JAHRESBERICHT Gedenkstätte Hadamar

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1 JAHRESBERICHT 2016 Gedenkstätte Hadamar

2 02 JAHRESBERICHT 2016 Elisabeth und Rolf Duchscherer in Ihrem Garten. Im Hintergrund ist das Gebäude der Landesheilanstalt Hadamar mit dem Haupteingang zu erkennen. Aufnahme aus den 1940er Jahren. Foto: privat (Heinz Duchscherer). IMPRESSUM Gedenkstätte Hadamar Jahresbericht 2016 Gedenkstätte Hadamar Mönchberg Hadamar Tel. +49 (0) gedenkstaette-hadamar@lwv-hessen.de Redaktion Regina Gabriel, Claudia Schaaf, PD Dr. Jan Erik Schulte (verantwortlich) Fotos soweit nicht anders angegeben: Fotodokumentation Gedenkstätte Hadamar Gestaltung Sabine Dilling, Kassel Juni 2017

3 INHALTSVERZEICHNIS 03 IMPRESSUM 02 DIE GEDENKSTÄTTE HADAMAR GESCHICHTE UND GEGENWART 04 RÜCKBLICK AUF DAS JAHR 2016 VOLLSTÄNDIGE NAMENSNENNUNG VON EUTHANASIE -OPFERN 06 BESUCHER/INNEN UND BILDUNGSARBEIT ERNEUTER BESUCHERHÖCHSTSTAND 08 PROGRAMM UND VERANSTALTUNGEN 10 AUSGEWÄHLTE VERANSTALTUNGEN 12 AUSKUNFTSERTEILUNG AN ANGEHÖRIGE UND FORSCHER/INNEN 14 ARCHIVNUTZUNG 15 PROJEKTE 16 VORTRÄGE UND VERÖFFENTLICHUNGEN 17 MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER 18 FÖRDERVEREIN DER GEDENKSTÄTTE HADAMAR 19 FREIE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER 20 PRESSEBERICHTE EINE AUSWAHL 21 REAKTIONEN ZUM GEOCACHING 32 AUS DEM BESUCHERBUCH 33 ANGEHÖRIGE SCHREIBEN DER GEDENKSTÄTTE 34

4 04 JAHRESBERICHT 2016 DIE GEDENKSTÄTTE HADAMAR GESCHICHTE UND GEGENWART Von 1941 bis 1945 wurden in der ehemaligen Landesheilanstalt Hadamar rund Menschen ermordet. Sie fielen den nationalsozialistischen Euthanasie-Mordprogrammen zum Opfer. Die Gedenkstätte Hadamar befindet sich am authentischen Ort der Verbrechen. Sie ist ein Erinnerungs- und Lernort, der das Gedenken an die Menschen, die ermordet wurden, wach hält. Den Besucherinnen und Besuchern bietet die Gedenkstätte vielfältige Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit der Geschichte der NS-Euthanasie, des Nationalsozialismus und den sich hieraus ergebenden langfristigen Folgen und aktuellen Wirkungen. Der Träger der Einrichtung ist der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen, ein kommunaler Zusammenschluss, dem soziale Aufgaben übertragen wurden. Als Nachfolgeorganisation des Bezirksverbandes Wiesbaden, des ehemaligen Trägers der Landesheilanstalt Hadamar während der Zeit des Nationalsozialismus, begreift der LWV die nationalsozialistische Vergangenheit als Herausforderung für seine eigene Tätigkeit in Gegenwart und Zukunft. Kategorisierungen von Menschen nach vermeintlichen Rassen und die Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen sind keine nationalsozialistischen Erfindungen. Antisemitisches, rassistisches und eugenisches Gedankengut, das sich der Abschiebung und Ermordung von politisch, ideologisch, gesellschaftlich und medizinisch Unerwünschten verschrieb, war bereits lange Zeit wirkungsmächtig, bevor die Nationalsozialisten im Januar 1933 an die Macht kamen. Unter den Bedingungen der NS-Diktatur konnten sich allerdings die Vertreter radikaler Gesellschaftsentwürfe durchsetzen, die eine nach ideologischen und biologistischen Grundsätzen durchgeführte gesellschaftliche Neuordnung anstrebten. Diejenigen, die den menschenverachtenden Auswahlkriterien für gesunde Volksgenossen nicht entsprachen, wurden ausgesondert und vor allem während des Zweiten Weltkrieges in immer größeren Mordaktionen umgebracht. An diesen Morden war direkt und indirekt eine Vielzahl von Täterinnen und Tätern auf allen gesellschaftlichen und staatlichen Ebenen beteiligt. Psychiatriepatienten waren schon während des Ersten Weltkrieges einem erhöhten Vernichtungsdruck ausgesetzt gewesen, als ihnen ausreichende Lebensmittelrationen vorenthalten wurden. Seit 1933 verschlechterten sich die Bedingungen in den Heil- und Pflegeanstalten abermals. Die Einrichtungen wurden überfüllt, die Qualität der medizinischen Betreuung sank und die Versorgung litt. Zugleich wurden als erbkrank bezeichnete Menschen einer Zwangssterilisation unterworfen, die 1934 mit dem Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses angeordnet worden war. Auch die Landesheilanstalt Hadamar wurde in diese verbrecherische Praxis einbezogen. Bereits 1935 wurden 141 Frauen und 30 Männer aus der Anstalt unfruchtbar gemacht. Aus der Rückschau erwies sich dieses Gesetz jedoch nur als eine Zwischenetappe auf dem Weg zur Vernichtung. Auf Anregungen aus seiner engsten Umgebung unterzeichnete Adolf Hitler im Oktober 1939 eine vage formulierte Anweisung für die Tötung von Psychiatriepatienten. Das Schreiben wurde auf den 1. September 1939 zurückdatiert, dem Tag, an dem mit dem Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg begonnen hatte. Für die Mordaktionen entstand in der Berliner Tiergartenstraße 4 eine Verwaltungszentrale, die der Aktion T 4 ihren Namen gab. Im ganzen Deutschen Reich mussten für Psychiatriepatienten Meldebögen ausgefüllt werden, die die Anstaltsleitungen an die T 4-Zentrale nach Berlin sandten. Ausgewählte Psychiater entschieden dort anhand der Meldebögen darüber, wer umgebracht werden sollte. Die entsprechenden Anweisungen gingen an die einzelnen Anstalten, die die Patientinnen und Patienten über so genannte Zwischenanstalten in die Tötungszentren schickten. Zu den sechs Mordanstalten, die im Deutschen Reich entstanden, gehörte auch diejenige in Hadamar. Sie war die letzte, die eingerichtet wurde und ersetzte die Anstalt in Grafeneck bei Ulm. Wie in den anderen Tötungszentren, wurden in den Kellerräumen der bisherigen Heil- und Pflegeanstalt eine Gaskammer eingerichtet und Krematoriumsöfen aufgestellt. Die Leitung der Anstalt oblag zwei Ärzten. Während des Jahres 1941 arbeiteten insgesamt etwa 100 Personen in der Tötungsanstalt, zum Beispiel Pflegekräfte, Küchenpersonal und die so genannten Brenner, die die Krematorien bedienten. Seit Januar 1941 trafen aus den Zwischenanstalten regelmäßig Patientinnen und Patienten ein, die mit den Grauen Bussen, die in Hadamar stationiert waren, in die Tötungsanstalt gebracht wurden. Die Zwischenanstalten befanden sich in Herborn, Weilmünster, Idstein, Eichberg (alle heute Hessen), Galkhausen (heute Nordrhein-Westfalen), Andernach, Scheuern (heute Rheinland-Pfalz), Wiesloch und Weinsberg (heute

5 05 Ansicht der Tötungsanstalt Hadamar mit rauchendem Schornstein, Foto: LWV-Archiv. Busgarage, in der die Grauen Busse in Hadamar ankamen, heutige Ansicht. Foto: Gedenkstätte Hadamar. Baden-Württemberg). Bis zum Stopp der T 4-Aktion im August 1941 wurden in Hadamar über Patientinnen und Patienten vergast und in den Krematoriumsöfen verbrannt. Auch nachdem die Vergasungseinrichtungen und Verbrennungsöfen abgebaut worden waren, diente die wieder als Landesheilanstalt in den damals zuständigen Bezirksverband Wiesbaden eingegliederte Einrichtung als Mordstätte. Zum Teil von der T 4-Zentrale in Berlin mitorganisiert, wurden seit 1942 Patientinnen und Patienten, psychisch erkrankte Bombengeschädigte und Soldaten, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie Kinder und Jugendliche, die als jüdische Mischlingskinder bezeichnet wurden, nach Hadamar geschickt, wo die meisten mithilfe überdosierter Medikamente oder durch Nahrungsmittelentzug ermordet wurden. Etwa Menschen starben auf diese Weise und wurden auf dem anstaltseigenen Friedhof in Massengräbern beerdigt. Am 26. März 1945 marschierten amerikanische Truppen in die Stadt Hadamar ein und befreiten die Patientinnen und Patienten der Landesheilanstalt. Auch nach diesem Datum starben vermutlich noch Menschen an der zuvor erfahrenen Vernachlässigung. Einige der Verantwortlichen der beiden Mordphasen 1941 sowie mussten sich im Rahmen von Gerichtsverfahren verantworten. Im Oktober 1945 fand vor einem amerikanischen Militärgericht in Wiesbaden der erste Prozess statt. Drei Todesurteile wurden vollstreckt. Vor dem Landgericht Frankfurt wurden Personen angeklagt und im Januar 1948 nochmals vier Krankenschwestern. Alle zu Freiheitsstrafen Verurteilten aus den Prozessen kamen spätestens in den fünfziger Jahren wieder frei. Je nach Alter konnten sie sich danach wieder eine bürgerliche Existenz aufbauen. Hans Bodo Gorgass, einer der Euthanasie-Ärzte, die 1941 die Gaskammer bedient hatten, fand nach seiner Haftentlassung 1958 beispielsweise eine Anstellung in der Pharmaindustrie wurde im Eingangsbereich des Hauptgebäudes der damaligen Landesheilanstalt ein Relief enthüllt, das an die Ermordeten erinnert. Hierbei handelte es sich vermutlich um das erste Mahnmal für die Opfer der NS-Euthanasie in Deutschland. Etwas mehr als ein Jahrzehnt später, 1964, wurde ein Teil des Anstaltsfriedhofes zu einer Gedenklandschaft umgestaltet und eine Stele aufgestellt, die die Inschrift trägt: Mensch, achte den Menschen. Eine kontinuierlichere wissenschaftliche und öffentlichkeitswirksame Auseinandersetzung mit den Verbrechen der NS-Zeit begann in den achtziger Jahren wurden zunächst die historischen Kellerräume der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und eine erste, provisorische Ausstellung gezeigt. Mittlerweile gehörte das Gebäude zu einem umfangreicheren Klinikkomplex des psychiatrischen Krankenhauses Hadamar, der vom Landeswohlfahrtsverband Hessen getragen wurde. Dieser entschloss sich 1986, eine hauptamtlich besetzte Gedenkstätte als Erinnerungs- und Bildungsort zu gründen konnte die Dauerausstellung der Öffentlichkeit übergeben werden. Seit dieser Zeit erfüllt die Gedenkstätte ihre Aufgabe, die Erinnerung an die NS-Euthanasie wachzuhalten und in Führungen und während Seminartagen die Besucherinnen und Besucher über die Geschichte der nationalsozialistischen Medizinverbrechen aufzuklären. Wie wichtig der Bezug zu gegenwärtigen Diskursen ist, zeigen die Debatten über Embryonaldiagnostik und Sterbehilfe, die ebenfalls die Fragen nach dem Wert und dem besonderen Schutz des Lebens stellen. Die Kenntnisse über den Ablauf der Mordaktionen vor Ort konnten in den vergangenen Jahren erheblich erweitert werden wurde die ehemalige Busgarage, in der die Patientinnen und Patienten 1941 den Grauen Bussen entstiegen, im Hof hinter der Gedenkstätte nahezu am authentischen Ort wieder aufgebaut, und 2012 gelang es einem Team von Bauarchäologen, die Reste eines der beiden Öfen des Krematoriums freizulegen. Die Gedenkstätte bleibt somit weiterhin ein im beständigen Wandlungsprozess begriffener öffentlicher Ort, der die neuen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Herausforderungen der Auseinandersetzung mit der Geschichte und dem Erbe des Nationalsozialismus annimmt.

6 06 JAHRESBERICHT 2016 RÜCKBLICK AUF DAS JAHR 2016 VOLLSTÄNDIGE NAMENSNENNUNG VON EUTHANASIE -OPFERN Seit Herbst 2016 werden die Namen der Menschen, die Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde wurden, in der Dauerausstellung, in pädagogischen Materialien und auf der Homepage der Gedenkstätte Hadamar vollständig genannt. Vorausgegangen waren Erklärungen des Landes Hessen und des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, die die neue Vorgehensweise ermöglichten. Lange Jahre konnten die Nachnamen nur abgekürzt verwendet werden. Insbesondere Angehörige von Opfern der nationalsozialistischen Euthanasie hatten in jüngerer Zeit die vollständige Nennung der Namen gefordert. Für die Gedenkstätte Hadamar ist die Namensnennung ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer umfassenden und immer wieder erneuerten Erinnerung an die Menschen, die in der ehemaligen Tötungsanstalt Hadamar ermordet wurden. Die Namensnennung war das vielleicht wichtigste Ereignis in einem an Höhepunkten reichen Jahr Wie im Jahr zuvor erinnerten die Stadt Hadamar und die Gedenkstätte gemeinsam an den Jahrestag der Befreiung von Stadt und Tötungsanstalt. Die Gedenkveranstaltung am 22. März 2016 wurde maßgeblich von Professor Dr.-Ing. Jürgen Erbach mitgestaltet, der mit seinem bewegenden Vortrag seine in den Räumen der Gedenkstätte präsentierte Sonderausstellung eröffnete. Sein Kunstprojekt Untaten an Unorten zeigt kleine Bronzefiguren die Betende und der Gebeugte, die an Orten der nationalsozialistischen Verbrechen präsentiert und aus ungewöhnlichen Blickwinkeln fotografiert wurden. Auch 2016 stieg die Zahl der Besucherinnen und Besucher weiter an. Mit Gästen konnte wiederum ein neuer Besucherhöchststand erreicht werden. Für die Kolleginnen und Kollegen, insbesondere die freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Gruppen pädagogisch begleiteten, ist der weiterhin steigende Zuspruch ein Ausweis für ihre hervorragende Arbeit, ihre inhaltliche Kompetenz und ihr großes Engagement. Ein besonderer Dank gilt ihnen und dem Verein zur Förderung der Gedenkstätte Hadamar e.v., der die finanziellen Mittel für die Führungen bereitstellt. Gerade in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation verweisen die steigenden Besucherzahlen darauf, für wie wichtig die Auseinandersetzung mit den Verbrechen und den Folgewirkungen der nationalsozialistischen Herrschaft angesehen wird. In den Führungen wird über das nationalsozialistische Vokabular und dessen Kontinuität ebenso aufgeklärt wie über Ausgrenzungsmechanismen in Vergangenheit und Gegenwart. Insbesondere Schulklassen nutzen regelmäßig und in steigender Zahl die pädagogischen Angebote der Gedenkstätte. Aufgrund der hohen Zahl der Anfragen musste auch im Jahr 2016 Gruppen abgesagt werden. Die Gedenkstätte Hadamar wird auch in Zukunft alles dafür tun, dass so weit wie möglich die Wünsche nach Gruppenführungen erfüllt werden können. Die Anfragen von Angehörigen und die Forschungsanfragen blieben weiterhin auf einem sehr hohen Niveau wurden 161 Anfragen von Angehörigen und 232 von Forscherinnen und Forschern beantwortet. Der hohe Zuspruch von Angehörigen und deren verstärktes Interesse an der Geschichte ihrer Vorfahren bleibt ein wesentliches Element der Gedenkarbeit. Im Herbst trat die Gedenkstätte mit mehreren größeren Veranstaltungen an die Öffentlichkeit. Eine Sonderausstellung des Kunstateliers von Vitos Rheingau zeigte vom 20. September bis 20. November 2016 Werke von psychiatrieerfahrenen Künstlern und Künstlerinnen. Auf Initiative des Ersten Beigeordneten des LWV Hessen, Herrn Dr. Andreas Jürgens,hatte das Hessische Ministerium der Justiz, der LWV Hessen und die Gedenkstätte Hadamar am 3. November 2016 zu einem gemeinsamen Symposium eingeladen, in dessen Mittelpunkt die Frankfurter Euthanasie -Prozesse der fünfziger Jahre standen. Am 9. November fand, anlässlich des Jahrestages der Reichspogromnacht, die Uraufführung des von Regina Gabriel, pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätte, geschriebenen und von ihr inszenierten Dokumentartheaterstücks Einladung zum runden Tisch. Die Vordenker schauen zurück. Wie es zu den NS-Euthanasiemorden kam statt.

7 07 Prof. Erbach bei seinem Vortrag im Rahmen der Gedenkveranstaltung am 22. März Foto: Gedenkstätte Hadamar, Vom 24. bis 26. November hatte die Gedenkstätte Hadamar in Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main zu der wissenschaftlichen Tagung Von der Euthanasie zum Holocaust. Kontinuität oder Parallelität? nach Frankfurt und Hadamar eingeladen. Ebenso gut besucht wie diese Veranstaltungen waren auch wieder die vier Hadamar-Gespräche zu Medizingeschichte, Nationalsozialismus und den Folgen, die in Kooperation mit dem Stadtarchiv Limburg im Limburger Rathaus stattfanden. Helmut Mair (Vordergrund Mitte), Leiter des Ateliers von Vitos Rheingau, bei der Eröffnung der Sonderausstellung Psychiatrie und Kunst am 20. September Foto: Gedenkstätte Hadamar, Eine kleine Episode aus dem Sommer machte deutlich, dass die Gedenkstätte Hadamar und ihre Arbeit vermehrt international wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Im Juli 2016 wurde der Gedenkstätte Hadamar eine japanische Übersetzung des Ausstellungskataloges überreicht. Zwei japanische Tempelvorsteher, die zwei Jahre zuvor die Gedenkstätte besucht hatten, hatten die Übersetzung auf Basis der englischsprachigen Zusammenfassung des Ausstellungskataloges auf eigene Kosten angefertigt. Gerade in Japan ist das Interesse in den letzten Jahren spürbar gestiegen. Bereits 2015 war im japanischen Fernsehen eine mehrteilige Dokumentation über die Geschichte der NS- Euthanasie gesendet worden, in der die Geschichte Hadamars und seiner Opfer eine prominente Rolle eingenommen hatte. PD Dr. Jan Erik Schulte Die Gedenkstätte Hadamar nennt die vollständigen Namen der in der Tötungsanstalt Ermordeten: Frau Möller, Freiwillige im Sozialen Jahr, bei der Überarbeitung der Ausstellung. Foto: Jan Erik Schulte/Gedenkstätte Hadamar, 2016.

8 08 JAHRESBERICHT 2016 BESUCHER/INNEN UND BILDUNGSARBEIT ERNEUTER BESUCHERHÖCHSTSTAND Die Gedenkstätte ist ein Gedenk- und Lernort, der pädagogische und historisch-wissenschaftliche Angebote für eine Vielzahl unterschiedlicher Gruppen und Schulklassen bereitstellt. Wie die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt, wird dieses Angebot immer stärker nachgefragt. Das fünfte Jahr in Folge verzeichnete die Gedenkstätte einen Besucheranstieg. Dabei konnte 2016 wiederum ein neuer Höchststand erreicht werden Personen besuchten die Gedenkstätte, damit wurde die Höchstzahl aus dem vergangenen Jahr noch einmal um 643 Gäste übertroffen. Grundlage hierfür war abermals eine Ausweitung des Angebots von Gruppenführungen: Im Jahr 2016 wurden 662 Gruppen pädagogisch betreut, was eine Zunahme von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Damit wurde auch ein neuer Höchststand der Zahl der Gruppenführungen erreicht. Die weitaus meisten Gäste besuchen die Gedenkstätte im Rahmen von geführten Rundgängen. Dabei stammen die Besuchergruppen überwiegend aus allgemeinbildenden Schulen, sozialen Einrichtungen, Universitäten, Kirchen und Erwachsenenbildungsstätten. Die allgemeinbildenden Schulen sind am stärksten vertreten, 2016 mit 446 Gruppen und insgesamt Schülerinnen und Schülern. Sie stellen damit 63 Prozent aller Gäste der Gedenkstätte. Zahlreiche Schulen nehmen das Angebot der Gedenkstätte inzwischen regelmäßig wahr. Zum Teil haben sie die Thematik NS-Euthanasie-Verbrechen und damit den Besuch der Gedenkstätte in ihr Schulprogramm aufgenommen. Gruppenführungen umfassen in der Regel einen Einstieg in die Thematik der NS-Euthanasie, ihrer Vorgeschichte, einen Überblick über die Geschichte der Tötungsanstalt Hadamar, verbunden mit einem Besuch der Dauerausstellung sowie einen Rundgang durch die historischen Örtlichkeiten (die Busgarage, die ehemalige Gaskammer im Keller, der ehemalige Sezierraum, die Überreste des Krematoriums und der Friedhof). Um die Annäherung an den Ort je nach Gruppenzusammensetzung didaktisch angemessen vollziehen zu können, sind die Führungen in der Regel auf drei Zeitstunden ausgelegt ein Format, das sich bewährt hat, aber erhöhte Anforderungen an die freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellt wurden zudem speziell für Vereine aus Hadamar Abendführungen angeboten, die vom Förderverein der Gedenkstätte finanziell getragen wurden. Studientage beinhalten neben einer Führung eine thematische Vertiefung, beispielsweise zur Rolle der Schwestern, Pfleger, Ärzte und der Verwaltung bei den Morden, zu Fragen der Reproduktionsmedizin und Sterbehilfe, zu den in Hadamar ermordeten Opfern, zum Umgang mit Menschen mit Behinderungen heute, zur Reflexion über Gedenkformen und -rituale und eigene Betroffenheit. Häufig werden bei den Studientagen kreative und künstlerische Lernformen gewünscht und eingesetzt. Studientage umfassen vier bis sechs Zeitstunden und sind aus diesem Grund sehr personalintensiv. Daher können gegenwärtig nicht alle Anfragen positiv beschieden werden. Krankheitsbedingt und aufgrund der großen Zahl von Gruppenführungen, wurden 2016 nur 29 Studientage durchgeführt (2015: 51). Um die große Nachfrage nach Rundgängen zu bedienen, bietet die Gedenkstätte seit 2014 auch Schulungen von Lehrkräften an, die ihre Klassen selbständig durch die Ausstellung führen möchten. Während der Schulung werden die Lehrerinnen und Lehrer mit der Ausstellung und den didaktischen Materialien der Gedenkstätte vertraut gemacht wurden 22 Schulklassen von ihren Lehrern durch die Ausstellung geführt. An jedem ersten und dritten Sonntag führt die Gedenkstätte mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins zusätzlich öffentliche Führungen durch, die kostenlos sind und sich großer Beliebtheit erfreuen wurden alleine während dieser Rundgänge 794 Personen gezählt. Während der Öffnungszeiten stehen die Ausstellungsräume, der historische Keller und die ehemalige Busgarage allen Interessierten offen besuchten Personen die Gedenkstätte, ohne dass sie an geführten Rundgängen teilnahmen. Der Friedhof, einschließlich der dort befindlichen Erinnerungsstätte, ist auch außerhalb der Öffnungszeiten der Gedenkstätte zugänglich.

9 STATISTIK 09 MONATSSTATISTIK DER JAHRE 2015 UND Januar März Mai Juli September November Februar April Juni August Oktober Dezember BESUCHERBILANZ FÜHRUNGEN UND STUDIENTAGE Jahr Besucher/innen Jahr Führungen Studientage WEBSEITE Anzahl der Besuche 2016 Veränderung gegenüber Vorjahr ,6 % VERKAUFTE VERÖFFENTLICHUNGEN (AUSWAHL) Titel Exemplare Katalog Verlegt nach Hadamar 109 Broschüre Gedenkstätte Hadamar 72 Unterrichtsmaterialien 36 Euthanasie -Verbrechen im Nationalsozialismus

10 10 JAHRESBERICHT 2016 PROGRAMM UND VERANSTALTUNGEN Ökumenischer Gottesdienst anlässlich des 75. Jahrestages der ersten Euthanasiemorde in Hadamar In Kooperation mit: Kath. Pastoraler Raum Hadamar, Ev. Kirchengemeinde Hadamar, Stadt Hadamar Hadamar-Gespräche zu Medizingeschichte, Nationalsozialismus und den Folgen (gemeinsam mit dem Stadtarchiv Limburg): Deutsche Kriegsgefangene in Sowjetischer Hand Privatdozent Dr. Andreas Hilger, Helmut Schmidt Universität Hamburg Verlegung Stolpersteine in Hadamar und vor dem Eingang der Gedenkstätte Gedenkfeier zur Befreiung der Tötungsanstalt und zum Jahrestag des Kriegsendes in Hadamar mit Eröffnung der Sonderausstellung Untaten an Unorten von Prof. Jürgen Erbach Sonderausstellung Untaten an Unorten von Prof. Jürgen Erbach Interne Fortbildung für freie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Hadamar-Gespräche zu Medizingeschichte, Nationalsozialismus und den Folgen (gemeinsam mit dem Stadtarchiv Limburg): Das Volkswagenwerk im Dritten Reich Dr. Manfred Grieger, Leiter Historische Kommunikation Volkswagen AG und Lehrbeauftragter an der Universität Göttingen Internationaler Museumstag Museen in der Kulturlandschaft Öffentliche Führung Vortrag Die Geschichte von Siegmund Aumann Dr. Bernd Weil, Selters Ein Vortrag über den jüdischen Jungen Siegmund Aumann Tag des offenen Denkmals Öffentliche Führung Eröffnungsveranstaltung der Sonderausstellung Beieinander! Zusammen? Psychiatrie und Kunst Einführungsvortrag von Helmut Mair, Atelier des Psychiatrischen Zentrums Vitos Rheingau

11 Sonderausstellung Beieinander! Zusammen? Psychiatrie und Kunst Originalexponate aus dem Kunstatelier des Psychiatrischen Zentrums Vitos Rheingau Hadamar-Gespräche zu Medizingeschichte, Nationalsozialismus und den Folgen (gemeinsam mit dem Stadtarchiv Limburg): Adler und Kranich. Die Lufthansa und ihre Geschichte, Dr. Lutz Budraß, Ruhr-Universität Bochum Schulung für Lehrkräfte zum Umgang mit den Materialien auf der Homepage als Grundlage unbegleiteter Rundgänge Symposium Die Aufarbeitung des NS-Unrechts. Euthanasie in den Frankfurter Prozessen 70 Jahre danach Kooperationsveranstaltung: Hessisches Ministerium der Justiz, Landeswohlfahrtsverband Hessen, Gedenkstätte Hadamar Dokumentartheater Einladung zum runden Tisch. Die Vordenker schauen zurück. Wie es zu den NS-Euthanasiemorden kam Uraufführung zum Jahrestag der Pogromnacht, Festsaal der Vitos Hadamar Dokumentartheater Einladung zum runden Tisch. Die Vordenker schauen zurück. Wie es zu den NS-Euthanasiemorden kam 2. Aufführung, evangelische Schlosskirche Hadamar Interne Fortbildung für freie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Dokumentartheater Einladung zum runden Tisch. Die Vordenker schauen zurück. Wie es zu den NS-Euthanasiemorden kam 3. Aufführung, Kolping-Haus Limburg Tagung Von der Euthanasie zum Holocaust. Kontinuität oder Parallelität? Tagungsorte: Frankfurt am Main und Hadamar in Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut, Frankfurt am Main Hadamar-Gespräche zu Medizingeschichte, Nationalsozialismus und den Folgen (gemeinsam mit dem Stadtarchiv Limburg): Mythos Wehrmacht. Legenden und populäre Darstellungen bis in die Gegenwart Dr. Jens Westemeier, RWTH Aachen

12 12 JAHRESBERICHT 2016 VERANSTALTUNG STOLPERSTEINVERLEGUNG IN HADAMAR Am 12. März 2016 wurden zum ersten Mal 13 Stolpersteine in Hadamar verlegt, davon einer direkt vor dem Eingang zur Gedenkstätte. Bereits 2009 hatte der Kölner Künstler Gunter Demnig sein Projekt der Stolpersteinverlegung ins Leben gerufen. Quadratische, kleine Messingplatten werden seit dem in den Boden eingelassen, um an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft zu erinnern. Die Steine werden am letzten Wohnort der verfolgten und getöteten Menschen verlegt. In Hadamar ging die Initiative von interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus. Im März 2014 lud dann der Bürgermeister von Hadamar Michael Ruoff zu einem runden Tisch ins Rathaus ein. Als Ergebnis wurde eine Projektgruppe gegründet, die sich Ende April 2014 in der Gedenkstätte konstituierte. Die Stadtverordnetenversammlung stimmte im Juni einstimmig für die Verlegung von Stolpersteinen im Stadtgebiet Hadamars. In der Projektgruppe engagierten sich 15 Hadamarer/innen. Die Gedenkstätte Hadamar war durch die Teilnahme von Regina Gabriel ebenfalls in dieses Projekt eingebunden. Die Arbeit bestand in aufwändigen Recherchen zu den jüdischen Bürger/innen aus Hadamar, die von den Nationalsozialisten verfolgt worden waren. Für die Gedenkstätte war diese Aktion von besonderer Bedeutung, da ein Stolperstein für die ehemalige Patientin Selma Klein vor dem Haupteingang verlegt wurde. Bei der Stolpersteinverlegung am 12. März 2016 in Hadamar. Foto: Florian Dierig, Blick in den Historischen Saal des Hessischen Ministeriums der Justiz während der Begrüßung durch Frau Eva Kühne-Hörmann, Hessische Ministerin der Justiz. Foto: Katharina Bärenfänger, SYMPOSIUM DIE AUFARBEITUNG DES NS-UNRECHTS. EUTHANASIE IN DEN FRANKFURTER PROZESSEN 70 JAHRE DANACH Im Rahmen der Veranstaltungen anlässlich des 70. Jahrestages der Gründung des Bundeslandes Hessen fand am 3. November 2016 im Hessischen Ministerium der Justiz in Wiesbaden das Symposium Die Aufarbeitung des NS-Unrechts. Euthanasie in den Frankfurter Prozessen 70 Jahre danach statt. Die Veranstaltung wurde vom Hessischen Ministerium der Justiz und dem Landeswohlfahrtsverband Hessen in Kooperation mit der Gedenkstätte Hadamar durchgeführt. Ausgehend von den Prozessen, die in Frankfurt/Main vor deutschen Gerichten stattfanden und in denen Täter der nationalsozialistischen Euthanasie -Verbrechen angeklagt waren, standen drei Vorträge im Mittelpunkt. Dr. Peter Sandner referierte über die NS- Euthanasie -Verbrechen in den hessisch-nassauischen Anstalten, Dr. Anika Wendelstein sprach über die Frankfurter Prozesse im Kontext der gesamtdeutschen Euthanasie -Rechtsprechung und von Dr. Jan Erik Schulte wurde die Erinnerungs- und Bildungsarbeit der Gedenkstätte Hadamar vorgestellt. In das Symposium führten die Hessische Ministerin der Justiz Eva Kühne-Hörmann und der Erste Beigeordnete des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen Dr. Andreas Jürgens ein. Dr. Monika Hölscher von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung leitete die Diskussion. Die Referentinnen und Referenten hoben die besondere Bedeutung der Frankfurter Prozesse sowohl für die juristische Auseinandersetzung mit den Krankenmorden als auch für die gegenwärtige Erinnerungsarbeit hervor. Zu der gut besuchten Veranstaltung waren rund 100 Personen erschienen.

13 AUSGEWÄHLTE VERANSTALTUNGEN 13 Premiere am im Festsaal der Vitos Klinik. Foto: Gedenkstätte Hadamar. NACHLESE ZUM DOKUMENTARTHEATER EINLADUNG ZUM RUNDEN TISCH. DIE VORDENKER SCHAUEN ZURÜCK. WIE ES ZU DEN NS-EUTHANASIEMORDEN KAM. Das Dokumentartheater ist in der Theatergeschichte verbunden mit Bert Brechts epischem Theater sowie der sich davon weiterentwickelten Form des politischen Theaters unter Erwin Piscator in Berlin. Bekannt dürften beispielhafte Stücke sein wie: Die Ermittlung von Peter Weiss oder Heinar Kipphardts In der Sache J. Robert Oppenheimer. Im Zentrum stehen jeweils historische Schriften, die zusammengestellt, zitiert und parallel in Spielhandlungen übertragen werden. Auf dieser Grundlage wurde das dokumentarische Theaterstück entwikkelt: Einladung zum runden Tisch. Die Vordenker schauen zurück. Wie es zu den Euthanasiemorden kam. Als Autorin und Regisseurin fungierte Regina Gabriel, pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätte. Das Projekt wurde durch zwölf interessierte und spielfreudige Menschen aus Hadamar mitgetragen. Hinführende Übungen zum Theaterspielen, das Kennenlernen des Textbuches und der darin vorkommenden Protagonisten, waren den ersten Proben vorbehalten. Anschließend ging es vertiefender um die darstellerische Feinarbeit. Alle Mitspieler/innen ließen sich überaus intensiv, mutig und engagiert auf dieses Experiment ein. Die Premiere fand am 9. November im Festsaal der Vitos-Klink Hadamar statt. Mit mehr als 100 Zuschauer/innen war das Dokumentartheater die bestbesuchte Veranstaltung in den 25 Jahren, in denen die Gedenkstätte kulturelle Angebote zu diesem Jahrestag ausrichtet. Auch die folgenden Aufführungen in der Schlosskirche in Hadamar und im Kolpinghaus in Limburg stießen auf große Resonanz seitens des Publikums. Die Sektion am Abschlusstag: Katharina Rauschenberger, Hagen Markwardt und Jörg Osterloh (v. li). Foto: Werner Lott/Fritz Bauer Institut, TAGUNG VON DER EUTHANASIE ZUM HOLOCAUST. PARALLELITÄT ODER KAUSALITÄT? Vom 24. bis 26. November 2016 veranstalten die Gedenkstätte Hadamar und das Fritz Bauer Institut gemeinsam die Tagung Von der Euthanasie zum Holocaust. Parallelität oder Kausalität?, die auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt am Main und in der Gedenkstätte Hadamar stattfand. Ziel der Tagung war es, die bis heute umstrittenen Beziehungen zwischen dem Mord an den europäischen Juden und den Krankenmordaktionen auszuloten und den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland einen Raum für Diskussionen zu bieten. Zu den zentralen Fragen gehörten: Gab es kausale Zusammenhänge und wenn ja, wie stark waren diese? Wie sind die personellen Verflechtungen zu bewerten? In 5 Sektionen wurden über Gesellschaftliche und ideelle Grundlagen, die Nationalsozialistische Politik, Übergänge zwischen Euthanasie und Holocaust, Transfer von Personal und Technologie sowie Justizielle Ahndung und gesellschaftliche Reaktionen debattiert. Im öffentlichen Abendvortrag sprach Frank Bajohr (München) über Reaktionen der Bevölkerung auf Euthanasie und Holocaust. Dabei betonte er, dass es sowohl einen antijüdischen Konsens in der Gesellschaft gegeben habe, wie auch eine Hinnahme der Krankenmordaktionen. Die Diskussionen mit ungefähr 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gaben konzise Einblicke in den Forschungsstand und verdeutlichten die vielfältigen, aber nicht immer eindeutigen Bezüge zwischen den Krankenmorden und dem Mord an den europäischen Juden.

14 14 JAHRESBERICHT 2016 AUSKUNFTSERTEILUNG AN ANGEHÖRIGE UND FORSCHER/INNEN Die Rechercheanfragen bezüglich der Opfer des NS-Krankenmordes bleiben weiterhin auf einem sehr hohen Niveau wurden insgesamt 394 Anfragen nach Opfern beantwortet. Hinzu kommen inzwischen vermehrt Anfragen nach Quellen oder Bildern aus dem Archiv und der Dokumentation der Gedenkstätte. Im vergangenen Jahr wurden 34 solcher Anfragen bearbeitet. Erstmals zeigt sich darüber hinaus ein gestiegenes Interesse an Täterinnen und Tätern. Es wurden drei Anfragen nach dem Personal beantwortet. Die hohe Zahl der Anfragen fordert alle Kräfte heraus. Nur unter maßgeblicher Mithilfe von Christoph Schneider, der die Gedenkstätte im Rahmen eines Werkvertrages unterstützt, konnten die Anfragen überwiegend zeitnah beantwortet und ein Überhang vermieden werden. Erneut wurde eine große Zahl von Auskünften gegeben, die von den Angehörigen der Opfer erbeten worden waren. Neben Anfragen aus Deutschland kommen seit einigen Jahren vermehrt solche aus dem Ausland hinzu, namentlich aus den Vereinigten Staaten, Israel, der Schweiz, den Niederlanden und Australien. Bei den Anfragen ist die Recherche nicht auf Hadamar beschränkt, sondern es wird versucht- soweit dies anhand der zur Verfügung stehenden Datenbanken möglich ist - auch weiterführende Informationen oder Kontaktdaten anderer Gedenkstätten zu geben. Dies betrifft Recherchen nach Opfern aus anderen Anstalten der T4-Aktion oder den Anstalten Eichberg, Idstein (Kalmenhof) und Weilmünster. Die Forschungsanfragen sind in unterschiedliche Kategorien aufgegliedert. Zunächst gibt es generelle Anfragen, die sich auf Hadamar als ehemalige Tötungsanstalt oder als Gedenkstätte beziehen. Darüber hinaus stellen Forscherinnen und Forscher zunehmend konkrete Anfragen über Opfer des Krankenmordes. Dabei geht es teilweise um Einzelanfragen nach spezifischen Personen, bei denen eine begründete Vermutung besteht, dass diese Personen in Hadamar ermordet wurden. Im Gegensatz dazu stehen Sammelanfragen von Forscherinnen und Forschern, die sich für bestimmte Orte interessieren. Hierzu gehören insbesondere Initiativen zur Verlegung von Stolpersteinen. Gerade in diesen vorgenannten Forschungsbereichen ist ein enormer Anstieg zu verzeichnen. Das Interesse an individuellen Lebensgeschichten der Opfer aber auch die Gedenkstätte selbst als Untersuchungsfeld tritt immer mehr in den Fokus der Forscherinnen und Forscher. AUSKUNFTSERTEILUNG Angehörige Forschung (einzelne Opfer) Forschung (Sammelanfragen) Forschung (generell)

15 15 ARCHIVNUTZUNG Das Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen unterhält eine Außenstelle in Hadamar. Dort lagern etwa Patientenakten und Splitter von Verwaltungsakten. Nach Genehmigung durch die Archivleitung in Kassel können Akten in der Gedenkstätte eingesehen werden wurden im Archiv der Gedenkstätte 21 Benutzerinnen und Benutzer fachlich betreut. Deren Motive sind ganz unterschiedlich: Angehörige von Opfern der NS-Euthanasie erhoffen sich durch Akteneinsicht und persönliche Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses weitere Informationen über ihre Familienangehörigen. Forscherinnen und Forscher, die regionalgeschichtlich arbeiten, bemühen sich regionsbezogen Lebensgeschichten aufzuarbeiten, wofür die Akteneinsicht unerlässlicher Bestandteil ist. Zunehmend werden auch Anfragen von Initiativen bearbeitet, die Stolpersteine für Opfer des NS-Krankenmordes verlegen möchten. Im vergangenen Jahr führte der Kontakt zu einem Forscher zur Ergänzung der Opferdatenbank. Durch die von ihm geleistete Forschungsarbeit wurden sechs Personen, die bis dahin unbekannt waren, in der Opferdatenbank neu verzeichnet. Es handelte sich dabei um Personen, die mit einem jüdischen Sammeltransport im Februar 1941 von Düsseldorf Grafenberg nach Hadamar zur Ermordung gebracht wurden. Nur wenige Monate nach der Verzeichnung der Namen kam es zum Kontakt mit einer der Hinterbliebenen-Familien. Die aus Australien stammende Familie besuchte die Gedenkstätte Hadamar im Juli im Rahmen einer Europareise und wurde hier vor Ort durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses betreut. Im Rahmen des schulischen Angebots der besonderen Lernleistung sind 2016 zwei Schülerarbeiten von der Gedenkstätte Hadamar betreut worden. Lisa Steinebach, Studentin der Universität Koblenz, bei der Akteneinsicht für eine Hausarbeit. Foto: Claudia Schaaf, Um die wachsenden Aufgaben im Archiv durchzuführen, wird die Gedenkstätte seit 2014 von Herrn Rüdiger Klees, der bereits Akten für die Gedenkstätte verzeichnete, auch bei dieser Tätigkeit unterstützt. Neben der Betreuung von Archivnutzerinnen und -nutzern ist es eine weitere wichtige Aufgabe des Archivs, die Akten langfristig zu erhalten. Der 2014 neu angeschaffte Buchscanner trägt dazu maßgeblich bei. Hierdurch können Akten schonend und schnell digitalisiert werden, um die Inhalte dauerhaft zu bewahren. Inzwischen konnten über 100 Akten auf diese Art dauerhaft gesichert werden. BENUTZERSTATISTIK Benutzer und Benutzerinnen gesamt 21 Aufträge für Aktenkopien/Scans 25 Angehörigengespräche 14

16 16 JAHRESBERICHT 2016 PROJEKTE Im Herbst 2016 konnte Carmen Kleemann die Neuorganisation der Bibliothek weitgehend abschließen. Hiermit nahm ein insgesamt dreijähriges Projekt sein erfolgreiches Ende. Als ehrenamtliche Mitarbeiterin sind wir Frau Kleemann zu besonderem Dank verpflichtet, da sie über den genannten Zeitraum mit nie versiegendem Enthusiasmus den gesamten Bestand der Gedenkstättenbibliothek neu ordnete und verzeichnete. Die historischen Bücher unserer Bibliothek stehen nun als weiteres großes Projekt der Neuverzeichnung an. Die bauhistorischen Untersuchungen, die in den vergangenen Jahren vorwiegend im Bereich des historischen Kellers durchgeführt worden waren, erstrecken sich seit Herbst 2016 auch auf das Erdgeschoss. Weitgehend zerstörungsfrei wurden einzelne Räume und Elemente des Ostflügels untersucht. Hierbei wurden beispielsweise historische Heizkörper als solche erkannt und ehemalige Türöffnungen wiederentdeckt. Die bauhistorischen Untersuchungen, die die Berliner Firma Schulz und Drieschner durchführt, sollen auch im Jahr 2017 weitergehen, wobei dann auch vorsichtige Sondierungen beispielsweise zur Ermittlung unterschiedlicher Zeitschichten beim Innenputz vorgenommen werden sollen. Im Erdgeschoss wurden an einzelnen, historisch genau belegbaren Räumen knappe und präzise Erläuterungen angebracht, die vor allem Einzelbesucherinnen und -besuchern die Nutzung einzelner Räume in den Jahren nahe bringen sollen. Selbst wenn der heutige Zustand auf den ersten Blick nicht die vergangene Nutzung verrät, kann sich mittels der Erläuterung doch an die Topographie des Verbrechens in der ehemaligen Tötungsanstalt angenähert werden. Leider konnte der Ausbau des Dachgeschosses nicht wie vorgesehen abgeschlossen werden, da sich rechtliche und bautechnische Unklarheiten ergaben. Sobald diese ausgeräumt sind, werden die zwei unter dem Dach neu entstehenden Seminarräume erheblich zu einer verbesserten Verteilung der Gruppen beitragen. Insbesondere ist eine intensive Ausnutzung im Rahmen von ganztägigen Seminarveranstaltungen geplant. Blick in die neu organisierte Bibliothek. Frau Möller, Freiwillige im Sozialen Jahr, bei der Einordnung mehrerer Bücher. Foto: Jan Erik Schulte, Der Aufbau einer eigenen Dokumentation für die Gedenkstätte Hadamar schreitet weiter voran. Die Historikerin Dr. Esther Abel konnte im Berichtsjahr nicht nur die Papierüberlieferung der Gedenkstätte weiter ordnen, sondern auch digitale Dokumente verzeichnen. Beim Aufbau der Täterdokumentation stand ihr insbesondere der Historiker Volkmar John zur Seite. Die Dokumentation unterstützt nicht nur die pädagogische Arbeit und erleichtert es, wissenschaftliche Auskünfte zu geben, sondern sie ist auch für die künftige Neukonzeption der Dauerausstellung unverzichtbar. In der zweiten Jahreshälfte 2016 begann der Kulturwissenschaftler Christoph Schneider mit der Überarbeitung des Gedenkbuches, in dem er unter anderem systematisch vorab erkannte Fehlerquellen untersuchte und ausräumte. Die Überarbeitung des Gedenkbuches, das die Namen von fast in der Tötungsanstalt Hadamar ermordeter Menschen aufzeichnet, erfordert große Detailkenntnisse und soll nach gegenwärtigem Planungsstand bis Anfang 2018 abgeschlossen werden.

17 17 VORTRÄGE UND VERÖFFENTLICHUNGEN VORTRÄGE Claudia Schaaf Ergebnisse der bauhistorischen Untersuchungen im Keller der ehemaligen Tötungsanstalt Hadamar, Vortrag im Rahmen der internen Fortbildung der Gedenkstätte Hadamar, Dr. Esther Abel Chamäleonjahre. Biographische Studie zu dem ambivalenten Osteuropahistoriker Peter Scheibert, Vortrag im Rahmen des Kolloquiums für Osteuropäische Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum, Nur ein Beamter im Dienste des Staates? zur Karriere des Osteuropahistorikers Peter Scheibert, Vortrag bei der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde, Zweigstelle Tübingen, Christoph Schneider Moderation des Filmgesprächs mit Margret Hamm im Anschluss an den Film Lebensunwert unerwünscht, im Ciné- Mayence in Mainz, Das Verfahren gegen drei NS- Euthanasie -Ärzte vor dem Landgericht Frankfurt 1967 oder: Über die Quellen des Irrtums und der Ressentiments, Kolloquiums-Vortrag im Institut für Geschichte der Medizin in Gießen, Vergessenen Gräber und falsche Daten Die Opfer der NS- Euthanasie, Vortrag und Führung zum NS-Gräberfeld auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt/Main am Tag des Friedhofs, PD Dr. Jan Erik Schulte Der T4-Gedenkort Hadamar, Vortrag während des 62. bundesdeutschen Gedenkstättenseminars Zwischen Aufklärung und Sinnstiftung? Die Besonderheit von Dokumentationszentren als Lernorte zur NS-Geschichte das Beispiel Reichsparteitagsgelände Nürnberg, in Nürnberg am Zivilisationsbruch. Deutsche Anstaltspsychiatrie zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik, Habilitationsvortrag an der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum am Die Erinnerungs- und Bildungsarbeit der Gedenkstätte Hadamar: historische Entwicklung und Bedeutung der Hadamar-Prozesse, Vortrag auf dem Symposium Die Aufarbeitung des NS- Unrechts. Euthanasie in den Frankfurter Prozessen 70 Jahre danach im hessischen Ministerium der Justiz am 3. Nov Was heißt und zu welchem Ende studiert man Public History?, Antrittsvorlesung als Privatdozent für Zeitgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum, Kein einfacher Nexus: Auschwitz, die Aktion Reinhardt und die NS-Krankenmorde, Vortrag auf der Tagung Von der Euthanasie zum Holocaust. Parallelität oder Kausalität?, Fritz Bauer Institut/Gedenkstätte Hadamar, in Frankfurt/Main und Hadamar vom VERÖFFENTLICHUNGEN Claudia Schaaf Die Psychiatrisierung von Querulanten im Nationalsozialismus Ein Fallbeispiel, in: KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Hg.): Euthanasie -Verbrechen. Forschungen zur nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik, Bremen 2016, S Dr. Esther Abel Kunstraub Ostforschung Hochschulkarriere. Der Osteuropahistoriker Peter Scheibert, Paderborn Christoph Schneider Die Euthanasie -Verbrechen in aktuellen medizin-ethischen Diskussionen. Dokumentation eines Podiumsgesprächs in der Evangelischen Akademie Alsterdorf in Hamburg am 7. Februar 2014, in: KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Hg.): Euthanasie - Verbrechen. Forschungen zur nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik, Bremen 2016, S Die Urnen der NS- Euthanasie -Opfer auf dem Gräberfeld des Hauptfriedhofs Frankfurt/Main. Forschungsprojekt des AK Zwangssterilisation und NS- Euthanasie, Frankfurt/Main 2017, in: graeberfeld.copyriot.com. PD Dr. Jan Erik Schulte From the protection of sovereignty to humanitarian intervention? Traditions and developments of United Nations Peacekeeping in the twentieth century, in: Fabian Klose (Hrsg.), The Emergence of Humanitarian Intervention. Ideas and Practice from the Nineteenth Century to the Present, Cambridge 2016, S Hadamar 1953 Eine frühe Rede zum Gedenken an die Euthanasie -Opfer, in: Christina Vanja (Hrsg.), Reichtum der Quellen. Vielfalt der Forschung. 30 Jahre Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, Petersberg 2016, S (Historische Schriftenreihe des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, Quellen und Studien, Bd. 17).

18 18 JAHRESBERICHT 2016 MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER HAUPTAMTLICHE MITARBEI- TERINNEN UND MITARBEITER ABGEORDNETE LEHRKRÄFTE AUSGESCHIEDEN 2016 Franziska Schmidt (FSJ bis ) Paul Bantelmann (FSJ bis ) Dr. Jan Erik Schulte Leiter der Gedenkstätte Regina Gabriel Pädagogische Mitarbeiterin Patricia Birkenfeld Christian Zeuch PROJEKTMITARBEITER/INNEN Dr. Esther Abel (Aufbau Dokumentation) Volkmar John M.A. (Täterforschung) Carmen Kleemann (Bibliothek) Christoph Schneider (Opferdatenbank) Andrea Sucke (Unterstützung Bürokommunikation) REINIGUNGSSERVICE Vitos Service GmbH Birgit Reusch Claudia Schaaf M.A. Pädagogische Mitarbeiterin FREIWILLIGES SOZIALES JAHR (FSJ) Rainer Schrömges Anmeldebüro Rafael Calé seit Sophie Möller seit

19 19 FÖRDERVEREIN DER GEDENKSTÄTTE HADAMAR Der Verein zur Förderung der Gedenkstätte Hadamar e.v. unterstützt seit 1998 die Arbeit der Gedenkstätte. Im Mittelpunkt stehen dabei pädagogische Aufgaben und die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen. Der Verein kooperiert mit der Gedenkstätte in Fragen der Gedenkarbeit und der Öffentlichkeitsarbeit sowie fördert die Zusammenarbeit mit der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte des Internationalen Bundes vor Ort. Durch seine ehrenamtlich Mitarbeitenden trägt der Verein maßgeblich zur vielfältigen Bildungsarbeit der Gedenkstätte bei. Als freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sie sich insbesondere bei Führungen und im Rahmen von Studientagen, Fachtagungen und Seminaren. Sie werden dabei organisatorisch und besonders hinsichtlich didaktischer Fragen vom Team der Gedenkstätte betreut. Der steigende Besucherzuspruch erfordert auch in Zukunft eine weitere Werbung von Interessenten, die sich der historisch-politischen Bildungsarbeit in der Gedenkstätte annehmen. Über die engeren pädagogischen Aufgaben hinaus unterstützt der Verein die Gedenkstätte beispielsweise bei Ausstellungen, Forschungen und Veröffentlichungen. Für diese Aufgaben, die dem Gedenken an die Opfer und der historisch-politischen Aufklärung über die NS-Gewalttaten gewidmet sind, erbittet und sammelt der Förderverein Spenden von Einzelpersonen und Institutionen. Der Kreis der Mitglieder geht daher weit über den engeren regionalen Raum hinaus, umfasst geographisch das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Die Organe des Vereins sind der Vorstand, die Mitgliederversammlung und der wissenschaftliche Beirat. Dem Vorstand und dem wissenschaftlichen Beirat gehörten Ende 2016 an: VORSTAND Michael Thiele (1. Vorsitzender) Robert Becker (2. Vorsitzender) Ernst Schuster (Kassenwart) Claudia Schaaf (Schriftführerin) Maren Müller-Erichsen (Beisitzerin) Heinz Valentin (Beisitzer) Berthold Weikert (Beisitzer) Anne Badmann (kooptiertes Mitglied) Gisela Puschmann (kooptiertes Mitglied) Dr. Jan Erik Schulte (kooptiertes Mitglied) WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT Dr. Johann Zilien (Vorsitzender) Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Frank Aulbach Bau- und Kunstdenkmalpflege, Bezirkskonservator, Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden Prof. Dr. Dr. Udo Benzenhöfer Senckenbergisches Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universität Frankfurt am Main Dr. Siegmund Drexler Landesärztekammer Hessen PD Dr. Ralf Forsbach Medizinhistorisches Institut, Universität Bonn Margret Hamm AG Bund der Euthanasie -Geschädigten und Zwangssterilisierten, Berlin Joachim Heidersdorf Nassauische Neue Presse, Limburg an der Lahn Prof. Dr. Gerhard Henke-Bockschatz Institut für Didaktik der Geschichte, Universität Frankfurt am Main Matthias Meissner Bundesarchiv Berlin Prof. Dr. Therese Neuer-Miebach Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit, Fachhochschule Frankfurt am Main Michael Ruoff Bürgermeister der Stadt Hadamar Karlheinz Weimar Staatsminister a.d., CDU, MdL für den Wahlkreis Limburg-Weilburg II KONTAKT Claudia Schaaf, Verein zur Förderung der Gedenkstätte Hadamar e.v., Mönchberg 8, Hadamar, Spendenkonto: Kreissparkasse Limburg, IBAN: DE , BIC: HELADEF1LIM

20 20 JAHRESBERICHT 2016 FREIE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der internen Fortbildung am in der Gedenkstätte Hadamar, Foto: Regina Gabriel, Dr. Esther Abel Historikerin Florian Albrecht Student Anne Badmann Dipl. Psychologin Randi Becker Studentin (seit 1. Halbjahr 2016) Kurt Bücher Lehrer i.r. Lisa Caspari Studentin Christel Debusmann Historikerin Sandra Elisath Studentin Nicole Fritz Erzieherin Lucas Hofmann Student (seit 1. Halbjahr 2016) Bjorn Höfer Student Volkmar John M.A. Postbeamter a.d. Bettina Morich Studentin Olaf Neumann (MSW) Pädagoge Christoph Schneider Kulturwissenschaftler Manfred Seelbach Lehrer i.r. Anja Siehoff Sparkassenbetriebswirtin/Mediatorin (seit 2. Halbjahr 2016) Birgit Sucke Diplomgeografin Jannina Tonert Studentin Alexander Türk Student Stella Türk Studentin Thomas Wieder Bankangestellter Tobias Wieder Student

21 PRESSEBERICHTE EINE AUSWAHL 21 Lokalanzeiger Lahn Post vom 16. Januar 2016

22 22 JAHRESBERICHT 2016 Nassauische Neue Presse vom 14. März 2016

23 PRESSEBERICHTE EINE AUSWAHL 23 Westerwälder-Zeitung vom 24. März 2016

24 24 JAHRESBERICHT 2016 Weilburger Tageblatt vom 18. Mai 2016

25 PRESSEBERICHTE EINE AUSWAHL 25 Nassauische Neue Presse vom 4. Juli 2016

26 26 JAHRESBERICHT 2016 Weilburger Tageblatt vom 2. September 2016

27 PRESSEBERICHTE EINE AUSWAHL 27 Nassauische Neue Presse vom 22. September 2016

28 28 JAHRESBERICHT 2016 Nassauische Neue Presse vom 3. November 2016

29 PRESSEBERICHTE EINE AUSWAHL 29 Rhein-Lahn-Zeitung vom 4. November 2016

30 30 JAHRESBERICHT 2016 Lokalanzeiger Lahn Post vom 10. Dezember 2016

31 PRESSEBERICHTE EINE AUSWAHL 31 Nassauische Neue Presse vom 22. Dezember 2016

32 32 REAKTIONEN ZUM GEOCACHING

33 AUS DEM BESUCHERBUCH 33

34 34 JAHRESBERICHT 2016 ANGEHÖRIGE SCHREIBEN DER GEDENKSTÄTTE Ich danke Ihnen sehr für Ihre Mühe, Recherche und Arbeit generell. Sie haben mir mit Ihren Informationen weiter geholfen. Darüber hinaus bedarf es einer besonderen Kraft, sich täglich mit diesen furchtbaren Verbrechen auseinanderzusetzen. So wünsche ich Ihnen weiterhin viel Kraft und das Bewusstsein dafür, wie wertvoll Ihre Arbeit ist, immer wieder für die Würde des Menschen und der Verstorbenen einzutreten. Thank you ever so much for providing us with this information, albeit very upsetting. The detail of what happened has made it all very real and is completely different to what we had thought had happened. [ ] On behalf of the family, I would like to thank you very much for the information. You are correct in that it was a horrible situation for the patients and it is unbelievable that humans can perpetrate such an organized killing process. Nevertheless, we all felt that it was important that despite our grandfather, Paul, being without his family when he died, he is definitely not forgotten. His grandchildren and great grandchildren are living proof that the Nazis failed completely in this case to wipe out his family [ ]. Manche Ereignisse benötigen zunächst einmal eine Zeit der Stille, Ruhe und inneren Kontemplation. Die Gedenkfeier letzte Woche war so ein Ereignis. Es war eine ganz besondere Gedenkfeier, mit besonderen Akzenten. [ ] Ich möchte mich bedanken für diese ganz besondere Gedenkfeier und auch für die Ausstellung, begleitet von den Skulpturen die Betende und der Gebeugte. Sowohl die Gedenkfeier als auch die Ausstellung stehen für mich unter der Überschrift Versöhnung. Als Opferangehörige kämpfe ich mit Gefühlen von Zorn und Wut gegenüber meinem eigenen Land, das solche Verbrechen zugelassen hat und kann diese Verbrechen bis heute nicht verzeihen. Doch ich suche auch nach Versöhnung, im Sinne meiner Tante, die sich ganz sicher ein friedliches Leben für sich und alle anderen Opfer gewünscht hätte. Versöhnung ist möglich mit der Arbeit der Gedenkstätte, die den Opfern ihre Würde wieder gibt.[ ]

35 35 Stolperstein für Selma Klein vor dem Haupteingang zur Gedenkstätte, verlegt am Foto: Jan Erik Schulte, Aufführung Dokumentartheater in der Schlosskirche in Hadamar am Foto: Gedenkstätte Hadamar, Eijun Izumoji und Ryosei Tsuda, zwei japanische Tempelvorsteher, bei ihrem Besuch in Hadamar am 3. Juli Foto: Esther Abel, 2016.

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