INNOCENT NEWS Nachrichten von Pfarrer Innocent Nwafor und der All-Saints-Pfarre in Awgbu, Nigeria

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1 Nr. 24, Jänner 2017 INNOCENT NEWS Nachrichten von Pfarrer Innocent Nwafor und der All-Saints-Pfarre in Awgbu, Nigeria Pfarrer Dr. Innocent Nwafor ist nach 9 Jahren in Gallspach in seine Heimat Nigeria zurückgekehrt. Dort betreut er seit 1.Jänner 2014 die Pfarre All Saints (Allerheiligen) in der Stadt Awgbu im Bundesstaat Anambra. Es war ein großes Fest: die Feier des Silbernen Priesterjubiläums von Pfarrer Innocent am 31. Dezember 2016 in seiner Heimatstadt Nibo. 25 Priester feierten gemeinsam die Festmesse. Zwei gute Freunde von Innocent flankierten ihn. Innocents Schwägerin Evangelina las die Lesung. 1

2 Gemeinsam mit Pfarrer Innocent feierte Schwester Mary Cordelia ihr 25-jähriges Professjubiläum. Die Jugendchöre von All Saints/Awgbu und St.Teresa/Nibo gestalteten den Gottesdienst gemeinsam musikalisch und zum Abschluss spielte Nicole eine Einlage auf dem Keyboard. Nach der Messe ging es mit Musik und Tanz zum Festplatz, wo ein langes und buntes Programm folgte. 2

3 Die Frauen führten traditionelle Tänze vor... Kinder- und Jugendchöre hatten ihre Auftritte und von allen Seiten gab es Gratulationen und Geschenke, Lob- und Dankesreden. 3

4 Im Rahmen der Feier wurden auch die 10 Solaranlagen, die wir Pfarrer Innocent zu seinem Jubiläum für Nibo finanziert haben, an die ausgewählten Familien als Geschenk überreicht. Für uns waren Girlanden mit dem Aufdruck Spender der Solaranlagen angefertigt worden und wir wurden als Repräsentanten von Innocents ehemaliger Pfarre St. Katharina in Gallspach/Österreich/Europa überall als Ehrengäste behandelt. Profil von Pfarrer Dr. Innocent Nwafor Geburt und familiärer Hintergrund: Ich wurde in Nibo am 8. Mai 1959 in die Familie des verstorbenen Ozo Nwafor Okonkwo und der verstorbenen Frau Perpetua Ekegbo Nwafor aus dem Dorf Umuejiofor geboren.ich bin der Erstgeborene meiner Mutter, die die zweite Frau meines Vaters war. Wenn ich zurückblicke, um die ersten Erfahrungen mit meinen Eltern und meiner Familie zu erfassen, kommt sofort die Erinnerung an sehr zufriedene und sehr fleißige Eltern. Diese Werte der Zufriedenheit und harter Arbeit habe ich bis heute und sehe sie als speziellen Segen meiner Eltern. So wuchs ich in einer Familie auf, in der harte Arbeit und Sinn für Anstand Werte waren, die meine Eltern hochhielten und bis zu ihrem Tod lebten. Erstes religiöses Erwachen: Mein erstes religiöses Erwachen wurde mir von meinen Eltern eingepflanzt, die fromme Gläubige der afrikanischen traditionellen Religion waren. Es war das Erwachen eines Sinnes des Heiligen, das alle Ereignisse und Umstände des Lebens durchdringt und ihnen Harmonie und Frieden gibt. Die frohen Kindheitserinnerungen an meinen Vater und meine Familie bestehen auch aus der beinahe täglichen Routine, den Tag mit einem Gebet zu beginnen, bei dem die Igbo-Kolanuss verwendet wurde, und dem Singen, während mein Vater in seiner Scheune mit den Yamswurzeln arbeitete. Ein Rätsel, das ich noch nicht gelöst habe, ist, wie es dazu kam, dass diese frommen Anhänger der afrikanischen traditionellen Religion mich im Alter von 6 Monaten zu Pfarrer Brady zur Taufe brachten. Und damit begann meine Reise des christlichen Glaubens. Ich kann gut und gerne sagen, dass es meine nicht-christlichen Eltern waren, die mich zum Christentum brachten. Ausbildung: Ca begann ich mit dem Kindergarten in Uno-Nche, Egbeana Ezeawulu, Nibo. Zu meinen ersten stolzen Erinnerungen zählt, dass ich nicht zu den Kindern gehörte, die 4

5 unsere Miss (Nwaelutu) mit anderen Kindern aus der Familie holen musste und sie gegen ihren Willen zum Kindergarten zerrte (Ota-akara). Ich hatte schon meine nächsten Schritte in Ezi-Ngene begonnen, als der Bürgerkrieg ausbrach. Eine schlimme Zeit, an die ich nicht denken mag außer mit dem Wunsch, dass sich das niemals wiederholen möge. Der Ausbruch des Nigeria-Biafra-Bürgerkriegs 1967 unterbrach meine Vorschulzeit. Mein ganzer Traum war in dieser Zeit, wann es mir möglich sein würde, in die erste Klasse in Ezi-Nwankwo zu gehen. Ich hatte schon mit meiner linken Hand über den Kopf gegriffen, um mein rechtes Ohrläppchen zu erreichen, als Qualifikation, um in die erste Klasse der Grundschule in Ezi-Nwanko zu gehen. Das war der Traum, den der Ausbruch des Nigeria/Biafra-Krieges zerstörte. Die Geschichte des Krieges ist zu grauenhaft, um hier erzählt zu werden, aber sie trübt die Freude über diesen tiefgreifenden und gnadenreichen Moment. Meine Grundschulzeit begann von an der Ezike Grundschule in Nibo. Es war eine Zeit der Entschlossenheit, denn buchstäblich jeden Morgen musste ich zuerst hinunter nach Mgboko gehen, um einen Topf voller Raffia-Palmwein zum Eke-Amawbia-Markt zu tragen, dann zurücklaufen und mich für die Schule vorbereiten. Wenn ich heute zurückschaue, frage ich mich, wie das möglich war. Es brachte mich nicht dazu, bei Prüfungen schlecht abzuschneiden. Im Gegenteil, ich gehörte zur Gruppe der besten Schüler, vor allem von der dritten bis zur sechsten Klasse. Gott gebührt dafür die Ehre! Nach der Grundschule konnte ich nicht gleich in die Mittelschule gehen, weil wir zu arm waren. In diesem Jahr wurde ich vom Kirchenrat von St. Teresa gebeten, mich um den Kindergarten in Egbeana Ezeawulu zu kümmern. Ich tat das voller Freude für eine minimale Bezahlung. Diese Erfahrung kam mir sehr zu Gute. Von 1975/76 bis 1980 ging ich in die Mittelschule, in die Comprehensive Secondary School, Nawfia, wo ich 1980 mein West African School Certificate (W.A.S.C.) machte. Das waren weitere 5 Jahre voll harter Arbeit und Entschlossenheit. Der Tod meines Vaters, als ich in der zweiten Klasse war, war ein großer Umbruch. Dank gebührt meinen Halbbrüdern für ihre Hilfe Sylvester und Linus Nwafor. Sie stellten sich der Herausforderung und konnten mir durch diese schwere Zeit helfen. Die Hilfe meines Onkels mütterlicherseits, Ejike Nwobodo, darf auch nicht vergessen werden. Ausbildung im Priesterseminar: Nach meiner Mittelschule änderte der Herr den Plan für mein Leben. Seine Liebe überwältigte mich und lockte mich gegen meinen und der anderen Leute Willen in das Priesterseminar. So musste ich die Zusage eines Arbeitsplatzes in der Verwaltung in Lagos aufgeben, um einer Gegenwart zu folgen, deren Gesicht sehr unklar und deren Pfad sehr umwölkt war. Aber weil Seine Liebe so überwältigend war, musste ich alle menschliche Logik, die sich gegen Seinen göttlichen Willen stellte, aufgeben. Diesem JA zu Seinem göttlichen Willen musste gefolgt werden, durch dick und dünn, durch 10 Jahre ernsthafter religiöser, akademischer, moralischer und menschlicher Ausbildung; harte Jahre intensiver Disziplin. Ich bleibe allen dankbar, die in irgendeiner Weise zu meiner philosophischen und theologischen Ausbildung beigetragen haben. Gott sei Dank, dass ich diese langen Jahre mit zwei Abschlüssen krönen durfte. Der erste war der Bachelor of Philosophy (BPhil.) des Bigard Memorial Seminars, Ikot-Ekpene, Der zweite ist der Bachelor of Theology (BD) des Bigard Memorial Seminars in Enugu, Priesterweihe und Einsatzorte: Am 17. August 1991 wurde ich vom ersten katholischen Bischof von Awka, Bischof Dr. Albert K. Obiefuna, zum Priester geweiht. Mit dieser Priesterweihe begannen die langen Jahre des Seelsorgsdienstes. So ging es weiter: 5

6 1991/92: Geistlicher Direktor am St. Dominic Savior Junior Seminar, Akpu, Orumba South LGA, Anambra State. 1992/93: Kaplan in der St. Matthew-Pfarre, Amawbia; gleichzeitig Teilzeit-Ausbildner am Holy Family Spiritual Year Seminar, Okpuno : Co-Ausbildner am Holy Family Spiritual Year Seminar, Okpuno. 1996: Erster Pfarrer der St. Gabriel-Pfarre, Okpuno : Geistlicher Direktor am Bigard Memorial Seminar, Enugu. Weitere akademische Studien und pastorale Erfahrung: Ich danke der Diözese Awka für die Fürsorge während all dieser Jahre und für die Gelegenheit, meine Studien der Pastoraltheologie an der Universität Salzburg in Österreich fortzusetzen. Diese Studien wurden mit einem ausgezeichneten Resultat meiner Doktorarbeit 2009 gekrönt. Gleichzeitig war dies auch eine Zeit der Sammlung pastoraler Erfahrung in Österreich: : Pfarradministrator der Hl.-Katharina-Pfarre in Gallspach, Österreich heute: Pfarrer der All Saints-Pfarre, Awgbu. Hobbys: Die Schönheit der Natur bewundern, zuhören, lesen und kreatives Schreiben. Wenn ich auch nicht sehr gut spiele, so bewundere ich doch Rasentennis. Alle 5 Jahre schreibe ich üblicherweise eine kleine Betrachtung als eine Art des Dankes an Gott für seine Güte mir gegenüber. In diesem Geist entstanden die folgenden Publikationen mit Dank an Gott: - Redeemed by the Lamb (Erlöst durch das Lamm), You shall be my Witnesses (Ihr sollt meine Zeugen sein), Zu Dir mein Gott, Peace and Togetherness (Friede und Gemeinschaft), 2011 Eine meiner Lieblings-Bibelstellen: Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt, denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe (Joh 15,15). Zu wissen, dass mich Jesus Freund nennt, macht mir viel Freude. So strebe ich danach, seine Freundschaft zu genießen und die Freundschaft Seiner vielen Freunde. Das Silberjubiläum zu feiern ist eine besondere Gnade Gottes. Und für diese einmalige Gelegenheit bin ich Gott und allen Männern und Frauen guten Willens überaus dankbar. Pfarrer Dr. Innocent Nwafor (Auszug aus der Festschrift zum Silbernen Priesterjubiläum) Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen Gnade über Gnade (Joh 1,16) Spendenkonto: Allerheiligenpfarre Awgbu bei der Raiffeisenbank Gallspach Kontonummer: IBAN: AT BIC: RZOOAT2L736 In der Pfarrkirche Gallspach liegen für dieses Konto Erlagscheine auf. Alle Innocent-News können auch auf der Homepage der Pfarre Gallspach unter dem Punkt Pfarre Aktiv - Dr. Innocent Nwafor abgerufen werden. Anfragen zu den Kontaktdaten von Innocent und alle anderen Fragen und Rückmeldungen bitte an: Anita Bavdaz, Kienzlstr.3, 4713 Gallspach, 0650/ , bavdaz@hotmail.com 6