Was Psychiatrie so spannend macht. Prof. Dr. med. Thomas J. Müller Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universität Bern

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1 Was Psychiatrie so spannend macht Prof. Dr. med. Thomas J. Müller Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universität Bern

2 Themata > Forschung und ihre Auswirkung auf die Klinik (zb Vorhersage des Therapierfolges) > Wichtigkeit psychiatrischer Störungen für die Allgemeinheit (WHO) > Prävention, Behandlung (Psychotherapie) > Wie werde ich Facharzt? > Verdienstmöglichkeiten > Perspektive als Psychiater (Nachwuchs ), die Arbeit geht nicht aus > Volumetrie Schizophrenie (Bilder Seifritz) > Halluzinationen als Beispiel, Spinnenphobie

3 WARUM IST DIE BEHANDLUNG PSYCHIATRISCHER STÖRUNGEN RELEVANT?

4 SIND PSYCHIATRISCHE THERAPIEN WIRKSAM?

5 Therapien in der Psychiatrie im Rückblick > Antike: Einsatz des elektrisierenden Torpedofisches zur Kopfschmerzbehandlung > 1755: Behandlung der psychogenen Blindheit mit Reizstrom > 1785: Oliver (London), Kampfer-Behandlung von Psychosen > 1814: Behandlung depressiver Zustände mit Reizstrom > 1903: Battelli, Auslösung von Krampfanfällen durch Strom in Tierversuchen > 1918: Wagner-Jauregg, Malariakur der Paralyse > 1922: Klaesi, Somnifenschlafkur > 1933: Sakel, Insulinkomatherapie > 1934: v. Meduna, günstige Wirkung von Krampfanfällen auf Psychosen Cardiazolkrampftherapie > 1938: Cerletti, Applikation der ersten EKT an schizophrenen Patienten > 1936: Moniz, Psychochirurgie (präfrontale Lobotomie) > Rückgang der Verfahren durch Aufkommen von wirksamen Psychopharmaka Antidepressiva ab 1950er-Jahre Antipsychotika (Chlorpromazin, 1953))

6 Behandlung der Schizophrenie > Positivsymptomatik > Negativsymptomatik Psychopharmakotherapie Psychotherapie Soziotherapie Psychopharmakotherapie Psychotherapie Soziotherapie

7 Warum ist Psychiatrie spannend? Vielfältigkeit > Jeder Patient, jede Patientin hat seine / ihre eigene Geschichte. > Sie ermöglicht Kontakte zu anderen medizinischen Disziplinen und zu vielen anderen Partnern. > Sie stellt ethische Herausforderungen. > Sie behandelt das komplexeste Organ des menschlichen Körpers. > Sie behandelt das Menschliche im Menschen. > Sie fordert und fördert kreatives Denken und pragmatisches Handeln.

8 PSYCHIATER GEBEN NICHT NUR MEDIKAMENTE!

9 Psychogene Blindheit 25 Jahre, weiblich Blindheit unklarer Ätiologie; ophthalomogische Untersuchungen ohne organisches Korrelat Neuronale Aktivität (fmri) zu vor und nach erfolgreicher PSYCHOTHERAPIE fmri zeigt funktionelles Korrelat! Müller T.J. & Federspiel A.

10 Gemeindenahe und interdisziplinäre Arbeit!

11 WIE WERDE ICH PSYCHIATER / PSYCHIATERIN?

12 Wie wurde ich Psychiater? Ein Schlüsselerlebnis > Einsatz als PJ-Student auf der geschlossenen Männerabteilung der damaligen Universitätsnervenklinik Würzburg > Erster Gedanke: wie im Film... > Und dann: Begegnung mit einem halluzinierenden Schizophrenen

13 Modularer Aufbau > Basismodul 3 Jahre fachspezifische Tätigkeit zum Nachweis von Basiskompetenzen das Fremdjahr (nicht-fachspezifische Weiterbildung) theoretische Weiterbildung: 240 Credits Basisunterricht inklusive Einführung in die Psychotherapie wird mit dem ersten Teil der Facharztprüfung abgeschlossen > Aufbaumodul 2 Jahre fachspezifische Tätigkeit theoretische Weiterbildung: 360 Credits zur Vertiefung der theoretischen Weiterbildung nach freier Wahl und zum Abschluss der Weiterbildung in Psychotherapie i.e.s. wird mit dem zweiten Teil der Facharztprüfung abgeschlossen

14 und wenn ich dann Fachärztin / Facharzt bin? Allgemeinpsychiater und Allgemeinpsychotherapeut Vertiefung Konsiliar- und Liaison-Psychiater Forensischer Psychiater Alterspsychiater Suchtspezialist... > Klinikkarriere (Chefarzt, Professor... J ) > Niederlassung Alleine (wird selten) Mit Kolleginnen und Kollegen, Psychologinnen und Psychologen Mit anderen Disziplinen

15 und was werde ich verdienen? > 1 Stunde Therapie: 184 CHF > Kaum Investitionskosten > Als Niedergelassene / Niedergelassener bei 100% Pensum ca CHF Umsatz pro Jahr

16 DIE ZUKUNFT DER PSYCHIATRIE...

17 Sie ist spannend! > Weitere Entstigmatisierung psychiatrischer Erkrankungen > Massgeschneiderte und individualisierte Behandlungsformen > Weitere Entschlüsselung der Geheimnisse unseres Gehirnes > Und. Und. Und.