Forstwirtschaft im Spannungsfeld vielfältiger Ansprüche
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- Jutta Gerstle
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1 Forstwirtschaft im Spannungsfeld vielfältiger Ansprüche Symposium der NW-FVA am 10. März 2011 in Göttingen NW-FVA Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt
2 Forstwirtschaft am Scheideweg zwischen Holzrausch und Multifunktionalität Johannes Enssle NABU-Waldreferent Symposium der NW-FVA am 10. März 2011 in Göttingen
3 Das Gespenst der Segregation geht um Foto: C.Heinrich Foto: C. Stephan
4 Multifunktionalität gesetzlich verankert BWaldG 1 Abs. 1-3:
5 Im öffentlichen Wald haben Umwelt und Erholung Vorrang Die Bewirtschaftung des Körperschaftsund Staatswaldes [ ] dient der Umweltund Erholungsfunktion des Waldes, nicht der Sicherung von Absatz und Verwertung forstwirtschaftlicher Erzeugnisse. Urteil des BverfG von 1990
6 Öffentlicher Wald = Volksvermögen
7 Naturnahe Waldwirtschaft: ein zentrale Errungenschaft der Forstwirtschaft orientiert sich an den natürlichen Waldgesellschaften schafft naturnahe und strukturreiche Wälder mit zahlreichen Nischen für bedrohte Arten hochwertige Holzproduktion fernab vom traditionellen Fichtenacker Bindung von CO 2, Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes, etc. Arbeitsplatz und Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum Hoher Bildungs- und Erholungsfaktor Lebensqualität für Jung und Alt
8 Naturnahe Waldwirtschaft kann einiges... Botschaften: Mit kleinen Taten zu großer Wirkung Naturschutz im Wald kann jeder!
9 Forstwirtschaft und Naturschutz: keine Gegensätze Foto: Enssle
10 tolle Leistung!
11 Das Problem mit der Jagd... Waldbau = Zaunbau: volkswirtschaftlicher und ökologischer Schaden geht nicht in die Wildschadensermittlung ein
12 Das Problem mit der Technik Brandenburg 2009 Bildautor: Anonym
13 Das Problem mit den Urwäldern... Bild: Nationalpark Kellerwald Edersee Großräumige, unzerschnittene (Buchen)Waldgebiete mit dynamischem Mosaikzyklus verschiedener Altersphasen
14 Das Problem mit Natura 2000 im Wald Definition des guten und hervorragenden Erhaltungszustands entspricht häufig nicht der tatsächlichen Lebensraumqualität Bericht nach Artikel 17 der FFH-Richtlinie zeigt: alle zehn Wald-Lebensraumtypen des Anhang I der FFH-Richtlinie der atlantischen Region weisen einen ungünstigen Zustand auf. die Hälfte der Typen sogar einen schlechten Zustand keiner befindet sich in einem guten Zustand. In der kontinentalen Region sind von 16 Wald- Lebensraumtypen elf in ungünstigem Zustand.
15 Ausgewählte Ziele der nationalen Biodiversitätsstrategie Natürliche Bewirtschaftungsformen ermöglichen natürliche Prozesse zur Stärkung der ökologischen Funktionen des Waldes Alt- und Totholz sind in ausreichender menge und Qualität vorhanden Ausgeglichenes Verhältnis zwischen Waldverjüngung und Wildbesatz bis 2020 Natürliche Waldentwicklung auf 5 % der Waldfläche bis 2020 (durch 10 % im öffentlichen Wald) Förderung des Vertragsnaturschutzes im Privatwald auf 10 % der Fläche
16 Fazit: kein Käseglockennaturschutz Stärkung des integrativen Naturschutzes auf ganzer Fläche ergänzt um segregative Elemente auf 5 bis 10 % der Waldfläche Gemeinwohlleistungen und ökosystemare Dienstleistungen stärker in den gesellschaftlichen Fokus rücken Multifunktionale Forstwirtschaft gemeinsam mit dem Naturschutz weiter entwickeln
17 Das Revival der Kielwassertheorie? Holznutzung ist Waldpflege, ohne sie würde die Artenvielfalt in Wäldern rapide abnehmen ( ). (Holzabsatzfonds 2007) Die heutige Forstwirtschaft ist ein Garant für den Erhalt der biologischen Vielfalt im Wald. (DFWR und DHWR 2008) Mitteleuropa hat keine Primärwälder mehr, deren Schutz obligatorisch wäre. (Grundmann 2009) Das 5 % Ziel gefährdet Arbeitsplätze. (AGDW 2010)
18 Waldstrategie 2020 soll Ausgleich und tragfähige Balance herstellen Foto: Reuters
19 Waldstrategie 2020 aus Sicht des NABU NABU begrüßt die Initiative des BMELV Die Strategie: muss sich am Leitbild der multifunktionalen und naturnahen Waldwirtschaft orientieren, muss die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts zur Grundlage des Wirtschaftens machen muss sich in übergeordnete Strategien und Abkommen eingliedern, braucht breite gesellschaftliche Unterstützung, bedarf einer neutralen und transparenten Vorgehensweise.
20 Wo wir eigentlich hinmüssen! Wald ist MehrWert!
21 Wald ist MehrWert Staatliche Förderung als Maß für gesellschaftliche Wertschätzung: Förderung im Privatwald: 14 /ha Förderung Landwirtschaft: 424 /ha? Quelle: Zahlen für 2006/2007, Testbetriebsnetz BMELV in MÖHRING und MESTEMACHER 2009
22 Multifunktionale Forstwirtschaft ist nicht am Ende, sie fängt gerade erst richtig an!
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Johannes Enssle NABU-Waldreferent Naturschutzbund Deutschland Charitéstr Berlin Tel:
24 Forstwirtschaft im Spannungsfeld vielfältiger Ansprüche Symposium der NW-FVA am 10. März 2011 in Göttingen NW-FVA Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt
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