BEITRÄGE ZUR VIBRO- UND PSYCHOAKUSTIK

Transkript

1 BEITRÄGE ZUR VIBRO- UND PSYCHOAKUSTIK Herausgeber: Helmut Fleischer und Hugo Fastl András Varsányi ZUR AKUSTIK DES JAVANISCHEN GONG AGENG Heft 2/00 ISSN X

2 ZUR AKUSTIK DES JAVANISCHEN GONG AGENG UNTER BERÜCKSICHTIGUNG VERWANDTER GONGINSTRUMENTE von András Varsányi Mühlenweg Huglfing Deutschland Heft 2/00 der Reihe Beiträge zur Vibro- und Psychoakustik Herausgeber: Helmut Fleischer und Hugo Fastl ISSN X

3 Herausgeber: Prof. Dr.-Ing. habil. Helmut Fleischer Institut für Mechanik Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik Universität der Bundeswehr München Prof. Dr.-Ing. habil. Hugo Fastl Lehrstuhl für Mensch-Maschine-Kommunikation Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik Technische Universität München Postanschrift: LRT 4 UniBwM Neubiberg Deutschland Varsányi, András: Zur Akustik des javanischen gong ageng Beiträge zur Vibro- und Psychoakustik 2/00 Neubiberg 2000 ISSN X Postanschrift des Verfassers: Dr. András Varsányi Mühlenweg Huglfing Deutschland Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar. Insbesondere gilt dies für die Übersetzung, den Nachdruck sowie die Speicherung auf Mikrofilm, mit vergleichbaren Verfahren oder in Datenverarbeitungsanlagen.

4

5

6

7 VORWORT Der vorliegende Beitrag "Zur Akustik des javanischen gong ageng unter Berücksichtigung verwandter Gonginstrumente" ist Teil der Untersuchungen, die András Varsányi in dem Bestreben durchgeführt hat, Material für seine Dissertation zu sammeln. Der ethnologischmusikwissenschaftliche Teil der Doktorarbeit ist inzwischen als opulentes Buch im Handel erhältlich. Als Forum für denjenigen Teil, der sich mit naturwissenschaftlichen Fragestellungen befasst, hat sich die Reihe "Beiträge zur Vibro- und Psychoakustik" angeboten. Die Arbeit behandelt die Schwingungen und das Schallsignal unterschiedlicher Gongs und Tamtams, vorwiegend aus Ostasien. Das Schwergewicht liegt dabei auf dem mitteljavanischen gong ageng, einem Instrument von beeindruckendem Aussehen und Klang. Bei Idiophonen, zu denen die Gongs gehören, vereint der Instrumentenkörper zwei Funktionen, die bei anderen Musikinstrumenten getrennt sind: Durch seine mechanischen Schwingungen erzeugt er das musikalische Signal u n d strahlt es als Schall ab. Will man die Funktion des Instruments verstehen, sind neben dem Schallsignal die "klangbildenden" Schwingungsformen von elementarer Bedeutung. Als András Varsányi im Jahr 1997 seine Bitte um Zusammenarbeit mit dem Institut für Mechanik äußerte, war Thomas Twork im Rahmen seiner Diplomarbeit gerade dabei, das neu erworbene Laser Scanning Vibrometer an Burma-Gongs zu erproben. Aufgrund dieser glücklichen Fügung konnten praktisch unverzüglich im Labor die Schwingungen von zwei Java-Gongs gemessen und visualisiert werden. Die akustischen Signale einer größeren Anzahl von Gongs, die András Varsányi anderen Orts auf Digital Audio Tape gespeichert hatte, wurden zu einem späteren Zeitpunk mittels Fast Fourier Transformation analysiert. Der Bitte des Musikwissenschaftlers konnte so mit Werkzeugen entsprochen werden, die bei einem Schwingungstechniker in alltäglichem Gebrauch sind. Zum ersten Mal hat in dieser Reihe somit ein Geisteswissenschaftler das Wort; dies spiegelt sich bereits in Äußerlichkeiten wie der Verwendung von Fußnoten wider. Naturgemäß ist seine Vorstellungswelt und damit auch die Vorgehensweise eine völlig andere als die eines Naturwissenschaftlers. Dass sich András Varsányi bemüht, die Brücke zwischen dem mehr Emotionalen der Musik und dem betont Rationalen der exakten Wissenschaften zu schlagen und dabei Gebrauch von den Ergebnissen physikalisch-technischer Messungen macht, verdient hohe Anerkennung. Ob es dem Autor gelungen ist, jedes Messdiagramm unanfechtbar zu interpretieren, sei dahin gestellt. Offensichtlich war er von dem Bestreben getragen, in technischen Messergebnissen Belege für sein musikalisches Empfinden zu finden. Vielleicht ist es auch gar nicht sachgerecht, seine Schlussfolgerungen nur an den strengen Maßstäben zu messen, die ein vorsichtig abwägender und allein der Objektivität verpflichteter Naturwissenschaftler anlegt. Vielmehr sollte hervorgehoben werden, dass es András Varsányi beispielsweise versteht, Gongs durch Hämmern "umzustimmen", wozu ein Schwingungstechniker weder die Kenntnisse noch den Mut hätte. So war es die Intention der Herausgeber, das Manuskript des Autors ohne Eingriffe wiederzugeben, obwohl eventuell aus naturwissenschaftlicher Sicht manche Interpretation etwas zurückhaltender ausgefallen wäre. In diesem Zusammenhang sei auf das Heft 1/01 der Reihe hingewiesen, das demnächst in Druck gehen wird und das die mechanischen Schwingungen von Gongs in Theorie und Experiment behandelt. Das Besondere am vorliegenden Beitrag ist die Interdisziplinarität. András Varsányi macht deutlich, dass es fachübergreifender Anstrengungen bedarf, Musikinstrumenten gerecht zu werden. Wenn es dem Autor gelingt, eine möglichst breit angelegte Diskussion über das faszinierende Thema der Gongs anzustoßen, wäre dies aus der Sicht der Herausgeber ein großer Gewinn. München, im Oktober 2000 Helmut Fleischer

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

31

32

33

34

35

36

37

38

39

40

41

42

43

44

45

46

47

48

49

50

51

52

53

54

55

56

57

58

59

60

61

62

63

64

65

66

67

68

69

70

71

72

73

74

75

76

77

78

79

80

81

82

83

84

85

86

87

88 In der Reihe Beiträge zur Vibro- und Psychoakustik sind bisher erschienen: Heft 1/96 Heft 1/97 Heft 1/98 Heft 1/99 Heft 2/99 Heft 1/00 Fleischer, H. und Zwicker, T., DEAD SPOTS. Zum Schwingungsverhalten elektrischer Gitarren und Baßgitarren. Fleischer, H., Glockenschwingungen. Fleischer, H., Schwingungen akustischer Gitarren. Valenzuela, M.N., Zur Rolle des Gehörs bei akustischen Untersuchungen an Musikinstrumenten. Fleischer, H., Dead Spots of Electric Basses. I. Structural Vibrations (in Englisch). Fleischer, H., Dead Spots of Electric Basses. II. Diagnosis (in Englisch).

89 ISSN X Beiträge zur Vibro- und Psychoakustik