Nichtmedikamentöse Ansätze in der Gerontopsychiatrie. Loretta Giacopuzzi Schätti, Pflegeleitung Psychiatrie St. Gallen Nord Olten, 9.
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- Paul Maier
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1 Nichtmedikamentöse Ansätze in der Gerontopsychiatrie Loretta Giacopuzzi Schätti, Pflegeleitung Psychiatrie St. Gallen Nord Olten, 9. Mai 2018
2 Agenda 1. Vorstellung der Klinik 2. Eintritt und Aufenthalt: Behandlung 3. Stürze 4. Das Nachtcafé 5. Fazit 09. Mai 2018 Loretta Giacopuzzi Schätti 2
3 1. Vorstellung der Klinik Psychiatrie St. Gallen Nord Gegründet Standorte (Wil, St. Gallen, Rorschach, Wattwil) 223 Betten Spezialwohnheim für psychisch kranke Menschen mit 88 Betten 3 Fachbereiche (Erwachsenenpsychiatrie, Akutpsychiatrie und Forensik, Alters- und Neuropsychiatrie) Div. Therapieangebote (Ergo-, Physio-, Kunst-, Bewegungstherapie usw.) Loretta Giacopuzzi Schätti 3
4 1. Vorstellung der Klinik Alters- und Neuropsychiatrie 3 Stationen 59 Betten Akutstation: Aufnahmebereich geschlossen, 10 Betten Subakutbereich offen, 13 Betten Station für Menschen mit Demenz und Delir, geschlossen 20 Betten Psychotherapiestation für Menschen mit Depressionen, Suchproblemen im Alter und Angststörungen, offen 16 Betten Loretta Giacopuzzi Schätti 4
5 1. Vorstellung der Klinik Akut- und Aufnahmestation-Infrastruktur Nachteile: Akutbereich (geschlossen) kein eigener Garten, wenig Einzelzimmer Subakutbereich kleine Aufenthaltsräume, wenig Ausweichmöglichkeiten Vorteile: Subakutbereich grosser Garten, direkt erreichbar Teilweise grosszügige 1- und 2-Bett-Zimmer Lange Korridore für lauffreudige Patienten Helle Zimmer und Aufenthaltsräume (deeskalierend) Infrastruktur und Umgebung haben Einfluss auf Verhalten der Pat Loretta Giacopuzzi Schätti 5
6 1. Vorstellung der Klinik Station für Menschen mit Demenz/Delir-Infrastruktur Nachteile: 2-stöckiges Gebäude (oberer Stock nur gesicherter- Balkon) Nur 4 1-Bett-Zimmer 2 Überbetten (aus 2-Bett-Zimmer wird 3-Bett-Zimmer): zu enge Verhältnisse Vorteile: Schöne, helle Räumlichkeiten (Zimmer und Aufenthaltsräume) Schöner Garten Pat. können sich frei bewegen Infrastruktur und Umgebung haben Einfluss auf Verhalten der Pat Loretta Giacopuzzi Schätti 6
7 2. Eintritt und Aufenthalt: Behandlung Eintrittsursachen Eintrittsursachen: Auffälliges Verhalten zu Hause, im Pflegeheim, in der Öffentlichkeit «Machtlosigkeit» Angehörige/Pflegepersonal Verhalten in der Akutphase: Unruhig Laut Aggressiv Ängstlich, weinerlich Negative Auswirkung: Heimplatz wird bei Eintritt in Klinik gekündigt! Loretta Giacopuzzi Schätti 7
8 2. Eintritt und Aufenthalt: Behandlung Pflegerische/medizinische Behandlungsansätze Erhebung der Pflege-Anamnese (Gewohnheiten, Tagesstruktur, Lieblingsbeschäftigung, Vorlieben: Essen, Trinken, Musik, Rituale usw.) Mittel der Wahl in der Akutphase: ruhige Atmosphäre schaffen, Einzelgespräche, validierende Massnahmen, Medikamente zum sedieren Patientin/Patient soll zur Ruhe kommen Bei starker Unruhe: Reizabschirmung (Zimmer, Garten, begleitete Spaziergänge) mit 1:1 Betreuung (wenn möglich) Aktivierungstherapie: Einzelbeschäftigung, singen (Veh-Harfe), Kleingruppe Loretta Giacopuzzi Schätti 8
9 2. Eintritt und Aufenthalt: Behandlung Pflegerische/medizinische Behandlungsansätze Demenz/Delir Medikamente Gratwanderung Schizophrenie/Psychose Medikamente Neueinstellung Schmerztherapie! Tagsüber: Einzelbeschäftigung Begleitete Spaziergänge Reizarme Umgebung Nachts: Bodenpflegebett Bei Unruhe: validierende Massnahmen, ev. Reizabschirmung Bei Aggressionen (Selbst- und Fremdgefährdung): Fixation und medikamentöse Sedierung (halbstdl. Überwachung!) Klingelmatte Loretta Giacopuzzi Schätti 9
10 3. Stürze Sturzgefahr Abklärung mit Angehörigen, Massnahmen bei Sturzgefahr: Konflikt für Pflegende wenn Fixation im Stuhl und/oder Bett gewünscht wird Alternativen/Angebote: Hüftprotektoren Bodenpflegebett Rollatoren Aufenthalt in Stube mit Überwachung Wichtige Massnahme: gutes Schuhwerk, saubere Brille Stürze können nicht 100%ig vermieden werden Loretta Giacopuzzi Schätti 10
11 4. Das Nachtcafé Das Nachtcafé Ziele Bewegungsfreiheit nachts Möglichst: - Keine Betthägli - Keine Fixationen - Wenig Beruhigungs-, Schlafmedikamente - Keine Stürze, keine Dekubiti Loretta Giacopuzzi Schätti 11
12 4. Das Nachtcafé Voraussetzungen 2 Nachtwachen auf Station Ambiente: Gemütliche Atmosphäre Helles Licht (Korridore Licht gedimmt) Anziehungspunkt Verschiedene Speisen und Getränke Div. Angebote: Geschichten erzählen, beruhigende Massagen usw Loretta Giacopuzzi Schätti 12
13 4. Das Nachtcafé Vorbereitung der Patienten/-innen Vorbereitung am Tag: Je ruhiger der Tag, desto ruhiger der Nachmittag, desto ruhiger die Nacht Tagesstruktur für Patienteninnen/Patienten : Bewegung, Aktivität, feste Ruhezeiten, fixe Essenszeiten, regelmässige Toilettengänge Abendliche Unruhe: Ablenken, spazieren (im Sommer im geschlossenen Garten), beschäftigen Ausprobieren und Erfahrung weiter geben Loretta Giacopuzzi Schätti 13
14 4. Das Nachtcafé Anforderungen ans Personal Alte Muster ablegen Mitarbeiterinnen befähigen und ermutigen Zur Toleranz aufrufen Reserve-Medikamente sind erlaubt Erfahrungen schriftlich festhalten Toilettengänge einhalten Loretta Giacopuzzi Schätti 14
15 5. Fazit Fazit Wir sind eine lernende Organisation Jeder Leitungswechsel bringt Unruhe in s Teams Teams brauchen Unterstützung: - Fallsupervision - Teamsupervision (Teamfindung) Regelmässige Fortbildungen (Validation, Basale Stimulation, Aggressionsmanagement, verbale Deeskalation usw.) Regelmässige Familiengespräche mit Behandlungsteam Regelmässige Evaluation der Behandlungsmassnahmen Für die Zukunft: pflegerischer K-und L-Dienst in den Pflegeheimen Loretta Giacopuzzi Schätti 15
16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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