Bau- und Wohnungswesen
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- Jesko Gerstle
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1 Bau- und Wohnungswesen Panorama 3- und 4-Zimmer-Wohnungen überwiegen weiterhin Die Wohnungen mittlerer Grösse (3 oder 4 Zimmer) machten 2015 mehr als die Hälfte (55%) des Wohnungsbestandes aus; 20% waren Wohnungen mit 1 bis 2 Zimmern und 25% solche mit 5 und mehr Zimmern. Dieses Verhältnis hat sich seit 1970 kaum verändert. Über die Hälfte der Schweizer Bevölkerung (54%) wohnte 2015 in einer 3- oder 4-Zimmer-Wohnung, 11% in einer Wohnung mit 1 oder 2 Zimmern. Die Anzahl Personen pro Wohnung bleibt gegenüber 2000 konstant (2,3). Gleichzeitig stieg die durchschnittliche Wohnfläche pro Person von 44 m² auf 45 m². Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person in Haushalten mit mehr als einer Person (ausschliesslich Schweizer) liegt 2015 bei 43 m². In Haushalten, deren Mitglieder alle Ausländer sind, beträgt die Fläche pro Person 30 m². Neu erstellte Gebäude und Wohnungen, Index 1975 = 100 G 9.1 Gebäude mit Wohnnutzung 200 davon Einfamilienhäuser Wohnungen BAU- UND WOHNUNGSWESEN 1 PANORAMA Bundesamt für Statistik, März 2017
2 Die Wohndichte stieg gegenüber 2000 von 0,59 auf 0,60 Bewohner pro Zimmer und ist in Haushalten mit Personen über 65 Jahren am geringsten (0,38). und das Einfamilienhaus bleibt die wichtigste Gebäudekategorie Die Einfamilienhäuser stellen 2015 mehr als die Hälfte (57%) aller Gebäude mit Wohnnutzung dar. Bis ins Jahr 2012 ist dieser Anteil stetig gestiegen und ging danach leicht zurück. Das stärkste Wachstum wurde in den 1970er- und 1980er-Jahren verzeichnet (Anteile 1970: 40%; 1980: 47%; 1990: 54%; 2000: 56%; 2012: 58%). Weniger als ein Viertel aller Haushalte lebt in einem Einfamilienhaus (23%). Von den Haushalten mit nur Schweizern leben 28% in einem Einfamilienhaus. Haushalte, deren Mitglieder alle Ausländer sind, wohnen nur zu 8% in Einfamilienhäusern. Wohnungen 2015 Energieträger (für Heizung) Elektrizität 5,6% 6,3% Holz Stetige Zunahme der Wohneigentumsquote seit 1970 Ende 2014 lebten in der Schweiz 37,4% der Haushalte in ihrer eigenen Wohnung. Dies entspricht Haushalten. Seit 1970 ist die Wohneigentumsquote stetig angestiegen (1970: 28,5%; 1980: 30,1%; 1990: 31,3%; 2000: 34,6%). Die Anzahl Wohnungen im Stockwerkeigentum hat von 1970 bis 2014 am stärksten zugenommen (+72%). Deren Zahl ist zwischen 2000 und 2014 von auf angestiegen. Die Haushalte, denen das Haus gehört, in dem sich ihre Wohnung befindet, machen jedoch nach wie vor die Mehrheit der Eigentümerwohnungen aus (2000: ; 2014: ). Eine regionale Analyse zeigt, dass zwischen den Kantonen grosse Unterschiede beste- Wärmepumpe 7,1% 8,9% Anzahl Zimmer 20,4% 27,7% 51,8% 9,9% 6,4% ,0% 15,4% ,8% 3 Andere Heizöl Gas Alter der Wohnung (Bauperiode) ,5% 16,7% 14,1% 14,9% 11,2% 39,1% 19,9% 25,5% 17,8% 20,3% G vor 1946 Fläche 160m² m² m² 80 99m² <60m² 60 79m² BAU- UND WOHNUNGSWESEN 2 PANORAMA Bundesamt für Statistik, März 2017
3 hen. Die Kantone Appenzell Innerhoden (57,0%), Wallis (57,2%) und Jura (54,2%), weisen die höchsten Wohneigentumsquoten auf, die städtischen Kantone Basel-Stadt (16,0%) und Genf (18,3%) hingegen die tiefsten. In den Kantonen Aargau (48,9%), Appenzell Ausserrhoden (49,1%) und Solothurn (49,2%) lebt jeder zweite Haushalt in seiner eigenen Wohnung. Anteil Einfamilienhäuser am gesamten Gebäudebestand 2015 Taux de maisons individuelles sur l ensemble des bâtiments, en 2015 Schweiz / Suisse: 57,4 % Bauwirtschaft: Zunahme der Bauausgaben Die gesamten Bauausgaben setzen sich aus den Bauinvestitionen und den öffentlichen Unterhaltsarbeiten zusammen. Sie stiegen im Jahr 2015 nominal um 1,4% (real +1,9%). Im Jahr 2014 hatten die Bauausgaben nominal um 3,0% und 2013 um 3,2% zugenommen. Die Ausgaben in öffentliche Unterhaltsarbeiten gingen gegenüber 2014 um 2,1% zurück. Die Bauinvestitionen, also jene Bauausgaben ohne öffentliche Unterhaltsarbeiten, wuchsen gegenüber 2014 nominal um 1,7%. Die Investitionen in Hochbauprojekte nahmen im Jahresvergleich um 1,7% zu, diejenigen in Tiefbauprojekte stiegen im Jahresvergleich um 2,1%. Die Neubauinvestitionen nahmen im Jahresvergleich um 1,2% zu, und die Investitionssumme in Umbauprojekte stieg gegenüber dem Jahr 2014 um 2,7%. Die privaten Auftraggeber investierten mehr in den Umbau (+2,9%), während die Investitionen in den Neubau um 0,8% zurückgingen. Die öffentlichen Auftraggeber erhöhten ihre Investitionen sowohl bei den Neubauprojekten (+9,3%) als auch bei den Umbauprojekten (+2,4%). In % / En % < 47,5 47,5 54,9 55,0 62,4 62,5 69,9 70,0 BAU- UND WOHNUNGSWESEN 3 PANORAMA Bundesamt für Statistik, März 2017
4 Bauausgaben 1 Index 1980 = 100 G 9.4 Leerwohnungsziffer G Umbau, Erweiterung, Abbruch 2% 1% 200 Öffentliche Unterhaltsarbeiten Gesamttotal Neubau Zu Preisen von 2000 / Aux prix de % Leerwohnungen nach Zahl der Zimmer, in Zunehmende Wohnbautätigkeit... Im Jahr 2015 wurden in der Schweiz 0,9% mehr Gebäude mit Wohnnutzung fertig gebaut. Auch die Zahl der neu erstellten Wohnungen nahm zu (+7,4%). Ein Rückgang konnte bei den neuen Einfamilienhäusern beobachtet werden ( 0,6%) und steigender Leerwohnungsbestand 1998 wies die Leerwohnungsziffer den Höchstwert von 1,85% aus, danach fiel sie bis auf 0,90% im Jahr Die Anzahl der leer stehenden Wohnungen am Stichtag 1. Juni 2016 stieg gegenüber dem Vorjahr um 6042 Einheiten auf insgesamt Leerwohnungen, was einem Anstieg um fast 12% entspricht. Gemessen am Gesamtwohnungsbestand der Schweiz erreichte die Leerwohnungsziffer am Stichtag das Niveau von 1,30% BAU- UND WOHNUNGSWESEN 4 PANORAMA Bundesamt für Statistik, März 2017
5 Glossar Bauausgaben Die Bauausgaben umfassen die Bauinvestitionen plus das Total der öffentlichen Unterhaltsarbeiten. Bauinvestitionen im Berichtsjahr Baukosten für die Arbeiten, welche im betreffenden Jahr realisiert worden sind. Berücksichtigt sind dabei ausschliesslich Projekte, deren Bau im betreffenden Jahr im Gange war oder abgeschlossen wurde. Baukosten Die Kosten beinhalten alle Vorbereitungsarbeiten, die reinen Baukosten, alle fest eingebauten Einrichtungen, die der spezialisierten Nutzung eines Bauwerkes dienen, die Umgebungsarbeiten sowie alle Erschliessungsarbeiten innerhalb der Grundstücksgrenzen und alle Baunebenkosten. Nicht eingeschlossen sind Kosten für den Erwerb des Grundstücks, die Erschliessung ausserhalb der Grundstücksgrenzen sowie die Kosten für die Ausstattung mit mobilen Gegenständen. Gebäude Gebäude sind auf Dauer angelegte, mit dem Boden fest verbundene Bauten, die Wohnzwecken oder Zwecken der Arbeit, der Ausbildung, der Kultur oder des Sportes dienen. Bei Doppel-, Gruppen- und Reihenhäusern zählt jedes Gebäude als selbständig, wenn es einen eigenen Zugang von aussen hat und wenn zwischen den Gebäuden eine senkrechte vom Erdgeschoss bis zum Dach reichende tragende Trennmauer besteht. Hochbau Hochbauten sind Bauwerke, die in der Regel grösstenteils über der Bodenhöhe liegen. Zu den Hochbauten zählen auch Bauwerke, die unter der Bodenhöhe liegen, jedoch eine unabhängige Nutzung zulassen, dem Menschen zugänglich und zur Unterbringung von Menschen, Tieren oder Gütern bestimmt sind. Leerwohnungen In der Leerwohnungszählung gelten (anders als bei der Gebäude- und Wohnungszählung) nur diejenigen Wohnungen als Leerwohnungen, die auf dem Markt zur Dauermiete bzw. zum Kauf angeboten werden. Es werden alle bewohnbaren Wohnungen berücksichtigt, unabhängig davon, ob sie möbliert oder nicht möbliert sind; mitgerechnet werden auch leer stehende Ferien- oder Zweitwohnungen, sofern sie das ganze Jahr bewohnbar sind. Unter der Leerwohnungsziffer versteht man den prozentualen Anteil der leer stehenden Wohnungen (Stichtag: 1. Juni) am Gesamtwohnungsbestand der registerbasierten Gebäude- und Wohnungsstatistik (GWS) des Vorjahres. BAU- UND WOHNUNGSWESEN 5 PANORAMA Bundesamt für Statistik, März 2017
6 Tiefbau Tiefbauten sind Bauwerke, die in der Regel grösstenteils unter der Bodenhöhe liegen. Zu den Tiefbauten zählen auch Bauwerke, die über der Bodenhöhe liegen, jedoch keine unabhängige Nutzung zulassen und nicht zur Unterbringung von Menschen, Tieren oder Gütern bestimmt sind. Unterhaltsarbeiten, bauliche Als Ausgaben für Unterhaltsarbeiten gelten die Kosten für Instandhaltung (Wahren der Funktionstüchtigkeit durch einfache und regelmässige Massnahmen) sowie Instandsetzung (Wiederherstellen der Funktionstüchtigkeit). Zimmer Als Zimmer gelten alle Wohnräume wie Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer usw., welche als Gesamtes eine Wohnung bilden. Nicht gezählt werden Küche, Badezimmer, Duschen, Toiletten, Réduits, Korridore, halbe Zimmer, Veranden sowie zusätzliche separate Wohnräume ausserhalb der Wohnung. Wohngebäude Wohngebäude umfassen die reinen Wohngebäude und die Wohngebäude mit Nebennutzung. Wohnung Unter Wohnung ist die Gesamtheit der Räume zu verstehen, die eine bauliche Einheit bilden und einen eigenen Zugang entweder von aussen oder von einem gemeinsamen Bereich innerhalb des Gebäudes (Treppenhaus) haben. Eine Wohnung im Sinne der Statistik verfügt über eine Kocheinrichtung (Küche oder Kochnische). Ein Einfamilienhaus besteht aus einer Wohnung; Einfamilienhäuser mit Einliegerwohnungen werden als Mehrfamilienhäuser erfasst. Es werden alle Wohnungen gezählt unabhängig davon, ob die Wohnung für Privat- oder Kollektivhaushalte bestimmt ist. BAU- UND WOHNUNGSWESEN 6 PANORAMA Bundesamt für Statistik, März 2017
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