Klimawandel als Herausforderung für die gärtnerische Produktion
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- Matthias Schneider
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1 Klimawandel als Herausforderung für die gärtnerische Produktion S. Krengel 1, H.-J. Krauthausen 2 & F. Louis 2 1 Julius Kühn-Institut, Kleinmachnow 2 Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, Neustadt/Weinstraße Bilder: J. Kreiselmaier, DLR Rheinpfalz Neustadt/W.
2 Aktuelle Prognosen IPCC Temperatur in Nordeuropa um etwa 2,3 bis 5,3 C bis 2080 Niederschlagsmengen im Winterhalbjahr Staunässe & Überschwemmung Niederschlagsmengen im Sommerhalbjahr Trockenstress & Dürre CO 2 Konzentration (Verdopplung bis 2100 möglich) Hitzewellen (Intensität, Häufigkeit & Dauer), Solarstrahlung Hitzestress & Sonnenbrand Häufigkeit Niederschläge, aber Intensität Starkregen, Erosion Anzahl Frosttage, aber Tage mit geschlossener Schneedecke Kahlfrost Windgeschwindigkeiten (v max ), Häufigkeit Stürme und Hagel wahrscheinlich Extremwetterlagen in Landwirtschaft bislang untergeordnete Rolle in Forschung BMEL Verbundprojekt Agrarrelevante Extremwetterlagen ( ) Teilprojekt Sonderkulturen
3 BMEL-Verbundprojekt Agrarrelevante Extremwetterlagen Teilprojekt Sonderkulturen Kurztitel: Projektbearbeitung: Fachl. Koordinierung: Projektlaufzeit: 10/13 03/15 Kooperationspartner: Kulturen: DLR Rheinpfalz, Abteilung Phytomedizin, Neustadt/W. JKI, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinm. LfL Bayern (Hopfen) KOB Bavendorf (Apfel) Esteburg Obstbauzentrum Jork (Apfel) Obst (Apfel), Wein, Freilandgemüse (Spargel, Speisezwiebel, Möhre, Kopfkohl), Hopfen Projektbearbeiter: Projektkoordinierung und -partner: Auftraggeber/ Projektträger:
4 Aufgaben & Zielstellung Ziel: kulturartenspezifisch Identifikation der derzeit und zukünftig relevanten Extremwetterlagen Auswirkungen beschreiben und wenn möglich quantifizieren Definition ertrags- bzw. qualitätsrelevanter Schwellenwerte Identifikation regionaler Unterschiede Beschreibung und Bewertung verfügbarer Risikomanagementmaßnahmen Grundlagen für Anpassungsmaßnahmen auf politischer und betrieblicher Ebene Forschungsbedarf definieren Methoden: Literaturrecherchen Expertenbefragungen (siehe Umlauf) Datenanalysen (Wetterdaten, Klimaprojektionsdaten und Ertragsdaten)
5 Relevanzabschätzung Ranking = Schadpotential + Häufigkeit (ohne Gegenmaßnahmen) Befragung unter Beratern und Praktikern (bundesweit) keine regionale Betrachtung möglich (Stichprobenumfang) Spargel Speisezwiebel Möhre Weiß- und Rotkohl Hagel Trockenheit Hitze Sturm Staunässe (Dauerregen) Starkregen Spätfrost Frühfrost Kahl-/Winterfrost Nassschnee Spargel (n=12), Speisezwiebel (n=13), Möhre (n=11), Weiß- und Rotkohl (n=11)
6 Relevanzabschätzung Risiko im Jahresverlauf abgeleitet aus Expertenbefragungen Bsp. Spargel
7 Relevanzabschätzung Risiko im Jahresverlauf abgeleitet aus Expertenbefragungen Bsp. Speisezwiebel... Ableitung sensitiver Zeitraum
8 Relevanzabschätzung Schwellenwerte und Abfragen (DWD) Literaturrecherchen und Expertenbefragungen Definition ertrags- und qualitätsrelevanter Schwellenwerte Abfrage derzeitige und zukünftige Relevanz (DWD) in Wetterdaten und Klimamodellen Karten und Grafiken für Betrachtung regionaler und saisonaler Unterschiede Bsp. Extremwetterlagen mit steigender Relevanz im Kopfkohlanbau (Weiß- & Rotkohl) Extremwetterlage Schwellenwerte Zeitraum Trend Zukunft Hitze Tmax C Apr-Sep Nachttemperaturen Tmin 25 C Starkregen mm/ereignis Mrz-Aug (Jan-Dez) Sturm 4 Bft Apr-Aug u 5 m/s: (Apr-Jul) (Aug)
9 Relevanzabschätzung Schwellenwerte und Abfragen (DWD) Bsp. Extremwetterlagen mit steigender Relevanz im Spargelanbau Extremwetterlage Schwellenwerte Zeitraum Trend Zukunft Hitze Tmax 30 C Mrz-Sep Trockenheit 160 mm Niederschlag mm Jul-Aug Jun-Sep Dauer- & 30 mm Niederschlag/d Jan-Dez 30 mm/d: (außer Jul) Starkregen 20 mm Niederschlag/h Jan-Dez 20 mm/d: (außer Jul) 150 mm Niederschlag/Monat Jan-Dez 150 mm/m: (Okt-Mai); (Jun-Sep) Sturm 60 km/h (ca. 7-8 Bft) Apr-Sep u 10 m/s: (Feb, Jun-Aug) (Mrz-Mai, Sep)
10 Relevanzabschätzung Schwellenwerte und Abfragen (DWD) Bsp. Änderungstendenz ggü (Quelle: DWD; Gömann et al. 2015) Anzahl Tage mit... Tmax 35 C im August < 50 % nfk > 100 % nfk bis + 5 d
11 Risikomanagement Expertenbefragungen und Literaturrecherche zu Risikomanagementmöglichkeiten Sammlung und wenn mgl. Bewertung (Pro & Contra, Kosten, Schadensreduktionspotential) Bsp.: Detailliertere Angaben siehe Projektbericht: Keine Ertrags- oder Qualitätsdaten für exemplarische Ursache-Wirkungsanalysen im Gemüsebau verfügbar! Exemplarische Ökonomische Abschätzung verschiedener Auswirkungs- und Anpassungsszenarien durch TI siehe Bericht
12 Fazit Bis zu 100 % Verlust durch Extremwetterlagen Ertragseinbußen oft Ergebnis mehrerer Extremwettereignisse Keine allgemeingültigen Aussagen zur Relevanz der Extrema möglich Kultur, Sorte, Standort, Kulturverfahren etc. Steigendes Risiko insb. für Hitze, Trockenheit (SHJ), Starkregen & Staunässe (WHJ) Sonderfall Hagel hohe Relevanz aber keine Modelle und Projektionen Praktikabilität und Wirtschaftlichkeit Risikomanagementmaßnahmen abhängig von Kultur, Sorte, Standort, Bewirtschaftung etc. Datenmangel Ertrags-, Qualitäts- und Metadaten; Auftreten Wetterextreme flächengenaue Aufzeichnungen Ebenso erhebliche Wissenslücken bzgl. möglicher Auswirkungen auf Schaderreger Projektinitiative: Entwicklung Extremwettermonitoring und Risikoabschätzungssystem (EMRA) (zunächst für Weizen & Apfel)
13 VIELEN DANK... den befragten Experten, den Datenlieferanten, den Kooperationspartnern, dem BMEL für die Finanzierung, und für Ihre Aufmerksamkeit!
14 Bsp. Ökomische Abschätzung durch Thünen-Institut für Betriebswirtschaft Erstellung verschiedener Szenarien Basis = Kalkulationsdaten (z.b. LfL, 2015 & AMI, 2012) Bsp.: Verarbeitungskarotten Szenarien: Basisertrag = 850 dt/ha Quelle: Gömann et al., 2015
15 Ökomische Abschätzung durch Thünen-Institut für Betriebswirtschaft Bsp. Verarbeitungskarotten Quelle: Gömann et al., 2015
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