Leistungsbilanz des IAT 2005

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1 Leistungsbilanz des IAT 2005 Institut für Angewandte Trainingswissenschaft Ein Institut des Vereins IAT/FES des DSB e.v. PF Leipzig Tel.: Fax : iat@iat.uni-leipzig.de Redaktionsschluss:

2 Herausgeber: Institut für Angewandte Trainingswissenschaft Abteilung Information Dokumentation Layout und Bearbeitung: Dr. Roland Regner Titelaufnahme: Institut für Angewandte Trainingswissenschaft <Leipzig> (Hrsg.) Leistungsbilanz des IAT 2005 Selbstverlag Institut für Angewandte Trainingswissenschaft Marschnerstr Leipzig Postfach Leipzig Druck: Foto: Cover: Merkur Druck- und Kopierzentrum GmbH, Leipzig Hauptmannstr. 4, D Leipzig IAT, Leipzig mit freundlicher Genehmigung des DSV Gefördert durch das Bundesministerium des Inneren 2

3 1 Inhaltsverzeichnis 1 Inhaltsverzeichnis Vorwort Aktuelle Situation des IAT Wissenschaftliche und technologische Bilanz 2004 und Ausblick Prozessbegleitende Trainings- und Wettkampfforschung Ausdauersportarten Kraft-Technik-Sportarten Technisch-taktische Sportarten Sportmedizin Forschungstechnologie Schwerpunkte der Arbeit Information Dokumentation IAT-Projekte im Jahr 2005: Themen, inhaltliche Schwerpunkte, wissenschaftliche Interventionen, Ergebnisse Veröffentlichungen (buchhändlerisch erwerbbar) IAT-Publikationen (nicht buchhändlerisch erwerbbar) Referate / Vorträge Audiovisuelle Medien Datenbanken

4 2 Vorwort Ebenso wie in den zurückliegenden Jahren legt das IAT mit dieser Leistungsbilanz Rechenschaft über die Entwicklung des Instituts ab. Die Fachbereiche, Abteilungen und Fachgruppen informieren in ihren Beiträgen die Öffentlichkeit über Arbeitsergebnisse und neue wissenschaftliche Erkenntnisse der Leistungssportforschung. Zurückblicken können wir auf einen institutspolitisch brisanten Zeitraum, in dem vieles Bisherige auf den Prüfstand gestellt und wichtige Weichenstellungen für das zukünftige Profil des Institutes vorgenommen wurden und werden. Hervorzuheben ist das große Engagement der Führungskräfte des Instituts bei der Weiterentwicklung der Organisationsstruktur des IAT auf der Grundlage des Zukunftskonzepts Aber auch die Positionierung der Institute IAT und FES im Rahmen der neuen Dachorganisation DOSB, wofür ein ganzheitliches Konzept erarbeitet wurde, kann als ein wichtiger Beitrag zum zukünftigen Aufbau eines wissenschaftlichen Verbundsystems im deutschen Leistungssport angesehen werden. Neben der Unterstützung der Vorbereitung unserer Athletinnen und Athleten auf die Olympischen Winterspiele in Turin in den Sportarten Biathlon, Skilanglauf, Eisschnelllauf, Skisprung/Nordische Kombination, Skeleton und Eiskunstlauf wurde die Erarbeitung wissenschaftlicher Projekte und entsprechender Kooperationsvereinbarungen in zwölf Sommersportarten für den Olympiazyklus bis 2008 fristgemäß abgeschlossen. Wissenschaftler des IAT stellten in den schon traditionellen hausinternen Ergebniskonferenzen ihre Resultate vor, diskutierten sie im Rahmen des Wissenstransfers mit Vertretern unserer Spitzenverbände und überführten sie innerhalb der Prozessunterstützung in das Training. Fortschritte konnten beim Ausbau der Zusammenarbeit mit der Trainerakademie des DSB erreicht werden. Die aktuellsten Ergebnisse der prozessbegleitenden Trainings- und Wettkampfforschung fließen nun unmittelbar in die sportartspezifische Ausbildung ein. Hervorzuheben ist auch die Intensivierung der Zusammenarbeit mit unseren universitären Partnern im Rahmen von Verbundprojekten. Forschungsergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit des IAT wurden in der Institutszeitschrift publiziert und bei nationalen und internationalen Kongressen vorgetragen. Ein Höhepunkt im Institutsleben war der Besuch des Staatssekretärs Dr. Wewer, der sich von der Leistungsfähigkeit beeindruckt zeigte, aber auch die Verpflichtung des Instituts hinsichtlich einer höheren Eigenmittelerwirtschaftung betonte. In diesem Zusammenhang wurde bereits eine Reihe von Aktivitäten unternommen. Dadurch konnten Sponsoren gewonnen werden, die das IAT zukünftig unterstützen werden. Dank an dieser Stelle auch für die finanzielle Unterstützung des BMI bei der Gewährung von Bewährungsaufstiegen für unsere langjährig engagiert arbei- 4

5 tenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bei der Realisierung von dringend benötigten Investitionen. Die im Jahre 2000 begonnene Grundsanierung des Instituts konnte auch 2005 planmäßig fortgesetzt und die Arbeits- und Forschungsbedingungen weiter deutlich verbessert werden. Für das Olympiajahr 2006 und den Olympiazyklus der Sommersportarten bis 2008 wurden mit der Stärkung der Institute IAT und FES gute Voraussetzungen geschaffen, die Leistungsreserve angewandte Trainingswissenschaft im deutschen Leistungssport wirksam werden zu lassen. Die Effizienz wird aber wesentlich davon abhängen, wie es der neuen Dachorganisation, dem DOSB gelingt, die Führung des deutschen Leistungssports zu sichern. Das IAT Leipzig wird dabei immer ein zuverlässiger Partner sein. Bielefeld / Leipzig, im Januar 2006 PD Dr. Martin Engelhardt Vorsitzender des Vereins IAT/FES des DSB e.v. PD Dr. Arndt Pfützner Direktor des IAT Abb. 1 Luftbild vom IAT (Foto: Pfützner) 5

6 3 Aktuelle Situation des IAT Institutsentwicklung Das IAT trägt gegenüber den Spitzenverbänden die Verantwortung, sie bei der Erarbeitung von Anforderungen an Forschung, Entwicklung und Trainerbildung sowie bei der Betreuung und Befähigung von Wissenschaftskoordinatoren als Vermittler von und zur Praxis zu unterstützen. Neben den kontinuierlichen Weltstandsanalysen und der Kennzeichnung internationaler Entwicklungstrends einschließlich der Generierung wissenschaftlicher Erkenntnisse mit hoher Praxisrelevanz liegt der Schwerpunkt auf der Überführung komplexer, abgestimmter und qualitativ hochwertiger wissenschaftlicher Leistungen in die kurz-, mittel- und langfristige Athletenbetreuung. Deshalb stand auch im Mittelpunkt der Weiterentwicklung des Instituts, die inhaltliche und personelle Stärkung der sportartspezifischen Fachbereiche und Fachgruppen, der Ausbau der Themenleitgruppe Nachwuchstraining, die Institutionalisierung der Rolle des IAT in der sportartspezifischen und sportartübergreifenden Aus- und Fortbildung sowie die Modernisierung der Forschungsbasis. Abb. 2 Arbeitsklausur der IAT-Leitung im Januar 2005 in Kienbaum Im Januar 2005 trafen sich die Führungskräfte des IAT zu einer Klausurtagung im Bundesleistungszentrum Kienbaum. Ziel dieser Klausur war es, gemeinsam mit der 6

7 Führungsakademie des DSB (FA) die Organisationsstruktur des IAT weiter zu entwickeln und nachfolgende Themen zu diskutieren: - Position des IAT im deutschen Sport; - Perspektivische Sportartenstruktur; - Einheit von Dienstleistung und Forschung; - Gestaltung interner Arbeitsbeziehungen; - Personalentwicklungskonzepte; - Klärung von Entscheidungsstrukturen; - Konzept von Marketing und Öffentlichkeitsarbeit; - Einwerbung von Eigenmitteln. Als Ergebnis dieser Tagung wurde ein Realisierungskonzept mit Maßnahmeplan erarbeitet. Leider gab es seitens des DSB und des BMI Probleme bei der Finanzierung einer professionellen Hilfe durch die Führungsakademie des DSB und eine Reihe von konzipierten Aufgaben konnten nur eingeschränkt gelöst werden. Dies macht deutlich, das die Eigenmittelerwirtschaftung zukünftig eine wesentliche Aufgabe für das IAT darstellt. Das Institut hat den Auftrag, seine Rolle im deutschen Sport klar zu definieren und sich entsprechend gegenüber seinen Dialoggruppen adäquat zu positionieren. In Folge dessen müssen entsprechende interne und externe Möglichkeiten der strategischen Umsetzung dieser Aufgabe abgewogen und konkrete Maßnahmen entwickelt werden. Ein erster Schritt war die Erarbeitung eines Konzeptes der internen und externen Kommunikation sowie eine Mitarbeiterbefragung im Rahmen einer Magisterarbeit zum Stand der internen Kommunikation am IAT, was eine gute Grundlage für die Erarbeitung eines strategischen Kommunikationsmanagements des Instituts bildet. Abb. 3 Besuch des Staatssekretärs Dr. Wewer am IAT (v.l.n.r. Böhm/ BMI, Kotter/ Vorstand IAT/FES, Dr. Wick/ Fachbereichsleiter IAT, Dr. Wewer/ Staatssekretär, Gohlitz/ IAT, Pfützner/ IAT-Direktor) 7

8 Wissenschaftliche Arbeit Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Institutsarbeit stand 2005 die Projektplanung für 12 Sommersportarten (Schwimmen, Kanusport, LA-Lauf/Gehen, Triathlon, Gewichtheben, LA-Wurf/Stoß, Wasserspringen, Turnen, Judo, Boxen, Ringen, Volleyball/Hockey) für den Olympiazyklus Sie erfolgte auf der Grundlage einer Evaluationskonzeption, die die Diskussion zu Forschungsdefiziten mit unseren Spitzenverbänden, den Grundrichtungen der Forschung, die Einbeziehung von interdisziplinären Kooperationspartnern, die Beratung von Projektentwürfen bis zur Begutachtung der Projekte durch das BISp einschließlich der Fixierung von Terminen und Verantwortungen in einem Maßnahmeplan beinhaltete. Zu allen Projekten wurden Kooperationsvereinbarungen termingemäß mit den Sportfachverbänden abgeschlossen. In 6 Wintersportarten (Biathlon, Skilanglauf, Eisschnelllauf, Skisprung/NK, Skeleton und Eiskunstlauf) erfolgte die Unterstützung der Olympiavorbereitung Turin mittels kontinuierlicher Leistungs- und Trainingsanalyse sowie Trainingsberatung im Rahmen der Steueraktive. Eine Teilnahme von IAT-Mitarbeitern an den Olympischen Winterspielen wird durch den Direktor sowie in den Sportarten Biathlon (1) und Eisschnelllauf (2) erfolgen. Im Skisprung gelang es auf der Grundlage von Verträgen mit dem Internationalen Skiverband (FIS) einen Mitarbeiter aufgrund seiner hohen Fachkompetenz in die Organisation der Weitenmessung im Skisprung einzubinden. Ebenso wie in den Sommersportarten, begann der Prozess der Erarbeitung der wissenschaftlichen Projekte der Wintersportarten. Im Mittelpunkt der Projekte steht die Vervollkommnung der Wirkungskette zur sportartspezifischen Trainings- und Leistungssteuerung, mit den Interventionen Wettkampfanalyse, Leistungsdiagnostik, Trainingsanalyse sowie Gesundheits- und Belastbarkeitsdiagnostik. Dabei bildet die Herausarbeitung von Erneuerungsansätzen für die Weiterentwicklung der Trainingssysteme die fachlich-inhaltliche Ebene für die IAT-typische Arbeitsweise und steht im Mittelpunkt der Projektbeschreibungen. Die Projektabgabe an das BISp ist bis zum geplant. Abb. 4 IAT Hauptgebäude, Testhalle und Ergometriezentrum als Bestandteil des Leipziger Sportcampus 8

9 Wie schon in den letzten Jahren üblich, wurden ausgewählte Ergebnisse der Projektarbeit auch 2005 im Rahmen von internen Ergebniskonferenzen am IAT präsentiert und diskutiert. Im Focus standen Probleme der Trainingsdatendokumentation, der Trainingsanalyse und der Entwicklung von komplexen Leistungs- und Trainingsdatenbanken. Hervorzuheben ist die jährliche, nun schon traditionelle, Diskussion im Fachbereich Ausdauer mit Spitzentrainern aus den Sommer- und Wintersportarten, die zu folgenden Inhalten geführt wurde: - Erfahrungen aus der Olympiazyklusanalyse ; - Der Trainingsaufbau im Olympiajahr 2005/2006; - Die Gestaltung der Wettkampfperiode; - Das Zwischenwettkampftraining am Olympiaort; - Spezifische Probleme der Akklimatisation am Olympiaort. Diese Form des Wissenstransfers hat sich für die Umsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse, insbesondere zur Weiterentwicklung der Theorie und Methodik in den Sportarten und Sportartengruppen, als besonders effektiv erwiesen. Mit der Übergabe eines neuen Kanuergometers an die Kanu-Praxis wurde ein Erfahrungsaustausch zum Problem der Aussagefähigkeit der mobilen Spiroergometrie im Kanurennsport durchgeführt. Wissenschaftler des IAT diskutierten im Beisein des Chefbundestrainers des Kanuverbandes mit Vertretern von Universitäten und Olympiastützpunkten zu Untersuchungsansätzen und -ergebnissen zur Erhöhung der Aussagefähigkeit der Leistungsdiagnostik. Mit dem Institut für Mechatronik (IfM) in Chemnitz wurde ein Verbundprojekt zur Entwicklung von Software zur Simulation und Modellierung von Drehbewegungen erarbeitet. Der Nutzen für die Sportarten Wasserspringen, Gerätturnen, Eiskunstlauf, Diskuswurf und Schwimmen zeigte sich bei der Vorstellung erster Ergebnisse. Abb. 5 Simulationsprogramm Alaska.Drehbewegungen? 9

10 Die ebenfalls traditionelle Frühjahrsschule des IAT zum Thema Informations- und Kommunikationstechnologien in der angewandten Trainingswissenschaft hat zum siebenten Mal stattgefunden. Neben den Beiträgen von Spezialisten des Fachbereichs Forschungstechnologie des IAT wurde wieder großer Wert auf Vorträge weiterer Entwickler und Nutzer von Informations- und Kommunikationstechnologien gelegt. Dafür konnten Referenten aus den sportartspezifischen Fachbereichen und Fachgruppen des IAT, von wissenschaftlichen Einrichtungen, aus der Sportpraxis und auch von kommerziellen Anbietern von Hard- und Software gewonnen werden. Die Frühjahrsschule hat sich zu einem Forum des Erfahrungsaustausches zu neuesten Technologien etabliert und trägt zum notwendigen Wissenstransfer im Rahmen des wissenschaftlichen Verbundsystems bei, was die große Resonanz insbesondere unserer Partner aus den Olympiastützpunkten und Universitäten immer wieder eindrucksvoll beweist. Der Wissenstransfer wurde in nationalen wie in internationalen Veranstaltungen gesichert. Beispielhaft sollen die wichtigsten Aktivitäten genannt werden. 10

11 Aktive Mitgestaltung von nationalen und internationalen wissenschaftlichen Veranstaltungen Veranstaltung Thema Zeitraum Ort Mitarbeiter April 05 Rabenberg Juni 05 Stuttgart Juni 05 Oberhaching Juli 05 Willingen Kreibich, S. DSV Weiterbildung Nachwuchsentwicklung Bundestrainerteilseminar Medien im Spielsport dvs-hochschultag Eliteschulen des Sports in Europa Bundestrainer-Großseminar Trainingssteuerung Tagung der Medical-Commission des IOC Training the Elite Child Athlete Sportmediziner-Kongress Forschung im Spitzensport Hämmerle, S.; Dr. Ostrowski, Chr. Dr. Koch, M.; Müller, S.; Chef Leistungssport-Forum 1. Olympia-Workshop Athen 2004 Sportmedizinisches Seminar Leistungsdiagnostik in den Ausdauersportarten Tagung der IASI The Value of Sports Information: Toward Beijing Internationaler Workshop Talentsuche - Talentförderung Nachwuchsleistungssportkonzept Internationales Triathlon-Symposium Sportmedizinische- und trainingsmethodische Aspekte des Triathlontrainings Biomechanik-Kongress Biomechanis in Sports 28./ Magglingen (SUI) Dr. Pfützner, A Tallin (LIT) Dr. Berbalk, A Peking (CHN) Dr. Sandner, H Gelsenkirchen Dr. Rost, K. 10./ Bad Buchau Dr. Pfützner, Möller, T. Franz, B Peking (CHN) Dr. Knoll, Ka.;Dr. Knoll, Kl. Dr. Hildebrand, F.;Dr. Drenk, V Leipzig Dr. Fröhner, B. Dr. Regner, R Leipzig Dr. Rost, K. Dr. Knoll, Ka Nürnberg Dr. Wick, J.; Moeller, T. Dr. Bastian, M. 14./ Lausanne Dr. Knoll, Ka. (SUI) Ramsau (AUT) Dr. Pfützner, A. Abb. 6 Fachtagung zum Nachwuchstraining im IOC. Teilnahme von Frau Dr. Karin Knoll 11

12 Maßnahmen zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Instituts Im Rahmen der Realisierung des Zukunftskonzepts wurden folgende Veränderungen in den Struktureinheiten vorgenommen: - Fachbereiche (FB) und Fachgruppen (FG) neu definiert; - Fachbereich Forschungstechnologie in Fachgruppen strukturiert; - Kapazitäten der Biomechanik den sportartspezifischen Fachbereichen Ausdauer und Kraft-Technik zugeordnet; - Arbeitskapazitäten der FB- und FG-Leiter präzisiert. In Abstimmung mit dem BMI und dem Betriebsrat wurden nach dem Ausscheiden von sieben Mitarbeitern Stellennachbesetzungen vorgenommen. Stellennachbesetzungen 2005 Sportart/Bereich FG Biathlon FG Kanu FG Eisschnelllauf FG Ringen (Ltg.) FG Wasserspringen FG Skeleton (Ltg.) neue Mitarbeiter Dr. Siebert H. Topp G. Lehmann D. Nowak R. Lüdemann F. Naundorf A. Speer Auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung mit dem Bob- und Schlittenverband für Deutschland wird die Sportart Skeleton am IAT im Olympiazyklus bis 2010 wissenschaftlich bearbeitet. Neben den IAT-Sportarten wurden 2005 auf der Grundlage von Kooperationsvereinbarungen weitere Spitzenverbände unterstützt: - Deutscher Schützenbund (Bildmesswertverfahren); - Deutscher Ruderverband (Trainingsanalyse); - Deutscher Behindertenverband (Gesundheitsdiagnostik); - Deutscher Kick-Box-Verband (Leistungsdiagnostik). Zur Vertiefung der Kooperation mit unseren Partnern aus Sport und Politik, besuchte auch 2005 eine Reihe von Persönlichkeiten das Institut. Der Abschluss eines Kooperationsvertrages des IAT mit dem internationalen Ringerbund (FILA) sichert dem deutschen Ringerbund eine exklusive Kampfbeobachtung zur Unterstützung individueller Kampfstrategien deutscher Ringer bis Eine wissenschaftliche Qualifikation streben 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts im Zeitraum bis 2010 an. Dr. Pfeiffer promovierte zum Thema: Leistungsdiagnostik im Nachwuchstraining der Sportspiele - Entwicklung eines modelltheoretischen Ansatzes im Handball. Zur Information der Belegschaft des IAT über alle aktuellen Fragen und Probleme wurden 2 Belegschaftsversammlungen ( und ) durchgeführt. 12

13 Besuch am IAT Datum Funktion Name Inhalt / Anlass des Besuchs Sportdirektor der DTU R. Ebeling Arbeitsbesuch zur Projektarbeit und Kooperation Leiter des OSP Chemnitz/Dresden T. Weise Arbeitsbesuch des neuen OSP- Leiters Cheftrainer des DLV J. Mallow Arbeitsbesuch zur Projektarbeit und Kooperation Arbeitsbesuch Präsident und Sportdirektor des DTB R. Brechtken, W. Willam Studenten der Uni Besuch des IAT im Rahmen einer Saarbrücken Exkursion Geschäftsführer der A. Achten Kooperation DSM MdB der SPD-Fraktion J. Wieczorek Unterstützung, insbesondere bei den Bemühungen um die finanzielle Beteiligung des Landes Sachsen an der Rekonstruktion des Strömungskanals zugesichert Gen.-Sekretär des NOK B. Schwank Kennenlernen des IAT Direktor der Trainerakademie Bundestrainer Wasserspringen 03./ Vertreter DSB, BISp u Fach-Beirat Dr. L. Nordmann Abstimmung zum Diplomtrainerkurs am IAT L. Buschkow Arbeitsbesuch zur Projektarbeit und Kooperation J. Fischer, Dr. Horn, Dr. Arbeitsbesuch und Projektevaluierung Quade, W. Hartmann (BISp), Dr. Güllich (DSB/BL), Prof. Starischka (Uni Dortmund), Prof. Krug (Uni Leipzig) Ressortleiter des DSB W. Kindinger Vorbereitung gemeinsamer Workshop Turin Staatssekretär Dr. Wewer Kennenlernen des IAT Direktor der Uni Kiew Prof. Platonow Kennenlernen des IAT Studenten der Uni Erlangen Dr. H. Ziemainz Besuch des IAT im Rahmen einer Exkursion durch Deutschland Sportdirektor und Bundestrainer des DKV Dr. J. Kahl, R. Kießler Arbeitsbesuch / Vorbereitung einer Kooperation Studenten der Uni Kiel Besuch des IAT im Rahmen einer Exkursion Sportdirektor und Bundestrainer des BSD S. Krauß, R. Bethge Arbeitsbesuch / Vorbereitung einer Kooperation Delegation aus Nepal Kennenlernen des IAT Sportdirektor des DRB D. Schmengler Arbeitsbesuch des neuen Sportdirektors Am Institut wurden Voraussetzungen geschaffen, dass ehemalige Mitarbeiter beratend und begutachtend sowie als Ansprechpartner für den wissenschaftlichen Nachwuchs tätig sein können. Das IAT ist seit dem ein Nichtraucherinstitut. 13

14 Abb. 7 BiSp- Direktor Herr Fischerv und Ressortleiter im DSB Dr. Güllich im Boxlabor des IAT 14

15 Kooperation mit der Trainerakademie des DSB Eine hochwertige Trainerausbildung ist objektiv notwendiger Bestandteil des Leistungssports, um durch qualifizierte Trainer Spitzensportlerinnen und -sportler auf ihren Weg in die Weltspitze zu unterstützen und ihnen damit internationale Chancengleichheit zu gewähren. Deshalb wurden in den zurückliegenden Jahren bereits eine Reihe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Lehrteams der Trainerakademie des DSB (TA) mit gutem Erfolg einbezogen. Das neue Ausbildungskonzept der TA sieht eine engere Einbindung des IAT in die Diplomtrainerausbildung vor. So wurde erstmals ein einwöchiger Diplomtrainerkurs am IAT durchgeführt. Inhalt des Moduls war die Prozessbegleitende Trainingsund Wettkampfforschung als Forschungstyp des IAT. 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IAT gestalteten 25 Unterrichtseinheiten des Moduls, erarbeiteten ein Studienmaterial und stellten alle Vorträge den Studenten als PP-Präsentation zur Verfügung. Die positive Resonanz der Trainerstudenten bestätigte die Haus-Philosophie, die aktuellsten Ergebnisse der prozessbegleitenden Trainings- und Wettkampfforschung unmittelbar in die sportartspezifische Ausbildung einfließen zulassen. Eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit der TA im Rahmen des wissenschaftlichen Verbundes ist vorgesehen. Abb. 8 Diplomtrainerkurs der Trainerakademie des DSB am IAT 15

16 Sanierung des IAT Im Jahr 2005 wurden der 4. und 5. Bauabschnitt planmäßig realisiert (Verbinderbau, Büroräume). Diese Baumaßnahme erforderte eine hohe Disziplin und entsprechendes Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mussten doch alle Mitarbeiter 2mal innerhalb des Instituts umziehen und dazu den Arbeitsablauf am Hause aufrechterhalten. Die Büroräume wurden mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik ausgestattet und neu möbliert. Auch ein Konferenzraum mit einer Kapazität von 80 Plätzen wurde übergeben und bestand seine Bewährungsprobe anlässlich von 2 Belegschaftsversammlungen. Schüler der Klinger-Schule Leipzig haben mit ihren Bildern zur Ausgestaltung der Sportlerunterkünfte beigetragen und der Eingangsbereich des IAT wurde mit einer Sponsorenwand gestaltet und 2007 werden die Testhalle, Labore und die Werkstatt saniert und hoffentlich ein neuer Strömungskanal für die Vorbereitung unserer Schwimmerinnen und Schwimmer auf Peking 2008 auf den Weg gebracht. Ein Anforderungsprofil für den Strömungskanal wurde durch eine Arbeitsgruppe von IAT, Universität und Olympiastützpunkt erarbeitet. Abb. 9 Der neue Verbinderbau mit dem Konferenzraum des IAT 16

17 Abb. 10 Arbeitszimmer am IAT Ausblick Im Mittelpunkt der Institutsarbeit steht weiterhin die an den wissenschaftlichen Bedürfnissen des Spitzen- und Nachwuchssports orientierte athletennahe, sportartspezifische, interdisziplinäre und komplexe Trainings- und Wettkampfforschung. Die wissenschaftliche Trainingsprozessforschung wird sich im Zeitraum bis 2008/2010 auf der Grundlage von sportartspezifischen Projekten in den Sommerund Wintersportarten auf die Unterstützung des Hochleistungs- und Anschlussbereichs bei der Umsetzung der neuen Rahmentrainingskonzeptionen konzentrieren. Zur Erfüllung der Ziel- und Aufgabenstellungen ist es notwendig, das IAT zu einem zentralen Institut des deutschen Sports mit inhaltlich-konzeptioneller Beratungsfunktion für die neue Dachorganisation auszubauen, seine inhaltliche, personelle und technologische Leistungsfähigkeit am Weltniveau zu orientieren sowie eine Einbindung in das zu schaffende Wissenschaftliche Verbundsystem zu erreichen. Das setzt eine adäquate Finanzierung und eine engere Verflechtung mit den Institutionen des wissenschaftlichen Verbundsystems sowie die Entwicklung neuer Arbeitsbeziehungen zwischen IAT einerseits und dem DOSB anderseits voraus. Insbesondere die Zusammenführung von DSB und NOK zur neuen Dachorganisation DOSB und damit auch die Neuausrichtung der Institute IAT und FES im Rahmen der neuen Dachorganisation veranlasste die Institutsleitung, entsprechende Positionen zum zukünftigen Aufbau eines wissenschaftlichen Verbundsystems im deutschen Leistungssport mit folgenden Inhalten zu beziehen. 17

18 Position des IAT/FES zur Gestaltung eines wissenschaftlichen Verbundsystems für die Unterstützung des deutschen Leistungssports Wissenschaftlich gestützte Leistungs- und Trainingssteuerung zur Erhöhung der Trainingswirksamkeit (als Ursache für Leistungsentwicklungen), eine hightech orientierte Sportgeräteentwicklung sowie eine akademische Trainerausbildung sind heute objektiv notwendige Bestandteile moderner Vorbereitungs- (Trainings)systeme, um Spitzensportlerinnen und -sportler auf ihren Weg in die Weltspitze zu unterstützen und damit internationale Chancengleichheit zu gewähren. Die Tätigkeit der Institute IAT und FES und die Entwicklungen ähnlicher wissenschaftlicher Einrichtungen anderer führender Sportnationen wie Australien, China, Japan, Frankreich etc. zeigen, dass das deutsche Vorgehen in Bezug auf athletennahe, interdisziplinäre und komplexe trainings- und ingenieurwissenschaftliche Unterstützung der Leistungsentwicklung für andere Länder beispielgebend ist und teilweise kopiert bzw. schöpferisch auf die nationentypischen Bedingungen angewendet wird. Die gesellschaftlichen Aufwendungen dafür sind weltweit deutlich erhöht worden. Beispielhaft ist das japanische sportwissenschaftliche Institut in Tokio (JISS) zu nennen, dass mit 70 Mitarbeitern und modernster Infrastruktur über ein Jahresbudget von 22 Mio. verfügt und gegenwärtig einen weiteren Ausbau hinsichtlich zentraler und moderner Sportstätten erfährt. Aber auch der Auf- und Ausbau von Instituten in Katar, Singapur, Südkorea, Vancouver und Magglingen sind Belege für internationale Anstrengungen, dem Faktor Sportwissenschaft bzw. einer angewandten Trainingswissenschaft Rechnung zu tragen. Die Ende der 90er Jahre gemeinsam von DSB, BISp, IAT und FES erarbeiteten Positionen für eine athletennahe wissenschaftliche Unterstützung des Spitzen- und Nachwuchssports mittels des Forschungstyps Prozessbegleitende Trainings- und Wettkampfforschung haben zur Qualitätserhöhung des Trainingsprozesses über mittlerweile 3 Olympiazyklen in den Sommer- und Wintersportarten beigetragen. IAT und FES unterstützen auf dieser Grundlage über 20 Spitzenverbände bei der Vorbereitung ihrer Athletinnen und Athleten auf internationale Höhepunkte im Junioren- und Spitzenbereich. Das in diesem Zusammenhang gemeinsam mit Partnern in einigen Spitzenverbänden (Deutscher Skiverband, Deutscher Kanuverband etc.) komplex umgesetzte Trainer-Beratersystem als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis hat zur Wirksamkeitserhöhung der Trainingsprozesse beigetragen und besitzt Beispielcharakter für weitere Verbände. Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit von Trainern und Wissenschaftlern wurden in den IAT-Zeitschriften anlässlich der Olympiaauswertung 2002 und 2004 (IAT-Workshop) sowie zahlreichen Bundestrainerseminaren dokumentiert. 18

19 Das Zukunftskonzept 2012 von IAT/FES stellt auch für den Olympiazyklus bis 2012 die Weiterentwicklung der sportartspezifischen, interdisziplinären, prozessbegleitenden Trainings- und Wettkampfforschung in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. Diese Aufgabenstellung steht sehr eng mit den spezifischen Forderungen unserer Spitzenverbände an Forschung und Entwicklung im Zusammenhang. Damit der Wissens- und Technologietransfer im Spitzenverband zum leistungswirksamen Tragen kommen kann, sind in den Sportfachverbänden in Zukunft noch bessere Voraussetzungen zu schaffen. Im Mittelpunkt stehen dabei die trainingsmethodische Jahres- und Mehrjahresplanung und die Planung des langfristigen Leistungsaufbaus im Rahmen einer trainingsmethodischen Grundkonzeption. Die bisher unter dem Begriff Strukturplan durch die Spitzenverbände vorgelegten Konzepte werden in Zukunft mit der trainingsmethodischen Komponente ergänzt und sollen methodische Schwerpunkte der Leistungsentwicklung im Olympiazyklus aufzeigen. Des Weiteren bedarf es in den Spitzenfachverbänden wissenschaftlicher Gremien (z. B. Wissenschaftliche Beiräte), wo Erkenntnisdefizite (Forschungsdefizite) aufgearbeitet und in einer Konzeption Forschung und Entwicklung des Verbandes fixiert werden. In diesem Prozess spielen die Wissenschaftskoordinatoren, die die Kommunikation zwischen Trainern und Wissenschaftspartnern auf vertrauensvoller Basis aufrecht erhalten und mithelfen, den Wissenstransfer in die Praxis zu sichern, eine unterstützende Rolle. Im Mittelpunkt steht dabei einerseits der Ausbau der Funktionstüchtigkeit eines Trainer-Beratersystems mit entsprechenden Gremien (z. B. Steueraktiv, Lenkungsstab etc.), sowie die Sicherung einer optimalen Trainingssteuerung durch wissenschaftlich begründete Trainingsentscheidungen, die vor allem auf trainings- aber auch leistungsdiagnostischen Analysen beruhen und andererseits die sportartspezifische Aufarbeitung des wissenschaftlichen Know-hows, was inner- und außerhalb des Prozesses entsteht. Um die nationentypischen sportwissenschaftlichen Voraussetzungen Deutschlands komplex zur Wirkung zu bringen, bedarf es eines effizienten wissenschaftlichtechnologisch fundierten Betreuungssystems, über das wir trotz der Einrichtungen IAT und FES, 20 Olympiastützpunkten und 68 sportwissenschaftlichen Einrichtungen an den Universitäten (etwa 15 Institute arbeiten leistungssportorientiert) aktuell nicht verfügen. Dieses System ist entscheidender Bestandteil des Gesamtsystems Sport, dass jetzt in seiner Struktur reformiert werden soll. Es besteht die Notwendigkeit, ein Alternativkonzept zum gegenwärtigen wissenschaftlichen Verbundsystem zu entwickeln. Zurzeit wirken das IAT und FES, die Olympiastützpunkte (OSP) und die Trainerakademie (TA) einerseits und das koordinierende Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) und leistungssportorientierte Universitätsinstitute anderseits mehr nebeneinander als miteinander. Eine unzureichende Führung des Prozesses der wissenschaftlichen Unterstützung der Spitzenverbände durch den DSB/BL aber auch die Trennung von der Bearbeitung inhaltlicher Fragestellungen am IAT/FES und Wahrnehmung administrativer Aufgaben im BISp behindert das 19

20 Erbringen einer für die Sportpraxis komplexen, abgestimmten und qualitativ hochwertigen wissenschaftlichen Betreuungsleistung. Die Strukturreform im deutschen Sport muss daher die Führung und Organisation der sportwissenschaftlichen Forschung und Betreuung für die Spitzenathleten sowie die Aus- und Weiterbildung für die Trainer einschließen. In der Zukunft geht es für alle beteiligten Institutionen um eine engere Verzahnung der Bestandteile IAT, FES, TA und BISp unter der Führung des DSOB und um die Sicherung einer stärkeren Wahrnehmung der Verantwortung für ein praxiswirksames wissenschaftliches Ergebnis zur Unterstützung der Leistungsentwicklung unserer Athletinnen und Athleten mit dem Ziel, den Auftrag, zu den führenden Sportnationen bei Olympischen Spielen zu gehören, mit erfüllen zu helfen. In den fünf genannten Bereichen ist ein Höchstmaß an Professionalität erforderlich, um das Ziel, bei Olympischen Spielen zu den führenden Sportnationen zu gehören, erreichen zu können. Die Dachorganisation trägt gegenüber den Spitzenverbänden die Verantwortung, dass die hierfür notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. Daraus ergeben sich für die Dachorganisation folgende Aufgaben: - Unterstützung der Spitzenverbände bei der Erarbeitung von Anforderungen an Forschung, Entwicklung und Trainerbildung. - Betreuung und Befähigung von Wissenschaftskoordinatoren in den Spitzenverbänden als Vermittler von und zur Praxis. - Kennzeichnung internationaler Entwicklungstrends. - Generierung wissenschaftlicher Erkenntnisse mit hoher Praxisrelevanz. - Überführung komplexer, abgestimmter und qualitativ hochwertiger wissenschaftlicher Leistungen in die kurz-, mittel- und langfristige Athletenbetreuung. - Gutachtertätigkeit für Forschungs- und Entwicklungsprojekte. - Koordination der sportmedizinischen und sportpsychologischen Betreuung. - Bereitstellung international konkurrenzfähiger Sportgeräte. - Vorhaltung von Ressourcen für die Ausbildung und Qualifizierung von Spitzentrainern. Die Dachorganisation delegiert die Wahrnehmung dieser Aufgaben mittels Zielvereinbarungen auf IAT, FES, TA, die trainingswissenschaftlichen Struktureinheiten der OSP sowie auf noch zu bildende zentrale sportmedizinische und sportpsychologische Steuereinheiten. Für die Aufgabenrealisation schließen sich diese Institutionen bzw. Einheiten zu einem sportinternen wissenschaftlichen Verbundsystem mit dem Status eines Verbandes mit besonderer Aufgabenstellung zusammen. Der Verband wird Mitglied der Dachorganisation. In dieser Eigenschaft fungiert er als Stabsstelle für deren Bereich Leistungssport. Er ist finanziell und personell adäquat auszustatten. Insbesondere ist sicherzustellen, dass die Leistungserbringung in den drei Bereichen durch eine kompetente und angemessene Anzahl 20

21 an hauptberuflichen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen relevanten Wissenschaftsdisziplinen erfolgen kann. Innerhalb dieses sportinternen wissenschaftlichen Verbundsystems tragen IAT und FES die Verantwortung für die Qualifizierung und fachliche Anleitung der trainingswissenschaftlichen und messtechnischen Mitarbeiter der Olympiastützpunkte. Der einzurichtenden zentralen sportmedizinischen Steuerungsstelle obliegt die Koordination der sportmedizinischen Arbeit in den Verbänden und OSP. Gleiches gilt für die einzurichtende sportpsychologische Steuerungsstelle bzgl. der sportpsychologischen Arbeit in den Verbänden und OSP. Das sportinterne wissenschaftliche Verbundsystem erbringt seine Transferleistungen gegenüber den Spitzenverbänden im Rahmen von ggf. noch zu bildenden Steuergremien (Steueraktiv, Lenkungsstab,...) sowie Trainer-Berater-Systemen. In diesem Prozess spielt der Wissenschaftskoordinator des Spitzenverbands eine steuernde Rolle. Die notwendige Spezifik der Trainerausbildung sichert der Verband durch eine verstärkte Integration eigener Mitarbeiter in die Vermittlung sportartspezifischer Studieninhalte. Die universitären Partner werden auf der Grundlage von Kooperationsvereinbarungen in die Spitzensportforschung und -ausbildung fest eingebunden. Die Vereinbarungen sind jeweils für vier Jahre zwischen dem Direktor des Bereichs Leistungssport der Dachorganisation und dem Direktor des BISp abzuschließen. Zentrale Aufgabe der universitären Partner ist die Klärung grundlegender Probleme der Entwicklung der menschlichen Leistungsfähigkeit in einem manipulationsfreien und sauberen Sport sowie die Vermittlung sportartübergreifender Erkenntnisse. Leistungssportrelevanz ist das wesentliche Kriterium für den Beginn, die Durchführung und die Evaluation aller Kooperationen mit den universitären Partnern. Die zentrale sportpolitische Frage bei der besseren Bündelung der Kräfte wird jetzt sein, inwieweit das Direktorat der neuen Dachorganisation des deutschen Sports die Weichen über die künftige Aufgabenverteilung und Zuordnung der wissenschaftlichen Einrichtungen gewissermaßen aus dem Sport heraus stellt und es gelingt, die Institutionen mit einem schlüssigen, arbeitsteiligen Konzept wirksam in die Sportpraxis zu integrieren. 21

22 4 Wissenschaftliche und technologische Bilanz 2004 und Ausblick 4.1 Prozessbegleitende Trainings- und Wettkampfforschung Im Rahmen der prozessbegleitenden Trainings- und Wettkampfforschung kooperierte das IAT mit 15 deutschen Spitzensportverbänden. Dabei wurden Sportler aus über 60 unterschiedlichen Disziplinen (Männer und Frauen) betreut. Maßnahmen des IAT in der prozessbegleitenden Trainings- und Wettkampfforschung Verband Sportart/Disziplin Kader (m u. w) wissensch. Interventionen WKA TA LD SMU BVDG Gewichtheben A B C D/C DBV Boxen A B C D/C + + DESG Eisschnelllauf A B C D/C DEU Eiskunstlauf A B C D/C + + DHB Hockey A C D/C DJB Judo A B C D/C DKV Kanusport A B CP CN Lauf/Gehen A B C D/C Mehrkampf A B C D/C Kugelstoß A B C D/C DLV Diskuswurf A B C D/C Speerwurf A B C D/C Stabhochsprung A B C D/C + Dreisprung A B C D/C + DRB Ringen A B C D/C DSV Schwimmen A B C D/C SSV Wasserspringen A B C D/C Spezialsprunglauf A B C D/C + + DSV Nord. Kombination A B C D/C + + LSS Skilanglauf A B C D/C Biathlon A B C D/C DTB Gerätturnen B C DTU Triathlon/Kurzdistanz A B C D/C DVV Volleyball A C D/C WKA Wettkampfanalyse, TA Trainingsanalyse, LD Leistungsdiagnostik, SMU sportmedizinische Untersuchung 22

23 Anzahl der im Rahmen der prozessbegleitenden Trainings- und Wettkampfforschung betreuten A-, B- und C- Kaderangehörigen Verband Sportart/Disziplin A/B Kader C Kader m w m w Σ BSD Skeleton BVDG Gewichtheben DBV Boxen DESG Eisschnelllauf DEU Eiskunstlauf DHB Hockey DJB Judo DKV Kanurennsport Kanuslalom Lauf DLV Gehen Stabhochsprung Wurf / Stoss DRB Ringen Freistil Ringen gr.-römisch DSV Schwimmen Wasserspringen Spezialsprunglauf DSV Nord. Kombination Skilanglauf Biathlon DTB Gerätturnen DTU Triathlon DVV Volleyball Σ IAT, Olympiastützpunkte, Bundesleistungszentren und Bundesstützpunkte arbeiten im Rahmen des wissenschaftlichen Verbundsystems auf vielfältige Art und Weise an der Bewältigung gemeinsamer Aufgabenstellungen. Umfang und Inhalte der Zusammenarbeit werden in jährlich präzisierten Kooperationsvereinbarungen fixiert. Hauptfelder der Intervention sind dabei die komplexe Leistungsdiagnostik, das Messplatztraining, die Gesundheitsuntersuchung, die videogestützte Technikanalyse sowie die Trainingsanalyse und -steuerung. Hierzu werden Software und Technologien neu entwickelt oder bereits vorhandene Systeme an die konkreten Einsatzbedingungen angepasst. 23

24 Anzahl der im Rahmen der prozessbegleitenden Trainings- und Wettkampfforschung vom IAT betreuten Sportlerinnen und Sportler im D/C- und D-Kader Verband Sportart/Disziplin D/C Kader D Kader Σ m w m w BSD Skeleton BVDG Gewichtheben DBV Boxen DESG Eisschnelllauf DEU Eiskunstlauf DH-B Hockey DJB Judo DKV Kanu-Slalom Kanu-Rennsport Lauf/Gehen DLV Wurf/Stoß Stabhochsprung DRB Ringen SSV Schwimmen SVSaAnh Schwimmen DSV Wasserspringen LSS Skilanglauf DSV Nordische Kombination DSV Spezialsprunglauf LSS Biathlon DTU Triathlon DVV Volleyball Σ

25 Kooperation zwischen IAT OSP / BLZ / BSP in Sportarten OSP/BLZ/BSP OSP Berlin OSP Chemnitz/Dresden/IfM OSP Cottbus/Frankfurt/Oder OSP Frankfurt Rhein-Main OSP Hamburg/Schl.-Holst. BLZ Hennef BLZ Kienbaum OSP Köln/Bonn/Leverkusen BLZ Leimen OSP Leipzig OSP Magdeburg/Halle OSP Mecklenburg-Vorp. BLZ Oberwiesenthal OSP Bayern OSP Potsdam OSP Rhein-Neckar OSP Rhein-Ruhr-Essen OSP Thüringen Aachen BSP Heidelberg, Dresden, Berlin, Schwerin, Frankfurt Sportarten Boxen, Volleyball, Eiskunstlaufen, Gerätturnen, Gewichtheben, Eisschnelllauf, Schwimmen, Wasserspringen, Kanu Eisschnelllauf, Wasserspringen, Volleyball, Gewichtheben, Biathlon, Skilanglauf, Spezialsprunglauf, Nordische Kombination, Schwimmen, LA/Wurf Boxen, Judo, Gewichtheben Volleyball, LA Wurf/Stoß Schwimmen Boxen Gerätturnen Judo Gewichtheben Wasserspringen, Hockey, Kanu-Rennsport u. Kanu-Slalom, Schwimmen, LA/Lauf, Gehen und Sprint, Judo, Ringen Boxen, Schwimmen, Wasserspringen, Diskuswurf, Speerwurf, Volleyball, Boxen, Wasserspringen Skilanglauf Kanu, Eisschnelllauf, Biathlon, Skilanglauf Kanu Boxen, Gewichtheben Kanu, Wasserspringen Biathlon, Eisschnelllauf, Skilanglauf, Ringen, Schwimmen Wasserspringen Volleyball 25

26 4.2 Ausdauersportarten Die Mitarbeiter des Fachbereichs Ausdauer und ihre Partner am IAT sicherten auch 2005 eine gezielte wissenschaftliche Unterstützung der Leistungsentwicklung und des Trainings im Schwimmen, im Kanusport (Renn- und Slalomdisziplinen), in den leichtathletischen Ausdauerdisziplinen Lauf/Gehen, im Triathlon, im Biathlon, im Skilanglauf und im Eisschnelllauf. Während für die Sommersportarten der neue Olympiazyklus 2005/2008 begann, stand für die Wintersportarten die Vorbereitung des Olympiawinters 2006 im Mittelpunkt des Vorgehens. An dieser Schnittstelle fand schon traditionell im Mai 2005 ein vom Fachbereich Ausdauer organisierter und gestalteter Erfahrungsaustausch zwischen verantwortlichen Bundestrainern in den Sommer- und Wintersportarten sowie den wissenschaftlichen Mitarbeitern des Fachbereichs statt. Inhaltliche Schwerpunkte waren der Jahrestrainingsaufbau, die unmittelbare Vorbereitung auf den Wettkampfhöhepunkt, die Gestaltung der Wettkampfsaison mit einer zum Teil erhöhten Anzahl von Wettkämpfen, das Höhentraining, die Gestaltung des Leistungs- und Trainingsaufbaus mit trainingsälteren Sportlern, die Situation der Nachwuchsentwicklung in den einzelnen Sportarten und Erfahrungen zur Vorortsituation bei Olympischen Spielen. Dieser Erfahrungsaustausch sicherte einen sehr praktikablen Wissenstransfer und fand bei allen Beteiligten großen Anklang. Durch das athletennahe Wirken und den engagierten Einsatz der Mitarbeiter des Fachbereichs gelang es, die wissenschaftlich gestützte Leistungs- und Trainingssteuerung entsprechend den spezifischen Bedingungen in den einzelnen Sportarten auf hohem Niveau abzusichern. In den Sportarten Biathlon und Kanu wurden durch die Nationalmannschaften herausragende Ergebnisse bei den jeweiligen Weltmeisterschaften erzielt und die Weltspitze mitbestimmt. Das gelang auch durch die Unterstützung ausgewählter Trainingsformationen im Eisschnelllauf und im Skilanglauf. Im Triathlon (Nationalmannschaft) sowie im Schwimmen und in den leichtathletischen Ausdauerdisziplinen (einzelne Trainingsgruppen und Sportler) konnte ein weiterer Leistungsabfall verhindert werden. Hier wurden erste gute Erfolge durch die Unterstützung im Nachwuchsbereich erreicht. 26

27 Abb. 11 Auswertung der Trainingseinheit im Trainingslehrgang (Sportler, Trainer, IAT-Mitarbeiter) Folgende sportartspezifische und sportartübergreifende Arbeitsschwerpunkte wurden 2005 gelöst: Planung und unmittelbare Unterstützung der Olympiavorbereitung im Biathlon, im Skilanglauf und im Eisschnelllauf Schwerpunkte bildeten: Weltstandsanalysen mit internationalen und nationalen (individuellen) Entwicklungstendenzen nach dem vorolympischen Jahr, gemeinsamer Erkenntnistransfer mit den verantwortlichen Bundes- und Heimtrainern bei der inhaltlichen und organisatorischen Planung der Olympiavorbereitung einschließlich der Berücksichtigung individueller Besonderheiten, im Biathlon die komplexe (individuelle) Leistungs- und Trainingssteuerung im Jahresverlauf, in Trainingslehrgängen und während der Wettkampfsaison sowie die Anwendung eines neuen Schießmessplatzes während der gesamten Vorbereitung, im Skilanglauf eine verstärkte Wettkampf- und Trainingsanalysetätigkeit zur Unterstützung ausgewählter Trainingsgruppen und Sportler, im Eisschnelllauf die Leistungs- und Trainingssteuerung durch die komplexe Leistungsdiagnostik und eine weitere Optimierung der Wettkampfanalyse. 27

28 Das athletennahe Wirken der jeweiligen Mitarbeiter besonders im Biathlon und im Eisschnelllauf zeigt sich dadurch, dass sie Teil der Nationalmannschaft sind und ihre Unterstützung den Trainern und Sportlern gegenüber direkt bei den Olympischen Spielen leisten werden. Übergabe der Abschlussberichte zur Forschung in den Sommersportarten Kanu, Triathlon, Schwimmen und Leichtathletik-Lauf/Gehen für den Zeitraum im Mai 2005 Mit der Realisierung dieser Aufgabe gelang es, die wesentlichen Erkenntnisse der Forschungsarbeiten des Olympiazyklus in konzentrierter Form entsprechend der jeweiligen Projektaufgabenstellung darzustellen, das wissenschaftliche Niveau der zusammengefassten Ergebnisse weiter anzuheben, die Konsequenzen für notwendige Weiterentwicklungen der Trainings- und Wettkampfsysteme in den Ausdauersportarten zu kennzeichnen sowie Erkenntnisdefizite zu verdeutlichen, die die neuen Forschungsschwerpunkte bis 2008 bestimmen müssen. Die Abschlussberichte liegen im Fachbereich Ausdauer vor und wurden dem jeweiligen Praxispartner (Verband) übergeben. Erarbeitung und Beantragung der neuen Forschungsprojekte in den Sommersportarten Kanu, Triathlon, Schwimmen und Leichtathletik Lauf/Gehen für den Zeitraum Neben dem Schwerpunkt der wissenschaftlich gestützten Leistungs- und Trainingssteuerung mit den Säulen Trainingsdatenanalyse, Leistungsdiagnostik, Wettkampfanalyse (Trainerberatersystem) wurden in den einzelnen Projekten folgende Forschungsaufgaben in den Mittelpunkt gestellt: im Kanu die Optimierung der Leistungsdiagnostik; die Optimierung der zeitbezogenen Trainingssteuerung und Ableitung von mittel- und langfristigen Trainingsempfehlungen; die technische Weiterentwicklung der 3-D-Analyse und des Programms zur Techniksofortauswertung; im Triathlon die Objektivierung (Aufhellung) der Wettkampfstruktur in der Teildisziplin Rad; im Schwimmen die Untersuchung höherer Antriebsleistungen beim Absprung vom Block; im Lauf/Gehen die Evaluierung der Leistungs- und Trainingsentwicklung (Einzelfallanalysen) im Nachwuchsbereich AK 16 bis 19; die Weiterentwicklung der Kraftausdauerdiagnostik und die Evaluierung des Kraftausdauertrainings. Die Projekte wurden eingereicht und vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft bestätigt. 28

29 Wissenschaftliche Veranstaltungen im Fachbereich (intern, übergreifend) Neben kleineren, den Arbeitsprozess begleitenden Gesprächsrunden wurden im Fachbereich folgende Veranstaltungen durchgeführt: ein Erfahrungsaustausch mit verantwortlichen Bundestrainern in den Ausdauersportarten in Vorbereitung der Olympischen Winterspiele; ein Workshop zum Einsatz der mobilen Atemgasanalyse (Spiroergometrie) im Kanu mit Experten anderer sportwissenschaftlicher und medizinischer Einrichtungen aus Berlin, Heidelberg und Ulm sowie dem verantwortlichen Bundestrainer mit Folgerungen zu zukünftigen gemeinsamen Vorgehensweisen; im Rahmen dieses Workshops wurde ein neues Kanuergometer im Ergometriezentrum am IAT eingeweiht; Abb. 12 Weltmeister Christian Gille bei der Einweihung des neuen Kanu-Ergometers ein fachbereichsinterner Workshop zum Stand des Einsatzes der Trainingsanalyse in den einzelnen Sportarten und Diskussion der Vision eines komplexen Datenbanksystems (Daten aus Trainingsanalyse, Leistungsdiagnostik, Wettkampfanalyse) zur Qualifizierung des Trainerberatersystems. Im Mittelpunkt des Jahres 2006 stehen die Olympischen Spiele für die Wintersportarten. In der Folge werden eine Reihe von Aufgaben zu lösen sein die Olympiazyklusanalysen, die Beteiligung am Workshop zur Auswertung der Olympischen 29

30 Spiele, die Erarbeitung der neuen Projektanträge und die Abschlussberichte zur Forschung in den Wintersportarten für den Zeitraum Für die Sommersportarten liegt der Schwerpunkt in der Unterstützung bei der Vorbereitung der Jahreshöhepunkte WM und EM sowie in der Erarbeitung der Zwischenberichte der laufenden Projekte. Abb. 13 Verabschiedung von Fritz Lange (wissenschaftlicher Mitarbeiter Kanu-Slalom) in den Ruhestand durch den Bereichsleiter Dr. Jürgen Wick 4.3 Kraft-Technik-Sportarten Im Jahr 2005 fokussierten sich die Sommersportarten im ersten Teil des Jahres auf die Erarbeitung der neuen Projekte, während sich die Wintersportarten auf die prozessbegleitende wissenschaftlich gestützte Vorbereitung der Sportler auf die Olympischen Winterspiele konzentrierten. Den Skispringern gelang es, bei den Weltmeisterschaften (WM) im eigenen Land beim Mannschaftswettkampf auf der Normalschanze die Silbermedaille zu erringen. Mit den Platzierungen bei den Einzelwettkämpfen (5., 12., 16. Normalschanze; 14., 16., 20. Großschanze) spiegelt sich der beim Weltcup und der Vierschanzentournee gezeigte, im Vergleich zum Vorjahr verbesserte, Leistungsstand der deutschen 30

31 Springer nicht wider. Positive Entwicklungstendenzen sind vorhanden, was sich auch in einer leicht verbesserten Bilanz der Platzierungen beim Einzel- (ein Weltcupsieg, zwei 2. und vier 3. Plätze) und Gesamtweltcup (Plätze 8, 11 und 22) nachweisen lässt. Die Nordisch Kombinierten konnten bei den WM mit zwei Gold- und einer Silbermedaille bei den Einzelwettkämpfen sowie der Silbermedaille beim Mannschaftswettkampf herausragende Ergebnisse erzielen. Neben der bewährten Prozessbegleitung durch Leistungsdiagnostik und Betreuung in Trainingslehrgängen wurden die im Vorjahr entwickelten und erprobten Systeme MIS Fichtelbergschanze und visuelles Sofortinformationssystem Skisprung sowie das Bindungseinstellgerät verstärkt zur Fehlerkorrektur und bei der Arbeit an individuellen Technikschwerpunkten eingesetzt. Die Weiterentwicklung der Verfahren zur Analyse und Einschätzung der sportlichen Technik und der Sprungleistung beinhalteten die Vervollkommnung der Software zur schnelleren Erfassung der Körper- und Skianstellwinkel beim Absprung und im Flug mittels Videobildanalyse (mess2d). Dadurch wurde die Analysearbeit effektiver und es können weitere Parameter zur Einschätzung der Technik und Effektivität ausgewählter Flugabschnitte wie V-Öffnungs-winkel, Flugbahnhöhe und Flugbahngeschwindigkeit ermittelt werden. Der Umbau zahlreicher Schanzen erforderte eine Überarbeitung der Indexwerte zur Einschätzung der komplexen Sprungleistung und der aerodynamischen Flugqualität. Die Ausrichtung der trainingswissenschaftlichen Interventionen für die Sportart Skeleton galt der explorativen Objektivierung der Startphase und erster trainingsmethodischer Ableitungen in Vorbereitung der Olympischen Spiele 2006 in Turin. Grund dafür war und ist die Vielfältigkeit der eingesetzten Starttechniken im nationalen wie internationalen Leistungsvergleich. Die individuellen Starttechniken variieren sowohl bei der Benutzung der Einhand- (goofy) und Zweihand-Technik (regular ) als auch im Seitverhalten zum Gerät. Theoretisch sind acht unterschiedliche Lösungsverfahren für den Anschub des Skeleton möglich, wobei sich die Benutzung der Einhand-Technik zunehmend im männlichen wie weiblichen Bereich etabliert hat. Die Vorteile der Einhand-Technik ergeben sich dadurch, dass der Pilot in aufrechter Körperhaltung anlaufen und einen Arm zum Schwungeinsatz nutzen kann. Mit der Zweihand-Technik ist eine tiefe Sprintstellung verbunden. Der Doppelstütz am Skeleton hat jedoch den Vorteil einer hohen Stabilität von Pilot und Gerät während der Beschleunigung. Es wird geprüft, inwieweit solche Faktoren leistungsbestimmend sind. Gegenwärtig werden von den deutschen Kaderathleten vorrangig mit der Zweihand-Technik vordere und mittlere Weltcup-Plätze und damit auch die erforderliche Olympianorm erreicht. Eine objektive und verbindliche Aussage über die Leistungsstruktur der konkurrierenden Techniken liegt jedoch noch nicht vor und ist Hauptgegenstand des Projektes. 31

32 Im Eiskunstlaufen wurden 2005 die neuen Wertungsbestimmungen der ISU erstmalig bei internationalen Meisterschaften angewendet. Dieses neue System wurde mit dem Ziel entwickelt, die subjektiv bewertete Wettkampfleistung zu objektivieren. Jetzt werden alle Elemente und Verbindungen zentral erfasst und die Preisrichter bewerten diese erfassten Elemente. Sprünge, die mit einem Sturz endeten, werden doppelt bestraft. Einerseits mit der schlechten Bewertung und zusätzlich gibt es für jeden gestürzten Sprung einen Abzugspunkt. Die Stabilität gewinnt damit einen extrem hohen Stellenwert. Das Risiko wird bestraft, ist aber notwendig, denn nur mit schwierigen und stabilen Elementen sind Medaillenleistungen möglich. So konnte St. Lindemann bei den EM die Bronzemedaille, die Paare den 4. und 6. Platz (Savchenko/Szolkowy und Handke/Wende) und A. Dytrt den 12. Platz erreichen. Bei den WM bestätigte lediglich das Paar Savchenko/Szolkowy ihre Leistungsfähigkeit. Mit dem 12. Platz bei den Herren und dem 15. Platz in der Damenkonkurrenz zeigen sich Defizite. Die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele konzentrierte sich auf die Vervollkommnung der sportlichen Technik und individuellen Anpassung des Vierfach-Toe- Loops bei den Herren und dem Wurf-Lutz bei den Paaren. Die generierten Ursache-Wirkungs-Beziehungen aus diesen biomechanischen Untersuchungen ermöglichten sowohl die Fokussierung von Fehlerursachen und Reserven, als auch die Ableitung von Trainingsübungen zur Fehlerkorrektur, bzw. zur Erhöhung der Bewusstheit von sporttechnischen Anforderungen zur Realisierung von Höchstschwierigkeiten. Die deutschen Wasserspringer konnten mit den beiden Silbermedaillen im Synchronkunstspringen der Damen C. Schmalfuß/D. Kotzian und im Synchronkunstspringen der Herren A. Wels/T. Schellenberg sowie mit dem 4. Platz im Synchronturmspringen der Damen A. Gamm/S. Subschinski nachweisen, dass sie in den Synchrondisziplinen die Weltspitze mitbestimmen. Lediglich im Synchronturmspringen der Herren gelang das nicht (Platz 12 durch N. Becker/S. Klein). In den Einzeldisziplinen sind die Bronzemedaille in der (nichtolympischen) Disziplin Kunstspringen der Damen vom 1-m-Brett und der gute 7. Platz im Kunstspringen der Damen vom 3-m-Brett durch H. Fischer hervorzuheben. Bei den Herren erreichten A. Wels mit dem 8. Platz im Kunstspringen der Herren vom 3-m-Brett und H. Meyer im Turmspringen der Herren mit einem 10. Platz noch den Bereich des Anschlusses an die Weltspitze. Die nach den Olympischen Sommerspielen von Athen international aufgezeigte Leistungsentwicklung setzte sich fort. So weisen die Punktergebnisse in den Einzeldisziplinen eine Entwicklung aus, die in unterschiedlichem Maße durch die Erhöhung des Schwierigkeitsgrades und die Steigerung der Qualität in der Bewegungsausführung begründet ist. Diese Entwicklung ist längerfristig auch unabhängig von veränderten Wertungsvorschriften und taktischen Erwägungen durch die Erhöhung der Anzahl der Drehungen in den schwierigen Sprüngen nachweisbar. 32

33 In dem ab 2000 ins Olympiaprogramm aufgenommenen Synchronspringen ist die Entwicklung differenzierter zu sehen. Hier besitzt bei der Leistungsermittlung die Synchronität als eine eigenständige Qualität das Primat gegenüber der Einzelleistung. Dieses Phänomen konnte auch beim Höhepunktwettkampf 2005, den Weltmeisterschaften, weiterhin belegt werden. Während die Siegleistungen bisher ein unverändertes Niveau haben, ist auf den Plätzen zwei bis sechs eine zunehmende Leistungsdichte zu registrieren. Für die deutschen Wasserspringer folgt aus den prozentualen Abständen zu den Siegleistungen, dass der eingeleitete Weg fortgesetzt werden muss, die Schwierigkeitsanforderungen konsequent an der Weltspitze und damit an Prognosekürserien zu orientieren. Gleichzeitig muss in der Bewegungsgüte ein Qualitätssprung gelingen, um den Abstand zur Weltspitze insbesondere in den Einzeldisziplinen zu verringern. Für die prozessbegleitende Forschung bedeutet das, dass neben den Trainingsund Wettkampfanalysen das Erstellen individueller Technikmodelle für Sprünge mit höchstem Schwierigkeitsgrad unter Nutzung der Biomechanik und Simulation sowohl für die Einzelleistung als auch Synchrondisziplinen an Bedeutung gewinnt. Zudem werden tiefer gehende wissenschaftliche Arbeiten zur Steigerung der Bewegungsgüte und deren Steuerung in periodisierungs- und könnensabhängigen Lernphasen sowohl im Spitzenbereich als auch im Nachwuchsbereich, durchgeführt. Die Gewichtheber und Gewichtheberinnen des BVDG nahmen im Jahr 2005 an vier internationalen Meisterschaften teil. Die Männer konnten einen Leistungsanstieg im Vergleich zum Olympiajahr zur Weltmeisterschaft 2005 realisieren. Im Ergebnis dessen wurde eine Bronzemedaille im Stoßen sowie ein 5. und ein 8. Platz im o- lympischen Zweikampf erreicht. Außerdem sind die drei Goldmedaillen von Sarah Blasnik sowie die Bronzemedaille im Stoßen von Andreas Müller zur Jugend- Europameisterschaft hervorzuheben. Diese Leistungen und die weiteren guten Platzierungen kennzeichnen die Stabilisierung des Leistungsniveaus im Jugendbereich zur internationalen Spitze. Bei leichtem Anstieg des internationalen Leistungsniveaus im Juniorenbereich war ein geringer Abfall des Niveaus der deutschen Mannschaft zu verzeichnen. Im weiblichen Bereich ist eine positive Entwicklung von einzelnen Spitzenathletinnen festzustellen. Im Frauenbereich wurde trotz individuellen Leistungssteigerungen der Abstand zur Weltspitze nicht verkürzt, da im Medaillenbereich weiterhin eine Leistungsentwicklung zu verzeichnen ist. Die Forschungsaufgaben des vorliegenden Projektes zielen auf eine leistungsrelevante Weiterentwicklung von Teilen der trainingsmethodischen Grundkonzeption des BVDG im Spitzen- und verstärkt im Nachwuchsbereich. Innerhalb der erreichten Belastungssteigerungen ist die Wirksamkeit des Trainings zur Entwicklung der Leistungsvoraussetzungen (insbesondere der Maximalkraft und der Beschleunigungsleistung) zur Leistungsausprägung in den Wettkampfübungen und zur sporttechnischen Vervollkommnung zu erhöhen. Dabei wurden erste altersspezifische 33

34 Differenzierungen und Besonderheiten innerhalb des langfristigen Leistungsaufbaus aber auch des Entwicklungsstandes zur vergleichbaren Weltspitze herausgearbeitet. Die gekennzeichnete Leistungsentwicklung im Nachwuchsbereich und bei den jüngeren Spitzenkadern konnte auf Grundlage von Steigerungen der Beschleunigungs- und Maximalkraft und durch Verbesserungen in der Technik erzielt werden. Dabei wurde mit Stabilisierung der hohen Belastungsrealisierungen die zyklische Gestaltung des Trainingsjahres und der Makrozyklen weiter verbessert. Zur wirksameren Trainingsplanung und -analyse erfolgte die Neuentwicklung des sportartspezifischen Softwaresystems Winwota XP und deren praxisrelevante Einführung im gesamten BVDG. Die Neuentwicklung umfasst die Integration eines neuen, leistungsfähigen Datenbanksystems, die inhaltliche Erweiterung der Planungs- und Analysemöglichkeiten (z. B. über die Zyklenorientiertheit, Einbindung neuer trainingsmethodischer Kennziffern) und die Gestaltung eines neuen, modernen Oberflächendesigns. Nach einem insgesamt unbefriedigenden Abschneiden der Leichtathleten bei den Olympischen Spielen 2004, konnte der Abwärtstrend bei den Weltmeisterschaften in Helsinki im nacholympischen Jahr 2005 gestoppt werden. Dies belegen insgesamt fünf Medaillen (OS 2004: 2), 69 Endkampfpunkte (OS 2004: 44), 15 Endkampfplatzierungen 1 bis 8 (OS 2004: 14) sowie Platz 7 in der Nationenwertung (OS 2004: Platz 11). Unter dem Aspekt der langfristigen Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Peking 2008 ist das (auch unter Berücksichtigung des Heimvorteils) überdurchschnittliche Abschneiden der DLV-Athleten bei den EM U23 hervorzuheben: Mit 26 Medaillen, 251 Endkampfpunkten und Platz 2 in der Nationenwertung konnte das bisher beste Ergebnis bei dieser Meisterschaft erreicht werden. Die konzeptionelle Ausrichtung für den Olympiazyklus 2005 bis 2008 beinhaltet eine Konzentration aller Maßnahmen des IAT auf die Wurf-/Stoßdisziplinen Kugelstoß, Speerwurf und Diskuswurf sowie eine teilweise Prozessunterstützung im Stabhochsprung. Die in diesen Disziplinen in Helsinki gestarteten Sportlerinnen und Sportler sicherten den Hauptanteil des DLV-Ergebnisses (5 von 5 Medaillen; 42 von 69 Endkampfpunkten). Im Gegensatz zu bisher, gelang es einer größeren Anzahl von Athleten, ihre Bestleistung (Obergföll), zumindest Jahresbestleistung (Dietzsch, Barthels) zu erreichen bzw. ein Ergebnis im Bereich der persönlichen Bestleistung zu erzielen (Nerius, Möllenbeck). Ein deutlich geringeres Leistungsniveau (Kleinert, Frank, Riedel) war im Gegensatz zum Vorjahr eher die Ausnahme. Daraus lässt sich eine offenbar effektivere Vorbereitung auf den Wettkampfhöhepunkt ableiten, der zumindest in den genannten Disziplinen mit weniger Wettkämpfen in der UWV einherging. Entsprechend der Folgerung aus dem Vorjahr muss man hervorheben, dass einige unserer erfolgreichen Werferinnen einen gezielten, akzentuierten Einsatz mit leichteren Wurfgeräten im Training realisierten. 34

35 Im Jahr 2005 gelang drei jüngeren Sportlerinnen in den Disziplinen Kugelstoß und Speerwurf der Sprung in die Weltspitze, wobei dies in Helsinki noch unterschiedlich umgesetzt werden konnte (Obergföll Platz 2; Schwanitz Platz 9; Lammert keine Finalteilnahme, aber einer Jahresbestleitung, die in Helsinki Platz 2 bedeutet hätte). Zwei von diesen drei zeigen bei ihren Leistungen erhebliche Abweichungen von bisherigen Technikleitbildvorstellungen. Diese Abweichungen können biomechanisch unter Berücksichtigung individueller Stärken begründet werden. Als Folgerung ergibt sich: bestehende Technikleitbilder kontinuierlicher zu prüfen; individuelle Abweichungen unter Berücksichtigung individuell ausgeprägter Stärken bezüglich ihrer Effizienz (Gradmesser: Beschleunigungsverlauf des Wurfgerätes) zu interpretieren und gegebenenfalls zu tolerieren. Die strategische Ausrichtung einer umfassenderen trainingswissenschaftlichen Begleitung von weniger Athleten in der Einheit von Trainingsgestaltung und Wettkampfergebnis inklusive des Ausbaus individueller Stärken wird organisatorisch im DLV durch die Konzentration auf die berufenen Athleten des Perspektivkaderkreises Peking 2008 unterstützt. Im Gerätturnen der Männer konnten bei den Weltmeisterschaften 2005 mit der Finalteilnahme beim Reck und dem Platz 10 im Mehrkampf Anschlussleistungen nachgewiesen werden (Hambüchen, F. 4. Platz am Reck; Spiridonov, E. 10. Platz im Mehrkampf). In dieser Sportart konzentrierte sich die Projektarbeit auf die Bestimmung wettkampfentscheidender Strukturen und Ableitung jener Elemente und Verbindungen, die bei entsprechender sporttechnischen Ausführung zu hohen Punktwerten im Wettkampf führen können. Die Auswertung der EM und WM 2005 ergab folgende Positionen: Verschiedene Nationen bestimmen das Spitzenniveau im Männerturnen. Nur ein hoher Ausgangswert (mind. 10,0) führt zu vorderen Platzierungen oder Finalteilnahmen, sodass die Bestimmung der wettkampfentscheidenden Strukturen weiterhin eine leistungsrelevante Aufgabe darstellt. Die hohe Gestaltung des Ausgangswertes bedingt eine Verringerung der Punktwertdifferenz und eine Erhöhung des subjektiven Faktors. Zur Sicherung einer hohen Variabilitätsoption wurde hypothetisch davon ausgegangen, die Qualität von Basisfertigkeiten zu erhöhen, um eine Lernzeitverkürzung bei neuen Elementen und Verbindungen zu erreichen. Erste Untersuchungen weisen auf eine mögliche Verifizierung dieses hypothetischen Ansatzes hin, denn seit Mai 2005 werden mit einer Trainingsdatendokumentation ausgewählte wettkampfentscheidende Strukturen und relevante Basisstrukturen erfasst. 35

36 4.4 Technisch-taktische Sportarten Die Projekte der Kampf- und Spielsportarten im Olympiazyklus sind mit unterschiedlichen sportartspezifischen Akzenten auf eine qualitative Weiterentwicklung der Trainings- und Leistungssteuerung auf der Basis zunehmend informatikgestützter Trainerberatersysteme gerichtet. Daraus leitet sich die Aufgabenstellung ab, in einem komplexen dynamischen Prozess über die beiden zentralen Funktionsprinzipien des Trainings Anpassung (Superkompensation) und Lernen (Informationsorganisation) zielorientiert und systematisch auf die Entwicklung der Leistungsfähigkeit Einfluss zu nehmen. Zur Erfüllung dieses Anspruchs müssen ständig aktualisierte Weltstandsanalysen (Prognose), die Leistungs- und Trainingsplanung, Maßnahmen der Leistungsdiagnostik und Wettkampfanalyse, die Trainingsanalyse sowie die Trainingsberatung in organisierter Wechselwirkung eingesetzt werden. Durch die Möglichkeit der Videodigitalisierung wurden in bisherigen Projekten der technisch-taktischen Sportarten komplexe Informationssysteme vor allem zur Wettkampfvorbereitung, -lenkung und -auswertung entwickelt und bei den OS 2004 international konkurrenzfähig eingesetzt. Die äußerst dynamische Entwicklung auf diesem Gebiet erfordert es, die Funktionalität solcher Systeme projektgebunden auch im Olympiazyklus ständig zu verbessern. Im besonderen Maße sind die am IAT repräsentierten technisch-taktischen Sportarten - prinzipiellen Erkenntnissen aus der Olympiazyklusanalyse folgend - jedoch dazu aufgefordert, durch eine verstärkte Einflussnahme auf die Trainingsplanung, -gestaltung und -auswertung neue Möglichkeiten der Leistungssteigerung zu erschließen. Die Trainingsplanung ist ein wichtiger Bestandteil der Trainingssteuerung. Damit werden alle Vorentscheidungen für Trainingsziele und -struktur sowie den Trainingsablauf (einschließlich der Durchführung, Kontrolle und Auswertung des Trainings) getroffen. Planforderungen sollen möglichst als kontrollierbare (Soll-Ist- Vergleiche) leistungskennzeichnende oder trainingsmethodische Kennziffern vorliegen, die auch mathematisch-statistische Auswertungen gestatten. Obwohl sicher in nächster Zukunft Trainingswirkungsanalysen auf quantifizierter Basis nicht realisierbar sind, können mit der Trainingsdokumentation gewonnene quantitative Daten und Längsschnittbetrachtungen im Vergleich mit Spiel- bzw. Kampfleistungsdaten und Diagnostik-Daten von Komponenten der Leistungsfähigkeit jedoch helfen, Trainingswirkungsanalysen mittels qualitativer Methoden zu verbessern. Als ausgewählte thematische Schwerpunkte kristallisierten sich insgesamt die Weiterentwicklung leistungsdiagnostischer Verfahren in den Kampfsportarten (spezielle Kraftfähigkeiten, Ausdauerleistungsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit und Handlungsschnelligkeit), die Gestaltung des wettkampfnahen Trainings (Spielsituationstraining, Kampfsituationstraining), die Verfahrensentwicklung zur Trainingsanalyse (PC-gestützte Trainingsplanung und -auswertung) und zur Einflussnahme auf informationelle Prozesse im technisch-taktischen Training und im Wettkampf (Coach- 36

37 Assistent, Feedbacktraining, Technikleitbilder Hockey, Informationssysteme zur Wettkampfsteuerung) heraus. Im Folgenden wird in Ausschnitten ein Einblick in den aktuellen Bearbeitungsstand der sportartspezifischen Projekte am Ende des nacholympischen Jahres 2005 gegeben. Im Boxen war die weitere Optimierung des individuellen Kampfverhaltens der deutschen WM-Boxer ein wesentlicher Schwerpunkt der wissenschaftlich-operativen Prozessunterstützung. Dabei wurden kontinuierlich weitere Fortschritte erzielt, die auch in der Leistungsbilanz 2005 des Männer- und Nachwuchsbereiches zum Ausdruck kommen. Insgesamt wurden acht Medaillen (Männer WM: 1x Silber, 1x Bronze; Kadetten EM: 1x Gold, 1x Bronze; Junioren EM: 2x Silber, 1x Bronze) gewonnen und weitere neun Platzierungen im Bereich Platz erzielt. An der Entwicklung des Kampfverhaltens (WQ-Mittelwert) wird verdeutlicht, dass der Abstand zur Weltspitze weiter verringert werden konnte. (vgl. Abb.). WQ (Treffererzielt/ Treffer erhalten) 1,8 1,6 1,4 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 Mittelwert der 10 besten Nationen Mittelwert der DBV Boxer WM 2001 WM 2003 OS 2004 WM 2005 Abb. 14 Entwicklung des Kampfverhaltens (WQ - Mittelwert) im Längsschnitt der deutschen Boxer bei den internationalen Wettkampfhöhepunkten im Vergleich mit den 10 besten Boxnationen Leistungen in der wissenschaftlichen Prozessunterstützung richteten sich besonders auf die Qualifizierung der Trainings- und Leistungssteuerung im DBV. Mit Beginn des neuen Zyklus wurde ein neuer 4 x 2 Minuten Schlagleistungstest nach erfolgreicher Erprobung in die komplexe Leistungsdiagnostik des DBV eingeführt. Die Weiterentwicklung bzw. Modifizierung der Testmethodik wurde vor allem durch komplexere Anforderungen (komplexere Kampfhandlungen) und die Einbeziehung von Reaktions- und Handlungszeitmessungen charakterisiert. Testanforderungsoptimierungen waren auch unter technisch-koordinativen und konditi- 37

38 onellen Aspekten erforderlich, um den Anforderungen und Entwicklungen der Siegleistungsstrukturen der internationalen Konkurrenz gewachsen zu sein. Vergleich der Entwicklung der Treffer und des WQ im Mittelwert aller Wettkämpfe der 10 besten Nationen mit dem Mittelwert der DBV-Boxer bei den Weltmeisterschaften 2001, 2003 und 2005 WM Treffer erzielt (x) Treffer erhalten (x) WQ (x) 10 besten Nationen GER 10 besten Nationen GER 10 besten Nationen GER ,8 15,4 12,4 14,0 1,44 1, , ,3 22 1,61 1, ,8 24,7 19,9 20,5 1,27 1,20 Die Weiterentwicklung der Methode der video- und computergestützten Wettkampfanalyse zur Erfassung der Wirksamkeit des individuellen Kampfverhaltens stellte einen weiteren Schwerpunkt im Rahmen der wissenschaftlichen Trainingsund Leistungssteuerung im Boxen dar. Das Erfassen und Bewerten relevanter Kampfhandlungen/Kampfsituationen zur Beurteilung der Qualität und Wirksamkeit der individuellen Kampfkonzeptionen und damit der komplexen Wettkampfleistung erfolgt über die Videoaufzeichnung und die Auswertung der Parameter und Daten der Boxpunktmaschine. Dabei gestattet die mögliche Kopplung (Synchronität) von Videobild/Videosequenz und Zeit- und Bewertungsprotokoll der Boxpunktmaschine (computergestütztes Beurteilungs- und Bewertungsverfahren der 5 Kampfrichter) einen deutlich effizienteren Informations- und Erkenntnisgewinn zur Realisierung von Kampfhandlungen als Situationslösungsverfahren zur Erringung eines Sieges über einen konträr handelnden Gegner. Der Wissens- und Ergebnistransfer wurde in den A-Trainer-Fortbildungsmaßnahmen des DBV (4 Lehrgänge 2005), auf dem Bundestrainer-Großseminar des DSB (September 2005), in der Trainerweiterbildung des LSB Baden/-Württemberg (Juli 2005) und im Rahmen eines internationalen Workshops der Universität Hamburg am (Juli 2005) öffentlich gemacht. Die Betreuung einer Diplomarbeit (Universität Hamburg) und die Lehrtätigkeit an der Universität Leipzig im Rahmen der vereinbarten Lehrveranstaltungen (Privatdozentur) und an der TA Köln vervollständigen die Übersicht über Aktivitäten der Ergebnisumsetzung. Im Ringen waren die Weltmeisterschaften in Budapest der Wettkampfhöhepunkt im Jahr Für die teilnehmenden Nationen ergaben sich im nacholympischen Jahr vorrangig zwei Herausforderungen. Zum einen waren die Nationalmannschaften neu zu formieren und zum anderen mussten sich alle Länder ab Januar 2005 auf ein neues Regelwerk und Wettkampfsystem einstellen. Die Weltmeisterschaften standen unter dem Vorzeichen der Evaluation der neu eingeführten Wettkampfregeln. Im Freien Ringkampf wurden diese Regeländerungen, wie erwartet, ohne Probleme umgesetzt. 38

39 Mit dem Ziel, die Attraktivität des Griechisch-Römischen Ringkampfes zu erhöhen, wurden die Regeln nach den Europameisterschaften 2005 erneut modifiziert (Neueinteilung der Kampfrunden und Anordnung von Standardsituationen). Bei den Weltmeisterschaften 2005 wurden daraufhin entsprechende Fortschritte sichtbar. Diese äußerten sich im Vergleich zu den vorangegangenen Wettkampfhöhepunkten in einer deutlichen Erhöhung der erzielten Punkte pro Kampfminute (s. Abb.). Entwicklungstendenz Sieger Weltmeisterschaften und Olympische Spiele 3 2,5 Punkte / min. 2 1,5 1 0, Abb. 15 Entwicklung der technischen Punkte / Minute im griechisch-römischen Ringkampf Vergleicht man die Technikstruktur der Sieger in den Stilarten (Abb.), ist im freien Ringkampf noch eine relativ gut ausgeprägte technisch-taktische und strategische Vielseitigkeit als Voraussetzung für Siegleistungen zu erkennen, während die Erhöhung der Punktzahl pro Kampfminute im Griechisch-Römischen Ringkampf auf Grundlage einer sehr einseitigen technischen Kampfesführung erfolgt. - Regeländerung Abb. 16 Vergleich der Technikstruktur innerhalb der Stilarten 39

40 Mit zwei Bronzemedaillen wurden bei dieser Weltmeisterschaft aus deutscher Sicht Leistungen im Bereich der Weltspitze nachgewiesen. Die Wettkampfbeobachtung und -analyse bleibt auch im Olympiazyklus ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit in der Fachgruppe. Mit der Umstellung auf digitale Aufnahme- und Auswertungstechnologien innerhalb der Wettkampfanalyse wurde ein deutlicher Qualitätssprung erreicht. Im Rahmen einer engen Kooperation des IAT mit der FILA wurden regelmäßig Wettkampfanalysen bei internationalen Höhepunkten im Nachwuchs- und Spitzenbereich durchgeführt. Auf dieser Basis erhielten die deutschen Athleten Informationen über nationale und internationale Entwicklungstendenzen sowie zum Kampfverhalten ihrer Hauptgegner. Die Qualifizierung leistungsdiagnostischer Maßnahmen zur Unterstützung der Trainingssteuerung sowie das Finden trainingsmethodischer Lösungswege zur Durchsetzung individueller Kampfhandlungen bilden den Arbeitsschwerpunkt des anlaufenden Projektes Ringen am IAT. Auch im Judo ist die Wettkampfanalyse als übergreifender Forschungsschwerpunkt in den Kampf- und Spielsportarten nach wie vor nicht wegzudenken. Ausgehend von videogestützten Beobachtungen hochrangiger Wettkämpfe wurden fundierte Weltstandsanalysen erarbeitet, die Rückschlusse zur Frage Wo stehen wir im Vergleich zur internationalen Spitze? zulassen, aber auch die Ableitung ausbildungsstrategischer Konsequenzen z.b. für den langfristigen Leistungsaufbau ermöglichen. Aus wissenschaftlicher Sicht wurden folgende Fragestellungen untersucht: - Welche Nationen bestimmen das Niveau im Spitzen- und Anschlussbereich der Sportarten, welche Tendenzen lassen sich dazu kennzeichnen und wo ordnen sich die deutschen Athleten ein? - Welche Merkmale kennzeichnen das Anforderungsprofil an internationale Spitzenleistungen hinsichtlich des strategisch-taktischen Kampfverhaltens, des Niveaus technisch- taktischer Leistungsparameter und des technisch- taktischen Repertoires? - Welche Unterschiede bestehen zwischen dem Hochleistungs- und Anschlussbereich? - Welche konkreten Leistungsdefizite weisen die deutschen Athleten im Kampfverhalten und in der Effektivität der Kampfhandlungen auf und welche Ausbildungsschwerpunkte müssen daraus abgeleitet werden? In den letzten Jahren wurde zunehmend dazu übergegangen, die Ergebnisse der computergestützten Wettkampfanalysen in multimedialer Berichtsform aufzuarbeiten und den Trainern und Sportlern als DVD zur Verfügung zu stellen (vgl. Abb.). Damit stehen die aktuellen Ergebnisse, Leistungsvergleiche und Trends für unterschiedliche Gruppierungen (z.b. Nationen, Medaillengewinner, Sieger) und für einzelne Athleten (Individualanalysen) sowohl als aussagefähige Tabellen und Grafiken als auch in Form eines umfangreichen Videomaterials (vollständige Kämpfe 40

41 bzw. einzelne Wurf- und Griffsequenzen) zur Verfügung. Schnelle Zugriffsmöglichkeiten auf die einzelnen Komponenten bieten der Trainingspraxis optimale Voraussetzungen für gezielte analytische Aktivitäten. Von großer Bedeutung ist das erfasste und aufbereitete Videomaterial vor allem auch für die permanente Aktualisierung der interaktiven Kämpferprofile für potentielle internationale Gegner. Abb. 17 Multimediale Wettkampfanalyse im Judo (Auszug) Die Erkenntnis, dass insbesondere in den Kampfsportarten Zusammenhänge zwischen dem Niveau konditioneller Leistungsvoraussetzungen und dem Angriffsver- 41

42 halten (Aktionsdichte, Angriffsspurts) und der Durchschlagskraft technischtaktischer Handlungen bestehen, bewirkte die unverminderte Konzentration auf eine sportartspezifische Leistungsdiagnostik, insbesondere auf die Objektivierung der Ausdauerleistungsfähigkeit durch den semispezifischen Stufenbelastungstests (Abb.). Abb. 18 Semispezifischer Stufenbelastungstest/Judo Da im Judo prinzipiell keine zentral auswertbaren Informationen über das Training zur Verfügung stehen, wurden vom Spitzenverband der Aufbau und die praxisbezogene Umsetzung einer zentralen Trainingsdatendokumentation unter Federführung des IAT beschlossen. Im ersten Ansatz kam es darauf an, einheitliche Vorgehensweisen hinsichtlich der Kennzeichnung von Zielen, Inhalten/Trainingsmitteln und Methoden und ein darauf aufbauendes Kategoriensystem für die Trainingsplanung zu erarbeiten und für eine softwaretechnische Umsetzung aufzubereiten. Die Entwicklung der ersten Version einer Erfassungs- und Analysesoftware zur Trainingsplanung und Datendokumentation erfolgte durch die Medienagentur XnX- GmbH (vgl. Abb.). Sie beschränkt sich zunächst auf eine Dokumentation von Trainingsdaten und zielt auf die Analyse des Umfangs und der Anteiligkeit von Trainingszielen und -inhalten sowie auf die Erstellung von Soll-Ist-Vergleichen zwischen dem geplanten und absolvierten Training. Für 2006 ist ein Test in der Trainingspraxis vorgesehen. In den bewährten Formen des Wissens- und Ergebnistransfers wurden die Erkenntnisse der prozessbegleitenden Forschung dargestellt. Im Judo waren die wis- 42

43 senschaftlichen Mitarbeiter der Fachgruppe in den Gremien ihrer Sportverbände (Trainerausschuss, Trainerkolloquium, Spitzentrainerseminar) mit Vorträgen zur Weltstandsanalyse und Einordnung der Leistungsentwicklung der deutschen Athleten sowie mit Beiträgen zur Trainingsplanung und -analyse wirksam. Die Erarbeitung von studienbegleitenden Arbeiten (TA Köln) und Diplomarbeiten (Universität Leipzig) wurde unterstützt. Abb. 19 Wochenansicht zur Trainingsplanung/Judo Im Volleyball wurden 2005 mit umfassenden Wettkampfanalysen bei den Finalrunden in der Weltliga (Herren) und im Grand Prix (Damen) die Weltstandsanalysen aktualisiert. Dabei war es von besonderem Interesse, die Um- und Neuformierungsprozesse der führenden Mannschaften (Austauschrate bei Damen und Herren 30% und mehr) und die mit der Integration leistungsstarker Anschlusskader verbundenen Auswirkungen auf die Anhebung des individuellen Leistungsniveaus, 43

44 damit des Leistungsniveaus der Mannschaften, sowie die spielkonzeptionelle Weiterentwicklung zu analysieren. Zusammen mit den Ergebnissen der Olympiaauswertung konnten damit fundierte Erkenntnisse über Entwicklungstendenzen und den aktuellen Leistungsstand im internationalen Leistungsvolleyball verallgemeinert werden, die als grundlegende O- rientierung für die Vorbereitung der Weltmeisterschaften 2006 (Damen und Herren) genutzt werden können. Gleichzeitig dient eine schrittweise Analyse des umfangreichen Fundus an Videodaten dazu, die aktuelle Spielstruktur (nach vierjähriger Laufzeit eines Paketes von Regeländerungen) zu untersuchen. Dies erfolgt mit dem Ziel, ein Ordnungssystem typischer Spielsituationen im Angriff zu erstellen und damit Grundlagen für die Erarbeitung eines methodischen Konzeptes des Spielsituationstrainings zu gewinnen. In der unmittelbaren Prozessbegleitung wurden im Volleyball besonders die Möglichkeiten, mit vernetzten Informationstechnologien (Data Volley/Data Video) am Spielfeldrand zu arbeiten, im zurückliegenden Jahr von der NM Herren systematisch eingesetzt (Abb.) Ähnliche Lösungen auf einer anderen Softwarebasis (utilius VS) liegen für Hockey vor. Abb. 20 Vernetztes Wettkampfanalysesystem zur Spielsteuerung im Volleyball (Data Volley/ Data Video) Der Gesamtprozess der unmittelbaren Spielsteuerung (drahtlose Datenübertragung) sowie die Möglichkeiten Gegnervorbereitung und der unmittelbaren Wettkampflenkung haben sich dadurch deutlich verbessert. Die 3 Stufen der Vernetzung verdeutlichen die unterschiedlichen Möglichkeiten des Informationsaustausches zwischen verschiedenen Personen/PCs während des Wettkampfes: Stufe 1: Drahtlose On Line Datenübertragung (Wireless-Lan) von PC 1 (Scouter) zu PC 2 (Co Trainer), Stufe 2: Synchronisierung der Spieldaten (PC 1) mit den Videodaten (PC 3), Stufe 3: Sprechfunkverbindung zwischen Scouter Co-Trainer (evtl. ab 2006). 44

45 Der aktuelle Zugriff über Wireless-Lan auf alle Auswertungsvarianten (der eigenen Mannschaft und des Gegners) gestatten dem Cheftrainer/ Co - Trainer im Rahmen der Spielsteuerung sofort Einfluss von der Seitenlinie bzw. Bank auf die weitere Spielgestaltung zu nehmen. Aus einer Vielzahl spieler- und mannschaftsspezifischer Informationen wählt der Co-Trainer die entscheidenden Auswertungsübersichten (Leistungsdaten, Schlagrichtungen, Ballverteilungen usw.) aus, die über vorher eingestellte Tasten mit nur einem Tastendruck abgerufen werden können oder auf dem Desktop online anliegen. Am Beispiel der Angriffsabschlüsse des Gegners Ukraine in der Rotation 1 können z.b. Hinweise zu den spielerbezogenen Schlagrichtungen an die Blockund Abwehrspieler weiter gegeben werden (Abb.). Um über verschiedene Modellvorstellungen zur Trainingssteuerung Einfluss auf die Trainingsgestaltung im Volleyball und Hockey zu gewinnen, wurden entsprechende informationstechnologische Voraussetzungen geschaffen und mit der inhaltlichen Bearbeitung begonnen. Abb. 21 Grafische Darstellung von Schlagrichtungen der UKR in der Rotation 1 (WMQ GER UKR 3:2 vom ) Im Mittelpunkt stehen dabei die Umsetzung des Prinzips der Informationsorganisation (Beeinflussung von Lernvorgängen durch den Informationsaustausch zwischen Trainern, Sportlern und dem Umfeld - Trainingswissenschaft / Trainerberatersystem) und die Trainingssteuerung als pädagogisch-didaktische Maßnahme (unmittelbare inhaltlich-methodische Gestaltung und Steuerung des Sportspieltrainings: Beziehungsgefüge von Trainingszielen, -inhalten, -methoden und -mitteln unter Beachtung der Trainingsprinzipien, z. B. Konzept Spielsituationstraining ). In der nachfolgenden Abbildung werden informatikgestützte Möglichkeiten der Erar- 45

46 beitung und Präsentation der dafür notwendigen Medien und Materialien schematisch dargestellt. Internetschnittstellen Abb. 22 Multimediales Informationssystem utilius VS mit Softwaremodulen Aus den Ergebnissen der Weltstandsanalyse im Hockey (Olympische Spiele/ Champions Trophy 2004) ergab sich die Notwendigkeit und das Ziel, die Lehrmaterialien des DH-B zu aktualisieren, um im nationalen Grundlagen-, Aufbau- und Leistungsbereich der internationalen technisch-taktischen Weiterentwicklung (schnelleres/athletischeres und technisch/situationsbezogen flexibleres Spiel) Rechnung zu tragen. Eine wesentliche Grundlage zur Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen im Techniktraining, besonders bei so vielfältigen und anspruchsvollen Technikanforderungen wie im Hockey, ist die Verfügbarkeit von vorbildhaften Technikdemonstrationen gekoppelt mit spielnahen Anwendungssituationen (Abb.). Deshalb wurde 2006 begonnen, mit einem Technikprojekt die notwendigen Ausbildungsorientierungen zu erarbeiten (Abb.). 46

47 Abb. 23 Systematik der Hockeytechnik Abb. 24 Beispiel einer Technikpräsentation (Kurzgriffschlag) als synchronisierte Bildfolge in zwei Ebenen 47

48 Ständiger Bestandteil der Projektbearbeitung waren der Ergebnis- und Technologietransfer. Im Bereich der Sportinformatik bot die jährliche Frühjahrsschule des IAT eine Plattform, Innovationen auf diesem Gebiet vorzustellen. Übergreifende Ergebnisse wie z. B. Weltstandsanalysen wurden meist in multimedialer Form einem größeren Nutzerkreis zugänglich gemacht. In Lehrveranstaltungen an der Universität Leipzig und der Trainerakademie Köln sowie im Rahmen von Symposien wurden die Projektinhalte umfassend dargestellt. Mit der fachlichen Betreuung von Studenten (Praktika, Examens- und Diplomarbeiten) bestand die sehr produktive Möglichkeit der unmittelbaren Zusammenarbeit mit diesem Personenkreis in korrespondierenden, aber eigenständigen Themen (hervorhebenswert eine sehr anspruchvolle Diplomarbeit zum Thema Tendenzen im gruppentaktischen Zusammenspiel bei der Handballweltmeisterschaft 2005 der Herren in Tunesien - Effektivität statt Kreativität? ). Insgesamt war die Arbeit im 1.Jahr des Projektzeitraumes vorrangig davon gekennzeichnet, die konzeptionellen Ansätze zu vertiefen, technologische und inhaltliche Voraussetzungen zu schaffen und damit zu beginnen, die Thematik in der aktuellen Trainings- und Wettkampfpraxis umzusetzen. 4.5 Sportmedizin Die Sportmedizin ist mit ihren Projektaufgaben in die prozessbegleitende Trainingsund Wettkampfforschung des IAT integriert. Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit sind dabei die Sicherung der Gesundheit und Belastbarkeit der Athletinnen und Athleten im langfristigen Leistungsaufbau vom Nachwuchs- bis zum Hochleistungsbereich und die Mitwirkung bei der interdisziplinären sportartspezifischen Leistungsdiagnostik. Abb. 25 Fahrradergometertest 48

49 Sportmedizinische Interventionen Als lizenziertes Sportmedizinisches Untersuchungszentrum des DSB führt die Fachgruppe die jährlichen sportmedizinischen Grunduntersuchungen bei Bundeskaderathletinnen und -athleten mit einem hohen Qualitätsanspruch durch. Im Jahr 2005 erhielten 205 A-, B- und C-Kader, überwiegend aus den Ausdauer- und Spielsportarten (Lauf/Gehen, Schwimmen, Triathlon, Hockey), ihre komplexe sportmedizinische Gesundheitsdiagnostik am IAT (Abb.). Viele dieser Spitzenathleten wurden durch die Sportmedizin in enger Zusammenarbeit mit den sportartspezifischen Fachgruppen mehrfach im Jahr betreut. Sportmedizinische Diagnostik bei A-, B- und C- Kadersportlern Schwimmen (n=26) Leichtathletik-Lauf (n=36) Gehen (n=11) Flossenschwimmen (n=24) Triathlon (n=17) Biathlon (n=4) LA-Wurf/Stoß und MK (n=4) Kanu-RS und Slalom (n=7) Rudern (n=4) Sportschießen (n=6) Fechten (n=6) Hockey (n=50) Sonstige Sportarten (n=10) Abb. 26 Sportmedizinische Diagnostik bei Bundeskaderathletinnen und athleten (n = 205) Auch Kadersportler aus dem Deutschen Gehörlosen-Sportverband und Deutschen Behindertensportverband erhielten 2005 am IAT ihre sportmedizinische Grunduntersuchung. Neben dem Hochleistungssport widmete sich die Fachgruppe Sportmedizin insbesondere auch Forschungsaufgaben im Nachwuchsleistungssport. Insgesamt wurden 372 Sportlerinnen und Sportler unterschiedlicher Sportartengruppen (D/C-, D-, E-Kader, Sportler des Sportgymnasiums und Aufnahmeuntersuchungen für sportbetonte Schulen) im Rahmen sportmedizinischer Projektmaßnahmen untersucht (Abb.). 49

50 Sportmedizinische Diagnostik bei Nachwuchssportlern 51 Ausdauersportarten (n=124) Spielsportarten (n=108) Technische Sportarten (n=15) Kraft- und Schnellkraftsportarten (n=12) Kampfsportarten (n=14) Aufnahmeuntersuchung sportbetonte Schulen (n=48) Längsschnittstudie Sportgymnasium (n=51) Abb. 27 Sportmedizinische Diagnostik bei Nachwuchsleistungssportlerinnen und -sportlern (n = 372) Eine regelmäßige sportmedizinische Diagnostik erfolgte des Weiteren bei Sportlerinnen und Sportlern, die in die Projekte der Sportartengruppen im IAT integriert sind. Im Jahr 2005 wurden 837 Komplexuntersuchungen unter Einbeziehung von anamnestischen Erhebungen, allgemein-klinischen Untersuchungen, komplexen Laboranalysen, sportkardiologischer Diagnostik, Anthropometrie sowie eines umfangreichen sportorthopädischen Untersuchungsprogramms durchgeführt. Aus der überwiegenden Anzahl der Untersuchungen mit belastbarkeitsdiagnostischen Inhalten, vor allem bezüglich des Halte- und Bewegungssystems, der Körperzusammensetzung, des Reifestandes und der Labordiagnostik, wurden gezielte individuelle Präventivempfehlungen erarbeitet. In Einzelfällen war auf der Grundlage der Befunde das Erstellen von längerfristig wirkenden Operativplänen erforderlich. Im Betreuungsprozess wurden die Effekte der empfohlenen Maßnahmen in den entsprechend notwenigen Zeitabständen geprüft, um rechtzeitig Präzisierungen zu ermöglichen. Durch den unmittelbaren Wissenstransfer der Untersuchungsergebnisse auf der Basis des Diagnostik- und Beratungssystems ist die Sportmedizin direkt in den Prozess der Belastbarkeitssicherung und Trainingssteuerung einbezogen und leistet damit eine wichtige Aufgabe in der interdisziplinären Unterstützung des langfristigen Leistungsaufbaus der Athletinnen und Athleten. Neben den umfangreichen Maßnahmen der Gesundheits- und Belastbarkeitsdiagnostik ist die Fachgruppe Sportmedizin in enger Zusammenarbeit mit den sport- 50

51 artspezifischen Fachgruppen in die wissenschaftlichen Interventionen der Leistungsdiagnostik sowie der Trainings- und Wettkampfanalyse integriert. Im Jahr 2005 wurden 938 allgemeine und sportartspezifische leistungsdiagnostische Tests (Laufbandtests, Fahrradergometrie, Schwimmstufentests, Kanuergometrie, Seilzugergometrie, Feldtests) durchgeführt. Im Rahmen der Leistungsdiagnostik erfolgten dabei insgesamt Laktatbestimmungen. Des Weiteren wurden in den Sportarten Lauf/Gehen, Skilanglauf, Schwimmen, Ringen und Judo bei Trainings- und Wettkampfuntersuchungen biochemische Analysen (Laktat, Harnstoff, CK) durchgeführt und die Trainingssteuerung sportmedizinisch unterstützt. Eine Übersicht der sportmedizinischen Interventionen ist der folgenden Tabelle zu entnehmen. Sportmedizinische Interventionen und Anzahl der jeweiligen Untersuchungen Interventionstyp Maßnahmen Anzahl Allgemeine und sportartspezifische leistungsphysiologische Tests Biochemische Diagnostik Komplexe allgemein-klinische Diagnosen Laufbandtest, Fahrradergometer, Schwimmstufentest, Kanuergometer, Seilzugergometer, Feldtest Bestimmungen von Laktat, CK, Harnstoff bei Ergometrie bei Training und Wettkampf Komplexe Labordiagnosen Blut- und Urinstatus 771 Kardiologische Diagnostik Untersu- Anthropometrische chungen Untersu- Allgemein-ärztliche chung Belastbarkeitsdiagnostik Halte- und Bewegungsapparat Aktualdiagnosen bei Belastbarkeitsstörungen (allgemein und klinisch-orthopädisch) einschließlich Empfehlungen EKG Belastungs-EKG Echokardiographie Körperbau-, Wachstums- und Entwicklungsdiagnostik Vi- klinisch-orthop. Diagnostik, funktionell-orthopädische deodiagnostik, Sonographie klinische bzw. sonographische Detaildiagnostik nach Erfordernis

52 Projekte Die Forschungsaufgaben werden in enger Zusammenarbeit mit den sportartspezifischen Fachgruppen, den Sportverbänden und territorialen Partnern bearbeitet. Die Sportmedizin ist dabei aktiv in die Projekte der Sportarten Lauf/Gehen, Schwimmen, Triathlon, Kanu, Skilanglauf, Biathlon, Hockey, Volleyball, Judo, Ringen und Leichtathletik Wurf/Stoß integriert. Des Weiteren bearbeitete die Sportmedizin drei eigenständige Projekte mit einem hohen Anspruch an Interdisziplinarität (siehe Abschnitt IAT-Projekte)). Jahrestagung des Sächsischen Sportärztebundes am IAT Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen der Sportmedizin arbeiten seit mehr als 10 Jahren aktiv in Sektionen und Arbeitsgruppen der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention und im Sächsischen Sportärztebund mit. Im November 2005 fand am IAT die Jahrestagung der Sportärzte aus Sachsen statt, die sich mit der Thematik Leistungs-, Gesundheits- und Belastbarkeitsdiagnostik beschäftigte. Großes Interesse fand die im Rahmen dieser Veranstaltung durchgeführte Demonstration einer Fahrradergometrie; eines Laufbandstufentests und einer Seilzugergometrie im Ergometriezentrum sowie ausgewählter Untersuchungsverfahren der sportorthopädischen Diagnostik am IAT. Abb. 28 Jahrestagung der Sportärzte aus Sachsen 52

53 4.6 Forschungstechnologie Übersicht In der Fachgruppe Forschungstechnologie (FG FT) sind die Wissenschaftsdisziplinen Biomechanik, Sportinformatik sowie Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zusammengefasst. Neben den vielfältigen disziplin- und sportartenabhängigen Einzelaufgaben ist die Entwicklung von Mess- und Informationssystemen (MIS) ein zentrales Arbeitsgebiet der FG FT, in das praktisch alle Mitarbeiter einbezogen sind. Zur Koordination der wissenschaftsdisziplinspezifischen Aufgaben führt die FG FT die übergreifend wirkende ständige Arbeitsgruppe Mess- und Informationssysteme (MIS). Die AG MIS koordiniert alle MIS-Entwicklungsarbeiten des IAT. Ausgewählte Ergebnisse der Biomechanik und Sportinformatik werden nachfolgend dargestellt. Im Rahmen der Bereitstellung der für die Forschung am IAT benötigten Kommunikationstechnologien ist die Speicherkonsolidierung, die insbesondere durch den Übergang vom analogen zum digitalen Video und den sich daraus ergebenden ständig wachsenden Umfang der zu speichernden Information resultiert (gegenwärtig sind auf Festplatten mehr als 25 Terabyte gespeichert) und im Zusammenhang mit den aktuellen Baumaßnahmen die Weiterführung der Umstellung auf eine dienstneutrale Verkabelung, d. h. der Aufbau eines universellen Netzes für alle Kommunikationsbedürfnisse auf IP-Basis (weltweiter Trend der Konvergenz von TK und IT), von besonderer Bedeutung. 7. Frühjahrsschule Informations- und Kommunikationstechnologien in der angewandten Trainingswissenschaft Für die sportartspezifisch ausgerichtete Trainingsprozessforschung sind Informations- und Kommunikationstechnologien und die darauf aufbauenden Mess- und Informationssysteme (MIS) als technisch-technologische Grundlage für die gesamte Wirkungskette der Trainingssteuerung von stetig wachsender Bedeutung. Vor allem für ein computergestütztes Training, insbesondere für das Techniktraining sowie die Trainingsplanung und -analyse, (komplexe) Leistungsdiagnosen und Wettkampfanalysen sind diese Technologien schon viele Jahre unverzichtbar. Sie entwickeln sich international weiterhin sehr rasant, was eine ständige Weiterbildung erfordert. Die im Rahmen der Veranstaltungen des DSB/BL angekündigte Frühjahrsschule der FG Forschungstechnologie des IAT will dazu beitragen. Die inzwischen siebente Veranstaltung dieser Art fand erneut großen Zuspruch und die positive Bewertung von 53

54 Zielstellung und Durchführung der Frühjahrsschule verwiesen auf den hohen Stellenwert und die Nützlichkeit dieses Forums. Es gelang wiederum, praxisrelevante, kooperativ erarbeitete Ergebnisse mit hohem Neuheitswert und teilweise Weltniveau in konstruktiver Atmosphäre engagiert vorzutragen und zu diskutieren. Zum positiven Gesamteindruck hat auch der erstmalig nutzbare neue Konferenzraum mit seiner modernen Präsentationstechnik beigetragen. Abb. 29 Eröffnung der Frühjahrsschule und Vortrag zum MIS Skisprung Mit fast 70 Teilnehmern wurden die Grenzen unserer räumlichen Möglichkeiten wiederum erreicht. Eine Ausweitung ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber nach wie vor nicht beabsichtigt, um den Charakter der Frühjahrsschule als Diskussionsforum nicht zu verändern. Neben den informatischen Schwerpunkten Mess- und Informationssysteme Datenbanken und Digitale Bild- und Videoverarbeitung befassten sich die Vorträge auch mit den damit möglichen trainingswissenschaftlichen Anwendungen. Im Einzelnen wurden folgende Themen vorgestellt und diskutiert: Multimediales Informationssystem Skisprung (MIS Skisprung) MIS Fichtelbergschanze Startblockdynamometer Schwimmen 54

55 Untersuchung von Drehtechniken im Eiskunstlauf mittels alaska Pegasus ein Diagnosegerät zur Rumpfkraftmessung Biomechanische Ergebnisse zur Bewegungstechnik im Gewichtheben Zeitmessung im Video 3D-Bildmessverfahren Zur Weiterentwicklung der Trainingsanalyse ergoo Trainingsassistent Software zur Leistungs- und Trainingsplanung, Trainingsdokumentation und -analyse Neue Möglichkeiten der Nutzung des CCC-Videoinformationssystems utilius VS und der neuen Trainer-Assistenten in der wissenschaftlichen Prozessbegleitung Ein neues Verfahren zur Leistungsdiagnostik im Handball Aktuelle Entwicklungen in der sportwissenschaftlichen Fachinformation. Neben den fachlich fundierten Beiträgen der Spezialisten der FG Forschungstechnologie des IAT wurde wieder großer Wert auf Vorträge weiterer Entwickler und Nutzer von Informations- und Kommunikationstechnologien gelegt. Dafür konnten Referenten aus den sportartspezifischen Fachgruppen des IAT, von wissenschaftlichen Einrichtungen, aus der Sportpraxis und auch von kommerziellen Anbietern von Hard- und Software gewonnen werden. Biomechanische Forschungs- und Entwicklungsleistungen Die Arbeitsleistungen der Biomechanik konzentrierten sich im zurückliegenden Jahr auf den Einsatz biomechanischer Untersuchungsverfahren in den Sportarten, auf die Schaffung wissenschaftlichen Vorlaufs in zwei eigenen Projekten und den Wissenstransfer durch die Beratung interner und externer Kooperationspartner sowie Beiträge zu Trainerfortbildungen in den verschiedensten Sportarten. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit wurden auf nationalen und internationalen Kongressen dargestellt. Dies betraf drei Beiträge zum ISBS-Kongress in Peking, einen Hauptvortrag zum Kongress Sport und Technik in Magdeburg, drei Beiträge zu DVS-Veranstaltungen sowie einen Vortag zum alaska-anwenderseminar. Vorlaufforschung erfolgte im Rahmen der eigenen biomechanischen Projekte biomechanische Analyse von Drehbewegungen und Untersuchung von Teilkörperbewegungen. Ausführliche Darstellungen dazu sind im Kapitel IAT-Projekte im Jahr 2005 nachzulesen. Den größten Arbeitsumfang hatte der Einsatz biomechanischer Untersuchungsverfahren in den Sportarten. Wesentliche Arbeitsschwerpunkte in der 2D- und 3D-Bildanalyse waren folgende: Bewegungsanalyse der zyklischen Vortriebsbewegungen im Kanurennsport biomechanische Untersuchungen des Bewegungsablaufes am Start im Skeleton Erarbeitung eines Algorithmus zur biomechanischen Diagnose von akrobatischen Sprungreihen am Boden und Flugelementen und Abgängen am Reck Beratung zur individuellen Sprungtechnik im Eiskunstlauf 55

56 Analyse der Technik beim Eckenschlag im Hockey Analyse der Bewegungstechnik von deutschen Sportlern und ihren internationalen Konkurrenten im Diskuswurf. Die biomechanische Modellierung wurde unter folgenden Gesichtspunkten eingesetzt: Modellbildung zur Optimierung der Paddelblätter Modellierung des Fluges im Skisprung, Erstellung eines Datenbankprogramms für die Berechnung von Momentenbeiwerten und Drehmomenten Unterstützung der Modellanwendung für neue Eintauchtechniken mit Armkreis im Wasserspringen Zur Weiterentwicklung der Dynamometrie wurden die Untersuchungen auf dem Laufband zur Anwendung eines Algorithmus zur Korrektur der horizontalen Kraftkomponente auf Bewegungsanalysen im leichtathletischen Lauf und Gehen und zur Anwendung von Modellen zur Steifigkeitsberechnungen im leichtathletischen Lauf fortgeführt. EMG- Untersuchungen wurden durchgeführt zur Untersuchung des aktiven Spannungsaufbaus in der Unterschenkelmuskulatur während des Fluges, muskulären Aktivierung der Schultergürtels während des Einsatzes eines Trainingsgerätes (Flexibar) und zur Untersuchung der Muskelaktivierung bei spezifischen Krafttrainingsübungen im Kugelstoß. Im Rahmen der Leistungsdiagnose und trainingsbegleitender Untersuchungen fanden umfangreiche Untersuchungen zur Diagnose der Kraftvoraussetzungen in den Sportarten Schwimmen und Biathlon statt. Darüber hinaus wurde die Diagnose der Rumpfmuskulatur in verschiedenen Sportarten begonnen (36 Tests im Schwimmen, 12 Tests im Kanu, 3 Tests im Wasserspringen, 3 Tests im leichathletischen Wurf, 2 Tests im Judo). Über die unmittelbare Projektarbeit hinaus erbrachte die Biomechanik im Rahmen des wissenschaftlichen Verbundssystems und zur Unterstützung des Sports folgende externe Beratungsleistungen: Kraftdiagnose im Bahnradsport-Sprint (BDR) Zum Einsatz der Rumpfkraftdiagnose im Schwimmen an den Olympiastützpunkten Hamburg und Berlin Beratung des IfM Chemnitz über die Lösungsmöglichkeiten automatisierter Bildanalysen Mitarbeit an der Problemstellung und Prinziplösung für eine Schaukel zur Diagnose von Abdruck- und Absprungbewegungen für das Institut für Allgemeine Bewegungs- und Trainingswissenschaft der Sportwissenschaftlichen Fakultät Machbarkeitsstudie zur Durchführung von Diskuswettbewerben in der Messehalle Leipzig (Flugsimulationen, Flughöhe und Seitenabweichung) 56

57 WTA Plauen zur Unterwasserergometrie Ratgeber Gesundheit des MDR zum Einsatz der Elektrostimulation. AG Mess- und Informationssysteme Entwicklung, Kauf und Wartung von MIS erfolgen am IAT auf der Basis des im Jahr 2000 entwickelten verbindlichen Konzepts, das durch die Arbeitsgruppe MIS ständig weiterentwickelt und verantwortet wird. Während die trainingswissenschaftlichen Inhalte vor allem durch die zu bearbeitenden Projekte des IAT bestimmt werden, ergeben sich die technologischen Schwerpunkte aus den globalen Entwicklungsrichtungen der Informatik, der Mess-, Informations- und Kommunikationstechnik sowie des wissenschaftlichen Gerätebaus. Die aus der engen Wechselbeziehung von Forschung und Technologieentwicklung resultierende evolutionäre und kooperative Technologie-Entwicklung hat sich bewährt und wird weiter fortgesetzt. Ausgewählte Projekte sind deshalb sowohl Ausgangspunkt von Forderungen an die MIS-Weiterentwicklung als auch Gütekriterium für den erreichten Entwicklungsfortschritt. Folgende trainingswissenschaftliche Forderungen bestimmen weiterhin maßgeblich die MIS-Entwicklung: Das Prinzip der Einheit von Kraft- und Bewegungsstruktur erfordert die synchrone Erfassung und Analyse von Bild- und Kraftverläufen. Eine effektive Rückinformationszeit ist in einem bestimmten Rahmen indirekt proportional zum Versuchsausführungs-Pause-Intervall. Insofern müssen alle Feedback-Variablen möglichst schnell zur Verfügung stehen. In der Trainingspraxis wird der unmittelbare Bewegungsvergleich durch geeignete visuelle Informationen (Bildreihen, digitale Videosequenzen) realisiert. Dies ist mit einer leicht zu handhabenden Bedienoberfläche zu ermöglichen. Die bereits 1999 definierten informatischen Schwerpunkte für die Weiterentwicklung des MIS-Konzepts besitzen auch weiterhin ihre volle Gültigkeit. Diese sind: Entwicklung einer universell nutzbaren MIS-Basisversion auf der Basis einer objektorientierten System- und Softwareentwicklung Entwicklung sportartspezifischer Komponenten (Componentware) Entwicklung der Voraussetzungen für den Aufbau und die Nutzung von Client/Server-Datenbanken Weiterführung des Übergangs vom analogen zum digitalen Video und direkte Integration der digitalen Videoverarbeitung in die MIS-Software Integration geeigneter kommerzieller Software in die MIS Sicherung einer einheitlichen Bedienoberfläche (Usability). Zur Umsetzung der o. g. Forderungen und der Sicherung einer abgestimmten MIS- Entwicklung wurden in der AG MIS u. a. folgende Themen beraten: Trainingsanalyse Kanu und Schwimmen MIS-2-Komponenten für die digitale Videoverarbeitung Startblockdynamometer MIS Kanu-Ergomenter 57

58 Bild-Messwert-Synchronisation Software für 3D-Bildmessverfahren High-Speed-Video Vorbereitung der Beiträge für den ISBS-Kongress. Algorithmen- und Softwareentwicklung Für die Trainingsanalyse im Schwimmen (Abb.) wurde ein Programm geschaffen, das im Rahmen einer komplexen Lösung dem Trainer die Planung und Dokumentation des Trainings sowie eine standardisierte Auswertung desselben ermöglicht. Abb. 30 Trainingsdatendokumentation Schwimmen Damit können Trainingsprogramme in einer vom Nutzer beeinflussbaren Notation formuliert und auf dieser Grundlage das absolvierte Training mit minimalem Aufwand dokumentiert werden. Darüber hinaus bietet die Software Möglichkeiten zur Zyklisierung und zur sportlerabhängigen Formulierung von Zielvorgaben sowie zur Realisierung diesbezüglicher Soll-Ist-Vergleiche. Das Programm befindet sich in der Testphase und wird hierzu von mehreren Trainern von Bundesstützpunkten des DSV genutzt. Im Prozess der Softwareentwicklung wurde eine Datenstruktur und darauf aufbauend unter Nutzung von Methoden der objektorientierten Programmierung ein System von Objekten für das Entwicklungssystem Delphi geschaffen, das als Grundlage für weitere Lösungen zur Trainingsplanung, Trainingsdokumentation und Trainingsanalyse dienen soll. 58

59 Auf dem Gebiet der Videobildauswertung wurde das Mess- und Analyseprogramm MESS3D für dreidimensionale Bewegungsanalysen als Ablösung des früheren DOS-Programms SIMMESS als routinefähige Version fertig gestellt. Es ermöglicht die parallele Auswertung der Videostreams beider Kameras und unterstützt durch die Projektion der aktuellen Cursorposition im Bild einer Kamera als Gerade in das Bild der anderen Kamera die Erfassung in erheblichem Umfang. Dieses Programm wurde für Untersuchungen in den Sportarten Skeleton, Skisprung, Eiskunstlauf, Speerwurf, Kugelstoßen, Diskus und Kanu eingesetzt. Abb. 31 IAT-Unimess Einige weitere Entwicklungen sind die folgenden: Komponentenentwicklung: Erfassung zweier Videostreams, Auslesen der Audioinformation aus dem Videostream, Arbeit mit Messreihen Informationssysteme: weiterer Ausbau der Datenbanken für Kanu-Rennsport und Kanu-Slalom, Aufbau der Datenbank Radergometer, Aktualisierung der Datenerfassung für die Wettkampfanalyse Triathlon, Entwicklung der Software für die Trainingsanalyse Eisschnelllauf (Nachwuchsbereich) Messwerterfassung und -verarbeitung: Erweiterung IAT-Unimess (Abb.) um Filter- und Berechnungsmodule, Programm zur Kalibrierung der Plattformen am Laufband, Online-Darstellung der Kraft-Zeit-Verläufe am Laufband 59

60 Videobildanalyse: Weiterer Ausbau des Mess- und Analyseprogramms für 2DBewegungsanalysen MESS2D (Abb.), Modifizierung und Erweiterung spezifischer Anwenderprogramme zur Videobildanalyse (VMESS, Skisprung, Windkanal, Wasserspringen, Turnen, Winkelmessung im Livebild) Wartung/Betreuung: Wartung aller Interbase-Datenbanken, Betreuung des Routineeinsatzes von Bildmessverfahren, Betreuung des Einsatzes von IATUnimess. Abb dimensionale Videoauswertung 60

61 Messplatzentwicklung Am IAT erfolgt meist keine vollständig eigene Entwicklung von Messplätzen. Das lassen zum einen die Struktur und Kapazität des Instituts nicht zu und zum anderen werden aufgrund des technischen Fortschritts bei den Hochtechnologien vielfach geeignete Einzel- und sogar Komplettlösungen oder Apparaturen für konzipierte Messplätze auf dem Markt angeboten. So greift das IAT auf Produkte anderer Einrichtungen zurück oder initiiert dort zum gemeinsamen Nutzen die gewünschten Entwicklungen. In die auf Kooperationsbasis entstehenden Produkte fließen seitens des IAT messtechnisches und vor allem trainingsmethodisches Know-how aus dem Leistungssportbereich ein. Wenn für erforderliche Messplatzentwicklungen kein geeigneter Partner gefunden werden kann, werden diese auch am IAT komplett durchgeführt wurden für folgende Messplätze Weiterentwicklungen realisiert: Startblockdynamometer Schwimmen: Kalibrierung und Einsatzüberführung MIS Laufband: Weiterentwicklung des Vorprozessors Vorbereitende Arbeiten und Beratung der Fa. Riedel zur Installation von eindimensionalen Kraftsensoren unter der neuen Anlaufspur und zur geeigneten Gestaltung der Spurelemente auf der Skisprungschanze. Kanu-Ergometer Mit dem Kanu-Ergometer können Rennverläufe im Einer-Kajak und -Canadier simuliert, Paddelkraftmessungen und weitere diagnostische Untersuchungen unter dem Kraftausdaueraspekt durchgeführt werden. Die in der Realität auftretenden Bewegungswiderstände, der Strömungswiderstand und die Massenträgheitskraft werden durch eine Wirbelstrombremse und durch Rotationsmassen simuliert. Das Paddel ist zu diesem Zweck über zwei Seile beim Stechpaddel über ein Seil mit der Seiltrommel einer Rückholeinrichtung und diese weiter über Gummiriemen mit der Hauptwelle und damit der Wirbelstrombremse und den Rotationsmassen verbunden (s. Abb.). Die Rekonstruktion des Kanu-Ergometers erforderte die Erneuerung nahezu der gesamten Mechanik und Elektronik sowie der kompletten Hard- und Software. Im Mittelpunkt des mechanischen Systems stand die Entwicklung einer neuen Rückholvorrichtung, die eine Steigerung der Schlagfrequenz von 140 auf 170 Schläge pro Minute ermöglichte. Dieser Fortschritt gelang dem Institut FES in Berlin. Ein weiterer Schwerpunkt war die Kalibrierung der Wirbelstrombremse mit Hilfe einer sogenannten Drehmomentenwaage. Damit wurde die Abhängigkeit des Bremsmoments von der elektrischen Spannung bestimmt. Das beim Betrieb des Kanu- Ergometers dann anzulegende Bremsmoment wurde den Strömungswiderstands- Kennlinien entnommen, denen Versuche im Schleppkanal bei unterschiedlichen Bootsgeschwindigkeiten, Bootstypen und Zuladungen voran gegangen waren. Neu war auch die Datenübermittlung vom Messpaddel zum Computer per Funk, ebenfalls eine Entwicklung vom Institut FES. 61

62 Abb. 33 Das rekonstruierte Kanu-Ergometer beim Test durch den C2-Olympiasieger Christian Gille Die zu entwickelnde Software dient der Steuerung des Kanu-Ergometers und der Erfassung und Darstellung leistungsrelevanter Parameter, wie z. B. Bootsgeschwindigkeit, Schlagfrequenz, Paddelkraft und Leistung. Die Steuerung und Messwerterfassung erfolgt über eine spezielle Messbox vom Institut FES. Die dort erfassten Daten werden über die USB-Schnittstelle im Computer durch die Software weiterverarbeitet und im Onlinebetrieb über einen zweiten Monitor dem Athleten sichtbar gemacht (Abb.). Folgende Softwaremodule wurden dazu entwickelt: Messwerterfassung und -verarbeitung Steuerung der Wirbelstrombremse über die Bootsgeschwindigkeit und die Strömungswiderstands-Kennlinien Berechnung leistungsrelevanter Parameter und Ergebnisausgabe am Bedienerund Sportlermonitor. Abb. 34 Das rekonstruierte Kanu-Ergometer mit Blick auf den Sportler-Monitor Die Software ermöglicht verschiedene Übungsformen wie Stufen-, Rampen-, Rennverlaufs- und Trainingstest. 62

63 4.7 Schwerpunkte der Arbeit Information Dokumentation 2005 Abschluss des Umstiegs mit allen Datenbanklösungen auf ein neues Softwaresystem mit umfangreichen Arbeiten an der inhaltlichen und formalen Qualität SPONET SPOWIS Sicherung des zeitlich und lokal uneingeschränkten Zugriffs auf die Datenbestände, Verbesserung der Stabilität des Nutzungsangebots Vorbereitung des multilateralen DFG-Projektes Aufbau der virtuellen Fachbibliothek Sportwissenschaft mit den Partner Zentralbibliothek für Sportwissenschaften der Deutschen Sporthochschule Köln, Bundesinstitut für Sportwissenschaft Bonn, Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft Hamburg, Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin Mit den Teilprojekten Integration von SPOWIS und SPONET in die virtuelle Fachbibliothek mit den dafür notwendigen inhaltlichen (Crosskonkordanzen) und technologischen Arbeiten Nutzungsbereitstellung aller Ausgaben der ZS Theorie und Praxis des Leistungssports in elektronischer Form über das Internet Herausgabe der Zeitschrift für angewandte Trainingswissenschaft mit zwei Heften (Inhaltsverzeichnisse) und Vorbereitung einer langfristigen Entwicklungskonzeption für die Zeitschrift Intensivierung der aktiven Informationsangebote für die Leistungssportpraxis und die Partner in den Verbänden durch zunehmende Vortrags- und Lehrtätigkeit, z. B. Trainerakademie Bund Deutscher Radfahrer Deutscher Schwimmverband Erarbeitung der Ordnung des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis 63

64 Leistungen des IAT beim Wissenstransfer in Auswerteseminaren, Ergebniskonferenzen, Traineraus- und weiterbildungsseminaren durchgeführt für Veranstaltungsform BVDG 2 x Trainerseminar VGKF Trainerweiterbildung BVDG 2x Trainerausbildung A-Trainer BVDG/LFV 3x Weiterbildung zu WinWota XP TA Köln 2x sportartspezifische Ausbildung, 1x Vortrag am IAT DLV Wurf/Stoß Standpunktbildung zu technischen Fragen des Speerwurfes im Rahmen der LD-Speer/Frauen, Kienbaum und LD Speer/Männer Kienbaum DLV Wurf/Stoß Diplomtrainerlehrgang der Trainerakademie v am IAT Zur Einheit von Kraft- und Techniktraining Leistungsdiagnose im Kugelstoßen DLV Wurf/Stoß Wurfkonferenz in Kienbaum vom DLV Wurf/Stoß Jahresauswertung des DLV Kienbaum DSV Trainerfortbildungen der A-Lizenz-Inhaber Springen, Jugendtrainertagung, Tagungen der hauptamtlichen Mitarbeiter im Springen, Arbeitskreise Jugend und Sichtung in der Fachsparte Springen DEU Auswertung der Saison mit den Bundeskadertrainern im Eiskunstlaufen, in Erfurt DEU Trainerfortbildung im EKL, Erfurt DEU Techniktraining zum Erlernen, Vervollkommnen und Stabilisieren der Sprünge im Eiskunstlaufen, Trainerfortbildung der DEU, in Oberstdorf DSV Trainerklausur Rahmentrainingsplan Nachwuchs Trainerweiterbildung Workshop zum Nachwuchsleistungssport DTB Kadertrainerseminare, Traineraus- und -fortbildung DTB Zuarbeit zur Olympiakonzeption 2008 DESG Eisschnelllauf DESG-Trainerseminar Saisonauswertung 2004/2005 (Gut Liebenberg) Trainerakademie Köln Ausbildung von Studenten, Trainerweiterbildung (A-und B- Lizenz), IAT-Workshop FG Ausdauer, KLD-Steueraktive DKV Beiträge zu den Jahresauswertungen mit Bundestrainern, Vorträge zu Traineraus- und -weiterbildungen, Seminare an der Universität Leipzig, Vorträge zum IAT-Workshop DLV Ausdauerdisziplinen Studentenausbildung Jahresauswertung mit Trainern, Trainerausbildung, Trainerweiterbildung Trainerakademie Köln DSV Biathlon Trainerklausur (Analyse 2004/05, Planung 2005/06), Bundestrainer-Teilseminar, Trainerausbildung, Trainerweiterbildung, DVS- Symposium Wissenstransfer DSV Skilanglauf, Trainerakademie Köln DSV Schwimmen Vorträge im Rahmen der Workshops der Landesskiverbände Sachsen, Baden Württemberg, Bayern, Hessen, Thüringen, Trainerfortbildungen, Diplomtrainerkurse Referate in der Trainerausbildung, Trainerweiterbildung (A-Lizenz), Kurzreferate im Rahmen von DSV-Tagungen, Ergebnisdarstellung in KLD-Auswertetagungen DTU Triathlon Leistungssportkonferenz, Leistungssportausschuss, Trainer-A-, B- und C- Ausbildung, Ergebniskonferenz bzw. Workshop des IAT und internationales Triathlonsymposium Landeschwimmverbände Seminare/Referate im Rahmen der Trainerausbildung, Trainerweiterbildung (Sachsen-Anhalt, Sachsen) (B-Lizenz) Universität Leipzig Schwimmen: Seminare, Mitarbeit im BISP-Projekt 64

65 DBV DABU BVS und HABV DJB Trainerakademie Köln Uni Leipzig IAT DVV, Landestrainer Triathlon: Teilnahme am DVS-Symposium in Leipzig mit einem Referat Beitrag Bundes-Trainer Großseminar ( ), Trainer- A Fortbildung DBV (Chemnitz, Warendorf, Berlin, Güstrow), Landessportbund Baden/Württemberg Referat Trainerweiterbildung Kampf- und Spielsportarten am Heidelberg, Referat 5.Internationaler Workshop Sport und Ökonomie UNI Hamburg am , Vortrag im Spitzentrainerseminar Vortrag Trainerausschuss 2 Vorträge/Auswertungslehrgang u20 Lehrveranstaltung und Bundestrainerteilseminar Multimediatechnologien in der Prozessbegleitung Frühjahrsschule Neue Nutzungsmöglichkeiten des Informationssystems utiliusvs (Fortschrittsbericht) Landestrainerkonferenz Zusammenarbeit und gemeinsame Entwicklungen IAT/FES Sportart/Disziplin Eisschnelllauf Kanu Triathlon Form der Kooperation mit dem FES Einsatz der Software zur Kopplung der Messwerte mit zeitsynchroner Videodarstellung bei der PC-gestützten Auswertung mit dem System Messhebel, Weiterentwicklung/Betreuung des Klappschlittschuhs (Modell Karbonkufe Turin) Modernisierung des Kanu-Ergometers Leipzig Entwicklung eines Radergometers mit Messpedalen für die Trettechnikobjektivierung Entwicklung einer mobilen Messkurbel zur Leistungsmessung am Rad im Feld 65

66 Betreuungsleistungen für Sportler und Sportlerinnen Sachsens durch das IAT Verband / Partner Leichtathletik / Sachsen VGKF Sachsen Sächsischer LA - Verband, OSP/LAZ Leipzig Maßnahmen Technikanalysen, Trainingsanalysen (ca. 15 Sportler) Wettkampfanalysen/Leistungsdiagnostik, trainingsbegleitende Unterstützung Video und KTG (3 B-Kader/4 weitere Kader OSP Chemnitz / LV 90 Thum LSS (10) SSV-Wasserspringen Landesskiverband (Biathlon) Landesskiverband (Skilanglauf) Sächsischer Eisschnelllaufverband Sächsischer Kanuverband Sächsischer Leichtathletikverband (Leipzig, Pirna, Dresden) Sächsischer Schwimmverband/Landestrainer Sächsischer Schwimmverband/Trainer der Vereine SC Riesa, SSV Leutzsch, SC DHfK, SC Chemnitz Sächsischer Triathlonverband/Landesstützpunkt DVV/ DSC/BSP Dresden, VVL, Landeskader Sachsen DH-B/ Sportgymnasium/ Landeskader Sachsen VCM Box-Verband Sachsen HSG DHfK Leipzig, Boxring Atlas Leipzig Judoverband Sachsen/ JC- Leipzig Ringer-Verband-Sachsen KFC Wettkampfanalysen/Leistungsdiagnostik (2 B- Kader/3 C- und D/C-Kader sowie weitere Athleten) Dynamometrische Untersuchungen Fichtelbergschanze Technikanalysen, Methodenentwicklung im Techniktraining des Absprunges aus dem Anlauf (9 Sportler, ganzjährig) Leistungsdiagnostik Trainingsanalyse, Wettkampfanalysen, sportmedizinische Betreuung Leistungsdiagnostik, Wettkampfanalyse, sportartspezifische Bewegungsanalysen (Messhebel) Atemmuskulaturtraining, Rumpfkraftanalysen Leistungsdiagnostik, Trainingsanalyse, Wettkampfanalyse, Trainerberatung Leistungsdiagnosen für Nachwuchs-Landeskader, Wettkampfanalysen Messplatztraining mit Bundes- und Landeskadern, Leistungsdiagnostik Leistungsdiagnostik Wettkampfanalyse, Trainingsanalyse, Trainingsbegleitung, SMU SMU Einweisung und Unterstützung im Einsatz neuer WK- Analysesoftware Data Projekt Leistungsdiagnostik und Messplatztraining für Kader (D/C und D) des BVS und HSG DHfK KLD-Auswertungen für Kaderathleten/-innen, Wettkampfanalyse (IKKZ-Soll-Ist-Vergleiche) Leistungsdiagnostik Leistungsdiagnostik 66

67 Zusammenarbeit zwischen dem IAT und der Universität Leipzig Sportart/Disziplin Leichtathletik Kraft- /Schnellkraftdisziplinen Spezialsprunglauf/Nordische Kombination Eiskunstlaufen Eiskunstlaufen Wasserspringen Biathlon Kanu LA-Lauf/Gehen Schwimmen Skilanglauf Inhalte und Form der Kooperation Zusammenarbeit im Projekt Speerwurf der Universität (VF 0403/0207/11/99), Wettkampfanalysen Vorlesungen/Studentenausbildung v. PD Dr. F. Lehmann Betreuung Diplomarbeit U. Leipold - Büttner Diplomarbeitsbetreuung von David Senf & Michael Senf Internationale Entwicklungstendenzen in den technischkompositorischen Sportarten, Beratung zu Rückmeldungsstrategien am Messbrett Intensivierung des GA-Trainings (Projekt Nitzsche/Siebert) Effektivierung des Aufbautrainings (Projekt Nitzsche/Schürer) Diagnostik von Schießtechnikparametern (Projekt Nitzsche/Koch) Analyse der Skilauftechnik (Projekt Herrmann) Zusammenarbeit bei der Videoauswertung zur 3-D- Technikanalyse Vorträge in Studentenseminaren Entwicklung einer Technik-DVD Kanu-Rennsport Betreuung von Diplomarbeiten und Dissertationen Unterstützung der studentischen Ausbildung mit Faktenmaterial Seminare im Ausländerstudium Einsatz von Messplätzen des IAT im Rahmen der studentischen Ausbildung und des Auslandsstudiums Seminare in der Spezialfachausbildung und im internationalen Trainerkurs Einsatz von Messplätzen des IAT im Rahmen der studentischen Ausbildung Analyse von Start und Wende (Projekt Prof. Dietze) Betreuung von Diplomarbeiten Betreuung einer Diplomarbeit zur Wirksamkeit einer speziellen Fahrradkurbel Triathlon Betreuung einer Diplomarbeit zur Analyse der Leistungsund Wettkampfstruktur im Triathlon Volleyball Ausländerstudium Lehrveranstaltung zum Thema: Moderne Informationstechnologien zur wissenschaftlich trainingsgestützten Wettkampfsteuerung Volleyball Lehrveranstaltung im Rahmen der Stundentenausbildung - Einsatz von Informationstechnologien in den Sportspielen Volleyball/Handball Betreuung von Diplom- und Examensarbeiten Zweikampfsportarten Boxen Judo Diplomarbeitsbetreuung (1) Lehrtätigkeit Entwicklungstendenzen Zweikampfsport Vorlesung, Trainings- und Leistungssteuerung im Boxen, Messplatztraining im Boxen, Seminare und PÜ 67

68 68 5 IAT-Projekte im Jahr 2005: Themen, inhaltliche Schwerpunkte, wissenschaftliche Interventionen, Ergebnisse

69 69

70 Optimierung der Trainingsgestaltung und Weiterentwicklung der Trainingssteuerung auf der Grundlage von Untersuchungen zum Ausprägungsgrad sportartspezifischer Leistungsvoraussetzungen und zur Sporttechnik in den Olympischen Kanu-Disziplinen Laufzeit: Kooperation: Deutscher Kanu-Verband e. V. Sportart: Kanu-Rennsport und Kanu-Slalom Fachgruppe: Ausdauersportarten Projektleiter: Matthias Englert Mitarbeiter: Holger Topp, Gerd Lehmann, Rolf Wagner, Dr. Anneliese Berbalk, Dr. Uwe Schnabel, Dr. Falk Hildebrandt, Dr. Volker Drenk, Dr. Klaus Knoll, Matthias Kindler Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Wissenschaftliche Trainings- und Wettkampfbegleitung der WM-, U23-EM- und JWM-Mannschaften in den Kanu-Rennsport-Disziplinen sowie der WM- Mannschaft in den Kanu-Slalom-Disziplinen; Zentrale Datenerfassung in der Datenbank Kanu und die zentrale Datenauswertung am IAT Leipzig; Wissenschaftlich gestützte Leistungs- und Trainingssteuerung; Überprüfung von Leistungsvoraussetzungen mithilfe ergospirometrischer Messwerterfassungen bei Auswahlkadern des DKV e.v.; Inhaltliche Optimierung der komplexen Leistungsdiagnostiken; Weiterentwicklung des 3-D-Videoerfassungsprogrammes zur Fahrtechnikanalyse im Kanu-Rennsport; Entwicklung einer Technik-DVD zur Sofortanalyse im Kanu-Rennsport. Wissenschaftliche Interventionen 2005 Kanu-Rennsport Anz. 2 2 Interventionstyp Komplexe Leistungsdiagnostiken Strömungskanal Potsdam Kraftdiagnostiken der Muskelleistungsschwelle durchschnittliche Kaderzahl pro Maßnahme A/B- und CP-Kader Einzeluntersuchungen A/B: 20 CP: A/B: 20 CP: Freiwasserstufentests A/B: 25 CP: Wettkampfanalysen A/B: 27 CP: D-Analysen A/B: Ergospirometrietests A/B: 6 CP:

71 2 2 Komplexe Leistungsdiagnostiken Strömungskanal Potsdam Nachwuchs CN- und DC-Kader Freiwasserstufentests Wettkampfanalysen Anmerkung: In Zusammenarbeit mit den DKV-Bundestrainern, dem OSP Potsdam und dem OSP Leipzig sowie mit der FES Berlin Kanu-Slalom Anz. Interventionstyp durchschnittliche Kaderzahl pro Maßnahme A/B- und CP-Kader Kraftdiagnostiken der Muskelleistungsschwelle Einzeluntersuchungen 4 Komplexe Leistungsdiagnostiken A/B: 15 CP: Wettkampfanalysen A/B: 15 CP: Technikanalysen A/B: Computergestützte Trainingsanalyse A/B: 20 CP: Nachwuchs CN- und DC-Kader 3 Komplexe Leistungsdiagnostiken Wettkampfanalysen Technikanalysen 9 18 Computergestützte Trainingsanalysen Anmerkung: in Zusammenarbeit mit den DKV-Bundestrainern, dem OSP Bayern und der Universität Ulm Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Forschungsarbeit In der Optimierung von Rennverläufen werden im Kanu-Rennsport erhebliche Leistungsreserven gesehen. Grundlage sind umfassende Analysen von international erfolgreichen Rennstrukturen. Bei Weltmeisterschaften und wichtigen internationalen Regatten wurden sowohl Geschwindigkeits- als auch Schlagfrequenzverläufe von Spitzenathleten erstellt. Die Analyse von realisierten Rennverläufen der Weltspitze unterstützt die optimale Vorbereitung der nationalen Kaderathleten auf den Wettkampfhöhepunkt. Die Erfassung der individuellen Leistungsvoraussetzungen von Kaderathleten wurde mithilfe ergospirometrischer Messuntersuchungen komplexer erfasst. Hier sind weitere Untersuchungen in Zusammenarbeit mit überregionalen Kooperationspart- 71

72 nern geplant, um adaptationsgerechte Referenzwerte und Leistungsempfehlungen zu erarbeiten. Mit der Erfassung und Analyse von 3-D-Technikaufnahmen sollen individuelle Leistungsreserven erfasst und optimiert werden. Eine Transformation der Erkenntnisse des Spitzensports für den Nachwuchsbereich erfolgt mit der Entwicklung der Technik-DVD, die den Leistungsstützpunkten zur Verfügung gestellt werden soll. Datenverwaltung Die zentralen Datenbanken Kanu für die Bereiche Kanu-Rennsport und Kanu- Slalom am IAT Leipzig werden in der Praxis für die Leistungs- und Trainingsanalyse eingesetzt. Die Erfassung der kanuspezifischen Trainings-, Wettkampf- und diagnostischen Messdaten wird vom Deutschen Kanu-Verband unterstützt. Im Kanu- Rennsport wurden den Bundestrainern bzw. den Bundesstützpunktleitern individuell spezifizierte, lokale Datenbanken für die Unterstützung ihrer Arbeit mit den Sportlern übergeben. Eine weitere Optimierung des Informationsangebotes und Informationsaustausches für Kanu-Slalom ist geplant. Prozessbegleitung Im Mittelpunkt der Prozessbegleitung stand die erfolgreiche Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften der Leistungsklasse. Die in der Leistungsdiagnostik, Wettkampf- und Technikanalyse sowie Trainingsdatendokumentation erkannten Entwicklungstendenzen führten zur Kennzeichnung von Entwicklungsreserven und wurden in der Praxis durch die verantwortlichen Bundestrainer umgesetzt. Die für die Leistungsdiagnostik eingeführten Referenzwerte im Kanu-Slalom werden zurzeit neu erarbeitet. Verlaufsuntersuchungen im Kanu-Slalom zeigen, dass die Entwicklung von physischen Leistungsvoraussetzungen und die Entwicklungen der Fahrtechnik nicht parallel verlaufen. Der anzustrebende Kompromiss verläuft individuell sehr unterschiedlich. Darüber hinaus resultiert die Wettkampfleistung aus technischen, konditionellen und psychologischen Anteilen, die in ihrer Gewichtung wissenschaftlich jedoch noch nicht klar definiert sind. 72

73 Optimierung der Trainingsgestaltung von Sportlerinnen/Sportlern im Altersbereich 16 bis 23 Jahre und Weiterentwicklung der Trainingssteuerung in den leichtathletischen Lauf- und Gehdisziplinen Laufzeit: Kooperation: Deutscher Leichtathletikverband Sportart: Leichtathletik-Lauf/Gehen Fachgruppe: Ausdauersportarten Projektleiter: Dr. Olaf Ernst Mitarbeiter: Dr. Dieter Gohlitz Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Individuelle wissenschaftliche Trainingsbegleitung zur Unterstützung der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Helsinki, die U23-EM in Erfurt, die JEM in Kaunas und auf die U18-WM in Marrakesch in 14 (15) Lauf- und Gehdisziplinen (Wettkampfanalysen, Leistungsdiagnostik, Trainingsanalysen, Trainerberatersystem) sowie der Vorbereitung des neuen Trainings- und Wettkampfjahres; Erarbeitung des Projektabschlussberichtes 2001/2004 mit Untersuchungsergebnissen zu internationalen und nationalen Entwicklungstendenzen im Olympiazyklus 2000/2004, zum Leistungs- und Belastungsaufbau eines 800-m- Läufers als Einzelfallstudie zur Evaluierung der Rahmentrainingskonzeption 800 m und zur Weiterentwicklung der komplexen Leistungsdiagnostik durch die stärkere Einbeziehung des Kraft-Technik-Faktors; Erste prozessbegleitende Untersuchungen im Altersbereich 16 bis 19 Jahre (Trainingsanalyse, Leistungsdiagnostik, Wettkampfanalyse); Erarbeitung eines Verfahrens zur Bildmesswertkopplung mit dem Ziel die Kenntnisse über die Ursachen des Auftretens von Impactkräften und Flugphasen (Gehen) anhand von Körperpositionen zu erweitern und die visuellen Grundlagen für die Technikkorrektur durch Sofortbildinformation auf dem Laufband zu verbessern; Erarbeitung der neuen Projektbeschreibung. 73

74 Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz. Interventionstyp durchschnittliche Kaderzahl pro Maßnahme A/B-Kader Einzeluntersuchungen 4 Komplexe Leistungsdiagnostiken Computergestützte Trainingsanalysen Wettkampfanalysen Nachwuchsbereich C- und D/C-Kader 4 Komplexe Leistungsdiagnostiken Computergestützte Trainingsanalysen Wettkampfanalysen 7 21 Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Zum Schwerpunkt Einzelfallstudie als Beitrag zur Evaluierung der Rahmentrainingskonzeption 800 m: Die Analyse des Leistungs- und Belastungsaufbaus eines 800-m-Läufers ergab, dass die in der Rahmentrainingskonzeption formulierten Prinzipien und Inhalte im Olympiazyklus 2000/2004 weitestgehend umgesetzt werden konnten. Als Schwerpunkt gelang es, durch eine qualitative und quantitative Belastungssteigerung im GA1- und GA2-DL-Training das aerobe Ausdauerniveau im Laufe der vier Jahre um 21 % zu verbessern. Mit dieser Grundvoraussetzung war es möglich, besonders durch Geschwindigkeitssteigerungen im GA2-TL-, SA- und WA-Training sowie durch eine zunehmende Bedeutung des KA-/SKA-Trainings die disziplinspezifische Ausdauer um 8 % und die Wettkampfleistung um 2,5 % zu steigern. Das laut Rahmentrainingskonzeption benannte Leistungsprofil für den Anschlussbereich zur Weltspitze konnte erreicht und durch Belastungswerte belegt werden. Modifizierungen von Belastungsorientierungen werden im Bereich Anteile intensiver Trainingsinhalte nach Alter und Trainingsstand sowie im Bereich des Gesamtlaufumfanges in Form eines breiter gefassten Zielbereiches vorgeschlagen. Zum Schwerpunkt Erarbeitung eines Verfahrens zur Bildmesswertkopplung: Es wurde ein Verfahren zur zeitsynchronen Darstellung von Dynamogramm und Bildinformation am Laufband geschaffen und in der KLD eingesetzt. Dadurch können die Aussagen zum Krafteinsatz mit den Gelenkwinkeln und wichtigen Körperpositionen beurteilt und Korrekturen für den Sportler verständlich aufgezeigt werden. Das Auftreten zu großer Impactkräfte unter Ermüdung im Lauf wird sowohl durch fehlerhaften Fußaufsatz (Technik) als auch unzureichendes Kraftpotential bei der Kniestreckung (Kraft) hervorgerufen. 74

75 Speziell im Gehen ist die Charakterisierung der Kniestreckung beim Fußaufsatz von erheblicher Bedeutung für die Technikkorrektur und Bewertung der Gehtechnik. Es konnte in einem speziellen Test bei ansteigender Gehgeschwindigkeit und/oder zunehmender Ermüdung eine individuelle koordinative Schwelle nachgewiesen werden (vgl. Abb.). 10, ,0 regelkonformes Gehen regelwidriges Gehen 140 CE [ ] Kniewinkel bie Fußaufsatz 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2, Flugzeit [ms] 1,0 0,0 CE Kniewinkel Flugzeit ,25 2,5 2,75 3 3,25 3,5 3,75 4 4,25 4,5 4,75 5 5,25 5,5 Geschwindigkeit [m/s] Koordinative Schwelle eines Spitzengehers Test 15 x 30 s; 2,0-5,5 m/s (Neumann, 2005) 75

76 Weiterentwicklung der Trainingssteuerung und Erhöhung der Antriebsleistungen im Sportschwimmen Laufzeit: Kooperation: Deutscher Schwimmverband Sportart: Schwimmen Fachgruppe: Ausdauersportarten Projektleiter: Dr. Jürgen Küchler Mitarbeiter: Dr. Anneliese Berbalk, Jens Graumnitz, Matthias Kindler, Dr. Uwe Schnabel, Michael Wehrmann, Dr. Heinz Wiedner, Dr. Maren Witt Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz. 3 4 Interventionstyp Leistungsdiagnostiken (zehn verschiedene Tests, medizinische Grunduntersuchungen) Wissenschaftliche Begleitungen in Trainingslehrgängen (Schwerpunkt: Optimierung von Bewegungsabläufen) durchschnittliche Kaderzahl pro Maßnahme A/B/C-Kader Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Trainingsprozessbegleitende Untersuchungen zur Entwicklung der Leistungen im Startabschnitt bzw. des Beinantriebs in der zyklischen Bewegung; Leistungsdiagnostik mit den Kadersportlern des DSV; Einsatz von Video-Messplätzen im Rahmen zentraler Lehrgänge des DSV und im Training der Leipziger Vereine zur Erschließung von individuellen Leistungsreserven; Entwicklung einer Software für die Trainingsplanung und -dokumentation. Einzeluntersuchungen Messplatztraining (Start/Wende) Techniktraining im Schwimmkanal Wettkampfanalysen: DM, DM (K), Weltcup, OS 2 Untersuchungen zum Antrieb Beine 10 2 Untersuchungen zum Absprung vom Block

77 6 2 Leistungsdiagnostiken (zwölf verschiedene Tests) Untersuchungen zum Absprung vom Block Nachwuchsbereich D- und C/D-Kader Wettkampfanalysen: DJM Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Am IAT wurde ein neuer dynamometrischer Startblock entwickelt und im Rahmen der leistungsdiagnostischen Untersuchungen mit den Kadern der Nationalmannschaft bzw. mit Nachwuchskadern am Bundesstützpunkt Leipzig eingesetzt. Die Messwertverläufe liefern Aussagen zum Krafteinsatz, der durch den Sportler über die Füße (differenziert für linken und rechten Fuß) und die Hände am Startblock wirksam gemacht wird (Abb.). Damit wurde eine wichtige Voraussetzung für ein wirksameres Messplatztraining zum Absprung vom Block geschaffen Kraft-Zeit-Verlauf beim Schrittstart Kraft [N] ,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2 1, Zeit / sek Fvl [N] Fvr [N] Fhl [N] Fhr [N] FvH [N] Impuls Dynamogramm für einen Schrittstart Einen zweiten Schwerpunkt im Projekt bildete die Erarbeitung einer Softwarelösung für die Planung, Dokumentation und Analyse des Trainings. Es existiert eine ar- 77

78 beitsfähige Version, die in Zusammenarbeit mit einzelnen Trainern erprobt wurde und ab 2006 auf breiterer Basis in die Praxis überführt werden soll. Das neue Computerprogramm wird einerseits den Trainern/Sportlern eine effektivere Arbeitsweise bei der Planung/Dokumentation des Trainings ermöglichen und ü- bersichtliche Darstellungen von wesentlichen Kennziffern für eine schnelle Analyse liefern bzw. andererseits das absolvierte Training sehr detailliert in einer Datenbank erfassen und neue Möglichkeiten für eine Aufhellung wissenschaftlicher Fragestellungen zu trainingsmethodischen Problemen erschließen. 78

79 Optimierung des Trainingsjahresaufbaus und der Leistungs- und Trainingssteuerung im Triathlon Olympische Distanz Laufzeit: Verband: Deutsche Triathlon Union Sportart: Triathlon, Olympische Distanz Fachbereich: Ausdauersportarten Fachgruppe: Triathlon Fachgruppenleiter: Thomas Moeller Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Wissenschaftliche Trainingsbegleitung zur Unterstützung der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften 2005 in Gamagori (JPN) mit Schwerpunkt in den Altersklassen Junioren und U23; Projekterarbeitung für den Olympiazyklus Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz. Interventionstyp durchschnittliche Kaderzahl pro Maßnahme A/B-Kader Einzeluntersuchungen 1 Leistungsdiagnostik Trainingsanalysen (Abschnitt) Wettkampfanalysen (WM, WC und DM) 8 24 Nachwuchsbereich C- und D/C-Kader 2 Leistungsdiagnostiken Trainingsanalysen (Abschnitt) Wettkampfanalysen (WM, EM und DM) 5 15 Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Wettkampfanalyse Im Mittelpunkt standen Fragestellungen zur Optimierung der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung auf den Jahreshöhepunkt, die Weltmeisterschaften in Gamagori (JPN) Anfang September Dabei kamen verschiedene Varianten zum Einsatz mit denen, teilweise individuell bedingt, die zur Weltmeisterschaft gestellten Erwartungen im Elitebereich nicht erfüllt werden konnten. Wie die sehr guten Leistungen beim eine Woche nach der Weltmeisterschaft stattfindenden Weltcup in Peking zeigten, besteht in der Gestaltung der letzten Vorbereitungswochen nach wie vor Optimierungsbedarf. 79

80 Im Nachwuchsbereich gelang es nach drei Jahren auf einem mittleren Leistungsniveau, das Weltniveau wieder mitzubestimmen. Voraussetzung dafür waren ein hohes Ausgangsniveau und erste internationale Erfahrungen der Athleten im vorletzten Juniorenjahr sowie annährend professionelle Trainingsbedingungen und eine entsprechende Umfeldgestaltung im letzten Juniorenjahr. Wie die individuellen Entwicklungsverläufe älterer Athleten zeigten, ist das Erreichen von Weltspitzenleistungen im letzten Juniorenjahr ein wichtiger Eckpunkt für die weitere erfolgreiche Leistungsentwicklung im Elitebereich. Platzierung der beiden besten Deutschen bei den Juniorenweltmeisterschaften Leistungsdiagnostik Neben der Absicherung der leistungsdiagnostischen Untersuchungen im Bundeskaderbereich lag ein Schwerpunkt der Arbeit in Untersuchungen zur Validität und Reliabilität von neuen Radergometern. Diese Aufgabe ergab sich auf Grund von notwendig gewordenen Neuanschaffungen in diesem Bereich. Es wurden Radergometer der FES Berlin installiert, die u. a. über die Möglichkeit der zweidimensionalen Kräftemessung im Tretzyklus an der Tretkurbel verfügen. Damit ergeben sich zukünftig neue Möglichkeiten in der Beurteilung der Trettechnik während der gesamten Testdauer. Die Weiterentwicklung der Radergometrie erfolgte in enger Kooperation mit dem Partnerinstitut des IAT, der FES in Berlin. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen und wird im Jahr 2006 mit dem Schwerpunkt von Softwareverbesserungen weitergeführt. 80

81 Trainingsanalyse Anhand trainingsanalytischer Untersuchungen konnten trainingsmethodische Ursachen für die aktuellen Leistungssituationen der deutschen Triathleten aufgezeigt werden. Ein Schwerpunkt der Arbeit war die Beschleunigung der Informationswege über das absolvierte Training im Sinne der kurz- und mittelfristigen Trainingssteuerung zwischen Athleten, Bundes- und Heimtrainer sowie dem IAT. Dazu wurde das bisherige Verfahren der Datenerfassung und Protokollierung teilweise durch eine eigenständige Datenerfassung mithilfe der Athleten verändert. Die gemachten Erfahrungen zeigen gute Möglichkeiten der Einflussnahme auf den aktuellen Trainingsprozess auch innerhalb kurzfristiger Trainingskorrekturen. 81

82 Optimierung der Trainingsgestaltung und Weiterentwicklung der Trainingssteuerung auf der Grundlage von Untersuchungen zum Ausprägungsgrad der Sporttechnik und zur Belastbarkeit im Hochleistungsund Anschlussbereich in den Sportarten Biathlon und Skilanglauf Laufzeit: Verband: Deutscher Skiverband Sportarten: Biathlon und Skilanglauf Fachgruppe: Ausdauersportarten Projektleiter: Dr. Jürgen Wick Mitarbeiter: Dr. Michael Koch, Silke Hämmerle Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Wissenschaftliche Trainingsbegleitung der WM- und JWM-Teams 2004/05 und 2005/06; Analyse des Jahreswettkampfhöhepunkts Biathlon-WM 2005; Datenbankgestützte Trainings- und Wettkampfanalyse für DSV-Kader Biathlon und Skilanglauf; Weiterentwicklung der Trainingsstruktur unter Berücksichtigung des Weltcup- Wettkampfsystems zur zielgerichteten Vorbereitung der OWS Turin 2006; Diagnostik und Schulung psychomotorischer Leistungsvoraussetzungen zur Verbesserung der Schießleistung und zur zentralnervalen Aktivierung (Kooperation mit der Universität Leipzig); Fortführung von Untersuchungen zur Skilauftechnik (Kooperation mit der Universität Leipzig); Durchführung und Weiterentwicklung einer zentralen Leistungsdiagnostik Laufund Schießtechnik am IAT Leipzig; Erarbeitung leistungs- und trainingsstruktureller Aspekte für die Disziplin Skilanglauf-Sprint (Leistungsvoraussetzungen, psycho-physische Anforderungen, Technik, Taktik). 82

83 Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz. Interventionstyp durchschnittliche Kaderzahl pro Maßnahme A/B-Kader Einzeluntersuchungen 2 Jahresanalysen Biathlon 18 (+40) 18 1 Jahresanalyse Skilanglauf Wettkampfanalysen Biathlon 14 (+40) 8 Wettkampfanalysen Skilanglauf 14 5 LDU-Biathlonschießen Diagnostik/Training LV Biathlonschießen 7 4 Wiss. Begleitung von Trainingslehrgängen (Objektivierung und Messplatztraining) Wiss. Begleitung von Trainingslehrgängen 6 18 Nachwuchsbereich C-Kader, C2-D/C-LSS-Kader 1 Jahresanalyse Biathlon LDU-Biathlonschießen Diagnostik/Training LV Biathlonschießen LDU Biathlon-Nachwuchs 8 24 Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Regelmäßige Weltstandsanalysen anlässlich der OWS, WM und WC-Rennen zwischen 1992 und 2005 bilden die Grundlage für die Herausarbeitung differenzierter Entwicklungstendenzen der Leistungsstruktur, der Trainings- und Wettkampfsysteme und der Kennzeichnung von Leistungsprognosen einschließlich dafür relevanter Leistungsvoraussetzungen für die Sportarten Biathlon und Skilanglauf. Der Spitzensport wird geprägt von einer zunehmenden Anzahl von Wettkämpfen vor allem in der Wettkampfperiode. Dieser Tendenz müssen moderne Trainingssysteme Rechnung tragen. Eine über Wochen dauernde Aufeinanderfolge von Trainings- und Wettkampfbelastungen reine Trainingsphasen im Wechsel mit reinen Wettkampfphasen innerhalb dieser Periode (Oktober/November bis März/April) ist nicht mehr zeitgemäß. Vielmehr geht es darum, die Trainingssysteme auf eine aus mehreren Veranstaltungen bestehenden Cup-Serie (Weltcup) und gleichzeitig auf die Vorbereitung des Jahreswettkampfhöhepunkts (OWS, WM, EM) auszurichten. Trainingsmethodische Konsequenzen wie: kurze Folge/unmittelbare Wechsel von Trainings- und Wettkampfabschnitten; konsequente Akzentuierung der Trainingsgestaltung im Jahresaufbau; Erhöhung der Bedeutung der Vorbereitungsperiode hinsichtlich der Entwicklung der Grundlagenausdauerleistung; 83

84 Entwicklung und Ausprägung der wettkampfspezifischen Ausdauerleistung und der komplexen Wettkampfleistung über hochwertige (WC-) Wettkämpfe; Erhöhung der Bedeutung des Trainings zwischen den Wettkämpfen; Einhaltung eines optimalen Verhältnisses von Belastung und Erholung; Gestaltung der unmittelbaren Vorbereitung auf den Jahreswettkampfhöhepunkt; Sicherung der Steigerungsfähigkeit zum Wettkampfhöhepunkt; sind weiter zu analysieren und die unmittelbare Wirksamkeit auf die individuelle Ausprägung der Wettkampfleistung nachzuweisen. Mithilfe einer qualifizierten Leistungsdiagnostik im Biathlon soll es gelingen, die methodische Gestaltung und die Steuerung des Trainings zu optimieren. Hierfür wurden vorhandene Diagnoseverfahren weiterentwickelt und evaluiert sowie neu zu schaffende Messplätze konzipiert. Abgeschlossen im Sinne der Verfahrensentwicklung sind die Messplätze zur Diagnostik der psychomotorischen Leistungsvoraussetzungen, der Schießtechnikelemente, der Seilzug- sowie der Fahrrad- und Laufbandergometrie. Grundlage für die anforderungsadäquate Diagnostik der Lauftechnik sind biathlonspezifische Tests zur Bestimmung der Grundlagen- und wettkampfspezifischen Ausdauerleistungsfähigkeit. In Anlehnung an Untersuchungen von Nitzsche & Siebert (2003) wurde ein Stufentest (Laktat-Leistungstest) zur Bestimmung der aktuellen individuellen Geschwindigkeit bei Laktat 3 mmol/l, die ihrerseits als Ausgangsbasis für die individuelle Steuerung der Geschwindigkeit im Dauertest dient, erfolgreich in die komplexe Leistungsdiagnostik integriert. Zur Diagnostik und zum Training psychomotorischer Leistungsvoraussetzungen für das Biathlonschießen wurde das Test- und Trainingsgerät Senso-Control sowohl im Nachwuchs-, als auch im Hochleistungsbereich ganzjährig eingesetzt. Im Ergebnis dieser Untersuchungen konnten die Erkenntnisse zum individuellen Ausprägungsgrad einzelner Leistungsvoraussetzungen und zu deren Veränderungen in Abhängigkeit vom Trainingsalter und den Trainingsinhalten erweitert werden. Die zentralnervale Aktivierung vor dem Schießen wurde mit Athleten, die in der Durchführung eines schießspezifischen Erwärmungsprogramms positive Effekte zur Verbesserung ihrer Leistungsdisposition für das reale Schießen erkannten, fortgesetzt. Einzelfallstudien an den Sportlern R. G. und A. W. zeigen Verbesserungen der Reaktionszeiten im Laufe der zweiten Vorbereitungs- und der Wettkampfperiode bis hin zum Jahreswettkampfhöhepunkt. Im Vergleich der Untersuchungszeiträume 2001/02 und 2004/05 kam es zudem zur signifikanten Verbesserung der antizipierbaren Reaktion. Der höhere Ausprägungsgrad dieser individuell bedeutsamen Leistungsvoraussetzung ging einher mit der Verbesserung der Trefferleistung, insbesondere beim Schießen unter wettkampfnahen und Wettkampfbedingungen. 84

85 Bei der WM 2005 und den OWS 2006 werden ein Drittel der Medaillen im Skilanglauf (Sprint, Team-Sprint) nicht in den klassischen Langdistanzen vergeben. Zurzeit sind die Sprint-Wettkämpfe weder leistungsstrukturell noch trainingsmethodisch ausreichend wissenschaftlich untersucht. In der Saison 2004/05 wurden die Untersuchungen zu tatsächlichen individuellen Belastungswirkungen von Sprintrennen vom Prolog über das Viertel- und Halbfinale bis hin zum Finale weiter fortgeführt und die Ergebnisse präzisiert. Das Hauptaugenmerk liegt auf der bestmöglichen Wiederherstellung/Regeneration zwischen den einzelnen Läufen. Untersuchungen im Rudern und anderen Ausdauersportarten haben gezeigt, dass die Laktatabbaurate unter moderater Belastung (ca % der max. Herzfrequenz) am schnellsten vonstatten geht. Die Belastungssteuerung mittels Herzfrequenz (HR) und die Erhebung der Ruheherzfrequenz zur Beurteilung von Zustandsänderungen des Organismus sind in den Ausdauersportarten gängige Praxis. Die Herzfrequenzvariabilität (HRV), die ebenfalls Änderungen des vegetativen Zustandes widerspiegelt, wird als unterstützende Methode zur Belastbarkeitsdiagnostik gegenwärtig noch wenig genutzt. Die praktische Anwendbarkeit der HRV erweist sich für die Sportler als geeignete, ergänzende Methode zur traditionellen Erfassung der Ruheherzfrequenz für die Steuerung des Trainingsprozesses und zur Einschätzung der aktuellen Belastbarkeit. Für trainingswissenschaftliche Ableitungen ist die Evaluierung der HRV- Analyse in Verbindung mit der Analyse des realisierten Trainings zwingend notwendig und Gegenstand der weiteren Bearbeitung dieser Thematik. 85

86 Prozessbegleitende leistungs- und trainingsanalytische Untersuchungen im langfristigen Leistungsaufbau zur weiteren Aufklärung der Leistungsstruktur und zur Erhöhung der Wirksamkeit des Nachwuchstrainingprozesses im Skilanglauf Laufzeit: Verband: Landesskiverband Sachsen e.v. OSP Chemnitz/Dresden Sportart: Skilanglauf Fachgruppe: Ausdauersportarten Projektleiter: Dr. Christine Ostrowski Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz. Interventionstyp durchschnittliche Kaderzahl pro Maßnahme A/B-Kader Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Die Zielstellung des Projekts besteht darin, den systematischen und zielgerichteten Leistungs- und Trainingsaufbau ausgewählter Nachwuchsathleten/innen in enger Kooperation und Abstimmung mit dem Bundesstützpunkt Oberwiesenthal, dem O- lympiastützpunkt Chemnitz/Dresden sowie dem Landesskiverband Sachsen, wissenschaftlich zu begleiten und praxisnah zu unterstützen. Gemäß dem prozessbegleitenden operativen Forschungsansatz zielen die wissenschaftlichen Interventionen in Training und Wettkampf darauf ab, der Trainingspraxis fundierte Informationen für die Optimierung des Trainingsprozesses zu geben. Im Rahmen des Forschungsprojekts werden leistungsdiagnostische und wettkampfanalytische Untersuchungsverfahren eingesetzt und die Verfahren zur Trainingsdatenerfassung und -auswertung weiterentwickelt. Mit diesen Kontrollverfahren werden der Trainingspraxis Sofortinformationen im Sinne der Trainingssteuerung für die Trainingsplanung und -korrektur bereitgestellt. Gleichzeitig ermöglicht das erhobene Datenmaterial die weitere Aufhellung der Leistungsstruktur im Skilanglauf. Einzeluntersuchungen 4 Wettkampfanalysen Ski Wettkampfanalyse Cross Wettkampfanalyse Skiroller Komplexe Leistungsdiagnostiken 4 36 lfd. Computergestützte Trainingsanalyse Lehrgangsbetreuung Optimierung der Lauftechnik

87 Anz. Interventionstyp durchschnittliche Kaderzahl pro Maßnahme Einzeluntersuchungen Nachwuchsbereich C-Kader, D/C-LSS-Kader 2 Wettkampfanalysen Ski Wettkampfanalyse Cross Wettkampfanalyse Skiroller Komplexe Leistungsdiagnostiken 7 56 lfd. Computergestützte Trainingsanalyse Lehrgangsbetreuung Optimierung der Lauftechnik Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Die progressive Entwicklung des Renntempos der Weltspitze im Skilanglauf erfordert Überlegungen zur Aufklärung der sportlichen Leistung und des ihr zugrunde liegenden Beziehungsgefüges Training Leistungsentwicklung. Zur weiteren Aufhellung der Leistungsstruktur im Skilanglauf wurde ein Modellansatz nach Hohmann, Lames & Letzelter (2002) gewählt. Die Darstellung der Leistungsstruktur in drei Modellebenen konnte regressions- und faktoranalytisch aufgeklärt werden. Die Ergebnisse der leistungsdiagnostischen Untersuchung im Skilanglauf zeigen, dass die Wettkampfleistung in starkem Maße durch die Leistungsfähigkeit in flachen und ansteigenden Geländeabschnitten beeinflusst wird. Das aerobe Niveau, die Laktatverträglichkeit und Mobilisationsfähigkeit und das Niveau der Kraftausdauer der Arme beeinflussen in erster Linie die Leistungsfähigkeit auf den für das Wettkampfergebnis relevanten Streckenabschnitten Flachlauf und Anstieg. 42 % der Laufzeit befindet sich der Sportler auf Streckenabschnitten, die zur Aufklärung der Gesamtleistung nur gering beitragen. Die Leistung in der Abfahrt (ein Sturz des Sportlers ausgenommen) ist für das Wettkampfergebnis von untergeordneter Bedeutung. Letzteres kann insbesondere ein Spezifikum des Skirollerwettkampfes sein, da beim Laufen auf Schnee durch stärker differierende Gleiteigenschaften der Ski und höhere Anforderungen an die skiläuferischen Fertigkeiten (z. B. Richtungsänderungen bei hohem Tempo) die Abfahrtsleistung an Bedeutung für das Wettkampfergebnis gewinnt. Der Einfluss weiterer möglicher Faktoren sollte deshalb geprüft und diese in die Modellbildung einbezogen werden. Zur Optimierung der kurz- und mittelfristige Trainingssteuerung wurden die vorhandenen Verfahren, Methoden prozessual im Sinne einer formativen Evaluation eingesetzt: Das betrifft insbesondere die Trainingsdatenauswertung und die Anpassung an ein Datenbanksystem. Zur weiteren Erhöhung der Effizienz der Trainingsanalyse sind diese Verfahren zur Sofortinformation für Trainingsentscheidungen und zur Ursache-Wirkungsanalyse weiter zu entwickeln. 87

88 Modell der Leistungsstruktur im Skilanglauf 88

89 Optimierung der Trainingsbelastungen innerhalb eines bewährten Jahrestrainingskonzeptes sowie Verbesserung der Klappschlittschuhtechnik im Eisschnelllauf Laufzeit: Verband: Deutsche Eisschnelllaufgemeinschaft Sportart: Eisschnelllauf Fachgruppe: Ausdauersportarten Projektleiter: Andreas Ehrig Mitarbeiter: Joachim Müller, Detlef Nowak, Dr. Elke Neuendorf (OSP Berlin) Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Wissenschaftliche Trainingsprozessbegleitung bei Lehrgängen der Nationalmannschaftskader zur Unterstützung der Vorbereitung der Saisonhöhepunkte Olympische Winterspiele Turin, Weltmeisterschaften im Sprint und im Mehrkampf sowie JWM 2005 in allen olympischen Eisschnelllaufdisziplinen; Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der zentralen KLD des Fachverbandes für nahezu alle Kadersportler Beiträge zur Trainingssteuerung in Zusammenarbeit mit dem OSP Berlin; Wettkampfanalysen zur Kennzeichnung der nationalen und internationalen Leistungsentwicklung; Entwicklung und Einführung eines Systems zur Trainingsdatenerfassung und - analyse im Nachwuchsbereich; Gezielte Unterstützung beim trainingsmethodischen Vorgehen in der neuen Disziplin Team-Pursuit; Beiträge zur individuellen Trainingssteuerung einzelner Spitzenkader; Lauftechnik-Analyse, Anwendung zeitsynchroner Kopplung von Video- und Messdaten des Systems Messhebel in Zusammenarbeit mit der FES Berlin; Mitarbeit an der Optimierung des Klappschlittschuhs Modell Turin/FES Berlin. 89

90 Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz. 2 2 Interventionstyp Zentrale KLDs (neun verschiedene Tests zu allgemeinen und spezifischen Fähigkeiten) Dezentrale KLDs (fünf verschiedene Tests zu allgemeinen und spezifischen Fähigkeiten) durchschnittliche Kaderzahl pro Maßnahme A/B-Kader Einzeluntersuchungen Wettkampfanalysen (Weltcups, WM-E) Wissenschaftliche Begleitungen im TL (Schwerpunkt Techniktraining) Leistungsphysiologische im TL und Wettkampf Betreuungen Untersuchungen zur Bewegungsstruktur (Messhebel 3-D-Videoanalyse) Zentrale KLDs (neun verschiedene Tests zu allgemeinen und spezifischen Fähigkeiten) Dezentrale KLDs (fünf verschiedene Tests zu allgemeinen und spezifischen Fähigkeiten) Gesamtzahl der einbezogenen Kader aus dem Erwachsenenbereich 37 Gesamtzahl der einbezogenen Kader aus dem Nachwuchsbereich 38 Anzahl der analysierten Sportler anderer Länder (Gegneranalyse) Nachwuchsbereich C-WMJ/C und DC-Kader Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Im Trainings- und Wettkampfjahr 2004/2005 konnte das deutsche Team zum Teil den internationalen Trend einer anhaltenden Leistungsentwicklung mitbestimmen. Die deutschen Damen errangen bei allen internationalen Entscheidungen (Einzelstrecken-, Mehrkampf- und Sprint-WM, EM und Weltcups) Medaillen und vordere Platzierungen. Im Herrenbereich gelang, trotz einzelner individueller Entwicklungen, kein weiteres Annähern an die absolute Weltspitze. Es muss festgestellt werden, dass es bei den Herren nur unzureichend gelungen ist, die wettkampfspezifische Ausdauerfähigkeit im Mittel- und Langstreckenbereich sowie die Beschleunigungsfähigkeit im Sprintbereich zu verbessern. So sind die deutschen Herren meist auf keinem Rennabschnitt in der Lage, das Geschwindigkeitsniveau der Weltbesten zu erreichen (vgl. Beispiel in der Abb.). Die geringeren Teilgeschwindigkeiten stehen größtenteils im Zusammenhang mit einem zu geringen Niveau der Schrittvortriebe. 90

91 v [m/s] 15,50 15,00 14,50 14,00 13,50 Wennemars (NL) Tuitert (NL) J.Friesinger (GER) Dallmann (GER) Heythausen (GER) 13,00 12,50 K G K G K G K G K G K G K G Vergleich deutsche Herren/Weltspitze über m, 100-m-Teilgeschwindigkeiten Weltcupfinale Das deutet auf Reserven in der Ausprägung der disziplinspezifischen Kraftausdauerfähigkeit hin. Diese Aussage wird ebenso durch KLD-Ergebnisse (Kraftausdauertest) gestützt. Vergleicht man dagegen die deutschen Damen mit der internationalen Konkurrenz, sind diese bezüglich der durchschnittlich realisierten Schrittvortriebe führend. Den Spitzensportlerinnen ist es im Unterschied zu den Herren gelungen, über viele Jahre ihre Vortriebsleistungen kontinuierlich zu steigern und auf höchstem Niveau zu halten. Die Wettkampfanalysen der letzten Jahre (Ehrig & Müller, ) belegen, dass die erfolgreichen Damen im Unterschied zu den Herren: ihre Leistungen zum Saisonhöhepunkt häufiger steigerten und damit die komplexe Wettkampfleistung zeitpunktgerecht ausprägten, gegenüber ihrer Konkurrenz bezüglich der Vortriebsleistung Parameter der maximalen und durchschnittlichen Schrittlänge oft überlegen waren, im Mehrkampf eine wesentlich höhere Grundschnelligkeit (500 m) und größere Tempohärte auf der Mittelstrecke (1.500 m) nachwiesen (solide Unterdistanzleistung), im Sprint (500 und m) hohe Bewegungsfrequenzen in den Kurven bei höchster Bewegungsqualität realisierten. Mit dem sportartspezifischen Messsystem Messhebel wurden Untersuchungen im Hochleistungsbereich bei Renntempo (Langstrecke) durchgeführt. Die Ergebnisse weisen überraschend deutliche Parallelen zu den Tests allgemeiner Kraftfähigkeiten auf. Dies bezieht sich z. B. auf Kraftmaxima und Leistungsparameter von Kraftstößen der unteren Extremitäten und der Unterschiede vom linken und rechten Bein (bedingt durch muskuläre Dysbalancen, wie in der nachfolgenden Abbildung dargestellt). Bei einem Wettkampflauf über Meter müssen die Sportler von ihrer maximal möglichen Kraft ca. 65 % auf den Geraden und ca. 80 % in den Kurven einsetzen über eine Belastungsdauer von ca. sieben Minuten bei ca. 500 Schritten. Hieraus ergeben sich erste Anhaltspunkte für eine Überprüfung des spezifischen Krafttrainings hinsichtlich Wiederholungszahlen, Belastungsdauer und zu realisierender Widerstände. 91

92 Vergleich der mittleren Abdruckkräfte auf dem Eis mit den Maximalkräften Maximalkrafttests am QSM Langstreckler, Hochleistungsbereich Im vergangenen Jahr wurde ein Verfahren zur Trainingsdatenerfassung und Trainingsdatenanalyse entwickelt. Sein Einsatz wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Fachverband im Nachwuchsbereich vorgenommen, sodass mit Beginn des letzten Trainings- und Wettkampfjahres die Daten von über 70 Nachwuchsathleten erfasst und teilweise ausgewertet werden konnten. Zukünftig sollen Ergebnisse sowohl direkt in die Trainingssteuerung einfließen, als auch als Grundlage für eine Überarbeitung der trainingsmethodischen Kennziffern des Nachwuchs- Rahmentrainingsplans dienen. 92

93 Erhöhung der Wirkung der Trainings- und Leistungssteuerung zur zyklusbezogenen Kraftentwicklung und Leistungsausprägung im Nachwuchs- und Spitzenbereich des Gewichthebens Laufzeit: Verband: Bundesverband Deutscher Gewichtheber (BVDG) Sportart: Gewichtheben Fachgruppe: Kraft-Technik Projektleiter: Dr. Jürgen Lippmann Mitarbeiter: Holger Jentsch Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Innerhalb des letzten Olympiazyklus konnte im BVDG eine Belastungssteigerung in allen Altersbereichen realisiert werden. Im Ergebnis wurde im Nachwuchs- und Anschlussbereich eine positive Annäherung an das internationale Leistungsniveau erreicht. Für die Fortführung besteht die Notwendigkeit eine höhere Qualität in der Wirksamkeit der MIZ- Gestaltung, in der Entwicklung der Intensitäten zur Kraftentwicklung in der erforderlichen Komplexität und in der effektiven Technikvervollkommnung bei steigendem Leistungsvermögen der Kraftvoraussetzungen für ein maximales Wettkampfresultat zu erreichen. Diese Aufgaben erfordern die Analysen zur Wirksamkeit der Belastungsgestaltung, die Leistungsdiagnostik zum Ausprägungsgrad der Kraftfähigkeiten, die Leistungsdiagnostik zum Ausbildungsstand der sportlichen Technik, Weltstandsanalysen zur Entwicklung der Wettkampfleistung und der Technik sowie die Weiterentwicklung der dafür notwendigen Trainingsanalyse WinWota, dem MIS- Gewichtheben und der Multimediadatenbank. Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz Interventionstyp Technikanalysen/Wettkampfanalysen bei nationalen und internationalen Wettkampfhöhepunkten (DM, WM, Turniere, Bundesligawettkämpfe) Leistungsdiagnostik im Rahmen wissenschaftsorientierter Prozessbegleitung bei Trainingslehrgängen mit Schwerpunkt Technikentwicklung, Trainingsanalyse und Trainingssteuerung Trainingsanalysen zur Umsetzung der Trainingskonzeption in den Makrozyklen durchschn. Kaderzahl pro Maßnahme A/B-Kader Einzeluntersuchungen ca ca ca

94 Anz Interventionstyp Technikanalysen/Wettkampfanalysen bei nationalen/internationalen Wettkampfhöhepunkten (Deutsche Meisterschaften, Junioren- und Jugendeuropameisterschaft) Leistungsdiagnostik im Rahmen wissenschaftsorientierter Prozessbegleitung bei Trainingslehrgängen mit Schwerpunkt Technikentwicklung, Trainingsanalyse und Trainingssteuerung Trainingsanalysen zur Umsetzung der Trainingskonzeption in den Makrozyklen durchschn. Kaderzahl pro Maßnahme Einzeluntersuchungen Nachwuchsbereich C und D/C-Kader 25 ca ca ca. 90 Gesamtanzahl der einbezogenen A- und B-Kader: 15 Gesamtanzahl der einbezogenen Nachwuchssportler: 40 Anzahl der analysierten Sportler anderer Länder (Gegneranalyse): 70 Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Das vorliegende Projekt zielt auf eine leistungsrelevante Weiterentwicklung von Teilen der trainingsmethodischen Grundkonzeption des BVDG im Spitzen- und verstärkt im Nachwuchsbereich. Innerhalb der erreichten Belastungssteigerungen ist die Wirksamkeit des Trainings zur Entwicklung der Leistungsvoraussetzungen (insbesondere der Maximalkraft und der Beschleunigungsleistung) zur Leistungsausprägung in den Wettkampfübungen und zur sporttechnischen Vervollkommnung zu erhöhen. Dabei sind altersspezifische Differenzierungen und Besonderheiten innerhalb des langfristigen Leistungsaufbaus herauszuarbeiten. Die Aufgaben zur prozessbegleitenden Forschung im Rahmen des zu bearbeitenden Projekts beinhalten die prozessbegleitende Forschung zur Unterstützung und Weiterentwicklung der Trainings- und Leistungssteuerung in den verschiedenen Kader- und Altersbereichen und spezielle Forschungsfragestellungen zum Problem der entwicklungswirksamen Laststufengestaltung in den Haupttrainingsübungen innerhalb des langfristigen Leistungsaufbaus Erste Ergebnisse der Weltstandsanalysen verweisen international auf einen Leistungsrückgang bei den Männern und eine Leistungsstagnation im Nachwuchsbereich. Bei den Frauen ist ein Leistungsrückgang im Platzierungsbereich aber ein weiterer Anstieg im Medaillenbereich zu konstatieren. Auch im Nachwuchs kann eine geringere tendenzielle Erhöhung des Leistungsvermögens festgestellt werden. Grundlagen der Weiterentwicklung sind in erster Linie im Ergebnis der Weltstandsanalysen in gestiegenen Kraftfähigkeiten zu benennen in Verbindung zu wirksamen Technikvarianten. 94

95 Entsprechend dem im Wesentlichen unveränderten internationalen Leistungsniveau können die bestehenden Mindestleistungen zur Qualifikation für die JEM 2006, die eine Platzierung bis Platz 10 erwarten lassen, beibehalten werden. Analog sollten im Jugend- und Juniorenbereich die Qualifikationskriterien erstellt und festgelegt werden. Im nationalen Bereich konnten die individuellen Leistungen im Nachwuchsbereich und bei den jüngeren Spitzenkadern weiter auf Grundlage von Steigerungen der Beschleunigungs- und Maximalkraft und durch Verbesserungen in der Technik erzielt werden. Dabei wurde mit Stabilisierung der hohen Belastungsrealisierungen die zyklische Gestaltung des Trainingsjahres und der Makrozyklen weiter verbessert. Hinsichtlich der trainingsmethodischen Ergebnisse sind folgende ausgewählte Aspekte für die Trainingspraxis relevant: Für eine ausreichende Technikentwicklung und -Stabilisierung sowie die erforderliche Leistungsausprägung in Vorbereitung der Hauptwettkämpfe sind ausreichend hohe Umfänge in den Wettkampfübungen und für das Ausstoßen (K1) zu realisieren. Unter diesem Aspekt sollte im Bereich der Bewegungsfertigkeiten eine Anteiligkeit am Gesamtumfang von ca. 35 % im Jugendbereich, ca. 30 % im Juniorenbereich und etwa 25 % im Seniorenbereich im speziellen Training angestrebt werden. Zur Entwicklung der spezifischen Schnellkraft sollte entsprechend den Inhalten des langfristigen Leistungsaufbaus eine konsequente Einhaltung der Satzgrößen mit 3er Wiederholungen im intensiven Lastbereich entsprechend den Vorgaben der Rahmenorientierung erfolgen. In den Grundlagenphasen und zu Beginn der Aufbauphasen sollten zur Maximalkraftentwicklung speziell in den Kniebeugeübungen im Nachwuchsbereich dominant Satzgrößen mit 10 5 WH und im Hochleistungsbereich 8 4 WH realisiert werden. 95

96 Vervollkommnung des Techniktrainings von Sprüngen mit Mehrfachdrehungen um die Körperlängsachse im Eiskunstlaufen Laufzeit: Verband: Deutsche Eislauf-Union e. V. Sportart: Eiskunstlaufen Fachgruppe: Kraft-Technik Projektleiter: PD Dr. Karin Knoll Mitarbeiter: PD Dr. Falk Hildebrand Dr. Bettina Perlt, IDS Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Die neuen Wettkampfbestimmungen beeinflussen das internationale Wettkampfgeschehen, denn Stürze werden mehrfach bestraft, so dass sich das Risiko für schwierige Sprünge erhöht. Bei der Erarbeitung individueller Technikleitbilder rückt neben der generellen Realisierbarkeit von Sprüngen und Würfen mit Mehrfachdrehungen auch die Sicherung einer hohen Stabilität als eine wesentliche Grundprämisse in den Vordergrund. Das bedeutet, individuelle Technikorientierungen berücksichtigen nicht nur die sporttechnischen und konditionellen Voraussetzungen, sondern auch Optionen für stabilere Sprünge. Untersuchungen im Paarlaufen zu geworfenen Sprüngen zur Generierung von Kenntnissen zur sportlichen Technik vom dreifachen Wurf-Lutz (biomechanische Zielgrößen, Fehlerursachen). Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz. Interventionstyp durchschn. Kaderzahl pro Maßnahme A/B-Kader 2 Wettkampfanalysen (DM, WM ) 9 Einzeluntersuchungen 4 Leistungsdiagnosen Technikanalysen 3D-Analysen Nachwuchsbereich C-/D/C- und S-Kader 2 Leistungsdiagnosen - Datenerfassung Technikanalysen Wettkampfanalysen (DM) Gesamtzahl der einbezogenen Kader aus dem Seniorenbereich: 10 Gesamtzahl der einbezogenen Kader aus dem Nachwuchs-/Juniorenbereich: 11 Anzahl der analysierten Sportler anderer Länder (Gegneranalyse): 35 96

97 Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Im Paarlaufen wurden 3D-Analysen zum dreifachen Wurf-Lutz mit dem Ziel vorgenommen, biomechanische Berechnungen zur Generierung des Drehimpulses vorzunehmen und Zusammenhänge zur sportlichen Technik herzustellen. In Zusammenarbeit mit dem IfM Chemnitz wurden Modelle erarbeitet, die einerseits für Berechnungen biomechanischer Parameter und zur Visualisierung sporttechnischer Probleme entwickelt wurden. So gelang es erstmalig, die Aktionen zweier Herren oder zweier Damen separat zu untersuchen und empirische Vergleiche zu internationalen Bestlösungen vorzunehmen. Damit konnten nationale Reserven in der Gestaltung des Abdruckes aufgedeckt werden (vgl. Abb.). Gegenüberstellung zweier Paarläufer (Herren) beim dreifachen Wurf-Lutz Untersuchungen zum Vierfach-Toe-Loop und zum Vierfach-Salchow ergaben, dass die Höhe des generierten Drehimpulses nicht extrem zu maximieren ist. Es ist durchaus möglich, einen mittleren Drehimpuls zu erzeugen und den Verlust zwischen Drehimpulsmaximum und dem Drehimpuls im Abflug zu minimieren. Häufig ist die Erzeugung eines größeren Drehimpulses mit einem höheren Verlust bis zum Abflug verbunden (vgl. Abb.). Das Maximum des Drehimpulses und der Drehimpuls im Abflug vom Vierfach-Toe-Loop 97

98 Das Maximum des Drehimpulses und der Drehimpuls im Abflug vom Vierfach-Salchow Aus den Untersuchungen ergeben sich folgende Konsequenzen für die sportliche Technik von Sprüngen mit Mehrfachdrehungen um die Körperlängsachse: Optimierung von Flugzeit und generiertem Drehimpuls; Gestaltung des Absprunges mit möglichst geringem Drehimpulsverlust; Effektivität in der Nutzung des Drehimpulses, indem Trudel- und Präzessionsbewegungen vermieden werden; Optimierung der Schließbewegung zur geschlossenen Flughaltung, indem die Drehachse eingenommen wird; Einnehmen der geschlossenen Flughaltung zum Erreichen der maximalen Winkelgeschwindigkeit. 98

99 Erhöhung der Abfluggeschwindigkeit in der Einheit von technischer Vervollkommnung und spezieller Kraftentwicklung in ausgewählten leichtathletischen Disziplinen Laufzeit: Verband: Deutscher Leichtathletik Verband (DLV) Sportart: Leichtathletik/Wurfdisziplinen Fachgruppe: Kraft Technik Projektleiter: PD Dr. Frank Lehmann Mitarbeiter: Dr. Bettina Perlt, Dr. Horst Adamczewski Günter Wiese, Gisela Rabich und Kooperationspartner im IAT Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Im neuen Projekt für den Olympiazyklus 2005 bis 2008 wird die Einheit von Technik/Technikanalyse und spezieller Kraft (inklusive deren methodischer Gestaltung) stärker in den Mittelpunkt gestellt. Dies setzt die Erfassung des Beschleunigungsverlaufes von Kugel und Speer bei den dreidimensionalen Technikanalysen im Training und Wettkampf voraus. Ab 2005 gibt es eine Konzentration auf die Disziplinen Kugelstoßen, Diskuswurf und Speerwurf sowie teilweise Stabhochsprung (Prozessunterstützung). Beiträge zur Leistungsentwicklung der WM-Kader sowie insbesondere der Nachwuchssportler, die sich auf die EM U23 (Erfurt) und die JEM U20 (Kaunas) vorbereiteten. Durchführung von ein bis zwei leistungsdiagnostischen Untersuchungen (Durchführung am IAT 2005 eingeschränkt) mit besonderem Schwerpunkt untere Extremitäten/reaktive Fähigkeiten im Kugelstoß, Speerwurf und Diskuswurf (Zusammenarbeit mit FG Forschungstechnologie). Wettkampfanalysen im Kugelstoß, Speer- und Diskuswurf mit Schwerpunkt EM U23 Erfurt. 99

100 Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz Interventionstyp Leistungsdiagnostik mit computergestützter Messplatzuntersuchung / Technikanalyse Wettkampfanalysen (z.t. einschließlich Gegneranalysen) Leistungsdiagnostik mit computergestützter Messplatzuntersuchung / Technikanalyse durchschn. Kaderzahl pro Maßnahme A/B-Kader Einzeluntersuchungen Nachwuchsbereich C- und D/C-Kader Wettkampfanalysen Gesamtzahl der einbezogenen Kader A- und B-Kader: 54 Gesamtzahl der einbezogenen Nachwuchssportler: 58 Anzahl der Sportler anderer Länder (Gegneranalyse): 20 Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Der finale Beschleunigungskraftstoß konnte im Kugelstoß als Ursache für die leistungsbestimmende Abfluggeschwindigkeit leistungsabhängig wie folgt charakterisiert werden (Abb.). Vergleich der Kugelbeschleunigungsverläufe bei den Finalteilnehmerinnen der EM U23 im Kugelstoßen der Frauen ( Erfurt) 100

101 Höhere Abfluggeschwindigkeiten gehen mit höheren Beschleunigungsmaxima, einem geringeren Abfall der Beschleunigung nach Erreichen des Maximums und einer stärkeren Verzögerung des Beschleunigungsbeginns einher. Kaum Unterschiede gab es im Beschleunigungsanstieg. Eine wesentliche Ursache liegt im Spannungsaufbau nach dem Setzen Druckbein: Durch eine effektive Drehstreckbewegung des Beines, beginnend aus dem Fußgelenk, hinführend zu einer hohen Winkelgeschwindigkeit der Hüftachse bei zurückgehaltenem Oberkörper/Stoßschulter kann die rechte Flanke des o.g. Beschleunigungsverlaufes wirkungsvoll unterstützt werden. Dieser Zusammenhang wird durch die Relation der Winkelgeschwindigkeiten von Hüft- und Schulterachse reflektiert Trainingsmethodisch sind die Komplexe bewegungsspezifisches Hüftkrafttraining, Training der Hüftbeweglichkeit, reaktive Kraft der unteren Extremitäten stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Im Speerwurf stand zunächst der Komplex Anlauf/Abwurfvorbereitung im Mittelpunkt. Vom Setzen Druckbein bis Setzen Stemmbein gab es in Auswertung der Untersuchungsergebnisse sehr differenzierte KSP-Geschwindigkeitsverläufe, die von einem Zuwachs von 0,2 m/s bis zu einem Verlust bis 0,9 m/s reichten (Orientierung Technikleitbild: 0,5 m/s Zuwachs). Es konnte ein Zusammenhang zur technischen Gestaltung dieser Phase ermittelt werden, in dessen Folge das Technikleitbild modifiziert wurde. Die trainingsmethodischen Reserven für eine nicht ausreichend wirksame Druckbeinarbeit liegen teilweise im reaktiven Krafttraining der unteren Extremitäten und teilweise in einer technisch uneffektiven Gestaltung in Form einer zu starren Orientierung am bisherigen Technikleitbild. Bezüglich des Geschwindigkeitsaufbaus Hüfte/Schulter/Ellenbogen/Speer konnte bei den Frauen im Gegensatz zu den Männern ein Zusammenhang zwischen der maximalen Schultergeschwindigkeit als auch Ellenbogengeschwindigkeit und der Abfluggeschwindigkeit festgestellt werden. Die translatorische Ellenbogengeschwindigkeit hängt von der Größe der Ellbogenbeugung in der finalen Speerbeschleunigung ab (indirekter Zusammenhang). 101

102 Zur individuellen Steuerung der Leistungsentwicklung auf der Grundlage diagnostischer Untersuchungen zum Ausprägungsgrad der sportlichen Technik und zur Materialoptimierung im Skisprung Laufzeit: Verband: Deutscher Skiverband Sportart: Skispringen/ Nordische Kombination Fachgruppe: Kraft-Technik Projektleiter: Sören Müller Mitarbeiter: Sascha Kreibich, Dr. Rolf Mahnke, Günter Wiese, Dr. Horst Mroß, Holger Jentsch, Matthias Kindler, Dr. Falk Hildebrand, Dr. Volker Drenk, Wolfgang Hellstern, IAT- Werkstatt Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Verfolgen von Entwicklungstendenzen bei der Weltspitze und die Überprüfung von Technikvarianten hinsichtlich der Wirksamkeit auf die Leistung; Präzisierung des sporttechnischen Anforderungsprofils als Voraussetzung für Orientierungen, was auch Windkanaluntersuchungen zu optimalen Haltungen und ihren Grenzbedingungen einschließt; Ständige Kontrolle des individuellen Entwicklungsstandes im Vergleich zu den Vorgabewerten und Ableitung der individuellen Orientierungen für die deutschen Springer und Nordisch Kombinierten; Neuaufbau und Einsatz des Messplatzes Schanzentischdynamometer zu einem Mess- und Informationssystem (MIS) für eine wirksamere Fehlerkorrektur beim Absprung. Ausgangssituation bei B. Kircheisen auf dem BEG (links) und im Flug (rechts) Reduzierung des Differenzwinkels zwischen Unterkörper und Ski durch eingeleitete Materialanpassungen auf dem BEG (links) und die Umsetzung in der Sportpraxis (rechts) 102

103 Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz. Interventionstyp durchschn. Kaderzahl pro Maßnahme Einzeluntersuchungen A/B-Kader 7 8 Leistungsdiagnostik, Technikanalyse, Weltstandsanalyse bei Weltmeisterschaft, Deutscher Meisterschaft, Sommer Grand Prix und WC- Wettkämpfen, Vierschanzentournee Technikanalyse zur unmittelbaren Unterstützung bei der Fehlerkorrektur in Trainingslehrgängen mit Schwerpunkt Technikentwicklung 6 ca ca. 290 Nachwuchsbereich C- und D/C - Kader 4 Leistungsdiagnostik, Technikanalyse bei Lehrgängen und Wettkämpfen Messplatz Schanzentischdynamometer Fichtelbergschanze B-, C- und D/C-Kader 5 Leistungsdiagnostik, Messplatztraining 20 ca Gesamtanzahl der einbezogenen A- und B-Kader: 28 Gesamtanzahl der einbezogenen Nachwuchssportler: 37 Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Im Weltmeisterschaftsjahr 2005 war im Rahmen der Prozessbegleitung die unmittelbare Unterstützung der Trainer und Sportler bei der Vorbereitung auf die WM ein besonderer Schwerpunkt für das IAT. In Einheit mit den Technikanalysen des Absprunges und des Fluges zur Fehlerkorrektur und Optimierung der individuellen Leistungsvoraussetzungen wurde hierbei und auch im gesamten Jahr 2005 das vom IAT entwickelte Bindungseinstellgerät sowie das neu entwickelte visuelle Sofortinformationssystem Skisprung (Absprung und Flug) eingesetzt. Damit konnten die Auswirkungen von Maßnahmen zur Materialanpassung und Fehlerkorrektur sowie Technikumstellungen besser erfasst und anschaulicher dargestellt und so auch die Wirksamkeit des Trainings erhöht werden. Des Weiteren wurde am IAT zur Bestimmung des Öffnungswinkel der V-Skihaltung ein spezielles 3d-Videobild- Analyse-Verfahren entwickelt und erstmalig für die Technikanalyse bei der Nordischen Ski-WM angewendet. Damit kann nunmehr ein bedeutsamer Technikparameter besser eingeschätzt und Leistungsunterschiede zwischen den Weltspitzenspringern und unseren Springern besser bewertet werden. Der Messplatz Schanzentischdynamometer in Oberwiesenthal wurde für den Einsatz unter Winterbedingungen modifiziert und erprobt, sodass er nunmehr ganzjährig nutzbar ist. Nach erfolgreichem Einsatz im Vorjahr wurde er auch in diesem Jahr im Nachwuchsbereich für die Leistungsdiagnostik und insbesondere für das Messplatztraining innerhalb spezieller Trainingslehrgänge im Sommer/Herbst eingesetzt. 103

104 Damit wurden wesentliche Fortschritte bei der Entwicklung und dem Einsatz von Verfahren für präzisere Einschätzungen der sportlichen Technik und des Bewegungsablaufs sowie für die Erhöhung der Wirksamkeit des Techniktrainings erzielt. Durch eine Überarbeitung der Berechnungsgrundlagen wurde das Verfahren zur Einschätzung der komplexen Sprungleistung und der aerodynamischen Flugqualität anhand der Indexwerte biomechanischer Punktwert und Punktwert Flugqualität weiterentwickelt und an die veränderten Bedingungen im Schanzenbau angepasst. Dadurch kann der Leistungsstand wieder differenzierter eingeschätzt werden, Leistungsentwicklungen können verfolgt und Entwicklungstendenzen besser erkannt werden. Einsatz des Bindungseinstellgerätes zur Materialanpassung am Beispiel von B. Kircheisen: Ausgangssituation: Der Übergang vom Absprung in die Flughaltung erfolgt zu langsam, die Körpervorlage ist zu gering und der Skianstellwinkel ist zu klein. Die Untersuchung auf dem BEG zeigt, dass der Differenzwinkel zwischen Unterkörper und Ski zu groß ist, was u. a. eine typische Ursache für die o. g. Fehler ist. Nach Erprobung verschiedener Maßnahmen auf dem BEG wurden Anpassungen im Schuh/Bindungsbereich gefunden, die zu einer deutlichen Reduzierung des Differenzwinkels führten, wodurch beim Springen auf der Schanze deutliche Verbesserungen (Verringerungen der o. g. Fehler) erzielt wurden. Ausgewählte Ergebnisse der Weltstandsanalysen bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften (Spezialspringen) Auf der Großschanze wurden von den vorn platzierten Springern ( Platz; auch die Gruppe Platz) im Vergleich zum Wettkampf bei der Vierschanzentournee in Oberstdorf höhere komplexe Sprungleistungen (biomechanischer Punktwert) erzielt. Die Gruppe Platz erreichte Flughaltungen mit größerer Körpervorlage und bessere Werte für die aerodynamische Flugqualität. D. h., bis zum Wettkampfhöhepunkt haben viele Springer noch eine Leistungsentwicklung durch Verbesserungen in der sportlichen Technik erzielt und die technisch besseren Springer konnten sich in stärkerem Maße durchsetzen. Es wurden von diesen Springern Gesamtkörperwinkel von <40 und Unterkörperwinkel von <50 bei stark angestelltem Ski und großem V-Öffnungswinkel realisiert. Die deutschen Springer konnten ebenfalls ihr Leistungsniveau gegenüber der Vierschanzentournee steigern, erreichen aber im Vergleich zu den Weltspitzenspringern (MW Platz und andere) nicht solche aerodynamisch zweckmäßigen Flughaltungen.Die Hauptreserven bestehen vor allem im Bereich der 2. Flughälfte (zu geringe Körpervorlage - Ausnahme Uhrmann; und/oder zu kleiner Skianstellwinkel - Uhrmann). Auf der Normalschanze erreichte die Weltspitze nicht ihr gewohntes Leistungsniveau, offensichtlich hatten viele Weltspitzenspringer große Anpassungsprobleme an die Schanze und die komplizierten Witterungsbedingungen. Die Körpervorlage war deutlich geringer als auf der Großschanze, sodass auch technisch schwächere Sportler sich gut platzieren konnten. Die deutschen Springer dagegen erreichten ihr 104

105 normales Technik- und damit auch Leistungsniveau. Das spricht für eine effektive Vorbereitung der deutschen Sportler auf die Anforderungen dieser Schanze, während von der Konkurrenz die Umstellungsprobleme offensichtlich unterschätzt wurden. In der V-Haltung wurden bei den deutschen Athleten im Vergleich zur Weltspitze zu kleine Öffnungswinkel und/oder ein zu kleiner Fußabstand analysiert (Ausnahme Neumayer, Schmitt). V-Öffnungswinkel deutscher Athleten Name V-Öffnungswinkel bei 41m Uhrmann 22 Ritzerfeld 22 Späth 23 Schmitt 30 Neumayer 33 MW Platz WM K MW Platz WM K

106 Steigerung der Bewegungsgüte durch Neuorientierung lernrelevanter Ausbildungsinhalte des Techniktrainings im Wasserspringen zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2008 und 2012 Laufzeit: Verband: Deutscher Schwimmverband Sportart: Wasserspringen Fachgruppe: Kraft-Technik Projektleiter: Dr. Thomas Köthe Mitarbeiter: Rolf Wagner Falk Naundorf (ab Nov. 2005) Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Analysen der internationalen und nationalen Leistungsentwicklung (Weltstandsvergleich); Weitere Unterstützung des Aufbaus und der Vervollkommnung neuer schwierigster Kürsprünge; Verbesserung der Bewegungsgüte. Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz. Interventionstyp durchschn. Kaderzahl pro Maßnahme A/B-Kader Einzeluntersuchungen 4 Leistungsdiagnose Wettkampfanalysen Nachwuchsbereich C- und D/C - Kader 10 Leistungsdiagnose Wettkampfanalysen Gesamtzahl der einbezogenen Kader aus dem Erwachsenenbereich: 18 Gesamtzahl der einbezogenen Kader aus dem Nachwuchsbereich: 58 Anzahl der analysierten Sportler anderer Länder (Gegneranalyse): 95 Gesamtanzahl der biomechanischen Sprungauswertung: 1164 Gesamtanzahl der Technikanalysen: 2319 Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Der Weltstandsvergleich bildet die Grundlage für die Herausarbeitung von Entwicklungstendenzen der Sportart und den aktuellen Stand deutscher Sportler. Nach den WM 2005 konnte herausgearbeitet werden, dass die Programminhalte weiter verbessert wurden (der Schwierigkeitsgrad erhöhte sich) und gleichzeitig wurde das Niveau der Sprungausführungen im Erwachsenenbereich angehoben (die mittleren Wertungsnoten der Kampfrichter waren höher). In allen Disziplinen setzt sich der 106

107 Trend zur langfristigen Leistungssteigerung sowohl bei Siegern als auch bei den Platzierten fort. Im Leistungsmerkmal Schwierigkeitsgrad der Wettkampfserien waren die deutschen Starter in allen Disziplinen auf dem Stand der Anforderungen. Demgegenüber beeinträchtigten die Qualität und die Sicherheit das Wettkampfergebnis. Insgesamt konnte der Abstand zur Weltspitze nicht im angestrebten Umfang verringert werden. Die Anzahl und die maximale Qualität der Finalsprünge belegen, dass vorwiegend mit den schwierigsten Sprüngen sowohl in den Einzel- als auch in den Synchrondisziplinen die höchste Qualität und so das Bestergebnis in den Sprunggruppen und Kategorien erreicht wurde. Hochbewertete leichte Kürsprünge sind Einzelfälle. In den Synchrondisziplinen bestimmten die deutschen Starter die Leistungsentwicklung in den beiden Synchronkunstdisziplinen der Damen und Herren mit den Silbermedaillen mit. Im Synchronturmspringen der Damen konnten die deutschen Wasserspringer mit dem Erringen des 4. Platzes der Entwicklung in der Welt folgen. Bereits bei den OS 2004 eingeführte neue superschwere Kürsprünge wurden bei den WM 2005 wieder aus dem Programm genommen. Im Synchronturmspringen der Herren wurde jedoch entgegen diesem Phänomen der 3 ½ Delphinsalto gehechtet erstmalig als Synchronsprung vorgeführt. Die schwerpunktmäßig durchgeführten Technikanalysen wurden unter den drei folgenden Aspekten durchgeführt: Der sporttechnische Entwicklungsstand der unterschiedlichen Alters- und Kaderbereiche wurde im Vergleich zu den internationalen Konkurrenten eingeordnet. Dabei vertieften die Technikanalysen die mittels Weltstandsvergleiches gewonnenen Erkenntnisse und deckten weitere Leistungsreserven deutscher Wasserspringer auf. Spezifizierend werden die Vorzüge und Mängel in den einzelnen Bewegungsabschnitten untersucht, die Hinweise auf Schwerpunkte zur Verbesserung des Ausbildungssystems im deutschen Wasserspringen geben. Insbesondere betraf das die Bereiche des Absprunges aus dem Anlauf und die Eintauchphase. Individualanalysen beziehen die unterschiedlichen Beurteilungsaspekte des Sportlers und des Kampfrichters in die Analyse der gezeigten Technikvarianten ein, und so konnten für die Förderkader des DSV Schwerpunkte für das Techniktraining der jeweils folgenden Trainingsphase bestimmt werden. Biomechanische Sprungauswertungen wurden als zweite Analysemethode zur Bestimmung leistungsbestimmender Bewegungsparameter eingesetzt. Sie dienen der Kennzeichnung von Bewegungsanforderungen bei international gelungenen, hoch bewerteten Sprüngen. Zugleich sind sie als Gegneranalyse in das Training deutscher Springer einbezogen worden. Die aus den Technikanalysen entwickelten biomechanisch orientierten individuellen Technikmodelle (ITM) bieten für den Trainingsprozess die Vorgabe für den Soll-Ist-Vergleich, der auch turnusmäßig nach den entsprechenden wichtigen Wettkämpfen vom IAT angefertigt wird. 107

108 Entwicklung wettkampfentscheidender Strukturen und adäquater Basisstrukturen im Gerätturnen (männlich) Laufzeit: Verband: Deutscher Turner-Bund Sportart Gerätturnen Projektleiter: Dr. Jörg Fetzer Mitarbeiter: Andreas Bronst, Holger Jentsch, PD Dr. Klaus Knoll, Rolf Wagner, Angelika Kretschmer, Barbara Kühn Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Weltstandsanalyse zur Verbesserung der Prognosesicherheit und der inhaltlichen Programmplanung; Leistungsentwicklung der Weltspitze; Entwicklung im Nationalmannschaftskader (B und C); Internationale Leistungsprognose; Ableitungen für die nationale Ausbildungskonzeption; Beschleunigung des Lernprozesses bei wettkampfentscheidenden Strukturen; Trainingsdokumentation ausgewählter Schwerpunktelemente; Trainingsdokumentation methodischer Teilschritte; Konzeptionelle Vorstellungen für die Olympiavorbereitung 2008; Ursachen des nationalen Leistungsstandes; Veränderung der Wettkampfleistungsstruktur durch veränderte Wertungsvorschriften; Programminhaltliche Schwerpunkte und Ausbildungsschwerpunkte. Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz. Interventionstyp durchschn. Kaderzahl pro Maßnahme Einzeluntersuchungen 3 Wettkampfanalyse (national 2) (international 1) B- Kader (männlich) Nachwuchsbereich C- Kader (männl.) 4 Leistungsdiagnose Wettkampfanalyse (national) Gesamtzahl der einbezogenen Kader aus dem Seniorenbereich: 16 Gesamtzahl der einbezogenen Kader aus dem Juniorenbereich: 55 Anzahl der analysierten Sportler anderer Länder (Gegneranalyse):

109 Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen 1. Die Auswertung der Europameisterschaften und der Weltmeisterschaften 2005 erbrachten die folgenden Hauptergebnisse: Das Spitzenniveau wird von Turnern verschiedenster Nationen bestimmt. Neben einer Vielzahl von Gerätspezialisten ist die Anzahl leistungsstarker Mehrkämpfer deutlich zurückgegangen. Der Ausgangswert (AW) ist bestimmend für das Wettkampfergebnis. Dabei spielen die wettkampfentscheidenden Strukturen (WES) eine herausragende Rolle. Die Grundvoraussetzung für das Erreichen der Gerätfinals und damit der Medaillenleistung ist ein AW von 10,0 Punkten (Tabelle 1). Das Bonifikationssystem als Bewertungsgrundlage ermöglicht keine ausreichende Differenzierungsmöglichkeit mehr (Tabelle 2). Die hohe Auslastung des AW führt zur Verringerung der Punktwertdifferenzen und zur Erhöhung des subjektiven Faktors in der Bewertung. Tab.: Ausgangswertbetrachtung bei den OS 2004, den EM und WM 2005 Gerätfinale OS2004 AW Finale AW Medaille EM 2005 AW Finale AW Medaille WM 2005 AW Finale AW Medaille Boden 8x10,0 3x10,0 8x10,0 3x10,0 8x10,0 3x10,0 P.-Pferd 8x10,0 3x10,0 8x10,0 3x10,0 8x10,0 3x10,0 Ringe 8x10,0 3x10,0 8x10,0 3x10,0 8x10,0 3x10,0 Barren 8x10,0 3x10,0 8x10,0 3x10,0 8x10,0 3x10,0 Reck 10x10,0 3x10,0 8x10,0 3x10,0 8x10,0 3x10,0 Sprung 8x10,0 3x10,0 3x10,0 2x10,0 1x9,9 6x10,0 2x10,0 1x9,9 Tab.: Häufigkeitsverteilung der Ausgangswerte (10,0 und 9,9) bei den EM 2005 Punktbeste Boden P.-Pferd Ringe Sprung Barren Reck Rang x 10,0 3x 9,9 Rang x 10,0 2x x 10,0 6x x > x 9,9 35x 10,0 2x 9.9 7x 10,0 21x x 10,0 5x 10,0 18x 9.9 Rang x > x > x > x x 9,9 13x 10,0 8x x 10,0 7x x 10,0 4x x 10,0 1x 9,9 10x > x > Die Trainingsdokumentation ausgewählter wettkampfentscheidender Strukturen (WES) wurde im Mai 2005 unter Hinzuziehung relevanter Basisstrukturen im Juniorennationalmannschaftskader begonnen. Erste Ergebnisse bestätigen die Hypothese, dass die qualitative Ausprägung der Basisfertigkeit erheblichen Einfluss auf die Zeitdauer des Lernprozesses der Zielstrukturen hat. Dabei ist von hoher Bedeutung: die Bearbeitungshäufigkeit dieser Elemente pro Trainingseinheit, 109

110 die Kontinuität der Bearbeitung in mesozyklischen und makrozyklischen Trainingsabschnitten sowie die Erhöhung des konditionellen Niveaus der technischen Grundlagen, konditionelle Einschränkungen (Schulterbeweglichkeit, Sprung- und Landekraftdefizite) verlangsamen hingegen den Lernprozess. Hinsichtlich der 2. Hypothese, die die Auswirkungen auf die Wettkampfstabilität untersucht, konnten noch keine gesicherten Ergebnisse erbracht werden, weil mit der Umstellung auf ein neues Bewertungssystem auch eine Veränderung der Leistungsstrukturmerkmale zu erwarten ist, deren Zusammenhänge noch nicht ausreichend untersucht werden konnten. 3. Aus den wettkampfanalytischen Ergebnissen, den Veränderungen der internationalen Wertungsvorschriften und den lernprozessbegleitenden Untersuchungen wurde zusätzlich zum Projekt trainingskonzeptionelle Vorstellungen für die Olympiavorbereitung 2008 erarbeitet. Sie beinhalten: die internationale und nationale Leistungssituation, konzeptionelle Konsequenzen für die sportliche Ausbildung, Geräteinschätzungen und Maßnahmen zur beschleunigten Programmentwicklung. 110

111 Trainingswissenschaftliche Interventionen zur Optimierung des Starts im Skeleton Laufzeit: Verband: Bob- und Schlittenverband für Deutschland Sportart: Skeleton Fachgruppe: Kraft-Technik Projektleiter: Dr. Mark Pfeiffer (bis 11/2005) Andreas Speer (ab 11/2005) Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Bestimmung des sportmotorischen Anforderungsprofils des Starts unter Berücksichtung der kinematischen und dynamischen Besonderheiten im Verlauf der Startphase; Biomechanische Bewegungsanalyse des Starts (Pilotuntersuchung) zur Quantifizierung und Auswertung leistungsrelevanter Parameter unter Laborbedingungen (Rollenstart); Qualitative Analyse der konkurrierenden Starttechniken sowie der unterschiedlichen Verhaltensweisen am Skeleton innerhalb der deutschen Kaderathleten und im internationalen Vergleich; Erprobung, Anpassung und Weiterentwicklung eines sportartspezifischen Bewegungsanalysesystems zur Schnellinformation und Technikanalyse unter Feldbedingungen. Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz. Interventionstyp durchschn. Kaderzahl pro Maßnahme A/B-Kader Einzeluntersuchungen 1 Bewegungsanalyse mit LAVEG (DM) Wettkampfanalyse (Videoaufzeichnung) (DM) 3D-Bewegungsanalyse, Startanalyse (Altenberg) Leistungsdiagnostik (sportmotorische Tests) D-Bewegungsanalyse Winterberg, Startanalyse Nachwuchsbereich C- und D/C - Kader 6 24 Gesamtzahl der einbezogenen Kader aus dem Erwachsenenbereich: 8 Gesamtzahl der einbezogenen Kader aus dem Nachwuchsbereich: 5 Anzahl der analysierten Sportler anderer Länder (Gegneranalyse):

112 Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Skeleton hat unter den Wintersportarten eine lange Tradition. Bereits 1928 und 1948 war Skeleton, wenn auch nur für männliche Piloten, olympische Disziplin. Eine wissenschaftlich fundierte und prozessbegleitende Trainingsforschung ist hingegen vergleichsweise jung und steht der großen Herausforderung gegenüber, die langjährigen Erfahrungen und Probleme der Praxis in ein selbstständiges Tätigkeitsfeld zu überführen. Dementsprechend defizitär sind der objektive Kenntnisstand und nutzbare Informationsquellen in der sportwissenschaftlichen Fachliteratur. Empirische Analysen und Ergebnisse sind genauso Mangelware wie wissenschaftlich evaluierte Trainingsmethoden. Die gegenwärtige Arbeit trägt somit ausnahmslos explorativen Charakter, welche die Zielstellung verfolgt, aus dem bisher verfügbaren Datenmaterial praxisrelevante und überprüfbare Fragestellungen zu formulieren (Bortz & Döring 2002). Zu diesen gehört auch die Frage nach einem optimalen Lösungsverfahren (Starttechnik) zum Beschleunigen des Skeletons während der Startphase. Der leistungsbestimmende Einfluss der Startgeschwindigkeit auf die Zielfahrtzeit konnte bereits in Pilotuntersuchungen zur Weltcup-Saison 2004/05 nachgewiesen werden (siehe Pfeiffer 2005). Hierbei beträgt der statistische Zusammenhang bei den Frauen (n=28) r: * (r²: 0.38) und den Männer (n=32) r: * (r²: 0.73). Die Varianzaufklärung der Zielfahrtzeit durch die von Pilot und Skeleton erreichte Startgeschwindigkeit liegt somit zwischen 40% und 80%, was dem Beschleunigungsverlauf in der Startphase eine elementare Bedeutung verleiht. Die gegenwärtigen Starttechniken lassen sich nach unterschiedlichen Gesichtspunkten systematisieren. Entscheidend sind das Verhalten zum Gerät (links oder rechts vom Skeleton), die Wahl der Fahrtspur (rechts oder links) und die Anzahl der am Skeleton aufgestützten Hände (einhändiger oder beidhändiger Anschub). Das zuletzt genannte Kriterium Einhand- vs. Zweihandtechnik stellt ein aktuelles Problem beim Optimieren des Beschleunigungsverlaufs dar, weil sich ungeachtet der prinzipiellen biomechanischen Lösung zur Geschwindigkeitssteigerung (Hochmuth 1981) zusätzliche Vor- und Nachteile für die individuelle Schrittgestaltung ergeben. Nach einem Kurzinterview mit einer Kaderathletin (M. Trott,. B-Kader) lässt die Einhandtechnik zwar eine aufrechte Körperhaltung und die Nutzung des freien Armes zur Schwungunterstützung zu, stellt aber für die Pilotin einen Unsicherheitsfaktor dar, der mit einer verminderten Kraftübertragung auf das Gerät einhergeht. 112

113 Betrachtet man die Wahl der Starttechnik in der aktuellen Weltcup-Saison, so lässt sich eine geschlechtsspezifische Dominanz aufzeigen. 22 männliche Piloten starten mit einer Hand am Skeleton, lediglich 3 männliche Piloten wählen die Zweihandtechnik (deutscher Kader: 3 einhändig, 2 beidhändig). Bei den Frauen starten 8 Pilotinnen mit der Einhandtechnik und 14 mit der Zweihandtechnik (deutscher Kader: 5 beidhändig). Die Weltcup-Führende bei den Frauen (Maya Perdersen, Schweiz) startet mit der Zweihandtechnik, der Weltcup-Führende bei den Männern (Gregor Stähli, Schweiz) mit der Einhandtechnik. Um eine differenzierte Aussage über die räumlich-zeitliche Struktur der Startphase zu treffen, wurden am Stützpunkt Altenberg ( ) dreidimensionale kinematische Bewegungsanalysen und leistungsdiagnostische Untersuchungen zur Beweglichkeit und Sprintschnelligkeit mit 10 Kaderathleten durchgeführt. Die Auswertung ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen: Erste Ergebnisse verweisen jedoch darauf, dass die Lage des Körperschwerpunktes zum Gerät einen entscheidenden Einfluss auf die Schwankungen und die Steigerung der Startgeschwindigkeit hat. Aufsprung auf den Skeleton Diana Sartor (SSV Altenberg) 113

114 Vervollkommnung des Trainingssystems im Spitzen- und Anschlussbereich der Frauen und Männer des Deutschen Judobundes unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung einer computergestützten Trainingsanalyse Verband: Deutscher Judobund e.v. Laufzeit: Fachgruppe: Fachgruppe: Technik- Taktik Projektleiter: Dr. Hans-Dieter Heinisch/ Roland Oswald Mitarbeiter: Dr. Klaus Wagner, Rainer Scharf, Kerstin Meister, B. Möller, C. Kählert Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts: Die Beurteilung von Trainingswirkungen oder Anpassungen ist ohne Kenntnisse zum absolvierten Training kaum möglich, und die Qualität zu treffender Trainingsentscheidungen hängt davon ab, wie es gelingt, leistungsdiagnostische und trainingsanalytische Ergebnisse zusammenzuführen. Da gegenwärtig im Judo keine zentral auswertbaren Informationen über das Training zur Verfügung stehen, sind der Aufbau und die praxiswirksame Umsetzung einer zentralen Trainingsdatendokumentation mit einer computergestützten Eingabe- und Auswertungstechnologie sowie die längerfristige Orientierung auf komplexe Wirkungsanalysen Hauptinhalt des Projekts. Parallel dazu werden die drei bewährten Formen der wissenschaftlich gestützten Trainingssteuerung Wettkampfanalyse, Leistungsdiagnostik und Trainingsprozessbegleitung in der UWV mit folgenden inhaltlichen Schwerpunkten weiter geführt: Wettkampfbeobachtung und -analyse zur optimalen Unterstützung der individuellen Wettkampfvorbereitung und zur Organisation der Wettkampfleistung durch Erarbeitung von Entwicklungstendenzen des internationalen Spitzensports und der aktuellen Einordnung der deutschen Athletinnen und Athleten auf der Grundlage detaillierter Weltstandsanalysen im Männer- und Frauenbereich. A- nalyse und Bewertung des Kampfverhaltens potentieller internationaler Gegner (multimediale Präsentationen auf DVD) und Analysen zur Umsetzung individueller Kampfkonzeptionen (Effektivität gegen unterschiedliche Kämpfertypen); Leistungsdiagnostische Untersuchungen im Kraft- und Ausdauerbereich sowie Trainings- und Belastungssteuerung in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung (UWV). 114

115 Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz. Interventionstyp durchschn. Kaderzahl pro Maßnahme A/B Kader (w/m) Einzeluntersuchungen 8 Wettkampfanalysen vgl. 1) 8 Leistungsdiagnostik Trainingssteuerung (UWV-EM u. WM) 6 25 Nachwuchsbereich C- und DC- Kader 7 WK- Beobachtungen und -analysen 14 vgl. 1) 11 Leistungsdiagnostik Trainingssteuerung (UWV-EMu20) ) Gesamtzahl der beobachteten Kämpfe: Spitzenbereich:ca Anschlussbereich: ca. 800 Gesamtzahl der multimedialen Gegnerprofile: ca Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Trainingsanalyse: Erarbeitung eines trainingsmethodischen Kategoriensystems für die einheitliche Trainingsplanung und -analyse Softwaretechnische Umsetzung einer ersten Version zur Trainingsplanung und Trainingsdatendokumentation durch die Medienagentur XnX-GmbH Trainingsmethodisches Kategoriensystem im Judo (Zielaspekte der Trainingsplanung) 115

116 Wettkampfanalyse: Wettkampfbeobachtung und -analyse internationaler Höhepunkte der Frauen und Männer 2005 (EM, WM und EM u20). Analyse der Entwicklung der deutschen Sportlerinnen und Sportler im Spitzen- und Anschlussbereich anhand technischtaktischer Leistungsparameter (vgl. Abb.) und Vergleiche mit der aktuellen internationalen Leistungsspitze. Ableitung von Anforderungsprofilen an Spitzenleistungen durch Analysen zum Kampfverhalten, zur Kampfesführung, zum Kampfstil und zum technischen Repertoire internationaler Spitzenathleten. Präzisierung multimedialer Gegnerdateien. 3 Männer u20 3 Frauen u20 2,5 2, ,5 1, ,5 0,5 0-0,5 JEM 2001 JWM 2002 JEM 2002 JEM 2003 JWM 2004 JEM 2004 JEM ,5 JEM 2001 JWM 2002 JEM 2002 JEM 2003 JWM 2004 JEM 2004 JEM AI (AN/Min) WI (WP/Min) -1 AI (AN/Min) WI (WP/Min) -1,5-1,5 Längsschnittanalyse leistungsbestimmender Aktivitäts- und Effektivitätsparameter erfolgreicher deutscher Junioren Leistungsdiagnostik: Untersuchungsergebnisse zur Ausprägung von Kraft- und Ausdauerleistungsparametern. Ableitung von trainingsmethodischen Empfehlungen. Längsschnittanalyse von Ausdauerleistungsparametern und Laktat-Leistungs-Kurven erfolgreicher Junioren des DJB (links: erfolgreiche Juniorin 2005, rechts: erfolgreicher Junior 2005) 116

117 UWV-Trainingssteuerung: Individuelle Belastungs- und Wiederherstellungsanalysen an Trainingstagen mittels Kreatinkinasebestimmung sowie Laktatuntersuchungen zur Kennzeichnung der erreichten aktuellen Belastung im wettkampfnahen Training im Zusammenhang mit der Analyse des technisch-taktischen Leistungsvermögens (Video- und modifizierte WK-Analyse) Hochbelastungs 2.Hochbelastungs t 3.Hochbelastungs 16 CK (µmol/l) Individuelle und durchschnittliche Verläufe von CK-Werten in der UWV (EM 2005/Männer) 117

118 Optimierung des individuellen Kampfverhaltens bei Perspektivkadern des Deutschen Boxsport-Verbandes durch ein zielgerichtetes und systematisches Kampfsituationstraining und Kampfhandlungstraining Laufzeit: Kooperation: Deutscher Boxsport Verband Sportart: Amateurboxen Fachgruppe: Technik-Taktik Projektleiter: Dr. Michael Bastian Mitarbeiter: Rainer Scharf, Kerstin Meister Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Wissenschaftliche Trainings- und Wettkampfbegleitung der Nationalmannschaft der Männer in Vorbereitung und Durchführung der Weltmeisterschaften 2005 in Mianyang/China. Wissenschaftlich-gestützte Trainings- und Leistungssteuerung durch die Einführung eines neuen 4 x 2 Minuten Schlagleistungstests mit Handlungszeitanforderungen mit Beginn des neuen Olympiazyklus Erarbeitung und Erprobung von trainingsmethodischen Lösungsansätzen (Konzeptionen, Programme,) für das Kampfsituations- und Kampfhandlungstraining mit ausgewählten Perspektivkadern des Bundesstützpunktes Heidelberg. Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz. Interventionstyp durchschn. Kaderzahl pro Maßnahme A C-Kader Einzeluntersuchungen 4 Leistungsdiagnostik und Messplatztraining Wettkampfanalysen zum IT Halle 2005, DM 2005 Männer Mühlheim, WM 2005 Mianyang/China) C und D/C Kader/Junioren 5 Leistungsdiagnostik und Messplatztraining Gesamtzahl der einbezogenen Kader (Männer): 20 Gesamtzahl der einbezogenen Kader (Junioren): 22 Gesamtzahl der analysierten Sportler anderer Länder: 424 (Wettkampfanalysen v.a. IT Halle 2005 und WM 2005) Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen In der Optimierung des Kampfverhaltens unserer Spitzen und Nachwuchsboxer werden entscheidende strategische Reserven gesehen. Methodischen Grundformen des strategisch-taktischen Trainings werden noch nicht anforderungsgerecht und individuell optimiert den Inhalten des wettkampfnahen Trainings zugeordnet. Die Erarbeitung individuell differenzierter Trainingsvorgaben für das wettkampfnahe Training, die konkrete quantitative und qualitative Anforderungen und Kennziffern 118

119 implizieren, sowie deren permanente Objektivierung sind wissenschaftliche Aufgabenstellungen, die im laufenden Forschungszeitraum zu untersuchen sind. Das Erfassen und Bewerten relevanter Kampfhandlungen/ Kampfsituationen zur Beurteilung der Qualität und Wirksamkeit der individuellen Kampfkonzeptionen und damit der komplexen Wettkampfleistung erfolgt dabei in bewährter Weise über die Videoaufzeichnungen und die Auswertung der Parameter und Daten der Boxpunktmaschine. Dabei gestattete die Kopplung (Synchronität) von Videobild/Videosequenz und Zeit- und Bewertungsprotokoll der Boxpunktmaschine (computergestütztes Beurteilungs- und Bewertungsverfahren der 5 Kampfrichter) einen deutlich effizienteren Informations- und Erkenntnisgewinn zur Realisierung von Kampfhandlungen als Situationslösungsverfahren zur Erringung eines Sieges über einen konträr handelnden Gegner. Im angriffsorientierten Kampfverhalten, das betrifft die durchschnittliche Anzahl der Kampfhandlungen, als auch das Erzielen von Treffern, erreichen unsere besten Boxer auch die Ergebnisse der Weltbesten, aber im Verteidigungsverhalten werden qualitative Unterschiede zu den weltbesten Boxern deutlich. Die deutschen Athleten haben hier markante Defizite zu verzeichnen, d.h. das Verteidigungs- bzw. Deckungsverhalten unserer besten Boxer genügt noch nicht den internationalen Anforderungen der Weltspitze. Durch die Orientierung auf komplexere Kampfhandlungen und Signalanforderungen ( Reaktions- und Handlungszeitmessungen bei komplexen Schlaghandlungen) im neuen 4 x 2 Minuten Schlagleistungstest sollte trainingsmethodisch eine wirksamere Umsetzung der Kampfhandlungen unter Wettkampfbedingungen erreicht werden, vor allem aber auch eine höhere Handlungswirksamkeit erreicht werden. Folgende Schwerpunkte standen im Mittelpunkt unserer wissenschaftlichgestützten Prozessbegleitung im Trainings- und Wettkampfjahr Erarbeitung einer wissenschaftlich fundierten Methodik zur Optimierung des Kampfverhaltens durch die Einbeziehung relevanter boxspezifischer Handlungsziele und Handlungsklassen in das Kampfsituations- und Kampfhandlungstraining (Trainings-, Handlungs- und Verhaltensprogramme als generalisierte methodische Verfahren). Erarbeitung und Erprobung individueller Handlungs- und Verhaltensprogramme zur Verbesserung der Lösungskompetenz und situationsangemessenen Auswahl von Entscheidungsalternativen im Wettkampf für ausgewählte Kaderathleten auf der Grundlage der Festlegungen in der Individuellen Kampfkonzeption. Evaluierung von individuell differenzierten Kampfverhaltenstrategien in Abhängigkeit vom strategisch-taktischen Grundverhalten bei ausgewählten Anschlusskadern (Perspektiv-Nachwuchskader) des Deutschen Boxsport-Verbandes im Olympiazyklus durch die Weiterentwicklung der Wettkampfmethodik und die Erhöhung der Aussagekraft der methodischen Verfahren der Wettkampfanalyse. 119

120 Der Deutsche Meister 2005, Ronny Beblik beim Messplatztraining im IAT Leipzig Effektivität des Kampfverhaltens der besten deutschen Boxer bei den WM 2005 im Vergleich mit ausgewählten Weltmeistern

121 Verbesserung der individuellen und gruppentaktischen Handlungskompetenz in leistungsrelevanten Spielsituationen im Hochleistungs- und Anschlussbereich der Sportarten Volleyball und Hockey auf der Basis eines modernisierten informatikgestützten Trainer-Berater-Systems - ein Beitrag zur qualitativen Weiterentwicklung der Trainings- und Leistungssteuerung in den Sportspielen Laufzeit: Verband: Deutscher Volleyball-Verband/ Deutscher Hockey-Verband Sportart: Volleyball/ Feldhockey Fachgruppe: Technik-Taktik Projektleiter: Dr. Berthold Fröhner Mitarbeiter: Dr. Bernd Zimmermann, Bernd Kügler Ramona Teichmann, Matthias Kindler W. Wiedersich (extern) Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Die Hauptaufgabe des Projekts besteht darin, aus den Trainings- und Wettkampfanalysen entwicklungsrelevante Informationen herauszufiltern, sie mit modernsten Möglichkeiten der (multimedialen) Informationsgestaltung zu dokumentieren und in Empfehlungen bzw. direkte Vorschläge für die inhaltlich-methodische Trainingsgestaltung (Technikinstruktionen, methodische Schritte, Trainingsformen) bzw. in leistungswirksame taktische Vorgaben für die Wettkampfsteuerung zu transformieren. Teilaufgaben im Volleyball: Funktionsspezifische Ausrichtung des trainingsmethodischen Vorgehens entsprechend der Spielerprofile (Grundanforderungen: erweiterte Variabilität der Situationslösung, höhere Stabilität und Präzision). Auflösung des Gesamtkomplexes Spiel über Spielkomplexe, Spielphasen bzw. Handlungsketten bis hin zur Spielsituation (methodischer Zugang zur Ausbildung und Entwicklung individueller technisch-taktischer Fähigkeiten im Angriffsabschluss durch die Kennzeichnung der Spielsituation als kleinste, abgrenzbare Struktureinheit). Erstellung eines Ordnungssystems von Spielsituationen im Angriff durch die Kennzeichnung von gemeinsamen Situationsmerkmalen und die Zusammenführung mehrerer gleichartig ablaufender Spielsituationen nach Situationsklassen, -typen und -varianten. Erarbeitung eines trainingsmethodischen Konzeptes in der Einheit von Spielsituationstraining, kognitivem Lerntraining und Wissensvermittlung zur Weiterentwicklung individueller und gruppentaktischer Handlungen (unter besonderer Beachtung der vielfältigen Situationen des Angriffsabschlusses). Ausbildungsbegleitende Untersuchungen im Techniktraining in ausgewählten Bundesstützpunkten (Spielelemente Angriff, Block). 121

122 Analyse des individuellen Leistungsstandes der Kaderspieler und der Wirksamkeit der Spielkonzeptionen der Nationalmannschaften sowie von Stärken und Schwächen der Hauptgegner (lt. Maßnahmeplan). Aktuelle Weltstandsanalysen im Spitzenbereich der Damen und Herren als Orientierung für die WM-Vorbereitung 2006; Kennzeichnung des Entwicklungsstandes im Anschlussbereich der Junioren und Jugend (w/m) und Ableitung von Ausbildungsanforderungen. Teilaufgaben im Hockey: Erarbeitung von Leitbildpräsentationen der Hockeytechniken (Erfassung des gesamten Technikrepertoires, Umsetzung in Lehrmedien und -materialien) als Teil des Gesamtprojekts Online-Training Hockey (Internetportal). Einsatzvorbereitung des Softwaremoduls Coach-Assistent und Erfassung von Trainingsdokumenten (Übungsformen, Taktik-Dokumente, Leitbildpräsentationen). Einsatzvorbereitung des Softwaremoduls Videoauswertungen in Verbindung mit dem Modul Schnittbearbeitung : Zeitgebundene Bereitstellung differenzierter Videoinformationen; Recherchemöglichkeit über eine strukturierte Oberfläche (Auswahlmatrix). Realisierung lernunterstützender Maßnahmen im Spezialtraining (Instruktion, VideoFeedback-Training). Wettkampfanalysen bei den Europameisterschaften der Herren (Erfassung wettkampfadäquater Technikanwendungen von Spitzenspielern mittels Videoaufnahmen als Bestandteil des Technikprojekts, Erfassung von Strafecken mit fixierter Kamera als Basis für die Analyse und Dokumentation typischer Lösungsvarianten). Für alle Aufgabenstellungen, die auf eine verbesserte inhaltliche und logistische (Informations-/Kommunikationsstrukturen) Gestaltung von Informationsprozessen gerichtet sind, werden transferfähige Prinziplösungen angestrebt (Qualifizierung des Trainerberatersystems), die über Volleyball/Hockey hinaus genutzt werden können. Anz. Interventionstyp Volleyball durchschn. Kaderzahl pro Maßnahme A/B-Kader Einzeluntersuchungen 22 Wettkampfanalysen Gegneranalysen C/D-Kader 8 Wettkampfanalysen Gegneranalysen Trainingsbegleitung Technikanalyse Hockey A/B-Kader 3 Technikanalysen Gesamtzahl der einbezogenen Kader aus dem Erwachsenenbereich: 30 (Volleyball), 20 (Hockey) 122

123 Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Die verallgemeinernde Kennzeichnung übergreifender und spielspezifischer Entwicklungsmerkmale im internationalen Volleyball (OS 2004, World-Grand-Prix bzw. Weltliga 2005 und Hockey (OS 2004) wurde systematisch weitergeführt. Von besonderem Interesse waren dabei Erkenntnisse über den Entwicklungsstand individueller und gruppentaktischer Handlungen, die die Basis für die Umsetzung effizienter Spielkonzepte bilden. Außerdem beschäftigten sich die Analysen mit den Neu- bzw. Umformierungsprozessen in den weltbesten Teams und damit zusammenhängenden Innovationen in der Spielgestaltung. Qualitative und quantitative Analysen des umfangreichen Videomaterials richteten sich auf das Erkennen und Systematisieren typischer Spielsituationen sowie die Ableitung von Handlungsorientierungen für ihre optimale Lösung. Mit der Benennung und Bestimmung der verschiedenen Struktureinheiten des Spiels (Spiel, Spielkomplexe, Spielphasen, Spielsituationen) wurden Voraussetzungen geschaffen, Spielsituationen abzugrenzen (vgl. Abb.). Struktureinheiten des Spiels Angriffssituationen treten in verschiedenen Spielzusammenhängen auf und haben innerhalb einer Handlungskette vorausgehende und teilweise nachfolgende Handlungen. Alle Angriffshandlungen mit Beginn des gegnerischen Aufschlages bis zum Ende des Spielzuges ordnen wir dem Spielkomplex I zu, mit Beginn des eigenen Aufschlages dem Komplex II. Innerhalb beider Spielkomplexe können gleichartige und immer wiederkehrende Situationsverbindungen (Kopplung von Spielsituationen) zu Spielphasen oder Handlungsketten zusammengefasst werden. Die momentane Angriffskonstellation, die sich aus verschiedenen Faktoren ergibt (Passart-, Passqualität, Passgeschwindigkeit, Blockkonstellation usw.) bezeichnen wir 123

124 als Spielsituation. Sie lässt eine begrenzte und annähernd bestimmbare Anzahl von Lösungsmöglichkeiten zu, die zu einem erfolgreichen Spielausgang führen kann. Neben den bewährten Formen der Trainings- und Wettkampfbegleitung bei den Juniorennationalmannschaften und im Kadertraining der Bundesstützpunkte des DVV stand 2005 der Einsatz moderner Informationstechnologien im Rahmen des Feedback-Trainings im Mittelpunkt unserer praxiswirksamen Einflussnahme. In zentralen Trainings- und Wettkampfmaßnahmen wurde versucht, durch schnelle, effektive und gezielte Videoinformationen den Lernprozess im technisch-taktischen Schwerpunkttraining nach dem in der Abb.2 dargestellten Grundprinzip zu unterstützen. Entsprechend der pädagogisch-methodischen Situation, Zielstellung und Arbeitsweise der Trainer erfolgte dabei eine Akzentuierung auf die unterschiedlichen Informationsformen von der Schnell- bis zur Spätinformation. Aus technologischer Sicht stellt die Methodenkopplung von SIMI-VidBack und Utilius VS ein Novum im deutschen Volleyballtraining dar und kann für andere gleichgeartete Lernprozesse empfohlen werden. Beamer ÜBEN Schnellinformation Vorinformation Spätinformation 1 (Serie, TE, Tag) Kamera PC1 SIMI VidBack PC 2 utilius VS Datenbank 4 Spätinformation 2 (> Tag) CD/DVD Grundprinzip des Feedback-Trainings im Volleyball (2005) Im Hockey wurden zur Realisierung des Technikprojekts in mehreren Einsätzen ca. 70 Technikabläufe (vorbildhaft demonstriert von Spielerinnen des Olympiasiegers 2004 und technisch versierten Juniorenspielern) - teilweise in zusätzlichen Variationen - mit synchronisierten Kameras erfasst. Das gewonnene Videomaterial und die Technikaufnahmen in Wettkampfsituationen der EM Herren wurden vorgesichtet und den Bundestrainern zur fachlichen Begutachtung vorgelegt. 124

125 Biomechanische Untersuchungen zur sportlichen Technik von Drehbewegungen mit Stützphase am Beispiel von Diskuswurf und Kugelstoß Laufzeit: Kooperation: Deutscher Leichtathletik-Verband Sportart: Diskus/Kugelstoß Fachgruppe: Fachgruppe Forschungstechnologie Projektleiter: Dr. Klaus Knoll Mitarbeiter: Dr. Falk Hildebrand, Dr. Maren Witt, Dr. Volker Drenk, Matthias Kindler, Wolfgang Hellstern, Angelika Kretschmer, Dr. Bettina Perlt, Gisela Rabich, Dr. Hartmut Dickwach, Werkstatt, Institut für Mechatronik, Herrmann Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Prüfung von Hypothesen zur sportlichen Technik des Diskuswurfes und des Kugeldrehstoßes mit dem Computersimulationssystem alaska Entwicklung einer speziellen Version des Simulationssystems alaska für das Diskuswerfen und den Kugeldrehstoß Diagnose der Rumpfmuskulatur bezüglich der Torsion um die Körperlängsachse und Forcierung ihrer Entwicklung durch Trainingsübungen Entwicklung eines 3D-Bildmessverfahren mit Miniatur-Videokameras und Weitwinkelobjektiven sowie einer 3D-Beschleunigungsmessung zur Gewinnung verbesserter Ausgangsdaten und von Sofortinformationen Messplatztraining mit dem zu rekonstruierenden MIS Wurf/Stoß zur Realisierung gezielter Technikveränderungen Wissenschaftliche Interventionen 2005 Anz. Interventionstyp durchschn. Kaderzahl pro Maßnahme A/B-Kader Einzeluntersuchungen 6 Leistungsdiagnose Diskuswurf männl. = 6 weibl. = 6 14 Nachwuchsbereich C- und C/D-Kader 3 Leistungsdiagnose Diskuswurf männl. = 8 weibl. = Rumpfkraftdiagnose männl. =

126 Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Eine alaska-version für die Simulation eines Diskuswurfes wurde erarbeitet und zur Erprobung und weiteren Anwendung auf einem IAT-Computer installiert. Dazu wurden folgende Einzelaufgaben gelöst: Generierung eines Ganzkörpermodell mit Zusatzmasse an der Hand und unter Einbeziehung von Bodenreaktionskräften und Durchführung erster Simulationen Berechnung von Referenzbewegungen mittels Dynamic Tracking und Dynamic Control. Berechung relevanter Parameter wie Gelenkmomente. Die bisherigen Untersuchungen zur Ausbildung der Rumpfkraft brachten folgende Ergebnisse: Die Rumpfbeweglichkeit der untersuchten Werfer erreicht im Vergleich mit anderen Sportarten eine mittlere Ausprägung in der Seitwärtsneigung und eine sehr gute Ausprägung in der Rotation. In der Kraftentwicklung bestehen Seitenunterschiede in der Frontal- und Transversalebene. Dabei werden auf der Wurfseite in der Rotation größere Momente entgegen der Wurfrichtung (muskuläre Anforderungen hinsichtlich der Rückhalte der Wurfseite) und auf der kontralateralen Seite größere Momente in der Seitneigung erreicht (Anforderungen zur Seitenstabilisierung). 126

127 Diagnose der Kraftvoraussetzungen bei zyklischen Teilkörperbewegungen Laufzeit: Sportart: Ausdauersportarten Fachgruppe: Fachgruppe Forschungstechnologie Projektleiterin: Dr. Maren Witt Mitarbeiter: Dr. Anneliese Berbalk, Wolfgang Hellstern, Barbara Möller, K. Kunze Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Der Einsatz des Messplatzes zu leistungsdiagnostischen Untersuchungen wurde fortgesetzt. Im Mittelpunkt der Arbeiten stand die Erprobung und Vervollkommnung eines Schnorchelsystems zur Atemgasanalyse. Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Die Atemgasanalyse stellt in den Ausdauersportarten ein Standardverfahren der Leistungsdiagnose dar (Neumann & Schüler, 1994). Insbesondere unter dem Aspekt der anaeroben Leistungsdiagnose kommt der Ermittlung des Sauerstoffdefizits eine große Bedeutung zu (Bachl & Baron, 1998). Im Gegensatz zur ausschließlichen summarischen Erfassung des Gasumsatzes beim Einsatz des Douglassacks bzw. offener Systeme (Schega, 2004) sind dazu Verfahren der breath-by-breath- Analyse notwendig. Erst über dieses Analyseverfahren können Aussagen zur Kinetik der Gasaustauschprozesse getroffen werden. Aufgrund des großen Totraumvolumens beim Einsatz von Schnorcheln ist dies bisher im Schwimmen nicht möglich. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es deshalb, einen Schnorchel aus dem Flossenschwimmen mit einem modernen Atemgasanalysesystem der Firma Cortex (Metamax 3B) zu kombinieren. Dieser Schnorchel wird im Flossenschwimmen unter Wettkampfbedingungen eingesetzt und induziert nachweislich weder signifikante Veränderungen der respiratorischen Parameter noch des Säure-Basen-Status des Blutes (Kapus et al., 2002). Erste praktische Untersuchungen belegen die Einsatzmöglichkeit dieses Atemgasanalysesystems unter den Bedingungen des Schwimmkanals. Damit wird die Bearbeitung von Fragestellungen zur Ermüdungsresistenz bei Belastungen bis zwei Minuten Dauer möglich. 127

128 Qualifizierung der diagnostischen Aussage leistungsphysiologischer Parameter in der sportartspezifischen Leistungsdiagnostik der Ausdauersportarten Laufzeit: Sportarten: Schwimmen, Lauf, Gehen, Triathlon, Kanu, Radsport Abteilung: Sportmedizin Projektleiter: Dr. Anneliese Berbalk Mitarbeiter: Dr. Maren Witt, Dr. Uwe Schnabel, Dr. Falk Hildebrandt, Birgit Franz und in Zusammenarbeit mit der FG Ausdauer Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Wissenschaftliche Unterstützung in der trainingsbegleitenden sportartspezifischen Leistungsdiagnostik der Ausdauersportarten (Schwimmen, Kanu, Triathlon, Lauf/Gehen); Längsschnittanalysen zur Adaptabilität leistungsrelevanter Funktionssysteme erfolgreicher Ausdauerathleten; Untersuchungen zum Einsatz der mobilen Atemgasanalyse im Kanurennsport Untersuchungen zur diagnostischen Aussage des Schwimmstufentests nach Pansold; Objektivierung der Messwertgenauigkeit leistungsdiagnostischer Parameter Wissenschaftliche Interventionen 2005; Aufbereitung von Längsschnittanalysen leistungsdiagnostischer Kennwerte von Ausdauerathletinnen und -athleten aus dem Hochleistungsbereich (n = 30); Erweiterung der Datenbank von leistungsdiagnostischen Kenngrößen aus dem Schwimmstufentest nach Pansold (komplexe Leistungsdiagnostik des DSV von 1992 bis 2005); Auswertung von 180 Freiwassermessfahrten im Kanurennsport (Canadier und Kajak) mit mobiler Atemgasanalyse (interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Projekt Kanurennsport, Projektleiter Matthias Englert); Aufbereitung fahrradergometrischer Untersuchungen (Test-Retest-Vergleich) zur Beurteilung der Reproduzierbarkeit leistungsphysiologischer Parameter (Atmung, Herz-Kreislauf-System und Stoffwechsel) bei 24 Sportlern. Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen Zur Adaptabilität leistungsrelevanter Funktionssysteme in den Ausdauersportarten: Individuelle Längsschnittanalysen leistungsdiagnostischer Kennwerte in den Sportarten Lauf/Gehen, Triathlon und Schwimmen lassen bei erfolgreichen Athleten eine hohe Adaptabilität in den leistungsrelevanten Funktionssystemen erkennen. Die Entwicklung der aeroben Grundlagenausdauerfähigkeit erweist sich in den Mittel- und Langzeitausdauerdisziplinen als wesentliche Voraussetzung für die Zunahme der Wettkampfleistung. 128

129 Messwertgenauigkeit leistungsphysiologischer Kenngrößen: Die Interpretation leistungsdiagnostischer Befunde im Längsschnitt setzt sichere Kenntnisse zur Fehlerbreite der untersuchten Kenngrößen voraus. Beim Test-Retest-Vergleich wurden folgende relative Fehler für leistungsdiagnostische Kenngrößen ermittelt: Laktat als Einzelmesswert: 20,4 % Leistung bei Laktat von 2 mmol/l (PL2): 9,6 % Leistung bei Laktat von 3 mmol/l (PL3): 6,9 % Leistung bei Laktat von 4 mmol/l (PL4): 5,5 % Leistung bei Laktat von 6 mmol/l (PL6): 4,1 % Leistung an der IAS (Geiger-Hille-Modell): 6,2 % Herzfrequenz: 4,8 % Sauerstoffaufnahme: 5,7 % Atemminutenvolumen: 7,9 % Atemäquivalent für Sauerstoff: 5,5 % Respiratorischer Quotient: 5,3 % Mobile Atemgasanalyse im Kanurennsport: Im Kanurennsport ergeben sich durch die mobile Atemgasanalyse unter Freiwasserbedingungen leistungsrelevante Forschungsansätze. Die Synchronisation von Bewegungsausführung des Paddelns und der Phasenstruktur der Atembewegung wird als Grundlage einer hohen Leistungsfähigkeit und Voraussetzung für eine optimale Kraftübertragung angesehen. Eine in Zusammenarbeit mit dem Projekt Kanurennsport durchgeführte Auswertung von 180 Freiwassermessfahrten ergab unterschiedliche Kopplungsverhältnisse von Atemfrequenz zu Schlagfrequenz. Im Canadierbereich fand sich bei 95 % der Sportler eine stabile und ökonomische 1:1-Kopplung und nur bei 5 % eine wechselnde Kopplung. Im Kajakbereich wurde eine stabile und ökonomische 1:2-Kopplung bei 43 % der Sportler und 36 % der Sportlerinnen diagnostiziert. Die mit einer deutlichen Zunahme der Atemfrequenz einhergehende 1:1-Kopplung im Kajak wurde bei 23 % der Sportlerinnen, aber nur bei 5 % der Sportler objektiviert. Eine wechselnde Kopplung von Atmung und Bewegung resultierte bei 52 % der Sportler und 41 % der Sportlerinnen. Im Kajakbereich weiblich wurde eine signifikant geringere Sauerstoffaufnahme bei 1:1-Kopplung gegenüber der 1:2-Kopplung nachgewiesen. Die Optimierung der Kopplung von Atmung und Bewegung kann eine mögliche Leistungsreserve im Kanurennsport darstellen. 129

130 Bei Freiwassermessfahrten (1000 m Steigerungsfahrt) erreichten Spitzenathleten bzw. athletinnen Werte der maximalen Sauerstoffaufnahme von (Kajak männlich), (Kajak weiblich) und ml/kg.min (Canadier). In Abhängigkeit von individuellen Leistungsvoraussetzungen (Vergleich Ausdauertyp, Mischtyp und Sprinter) differiert die maximale Sauerstoffaufnahme um 5 bis 10%. Bei der Ableitung von Normwertbereichen bzw. individuellen Zielvorgaben für die Atemgasparameter müssen disziplinspezifische (Kajak, Canadier) und geschlechtsspezifische Unterschiede sowie individuelle Leistungsvoraussetzungen Berücksichtigung finden. Kopplung von Atmung und Bewegung im Kanurennsport Atemfrequenz 1000 m Steigerungsfahrt Atemfrequenz BF (min-1) Analysierte Atemzüge BF (min -1 ) Analysierte Atemzüge VO2 (ml/kg/min) Relative Sauerstoffaufnahme Analysierte Atemzüge Sportler 1 (Kajak) Atmung mit wechselnder Kopplung VO2 (ml/kg/min) Relative Sauerstoffaufnahme Analysierte Atemzüge Sportler 2 (Kajak) Atmung mit stabiler 1:2 Kopplung Darstellung der Atemfrequenz und Sauerstoffaufnahme von zwei Rennkanuten mit unterschiedlicher Kopplung von Atemfrequenz zu Schlagfrequenz bei einer 1000 m Steigerungsfahrt (links: wechselnde Kopplung und rechts stabile 1:2-Kopplung) 130

131 Die Entwicklung von Merkmalen der Belastbarkeit von Kindern und Jugendlichen unter Bedingungen der Ausbildung im Sportgymnasium (Prospektive 5-Jahres-Längsschnitt-Studie) Laufzeit: Sportart: Schüler des Sportgymnasiums Partner: verschiedene Sportarten Fachgruppe: Sportmedizin Projektleiter: Dr. Gudrun Fröhner Mitarbeiter: Dr. Klaus Wagner, Dr. Eva Mainka, Ch. Simon, Yvonne Conrad, Gisela Kutzschebauch, Angelika Kretschmer, Kooperation: Sportgymnasium Frau Zscherp Wissenschaftliche Intervention 2005 Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Objektivierung der wesentlichen biologischen Belastbarkeitsbedingungen des Kindes- und Jugendalters im Verlauf der Ausbildung am Sportgymnasium. Vergleich der Entwicklung von Sportlern des Sportgymnasiums mit Schülern von Normalschulen bestimmter Klassenstufen. Objektivierung sportartspezifischer Anpassungen im 5-Jahres-Ausbildungsabschnitten und Nachweis der Unterschiede zwischen den Sportarten. Prüfung der wesentlichen Indikatoren für die Belastbarkeit. Folgerungen aus Belastbarkeitsstörungen für Belastbarkeitssicherung und Talentauswahl. Fortführung von Detailuntersuchungen bei nicht abgeschlossenem Wachstum zum Untersuchungszeitpunkt der 9. Klasse (Beurteilung Reifeverlauf). Untersuchungskomplex 11. Klasse 10. Klasse Interventionstyp Belastbarkeitsdiagnostik (4 Teildiagnosen) Belastbarkeitsdiagnostik (7 Teildiagnosen) Kader weiblich männlich Anzahl gesamt

132 Verwendete Untersuchungsmethoden und Empfehlungen für die sportärztliche Praxis: Die Untersuchungen bestätigen die Bausteine des folgenden, generell zu empfehlenden Untersuchungsprogramms vor der Aufnahme in sportbetonte Schulen und als jährliche Präventivdiagnostik im Nachwuchsleistungssport. Anamnese Gesundheit, Sport + Körperbaudaten (mindestens KH, KM) + Reifestatus (Tanner) + Allgemeine klinische Untersuchung + EKG, HF, Blutdruck + + Zusatzdiagnostik nach individuellem Erfordernis (Labor, bildgebende Verfahren usw.) Urinstatus, kleines Blutbild + Klinisch orthopädische Untersuchung Präventivempfehlungen 132

133 Sportmedizinische Gesundheits-/Belastbarkeitsdiagnostik im Rahmen der Lizenz Sportmedizinisches Untersuchungszentrum des DSB und der Landeskaderuntersuchung zur Vervollkommnung eines Diagnose & Beratungssystems für eine langfristige Leistungsentwicklung Laufzeit: Sportarten: im Hochleistungssport: Leichtathletik (Lauf, Gehen, Wurf/Stoß, Mehrkampf), Schwimmen, Rudern, Kanu, Synchronschwimmen, Flossenschwimmen, Triathlon, Turnen, Sportschießen im Nachwuchssport: Leichtathletik (Lauf, Gehen, Wurf/Stoß, Mehrkampf), Schwimmen, Triathlon, Skilanglauf, Biathlon, Volleyball, Hockey, Badminton, Tennis, Fechten, Turnen Aufnahmeuntersuchungen für sportbetonte Schulen Partner: Fachgruppen bzw. Projekte am IAT, teilweise zentrale Verbände und Landestrainer Fachgruppe: Sportmedizin Projektleiter: Dr. Gudrun Fröhner Mitarbeiter: Dr. Anneliese Berbalk, Dr. Klaus Wagner, Matthias Kindler, Yvonne Conrad, Claudia Kählert, Gisela Kutzschebauch, Barbara Möller, Ch. Simon, Angelika Kretschmer Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts Absicherung der Untersuchungen von Bundes- und Landeskadern mit dem notwendigen qualitativen Standard. Zusammenstellung wesentlicher Befunde in Quer- und Längsschnittanalysen. Erfassung der Häufigkeit von Normabweichungen, die als Anpassungsfolge o- der Risikosignal gewertet werden können. Retrospektive Analysen des Verlaufs von Zustandsgrößen des Organismus bei langfristig günstigen Leistungs- und Belastbarkeitsbedingungen, weiterhin bei Leistungsknicks und gesundheitlichen Störungen. 133

134 Wissenschaftliche Intervention 2005 Untersuchungszyklus über das Jahr verteilt über das Jahr verteilt Februar/März Untersuchungen standardisierte Gesundheits- u. Belastbarkeitsdiagnostik standardisierte Gesundheits- u. Belastbarkeitsdiagnostik Aufnahmeuntersuchungen sportbetonte Schulen für Anzahl Kader A-, B-, C-Kader Einzeluntersuchungen CD-/D-/E- und Projektkader Nachwuchssportler Ausgewählte Ergebnisse Normabweichungen der Hautfaltensumme bzw. Fett-Prozente auf ein sehr niedriges Niveau erweisen sich als Risikosignal für die Leistungsentwicklung und Belastbarkeit auch in Sportarten, in denen eine geringe Körpermasse als leistungsbestimmender Faktor angesehen wird. Für eine weitgehend korrekte Beurteilung der Körpermassen sind Kenntnisse zu den Determinanten (Abb.) derselben zu nutzen. Körperhöhe Alter Körperbautyp (Metrik-Index) Geschlecht Körpermasse Körpermassenzusammensetzung Reifestand Abb.: Determinanten einer optimalen Körpermasse Zum Nachweis der Bedeutung optimaler Körpermassen wurden Verlaufskasuistiken von Sportlern unter Beachtung der Leistungsentwicklung und Belastbarkeit zusammengestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass Fettanteile unter 7 % bei den Männern und unter 8 % bei den Frauen Beachtung auch in den Sportarten erfordern, in denen eine niedrige Körpermasse als leistungsdienlich gilt. Maßnahmen der Prävention sollten diesen reduzierten Ernährungszustand im Sinne der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit der Sportler vermeiden. 134

135 Pathologische Veränderungen des reifenden Knochens im Kindes- und Jugendalter treten in übermäßig belasteten Regionen vor allem bei Abweichungen von normalen Belastbarkeitsbedingungen des Organismus auf. Erhöhte Risiken der mechanischen Belastbarkeit im Kindes- und Jugendalter mit Folgen der Ausprägung von Osteonekrosen/Osteochondrosen wurden beispielsweise bei allgemeiner oder lokaler Hypermobilität ermittelt, weiterhin bei Beckenstandsasymmetrie vor allem in Laufdisziplinen (Abb.). Die Beobachtungen bestätigen die Notwendigkeit der Aufnahmeuntersuchungen für die sportbetonten Schulen und die regelmäßige Präventivuntersuchung bei Nachwuchsleistungssportlern. Apophysenreifestörung des Schienbeinhöckers, Schlattersche Krankheit (linkes Bild) und dersitzbeine (rechtes Bild) Beckenrotation, Beckenschiefstand ( ) und Asymmetrie der Beinfunktion bei einer Läuferin mit diversen Belastbarkeitsstörungen im Bereich der Becken-Bein-Region, u. a. Apophysenstörung beider Sitzbeine, Ermüdungsfraktur rechter Schenkelhals und linkes Wadenbein. Auch sportartunspezifische Belastungen, die zur Konditionierung genutzt werden, sollten vorbereitet werden, da sie eine übermäßige Beanspruchung der nicht angepassten Gewebe und Funktionen darstellen können. Die gut gemein- 135

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