Ohne Beteiligung geht es nicht! Berlin, 19. Juni Dolmetschen im Krankenhaus als Geschäftsmodell
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- Ida Kerner
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1 Ohne Beteiligung geht es nicht! Berlin, 19. Juni 2015 Dolmetschen im Krankenhaus Niels-Jens Albrecht Institut für Medizinische Niels Soziologie Migration und Gesundheit
2 Gliederung Geschäftsmodell Dolmetschen & Hamburger Pfeffersäcke Dolmetscherprogramm am Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf (UKE), Hintergrund und Kompetenzerwartung Qualität, Transparenz & Dokumentation: Internationales Konzept Studien u.a. aus Migration - Gesundheit Kommunikation Transfer überregional - Qualität & was drauf steht muss drin sein: bundesweites Konzept, SprInt (Sprach- und Integrationsmittler) Regionale Präsenz & to do Liste das Allerletzte Zum Schluss
3 Dolmetscherprojekt am UKE Hamburg Seit 1995 Dolmetscherprogramm am Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf (Pretests seit 1993/94 / ZOPP Bonn) 55 Sprachen, 120 Dolmetschende Hintergrund: Kommunikationsprobleme wurden als Versorgungshindernisse erkannt, sie führten zu unzureichenden Informationsvermittlungen Kulturell bedingte Probleme (z.b. Umgang mit Tabus) wurden häufig bei der Behandlung von Patienten mit Migrationshintergrund bemerkt 3
4 Folgen mangelhafter Kommunikation lt. befragter Ärzte Unprofessionelles Dolmetschen: Fehlinformationen bei Patienten, Fehldiagnosen bei Ärzten, Mehrfachuntersuchungen, Therapiewiederholungen (z.b. Diabetes), längere Verweildauer und höheren Behandlungskosten 4
5 Von Ärzten erwartete Kompetenzen der Dolmetscher im Klinikum Studie Bd. 1 MGK Basiswissen in Medizin Kenntnisse der medizinische Terminologie in den Muttersprachen Wissen um Behandlungen in speziellen Fällen und Weitervermittlung dieses Wissens an die Patienten Ablauf von Arzt-Patient-Kommunikation Kenntnisse der administrativen Struktur eines Krankenhauses Empathie
6 Kulturelle Kompetenzen und Aufgaben eines Dolmetschers Studie Bd. 1 MGK Ausgleich möglicher Missverständnisse in der Arzt-Patienten- Kommunikation Bereitstellen von Informationen über den kulturellen Hintergrund und sozialen Status des Patienten Vermittlung zwischen Arzt und Patient bei kulturell bedingten Konflikten 6
7 Anzahl der Dolmetschereinsätze von 1995 bis 2002 (Total = 8.868) O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F Quelle: Albrecht, Nickel; 2003 UKE sonstige
8 Kosten der Dolmetschereinsätze von 1995 bis 2002 in Euro (Total = ) Quelle: Albrecht, Nickel; 2003
9 Angeforderte Sprachen 1996 in % (Nur UKE) Angeforderte Sprachen 2001 in % (Nur UKE) Innerhalb von sechs Jahren: Signifikante Änderung der angeforderten Sprachen Quelle: Albrecht, Nickel; 2003
10 Anzahl der Dolmetscherdienste im UKE (Total) Ca dokumentierte Einsätze Bearbeitung von über 1 Mio. Einzeldaten * * Innere Medizin Chirurgie Gynäkologie Pädiatrie *Daten für dieses Jahr beziehen sich nur auf ein Quartal Quelle: Albrecht, Nickel;
11 Dolmetschen? Number of interpreter services in UKE: Russian 0 Quelle: Albrecht, Nickel; * Internal Medicine Surgery Gynaecology Paediatrics
12 Dolmetschen? 120 Number of interpreter services in UKE: Turkish Quelle: Albrecht, Nickel; * Internal Medicine Surgery Gynaecology Paediatrics
13 Dolmetschen? 60 Number of interpreter services in UKE: Arabic Quelle: Albrecht, Nickel; * Internal Medicine Surgery Gynaecology Paediatrics
14 Dolmetschen? Number of interpreter services in UKE: Hungarian Quelle: Albrecht, Nickel; * Internal Medicine Surgery Gynaecology Paediatrics
15 Dolmetschen? 200 Number of interpreter services in UKE: Japanese Quelle: Albrecht, Nickel; * Internal Medicine Surgery Gynaecology Paediatrics
16 Qualitätsmanagement UKE 17
17 18
18 Typical Police Hospital Sanaa, Jemen UKE Consult und Management GmbH
19 ADK Hospital Pvt. Ltd. Male UKE Consult und Management GmbH
20 Al-Shefa a Medical City Kuwait City, Kuwait UKE Consult und Management GmbH
21 Pragma Medical Prevention Center Dubai, Vereinigte Arabische Emirate UKE Consult und Management GmbH
22 Hospital Alemão Oswaldo Cruz São Paulo, Brasilien sowie in: Shanghai Moskau St. Petersburg UKE Consult und Management GmbH
23 Einladung der Schweizer Regierung Redemanuskript lt. Diktat für die Fachtagung "Übersetzung und kulturelle Mediation im Gesundheitssystem" Gwatt, Schweiz am 24. April 1998 Niels-Jens Albrecht "Training und Einsatz von Dolmetscherinnen im Gesundheitssystem Erfahrungen aus dem Hamburger Modell"
24 April 1998 Kick-off-Veranstaltung und 1. nationale Tagung
25 April 1998 Kick-off-Veranstaltung und 1. nationale Tagung 1999 INTERPRET-Gründung, die schweizerische Interessengemeinschaft für interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln, ist ein unabhängiger Verein
26 April 1998 Kick-off-Veranstaltung und 1. nationale Tagung 1999 INTERPRET-Gründung, die schweizerische Interessengemeinschaft für interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln, ist ein unabhängiger Verein Koordinationsstelle in Bern etabliert
27 April 1998 Kick-off-Veranstaltung und 1. nationale Tagung 1999 INTERPRET-Gründung, die schweizerische Interessengemeinschaft für interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln, ist ein unabhängiger Verein Koordinationsstelle in Bern etabliert Ausbildungsstandards werden definiert
28 April 1998 Kick-off-Veranstaltung und 1. nationale Tagung 1999 INTERPRET-Gründung, die schweizerische Interessengemeinschaft für interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln, ist ein unabhängiger Verein Koordinationsstelle in Bern etabliert Ausbildungsstandards werden definiert Qualitätssicherungskommission zu INTERPRET
29 April 1998 Kick-off-Veranstaltung und 1. nationale Tagung 1999 INTERPRET-Gründung, die schweizerische Interessengemeinschaft für interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln, ist ein unabhängiger Verein Koordinationsstelle in Bern etabliert Ausbildungsstandards werden definiert Qualitätssicherungskommission zu INTERPRET 2007 Das 500. Zertifikat
30 April 1998 Kick-off-Veranstaltung und 1. nationale Tagung 1999 INTERPRET-Gründung, die schweizerische Interessengemeinschaft für interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln, ist ein unabhängiger Verein Koordinationsstelle in Bern etabliert Ausbildungsstandards werden definiert Qualitätssicherungskommission zu INTERPRET 2007 Das 500. Zertifikat 2015 ============================
31 April 1998 Kick-off-Veranstaltung und 1. nationale Tagung 1999 INTERPRET-Gründung, die schweizerische Interessengemeinschaft für interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln, ist ein unabhängiger Verein Koordinationsstelle in Bern etabliert Ausbildungsstandards werden definiert Qualitätssicherungskommission zu INTERPRET 2007 Das 500. Zertifikat 2015 ============================ In der Schweiz wird im Gesundheitssystem flächendeckend gedolmetscht haben die zu viel Geld?
32 April 1998 Kick-off-Veranstaltung und 1. nationale Tagung 1999 INTERPRET-Gründung, die schweizerische Interessengemeinschaft für interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln, ist ein unabhängiger Verein Koordinationsstelle in Bern etabliert Ausbildungsstandards werden definiert Qualitätssicherungskommission zu INTERPRET 2007 Das 500. Zertifikat 2015 ============================ In der Schweiz wird im Gesundheitssystem flächendeckend gedolmetscht haben die zu viel Geld? Nein! Die legen das Geld nur gut an!
33 Inselspital (Universitätsklinikum) Bern, Schweiz UKE Consult und Management GmbH
34 Kantonsspital Bruderholz Basel, Schweiz UKE Consult und Management GmbH
35 Regionalspital Emmental Burgdorf / Langnau, Schweiz UKE Consult und Management GmbH
36 Kantonsspital Aarau Aarau, Schweiz UKE Consult und Management GmbH
37 Perspektive 39
38 Perspektive 40
39 Perspektive Studien u. Lehrevaluation Bd. 5 MGK als download auf meiner UKE-Website 41
40 Perspektive Seit 2007 Entwicklung eines neuen bundesweiten Berufsbildes Sprach- und Integrationsmittler (SprInt) für das Gesundheits- und Sozialsystem 18-monatige Ausbildung mit Unterrichtseinheiten 2009 Beginn der Ausbildung an 6 Standorten Akteure der Berufsbildentwicklung: Gesundheit Berlin e.v. Diakonie Wuppertal BiKuP (Internationale Gesellschaft für Bildung, Kultur, Partizipation ggmbh Köln) Alice-Salomon-Hochschule, Berlin Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Moderation: BMAS 42
41 Qualitätssicherungskommission (QSK) Alice Salomon Hochschule Berlin, Th. Borde (Soziales und Bildung) Universitätsklinikum Hamburg, N.-J. Albrecht (Gesundheit) Universität Mainz, S. Bahadir (Dolmetschen) Diakonie Wuppertal, Projekt-Koordination 44
42 bundesweites Netzwerk Bundesweite Servicestellen Qualifizierungsstellen Vermittlungsservices Regionale Servicestellen Strategische Partner Prüfungsinstitutionen Stand Nov. 2013
43 Wünsch Dir was:
44 Wünsch Dir was: Lösungen für Dolmetsch-Kostenübernahme in der ambulanten Versorgung entwickeln
45 Wünsch Dir was: Lösungen für Dolmetsch-Kostenübernahme in der ambulanten Versorgung entwickeln Hierfür Kostenträger und Behörden einbeziehen
46 Wünsch Dir was: Lösungen für Dolmetsch-Kostenübernahme in der ambulanten Versorgung entwickeln Hierfür Kostenträger und Behörden einbeziehen Verbände einbeziehen
47 Wünsch Dir was: Lösungen für Dolmetsch-Kostenübernahme in der ambulanten Versorgung entwickeln Hierfür Kostenträger und Behörden einbeziehen Verbände einbeziehen Ambulante Versorgung in weitere Studien einbeziehen
48 Wünsch Dir was: Lösungen für Dolmetsch-Kostenübernahme in der ambulanten Versorgung entwickeln Hierfür Kostenträger und Behörden einbeziehen Verbände einbeziehen Ambulante Versorgung in weitere Studien einbeziehen Mit allen Beteiligten umsetzbare Vorschläge diskutieren, prüfen und realisieren
49 Sprachenvielfalt an einem Uniklinikum (11 von 55 Sprachen) 300 Angeforderte Sprachen 1995 bis 2002 (nur Einsätze im UKE) O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F Quelle: Albrecht, Nickel; 2003 dari japanisch türkisch russisch arabisch persisch ungarisch kroatisch albanisch bosnisch sonstige
50 Berlin: Das Allerletzte!!! - Dolmetschen als Ausbeutungsmodell Landesamt für Gesundheit und Soziales, 06. Nov. 2014
51 Berlin: Das Allerletzte!!! - Dolmetschen als Ausbeutungsmodell Landesamt für Gesundheit und Soziales, 06. Nov. 2014
52 Berlin: Das Allerletzte!!! - Dolmetschen als Ausbeutungsmodell ==> nicht arm Landesamt für Gesundheit und Soziales, 06. Nov. 2014
53 Berlin: Das Allerletzte!!! - Dolmetschen als Ausbeutungsmodell ==> nicht arm nicht sexy Landesamt für Gesundheit und Soziales, 06. Nov. 2014
54 Berlin: Das Allerletzte!!! - Dolmetschen als Ausbeutungsmodell ==> nicht arm nicht sexy sondern armselig! Landesamt für Gesundheit und Soziales, 06. Nov. 2014
55 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 58 Migration und Gesundheit
56 Quellen Albrecht, N.-J. (2002): Zur Interkulturellen Kompetenz in der Kommunikation mit Migranten: Praxis und Anspruch. In: Trojan, A. and H. Döhner (Hrsg.): Gesellschaft, Gesundheit, Medizin. Erkundungen, Analysen und Ergebnisse. Frankfurt/M.: Mabuse-Verlag Albrecht, N.-J. and S. Nickel (2003): Defizitäre Versorgung von Migranten aufgrund reduzierter Kommunikation und mangelnder Personalsensibilisierung, lecture on at DGMS-Congress. Hamburg. Allaoui, R. (2005): Dolmetschen im Krankenhaus. In Albrecht, N.-J. and Th. Borde and L. Durlanik (Hrsg.): Migration - Gesundheit - Kommunikation. Interdisziplinäre Reihe, Bd. 1. Göttingen: Cuvillier Verlag Deininger, S. (2007): Zur sprachlichen Verständigung in Krankenhäusern Berlins. Perspektiven der Leitung. In Albrecht, N.-J. and Th. Borde (Hrsg.): Migration - Gesundheit Kommunikation. Interdisziplinäre Reihe, Bd. 3. Innovative Konzepte für Integration und Partizipation. Frankfurt/M./London: IKO-Verlag Kutscharski, O. (2007): Russischsprachige Patienten in der ambulanten ärztlichen Versorgung. Inanspruchnahme, Erwartungen und Bedürfnisse aus der Sicht von ÄrztInnen und PatientInnen. In Albrecht, N.-J. and Th. Borde (Hrsg.): Migration - Gesundheit Kommunikation. Interdisziplinäre Reihe, Bd. 3. Innovative Konzepte für Integration und Partizipation. Frankfurt/M./London: IKO-Verlag UNIVERSITÄTSKLINIKUM HAMBURG-EPPENDORF, Stabsstelle Qualitätssicherung (2002): Verfahrensanweisung Dolmetschen und Übersetzen DIE/07.19, Version 01 VERMEER, H. (1985): Was dolmetscht der Dolmetscher, wenn er dolmetscht? In: REHBEIN, J. (Hg.): Interkulturelle Kommunikation. Tübingen, Narr; (20. April 2015) (20. April 2015) Migration und Gesundheit
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