Hobbies gibt es kulturell nicht; es wurde immer gearbeitet. Welche gemeinsame Sprache finden wir dann? 13
14 Besonderheiten der Begleitung In der Begleitung der Bewohner_innen erleben wir bei den Angehörigen, ob muslimischer oder anderer Religiosität, keine großen Unterschiede. Der Hodscha wird genau so gerufen wie der Pastor oder der/die Pfarrer/in. Bei verstorbenen Muslimen ist die Verweildauer in der Einrichtung kurz. Sie werden nicht im Raum der Stille aufgebahrt. Nach Feststellung des Todes werden die verstorbenen Muslime umgehend von einem vertraglichem Bestattungsunternehmen abgeholt. Die Rituale des Waschens etc. werden dort vollzogen. 14
15 Kultursensible Erinnerungsfeier 15
16 Angehörige Bei der Aufnahme von neuen Bewohner_innen wird der ganzheitliche Ansatz angewandt, d.h. es wird die gesamte Familie mit einbezogen. Durch Einzelgespräche und den damit verbundenen Einbezug der persönlichen Bedürfnisse des Bewohners in die Pflegeplanung, soll ein vertrauensvolles Miteinander zwischen Bewohner_innen, Angehörigen und Mitarbeiter_innen erreicht werden. Eine muttersprachliche Gesprächsführung ist von Vorteil. Neben persönlichen Gesprächen mit Angehörigen finden regelmäßig Gruppengesprächskreise statt (1 2 mal jährlich). Hier soll durch das gemeinsame Gespräch in der Gruppe, an der neben den Angehörigen die Mitarbeiter_innen der Etage und des Sozialdienstes teilnehmen, eine Verbesserung des täglichen Miteinanders auf der jeweiligen Etage erreicht werden. Viermal im Jahr findet ein etagenübergreifend Treffen aller Angehörigen statt. Hier werden administrative Informationen mitgeteilt und besprochen. 16
17 Angehörige Informationsmaterialien gibt es in deutscher Sprache vor zwanzig Jahren auch in Türkisch Große familiäre Besuchsgruppen sind die Ausnahme Zucker- und Opferfest bei Familien beliebt Selten Teilnahme an Gruppenangeboten 17
18 Weiterführende Informationen DRK Nordrhein ggmbh Multikulturelles Seniorenzentrum Haus am Sandberg Kirchstr. 28g, Duisburg 18
19 içten teşekkürler! 19
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