Die neuen Energieanbieter in der Regenerativwirtschaft: Konzeptionen und Perspektiven
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- Swen Neumann
- vor 8 Jahren
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1 IZES-Kongress: Transformation des Strommarktes auf dem Weg zur Regenerativwirtschaft Saarbrücken, 22. März 2012 Die neuen Energieanbieter in der Regenerativwirtschaft: Konzeptionen und Perspektiven Dr. Thomas Mecke Vorsitzender der Geschäftsführung lekker Energie GmbH IZES Dr. Mecke 1
2 Status des Transformationsprozesses Umwelt Politik Industrie fossil Anbieter regenerativ Privatkd. Verbraucher Geschäftskd. Anforderungen an den Transformationsprozess: Politik: Ein EnergieWende - Gesetz Anbieter: Faire Verteilung von Chancen und Risiken Kunden: Faire und verständliche Lastenverteilung IZES Dr. Mecke 2
3 Effiziente Transformation ist nur im Wettbewerb möglich Je mehr Monopolbereich und Subventionierung, umso mehr Regulierung und staatliche Vorgaben Je weniger Markt, umso weniger Wettbewerb Je größer der hoheitliche Bereich, umso mehr Finanzierung durch Umlage (jenseits der Kundenwünsche) Je mehr Finanzierung durch Umlage, umso mehr Fehlanreize ABER: Die Rahmenbedingungen für wettbewerbliche Lösungen reichen noch nicht aus IZES Dr. Mecke 3
4 Konkrete Transformation vom Ende her denken Bei einem Energiesystem ohne variable Kosten verliert der Preis pro kwh schon heute mehr und mehr seine Steuerungsfunktion -> wo immer möglich, sollten schon heute Kapazitätskosten gelten, um darauf aufbauende Dienstleistungen zu ermöglichen EE werden am Ende Markt und System bestimmen -> EE müssen schon heute, wo immer möglich (Mit)-Systemverantwortung übernehmen und in den Markt integriert werden Fossile Erzeugung stützt den Umbau -> Wettbewerblich organisierte Kapazitätsmechanismen müssen schon heute den energy only Markt mehr und mehr ergänzen Netze dienen den neuen Märkten -> Die Grauzone zwischen (Netz-)monopol und Markt ist schnellstmöglich zugunsten der Märkte aufzulösen Transformation kann nur Erfolg haben, wenn die Einzelmaßnahme vom Kunden akzeptiert wird -> EVU müssen die Kundenbeziehung völlig neu gestalten IZES Dr. Mecke 4
5 EE im Marktsystem: Marktpreise EEX gibt den EE seit 2010 erfolgreich einen Marktpreis sowohl für Vermarktung durch ÜNB als auch für Marktprämie, weil hier Angebot und Nachfrage auf größtmöglicher Basis (Liquidität) zusammenkommen Die vom IZES vorgeschlagene kurzfristige (Profil)-Wälzung zu Lieferanten wäre demgegenüber ein Rückschritt, weil die notwendige Andienungspflicht die EE von jedweden Marktsignalen entzieht der rein mengenorientierte Ausbau jedweden Ansatz von Systemintegration verhindert und damit Systemkosten erhöht die damit einhergehende spotorientierte Tarifierung von Endkunden die Akzeptanz der Transformation gefährdet spezielle Vermarktungsstrategien für EE ausschließt -> EEX als Marktplatz und Direktvermarktung müssen ausgebaut werden IZES Dr. Mecke 5
6 EE im Marktsystem: Kapazitäten In der Transformationsphase muss der konventionelle Kraftwerkspark weiter flexibilisiert werden. wegen dem missing money -Problem müssen Ziel- und Funktionsweise von Kapazitätsmechanismen für den ab 2020 notwendigen fossilen Neubau heute diskutiert und entschieden werden Da merit order immer häufiger die variablen Kosten des bestehenden KW-parks nicht refinanziert, ist heute zu diskutieren und zu entscheiden, ob und inwieweit der EE-Einspeisevorrang durch Flexibilitätsprämien für fossile KW ergänzt werden (Winter)-Kaltreserve muss durch marktorientierte Ausschreibungsverfahren ermittelt werden -> Die sich im (Ausschreibungs)-Markt entwickelnden Preise für Flexibilität und Kapazität bilden die Grundlage für entsprechende Angebote zur Lastverlagerung im Endkundenmarkt IZES Dr. Mecke 6
7 Intelligente Netze: Kapazitätspreise Im Einklang mit der Bundesnetzagentur stellen smart grids die intelligenten Netzkapazitäten zur Verfügung, auf deren Grundlage smart markets Energiemengen und daraus abgeleitete Dienstleistungen handeln. Insoweit haben smart grids nur eine dienende Funktion für intelligente Märkte. Smart Market umfasst die Kilowattstunde: Erzeugung, Handel, Lieferung der Energie Smart Grid umfasst das Kilowatt: Kapazitäten des Netzes, Planungen, Betrieb und Ausbau bzw. intelligente Maßnahmen zu dessen Begrenzung -> Netz verkauft Kapazitäten, deshalb sollte die zur Verfügung gestellte Leistung und nicht die transportierte Arbeit in Rechnung gestellt werden (Kapazitätspreise) IZES Dr. Mecke 7
8 Intelligente Netze: Schaltungen Schaltung von Kunden greift unmittelbar in bestehende Vertragsverhältnisse ein und sollte deshalb grundsätzlich vom Lieferanten im Rahmen eines Ampelsystems erfolgen: Grüner Bereich: System sicher, kein Eingriffsbedarf Gelber Bereich: System droht unsicher zu werden, Netz setzt von Lieferanten vorgehaltene Kompensationsleistungen ein Roter Bereich: Grenzwertüberschreitung, Netz darf hoheitlich schalten -> den gelben Bereich gestalten, um den roten Bereich zu verhindern Netze kooperieren über physische Netzgrenzen hinaus in (Engpass-) logischen Größen und schreiben notwendige Kompensationsleistungen aus (ähnlich Regelenergie bei ÜNB) Lieferanten ermitteln im Wettbewerb geringst mögliche Schaltanreize und ermöglichen Abgleich mit Investitionen in smarte Netzkomponenten IZES Dr. Mecke 8
9 Intelligente Netze: Messen Synchronisierung der Datenführung zwischen Lieferant und Netz und absehbar hohe doppelte IT-Investitionen sollten vermieden werden Weder Energiemengen noch Zuordnung zu einzelnem Verbraucher spielen für Netzlast eine Rolle Spannung und Blindleistung werden zentral im Netz gemessen Netze werden durch smart meter nicht zum smart grid Flächendeckender standardisierter roll out von smart metern kann weder von Einzelnetzen noch vom Markt gewährleistet werden -> Bereitstellung der standardisierten Messinfrastrukturund daten durch regionale Monopolkooperationen bzw. Ausschreibungen durch Netzverbünde (vgl. clearing house in Niederlanden) IZES Dr. Mecke 9
10 Intelligenter Markt: Kundenbeziehung Kunden vertrauen den EVU nicht und bewerten ihre Beziehung zum EVU bestenfalls als neutral Die EVU bewegen sich dagegen in einem Kreislauf von Missverständnissen Quelle: Ernst & Young -> Dieser Kreislauf muss durchbrochen werden, wenn EVU im intelligenten Markt erfolgreich sein wollen IZES Dr. Mecke 10
11 Intelligenter Markt: neue Kundenbeziehung Das fehlende Verbrauchervertrauen führt dazu, dass Kunden ihrem EVU keine Erlaubnis geben, ihnen smarte Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen Die von EVU geplanten smarten Produkte und Dienstleistungen interessieren den Kunden überhaupt nicht Verbraucher haben ganz andere Anforderungen an Smart als der EVU Der Einstieg in die smarte Welt ist der Wunsch des Kunden nach Transparenz und eigenverantwortliche Steuerung Alle weiteren Produkte sind energiewirtschaftlich begründet und können über Mehrwert für Gesamtsystem refinanziert werden -> EVU müssen: Eine vertrauensvolle emotionale Kundenbeziehung aufbauen Kundenorientierte smarte Produkte und Dienstleistungen entwickeln IZES Dr. Mecke 11
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