In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im April 2012
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- Waltraud Sternberg
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1 In Kooperation mit Ingenieurmonitor Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im April /2012
2 Inhalt 1 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im April Gesamtwirtschaftliches Stellenangebot im Ingenieursegment Arbeitslosigkeit im Ingenieursegment Arbeitskräftelücken im Ingenieursegment Fazit Literatur... 11
3 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im April Executive Summary Ingenieure gesucht wie nie Steigende Nachfrage führt zu einer Zunahme der Ingenieurlücke Die Zahl offener Ingenieursstellen erreichte im April 2012 mit den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung im August Gegenüber März 2012 war sie nochmals leicht um 0,8 Prozent angestiegen. Gleichzeitig nahm auch die Zahl arbeitsloser Ingenieure gegenüber dem Vormonat um 2,1 Prozent zu und lag nun bei Ingenieure können unter eine wachsenden Zahl von Alternativen auswählen. Damit nehmen auch die Suchzeiten zu. Deshalb ist die Zunahme der Ingenieurarbeitslosigkeit unkritisch kommentiert IW-Geschäftsführer Hans-Peter Klös die Daten des aktuellen VDI-/IW-Ingenieurmonitor. Junge Menschen, die ein ingenieurwissenschaftliches Studium abgeschlossen haben, haben beste Karten am Arbeitsmarkt, so VDI- Direktor Dr. Willi Fuchs. In den meisten Fällen starten sie heute bereits mit einer unbefristeten Stelle und einem hohen Einstiegsgehalt ins Berufsleben. Bei der Jobsuche können sie es sich leisten wählerisch zu sein. Differenziert nach Berufsordnungen fehlen mit Personen am meisten Maschinen- und Fahrzeugbauingenieure. Die zweitgrößte Lücke besteht bei Elektroingenieuren mit Personen. Regional sind vor allem Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen betroffen.
4 4 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im April Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im April 2012 Die Gegenüberstellung von offenen Stellen in den Ingenieurberufen und den arbeitslos gemeldeten Ingenieuren erlaubt eine Aussage über die Knappheitssituation am Arbeitsmarkt für Ingenieure. Zur Quantifizierung lassen sich Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) verwenden, die gemeldete Stellen und Arbeitslose im Ingenieursegment monatlich veröffentlicht. Für die Berechnung ist es entscheidend, sowohl nach Arbeitsmarktregionen als auch nach Berufsordnungen zu differenzieren. Auf diese Weise wird der begrenzten Mobilität der Ingenieure und der eingeschränkten Substituierbarkeit verschiedener Ingenieurberufe Rechnung getragen. Bei dieser Vorgehensweise werden entsprechend der Klassifikation der BA zehn Arbeitsmarktregionen und sieben Ingenieurberufsordnungen unterschieden. Im Folgenden werden die offenen Ingenieurstellen, die Ingenieurarbeitslosigkeit und die sich daraus ergebende bundesweite Ingenieurlücke für den Monat April 2012 dargestellt. 2 Gesamtwirtschaftliches Stellenangebot im Ingenieursegment Das Arbeitskräfteangebot im Ingenieursegment kann mithilfe der bei der BA gemeldeten Stellen für Ingenieure approximiert werden. Obwohl sie dazu verpflichtet sind, melden Unternehmen nicht sämtliche bestehenden Vakanzen bei der BA. Eine repräsentative Unternehmensumfrage im Jahr 2009 hat gezeigt, dass lediglich jede siebte Ingenieurstelle von den Betrieben an die BA weitergegeben wird (Erdmann/Koppel, 2009). Die übrigen Stellen werden beispielsweise in Online-Stellenportalen, auf der Unternehmenswebseite oder in Zeitungen ausgeschrieben. Um diese Untererfassung der offenen Ingenieurstellen bei der BA zu berücksichtigen, werden die dort gemeldeten Stellen mit der ermittelten Meldequote von 14,4 Prozent hochgerechnet. Tabelle 1 stellt die offenen Stellen für Ingenieure nach Berufsordnungen und Arbeitsmarktregionen für den Monat April 2012 dar.
5 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im April Tabelle 1 Gesamtwirtschaftliches Stellenangebot nach regionalen Arbeitsmärkten und Ingenieurberufsordnungen, Stand: April 2012 Maschinen- und Fahrzeugbauingenieure Elektroingenieure Architekten, Bauingenieure Vermessungsingenieure Bergbau-, Hütten-, Gießereiingenieure Übrige Fertigungsingenieure Sonstige Ingenieure Insgesamt Hamburg, Schleswig- Holstein, Mecklenburg- Vorpommern Niedersachsen, Bremen Nordrhein- Westfalen Hessen Rheinland- Pfalz, Saarland Baden- Württemberg Bayern Berlin, Brandenburg Sachsen- Anhalt, Thüringen Sachsen Insgesamt Veränderung zum Vormonat 1,7% -2,0% 3,0% 11,1% 10,0% -7,4% 0,4% 0,8% Veränderung zum Vorjahresmonat 22,2% 27,7% 18,1% 66,7% 22,2% 8,7% 25,0% 23,1% Werte gerundet, zum Teil Rundungsdifferenzen. Quellen: Eigene Berechnung auf Basis von Bundesagentur für Arbeit, 2012; IW-Zukunftspanel, 2009
6 6 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im April 2012 Im April 2012 gab es im gesamten Ingenieursegment Vakanzen. Damit erreichte die Zahl der offenen Stellen für Ingenieure den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnung im August Gegenüber dem März 2012 stieg die Zahl der Vakanzen nur leicht an. Die Zunahme betrug 900 offene Stellen oder 0,8 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat lag die Zahl um oder 23,1 Prozent höher. Differenziert man nach Berufsordnungen, fand sich im April 2012 mit Vakanzen über ein Drittel der offenen Stelle bei Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der offenen Stellen in diesem Segment um 700 Vakanzen oder 1,7 Prozent. Die zweitgrößte Nachfrage bestand mit Vakanzen bei Elektroingenieuren. Sie sank gegenüber dem Vormonat um 500 Vakanzen oder 2,0 Prozent an. Eine hohe Dynamik zeigte auch die Nachfrage nach Architekten und Bauingenieuren, die gegenüber dem Vormonat um 500 Vakanzen bzw. 3,0 Prozent auf anstieg. Betrachtet man die Arbeitsmarktregionen, gab es mit Vakanzen die größte Zahl offener Stellen in Baden- Württemberg. An zweiter Stelle lag Nordrhein-Westfalen mit offenen Stellen. Am dynamischsten entwickelte sich die Nachfrage in Niedersachsen und Bremen mit einer Zunahme der Zahl der Vakanzen um 500 oder 4,2 Prozent. 3 Arbeitslosigkeit im Ingenieursegment Das Arbeitskräfteangebot im Ingenieursegment besteht aus den bei der BA arbeitslos gemeldeten Personen. Es wird davon ausgegangen, dass ein arbeitsloser Ingenieur jede seiner Zielberufsordnung entsprechende Stelle auch qualifikationsadäquat besetzen kann. Ingenieure, die einen Stellenwechsel anstreben, werden nicht in das Arbeitskräfteangebot einbezogen. Sie besetzen zwar eine Vakanz, verursachen aber in der Regel bei ihrem vorigen Arbeitgeber gleichzeitig eine neue. Es handelt sich somit lediglich um eine Umverteilung der Vakanz von einem Arbeitgeber auf einen anderen. Die im April 2012 arbeitslosen Ingenieure sind nach Arbeitsmarktregionen und Ingenieurberufsordnungen differenziert in Tabelle 2 zu finden.
7 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im April Tabelle 2 Arbeitslose Personen nach regionalen Arbeitsmärkten und Ingenieurberufsordnungen, Stand: April 2012 Maschinen- und Fahrzeugbauingenieure Elektroingenieure Architekten, Bauingenieure Vermessungsingenieure Bergbau-, Hütten-, Gießereiingenieure Übrige Fertigungsingenieure Sonstige Ingenieure Insgesamt Hamburg, Schleswig- Holstein, Mecklenburg- Vorpommern Niedersachsen, Bremen Nordrhein- Westfalen Hessen Rheinland- Pfalz, Saarland Baden- Württemberg Bayern Berlin, Brandenburg Sachsen- Anhalt, Thüringen Sachsen Insgesamt Veränderung zum Vormonat 1,1% 2,7% 1,0% -5,3% 6,1% 2,0% 3,5% 2,1% Veränderung zum Vorjahresmonat -18,4% -19,9% -13,1% -24,6% -1,5% -9,9% -8,8% -13,6% Quelle: Eigene Berechnung auf Basis von Bundesagentur für Arbeit, 2012
8 8 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im April 2012 Summiert über alle Berufsordnungen waren im April 2012 bundesweit Ingenieure arbeitslos gemeldet. Damit stieg die Zahl arbeitsloser Ingenieure im Vergleich zum Vormonat deutlich um 394 Personen oder 2,1 Prozent an. Im Vergleich zum April 2011 lag die Ingenieurarbeitslosigkeit allerdings um Personen oder 13,6 Prozent niedriger. Differenziert nach Berufsordnungen fanden sich im April 2012 die höchsten Zahlen arbeitsloser Ingenieure bei den Sonstigen Ingenieuren mit Personen und bei den Architekten und Bauingenieuren mit Personen. Im Verglich zum Vormonat stieg die Zahl arbeitsloser in allen Berufsordnungen außer bei den Vermessungsingenieuren an. Die stärksten absoluten Zunahmen verzeichneten die Sonstigen Ingenieure mit einem Plus von 211Personen oder 3,5 Prozent und die Elektroingenieure mit einem Plus von 65 Personen oder 2,7 Prozent. Im Vergleich der Arbeitsmarktregionen wies Nordrhein-Westfalen, wie bereits in den Vormonaten, mit Personen die meisten arbeitslosen Ingenieure auf. An zweiter Stelle lagen Berlin und Brandenburg mit Personen. Den stärksten Anstieg der Zahl arbeitsloser Ingenieure verzeichneten Berlin und Brandenburg mit einer Zunahme um 114 Personen oder 4,2 Prozent. Die niedrigste Zahl arbeitsloser Ingenieure fand sich mit 785 Personen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. 4 Arbeitskräftelücken im Ingenieursegment Werden Arbeitskräftenachfrage (Tabelle 1) und Arbeitskräfteangebot (Tabelle 2) im Ingenieursegment differenziert nach Berufsordnungen und regionalen Arbeitsmärkten miteinander verglichen, lassen sich Arbeitskräftelücken ermitteln. Die Ingenieurlücke sagt aus, wie viele Ingenieure mindestens fehlen, um sämtliche offene Stellen besetzen zu können. Bei einem positiven Wert der Lücke besteht ein Engpass an Ingenieuren in dieser Höhe, eine Lücke von Null dagegen zeigt an, dass zumindest theoretisch alle Vakanzen besetzt werden können. Die Ingenieurlücken nach Berufsordnungen und Arbeitsmarktregionen sowie die gesamtwirtschaftliche Lücke im April 2012 sind in Tabelle 3 aufgeführt.
9 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im April Tabelle 3 Arbeitskräftelücken nach regionalen Arbeitsmärkten und Ingenieurberufsordnungen, Stand: April 2012 Maschinen- und Fahrzeugbauingenieure Elektroingenieure Architekten, Bauingenieure Vermessungsingenieure Bergbau-, Hütten-, Gießereiingenieure Übrige Fertigungsingenieure Sonstige Ingenieure Insgesamt Hamburg, Schleswig- Holstein, Mecklenburg- Vorpommern Niedersachsen, Bremen Nordrhein- Westfalen Hessen Rheinland- Pfalz, Saarland Baden- Württemberg Bayern Berlin, Brandenburg Sachsen- Anhalt, Thüringen Sachsen Insgesamt Veränderung zum Vormonat 1,9% -2,6% 4,5% 0,0% 16,7% -5,6% 0,6% 0,8% Veränderung zum Vorjahresmonat 28,8% 36,6% 37,6% 75,0% 16,7% 21,4% 43,4% 34,4% Werte gerundet, zum Teil Rundungsdifferenzen. Quellen: Eigene Berechnung auf Basis von Bundesagentur für Arbeit, 2012; IW-Zukunftspanel, 2009
10 10 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im April 2012 Im April 2012 lag die bundesweite Ingenieurlücke bei Personen. Das war der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im August Im Vergleich zum bisherigen Höchststand aus dem März 2012 lag die Ingenieurlücke damit nochmals leicht um 700 nicht besetzbare Vakanzen oder 0,8 Prozent höher. Gegenüber dem Vorjahresmonat betrug der Anstieg nicht besetzbare Stellen oder 34,4 Prozent. Differenziert nach Berufsordnungen existierte im April 2012, wie bereits in den Vormonaten, die größte Lücke bei Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren. Mindestens Personen fehlten in dieser Berufsordnung, um alle offenen Stellen besetzen zu können. Die zweitgrößte Lücke bestand bei den Elektroingenieuren mit Personen und die drittgrößte bei den Sonstigen Ingenieuren mit Personen. Große Veränderung gegenüber dem Vormonat ergaben sich bei den Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren mit einer Zunahme der Lücke um 700 Stellen oder 1,9 Prozent bei den Elektroingenieuren mit einer Rückgang um 600 Stellen oder 2,6 Prozent und bei den Architekten und Bauingenieuren mit einer Zunahme 500 Stellen oder 4,5 Prozent. Im Vergleich der Arbeitsmarktregionen verzeichnete Baden-Württemberg, wie bereits in den Vormonaten, mit Personen die größte Lücke. Die zweitgrößte Lücke entstand in Bayern mit Personen und die drittgrößte in Nordrhein-Westfalen mit Personen. 5 Fazit Die Zahl der offenen Stellen für Ingenieure hat mit Vakanzen im April 2012 einen neuen Rekordwert erreicht. Damit wurde der bisherige Höchwert aus dem März 2012 allerdings nur leicht um 700 Stellen übertroffen. Dabei ist der Anstieg der Lücke allerdings allein auf die Zunahme der Zahl offener Stellen zurückzuführen, die mit einen neuen Höchstwert erreichte. Die Zahl arbeitsloser Ingenieure stieg im April 2012 deutlich um 2,1 Prozent an. Besonders betroffen von den herrschenden Ingenieurengpässen waren Unternehmen, die Maschinen- und Fahrzeugbau- sowie Elektroingenieure beschäftigen. Rund drei Fünftel der fehlenden Ingenieure entfielen auf diese beiden Bereiche. Regional betrachtet war Baden-Württemberg am stärksten betroffen. Fast ein Viertel der fehlenden Ingenieure entfielen auf diese Arbeitsmarktregion.
11 Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im April Literatur BA Bundesagentur für Arbeit, 2012, Arbeitsmarkt in Zahlen, Arbeitsmarktstatistik, Arbeitsmarkt nach Berufen - Deutschland (Klassifikation der Berufe 1988), April 2012, Sonderauswertung der Arbeitsmarktstatistik. Erdmann, Vera / Koppel, Oliver, 2009, Ingenieurmonitor: Fachkräftebedarf und -angebot nach Berufsordnungen und regionalen Arbeitsmärkten Methodenbericht, URL: [Stand: ] IW-Zukunftspanel, 2009, 9. Welle, Januar 2009, Teildatensatz, Stichprobenumfang: Unternehmen
12 In Kooperation mit Verein Deutscher Ingenieure e.v. Strategie & Kommunikation Stephan Berends Tel.: +49 (0) berends@vdi.de Institut der deutschen Wirtschaft Köln Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik Dr. Wido Geis Tel.: +49 (0) geis@iwkoeln.de Dr. Oliver Koppel Tel.: +49 (0) koppel@iwkoeln.de
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