Inhaltsverzeichnis Seite Einleitung Methodische s Herangehen Subjektives Wohlbefinden Gesundheit und Stress von Frauen Wohnen und Wohnumfeld

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2 Projektleitung: Inhaltliche Mitarbeit: Layout und Gestaltung: Redaktionelle Arbeit: Heidrun Schmidtke Jutta Winter Kornelia Zaabel Barbara Pladdies Gabriele Schmidt

3 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einleitung 1 2. Methodisches Herangehen Repräsentativität der Stichprobe Sozialindex und Sozialstatus 5 3. Subjektives Wohlbefinden Allgemeine Lebenszufriedenheit Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbereichen Sorgen und Ängste 8 4. Gesundheit und Stress von Frauen Subjektive Gesundheitseinschätzungen Stressempfinden Wohnen und Wohnumfeld Einkommen Individuelles Einkommen Haushaltsnettoeinkommen Einkommensquellen Befriedigung der Bedürfnisse durch das Nettoeinkommen Engagement von Frauen in Marzahn-Hellersdorf Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie Kinderbetreuung Vereinbarkeit Nutzung von Angeboten in Frauenzentren Allein Erziehende Allgemeine Vorbemerkungen Wie sieht die Situation der allein erziehenden Frauen in Marzahn-Hellersdorf aus? Subjektives Wohlbefinden von allein erziehenden Frauen Lebenszufriedenheit Sorgen und Ängste Erwerbssituation Einkommen Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit mit Familie und Kinderbetreuung Gesundheit von allein Erziehenden Zur Situation von Spätaussiedlerinnen - ein Stimmungsbild Resonanz Verzeichnisse 59

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5 Einleitung 1. Einleitung Informationen über die Lebenssituation von Frauen in Marzahn-Hellersdorf zu gewinnen und daraus ableitend Schlussfolgerungen für die Frauenarbeit im Bezirk zu erstellen, war das Ziel einer Befragung von Frauen im Sommer Als Herangehensweise für die Untersuchung wurde das Konzept der Lebenslagen verwendet. Mit Lebenslage wird ein individueller Handlungsrahmen oder Spielraum definiert, in dem Personen oder soziale Gruppen - hier Frauen - agieren, um ihre materiellen, sozialen und kulturellen Interessen zu befriedigen. Zur Lebenslage gehören sowohl objektive wie subjektive Dimensionen. Zu den objektiven Determinanten der Lebenslagen zählen Einkommenssituation, Bildungs- und Qualifikationsabschluss, Erwerbsstatus, soziale und familiäre Netzwerk u. a., die zu einem bestimmten Zeitpunkt als gegeben zu betrachten und individuell eher nicht mehr steuerbar sind. Zu den subjektiven Dimensionen zählen bspw. Einschätzungen zum subjektiven Wohlbefinden, zur Gesundheit, Zukunftsorientierung oder auch bürgerschaftlichem Engagement. Die Lebenslagendimensionen, zu denen in der hier vorliegenden Untersuchung Auskünfte von den Frauen eingeholt wurden, sind folgender Übersicht zu entnehmen. Abbildung 1: Dimensionen von Lebenslagen in der Untersuchung - Frauen Marzahn-Hellersdorf Nutzung von Angeboten in Frauenzentren Zufriedenheiten/ Ängste Gesundheit Vereinbarkeit von Familie und Beruf Lebenslagen von Frauen Alter Bildung Erwerbsstatus Lebensform Wohnen Engagement Einkommen 1

6 Methodisches Herangehen 2. Methodisches Herangehen Die empirische Erhebung fand in Form eines direkten persönlichen Gesprächs zwischen Interviewer/- innen und Frauen statt. Anhand eines standardisierten Fragebogens wurden insgesamt 36 Fragen zur persönlichen Lebenssituation gestellt. Die Befragungsorte waren die Bürgerämter im Bezirk, die als öffentliche und für jeden Bürger/Bürgerin zugängliche Räume die Wahrscheinlichkeit boten, einen repräsentativen Ausschnitt der weiblichen Bevölkerung anzutreffen. 1 Über die Frauenzentren im Bezirk wurden ebenfalls Frauen angesprochen, die den Fragebogen überwiegend selbstständig ausfüllten. Die Interviews fanden im Zeitraum zwischen Juni-Juli 2008 statt. Die folgende Ergebnisdarstellung basiert auf 770 Datensätzen von befragten Frauen aus Marzahn- Hellersdorf. Einen Überblick über die wichtigsten sozialdemografischen Merkmale der Stichprobe ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Tabelle 1: Soziodemografische Merkmale der befragten Frauen - Marzahn-Hellersdorf Merkmale befragte Frauen Anzahl In Prozent gesamt Alter bis 20 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre und älter keine Angaben 13 - Schulabschluss (noch) keinen 12 2 Hauptschule mittlere Reife Hochschulreife keine Angaben 13 - Qualifikation (noch) keine abgeschlossene Berufsausbildung abgeschlossene Berufsausbildung abgeschlossenes Studium Bei früheren Befragungen des SFZ in Bürgerämtern konnte nachgewiesen werden, dass die dort gewonnenen Stichproben den Kriterien der Repräsentativität von Bevölkerungsumfragen in hohem Maße entsprechen.

7 Methodisches Herangehen Merkmale befragte Frauen Erwerbsstatus Anzahl erwerbstätig (Vollzeit) erwerbstätig (Teilzeit) Schülerin/Azubi/Studentin arbeitslos Hausfrau/Mütterjahr 42 6 Rentner/in 76 9 keine Angaben 24 - Wohnort Siedlungsgebiet Großsiedlung keine Angaben 6 - In Prozent Die befragten Frauen kommen aus allen Stadtteilen des Bezirkes, 39% von ihnen wohnen im Siedlungsgebiet und rd. zwei Drittel in den Großsiedlungen. Für 115 Frauen (14% der Stichprobe) ist ein Migrationshintergrund anzunehmen, es sind vor allem Frauen aus der Gruppe der Spätaussiedlerinnen. Die Lebensformen der Frauen sind maßgeblich durch das Alter beeinflusst. Biografische Lebensphasen erhalten ihre prägenden Merkmale ja gerade dadurch, weil bestimmte Ereignisse wie bspw. die Aufnahme einer Arbeit, eine Familiengründung oder die Geburt von Kindern eintreten. Für die Analyse wurde folgende Altersstruktur mit ihren prägenden Merkmale gewählt: Jahre (Ausbildung), Jahre (Familiengründung und Erwerbsarbeit), Jahre (Familienbetreuung und Erwerbsarbeit) 60 Jahre und älter (Übergänge in Ruhestand). Tabelle 2: Lebensformen - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - Erwerbsstatus Altersgruppen der Frauen bis und älter erwerbstätig /Vollzeit erwerbstätig /Teilzeit Schülerinnen/Azubis/Studentinnen Rentnerinnen Hausfrauen/Mütter arbeitslos gesamt Lebensform Ein-Personenhaushalt allein Erziehende mit 1 Kind allein Erziehende mit 2 und mehr Kindern Frau mit 1 Kind und Partner Frau mit Partner und 2 und mehr Kindern andere Lebensform (mit Partner/Eltern) gesamt

8 Methodisches Herangehen Familienstand Altersgruppen der Frauen bis und älter ledig verheiratet getrennt lebend geschieden verwitwet gesamt Repräsentativität der Stichprobe In der vorliegenden Stichprobe gleicht die Altersstruktur der befragten Frauen nicht in allen Gruppen der tatsächlichen Bevölkerungsstruktur; die Frauen ab 60 Jahre sind in der Befragung unterrepräsentiert. Ein wichtiges Untersuchungsziel ist auf die Beschreibung der Lebenssituation von jungen Frauen mit Kindern gerichtet, so dass unseres Erachtens eine leichte Verschiebung in der Altersstruktur nicht zu verzerrten Aussagen führt. Ergebnisse zur Lebenssituation älterer Frauen finden sich im Seniorenreport des Bezirks von Einen Ausweis für die Repräsentativität der Befragungsstichprobe bildet der Vergleich mit Daten des Mikrozensus. Der Mikrozensus ist eine jährlich durchgeführte repräsentative Haushaltsbefragung von einem Prozent der Bevölkerung und erhebt umfassende Daten zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Bevölkerung. Tabelle 3: Statistik zur Frauenbefragung in Marzahn-Hellerdorf 2008 weiblich Mikrozensus % Stichprobe n=770 Altersgruppen 18 bis 25 Jahre ,9 25 bis 34 Jahre ,5 35 bis 44 Jahre ,3 45 bis 59 Jahre ,3 60 und älter gesamt Quelle: Statistisches Landesamt Berlin, Mikrozensus 2006 Daten aus empirischen Erhebungen gewinnen an Aussagekraft, wenn sie im Vergleich zu anderen Datenquellen betrachtet werden. Für die hier vorliegende Untersuchung bietet sich der Vergleich zu einer repräsentativen Erhebung des SFZ e.v. in den neuen Bundesländern an, die im Frühsommer 2008 durchgeführt wurde. An gegebener Stelle und bei gleich lautenden Fragestellungen werden diese Ergebnisse neben die aus der Frauenbefragung in Marzahn-Hellersdorf gestellt und diskutiert. 2 Vgl. Studie 2006: 50 und älter in Marzahn-Hellersdorf

9 Methodisches Herangehen 2.2. Sozialindex und Sozialstatus Für einen besseren Überblick über die Datenmenge sind addierte oder zu einem Index zusammengefasste Daten sehr hilfreich. Für die hier vorgelegte Auswertung wurde aus den Angaben der befragten Frauen zum Berufsabschluss und Erwerbsstatus ein Sozialindex gebildet, der eine Einteilung hinsichtlich ihres Sozialstatus ermöglicht. Dieser Index lässt sich relativ einfach bilden und ist als eine Strukturdimension in der sozialwissenschaftlichen Forschung weit verbreitet und anerkannt. Bei der Bestimmung des Sozialindex werden der Berufsabschluss und die Angaben zur Erwerbstätigkeit je nach Abschlussniveau mit Punkten versehen und addiert. Der Algorithmus zur Indexbildung ist der Tabelle 4 zu entnehmen. Tabelle 4: Berechnung der Variable Sozialstatus aus dem Sozialindex hoch 17 Punkte je Befragten beruflicher Abschluss niedriger Abschluss noch in Ausbildung keine abgeschlossene Ausbildung 1 mittlerer Abschluss Facharbeiter, Geselle, Meister, Techniker 2 4 Punkte hoher Abschluss Fachschul-, Fachhochschul- und Hochschulabschluss 3 Erwerbstätigkeit nicht erwerbstätig/arbeitslos Punkte Schülerin/Auszubildende/Studentin 2 erwerbstätig, Vollzeit und Teilzeit 3 Datenbasis: sfz/frauen/mh/ hoher Sozialstatus 5 6 Punkte 23 mittlerer Sozialstatus niedriger Sozialstatus Für die Stichprobe ergibt sich eine Verteilung des Sozialindex in folgender Weise: 34% der befragten Frauen haben einen niedrigen Sozialstatus, 49% sind dem mittleren Niveau zugeordnet und 17% besitzen einen hohen Sozialstatus. Die Daten sind mit Ergebnissen anderer Untersuchungen nur bedingt vergleichbar - da wie bereits erwähnt - die jüngeren Frauen überrepräsentiert sind und somit der Anteil von Frauen mit niedrigem Sozialstatus hier höher ausfällt. Auffällige Unterschiede im Sozialstatus werden anhand der Lebensform deutlich: Allein Erziehende und Frauen ohne Kinder im Haushalt ähneln sich in dieser Struktur, während Frauen mit Kindern und Partnern stärker dem mittleren und höherem Sozialstatus zugeordnet werden können. Abbildung 2: Sozialstatus - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - 13 mittel niedrig alle Frauen in MH Datenbasis: sfz/frauen/mh/2008 allein Erziehende Frauen mit Kindern (Partner) Frauen ohne Kinder 5

10 Subjektives Wohlbefinden 3. Subjektives Wohlbefinden Fundierte Aussagen über die Lebenssituation von Frauen kommen in erster Linie von ihnen selbst, in dem sie über ihre Lebensbedingungen berichten. Dabei spielten Aussagen über das subjektive Wohlbefinden eine wichtige Rolle, spiegelt es doch die Wahrnehmung der individuellen Lebensbedingungen wider. Als Indikatoren für das subjektive Wohlbefinden wurden zum einen die allgemeine Lebenszufriedenheit und die Zufriedenheit mit einzelnen Lebensbereichen, zum anderen Besorgnissymptome wie Sorgen und Ängste verwendet Allgemeine Lebenszufriedenheit Die allgemeine Lebenszufriedenheit bewertet in umfassender Weise die persönlichen Lebensverhältnisse, sie bündelt die subjektiv empfundene Lebensqualität im Vergleich zu anderen Personengruppen. Im Sommer 2008 waren in Marzahn-Hellersdorf zwei Drittel der Frauen mit ihrem gegenwärtigen Leben zufrieden (darunter 17% sehr zufrieden), ein Viertel zeigte sich teilweise zufrieden und 12% unzufrieden. Jüngere Frauen bis 27 Jahre sind deutlich zufriedener mit ihren Leben als ältere Frauen, insbesondere fallen die ab 46-Jährigen durch höhere Unzufriedenheitswerte auf. Abbildung 3: Allgemeine Lebenszufriedenheit - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - Marzahn-Hellersdorf 2008 neue Bundesländer 2008 unzufrieden sehr unzufrieden sehr zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden sehr zufrieden zufrieden teilweise zufrieden zufrieden teilweise zufrieden / sfz/leben 2008 Frauen im Ausbildungsprozess sowie erwerbstätige Frauen stellen die größte Zahl derer, die mit ihrem Leben zufrieden sind. Umgekehrt ist unter den arbeitslosen Frauen der Anteil von Unzufriedenen mit 20% gegenüber 7% bei den erwerbstätigen Frauen besonders hoch. In Anhängigkeit von der Lebensform sind es vor allem allein Erziehende, die weniger zufrieden mit ihrem Leben sind (siehe auch Abschnitt: Allein Erziehende, S. 41) Im Vergleich zu den Ergebnissen aus den neuen Bundesländern zeigen Frauen aus Marzahn-Hellersdorf eine deutlich höhere Lebenszufriedenheit; überzeugende Gründe, warum das so ist, können an dieser Stelle nicht genannt werden (Alterseffekte scheinen nicht zu existieren). 6

11 Subjektives Wohlbefinden 3.2. Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbereichen Zu den Lebensumständen zählen verschiedene Teilbereiche, deren Einschätzungen das Bild über die Lebenssituation vervollständigen. Es sind Lebensbereiche, die sehr unterschiedlich vom Handeln der Menschen beeinflusst werden können. Für die Befragung wurden sieben Teilbereiche ausgewählt, die für die Lebenswelten von Frauen als relevant eingeschätzt wurden. Es sind Partnerschaft und Wohnung, mit der über 80% der befragten Frauen sich zufrieden zeigen, Bereiche, die individuell am stärksten entsprechend dem eigenen Anspruchsniveau gestaltbar sind. Mit der Kinderbetreuung und der Freizeitgestaltung äußern sich zwei Drittel der Frauen zufrieden, fast gleichauf sind die Befunde zur Arbeit (63% zufrieden). Am unteren Ende der Rangskala stehen die Zukunftsaussichten für das eigene Leben und die Lebensbedingungen für Familien, ein Fünftel der Frauen zeigen sich mit diesen beiden Lebensbereiche deutlich unzufrieden. Abbildung 4: Wie zufrieden sind Sie mit folgenden Dingen bzw. Seiten in Ihrem Leben? - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - Partnerschaft Wohnung Kinderbetreuung Freizeitgestaltung Arbeit Zukunftsaussichten Lebensbedingungen für Familien sehr zufrieden/zufrieden teilweise zufrieden unzufrieden/sehr unzufrieden In Anhängigkeit vom Alter und von der familiären Lebensform zeigen sich Unterschiede. Es sind wieder die jüngeren Frauen, die in vielen Lebensbereichen die höchsten Zufriedenheitswerte erreichen z. B. Freizeitgestaltung mit 77% und Lebensaussichten 60%. Allein erziehende Frauen weisen in den meisten Lebensbereichen die geringsten Zufriedenheiten auf. Insbesondere bei den familiären Lebensbedingungen zeigen sich nur 23% von ihnen zufrieden, bei den Frauen mit Kind und Partner steigt dieser Anteil auf 40% (siehe Tabelle 5). 7

12 Subjektives Wohlbefinden Tabelle 5: Zufriedenheit mit einzelnen Lebensbereichen und Sozialstatus - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Prozent - (nur Antwort: sehr zufrieden/zufrieden ) bis 27 Jahre Jahre Jahre 60 Jahre u. ä. allein Erz. Frau mit Kind ihrer Wohnung ihrer Partnerschaft ihrer Arbeit ihrer Freizeitgestaltung der Kinderbetreuung den Zukunftsaussichten für das eigene Leben den Lebensbedingungen für Familien Sorgen und Ängste Welche Sorgen und Ängsten haben Frauen in Marzahn-Hellerdorf? Mit dieser Frage nach den Besorgnissymptomen können Lebensbereiche benannt werden, die Frauen als problematisch bezeichnen und ob Unterstützungsbedarfe sichtbar werden. Die größten Sorgen und Ängste betreffen die Erwerbs-/Arbeitssituation, was jede zweite Frau äußert (49%, darunter haben 19% sehr starke Angst), ähnlich hoch ist die Unsicherheit darüber, wie die eigene Zukunft weiter gehen soll (50%). Weitere Lebensbereiche, deren Entwicklung viele Frauen mit Sorge betrachten, sind finanzielle Angelegenheiten (46%), den Lebensstandard nicht halten zu können (45%) und die Sorge um die Erziehung und Ausbildung der Kinder (41%). Weniger groß sind die Sorgen der Frauen davor, den Anforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen zu sein, (21%) oder dass zu viele familiäre Aufgaben auf die sie zukommen würden (14%). Am Ende der Aufzählung findet sich die Wohnsituation, die jede zehnte Frau vor Ängste bzw. Probleme stellt. Abbildung 5: Was bereitet Ihnen Sorge, Angst oder welche Probleme haben Sie? - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - Erwerbs-/Arbeitssituation Unsicherheit eigene Zukunft finanzielle Probleme Lebensstandard nicht halten zu können Erziehung/Ausbildung der Kinder Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein zu viele Aufgaben in der Familie Probleme Wohnsituation sehr starke Angst starke Angst kaum Angst keine Angst 8

13 Subjektives Wohlbefinden Der individuelle Nahbereich, wie das Aufgabenspektrum in der Familie oder auch die generellen (Leistungs-)Anforderungen, bereiten den Frauen in Marzahn-Hellersdorf kaum Sorgen oder Probleme. Aber Fragen der Existenzsicherung, die für die meisten Frauen über eigene Erwerbstätigkeit und eigenes Einkommen erstrebenswert und realisierbar sein sollte, dominieren bei den Sorgen und Ängsten. Dass jede zweite Frau sich große Sorgen um die persönliche Zukunft macht und die Zukunftsaussichten als sehr unsicher einschätzt, ist ein Fakt, der sehr bedenklich stimmt. Unter sozialstrukturellen Aspekten sind es vor allem die 46-59jährigen Frauen, die sehr starke Ängste haben, insbesondere sind sie sehr unsicher darüber, wie ihre eigene Zukunft weiter gehen soll. Allein erziehende Frauen machen sich die größten Sorgen um ihre Erwerbs-/Arbeitssituation. Dass ihre Arbeitsmarktchancen als äußerst schlecht in der Gesellschaft und Öffentlichkeit eingeschätzt werden, scheint sich negativ auf das persönliche Wohlbefinden dieser Frauen auszuwirken. Anhand des Sozialindex ist erkennbar, dass Frauen mit einem niedrigen Sozialstatus am meisten unter Sorgen und Ängsten leiden - rund ein Viertel von ihnen ängstigt sich vor der Zukunft, sorgt sich um die Erwerbssituation und hat finanzielle Probleme. Unter den Frauen mit einem hohen Sozialstatus teilen zwischen 6-8 Prozent diese Sorgen und Ängste. 9

14 Gesundheit und Stress von Frauen 4. Gesundheit und Stress von Frauen 4.1. Subjektive Gesundheitseinschätzungen Die subjektive Einschätzung des Gesundheitszustandes spiegelt das körperliche, geistige und soziale Wohlbefinden eines Menschen wieder. Die persönliche Meinung kann zwar von objektiven, durch die Medizin erhobenen Befunde abweichen, dennoch ist die subjektive Gesundheitseinschätzung ein bewährter Indikator innerhalb des Lebenslagenansatzes (siehe Konzept der Lebenslagen). Rund zwei Drittel der Frauen in Marzahn-Hellersdorf bezeichnen ihren Gesundheitszustand als gut, darunter 21% mit sehr gut, ein Viertel der Frauen äußert sich zufrieden stellend, 8% halten ihn für weniger gut und 5% schätzen ihren Gesundheit als schlecht ein. Abbildung 6: Einschätzung der Gesundheitszustandes - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - sehr gut weniger gut schlecht zufriedenstellend gut Die subjektive Gesundheitseinschätzung verändert sich bekanntermaßen mit dem Lebensalter. Während junge Frauen ihn überwiegend mit gut oder sehr gut charakterisieren - von den sehr jungen Frauen bis 21 Jahre sind es fast 90% - nimmt diese positive Einschätzung mit steigendem Alter ab. Tabelle 6: Einschätzung des Gesundheitszustandes nach Alter und Einkommen - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - Gesundheitszustand sehr gut gut zufrieden- weniger stellend gut schlecht gesamt Alter bis 27 Jahre bis 45 Jahre bis 59 Jahre Jahre und älter individuelles Nettoeinkommen/Monat bis und darüber

15 Gesundheit und Stress von Frauen Gesundheitszustand sehr gut gut zufriedenstellend weniger gut schlecht Haushalts-Nettoeinkommen/Monat bis und darüber sfz/frauen mh 2008 Ein Vergleich mit anderen Datenquellen erlaubt eine Antwort auf die Frage, ob Frauen in Marzahn- Hellersdorf sich gesünder fühlen oder auch nicht. Aus dem Report Gesundheit in Deutschland können dazu die gesundheitsbezogenen Selbsteinschätzungen von Frauen nach Altersgruppen aus dem Jahr 2003 herangezogen werden. Wenn auch die Antwortmöglichkeiten etwas anders formuliert sind; der Vergleich zeigt, dass Frauen aus Marzahn-Hellersdorf ihren Gesundheitszustand schlechter bewerten. Je nach Altersgruppe ist der Anteil derjenigen, die ihren Gesundheitszustand als weniger gut bzw. schlecht bewerten mit ca. 5 bis 10% höher, als es die Daten für Frauen in Deutschland insgesamt zeigen. Tabelle 7: Vergleich der subjektiven Gesundheitseinschätzung von Frauen - in Prozent - Frauen in Marzahn - Hellersdorf Frauen in Deutschland (2003)* Altersgruppen Gesundheitseinschätzung sehr gut gut zufrieden stellend weniger gut schlecht * Gesundheit in Deutschland 2006, S. 18; Datenquelle: Telefonischer Gesundheitssurvey 2003 Zu den Ursachen dieser unterschiedlichen Einschätzung kann im Rahmen dieser Studie nichts ausgesagt werden; dazu müssten die Indikatoren der Gesundheitsberichterstattung mit einbezogen werden. Aus der Gesundheitsforschung ist bekannt, dass arbeitslose Menschen über einen weniger guten Gesundheitszustand berichten als Erwerbstätige. Arbeitslosigkeit besitzt nicht nur negative finanzielle Folgen, sondern geht häufig auch mit verstärkten psychosozialen Belastungen sowie dem Verlust von Selbstwertgefühl und sozialen Beziehungen einher. So ist bei Arbeitslosen die körperliche und psychische Gesundheit schlechter und das Risiko eines vorzeitigen Todes höher als beim Bevölkerungsdurchschnitt Die Gesundheitsprobleme nehmen bei Männern mit der Dauer der Arbeitslosigkeit zu, während Frauen durch Kurzzeitarbeitslosigkeit genauso stark oder sogar stärker als durch Langzeitarbeitslosigkeit beeinträchtig sind. Quelle: Gesundheit in Deutschland, S. 87 Die Ergebnisse der Frauenbefragung bestätigen diesen Befund: Von den arbeitslosen Frauen schätzen nur 9% ihren Gesundheitszustand als sehr gut ein, bei den erwerbstätigen Frauen treffen 22% diese 11

16 Gesundheit und Stress von Frauen Aussage. Da beide Gruppen das gleiche durchschnittliche Lebensalter von 41 bis 42 Jahren haben, kann ein Alterseffekt hier also ausgeschlossen werden. Bekannt ist auch der enge Zusammenhang zwischen subjektiver Gesundheitseinschätzung und der Höhe des individuellen Nettoeinkommens als auch des Haushaltseinkommens. Die Ergebnisse zeigen auch hier, dass mit steigender Höhe beider Einkommensarten der Anteil von Frauen mit einem sehr guten bzw. guten Gesundheitszustand wächst (siehe Tabelle 6). Abbildung 7: Subjektiver Gesundheitszustand und Erwerbsstatus - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent erwerbstätig/ Vollzeit 33 9 arbeitslos 49 Schülerinnen/ Azubis/ Studentinnen zufriedenstellend gut weniger sehr gut gut schlecht Besonderheiten zeigen sich ebenso bei der Lebensform der Frauen. Allein Erziehende schätzen ihren Gesundheitszustand weniger gut ein als Frauen mit Kindern und Partnern (siehe dazu Abschnitt über die allein Erziehenden) Stressempfinden Stress bezeichnet eine Alltagssituation, die durch hohe Anforderungen und Leistungsdruck im Arbeitsleben und im Familienleben gekennzeichnet ist. Die verschiedenen Lebensbereiche in Gleichklang zu bringen und den Lebensalltag zu organisieren - alles unter einen Hut zu bringen - erreicht oft die Grenzen des Machbaren, und schnell stellen sich Gefühle der Erschöpfung und Überarbeitung ein. In der Untersuchung wurden die Frauen gefragt, ob sie in den zurückliegenden 7 Tagen das Gefühl hatten, unter Stress zu stehen. Knapp die Hälfte der Frauen hatte dieses Gefühl mehrmals, ein Fünftel fühlte sich einmal in diesem Zeitraum gestresst und ein Drittel verspürte keinen Stress. 19 Hausfrauen/ Mütter 28 2 Rentnerinnen 12

17 Gesundheit und Stress von Frauen Abbildung 8: Hatten Sie das Gefühl, in den letzten 7 Tagen unter Stress zu stehen? - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - ja, mehrmals nein ja, einmal Eine Abhängigkeit vom Alter zeigt sich bei diesem Indikator erst ab dem 60. Lebensjahr, dann nimmt das Gefühl unter Stress zu stehen stark ab (22% gegenüber 47%). Bei allen anderen Altersgruppen ist das Stressempfinden annähernd gleich ausgeprägt. Einen weiteren starken Einfluss hat die Anwesenheit von Kindern im Haushalt auf das Stressempfinden der Frauen. Vor allem allein Erziehende haben überdurchschnittlich in den letzten 7 Tagen mehrmals unter Stress gelitten (63% gegenüber 48% der Frauen mit Kindern und Partnern). Leben 3 und mehr Kinder im Haushalt, so fühlten sich 72% der Mütter häufiger gestresst. Tabelle 8: Stressempfinden und sozialstrukturelle Merkmale - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - Hatten Sie in den letzten 7 Tagen das Gefühl, unter Stress zu stehen? ja, mehrmals ja, einmal nein gesamt Alter bis 27 Jahre bis 45 Jahre bis 59 Jahre Frauengruppe andere Frauen allein Erziehende Frauen mit Kindern Kinder im Haushalt 1 Kind Kinder und mehr Kinder

18 Gesundheit und Stress von Frauen Mit Blick auf den Erwerbsstatus der Frauen zeigen sich keine großen Unterschiede, Erwerbstätige, arbeitslose Frauen sowie Hausfrauen/Frauen im Mütterjahr fühlen sich in gleichem Maße gestresst. Auch von der Einkommenssituation gehen keine differenzierenden Einflüsse aus. Ein Zusammenhang zwischen dem subjektiven Gesundheitszustand und Stress ist anhand der vorliegenden Stichprobe nur schwach zu erkennen. Frauen, die ihren Gesundheitszustand als sehr gut bzw. gut einschätzen hatten weniger unter Stress gelitten als jene, deren Gesundheitszustand eher schlecht war. Der Unterschied liegt vor allem in der Häufigkeit des erlebten Stresses, der für die Letztgenannten deutlich größer war. Die Selbsteinschätzung des Gesundheitszustandes scheint mit den Sorgen, Ängsten und Problemen der Frauen ebenfalls stark zu korrelieren. Frauen, die ihren Gesundheitszustand mit weniger gut oder schlecht beurteilen, berichten auch von mehr Ängsten in Hinblick auf bspw. finanzielle Probleme, Sorge um die eigene Zukunft oder dem Gefühl, den Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein. Bei allen Indikatoren zu den individuellen Belastungen zeigt sich, dass der Anteil von Frauen mit großer Angst deutlich steigt, wenn die Gesundheit eher schlecht eingeschätzt wird. Als ein erstes Fazit könnte hier formuliert werden: ein schlechter Gesundheitszustand führt - leider - auch zu mehr Ängsten und Belastungen. Tabelle 9: Sorgen, Ängste, Probleme und subjektiver Gesundheitszustand - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Prozent - Sorgen, Angst, Probleme Anteil von allen Frauen mit starker Angst * Anteil starke Angst, wenn Gesundheitszustand eher schlecht ist ** Unsicherheit wie eigene Zukunft weitergeht finanzielle Probleme Erziehung und Ausbildung der Kinder zu viele Aufgaben in der Familie 4 10 Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein 6 19 die Erwerbs- bzw. Arbeitssituation Probleme mit der Wohnsituation 3 10 Lebensstandard nicht halten zu können * Ergebnisse aus der Umfrage in Marzahn-Hellersdorf 2008 ** Gesundheitszustand aus den Antworten weniger gut und schlecht zusammengefasst 14

19 Wohnen und Wohnumfeld 5. Wohnen und Wohnumfeld Wohnen stellt neben Partnerschaft, Familie und Arbeit eine der wichtigsten Lebensbereiche dar und beeinflusst auf Grund seines hohen Stellenwertes die individuelle Lebensqualität jedes einzelnen Menschen. Frühere Untersuchungen des SFZ bestätigen die hohe Bedeutsamkeit der Wohnung und des Wohnumfeldes für die Bevölkerung in Marzahn-Hellersdorf: rund drei Viertel der Bürger-/innen sind mit der eigenen Wohnung zufrieden. So bestätigen auch die Ergebnisse der Frauenbefragung, dass die große Mehrheit der Frauen mit ihrer Wohnung zufrieden ist. Ein Drittel der Frauen ist sehr zufrieden mit ihrer Wohnung und weitere 44% zufrieden, teilweise zufrieden äußern sich 13% und 6% sind unzufrieden. Auffallend ist, dass in der Großsiedlung der Anteil von sehr Zufriedenen mit 29% deutlich geringer ist als im Siedlungsgebiet mit 53%. Letztere wohnen vor allem in der eigenen Wohnung bzw. im privaten Familienhaus, verfügen über ein höheres Haushaltseinkommen und können ihre individuellen Gestaltungsmöglichkeiten im Bereich Wohnen anscheinend besser umsetzen (siehe auch Abschnitt subjektives Wohlbefinden, S. 6). Ein weiteres Indiz für die hohe Zufriedenheit mit der allgemeinen Wohnsituation ist der Befund, dass jede zehnte Frau kaum bzw. keine Angst in Bezug auf ihre Wohnsituation hat. Zwei Drittel der Frauen leben gerne in Marzahn-Hellersdorf, unter den Frauen ab der mittleren Lebenshälfte sind es sogar über 80%. Etwas skeptischer äußern sich junge Frauen bis 27 Jahre, von denen nur jede Zweite gerne in Marzahn-Hellersdorf lebt, weitere 38% tun es nur zum Teil und 11% wohnen nicht gerne hier (siehe Tabelle 10). Abbildung 9: Leben und wohnen Sie gern im Bezirk Marzahn-Hellersdorf? - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Prozent - ja, gerne 69 nein 6 25 ja, zum Teil Tabelle 10: Lebens- und Wohnakzeptanz in Marzahn-Hellersdorf und sozialstrukturelle Merkmale - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent- Leben und wohnen Sie gerne im Bezirk? ja zum Teil nein gesamt Altersgruppe bis 27 Jahre bis 45 Jahre bis 59 Jahre Jahre und älter

20 Wohnen und Wohnumfeld Ob die Frauen nun in der Großsiedlung oder im Siedlungsgebiet wohnen, die überwiegende Mehrheit von ihnen lebt und wohnt gerne im Bezirk. Ebenso zeigen andere sozialstrukturelle Merkmale wie Lebensform, Erwerbsstatus und die Höhe des Haushaltseinkommens keinen Einfluss. Angesichts dieser und anderer Befunde aus empirischen Erhebungen wird deutlich, dass viele der weiblichen (wie auch der männlichen) Bewohner sich mit dem Bezirk verbunden fühlen. Von der Bezirksebene hinab auf das nähere Wohnumfeld werden hingegen stärkere Unterschiede sichtbar: Jeder dritte Frau fühlt sich in ihrem Wohnumfeld sehr wohl, knapp die Hälfte ist damit zufrieden, jede siebte hält es für erträglich. Über ein problematisches Wohnumfeld berichten 3% der Frauen und 2% fühlen sich dezidiert nicht wohl. Zu den einzelnen neun Stadtteilen ist auf Grund der geringen Fallbesetzung (5-er Skala der Frage und neun Stadtteile) keine zuverlässige Aussage zu treffen. Abbildung 10: Beurteilung des näheren Wohnumfeldes - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - sehr wohl nicht wohl problematisch erträglich zufrieden Allein Erziehende äußern sich über ihr näheres Wohnumfeld kritischer als alle anderen Frauen, kritischer auch als jene, die mit Partner und Kindern im Haushalt leben. Da 70% der befragten allein Erziehenden im Großsiedlungsgebiet wohnen (in Marzahn-Nord 20%) scheint es einen Zusammenhang mit den beiden Stadtgebieten zu geben. Insgesamt betrachtet schätzen Frauen aus dem Großsiedlungsgebiet ihr näheres Wohnumfeld schlechter ein als Frauen aus dem Siedlungsgebiet. Tabelle 11: Beurteilung des näheren Wohnumfeldes und Lebensform - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Prozent - 16 sehr wohl zufrieden erträglich problematisch Lebensform allein Erziehende Frauen mit Kind und Partner Gebiet Großsiedlung Siedlungsgebiet nicht wohl Der Wegzug von Bürgern aus Marzahn-Hellersdorf hatte zu Beginn der 90er Jahre recht große Ausmaße erreicht und ist bis heute nicht verebbt. Der Bezirk hat die größten Wanderungsverluste aller Berliner Bezirke in den Jahren zu verzeichnen. In der Studie zu Tendenzen der sozialdemografischen Entwicklung in Marzahn-Hellersdorf kommen die Autoren zu dem Schluss, dass die Ursache der Wanderungsverluste nicht so sehr in einem besonders großen Abwanderungsdruck liegen, sondern vielmehr in einer zu geringen Anziehungskraft gegenüber potenziellen Zuwanderern.

21 Wohnen und Wohnumfeld Aus der Frauenbefragung im Sommer 2008 geht hervor, dass 13% der Frauen ja, bestimmt aus dem Bezirk wegziehen wollen, jede neunte Frau hält einen Wegzug für wahrscheinlich. Rund zwei Drittel der Frauen haben - wenn auch abgestuft - nicht die Absicht wegzuziehen und weitere 11% sind sich darüber noch nicht im Klaren. Abbildung 11: Beabsichtigter Wegzug - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - ja, bestimmt weiß ich nicht ja, wahrscheinlich wahrscheinlich nicht bestimmt nicht Wer sind die Frauen, die den Bezirk Marzahn-Hellersdorf verlassen wollen? In ganz auffälliger Weise äußern junge Frauen die feste Absicht fortziehen zu wollen, allein aus der Gruppe der bis 21jährigen Frauen sind es 33%. Mit dem Lebensalter korrespondierend sind es Schülerinnen, Auszubildende und Studentinnen, die aus dem Bezirk bestimmt wegziehen wollen. Die Anwesenheit von Kindern im Haushalt schmälert die Wegzugsabsicht und sie verringert sich weiterhin bei steigender Kinderzahl. Kinder können somit zu einer Art von Haltefaktoren für die Region werden, insbesondere dann, wenn die institutionellen Rahmenbedingungen für eine gute Kinderbetreuung gegeben sind (siehe Abschnitt Kinderbetreuung S.30). Tabelle 12: Beabsichtigter Wegzug und sozialstrukturelle Merkmale - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Prozent - ja, bestimmt ja, wahrscheinlich wahrscheinlich nicht bestimmt nicht weiß nicht gesamt Altersgruppe bis bis bis und älter Frauen mit Kindern im Haushalt 1 Kind Kinder und mehr Kinder

22 Wohnen und Wohnumfeld Abbildung 12: Geplante Abwanderung aus dem Bezirk - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - Haben Sie die Absicht aus Marzahn-Hellersdorf wegzuziehen? ja, bestimmt 13% ja, wahrscheinlich 11% wahrscheinlich nicht 19% bestimmt nicht 46% weiß ich nicht 11% Wer will weg? Es wollen ja bestimmt wegziehen: jede 3. junge Frau bis 21 Jahre vor allem Schülerinnen und Studentinnen jede 5. Frau im Alter zwischen 22 und 27 Jahren Zwischen der Beurteilung des näheren Wohnumfeldes und den Wegzugsabsichten besteht ein klarer Zusammenhang: Frauen, die sich in ihrer Wohnumgebung wohl fühlen, haben die geringste Absicht wegzuziehen, wird jedoch das Wohnumfeld als problematisch angesehen oder sie fühlen sich dort nicht wohl, werden stärker Wegzugsabsichten formuliert. Abbildung 13: Wohlfühlen im näheren Wohnumfeld und Wegzugsabsicht - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Prozent - weiß nicht keine Absicht zum Wegzug** Absichtswegzug* 18 sehr wohlfühlen erträglich problematisch * Wegzugsabsicht: ja, bestimmt und ja, wahrscheinlich zusammengefasst ** keine Absicht: wahrscheinlich nicht und bestimmt nicht zusammengefasst 18

23 Wohnen und Wohnumfeld Während also die Hauptstadt insgesamt und die meisten Bezirke von der so genannten Bildungswanderung (der Wanderung zu Ausbildungszwecken) profitieren, ist Marzahn-Hellersdorf Verlierer der Bildungswanderung wie auch der Wohnortwahl jüngerer Menschen nach abgeschlossener Ausbildung bzw. absolviertem Studium... Während also die Innenstadtbezirke für junge Menschen einerseits von besonderer Attraktivität bei der Wohnortwahl sind, besitzt Marzahn-Hellersdorf andererseits unter den jüngeren Bewohnern ein besonders geringes Image als Wohnstandort. Für den Bezirk erwächst daraus die dringende Aufgabe, Anreize zu finden und einzusetzen, um gerade unter dieser Altersgruppe eine höhere Wohnortbindung zu erreichen. Die eigenen jungen Leute im Bezirk zu halten und die Attraktivität des Bezirks für potenzielle junge Zuwanderer zu erhöhen - dies ist die schwierige, aber viel versprechende Doppelaufgabe. Quelle: Marzahn-Hellersdorf: Tendenzen der sozialdemografischen und sozialräumlichen Entwicklung, 2008, S

24 Einkommen 6. Einkommen Die finanzielle Situation gewährleistet oder begrenzt die materielle Selbständigkeit, Selbstbestimmung und soziale Partizipation von Frauen und Männer. Das Einkommen nimmt innerhalb des Lebenslagenkonzepts somit eine tragende Funktion ein. Es beeinflusst in entscheidendem Maße die Lebensqualität und Lebensplanung von Frauen. Die Darstellung der Einkommensverhältnisse basiert auf den Angaben der befragten Frauen, zuerst wird das individuelle Einkommen betrachtet und anschließend das Haushaltseinkommen, ergänzend werden Daten des Mikrozensus und aus andern Datenquellen des SFZ zum Vergleich herangezogen Individuelles Einkommen Angaben zum individuellen Einkommen liegen von 537 Frauen vor. Danach erhält ein Viertel der Frauen ein individuelles Einkommen von unter 500 Euro, 24% erhalten zwischen Euro, 17% Prozent erzielen ein Einkommen zwischen 900 und Euro, achtzehn Prozent verdienen und mehr Euro. Tabelle 13: Individuelles monatliches Nettoeinkommen - Vergleich unterschiedlicher Datenquellen - in Prozent - unter 500 Monatliches Nettoeinkommen von bis EUR in Prozent Frauenbefragung 2008 (alle Befragten) Leben neue Bundesländer 2008 (Befragte bis 59 Jahre) Mikrozensus 2006 (Bezirk Marzahn-Hellersdorf)* * Mikrozensus 2006 und eigene Berechnung 1500 und mehr Der Vergleich zeigt, dass die Verteilung der Einkommensgruppen annähernd den Ergebnissen der amtlichen Statistik (Mikrozensus) aus dem Jahr 2006 für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf entspricht. Der deutlich höhere Anteil von 25% in der Einkommensgruppe unter 500 Euro dürfte auf den höheren Anteil von Abiturientinnen und Studentinnen in der Stichprobe zurückzuführen sein. Ebenso zeigt der Vergleich mit einer Befragung in den neuen Bundesländern 2008 eine ähnliche Verteilung (siehe Tabelle 13) Für die Gesamtbevölkerung macht die Studie Tendenzen der sozialdemographischen und sozialräumlichen Entwicklung darauf aufmerksam, dass Marzahn-Hellersdorf bei der Entwicklung des Äquivalenzeinkommens zu den einkommensschwachen Berliner Bezirken gehört: Der Einkommensrückstand gegenüber dem Berlin-Niveau hat sich (gerundet) von 120 Euro 1997 auf 180 Euro 2006 erhöht. Die Autoren kommen zu dem Schluss: Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf sind die unteren und mittleren Einkommensgruppen überdurchschnittlich stark, was mit einer Unterpräsenz der oberen Einkommensstufe verbunden ist. 3 3 Tendenzen der sozialdemografischen und sozialräumlichen Entwicklung, 2008, S. 127ff 20

25 Einkommen Tabelle 14. Bevölkerung nach monatlichem Nettoeinkommen 2006 Bezirk Monatliches Nettoeinkommen von bis unter EUR unter und mehr Prozent (Bevölkerung mit Einkommen=100) Marzahn-Hellersdorf 27,3 30,8 22,7 19,1 Steglitz-Zehlendorf 18,2 21,4 21,7 38,7 Berlin gesamt 25,8 26,8 20,9 26,5 Darunter weiblich 27,6 29,6 21,2 21,6 männlich 232,8 23,9 20,6 31,7 Quelle: Tendenzen der sozialdemografischen ; S. 128, Datenbasis: AfS Berlin-Brandenburg, Mikrozensus Der deutliche Einkommensnachteil für Frauen auf Berliner Ebene zeigt sich bei dem mittleren Pro- Kopf-Einkommen, das für Frauen 2006 bei 875 Euro und für Männer bei 975 Euro liegt. 4 Die Befragungsdaten zum Einkommen der Frauen in Marzahn-Hellersdorf haben ein durchschnittliches individuelles Einkommen von 980 Euro ergeben, es liegt somit 2008 um rund 105 Euro über dem für 2006 ermittelten Wert. In der Stichprobe erzielten die 46 bis 59-jährigen Frauen das höchste durchschnittliche Nettoeinkommen von Euro, die 28 bis 45-jährigen Frauen liegen mit Euro nur knapp darunter. Abbildung 14: Durchschnittliches eigenes Nettoeinkommen pro Monat - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Euro - bis 27 Jahre 28 bis 45 Jahre 46 bis 59 Jahre 60 Jahre und älter Erwerb/Vollzeit Erwerb/Teilzeit Arbeitslosigkeit Schülerinnen/Azubis/Studentinnen Hausfrauen/Mütter Rentnerinnen allein Erziehende Frauen mit Kindern Frauen ohne Kinder im Haushalt Durchschnitt = 980 Euro Alter Erwerbsstatus Lebensform Frauen in Vollzeitbeschäftigung haben das mit Abstand höchste durchschnittliche Nettoeinkommen von rund Euro. Hausfrauen und Frauen im Erziehungsjahr erhalten 850 Euro, ebenso die Teilzeitbeschäftigten. 4 Tendenzen der sozialdemografischen,a a O., S

26 Einkommen Das durchschnittliche individuelle Einkommen für allein erziehende Frauen mit einem Kind liegt geringfügig über dem der Frauen, die mit Partner und einem Kind zusammenleben, d.h gegenüber Euro. Die Differenz bei Familien mit 2 und mehr Kindern ist größer: gegenüber 935 Euro. Der Vergleich der Ergebnisse aus der Frauenbefragung mit den Untersuchungsdaten aus Leben in den neuen Bundesländern 2008 zeigt, dass die Durchschnittswerte der in Marzahn-Hellersdorf befragten Frauen bei fast allen Strukturmerkmalen deutlich höher sind. Eine Ausnahme ist bei den über 60-jährigen Frauen sichtbar, bei denen die Frauen aus dem Bezirk ein etwas geringes Einkommen erzielen (was möglicherweise auf Stichprobeneffekte zurückzuführen ist). Tabelle 15: Vergleich des individuellen monatlichen Nettoeinkommens individuelles monatliches Nettoeinkommen in EUR Frauenbefragung 2008 Befragung Leben 2008 insgesamt Altersgruppe bis 27 Jahre bis 45 Jahre bis 59 Jahre Jahre und älter Erwerbsstatus erwerbstätig/vollzeit erwerbstätig/teilzeit Arbeitslosigkeit Schülerinnen/Azubis/ Studentinnen Hausfrauen/Mütter Rentnerinnen Lebensform allein Erziehende Frauen mit Kindern allein lebende Frauen Haushaltsnettoeinkommen Zum Haushaltsnettoeinkommen zählen alle Einkommen der Haushaltsmitglieder. Nach den Angaben der Frauen in Marzahn-Hellersdorf (n=489) müssen 22% von ihnen mit einem monatlichen Haushaltseinkommen bis zu 900 Euro auskommen, 19% haben ein Haushaltseinkommen zwischen 900 und Euro, 27% zwischen und Euro und 32% verfügen über ein Haushaltseinkommen von über 2000 Euro, darunter haben 19% und mehr Euro. Durch verschiedene Haushaltsgrößen bedingt, unterliegt die Verteilung der Haushaltseinkommen einer großen Spannbreite. Ein direkter Vergleich ist deshalb nur durch ein äquivalenzgewichtetes Haushaltseinkommen, das die Zahl der Haushaltmitglieder und der wirtschaftlich nicht selbstständigen Kinder berücksichtigt, möglich, was aber auf Grund geringer Fallzahlen hier nicht errechnet wird. Auf der Ebene der gruppierten Haushaltseinkommen zeigt sich, dass Privathaushalte mit weiblicher Bezugsperson aus dem Mikrozensus 2006 und die 2008 in der Frauenbefragung Marzahn-Hellersdorf ermittelten Haushaltseinkommen eine andere Verteilung aufweisen, d.h. die Haushaltseinkommen in den höheren Einkommensklassen sind 2008 stärker besetzt. Somit kann vermutet werden, dass die Haushaltseinkommen seit 2006 gestiegen sind. 22

27 Einkommen Abbildung 15: Durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen pro Monat - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Euro - Durchschnitt = Euro bis 27 Jahre 28 bis 45 Jahre 46 bis 59 Jahre 60 Jahre und älter Erwerb/Vollzeit Erwerb/Teilzeit Arbeitslosigkeit Schülerinnen/Azubis/Studentinnen Hausfrauen/Mütter Rentnerinnen allein Erziehende Frauen mit Kindern Frauen ohne Kinder im Haushalt Alter Erwerbsstatus Lebensform Frauen mit Kindern und Partnern verfügen mit durchschnittlich 2367 Euro über das höchste, allein erziehende Frauen dagegen mit 1374 über das geringste Haushaltseinkommen. Im Vergleich zu den Daten aus der Befragung Leben in den neuen Bundesländern 2008 weisen die ermittelten Haushaltsnettoeinkommen eine ähnliche Struktur auf. Einzig in der höchsten Einkommensgruppe ab Euro wird eine größere Abweichung sichtbar; hier liegt der Anteil in der Frauenbefragung mit 19% um 7 Prozentpunkte höher als in der genannten empirischen Erhebung. Das durchschnittliche Haushaltseinkommen liegt bei der Stichprobe aus den neuen Bundesländern bei 1609 Euro, bei der Frauenbefragung in Marzahn-Hellersdorf sind es 1916 Euro, mehr als 300 Euro Unterschied, die möglicherweise auf Hauptstadteffekte zurückzuführen sind. Tabelle 16: Haushaltsnettoeinkommen - in Euro - mit monatlichem Haushaltsnettoeinkommen von bis unter EUR unter und mehr in Prozent Frauenbefragung Leben neue Bundesländer Einkommensquellen Die Haushaltseinkommen setzten sich aus ganz verschiednen Bestandteilen zusammen: aus Erwerbsarbeit resultierender Lohn/Gehalt, aus Grundsicherungsleistungen nach SGB II, Rente/Pension, Arbeitslosengeld I und II, Kindergeld u. a. m. 60% der befragten Frauen gaben als Einkommensquelle Gehalt/Lohn an, 29% erhalten Arbeitslosengeld II, 13% beziehen eine Rente/Pension und eher gering ist der Anteil von Frauen mit Arbeitslosengeld I. Weitere Bestandteile des Haushaltsnettoeinkommens sind bei 46% der Frauen das Kindergeld, 9% erhalten Kindesunterhalt und 4% erhalten Unterhalt durch Ehegatten bzw. Eltern. 23

28 Einkommen Abbildung 16: Woraus setzt sich das monatliche Haushaltsnettoeinkommen zusammen - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - * Pflegegeld 1% Gehalt/Lohn 60% Kindergeld 46% Sozialhilfe 1% ALG II 29% ALG I 4% Rente/ Pensionen 13% Unterhalt Ehegatten/ Eltern 4% Kindesunterhalt 9% * Mehrfachantworten waren möglich Nach der Analyse des Mikrozensus lassen sich Einkommensbezieher unterscheiden nach der Quelle des überwiegenden Lebensunterhaltes, jede (befragte) Person wird nur mit einer, der überwiegenden, Einkommensquelle in Verbindung gebracht Tabelle 17: Weibliche Bevölkerung nach der Quelle des überwiegenden Lebensunterhaltes Bezirk Insgesamt Erwerbstätigkeit Überwiegender Lebensunterhalt durch (Zeilenprozent) 2) ALG I und II Rente/ Pensionen Unterhalt von Ehegatten/ Eltern Sozialhilfe Kindergeld/ sonst. Unterstützung Marzahn- Hellersdorf 1) 126, Pankow 1) 179, Berlin gesamt 1) 1736, ) Mikrozensus ) Da nicht alle Kategorien ausgewählt wurden, ist die Summe der Zeilenprozente kleiner als 100 In der Studie Marzahn-Hellersdorf - Tendenzen der sozialdemografischen und sozialräumlichen Entwicklung wird die Berliner Einkommenssituation wie folgt eingeschätzt: Erwerbstätigkeit ist nach wie vor die am meisten verbreitete Einkommensquelle, sie betrifft allerdings weder in Berlin insgesamt noch in einem der Bezirke die Mehrheit der Bevölkerung. Zudem verringert sich der Anteil derjenigen, die ihren Lebensunterhalt überwiegend aus der Erwerbstätigkeit beziehen, seit Längerem kontinuierlich (Berlin 1992: 46,2%). Außer in Pankow war dies seit 1997 in allen Bezirken der Fall. Der Rückgang dieser Einkommensquelle entsprach in Marzahn-Hellersdorf annähernd dem Durchschnitt. 24

29 Einkommen In den Bezirken Marzahn-Hellersdorf, Pankow und Lichtenberg ist die Einkommensquelle Erwerbstätigkeit am meisten verbreitet und in diesen Bezirken auch unter der weiblichen Bevölkerung. Der Bezirksvergleich zeigt auch, dass im Osten der Stadt - offenbar vor allem aufgrund der höheren weiblichen Erwerbsbeteiligung - Erwerbstätigkeit als Einkommensquelle eine größere Verbreitung findet als im Westteil. Die Kehrseite der Medaille dürfte kaum mit verbreiteten Vorstellungen über die West- Ost-Differenz und speziell über die Situation in Marzahn-Hellersdorf übereinstimmen: In Pankow und in Marzahn-Hellersdorf ist ein kleinerer Teil der Bevölkerung auf den Unterhalt durch Transfereinkommen angewiesen als in allen übrigen Bezirken Befriedigung der Bedürfnisse durch das Nettoeinkommen Für rund ein Drittel der Befragten ist die Befriedigung der Bedürfnisse durch das monatliche Nettoeinkommen möglich, bestimmte Einschränkungen muss jede dritte Frau hinnehmen und für ebenfalls ein Drittel ist das Einkommen zur Bedürfnisbefriedigung zu knapp. Abbildung 17: Befriedigung der Bedürfnisse durch das Nettoeinkommen - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Prozent - ja 27 nein, ziemlich knapp ja, mit Einschränkungen Ein annähernd gleiches Ergebnis geht auch aus der Befragung Leben 2008 hervor, wobei Frauen in Marzahn-Hellersdorf - sicherlich durch höhere Haushaltseinkommen bedingt - in deutlich stärkerem Maße ihre Bedürfnisse mit dem zur Verfügung stehenden Einkommen befriedigen können (27% gegenüber 20%). 5 Tendenzen der sozialdemografischen, a.a.o., S

30 Einkommen Tabelle 18: Befriedigung der Bedürfnisse durch monatliches Nettoeinkommen 26 ja Leben 2008 Frauenbefragung 2008 mit bestimmten Einschränkungen Frauenbefragung Leben nein, es ist ziemlich knapp Frauenbefragung Leben insgesamt Alter bis 27 Jahre bis 45 Jahre bis 59 Jahre und älter Qualifikation ohne Abschluss Berufsausbildung Studium Erwerbsstatus erwerbstätig arbeitslos Schüler/Studenten/- Lehrlinge Rentner sonstige(z. B. Hausfrauen/Mütter) Familienform allein Erziehende Frauen m. Kindern Frauen ohne Kinder im Haushalt Haushaltsnettoeinkommen/Euro/Monat unter und mehr Sozialindex niedrig mittel hoch Gravierende Unterschiede innerhalb der Altersgruppen lassen sich nicht feststellen. Unter den Jährigen finden sich die wenigsten, die ihre Bedürfnisse rundum befriedigen können (24% bzw. 18 %), Frauen zwischen 46 und 59 Jahren äußern am häufigsten, dass es nicht ausreichend sei (45%). Frauen mit abgeschlossenem Studium stellen mit 44% bzw. 32% (Leben 2008) den höchsten Anteil derer, die durch das erzieltes Einkommen in die Lage versetzt werden, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, nur jede Fünfte von ihnen sagt, dass das Einkommen ziemlich knapp sei.

31 Einkommen Von den erwerbstätigen Frauen als auch von den Rentnerinnen kann jede Dritte mit dem Einkommen gut auskommen, dagegen sind es bei den arbeitslosen Frauen nur 4% (Leben 2008: 2%). Der mit Abstand höchste prozentuale Anteil aller Frauen, die ihren Bedürfnissen nur eingeschränkt nachgehen können, findet sich in der Gruppe der Schülerinnen, Studentinnen und Lehrlinge mit 46%. Die Lebensform der befragten Frauen beeinflusst den Grad der Bedürfnisbefriedigung maßgeblich. Nur 15% der allein Erziehenden halten ihr Einkommen für ausreichend, derselbe Wert wurde auch in der Untersuchung Leben 2008 gemessen. In der Gruppe der Frauen mit Kindern sind es dagegen 28% und bei Frauen ohne Kinder im Haushalt 30%. Ursachen für diesen großen Unterschied liegen zum einem darin, dass allein erziehende Frauen stärker von Transferleistungen wie Arbeitslosengeld infolge ihrer Schlechterstellung auf dem Arbeitsmarkt abhängig sind (Stichwort: Hartz IV und die tatsächlichen Kosten für den Lebensunterhalt der Kinder). Zum anderen fehlt das Einkommen eines Partners um größere Anschaffungen zu finanzieren bzw. optimaler gemeinsam zu wirtschaften. Es verwundert daher kaum, dass mehr als die Hälfte der allein erziehenden Frauen sagen, dass ihr Nettoeinkommen ziemlich knapp ist (57%). 27

32 Engagement von Frauen in Marzahn-Hellersdorf 7. Engagement von Frauen in Marzahn-Hellersdorf Die Bereitschaft in einer Initiative mitzuarbeiten, eröffnet Frauen (wie auch Männern) eine kreative Möglichkeit, die Lebenschancen von Kindern, Jugendlichen sowie anderer sozialer Gruppen oder im unmittelbaren Wohnumfeld zu verbessern. Die Mitarbeit kann in verschiedenster Form geleistet werden z.b. als Elternsprecherin, in Selbsthilfe-Initiativen oder in Bürgerinitiativen; allen liegt letztendlich ein gemeinsamer Gedanke zugrunde und zwar "die Gesellschaft zumindest im Kleinen mitzugestalten und sich dabei mit anderen Menschen zusammenzufinden." Viele Frauen aus dem Bezirk können sich vorstellen, in Initiativen mitzuarbeiten, die sich mit Problemen und Themen aus dem sozialen Bereich beschäftigen. Da ehrenamtliche Tätigkeit stark interessengeleitet ist, verwundert kaum, dass Frauen in erster Linie innerhalb des Lebensbereiches Kindergarten/Schule/Jugendarbeit entweder bereits aktiv engagiert sind (8%), sich 27% eine solche Mitarbeit vorstellen können und ein weiteres Fünftel eventuell dazu bereit wäre. In Initiativen im Bereich Sportund Freizeitgestaltung arbeiten 3% der Frauen ehrenamtlich, knapp ein Fünftel kann sich eine Mitarbeit vorstellen und weitere 21% würden sich eventuell engagieren. Abbildung 18: Bereitschaft zur Mitarbeit in Initiativen - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - Kindergarten/ Schule/Jugendarbeit Sport/Freizeitgestaltung Familieninteressen Fraueninteressen tue ich ja eventuell nein Eine aktive Mitarbeit in Initiativen zur Durchsetzung von Familien- oder Fraueninteressen geben 2% der befragten Frauen an, eine Bereitschaft bekunden 22% bzw. 16% und eventuell würde ein Viertel mitmachen. Leben Kinder im Haushalt, so sind Frauen/Mütter im Bereich der Kinderbetreuung stärker engagiert (13% gegenüber 8%), ebenso Hausfrauen und Frauen im Mütterjahr (16%). In Abhängigkeit vom Erwerbsstatus (der häufig mit dem Alter korreliert) findet sich bspw. bei den arbeitslosen Frauen eine überdurchschnittliche Bereitschaft, bei der Vertretung von Fraueninteressen mit zuwirken (siehe nachfolgende Tabelle). 28

33 Engagement von Frauen in Marzahn-Hellersdorf Tabelle 19: Themenbereiche des Engagements und Erwerbsstatus - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Prozent - Themenbereich Kita Sport Frauen- Familieninteressen interessen Erwerbsstatus tue ich ja tue ich ja tue ich ja tue ich ja erwerbstätig/vollzeit erwerbstätig/teilzeit arbeitslos Schülerinnen/Azubis/ Studentinnen Rentnerinnen Hausfrauen/Mütter Unter den befragten Frauen im Bezirk finden sich viele, die ein ehrenamtliches Engagement in den oben genannten Lebensbereichen ausüben würden. Um dieses beachtliche Potenzial genauer zu analysieren wurde eine Skala gebildet, in der die Angaben zur Bereitschaft addiert wurden. Das Ergebnis dieser Skalenbildung sieht folgendermaßen aus: danach kann 8% der Frauen in Marzahn-Hellersdorf ein hohes Engagement zugeschrieben werden, rund die Hälfte bekundet ihren Willen zur Mitarbeit und 40% sind nicht engagiert, zumindest nicht in den hier abgefragten Themenbereichen. Abbildung 19: Engagementpotenzial - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent- 100% % % bis 21 Jahre Jahre Jahre Jahre bis 21 Jahre hoch eventuell nein Unter dem Blickwinkel sozialstruktureller Merkmale sind es insbesondere jüngere Frauen bis 27 Jahre, und darunter die 22- bis 27Jährigen mit 16%, die die höchste Bereitschaft zum Engagement aufweisen. Ebenso weisen die allein Erziehenden und die zum Befragungszeitpunkt arbeitslosen Frauen eine überdurchschnittliche Bereitschaft zur Mitarbeit auf (beide 13%). 29

34 Engagement von Frauen in Marzahn-Hellersdorf Tabelle 20: Engagementpotenzial - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - hoch eventuell nein gesamt Altersgruppe bis bis 45 Jahre bis 59 Jahre und älter Lebensform andere Frauen allein Erziehende Frau mit Kind Erwerbsstatus erwerbstätig/vollzeit erwerbstätig/teilzeit arbeitslos Schülerinnen/Azubis/Studentinnen Rentnerinnen Hausfrauen/Mütter Frauen, die gegenwärtig Hausfrauen sind oder sich im Mütterjahr befinden, gehören ebenfalls in die Gruppe der überdurchschnittlich engagierten Frauen. Unter ihnen finden sich viele Frauen, die einem potenziellen Engagement nicht abgeneigt sind; sie interessieren sich vor allem für die bereits genannten Initiativen im Bereich Kinderbetreuung und Familieninteressen. 30

35 Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie 8. Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie Um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird seit Jahrzehnten von Frauenaktivistinnen, Politikern - und in letzter Zeit verstärkt auch von der Wirtschaft - gerungen. Die Frage nach nennenswerten Fortschritten wird aus ostdeutscher Sicht klar verneint: laut Familienmonitor 2008 meinen 58% der Ostdeutschen, dass es heute schwerer ist als vor Jahren, Familie und Beruf zu vereinbaren. 6 Die Problemlösung und Bewältigung des Vereinbarkeitsdilemmas obliegt weiterhin in erster Linie den erwerbstätigen Müttern - vielleicht auch zunehmend den Vätern? Kinderbetreuung Laut der Befragungsstichprobe haben zwei Drittel aller Frauen Kinder, bei knapp der Hälfte von ihnen leben Kinder im Haushalt (49%) und bei älteren Frauen sind die Kinder bereits ausgezogen. In 55% der hier betrachteten Haushalte leben ein Kind, in 35% zwei Kinder und in jedem zehnten Haushalt drei und mehr Kinder. Unter Zugrundelegung des Mittelwertes haben vollerwerbstätige Frauen im Durchschnitt 1,2 Kinder, teilzeitbeschäftigte Frauen 1,4 Kinder, Schülerinnen/Studentinnen 1,3, Hausfrauen/Mütterjahr 2,1 Kinder und arbeitslose Frauen 1,5 Kinder. Die Lebenslagen der Frauen mit Kindern anhand ausgewählter sozialstruktureller Merkmale sind auf den nachfolgenden Seiten dargestellt. Das Durchschnittsalter der Frauen mit einem Kind beträgt in der Stichprobe 40 Jahre, bei Frauen mit 2 Kindern sind es 39 Jahre und bei 3 und mehr Kindern im Haushalt 37 Jahre. Gravierende Unterschiede treten beim Erwerbsstatus auf: von den Frauen mit einem Kind gehen 43% einer Vollzeiterwerbstätigkeit nach, bei den mit 3 und mehr Kindern sind es nur 13%, letztere stellen mit rund einem Drittel den höchsten Anteil an den Arbeitslosen (siehe Abbildung 20 bis 22). Da in die Indexbildung des Sozialstatus der Berufsbildungsabschluss und der Erwerbsstatus eingehen, sind auch hier große Unterschiede zwischen den Frauengruppen sichtbar. Ein Viertel der Frauen mit einem Kind hat den Sozialstatus niedrig, jede Zweite den mittleren und ein weiteres Viertel hat den Sozialstatus hoch inne. Unter den Frauen mit 3 und mehr Kindern verteilen sich die Zahlen wie folgt: 44% niedriger Sozialstatus, 41% mittlerer und 16% hoher Sozialstatus. Das durchschnittliche monatliche Haushaltseinkommen beträgt Euro für Frauen mit 1 Kind, Euro für Frauen mit 2 Kindern und Euro für die letzte Gruppe. Die Besuchszeiten in Kinderbetreuungseinrichtungen und Hort sind bei den Kindern deutlich länger, die als Einzelkind im Haushalt leben als bei mehreren Kindern im Haushalt, was auf den höheren Anteil von erwerbstätigen Frauen in der erste Gruppe zurückzuführen ist. Erwerbstätige Frauen mit einem Kind benötigen für einen Arbeitsweg im Durchschnitt 41 Minuten und arbeiten durchschnittlich 35 Stunden in der Woche, bei 13% von ihnen übersteigt das Arbeitsvolumen die 40-Stunden-Woche. Mütter mit 3 und mehr Kinder brauchen 31 Minuten zur Arbeitsstelle und arbeiten durchschnittlich 25 Stunden pro Woche. 6 Familienmonitor 2008, Repräsentative Befragung zum Familienleben und zur Familienpolitik, Institut für Demoskopie Allensbach, 2008, Studie im Auftrag des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, S.5 31

36 Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie Abbildung 20: Steckbrief für Frauen mit einem Kind im Haushalt: Durchschnittsalter der Mütter: 40 Jahre Erwerbsstatus Vollzeit: 43% Teilzeit: 23% arbeitslos: 24% kein Erwerb: 10% Durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen pro Monat Sozialstatus hoch: 25% mittel: 50% niedrig: 25% Arbeitszeit Mittelwert: 35 h pro Woche Arbeitsweg Mittelwert: 41 Minuten Kinderbetreuung (Std.) Kind in Kita: 8:12 Std. Kind in Hort: 3:28 Std. Vereinbarkeit von Familie und Beruf gut: 56% mittelmäßig: 38% problematisch: 6% 32

37 Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie Abbildung 21: Steckbrief: Frauen mit zwei Kindern im Haushalt: Durchschnittsalter der Mütter: 39 Jahre Erwerbsstatus Vollzeit: 31% Teilzeit: 28% arbeitslos: 23% kein Erwerb: 17% Durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen pro Monat Sozialstatus hoch: 17% mittel: 62% niedrig: 21% Arbeitszeit Mittelwert: 32 h pro Woche Arbeitsweg Mittelwert: 37 Minuten Kinderbetreuung (Std.) Kind in Kita: 7:26 Std. Kind in Hort: 3:30 Std. Vereinbarkeit von Familie und Beruf gut: 57% mittelmäßig: 38% problematisch: 5% 33

38 Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie Abbildung 22: Steckbrief Frauen mit drei Kindern im Haushalt: Durchschnittsalter der Mütter: 37 Jahre Erwerbsstatus Vollzeit: 13% Teilzeit: 13% arbeitslos: 38% kein Erwerb: 38% Durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen pro Monat Sozialstatus hoch: 16% mittel: 41% niedrig: 44% Arbeitszeit Mittelwert: 25 h pro Woche Arbeitsweg Mittelwert: 31 Minuten Kinderbetreuung (Std.) Kind in Kita: 7:00 Std. Kind in Hort: 3:30 Std. Vereinbarkeit von Familie und Beruf gut: 40% mittelmäßig: 53% problematisch: 7% 34

39 Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie Bei den Zufriedenheiten mit verschiedenen Lebensbereichen (siehe Abschnitt 3.2, S. 7) wurde bereits erwähnt, dass zwei Drittel der Frauen mit der Kinderbetreuung im Bezirk zufrieden sind, ein Fünftel ist teilweise zufrieden und 6% sind unzufrieden. Auffallend ist die höhere Zufriedenheit der allein erziehenden Frauen und der Frauen mit einem hohen Sozialstatus. Tabelle 21: Zufriedenheit mit der Kinderbetreuung - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - sehr zufrieden zufrieden teilweise zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden gesamt Alter bis 27 Jahre bis 45 Jahre bis 59 Jahre Lebensform allein Erziehende mit 1 Kind allein Erziehende mit 2 und mehr Kindern Frauen mit 1 Kind Frauen mit 2 und mehr Kindern Kinder im Haushalt 1 Kind Kinder und mehr Kinder Sozialindex niedrig mittel hoch Den Erhalt eines Kinderbetreuungsplatzes hatten 72% der Mütter als leicht empfunden, für 23% war es schwer und für weitere 5% sehr schwer. Gründe für Letzteres dürften zum einem im Verwaltungsaufwand für die Genehmigung/Bewilligung, zum anderen in den Erwartungen der Mütter an die Kindereinrichtung liegen: entsprechen die pädagogischen Konzepte, Angebote und Ausstattungen den eigenen Vorstellungen? Laut einer Untersuchung des SFZ in Marzahn-Hellersdorf 2005 zählen für Mütter/Eltern zu den wichtigsten Auswahlkriterien einer Kindereinrichtung die Wohnnähe (69%), die Zusammenarbeit mit der Kindereinrichtung (63%), das Programmangebot bzw. das Konzept der Kita (57%), als weniger wichtig werden Mund-zu-Mund-Propaganda (17%) und die Nähe zur Arbeitsstelle (9%) erachtet. 7 7 Bewegungsangebote in Kindertagesstätten in Berlin Marzahn-Hellersdorf 2005, Erarbeitet vom SFZ in Zusammenarbeit mit der Plan- und Leitstelle Gesundheit und Soziales des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf 35

40 Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie Abbildung 23: Wie einfach oder schwer war es, einen Kinderbetreuungsplatz zu erhalten? - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - sehr schwer sehr einfach 5 30 schwer einfach Der Besuch einer Kindertageseinrichtung dauert für Kinder im Durchschnitt 7:40 Stunden und für Kinder im Hort 3:30 Stunden. Die längste Zeit in einer Kita verbringen Kinder von vollzeit-erwerbstätigen Frauen, die kürzeste Zeit die Kinder von arbeitslosen Frauen. Abbildung 24: Wie viele Stunden verbringt Ihr Kind in der Einrichtung? - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Stunden 8:11 7:22 6:30 7:33 7:00 erwerbstätig/ Vollzeit erwerbstätig/ Teilzeit Arbeitslosigkeit Schülerinnen/ Azubis/ Studentinnen Hausfrauen/ Mütter 36

41 Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie Einen zusätzlichen Betreuungsbedarf für Kinder außerhalb der Betreuungszeiten in Kita oder Hort hat jede fünfte Mutter signalisiert, darunter benötigen 16% eine tägliche Betreuung für ihre Kinder. Abbildung 25: Zusätzlicher Betreuungsbedarf über die Zeit in Kindereinrichtung/Hort - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - nein ja, täglich bis 2- mal die Woche häufig am Wochenende ab und zu Personell wird die zusätzliche Kinderbetreuung in erster Linie durch andere Familienangehörige (Oma, Opa u. a.) getragen, Partner sowie Freunde und Bekannte helfen ebenfalls bei der zusätzlichen Betreuung. Sofern ältere Geschwister vorhanden sind, werden auch sie in das Betreuungs-Netzwerk eingebunden. Weitere Hilfen wie professionelle Erziehungshilfen (z.b. Jugendamt) oder Babysitter spielen keine relevante Rolle bei den hier befragten Frauen (das sieht im Rahmen der familienorientierten Sozialarbeit im Bezirk sicherlich anders aus). Das Unterstützungsnetzwerk arbeitet je nach familiärer Situation und der Anzahl der Familien- und Haushaltsmitglieder unterschiedlich stark und professionell; ob es aber auch zuverlässig ist, kann im Rahmen dieser Untersuchung nicht belegt werden. Abbildung 26: Wenn Sie Betreuung benötigen, wer hilft Ihnen? - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent sonstige Hilfen ältere Geschwister Freunde und Bekannte 14 Partner 17 andere Familienangehörige 37

42 Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie 8.2. Vereinbarkeit Über die Probleme der Vereinbarkeit von Beruf/Erwerbsarbeit und Familie im Lebensalltag ist am Anfang des Kapitels berichtet worden. Es bleibt festzuhalten, dass weiterhin vor allem Mütter mit kleinen Kindern sich den hohen Anforderungen an Zeitarrangements und Lösungskompetenzen stellen müssen. Ob Vereinbarkeit von Beruf und Familien gelingt, wird von der gesellschaftlichen Akzeptanz gegenüber berufstätigen Müttern getragen, letztendlich auch davon, ob die Arbeitswelt einen Beitrag zur Bewältigung des Vereinbarkeitsproblems zu leisten bereit ist. Anhand mehrerer Aussagesätze wurden die Frauen gebeten, ihren persönlichen Umgang mit der Bewältigung der Vereinbarkeitsproblematik zu charakterisieren. Die überwältigende Mehrheit der Frauen hat Erwerbstätigkeit und Familienleben gut im Griff, rund 60% haben genügend Zeit, um sich mit ihren Kindern zu beschäftigen und jede zweite meint, der Partner kümmert sich genauso um die Betreuung der Kinder wie ich. Über die Option einer Teilzeitarbeit, um mehr Zeit für die Familie zu haben, denken 44% der Frauen nach. Rund ein Drittel der Frauen steht ständig unter Zeitnot, dennoch sagen auch zwei Drittel von ihnen, Beruf und Familie gut im Griff zu haben. Abbildung 27: Wie vereinbaren Sie persönlich Familie und Beruf? - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - Beruf und Familie habe ich gut im Griff Ich habe genügend Zeit für die Kinder Mein Partner kümmert sich um die Kinder genauso wie ich Ich würde lieber Teilzeit arbeiten, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Ich stehe ständig unter Zeitnot Welche Unterschiede werden zwischen den verschiedenen Frauengruppen sichtbar? Um diese Frage zu beantworten, wurde ein Index gebildet, der 4 der 5 aufgeführten Indikatoren (ohne den Indikator Zeitnot ) zu einem Index zusammenfasst. Die neue Skala Vereinbarkeit hat 3 Werteausprägungen: danach bewältigen 55% der Frauen die Vereinbarkeit gut, 39% in mittlerem Maße und bei 6% treten Probleme auf. Die weitere Analyse lässt nun folgende Unterschiede erkennen: Zum einen spielt die Kinderzahl im Haushalt eine wesentliche Rolle bei der Vereinbarungsthematik, denn für Frauen mit 3 und mehr Kindern gestaltet sie sich schwieriger, sie äußern am häufigsten den Wunsch nach einer Teilzeitarbeit. Zum zweiten besteht ein Zusammenhang zwischen subjektiver Gesundheitseinschätzung und Vereinbarkeitsproblematik: Frauen mit sehr guter und guter Gesundheit bewältigen Familie und Beruf gut, bei Frauen mit gesundheitlichen Einschränkungen werden mehr Probleme sichtbar. Ein Zusammenhang zwischen dem Stresserleben und der Vereinbarkeitsthematik ist entgegen der Annahme nicht erkennbar. Drittens beeinflusst das Alter der Frauen die Bewältigung der Vereinbarkeit. Frauen, die der Gruppe mit Problemen zugeordnet wurden, sind im Durchschnitt 44 Jahre alt, das Alter der anderen beiden Gruppen liegt bei 38 Jahren. 38 stimmt völlig stimmt eher stimmt eher nicht stimmt nicht

43 Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie Viertens spielt die Lebensform der Frauen eine wichtige Rolle. Mit 64% können doppelt so viele Frauen mit Partner ihre Vereinbarkeit gut bewerkstelligen, unter den allein Erziehenden sind nur ein Drittel. Abbildung 28: Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Skala) und Lebensform - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Prozent allein Erziehende Frauen mit Kindern gut mittel problematisch Fünftens spiegelt sich die soziale Lage auch in der Vereinbarkeitsthematik wider. Haushalte von Frauen mit einem hohen Einkommen sind deutlich stärker in der Gruppe vertreten, die die Vereinbarkeit gut realisieren können; analog verhält es sich mit dem Sozialstatus der Frauen, ist dieser hoch, gelingt die Vereinbarkeit besser. 39

44 Nutzung von Angeboten in Frauenzentren 9. Nutzung von Angeboten in Frauenzentren Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf unterhält eine Reihe von Einrichtungen, die spezielle Angebote für Frauen unterbreiten. Diese Einrichtungen fungieren als Frauentreffs, Frauenzentren oder sind in die Stadtteilzentren integriert und bieten ein breites Themenspektrum an. 16% der befragten Frauen nutzten diese frauenrelevanten Angebote im Bezirk, 2% besuchten Frauentreffs in anderen Bezirken und 82% hatten bisher keines der Angebote für sich in Anspruch genommen. Hochgerechnet auf die weibliche Einwohnerzahl im Bezirk dürften ca bis Frauen diese Angebote mindestens einmal im Jahr nutzen bzw. sich an den Veranstaltungen beteiligen. Anhand des Durchschnittsalters der Besucherinnen in der Befragungsstichprobe, das bei 47 Jahren liegt, sind es offensichtlich viele Frauen in mittleren Jahren, die als Besucherinnen die Frauenzentren aufsuchen. Unter ihnen sind viele arbeitslose Frauen und das verweist auf die hohe Bedeutung dieser Einrichtungen für Geselligkeit und Aufrechterhaltung sozialer Kontakte. Abbildung 29: Nutzung von Angeboten in Frauenzentren - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - Nutzen Sie Angebote in Frauentreffs, Stadtteilzentren oder ähnliches in Marzahn-Hellersdorf? Welche Angebote nutzen Sie? nein ja ja andere Bezirke Feste/Feiern Sportangebote/ Fitness Beratung Bildungsangebote Gruppentreffen Erfahrungsaustausch sonstige Einzelgespräche Das unterstreichen auch die vorrangig genutzten Angebote wie gemeinsames Feiern und sportliche Betätigung in der Gruppe (11% bzw. 10%). Gemeinsame Sport und Fitness werden am häufigsten ausgeübt, rund zwei Drittel der Frauen nutzen diese Angebote wöchentlich. Die Beratungen zu verschiedensten Themen und Problemlagen werden ebenfalls von Frauen nachgefragt, auch die Bildungsangebote oder Gruppengespräche in den Frauenzentren stoßen auf Interesse. 40

45 Allein Erziehende 10. Allein Erziehende Allgemeine Vorbemerkungen Die Lebenssituation von allein Erziehenden - das sind Mütter (und Väter), die mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren in einem Haushalt zusammenleben - wird mit dem Konzept der Lebenslagen beschrieben. Lebenslagen sind individuelle Handlungsspielräume, innerhalb derer die einzelnen Personen oder Familien agieren, um ihre materiellen, sozialen und kulturellen Interessen zu befriedigen. Zur Lebenslage gehören sowohl objektive wie subjektive Dimensionen wie der Bildungs- und Qualifikationsabschluss, Erwerbsstatus, Einkommenssituation, familiäre Netzwerke und Einschätzungen zum subjektiven Wohlbefinden. In Deutschland lebten im Jahr Mio. allein Erziehende mit Kindern unter 18 Jahren. Das entspricht 18% aller Familien mit Kindern. In den neuen Bundesländern (einschließlich Berlin) liegt der allein Erziehenden-Anteil an den Familienhaushalten mit 26% deutlich höher als in den alten Bundesländern (17%). Insbesondere in Ost- aber auch in Westdeutschland ist der Anteil der allein Erziehenden in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen (Mikrozensus 2007). 8 Für die Lebenslage Allein Erziehend sind weitere Faktoren bestimmend wie die Entstehungsgründe, der Zeitpunkt und die Dauer dieser Lebensphase in der Biographie, die Anzahl und das Alter der Kinder, die Beziehung zum anderen leiblichen Elternteil, das Vorhandensein einer neuen Partnerschaft sowie Erwerbssituation, materielle Absicherung und Geschlecht. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass die Lebenslage von allein Erziehenden keineswegs homogen ist. 9 Es gibt nicht die allein Erziehenden, auch wenn ihre Lebensform - als Mütter und Väter ihre Kinder allein zu erziehen - gleich ist. Viele allein Erziehende organisieren ihren Lebensalltag und Zeitarrangements gemäß ihren Erfordernissen, verfügen über ein ausreichendes Einkommen und blicken hoffnungsvoll auf ihre Zukunft und die ihrer Kinder. Der Anteil dieser Gruppe unter den allein Erziehenden wird in mehreren empirischen Studien mit ca. einem Drittel angegeben. Es ist daher völlig unzulässig, allein Erziehende von vornherein als eine Problemgruppe bzw. von Defiziten geprägte Gruppe zu betrachten. Rund zwei Drittel der allein Erziehenden befinden sich in Lebenslagen mit benachteiligenden und/oder belastenden Merkmalen. Das zeigt sich zum einen in der höheren Betroffenheit von Transferleistungen wie Arbeitslosengeld II (sog. Hartz IV ), zum andern existieren Probleme im familiären Zusammenleben oder bei der Kinderbetreuung. Die Handlungsspielräume dieser allein erziehenden Mütter (und Väter) sind dann eingeschränkt bspw. durch hohe Anforderungen an das Betreuungs- und Zeitmanagement innerhalb der Familie u. a. m. Im Meinungsbild der Gesellschaft werden allein Erziehende - wie andere neue oder alternative Familienformen auch - größtenteils anerkannt und akzeptiert. Ein Großteil der Bevölkerung in Ostdeutschland ist davon überzeugt, dass allein Erziehende ihre Kinder nicht schlechter als Paare erziehen würden. Rund ein Drittel der Bevölkerung glaubt hingegen, dass allein Erziehende ihren Kindern nicht die gleichen Lebenschancen bieten können wie Paare Alleinerziehende in Deutschland Potenziale, Lebenssituation und Unterstützungsbedarfe, Monitor Familienforschung, Ausgabe 15, Jg. 2008, S.5 Siehe u. a: Brand, D./Hammer, V, Balanceakt Alleinerziehend, 2002, Schneider, N. et all: Alleinerziehen in Deutschland, 2001 Siehe auch Lebenslagen in Brandenburg, Chancen gegen Armut, Hrsg.: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie, Potsdam 2008, S. 203ff 41

46 Allein Erziehende Andere Untersuchungen zur Einstellung gegenüber den Familienformen zeigen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland: Allein Erziehende werden in Ostdeutschland eher einer vollständigen Familie als ebenbürtig betrachtet und die Meinung, man solle heiraten, wenn Kinder geplant sind, ist in Ostdeutschland weniger verbreitet als im Westen. 11 Eine Studie im Land Thüringen, die auf direkten persönlichen Interviews mit allein Erziehenden basiert, hat mit Hilfe einer Clusteranalyse 5 unterscheidbare Gruppen ermittelt (siehe Abbildung 30). Danach äußern 35,3% der allein Erziehenden sich in hohem Maße zufrieden mit der Lebenssituation. Die vier anderen Gruppen weisen besondere Problemlagen auf: rund ein Fünftel sind unzufrieden durch ihre berufliche Situation (22,3%), fast ebenso groß ist die Gruppe mit einer belasteten Familiensituation, wozu vor allem ältere allein Erziehende gehören, 12, 8% haben Schwierigkeiten in der Kleinkindbetreuung und für 8,3% führen Defizite im sozialen Netzwerk zu einer belasteten Situation. 12 Abbildung 30: Heterogenität der Lebenslage allein Erziehender - in Prozent - Heterogenität der Lebenslage Alleinerziehender - in Prozent - Schwierigkeiten in Kleinkindbetreuung Defizite im sozialen Netzwerk 8,3 hohes M aß an Zufriedenheit 12,8 35,3 21,3 belast. Familiensituation älterer Alleinerziehender 22,3 Unzufriedenheit durch berufl. Situation. Quelle: Brand, D.: "Balanceakt Alleinerziehend" in: Ergebnisprotokoll Landesbündnis für Familie, 2003 S Jürgen Dorbritz, Andrea Lengerer, Kerstin Ruckdeschel: Einstellungen zu demographischen Trends und zu bevölkerungsrelevanten Politiken, Wiesbaden 2005, S Brand, D.: Heterogenität der Lebenslagen Alleinerziehender, in: Ergebnisprotokoll Landesbündnis für Familien, 2003, S

47 Allein Erziehende Wie sieht die Situation der allein erziehenden Frauen in Marzahn-Hellersdorf aus? Über die Anzahl von allein Erziehenden gibt der Mikrozensus Auskunft: Im Jahr 2006 lebten allein Erziehende mit Kindern unter 18 Jahren, darunter Frauen, in Marzahn-Hellersdorf. Werden alle im Haushalt lebenden Kinder unabhängig von ihrem Alter betrachtet, so lebten allein Erziehende im Bezirk, 2005 waren es Abbildung 31: Familien in Marzahn-Hellersdorf 2006 Familien mit Kindern Familie mit Kindern unter 18 Jahren Familien mit Kindern älter als 18 Jahre * Paare Allein- Erziehende Ehepaare Nichteheliche Lebensgemeinschaften Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Statistischer Bericht des Mikrozensus j06, S. 40ff * eigene Berechnung Die Analyse der Lebenssituation allein erziehender Frauen in Marzahn-Hellersdorf basiert auf den Daten der Frauenbefragung im Sommer , sie wird ergänzt durch andere zugängliche Datenquellen aus dem Bezirk und mit Daten aus dem Mikrozensus. Für die Auswertung liegen 118 Datensätze von allein Erziehenden vor. Die nachfolgende Ergebnisdarstellung wird vor allem als Vergleich zwischen allein Erziehenden und Frauen mit Kindern und Partner im Haushalt präsentiert, um Unterschiede zwischen beiden Gruppen deutlich zu machen. Das Durchschnittsalter beider Frauengruppen beträgt 39 Jahre. Der Familienstand widerspiegelt die jeweilige (aktuelle) Lebensform: knapp die Hälfte der allein Erziehenden ist ledig, bei den Frauen mit Kindern und in Partnerschaft dominiert der Familienstand verheiratet. Allein Erziehende weisen beim Schulabschluss und bei der Qualifikation geringere Abschlüsse auf und die Zahl der Arbeitslosen unter ihnen ist mehr als doppelt so hoch wie die der Frauen mit Kindern (und Partner). 13 Im Sommer 2008 wurden 770 Frauen in Berlin Marzahn-Hellersdorf zu ihrer Lebenssituation befragt. 43

48 Allein Erziehende Tabelle 22: Soziodemografische Merkmale der allein Erziehenden und Frauen mit Kindern - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - allein Erziehende Frauen mit Kind/ern (und Partner) gesamt (n= 118) (n= 217) Alter bis 27 Jahre bis 45 Jahre und älter Familienstand ledig verheiratet - 82 getrennt lebend 21 1 geschieden 31 5 verwitwet 3 - Schulabschluss (noch) keinen 3 - Hauptschule mittlere Reife Hochschulreife Qualifikation (noch) keine Berufsausbildung 15 7 abgeschlossene Berufsausbildung abgeschlossenes Studium Erwerbsstatus erwerbstätig/vollzeit erwerbstätig/teilzeit Schülerinnen/Azubis/Studentinnen 7 2 arbeitslos Hausfrau/Mütterjahr 4 16 Rentnerin 1 1 Wohnort Siedlungsgebiet Großsiedlung Der Sozialstatus-Index fasst die Angaben zur Qualifikation und zum Erwerbsstatus der befragten Mütter zusammen und erlaubt somit gewisse Rückschlüsse auf die Lebenslagen. 14 Allein erziehende Frauen haben demzufolge in deutlich stärkerem Maße den Staus niedrig inne (41%) als Frauen mit Bei der Bestimmung des Sozialindex werden der Berufsabschluss und die Angaben zur Erwerbstätigkeit je nach Abschlussniveau mit Punkten versehen und addiert, z.b. der Staus niedrig wird Personen zugeordnet, die (noch) keinen Qualifikationsabschluss haben und arbeitslos sind.

49 Allein Erziehende Kindern und Partner (12%). Das mittlere Statusniveau trifft auf die Mehrheit der Frauen zu, die einen hohen Sozialstatus haben 18% der allein Erziehenden und rund ein Fünftel der Frauen mit Kindern und Partner. Abbildung 32: Sozialer Status von allein Erziehenden - Frauen in Marzahn-Hellersdorf in Prozent - allein Erziehende Frauen mit Kind/ern hoch mittel niedrig Anhand dieses Indexes werden später weitere Differenzierungen in den Lebenslagen der befragten Frauen deutlich gemacht Subjektives Wohlbefinden von allein erziehenden Frauen Lebenszufriedenheit Allein erziehende Frauen sind mit ihrem gegenwärtigen Leben deutlich weniger zufrieden als die Vergleichsgruppe. Knapp die Hälfte der allein Erziehenden (47%) äußert sich sehr zufrieden/ zufrieden mit ihrem Leben, unter den Frauen mit Kindern/Partner sind es rund zwei Drittel. Spiegelbildlich entgegengesetzt sind 13% der allein Erziehenden unzufrieden mit dem Leben, aber nur 8% aus der anderen Frauengruppe. Abbildung 33: Allgemeine Lebenszufriedenheit - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - allein Erziehende Frauen mit Kind/ern (Partner) sehr zufrieden zufrieden teilweise zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden 45

50 Allein Erziehende Im Hinblick auf einzelne Lebensbereiche sind beide Frauengruppen in unterschiedlichem Maße zufrieden. Allein erziehende Frauen beurteilen ihre Zukunftsaussichten für das eigene Leben, die Lebensbedingungen für Familien und die Wohnungssituation als weniger zufrieden stellend. Rund die Hälfte der allein Erziehenden lebt in einer Partnerschaft, aber auch hier zeigen sie sich deutlich unzufriedener als die andere Frauengruppe. Keine Unterschiede zeigen sich bei der Kinderbetreuung, der Freizeitgestaltung und bei der Arbeit. Ein Viertel der allein Erziehenden äußert sich unzufrieden über die Lebensbedingungen für Familien. Hier wäre interessant zu erfahren, woran es fehlt und welche Erwartungen an den Bezirk gestellt werden. Abbildung 34: Zufriedenheit in einzelnen Lebensbereichen - allein erziehende Frauen Marzahn- Hellersdorf in Prozent - Partnerschaft Kinderbetreuung Wohnung Arbeit Freizeitgestaltung Zukunftsaussichten Lebensbedingungen Familien sehr zufrieden/ zufrieden teilweise zufrieden unzufrieden/ sehr unzufrieden Sorgen und Ängste Mit der Frage nach Sorgen und Ängsten kann abgeschätzt werden, in welchen Bereichen allein erziehende Frauen die Probleme sehen, wo sie sich unsicher fühlen und wo eventuell Unterstützungsbedarf sichtbar wird. Die größten Sorgen und Ängste bereiten den allein erziehenden Frauen die finanziellen Probleme: 40% haben starke und weitere 25% sehr starke Angst, dass finanzielle Probleme auf sie zukommen könnten. Nur wenig schwächer ist die Sorge der allein Erziehenden um ihre Erwerbs-/Arbeitssituation (60%), ebenso viele sind sehr verunsichert im Hinblick auf die eigene Zukunft. Mehr als die Hälfte von ihnen sorgt sich um die Erziehung und Ausbildung der Kinder, ebenso viele haben Angst, den Lebensstandard nicht halten zu können. Den Anforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen zu sein, ängstigt rund ein Viertel der befragten Frauen und dass zu viele Aufgaben in der Familie vor ihnen stehen meinen 22%. Bezüglich der Wohnsituation wurden die wenigsten Ängste geäußert (17%). 46

51 Allein Erziehende Abbildung 35: Sorgen, Ängste und Probleme - allein erziehende Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - finanzielle Probleme Erwerbs-/Arbeitssituation Unsicherheit eigene Zukunft Erziehung / Ausbildung der Kinder Lebensstandard nicht halten zu können Anforderungen nicht gewachsen zu sein zu viele Aufgaben in der Familie Probleme Wohnsituation sehr starke Angst starke Angst kaum Angst keine Angst Eine ähnlich lautende Frage wurde in einer empirischen Erhebung deutschlandweit gestellt und der Vergleich beider Datenreihen zeigt, dass allein erziehende Frauen aus Marzahn-Hellersdorf deutlich stärkere Ängste haben. Bei den Themenfeldern, die von den allein Erziehenden aus Marzahn-Hellersdorf mit starken Ängsten belegt sind, betragen die Unterschiede bis zu 20% (siehe Tabelle 23). Ist es die besondere Situation im Bezirk oder die generell schlechtere soziale Lage in den neuen Bundesländern, die die Sorgen und Ängste um die Zukunft, um die Finanzsituation und die Ausbildung der Kinder hier besonders hoch erscheinen lassen? Eine befriedigende Antwort auf diese Frage kann im Rahmen dieser Studie leider nicht erfolgen. Tabelle 23: Sorgen, Ängste oder Probleme - Vergleich - Frauenbefragung in Prozent - Marzahn-Hellersdorf Robert- Koch- Institut * sehr stark und stark sehr stark und stark allein Erziehende Mütter mit Kindern allein Erziehende verheiratete Mütter finanzielle Probleme ,7 18,7 Erwerbs- und Arbeitssituation Unsicherheit, wie eigene Zukunft weitergeht ,8 26,4 Erziehung und Ausbildung der Kinder ,5 27,1 Lebensstandard nicht halten zu können Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein ,7 11,4 zu viele Aufgaben in der Familie ,8 13 Probleme mit der Wohnsituation ,6 6,2 Quelle: sfz/frauen mh 2008 * Gesundheit alleinerziehender Mütter und Väter, in: Gesundheitsberichterstattung des Bundes Heft14 Robert Koch Institut April 2003, S.9 47

52 Allein Erziehende Erwerbssituation Die Erwerbssituation zum Befragungszeitpunkt im Sommer 2008 ist zwischen beiden Frauengruppen deutlich verschieden: Von den allein Erziehenden sind ein Drittel vollzeitbeschäftigt, 16% arbeiten in Teilzeit, 7% sind Auszubildende/Studentinnen, 5% sind Hausfrauen oder im Erziehungsjahr und mehr als ein Drittel arbeitslos. Die Zahl der arbeitslosen allein Erziehenden ist doppelt so hoch wie die der Frauen mit Kindern (u. Partner) und verweist auf die sehr schwierige Arbeitsmarktlage dieser Gruppe. 15 In einer deutschlandweiten Studie aus dem Jahr 2008 geben 50% der ostdeutschen allein Erziehenden an, dass sie keine Arbeit finden, dieser Prozentsatz liegt um 10% über dem für Westdeutschland. 16 Abbildung 36: Erwerbssituation von Frauen - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - allein Erziehende 38 Frauen mit Kind/ern Vollzeit Teilzeit Schülerinnen/ Azubis/ Studentinnen Hausfrauen/ Mütter arbeitslos Rentnerinnen Die Chance schon bald wieder eine Arbeit zu finden, schätzen 18% der allein Erziehenden im Bezirk als überwiegend gut ein, ein Drittel mit überwiegend schlecht, 40% sehen sehr schlechte Chancen und 8% wissen es nicht Im Land Brandenburg waren % der Alleinerziehenden (beide Geschlechter) erwerbstätig. Vgl. Lebenslagen in Brandenburg, a.a.o, S. 211/212 Siehe Alleinerziehende in Deutschland, a.a.o., 2008, S. 12

53 Allein Erziehende Einkommen Aus den Mehrfachantworten zu den Einkommensquellen geht hervor, dass ca. die Hälfte der allein Erziehenden ihren Lebensunterhalt aus Lohn/Gehalt bestreitet, 53% beziehen Arbeitslosengeld II, Arbeitslosengeld I erhalten 3%, Kindergeld 83% und Kindesunterhalt 37% sowie Unterhalt von Ehegatten/Eltern erhalten 6%. Andere Einnahmequellen wie zum Beispiel Sozialhilfe, Renten, Pflegegeld sind in der hier vorliegenden Stichprobe nur sehr geringfügig vertreten. Abbildung 37: Zusammensetzung des monatlichen Haushaltseinkommens - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Prozent - (Mehrfachantworten möglich) allein Erziehende Frauen gesamt Kindergeld ALG II (Hartz IV) Lohn/Gehalt Kindesunterhalt Unterhalt Ehegatten/Eltern ALG I Rente/Pension Sozialgeld 3 1 Pflegegeld 2 1 Die Höhe des durchschnittlichen individuellen Nettoeinkommens beträgt in der Stichprobe für die allein Erziehenden Euro, das durchschnittliche Haushaltseinkommen liegt bei Euro. Im Jahr 2006 lag das mittlere monatliche Familieneinkommen für die allein Erziehenden in Berlin laut Mikrozensus bei Euro. 17 Dass allein Erziehende weniger Geld zur Finanzierung ihres Lebensunterhalts zur Verfügung steht als anderen Familien und damit ihr Armutsrisiko steigt, ist allgemein bekannt. Aus der bereits zitierten Studie zu den allein Erziehenden in Deutschland heißt es dazu: Alleinerziehende mit zwei Kindern haben pro Kopf 50% weniger zur Verfügung als ein vergleichbarer Paarhaushalt mit zwei Kindern. Diejenigen, die nach der Trennung die Kinderbetreuung übernehmen, geben zu 61% eine Verschlechterung ihres Einkommens an Zu den Einbußen tragen auch nicht geleistete Unterhaltszahlungen bei 81% aller Alleinerziehende geben an, Anspruch auf Unterhalt zu haben. Regelmäßig und in voller Höhe erhält ihn jedoch nur die Hälfte der Berechtigten und weiter wird ausgeführt: Jeder vierte Alleinerziehenden-Haushalt erhält dabei trotz Erwerbstätigkeit ALG II-Leistungen. Zurückzuführen ist dies vor allem darauf, dass jede(r) dritte alleinerziehende Erwerbstätige in Minijobs, Ein-Euro-Jobs oder ABM-Stellen arbeitet. Ohne Personen in diesen besonderen Beschäftigungsformen liegt der Anteil der ALG II-Beziehenden unter den berufstätigen Alleinerziehenden bei rund 10%, bei vollzeitbeschäftigten Alleinerziehenden bei 4% Quelle: Statistischer Bericht des Mikrozensus 2006, j 06, S.43 Alleinerziehende in Deutschland Potenziale, Lebenssituation und Unterstützungsbedarfe, Monitor Familienforschung, Ausgabe 15, Jg. 2008, S.13 49

54 Allein Erziehende Abbildung 38: Ermöglicht Ihr monatliches Nettoeinkommen im Großen und Ganzen die Befriedigung Ihrer Bedürfnisse? - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - allein Erziehende ja 15 ja, mit Einschränkungen Frauen gesamt ja nein, ziemlich knapp nein, ziemlich knapp ja, mit Einschränkungen Mit dem monatlich zur Verfügung stehenden Einkommen kann jede 7. allein Erziehende ihre Bedürfnisse befriedigen, 28% kommen mit bestimmten Einschränkungen über die Runden und für mehr als die Hälfte von ihnen ist es sehr knapp Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit mit Familie und Kinderbetreuung Erwerbsarbeit und Familie im Lebensalltag zu vereinbaren, gilt schon immer als problematisch. Für allein erziehende Frauen ist die Vereinbarkeitsproblematik besonders kritisch, da sie in erster Linie im Alltag auf sich selbst gestellt Erwerbsarbeit/Beruf und Kinderbetreuungspflichten meistern müssen. Ähnlich den Ergebnissen für die gesamte Stichprobe sagt auch die Mehrzahl der allein erziehenden Frauen, dass sie persönlich Familie und Beruf gut im Griff haben. Zwei Drittel von ihnen haben genügend Zeit für die Kinder, es stehen aber auch 46% der allein erziehenden Frauen ständig unter Zeitnot (Stressfaktor!). Allein erziehende Frauen stimmen beiden Zeit-Indikatoren deutlich mehr zu als Frauen mit Kindern und Partner. Was auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint, lässt sich vermutlich damit erklären, das allein Erziehende einerseits mehr direkte Zeit für ihre Kinder finden, andererseits aber bei der Alltagsbewältigung eher unter Zeitdruck stehen als die anderen Frauen. Abbildung 39: Wie vereinbaren Sie persönlich Familie und Beruf? - allein erziehende Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - Beruf und Familie gut im Griff genügend Zeit für die Kinder Teilzeitarbeit/mehr Zeit für Familie ständige Zeitnot Partner kümmert sich um Kinder genauso stimmt völlig stimmt eher stimmt eher nicht stimmt nicht

55 Allein Erziehende Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Familie lässt sich nur realisieren, wenn Kinderbetreuungsmöglichkeiten ausreichend vorhanden sind. Da von einer hohen Versorgungsquote für Kinderbetreuungsplätze im Bezirk Marzahn-Hellersdorf auszugehen ist, gewinnt die Frage nach der Qualität in diesen Einrichtungen an Bedeutung. Die Untersuchung hat ergeben, dass es für 68% der allein Erziehenden einfach war, einen Betreuungsplatz für das Kind oder die Kinder zu organisieren, für das verbleibende Drittel taten sich Schwierigkeiten auf. Ohne das im Einzelnen untersetzen zu können, verbergen sich hier zum einen die Suche nach der gewünschten Kinderbetreuungseinrichtung und zum anderen ist zu vermuten, dass das Procedere der Antragstellung bzw. Genehmigung (wenn bspw. Mütter SBG II-Leistungen erhalten, steht ihnen ein Platz nur für 6 Stunden zur Verfügung) als schwer empfunden wurde. Abbildung 40: Wie schwer war es, einen Betreuungsplatz zu erhalten? - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Prozent - allein Erziehende Frauen gesamt sehr schwer sehr einfach sehr schwer schwer 21 4 sehr einfach schwer Datenbasis:sfz/frauen mh 2008 einfach einfach Über eine flexibel zu gestaltende Kinderbetreuung wird in der Öffentlichkeit immer wieder diskutiert. Aus Sicht der allein Erziehenden braucht jede 5. von ihnen täglich eine zusätzliche Betreuung für die Kinder. Abbildung 41: Braucht Ihr Kind Betreuung außerhalb der Kindereinrichtung? - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Prozent - allein Erziehende Frauen mit Kind/ern (Partner) ja, täglich Datenbasis:sfz/frauen mh bis 2-mal die Woche nein ab und zu häufig am Wochenende Wird eine zusätzliche Betreuung für Kinder benötigt, so können sich allein Erziehende in erster Linie auf andere Familienangehörige stützen, Freunde und Bekannte stehen an zweiter Stelle zur Verfügung und der Partner an dritter Stelle. Professionelle Erziehungshilfen (z.b. Jugendamt) sind im Rahmen dieser Untersuchung kaum genannt worden (1%). 51

56 Allein Erziehende Das Unterstützungsnetzwerk und -potenzial für allein Erziehende ist kleiner als für Frauen mit Kindern und Partner; letztere können durch eine größere Personenanzahl im familiären Netzwerk mehr Unterstützung erwarten. Abbildung 42: Wenn Sie Betreuung benötigen, wer hilft Ihnen? - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - allein Erziehende Frauen mit Kindern und Partner andere ältere Geschwister Partner andere ältere Geschwister Freunde und Bekannte andere Familienangehörige Freunde und Bekannte 17 andere Familienangehörige Partner Datenbasis:sfz/frauen mh Gesundheit von allein Erziehenden Die spezifischen Belastungen allein Erziehender wirken sich auch auf ihre Gesundheit aus. Daten des Sozio-oekonomischen Panels 2006 zeigen u. a., dass allein erziehende Frauen 2,4-mal häufiger als Frauen, die mit Partner und Kindern zusammenleben, gesundheitliche Beeinträchtigungen aufweisen. In Marzahn-Hellersdorf schätzten 18% der allein erziehenden Frauen ihren Gesundheitszustand als sehr gut ein, rund ein Drittel als gut, 26% als zufrieden stellend und weiter 18% benennen ihn als eher schlecht. Anders sehen die Zahlen für Frauen mit Kindern und Partner aus, sie schätzen ihren Gesundheitszustand deutlich besser ein als allein Erziehende. Abbildung 43: weniger gut schlecht zufriedenstellend Wie würden Sie Ihren Gesundheitszustand einschätzen? - Frauen Marzahn- Hellersdorf in Prozent - 12 allein Erziehende 6 26 sehr gut gut weniger gut Frauen mit Kind/ern und Partnetr sehr gut schlecht zufriedenstellend Eine ähnliche Situation ist auch beim Stressgefühl zu beobachten. Auch hier geben allein Erziehende in deutlich stärkerem Maße an, in den zurückliegenden 7 Tagen unter Stress gelitten zu haben (63% gegenüber 48%) gut 52

57 Allein Erziehende Abbildung 44: Hatten Sie in den zurückliegenden 7 Tagen das Gefühl unter Stress zu stehen? - Frauen Marzahn-Hellersdorf - in Prozent - allein Erziehende ja, mehrmals Frauen gesamt ja, mehrmals nein ja, einmal nein ja, einmal 53

58 Zur Situation von Spätaussiedlerinnen - ein Stimmungsbild 11. Zur Situation von Spätaussiedlerinnen - ein Stimmungsbild In der empirischen Untersuchung wurden 120 Frauen mit russischsprachigem Migrationshintergrund befragt. Es sind Frauen, die als Spätaussiedlerinnen deutscher Abkunft vorrangig aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion oder als Ehepartnerin oder als andere Familienangehörige im Bezirk leben legte das SFZ eine Studie Soziale Integration - soziale Lage - subjektive Befindlichkeiten von Spätaussiedlern in Marzahn-Hellersdorf vor, in der die soziale Lage der Spätaussiedler detailliert beschrieben ist. 19 Aus diesem Grunde wird hier ein Stimmungsbild dieser Frauengruppe skizziert, das auf den Indikatoren zum subjektiven Wohlbefinden basiert. Mit ihrem Leben ist die Mehrheit der Frauen mit russischsprachigem Migrationshintergrund (es wird auch der Begriff der Spätaussiedlerinnen verwendet) im Großen und Ganzen zufrieden (58%), darunter äußern sich 8% sehr zufrieden. Im Vergleich zu den deutschen Frauen bekunden die Spätaussiedlerinnen jedoch eine geringere allgemeine Lebenszufriedenheit. Abbildung 45: Wie zufrieden sind Sie gegenwärtig - alles in allem - mit Ihrem Leben? - Frauen Marzahn-Hellersdorf in Prozent - Spätaussiedlerinnen übrige Frauen sehr unzufrieden 37 6 sehr zufrieden 8 sehr unzufrieden unzufrieden 4 6 sehr zufrieden/ teilweise zufrieden zufrieden teilweise zufrieden zufrieden / sfz/leben 2008 Mit einzelnen Lebensbreichen sind die Spätaussiedlerinnen ebenfalls weniger zufrieden, Ausnahme bildet einzig der Bereich der familiären Lebensbedingungen, mit denen deutsche Frauen sich weniger zufrieden zeigen. Partnerschaft und Wohnung stehen in der Rangfolge der Zufriedenheit einzelner Lebensbereiche ganz oben, gefolgt von Kinderbetreuung und Freizeitgestaltung. Die Unterschiede bei den persönlichen Zukunftsaussichten und beim Bereich Erwerbsarbeit, mit denen die Spätaussiedlerinnen weniger zufrieden sind, fallen besonders ins Auge (siehe Abbildung: 46). Die Rangfolge der hier gemessenen Zufriedenheit mit ausgewählten Lebensbreichen ist in der erwähnten Studie von 2006/2007 ähnlich, hier haben sich keine großen Veränderungen ergeben. 20 Generell zeigt die Datenanalyse, dass Frauen mit russischsprachigem Migrationshintergrund bei der Beantwortung des Fragespiegels eher die mittleren Antwortmöglichkeiten wählen, was auf eine gewisse Zurückhaltung in der Meinungsäußerung schließen lässt Vgl. Studie: Soziale Integration - soziale Lage - subjektive Befindlichkeiten von Spätaussiedlern in Marzahn- Hellersdorf - eine Sozialstudie 2006, erstellt vom SFZ e.v. in Kooperation mit dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf 20 Vgl. Soziale Integration - subjektive Befindlichkeiten von Spätaussiedlern,, S. 78

59 Zur Situation von Spätaussiedlerinnen - ein Stimmungsbild Abbildung 46: Wie zufrieden sind Sie mit folgenden Dingen in Ihrem Leben? - Frauen Marzahn- Hellersdorf Mittelwert in Prozent - (1 = sehr zufrieden, 5= sehr unzufrieden ) 2,1 2,2 2,3 2,6 2,5 3 2,5 1,7 1,9 2,1 2,2 2,3 2,7 2,9 Partnerschaft Wohnen Spätausiedlerinnen Kinderbetreuungt Freizeitgestaltung Arbeit übrige Frauen Zukunftsaussichten Lebensbedingungen für Familien / sfz/leben 2008 Bei den Sorgen und Ängsten sind die Unterschiede zwischen beiden Frauengruppen weniger offensichtlich, anscheinend sind einige dieser Gefühle und Besorgnissymptome in der Bevölkerung gleich verbreitet. Dennoch gibt es Unterschiede; bspw. ist die Sorge um die Erziehung und Ausbildung der Kinder bei den Spätaussiedlerinnen größer, ebenso verhält es sich bei der Erwerbssituation. Die Angst um den Erhalt des Lebensstandards ist hingegen unter den deutschen Frauen stärker verbreitet. Abbildung 47: Was bereitet Ihnen Sorge, Angst oder welche Probleme haben Sie? - Frauen Marzahn-Hellersdorf Mittelwert in Prozent - (1 = sehr starke Angst, 5= keine Angst ) 2,5 2,6 2,8 3,4 3,2 2,4 3,4 2,9 2,4 2,5 3,3 3,3 3,1 2,6 3,4 2,6 unsichere Zukunft finanz. Probleme Erz./Ausb. Kinder viele Aufg. Familie Anford. n. gewachsen Erw-/Arbeits- Situation Probleme Wohnen Lebensstandard Spätaussiedlerinnen übrige Frauen / sfz/leben

60 Zur Situation von Spätaussiedlerinnen - ein Stimmungsbild Der subjektive Gesundheitszustand wird von Frauen mit russischsprachigem Migrationshintergrund weniger gut eingeschätzt als von der anderen Frauengruppe. Besonders auffällig ist der Unterschied bei der Zustandsbeschreibung sehr gut, den nur 3% der Spätaussiedlerinnen angaben, aber 24% der deutschen Frauen. Ein Alterseffekt kann hier ausgeschlossen werden, denn das Durchschnittsalter beider Frauengruppen liegt mit 41 und 40 Jahren dicht beieinander, es müssen hier also andere Einflussfaktoren vorliegen (zu vermuten ist, dass die höhere Arbeitslosigkeit unter den Spätaussiedlerinnen ihr gesundheitliches Wohlbefinden beeinträchtigt). Abbildung 48: Wie würden Sie Ihren Gesundheitszustand einschätzen? - Frauen - Marzahn- Hellersdorf in Prozent - weniger gut Spätaussiedlerinnen übrige Frauen schlecht sehr gut sehr gut schlecht weniger 24 gut zufrieden stellend gut 48 zufrieden stellend gut / sfz/leben 2008 Anders verhält es sich mit dem Stressempfinden. Auf die Frage, ob sie in den zurückliegenden 7 Tagen das Gefühl hatten, unter Stress zu stehen, haben Spätaussiedlerinnen ein deutlich geringeres Stressempfinden geäußert. Rund ein Fünftel von ihnen hatte mehrmals Stress, ca. ein Drittel einmal und 42% hatten gar keinen Stress. Die Werte für die deutschen Frauen lassen ein deutlich höheres Stressempfinden erkennen. Gründe für diesen signifikanten Unterschied können hier nicht angegeben werden, dazu bedarf es einer detaillierten gesundheitsbezogenen Sozialforschung, die Aspekte der Lebensweise und soziokulturelle Gegebenheiten einschließt. Abbildung 49: Hatten Sie in den zurückliegenden 7 Tagen das Gefühl unter Stress zu stehen? - Frauen - Marzahn-Hellersdorf in Prozent - Spätaussiedlerinnen ja, mehrmals übrige Frauen ja, mehrmals nein ja, einmal nein ja, einmal / sfz/leben

61 Zur Situation von Spätaussiedlerinnen - ein Stimmungsbild Mit dem Leben und Wohnen in Marzahn-Hellersdorf sind die Frauen mit russischsprachigem Migrationshintergrund in gleich hohem Maße zufrieden wie die deutschen Frauen. Zwei Drittel wohnt gern im Bezirk, ein Viertel nur bedingt und 3% leben ungern hier. Die Einschätzungen zum näheren Wohnumfeld im Marzahn-Hellersdorf fallen unterschiedlich aus: von den Spätaussiedlerinnen fühlen sich ein Fünftel sehr wohl im Wohnumfeld, von den deutschen Frauen sagen es mit 37% deutlich mehr. Zufrieden mit dem Wohnumfeld zeigen sich 59% der Spätaussiedlerinnen, 44% der deutschen Frauen; als erträglich bezeichnen es 19% der erstgenannten und 13% der anderen Gruppe, dezidiert nicht wohl fühlen sich 1% bzw. 2%. Die Absicht, in absehbarer Zeit aus Marzahn-Hellersdorf wegzuziehen, formulieren Spätaussiedlerinnen weniger vehement ( ja, bestimmt 6% gegenüber 13%), aber sie sind sich auch weniger sicher, ob sie im Bezirk bleiben möchten ( bestimmt nicht 43% gegenüber 48%). Abbildung 50: Absicht, in absehbarer Zeit aus Marzahn-Hellersdorf wegzuziehen? - Frauen - Marzahn-Hellersdorf in Prozent - Spätaussiedlerinnen übrige Frauen weiß nicht ja bestimmt ja, wahrscheinlich weiß nicht ja bestimmt ja, wahrscheinlich wahrscheinlich nicht bestimmt nicht wahrscheinlich nicht bestimmt nicht / sfz/leben

62 Resonanz 12. Resonanz Die Hellersdorfer - Ausgabe April Prozent bleiben ganz sicher Wie geht es den Frauen in Marzahn-Hellersdorf? Welche Sorgen und Nöte haben sie? Darauf gab es bei der 2 Marzahn-Hellersdorfer Frauenkonferenz sehr konkrete Antworten. Das Sozialwissenschaftliche Forschungszentrum Berlin-Brandenburg e.v. hatte im vergangenen Jahr 770 Frauen befragt - zum Beispiel nach ihren Ängsten, Einkommen sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die ersten Ergebnisse der Studie, die demnächst veröffentlicht wird, stießen auf großes Interesse. Mit der Partnerschaft, der Wohnung, Kinderbetreuung, Freizeitgestaltung und Arbeit sind die meisten Frauen zufrieden. Befragt nach eventuellen Wegzugsabsichten, wollen 46 Prozent bestimmt nicht und 19 Prozent wahrscheinlich nicht wegziehen. Große Differenzen gibt es beim Einkommen. Gerade Alleinerziehende verfügen nur über ein sehr geringes Einkommen. Hinzu kommen bei ihnen kleinere soziale Netzwerke und mehr Ängste. Viele der alten Themen der Frauen und der feministischen Bewegungen, sagte Schirmherrin Dagmar Pohle, seien die gleichen geblieben. Doch Proteste, wie sie noch aus den 1980er Jahren bekannt waren, gibt es heute nicht mehr. Herausforderung heute ist, in dieser Gesellschaft mit diesen Veränderungen Strukturen von Hierarchisierung und Diskriminierung zu erkennen. Es geht dabei um Themen wie Gewalt gegen Frauen, den Umgang mit dem weiblichen Körper oder den 218. Es scheine für unsere Zeit typisch zu sein, dass im deutschen Bundestag das Schwangerschaftskonfliktgesetz verschärft werden soll, mit der Begründung, ungeborenes Leben schützen zu wollen (gegen wen wohl)? Pohle fragte: Wo stehen wir in einem angeblich aufgeklärten, modernen Land, in dem Frauen im Durchschnitt fast ein Viertel weniger für die gleiche Arbeit bekommen als Männer und sich Volksvertreter/innen dafür nicht zuständig erklären? Frauen, zumal die jungen, sollten sich organisieren und Netzwerke bilden. Menschen aus dem Umfeld von Benachteiligten sollten darüber nachdenken, wie ihnen noch effektiver geholfen werden kann. Infos zur Studie unter T Berliner Abendblatt - Ausgabe vom 30. Mai

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