BEDEUTUNG DER MEDIZINISCHEN REHABILITATION
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- Carl Bieber
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1 BEDEUTUNG DER MEDIZINISCHEN REHABILITATION INFORMATIONEN FÜR POLITISCHE ENTSCHEIDER
2 INHALT Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 6 Seite 7 Seite 8 Seite 9 Seite 10 Seite 11 Seite 12 Seite 13 Seite 14 Seite 15 Seite 16 Was ist medizinische Reha? Reha sichert Fachkräfte Reha verhindert vorzeitige Renteneintritte Reha vermeidet Pflege Handlungsbedarf Erwerbstätige länger im Beruf halten Schnelleren Zugang für Betroffene Pflegebedürftigkeit vermeiden Transparenz für mehr Wettbewerb Reha-Einrichtungen gleichstellen Was Sie tun können Kleiner Faktencheck Die DEGEMED: Ihre Stimme für die medizinische Rehabilitation Sprechen Sie uns an
3 WAS IST MEDIZINISCHE REHA? Jeden kann es treffen. Ein Verkehrsunfall, eine Operation, eine Krankheit oder eine Sucht. Unsere Gesundheit kann von heute auf morgen beeinträchtigt sein. Medizinische Rehabilitation leistet in diesen Situationen die nötige Unterstützung zur Wiederherstellung unserer Fähigkeiten. Gesundheitsschäden werden behoben, abgemildert oder die Folgen beseitigt. Reha-Einrichtungen haben dabei einen ganzheitlichen Blick auf den Menschen. Was sonst selten funktioniert, klappt in der medizinischen Rehabilitation hervorragend: Hier arbeiten verschiedene Fachdisziplinen eng zusammen. Für die Patienten wird ein individueller Therapieplan erstellt, der auf ihre persönliche Situation und ihre individuellen gesundheitlichen Einschränkungen und Krankheiten zugeschnitten ist. Medizinische Rehabilitation verhindert das Fortschreiten chronischer Erkrankungen und beseitigt oder vermindert den Verlust von Fähigkeiten oder Einschränkungen. In der Rehabilitation lernen Patienten den Umgang mit Krankheiten oder berufsbedingten Belastungen und Möglichkeiten zur Gesundheitsvorsorge. Damit werden auch zukünftige Krankheiten verhindert. Darüber hinaus hat die medizinische Reha eine wichtige volkswirtschaftliche Funktion. Sie unterstützt Erwerbstätige dabei, ihren Beruf möglichst lange ausüben zu können. Auch hilft sie, Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder zu verzögern. 3
4 REHA SICHERT FACHKRÄFTE! Wachstum und Wohlstand in Deutschland werden zukünftig wesentlich vom Erhalt der Erwerbsfähigkeit älterer Arbeitnehmer abhängen. Ihr Potential muss den Unternehmen so lange wie möglich erhalten bleiben. Aktuell scheiden jedes Jahr mehrere hunderttausend gut ausgebildete Erwerbstätige aus gesundheitlichen Gründen aus. Das muss nicht sein! Medizinische Rehabilitation kann das verhindern. Mehr ältere Erwerbstätige Erwerbstätige in Mio., Veränderung in Prozent ,0 +16% 1,5 +13% 1,0 +35% 0,5-3% Jahre alt Jahre alt Jahre alt 55 Jahre alt Quelle: Seco 4
5 REHA VERHINDERT VORZEITIGE RENTENEINTRITTE! Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen aus dem Erwerbsleben ausscheiden, erhalten eine Erwerbsminderungsrente. Aktuell bekommt aber nur die Hälfte von ihnen zuvor eine medizinische Rehabilitation angeboten. Und das, obwohl dies die Rate deutlich senkt. 85% der Menschen, die eine Erwerbsminderungsrente beantragt haben und dann eine medizinischen Rehabilitation durchlaufen, sind zwei Jahre danach immer noch erwerbstätig. 5
6 REHA VERMEIDET PFLEGE! Die Zahl der über 70-jährigen wird bis zum Jahr 2035 um fast 25% ansteigen. Mit medizinischer Reha lässt sich Pflegebedürftigkeit verzögern oder sogar verhindern. Ältere Menschen werden darin unterstützt, ihr Potential für ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben optimal auszuschöpfen. Das Einsparpotential ist hierbei enorm. Bereits bei einer Pflegevermeidung von acht Monaten stellt sich ein finanzieller Benefit ein. Nicht eingerechnet ist dabei die Entlastung für das familiäre Umfeld. Pflegebedürftigkeit bis 2050 Pflegebedürftige in Mio. 5 4,5 3,9 4 3,4 3,3 3,8 3 2,9 3,0 2,1 2,4 2,7 2 2,1 2, Status-Quo-Szenario Szenario sinkende Pflegequoten Quelle: Statistisches Bundesamt 6
7 HANDLUNGSBEDARF Medizinische Rehabilitation ist für viele Menschen unverzichtbar, um weiter am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können und erwerbstätig zu sein. Eine ausführliche Darstellung unserer Forderungen finden Sie unter: An medizinischer Reha sind viele beteiligt: Ärzte, Therapeuten, Pflegekräfte, stationäre und ambulante Leistungsanbieter. Sie alle brauchen stabile Rahmenbedingungen. Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e. V. (DEGEMED) setzt sich für die Stärkung der medizinischen Rehabilitation ein und hat auf den folgenden Seiten die fünf wichtigsten Herausforderungen zusammengefasst. 7
8 1. ABSCHMELZEN DES REHA-BUDGETS VERHINDERN Erfolgreiche Rehabilitationsleistungen verhindern Erwerbsunfähigkeit und Erwerbsminderung. Rund zwei Drittel der Betroffenen können nach der Reha-Maßnahme wieder in den Beruf zurückkehren. DIE DEGEMED FORDERT, DAS ABSCHMELZEN DES REHA-BUDGETS DER GESETZLICHEN RENTENVERSICHERUNG AB 2018 ZU VER- HINDERN, UM MEHR BESCHÄFTIGTEN DEN VERBLEIB IM BERUF ZU ERMÖGLICHEN. Der Bedarf an medizinischer Reha steigt. Denn immer mehr Menschen arbeiten länger. De shalb sind auch immer mehr von Gesund heitsproblemen betroffen, die eine Reha notwendig machen. Die finanziellen Mittel für medizinische Reha sind durch das Reha-Budget der Gesetzlichen Rentenversicherung begrenzt. Trotz des stetig steigenden Bedarfs durch längere Lebensarbeitszeiten schmilzt das gesetzlich festgelegte Reha-Budget sogar ab 2018 ab. Das ist nicht sachgerecht. 8
9 2. ZUGANG FÜR BETROFFENE VERBESSERN Benötigt ein Patient eine medizinische Rehabilitation, muss er sich mit einem komplizierten Antragsverfahren auseinandersetzen. Das fällt kranken und gesundheitlich eingeschränkten Menschen besonders schwer. Auch Ärzte müssen viel Zeit aufwenden, die dann nicht mehr für die Behandlung anderer Patienten zur Verfügung steht. DIE DEGEMED FORDERT VEREINFACHTE ZUGÄNGE IN DIE REHA-LEISTUNG, UM GE- SUNDHEITLICH BEEINTRÄCHTIGTEN MEN- SCHEN SCHNELL ZU HELFEN. Die Antragsverfahren müssen wesentlich vereinfacht und bei allen Trägern einheitlich sein. Auch die formlose Anzeige eines Betroffenen muss ausreichen, um das Verfahren in Gang zu setzen. 9
10 3. PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT VERMEIDEN Medizinische Rehabilitation verhindert und verzögert Pflegebedürftigkeit. Das spart Geld! Dennoch sind die Krankenkassen zurückhaltend, was die Genehmigung von Reha-Leistungen bei älteren Menschen angeht. Das liegt vor allem daran, dass sie nicht die Kosten für die Pflege tragen, denn die Pflege wird durch die Pflegekassen finanziert. DIE DEGEMED FORDERT, DASS DIE SOZIALE PFLEGEVERSICHERUNG REHA-TRÄGER WIRD. WER DIE PFLEGE BEZAHLEN MUSS, HAT GROSSE ANREIZE, SIE ZU VERMEIDEN. EIN REHA-ANGEBOT SOLL BEI JEDER PFLEGEBE- GUTACHTUNG OBLIGATORISCH SEIN. 10
11 4. TRANSPARENTEN WETTBEWERB ZULASSEN Die Preise für Reha-Leistungen werden im Verborgenen verhandelt. Die Vereinbarungen zwischen Krankenkassen und einzelnen Reha-Einrichtungen sind öffentlich nicht einsehbar. Das führt zu einem intransparenten Marktgeschehen. DIE DEGEMED FORDERT, DIE PFLICHT ZUM ABSCHLUSS VON RAHMENVEREINBARUN- GEN ZWISCHEN KOSTENTRÄGERN UND REHA-EINRICHTUNGEN GESETZLICH FEST- ZUSCHREIBEN. Gesetzliche Regelungen, die verbindliche Rahmenvereinbarungen festlegen, gibt es in zahlreichen Gesundheitsbereichen, nur in der Reha nicht. 11
12 5. REHA-EINRICHTUNGEN GLEICHSTELLEN Reha-Einrichtungen liegen meist im ländlichen Raum. Sie leisten dort einen enormen Beitrag zur regionalen wirtschaftlichen Entwicklung. DIE DEGEMED FORDERT, DASS DIE FINAN- ZIELLE UNTERSTÜTZUNG, DIE ES FÜR KRAN- KENHÄUSER GIBT, AUCH REHA-EINRICH- TUNGEN ZUGUTE KOMMT. Für Reha-Einrichtungen gibt es, im Gegensatz zu Krankenhäusern, keine Zuschüsse für Instandhaltungen oder Neuanschaffungen. Auch staatliche Förderprogramme für Pflegepersonal oder Hygiene kommen nur Krankenhäusern zu Gute. 12
13 WAS SIE TUN KÖNNEN Setzen Sie sich für eine Stärkung der medizinischen Rehabilitation ein. Damit unterstützen Sie die soziale und berufliche Teilhabe vieler Menschen. Unterstützen Sie Ihre Reha-Einrichtungen vor Ort. Damit sichern Sie wertvolle Arbeitsplätze in Ihrer Region. Sprechen Sie uns an. Wir organisieren gern einen Termin in Ihrer Nähe in einer unserer Mitgliedseinrichtungen. 13
14 KLEINER FAKTENCHECK In Rehabilitationseinrichtungen werden pro Jahr etwa 2 Millionen Menschen behandelt. In Deutschland gibt es etwa 1110 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen mit ca Betten. Die meisten Patienten in der medizinischen Rehabilitation sind zwischen 55 und 60 Jahre alt. Das durchschnittliche Patientenalter beträgt 56,6 Jahre. Etwa Menschen arbeiten in Rehabilitationseinrichtungen. Viele Einrichtungen sind in ländlichen Regionen. Rehabilitationseinrichtungen müssen sämtliche Kosten aus ihrem Vergütungssatz finanzieren. Im Gegensatz zu Krankenhäusern erhalten sie keine zusätzlichen Mittel für Investitionen in Gebäude oder Geräte. Berechnungen zeigen, dass für jeden in die medizinische Rehabilitation investierten Euro die Gesellschaft 5 Euro zurückgewinnt. 14
15 DIE DEGEMED: IHRE STARKE STIMME FÜR DIE REHABILITATION Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.v. (DEGEMED) setzt sich für die Interessen der Leistungserbringer der stationären und ambulanten medizinischen Rehabilitation ein. Mit Fortbildungsangeboten fördert der Verband den fachlichen Austausch und leistet einen wichtigen Beitrag zur individuellen Qualifikation und zur Weiterentwicklung der gesamten Branche. Als Fachverband mit klarer Qualitätsorientierung steht die DEGEMED für bestmögliche Qualität in der medizinischen Rehabilitation. Der Verband ist Herausgeber eines eigenen Auditleitfadens und Marktführer bei der Zertifizierung von Reha-Einrichtungen. Die DEGEMED tritt für einen fairen Wettbewerb mit klaren und transparenten Regeln sowie eine gerechte und qualitätsorientierte Vergütung medizinischer Rehabilitationsleistungen ein. 15
16 SPRECHEN SIE UNS AN Dr. Constanze Schaal Geschäftsführerin RehaZentren Baden-Württemberg Vorstandsvorsitzende DEGEMED Christof Lawall Geschäftsführer DEGEMED Layout: stilbrand DESIGNWERKSTATT Fotonachweis: Shutterstock (S.1, S. 9, S. 10) und Pixabay DISKUTIEREN SIE MIT UNS AUF FACEBOOK UND FOLGEN SIE UNS AUF TWITTER! DEGEMED Fasanenstr Berlin Tel.: Fax: Mail: degemed@degemed.de
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